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Rom den Römern, das Leben den Menschen


Mecky

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@Wolfgang und Simone (ich will nicht dauernd zitieren).

 

Die Punkte, die Ihr aufführt, sind - der eine seit kurzer, der andere seit langer Zeit, Streitpunkte.

 

Als Beleg für die Aussage, dass Sündern von der Kirche "Misstrauen, Ablehnung, und Verurteilung entgegengebracht wird" taugen sie aber nicht. An keiner Stelle sagt die Kirche, dass Homosexuelle oder Wiederheiratete Geschiedene nicht zu ihr gehören. Warum sollte sie auch? Deshalb finde es unfair, wenn man das Kirche unterstellt. Das ist eigentlich der Kern der Debatte.

 

Es sei denn, man versteht die bloße Aussage, dass eine Handlung Sünde sei, bereits als "Misstrauen, Ablehnung, und Verurteilung" des entsprechenden Sünder. Da kann ich dann nichts machen - dass ich die Kirche immer nur als Ort empfunden habe, in dem die göttliche Gnade und Barmherzigkeit zu Hause ist, ändert sich zwar dadurch nicht, ist aber in den Augen anderer dann eben "Geseier". Nun ja, wer bin ich, dass ich genauso behandelt werden möchte wie Homosexuelle und wiederheiratete Geschiedene?

 

Beide Themen haben eins gemeinsam: sie berühren die Grundlagen unseres Glauben, denn sie drücken das traditionelle, auf der Bibel gegründete christliche Verständniss dessen aus, was der Mensch sei. Insofern sind sie natürlich wichtig. Ihr habt da ja auch offensichtlich schon eine Entscheidung getroffen und verurteilt die, die bei der Offenbarung bleiben. Aus diesem Dilemma weiß ich auch keinen Ausweg. Ich kann nur mit Leuten um die Wahrheit streiten, die sie noch suchen. Glücklicherweise gibt's die, wenn auch weniger hier.

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Und wenn ich jemanden liebe, will ich nichts Schlechtes für ihn. Selbst wenn die bloße Möglichkeit bestünde, daß ihm etwas schadet, würde ich es lieber sein lassen.

Das greift natürlich auch zu kurz, kam. Denn subjektiv trifft das ja auf die Betroffenen nicht zu. Das macht es so kompliziert - ich würde mich jedenfalls sehr schwer damit tun, einem Homosexuellen zu raten, die Finger von seinem Partner zu lassen. Wer bin ich denn? Mir fällt da Dr. Martin Luthers schöner Satz ein "Auf fremdem A**** ist gut durchs Feuer reiten".

 

Ich kann ihm - sollte er mir zuhören - erklären, warum die Kirche das sagt, was sie sagt. Und wenn mir dann einer sagt, das Kreuz sei ihm zu schwer - ja, das verstehe ich. Gut, dass einen gibt, der es mit trägt. Mehr kann man nicht machen. Mehr muss man auch nicht machen.

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Und wenn ich jemanden liebe, will ich nichts Schlechtes für ihn. Selbst wenn die bloße Möglichkeit bestünde, daß ihm etwas schadet, würde ich es lieber sein lassen.

Das greift natürlich auch zu kurz, kam. Denn subjektiv trifft das ja auf die Betroffenen nicht zu. Das macht es so kompliziert - ich würde mich jedenfalls sehr schwer damit tun, einem Homosexuellen zu raten, die Finger von seinem Partner zu lassen. Wer bin ich denn? Mir fällt da Dr. Martin Luthers schöner Satz ein "Auf fremdem A**** ist gut durchs Feuer reiten".

 

Ich kann ihm - sollte er mir zuhören - erklären, warum die Kirche das sagt, was sie sagt. Und wenn mir dann einer sagt, das Kreuz sei ihm zu schwer - ja, das verstehe ich. Gut, dass einen gibt, der es mit trägt. Mehr kann man nicht machen. Mehr muss man auch nicht machen.

 

Ja schön, das kann ich auch akzeptieren. - Nur ist mir wichtig, daß es nicht böser Wille der Kirche ist, die sie ihre Lehre verteidigen läßt, im Gegenteil.

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Ich kann ihm - sollte er mir zuhören - erklären, warum die Kirche das sagt, was sie sagt. Und wenn mir dann einer sagt, das Kreuz sei ihm zu schwer - ja, das verstehe ich. Gut, dass einen gibt, der es mit trägt. Mehr kann man nicht machen. Mehr muss man auch nicht machen.

Er würde wohl eher fragen, warum das ein Kreuz ist und wie man überhaupt dazu kommt, sich solche Steine in den Weg zu legen. Die üblichen katholichen Antworten (christliches Menschenbild, gegenseitige Ergänzung usw.) sind da wohl keine zufriedenstellende Antwort. Um das als plausible Antwort zu begreifen benötigt man noch weiteres Vorwissen.

bearbeitet von Merkur
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Aber Deine Beschreibung des Problems ist viel zu allgemein, als dass man daraus mehr entnehmen könnte, als dass Du mal wieder die Offiziellen in Schutz nimmst.

Ach so. Wenn ich schreibe, dass wir selber für die Entwicklung (zumindest großer Teile davon) verantwortlich sind, dann nehme ich die Offiziellen in Schutz.

Nein. So rum geht das nicht. Aber wenn Du so allgemein schreibst, dass wir alle Schuld sind, dann bringt das nichts. Da hat man keinen weiteren Anhaltspunkt, den man mal genauer anschauen könnte. Du wirfst den einen Punkt, über den man hier redet, wirfst ihn in einen nicht weiter benannten Ozean, und dann? Dann hat man nichts mehr, was man anschauen könnte. Der Ozean plätschert vor sich hin.

Nö. Ich habe einen Stein ins Wasser geworfen. Weil ich in der Tat der Meinung bin, dass das Bild der Kirche bei den Menschen nicht von Bischöfen oder dem Papst geprägt wird, sondern von den Gläubigen. Darüber könnte man nachdenken. Man könnte darüber nachdenken, wie einladend es wirkt, dass wir in den Gemeinden mehr über Veränderungen klagen, über den Zölibat räsonnieren, uns von dem Bischof und jenem Papst distanzieren, anstatt die Botschaft vor uns herzutragen, um die es eigentlich geht: der Tod ist besiegt, Christus ist auferstanden, das Reich Gottes ist unter uns! Es hier in dieser Kirche unter uns, in jeder Messe.

 

Das spannend, zu überlegen, wie man das macht. Wenn ich dann zur Antwort kriege, ich wollte die "Offiziellen" in Schutz nehmen, weiß ich, dass ich hier nicht weitermachen muss. Vielleicht bin ich ja wirklich naiv, blauäugig und dumm. Andererseits kann ich mich beim besten Willen nicht daran erinnern, irgendeine Äußerung eines "Offiziellen" gehört zu haben, die mich daran hindert oder mir verbietet, mein (katholisches) Christsein da, wo ich bin, so überzeugend zu leben, dass es andere anderen verlockend erscheint. Deshalb bitte ich um Verständnis, dass mir die Frage, wie das gehen könnte, näher ist als die, wie ich den Papst dazu kriege, das zu sagen, was viele Leute hören wollen.

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Ich kann ihm - sollte er mir zuhören - erklären, warum die Kirche das sagt, was sie sagt. Und wenn mir dann einer sagt, das Kreuz sei ihm zu schwer - ja, das verstehe ich. Gut, dass einen gibt, der es mit trägt. Mehr kann man nicht machen. Mehr muss man auch nicht machen.

Er würde wohl eher fragen, warum das ein Kreuz ist und wie man überhaupt dazu kommt, sich solche Steine in den Weg zu legen. Die üblichen katholichen Antworten (christliches Menschenbild, gegenseitige Ergänzung usw.) sind da wohl keine zufriedenstellende Antwort. Um das als plausible Antwort zu begreifen benötigt man noch weiteres Vorwissen.

Sie sind die einzige Antwort. Wenn Gott den Menschen nicht so geschaffen hat, wie die Kirche das annimmt, wenn das alles nicht stimmt, dann kannst Du die gesamte christliche Erlösungstheologie in die Tonne schmeißen. Das ist der Grund, warum die "Offiziellen" so giftig bei dem reagieren - weil sie das wissen.

 

Dass sie sich dabei nicht immer als pastorale Genies ausweisen und mitunter nicht nur das Kind mit Bade ausschütten, sondern dabei das Bad gleich auch Unbeteiligten über den Kopf gießen, ist offensichtlich. So isses halt. Menschen machen Fehler. Meiner Ansicht nach ist das verzeihlich - und unvermeidbar sowieso. Ich weiß oft wirklich nicht, wo manche die Selbstgerechtigkeit hernehmen, die "Offiziellen" in Bausch und Bogen zu verurteilen und als Un-Menschen darzustellen.

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Sie sind die einzige Antwort. Wenn Gott den Menschen nicht so geschaffen hat, wie die Kirche das annimmt, wenn das alles nicht stimmt, dann kannst Du die gesamte christliche Erlösungstheologie in die Tonne schmeißen. Das ist der Grund, warum die "Offiziellen" so giftig bei dem reagieren - weil sie das wissen.

Moment mal, es behauptet ja keiner, dass "das alles" nicht stimmt. Es geht nur um das spezifische Problem, dass die Kirche mit Schwulen hat. Warum man deswegen gleich die ganze Erlösungstheologie in die Tonne kloppen muss ist für mich nicht ersichtlich. Kann man das argumentativ begründen oder ist das eher eine Gefühlsangelegenheit? Forderungen zu stellen mit der alleinigen und unüberprüfbaren Begründung, dass ansonsten ein Theoriegebäude ins Wanken geriete, ist jedenfalls für den, an den sich die Forderungen richten, wohl wenig überzeugend.

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Kann man das argumentativ begründen oder ist das eher eine Gefühlsangelegenheit? Forderungen zu stellen mit der alleinigen und unüberprüfbaren Begründung, dass ansonsten ein Theoriegebäude ins Wanken geriete, ist jedenfalls für den, an den sich die Forderungen richten, wohl wenig überzeugend.

Ich fordere gar nichts - ich stelle etwas fest, das 2000 Jahre, was sag ich, eher 6000 Jahre in der jüdisch-christlichen Religion selbstverständlich war; dass Gott den Menschen als Mann und Frau aufeinander hin nach seinem Bild geschaffen hat. Das ist das Fundament, auf dem die ganze Heilsgeschichte vom Sündenfall bis zur Auferstehung gebaut ist. Schon ein bißchen mehr als ein "Theoriegebäude" - die fundamentale Aussage, was die Schöpfung sei, was der Mensch sei und wie sein Verhältnis zu Gott sei.

 

Ich muss weg - zum Einlesen hier vor allem 355 -361, 369 - 373.

 

An diese Wurzel soll die Axt gelegt werden.

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Ich kann ihm - sollte er mir zuhören - erklären, warum die Kirche das sagt, was sie sagt. Und wenn mir dann einer sagt, das Kreuz sei ihm zu schwer - ja, das verstehe ich. Gut, dass einen gibt, der es mit trägt. Mehr kann man nicht machen. Mehr muss man auch nicht machen.

Er würde wohl eher fragen, warum das ein Kreuz ist und wie man überhaupt dazu kommt, sich solche Steine in den Weg zu legen. Die üblichen katholichen Antworten (christliches Menschenbild, gegenseitige Ergänzung usw.) sind da wohl keine zufriedenstellende Antwort. Um das als plausible Antwort zu begreifen benötigt man noch weiteres Vorwissen.

Sie sind die einzige Antwort. Wenn Gott den Menschen nicht so geschaffen hat, wie die Kirche das annimmt, wenn das alles nicht stimmt, dann kannst Du die gesamte christliche Erlösungstheologie in die Tonne schmeißen.

 

verstehe ich dich richtig, du meinst, wenn die rkk ihre haltung, daß homosexuelle handlungen sünde seien, aufgibt, dann kann man die gesamte christliche erlösungstheologie in die tonne schmeißen?

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Nachdem dieser Thread zum x-ten HS-Thread verkommen ist, in dem munter rumbeleidigt wird und alle Welt meint, hier mitschreiben zu dürfen, schließe ich jetzt diesen Thread. Bis auf weiteres bleibt er zu. (Björn-Mod)

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Nach einem Scannen und Löschen der schlimmsten Beiträge nun wieder eröffnet. Aber nur unter der Bedingung, dass die GG-Regeln eingehalten werden. Das betrifft INSBESONDERE dass man einen erträglichen Umgangston pflegt. Bei der nächsten persönlichen Beleidigung, die ich entdecke, wird der Thread permanent geschlossen. (Kirisiyana- Mod)

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verstehe ich dich richtig, du meinst, wenn die rkk ihre haltung, daß homosexuelle handlungen sünde seien, aufgibt, dann kann man die gesamte christliche erlösungstheologie in die tonne schmeißen?

Ja. Und mir ist völlig klar, dass diese Aussage auf den ersten Blick geradezu tollkühn erscheint.

 

Ich versuche es etwas präsizer: das Fundament der christlichen Sicht auf den Menschen und sein Verhältnis zu Gott müsste völlig neu definiert werden (als das bisherige kommt in die Tonne), wenn die Kirche ihre Haltung, dass homosexuelle Handlungen Sünde seien, aufgibt - den dazu müsste sie die bisherigen Grundlagen ihrer Sicht auf den Menschen und sein Verhältnis zu Gott aufgeben.

 

Denn die Bipolarität, die gegenseitige Ergänzung der Geschlechter (übrigens durchaus nicht nur in der Sexualität) ist nicht irgendwas, sondern das Prinzip der Schöpfung überhaupt, wie es uns in den großen Bildern der Genesis erzählt und über die gesamte Heilsgeschichte der Bibel durchgehalten ist. (Deshalb ist es auch unsinnig, das Thema mit dem blöden Levitikus zu bearbeiten, wie das hüben wie drüben immer wieder geschieht). Nur in dieser Perspektive ist z.B. die Ehe als Sakrament denkbar (und gerade die wird ja in der Diskussion immer wieder auch in Frage gestellt), das zum Zeichen der vorbehaltlosen Liebe Gottes zu seiner Schöpfung und zu seinen Geschöpfen wird. Es geht hier nicht um eine Moralvorschrift (da wäre das Theater lächerlich), es geht um's Eingemachte.

 

Diese Sicht auf den Menschen und sein Verhältnis zu Gott betrifft natürlich nicht nur das Thema Nr. 1 - die Debatte über Familie, Sexualmoral, Rollenverständnis Frau/Mann bis zur Gender-Diskussion etc. gehört eigentlich mit hinein.

 

Das Dumme ist nur, dass das Klima in dieser Debatte sich so entwickelt hat, dass man auf dieser Grundlage gar nicht mehr diskutieren kann (ich sage das auch für diesen Versuch voraus), ohne dass irgendjemand mit einer Verbal- oder PC-Keule um die Ecke kommt und um sich haut. Dadurch wird eine differenzierte Sichtweise darauf, was das für unsere Sicht auf Menschen, die nicht in dieses bipolare Schöpfungsprinzip hineinzupassen scheinen, bedeutet, leider verstellt. Aus der Frage nach dem, was der Mensch sein, ist eine politische Debatte geworden - daran tragen beide Seiten ihre Schuld.

 

Die "Pro-Homos" (ich nenn die jetzt mal einfach so) halten sich gleich die Ohren zu, und die Kirchenoffiziellen haben darauf Beißreflexe entwickelt, bei denen das Subjekt ihrer Aussagen, homosexuelle Menschen nämlich, oft aus dem Blick geraten und sozusagen zu Stellvertretern des "ordnungswidrigen Prinzips" gemacht werden - da bleiben, wie wir auch hier sehen können, Verletzungen nicht aus, die ihrerseits wieder zu neuen Verhärtungen führen.

 

Als Konsequenz kann man beobachten, dass die Pastoral für Homosexuelle vor 30 Jahren lustigerweise einfacher (und nach meiner Beobachtung besser) war als heute - wo sie ebenfalls zumindest da, wo sie sichtbar wird, sofort ideologisiert und zum Gegenstand politischer Debatten wird. Aus kirchlicher Sicht würde ich es deshalb begrüßen, wenn unsere lieben Vorturner sich aus der politischen Debatte weitgehend heraushalten und statt dessen die christliche Sicht dessen, was der Mensch und sein Verhältnis zu Gott sei, in den Mittelpunkt stellen würden. Denn ohne das kann der kirchliche Standpunkt gar nicht verstanden werden und erscheint - das zeigen ja auch die Reaktionen - verknöchert und verbotsfokussiert.

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... und die Kirchenoffiziellen haben darauf Beißreflexe entwickelt, bei denen das Subjekt ihrer Aussagen, homosexuelle Menschen nämlich, oft aus dem Blick geraten und sozusagen zu Stellvertretern des "ordnungswidrigen Prinzips" gemacht werden ...

Dieses Problem ist wohl gravierender als das zuvor beschriebene Grundlagenproblem. Hier sollte an einer Lösung angesetzt werden und da sind die Kirchenoffiziellen in der Bringschuld. Vor 20 Jahren wäre das noch leichter möglich gewesen als heute, wo sich die Fronten verhärtet haben. Ich gaube, dass dies auch der eigentliche Kritikpunkt ist. Man braucht nicht gleich die Grundlagen der Lehre zu ändern, es reicht (fürs erste), etwas höflicher zu sein.

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Im Auferstehungsthread bin ich auf eine Frage gestoßen, der ich immer wieder mal begegne. JMX und Simone haben es so formuliert:

 

Manchmal wünsch ich mir doch für die Deutschen ein wenig mehr die italienische Mentalität: sich gar nicht über den alten Herrn in Rom groß aufregen, sondern die Dokumente einfach in der Schublade verschwinden lassen und nie gesehen haben :ninja:

Wegen genau dieser Mentalität ist dort die Mafia so stark. Die säkulare wie die klerikale.

 

Kurz zusammengefasst:

Kann man Rom Rom sein lassen und das konkrete Glaubensleben unabhängig von allen dortigen Vorgängen den einzelnen Gemeinden überlassen?

Na, sicher kann man das!

Was glaubst du, wie die Kirche sonst überlebt?

Und was die Praxis angeht: Sie überlassen's uns nicht gern. Aber wenn wir beharrlich zerren, geben sie schon nach.

 

nicht immer, aber immer öfter :lol:

Immer. Manchmal dauerts halt 500 Jahre oder länger.

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Als Konsequenz kann man beobachten, dass die Pastoral für Homosexuelle vor 30 Jahren lustigerweise einfacher (und nach meiner Beobachtung besser) war als heute -

Zu behaupten es habe vor 30 Jahren gab es in Österreich eine Homosexuellenpastoral gegeben ist lächerlich , da hatte sich die Kirche noch gar nicht vom Schock der Abschaffung der Totalstrafbarkeit erholt und heftig Lobbying für das besch..... Reststrafrecht gemacht

§ 129 I StG (§ 209 StGB): "[männliche] Gleichgeschlechtliche Unzucht mit Personen unter 18 Jahren" (6 Monate - 5 Jahre)

§ 500 StG (§ 210 StGB): "gewerbsmäßige [männliche] gleichgeschlechtliche Unzucht" (Prostitution)

§ 517 StG (§ 220 StGB): "Werbung für Unzucht mit Personen des gleichen Geschlechts" (= Gutheißung)

§ 518 StG (§ 221 StGB): "Verbindungen zur Begünstigung gleichgeschlechtlicher Unzucht"

 

Der Kampf hat lange gedauert unter anderem auch weil einerseits die Kirche nachhaltigen Widerstand gegen jede Änderung geleistet hat und andererseits die Frau des Dr.Schüssel eine Anhängerin der "Heilbarkeitstheorie" war. Näheres findet man hier

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Denn die Bipolarität, die gegenseitige Ergänzung der Geschlechter (übrigens durchaus nicht nur in der Sexualität) ist nicht irgendwas, sondern das Prinzip der Schöpfung überhaupt [...]

Eben hier liegt, glaube ich, DAS Hauptargument gegen praktizierte Homosexualität. Ich kann diesen Standpunkt nicht teilen, jedenfalls bisher nicht. Aus naturwissenschaftlicher Sicht schonmal überhaupt nicht, es gibt Gegenbeispiele zuhauf. Und auch nicht aus philosophischer Sicht, denn so praktisch das Denken in Dualismen ist, das Jing&Jang-Bild kommt der Wirklichkeit doch einen großen Schritt näher. Oder auch: Grautöne sind das, worin das Leben besteht, auch in jeder geschlechtlichen Beziehung. Theologisch schließlich, und in den GG geht es vor allem um diese Sicht, sehe ich DAS Prinzip der Schöpfung überhaupt in der Beziehung der Individuen zu Gott. Geschlechtlichkeit scheint mir ein rein irdisches Prinzip zu sein, und wenn wir uns auch alles Irdische als Schöpfung denken, ist unser Geschlecht doch etwas, das wir in dieser Welt lassen, wenn wir mal zu Gott gehen. Oder?

 

Ich denke aber, dass die Theologen sich schon mehr Gedanken gemacht haben werden. Ich hörte, es sei eine Idee aus der sogenannten Ordnungstheologie. Ich würd gern die besten und stärksten Argumente hieraus erfahren. oder war es das letztlich doch schon: Gott schuf den Menschen nun mal als Mann und Frau? Sexuelle Bipolarität ist das Prinzip, Ausnahmen bestätigen die Regel? ... Wie wertvoll ist eine so grundsätzliche Regel, wenn es auch nur eine Ausnahme gibt? Ich verstehe diese Ordnungstheologie nicht. Inwiefern kann sie mich in meiner Beziehung zu Gott weiterbringen? Sicherlich durch mehr als klare Regeln?

bearbeitet von Kirisiyana
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Dadurch wird eine differenzierte Sichtweise darauf, was das für unsere Sicht auf Menschen, die nicht in dieses bipolare Schöpfungsprinzip hineinzupassen scheinen, bedeutet, leider verstellt.

Das ist nun meine Frage: da gibt es Menschen, die in dieses behauptete Schöpfungsprinzip nicht passen.

 

Also würde ich auf den ersten Blick einmal daraus ableiten, dass die Behauptung, "als Mann und Frau schuf er sie" und die wären auch noch "aufeinander hingeordnet" irgendetwas nicht ganz stimmen kann, dieses angebliche Prinzip zumindest nicht vollständig ist.

 

Wie geht es jetzt weiter?

Mich interessiert momentan nicht so sehr, was das für "unsere Sicht auf diese Menschen" bedeutet. Mich interessiert vorerst einmal, wie man dieses Prinzip behaupten kann, wenn dieses Prinzip mit der Realität ganz offenkundig nicht übereinstimmt.

 

(Warum das zwingend mit der Erlösung gekoppelt ist, erklärst Du mir dann in einem zweiten Schritt. Vorerst würde ich ganz gerne mal die Grundlage verstehen.)

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Im Zusammenhang der Diskussion um die Aquinatenzitate habe ich schon darauf hingewiesen, das die Vorstellung von der Bipolarität des menschlichen Geschlechts eine ziemlich neue "Idee" ist, die es im Christentum über 1700 Jahre schlicht so nicht gegeben hat.

bearbeitet von gouvernante
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Im Zusammenhang der Diskussion um die Aquinatenzitate habe ich schon darauf hingewiesen, das die Vorstellung von der Bipolarität des menschlichen Geschlechts eine ziemlich neue "Idee" ist, die es im Christentum über 1700 Jahre schlicht so nicht gegeben hat.

Eben dies ist mir auch aufgefallen. Die bipolare Schöpfung mit Hinordnung des Mannes auf einen Produktionsfehler scheint doch arg seltsam.

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Das Gerede von der Biopolarität betont völlig einseitig einen Aspekt des "als Mann und Frau schuf er sie", während ein zweiter m.E. wichtigerer nämlich die völlige Gleichwertigkeit von Mann und Frau in der Ebenbildlichkeit Gottes von der Kirche bis heute nicht vollständig begriffen wird....sonst könnte es die seltsamen Debatten um die Möglichkeit des Frauenpriestertums nicht geben.

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... Mich interessiert vorerst einmal, wie man dieses Prinzip behaupten kann, wenn dieses Prinzip mit der Realität ganz offenkundig nicht übereinstimmt. ...

Es stimmt doch überein. Es beschreibt nur nicht 100% der Realität, aber das kann man von einem Prinzip auch nicht erwarten.

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Das Gerede von der Biopolarität betont völlig einseitig einen Aspekt des "als Mann und Frau schuf er sie", ...
Der Urtext spricht im übrigen von: "männlich und weiblich schuf er sie".
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Das Gerede von der Biopolarität betont völlig einseitig einen Aspekt des "als Mann und Frau schuf er sie", während ein zweiter m.E. wichtigerer nämlich die völlige Gleichwertigkeit von Mann und Frau in der Ebenbildlichkeit Gottes von der Kirche bis heute nicht vollständig begriffen wird....sonst könnte es die seltsamen Debatten um die Möglichkeit des Frauenpriestertums nicht geben.

 

Und das Kindergebären? Ist das nicht ebenbildlich?

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