Jump to content

Aus dem Vatikan für Alle


Siri

Recommended Posts

Am 23.2.2023 um 09:56 schrieb rorro:

Es gibt feststehende Lehren - man darf auf das Lehramt hören, egal was andere sagen und meinen es besser zu wissen. Vertrauen wird heutzutage eher negativ beurteilt in solchen Fragen, leider, doch das ist deren Problem.

Bei den Katholiken gibt es anders als anderswo ein Entscheidungsinstanz für wichtige Streitfragen, bei weitem nicht alles ist jedoch geklärt. Doch die entschiedenen Fragen sind eben entschieden, Dissens ist natürlich immer möglich, bis hin zum lokalen Bischof, der aber über die Glaubenslehre nicht einzeln autoritativ entscheidet. Doch dann ist es Dissens von der Lehre. Ist erlaubt, diese Meinung ist dann eben nicht Teil der katholischen Lehre.


Aber genau dieser Ansatz - feststehende Lehren - steht mittlerweile zur Debatte und das merken natürlich auch die Menschen.

Ganz sicher bin ich mir nicht, ob Dein erstes Argument greift, denn die Leute suchen keine ihnen fremde Gemeinschaft. Ging es denn nicht um Leute, die fragen warum man Katholik werden sollte? Bei denen greift das aus meiner Sicht nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Minuten schrieb Flo77:

@mysterium Ist es möglich, diesen Kausalzusammenhang etwas näher zu erläutern

Es gibt zwei Herangehensweisen, zumindest erlebe ich die beiden Pole der Debatte:

 

Kirche als Institution, die gewisse Warnschilder aufstellt, damit die Leute nicht in die Irre geben. Sie hat in diesem Verständnis u.a. das Ziel, die Seelen zu retten, zb sagt sie den Menschen Polygamie, Ehebruch, Drogenkonsum, Völlerei ist für den Menschen gefährlich.

 

Dann gibt es diesen Ansatz, dass die Kirche diese Maßregelungen lassen soll, schließlich haben wir als Menschen ein Recht auf Polygamie, Ehebruch, Drogenkonsum, Völlerei etc. Wir können diese Sünden beichten.

 

Letzte Variante argumentiert mit der Mündigkeit und dem freien Willen. In dieser Variante wird in Kauf genommen, dass für die Freiheit der Mündigen die weniger Mündigen sich in instabilen Beziehungen verstricken, Drogenabhängig werden etc. Alles besser als der Kirche das Recht einzuräumen, sich in das Leben von Menschen einzumischen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb mysterium:

Es gibt zwei Herangehensweisen, zumindest erlebe ich die beiden Pole der Debatte:

 

Kirche als Institution, die gewisse Warnschilder aufstellt, damit die Leute nicht in die Irre geben. Sie hat in diesem Verständnis u.a. das Ziel, die Seelen zu retten, zb sagt sie den Menschen Polygamie, Ehebruch, Drogenkonsum, Völlerei ist für den Menschen gefährlich.

 

Dann gibt es diesen Ansatz, dass die Kirche diese Maßregelungen lassen soll, schließlich haben wir als Menschen ein Recht auf Polygamie, Ehebruch, Drogenkonsum, Völlerei etc. Wir können diese Sünden beichten.

 

Letzte Variante argumentiert mit der Mündigkeit und dem freien Willen. In dieser Variante wird in Kauf genommen, dass für die Freiheit der Mündigen die weniger Mündigen sich in instabilen Beziehungen verstricken, Drogenabhängig werden etc. Alles besser als der Kirche das Recht einzuräumen, sich in das Leben von Menschen einzumischen.

Pardon, aber das ist keine Antwort zu meiner Frage. Über die grundsätzliche Aufgabe der Kirche Leitplanken christlichen Lebens zu setzen sind wir uns denke ich alle einig - und bei allen von Dir genannten Fragen gibt es nachweisbare und nachprüfbare gute Gründe, worin der Schaden besteht.

 

Das erklärt aber nicht, was für Konsequenzen es hat, wenn jemand nicht an die immerwährende Jungfräulichkeit, die Wesenseinheit von Vater und Sohn (worin auch immer sie bestehen soll), die Exklusivität der Sexualität, die Unmöglichkeit Frauen zu weihen, etc. glaubt.

 

Worin besteht in diesen Fällen die Sünde bzw. der Schaden?

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Minuten schrieb mysterium:

Es gibt zwei Herangehensweisen, zumindest erlebe ich die beiden Pole der Debatte:

 

Kirche als Institution, die gewisse Warnschilder aufstellt, damit die Leute nicht in die Irre geben.

 

Und dann soll es ja auch noch Leute geben, die sich zwar freuen, wenn die Kirche die Warnschilder an der "richtigen" Stelle (z.B.Sexualmoral, Synodalität usw.) aufstellt, aber weniger begeistert ist, wenn die Warnschilder am "falschen" Ort aufgestellt werden, also z.B. im Zusammenhang mit der Behandlung der Tridentinischen Messe.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 31 Minuten schrieb Flo77:

Pardon, aber das ist keine Antwort zu meiner Frage. Über die grundsätzliche Aufgabe der Kirche Leitplanken christlichen Lebens zu setzen sind wir uns denke ich alle einig - und bei allen von Dir genannten Fragen gibt es nachweisbare und nachprüfbare gute Gründe, worin der Schaden besteht.

 

Das erklärt aber nicht, was für Konsequenzen es hat, wenn jemand nicht an die immerwährende Jungfräulichkeit, die Wesenseinheit von Vater und Sohn (worin auch immer sie bestehen soll), die Exklusivität der Sexualität, die Unmöglichkeit Frauen zu weihen, etc. glaubt.

 

Worin besteht in diesen Fällen die Sünde bzw. der Schaden?

 

 

 

Ich bin zwar nicht gefragt, aber wahrscheinlich wird das so konstruiert (sehr heruntergebrochen, ohne Fußnoten):

 

Bis vor Kurzem vertrat die Kirche (zwar auch nicht absolut, aber prinzipiell) die Auffassung, dass außerhalb der Kirche kein Heil sei. Um zur Kirche im Vollsinne zu gehören und in ihr zu verbleiben, wurde nicht allein auf die Taufe abgestellt (vor allem nicht auf Taufen außerhalb der verfassten Kirche), sondern auch auf die Übereinstimmung im Glauben und der Unterordnung unter den Papst (das Modell nach Bellarmin, das das anschaulich macht, hatten wir schon). Fällt nun ein Katholik von einer geoffenbarten und von der Kirche zu glauben vorgelegten Wahrheit ab (das kann theoretisch alles sein - von der Natur Christi bis zu den jüngsten Mariendogmen), wird er zum Häretiker. Vom Diskurs, ob Häretiker noch zum Leib der Kirche gehören, hatten wir auch schon gehandelt. Auch darüber, ob das entsprechend kirchenamtlich deklariert werden muss oder ob die okkulte Häresie schon ausreicht. 

 

Auf eine Kurzformel gebracht: Leugnung einer verbindlichen Glaubenswahrheit - Häretiker - außerhalb der Kirche - außerhalb der Kirche kein Heil. 

 

So wird das wohl zu konstruieren sein.

 

Und das ist weiß Gott keine Idee der Gegenreformation. Ich greife drei Dokumente heraus, die mir gerade einfallen: Im sog. Athanasianum oder Quicumque, einem der drei großen Symbola, das heute de facto außer Gebrauch ist, heißt gleich der erste, namengebende Satz: "Wer da aber gerettet werden will, der muss zuerst den katholischen Glauben festhalten... [dann folgen vorwiegend christologische Aussagen und andere Teile, die auch in anderen Glaubensbekenntnissen auftauchen]". Die Verbindung zwischen dem Halten der Lehre und dem Heil ist hier evident. 

 

Bonifaz VIII. Bulle Unam sanctam schließt mit dem ausleitenden Satz, der das ganze Dokument zusammenfasst (ich paraphrasiere): "... so muss aber bei ihrer Seele Seligkeit alle Kreatur dem römischen Papst untertan sein". Das betrifft natürlich erst einmal den päpstlichen Primat, der sich hier schon sehr selbstbewusst artikuliert, aber in der Folge natürlich auch die Entscheidungen, vor allem die Kathedralsprüche der Päpste, die festgehalten werden müssen. 

 

Schließlich liest man in der Bulle Ineffabilis Deus, mit der Pius IX. die Unbefleckte Empfängnis Mariens definiert hat, den Satz (ich paraphrasiere): "Wenn also jemand anders als von Uns entschieden in seinem Herzen zu denken wagt, so möge er wissen, dass er sich selbst das Urteil gesprochen hat, im Glauben Schiffbruch erlitten und von der Einheit der Kirche abgefallen ist". Hier geht es nicht einmal mehr um öffentlich geäußerten Widerspruch, sondern allein das stillschweigende, private Ablehnen dieser Glaubenswahrheit hat direkte Auswirkungen auf den Glauben, die Kirchengliedschaft und damit folglich auch das Heil. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Stunden schrieb rorro:
vor 21 Stunden schrieb Frank:

Und was steht da? 

 

Hier nachzulesen. Ist nicht so lang und Primärquellen sind immer besser als Zusammenfassungen.

 

Schade, ein Stichwort dazu hätte ja schon genügt.

 

So aber soll der Leser mal wieder raten, was du eigentlich sagen willst.

Sehr bequem für dich, denn wenn es dir nicht passt, dann hat er natürlich falsch geraten und du offensichtlich was anderes gemeint.

 

Mit anderen Worten: Dir sind mal wieder die Argumente ausgegangen.

 

bearbeitet von Moriz
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb mysterium:

Kirche als Institution, die gewisse Warnschilder aufstellt, damit die Leute nicht in die Irre geben. Sie hat in diesem Verständnis u.a. das Ziel, die Seelen zu retten, zb sagt sie den Menschen Polygamie, Ehebruch, Drogenkonsum, Völlerei ist für den Menschen gefährlich.

 

Dann gibt es diesen Ansatz, dass die Kirche diese Maßregelungen lassen soll, schließlich haben wir als Menschen ein Recht auf Polygamie, Ehebruch, Drogenkonsum, Völlerei etc. Wir können diese Sünden beichten.

 

Das sind die  beiden Pole, die Debatte findet dazwischen statt.

Die Menschen fragen: "Was genau spricht denn gegen" Polygamie, Ehebruch, Drogenkonsum, Völlerei. Und Autorität hat nur noch der, der glaubwürdige Antworten liefert.

 

Und niemand, wirklich niemand wird dagegen handeln, weil er es ja beichten kann.

Entweder, er sieht die Gefahren, versucht sich dran zu halten - und ist dann froh, daß es die Beichte gibt, wenn ihm das mal nicht gelingt.

Oder er kann die behaupteten Gefahren nicht nachvollziehen. Dann gibt es keinen Grund, sie zu meiden und auch nicht, sie zu beichten.

bearbeitet von Moriz
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 16 Minuten schrieb Studiosus:

Auf eine Kurzformel gebracht: Leugnung einer verbindlichen Glaubenswahrheit - Häretiker - außerhalb der Kirche - außerhalb der Kirche kein Heil. 

Kurz und knapp, aber es bleiben zwei Fragen.

 

Die wichtigste: Was sind denn nun diese verbindlichen Glaubenswahrheiten, die für das ewige Heil notwendig sind? Da scheinen sich ja nicht mal die Päpste immer sicher zu sein.

 

Und die Zweite? Was ist mit Zweifeln? Darf ich die äußern oder bin ich dann schon ein Häretiker?

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Das erklärt aber nicht, was für Konsequenzen es hat, wenn jemand nicht an die immerwährende Jungfräulichkeit, die Wesenseinheit von Vater und Sohn (worin auch immer sie bestehen soll), die Exklusivität der Sexualität, die Unmöglichkeit Frauen zu weihen, etc. glaubt.


Wenn Du nachliest wirst Du feststellen, dass ich ausschließlich von moralischen Kontexten sprach.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Moriz:

Schade, ein Stichwort dazu hätte ja schon genügt.

 

So aber soll der Leser mal wieder raten, was du eigentlich sagen willst.

Sehr bequem für dich, denn wenn es dir nicht passt, dann hat er natürlich falsch geraten und du offensichtlich was anderes gemeint.

 

Mit anderen Worten: Dir sind mal wieder die Argumente ausgegangen.

 

Nö, ich will nur nicht den Vorwurf hören, ich hätte den Text falsch verstanden. Ich muß auch niemandem was vorkauen. Außerdem: so einfach wie möglich, aber bitte nicht einfacher (Einstein).

 

Gehört kritisches Studium der Quellen nicht zum ach so kritischen Katholiken? Oder war das jetzt zu kritisch.

bearbeitet von rorro
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Moriz:

Und Autorität hat nur noch der, der glaubwürdige Antworten liefert.

 

Nein, der hat keine Autorität - die hast in dieser Konstellation nur Du selbst.

 

Ein Vorgesetzter hat auch nicht aufgrund von Argumenten Autorität, sondern aufgrund des Ranges. Jemand kann seine Autorität durch Argumente untermauern, aber sie gründet nicht darauf.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb rorro:

Ein Vorgesetzter hat auch nicht aufgrund von Argumenten Autorität, sondern aufgrund des Ranges. Jemand kann seine Autorität durch Argumente untermauern, aber sie gründet nicht darauf.

Vielleicht bin ich ja ein besonders glücklicher Mensch, aber bislang konnte ich meine Vorgesetzten bei wirklich wichtigen Themen immer mit meinen Argumenten überzeugen.

 

Und: Autorität erhält man wirklich nur duch Überzeugung, alles andere ist Kadavergehorsam. Ein dummer Chef mag mich zu dummen Sachen zwingen können, aber Autorität ist das dann nicht mehr.

  • Like 1
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Moriz:
vor 2 Stunden schrieb rorro:

Ein Vorgesetzter hat auch nicht aufgrund von Argumenten Autorität, sondern aufgrund des Ranges. Jemand kann seine Autorität durch Argumente untermauern, aber sie gründet nicht darauf.

Vielleicht bin ich ja ein besonders glücklicher Mensch, aber bislang konnte ich meine Vorgesetzten bei wirklich wichtigen Themen immer mit meinen Argumenten überzeugen.

 

Und: Autorität erhält man wirklich nur duch Überzeugung, alles andere ist Kadavergehorsam. Ein dummer Chef mag mich zu dummen Sachen zwingen können, aber Autorität ist das dann nicht mehr.

 

Ja, du bist offenbar in dieser Hinsicht ein glücklicher Mensch, denn wenn es auch so sein sollte, gibt es doch immer mehr Vorgesetzte von der Basta-Fraktion. Der Grund ist ziemlich einfach. Es gibt immer mehr Vorgesetzte, die einem einfach nur noch vorgesetzt werden, obwohl sie für ihren Position fachlich nicht qualifiziert sind. Es sind all die Quoten-Männer, -Frauen und -Diversen, die einen Posten bekommen haben, weil sie die richtigen Leute kennen, die aktuell "richtige Haltung" haben, deren Loyalität größer ist als ihr Verstand, oder einfach, weil alle anderen abgewunken haben. 

 

Hinzu kommt noch ein anderes: Gute Leute fördern gute Leute, mittelmäßige fördern schlechte, damit ihre Schwächen nicht auffallen, und schlechte Leute schmeißen gute Leute raus. In diesem Stadium sind wir mittlerweile in weiten Teilen von Regierung und Verwaltung, und nach Jahrzehnten staatlicher Subventionspolitik sind auch Wissenschaft und Wirtschaft auf diesem Weg. 

 

@rorro mag für seine Meinung religiöse Gründe vorweisen, und ich bin sicher, in anderen als klerikalen Zusammenhängen haßt er diesen qualitativen Niedergang nicht weniger als ich, aber seine Meinung paßt in eine Zeit, in der sich Leitungspersonal zunehmend auf Macht zurückzieht, weil es an Qualität zunehmend mangelt, und wo die zwangsläufigen Folgen solcher Inkompetenz von Führungspersonal zunehmend der Allgemeinheit aufgelastet werden. Eigentlich stammt sein auf "Rang" beruhender Autoritätsbegriff aus feudalen Zeiten und in die eines Ständestaates fallen wir auch immer mehr zurück, allem Geschwätz von Integration und Teilhabe zum Trotz.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 36 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Ja, du bist offenbar in dieser Hinsicht ein glücklicher Mensch, denn wenn es auch so sein sollte, gibt es doch immer mehr Vorgesetzte von der Basta-Fraktion. Der Grund ist ziemlich einfach. Es gibt immer mehr Vorgesetzte, die einem einfach nur noch vorgesetzt werden, obwohl sie für ihren Position fachlich nicht qualifiziert sind. Es sind all die Quoten-Männer, -Frauen und -Diversen, die einen Posten bekommen haben, weil sie die richtigen Leute kennen, die aktuell "richtige Haltung" haben, deren Loyalität größer ist als ihr Verstand, oder einfach, weil alle anderen abgewunken haben. 

 

Hinzu kommt noch ein anderes: Gute Leute fördern gute Leute, mittelmäßige fördern schlechte, damit ihre Schwächen nicht auffallen, und schlechte Leute schmeißen gute Leute raus. In diesem Stadium sind wir mittlerweile in weiten Teilen von Regierung und Verwaltung, und nach Jahrzehnten staatlicher Subventionspolitik sind auch Wissenschaft und Wirtschaft auf diesem Weg. 

 

@rorro mag für seine Meinung religiöse Gründe vorweisen, und ich bin sicher, in anderen als klerikalen Zusammenhängen haßt er diesen qualitativen Niedergang nicht weniger als ich, aber seine Meinung paßt in eine Zeit, in der sich Leitungspersonal zunehmend auf Macht zurückzieht, weil es an Qualität zunehmend mangelt, und wo die zwangsläufigen Folgen solcher Inkompetenz von Führungspersonal zunehmend der Allgemeinheit aufgelastet werden. Eigentlich stammt sein auf "Rang" beruhender Autoritätsbegriff aus feudalen Zeiten und in die eines Ständestaates fallen wir auch immer mehr zurück, allem Geschwätz von Integration und Teilhabe zum Trotz.

 

Beim Thema Autorität geht es nicht um religiöse Gründe. Ich kenne Hierarchien im Krankenhaus, in Praxen und vor allem in der Industrie. Und da Deutschland (noch) eine Industrienation ist, kann ich aus vielerlei Branchen und Unternehmen unterschiedlichster Größe bestätigen (war ja auch mal in der Industrie angestellt, jetzt freiberuflich unterwegs): die Position entscheidet, nichts sonst wirklich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 47 Minuten schrieb rorro:

Beim Thema Autorität geht es nicht um religiöse Gründe. Ich kenne Hierarchien im Krankenhaus, in Praxen und vor allem in der Industrie. Und da Deutschland (noch) eine Industrienation ist, kann ich aus vielerlei Branchen und Unternehmen unterschiedlichster Größe bestätigen (war ja auch mal in der Industrie angestellt, jetzt freiberuflich unterwegs): die Position entscheidet, nichts sonst wirklich.

 

Doch, es gibt noch etwas anderes, was mehr entscheidet als die Position, nämlich, ob die Person den Anforderungen der Position gewachsen ist. Oder anders formuliert: ich kann die Rolle von Führungspersonen in Unternehmen nicht untersuchen, wenn ich davon absehe, welche Praxis in einem Unternehmen bei der Besetzung solcher Positionen herrscht - und ob es ein Unternehmen ist, das sich in irgendeiner Weise am Markt behaupten muß. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden schrieb Moriz:

Und: Autorität erhält man wirklich nur duch Überzeugung, alles andere ist Kadavergehorsam. Ein dummer Chef mag mich zu dummen Sachen zwingen können, aber Autorität ist das dann nicht mehr.


Das ist natürlich Unsinn. Als Vorgesetzter hat man aufgrund der gegebenen Autorität Weisungsbefugnis. Wenn man jede Entscheidung erst diskutieren und erklären würde, käme man gar nicht mehr zum Arbeiten. Hinzu kommt, dass Entscheidungen oft aus Gründen getroffen werden, die in anderen Bereichen als dem der Mitarbeiter entschieden werden. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden schrieb Marcellinus:

Doch, es gibt noch etwas anderes, was mehr entscheidet als die Position, nämlich, ob die Person den Anforderungen der Position gewachsen ist. Oder anders formuliert: ich kann die Rolle von Führungspersonen in Unternehmen nicht untersuchen, wenn ich davon absehe, welche Praxis in einem Unternehmen bei der Besetzung solcher Positionen herrscht - und ob es ein Unternehmen ist, das sich in irgendeiner Weise am Markt behaupten muß. 

 

Ich spreche von der Industrie, nicht vom Öffentlichen Dienst oder Beamten. Also von Unternehmen, die sich alle am Markt behaupten müssen. Sicher wird da auch mal eingegriffen von höheren Positionen (übrigens häufiger weiter oben, weil es da mehr auf Strategie in der Schlangengrube ankommt als auf Expertise), doch viel mehr wurschtelt man sich durch mit den Leuten, die nun einmal da sind.

 

Ich kenne die Praxis vieler Firmen in täglicher Anschauung, nicht bloß die Theorie.

bearbeitet von rorro
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb mysterium:
vor 11 Stunden schrieb Moriz:

Und: Autorität erhält man wirklich nur duch Überzeugung, alles andere ist Kadavergehorsam. Ein dummer Chef mag mich zu dummen Sachen zwingen können, aber Autorität ist das dann nicht mehr.


Das ist natürlich Unsinn. Als Vorgesetzter hat man aufgrund der gegebenen Autorität Weisungsbefugnis. Wenn man jede Entscheidung erst diskutieren und erklären würde, käme man gar nicht mehr zum Arbeiten. Hinzu kommt, dass Entscheidungen oft aus Gründen getroffen werden, die in anderen Bereichen als dem der Mitarbeiter entschieden werden. 

Es gibt Unternehmen die so führen. Meistens ist die Ergebnissqualität entsprechend mies.

 

Davon abgesehen finde ich ich das Bild mehr als schräg. 

Das Verhältnis der Kirche zu den getauften als Über-Unterordnungsverhältnis? Ernsthaft? So doch bitte nicht!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Frank:

Es gibt Unternehmen die so führen. Meistens ist die Ergebnissqualität entsprechend mies.

 

Davon abgesehen finde ich ich das Bild mehr als schräg. 

Das Verhältnis der Kirche zu den getauften als Über-Unterordnungsverhältnis? Ernsthaft? So doch bitte nicht!

Die Getauften sind die Kirche.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

18 hours ago, Florianklaus said:

Die Getauften sind die Kirche.

Auch Protestanten und Baptisten? Die sind schliesslich auch getauft. Was ist mit Getauften, die aktiv aus der Kirche ausgetreten sind? Die einen anderen Glauben angenommen haben, oder jetzt Atheisten sind?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

On 2/23/2023 at 12:19 PM, rorro said:

In der chronologischen Reihenfolge wäre das erste, die eigene Berufung anzuerkennen und positiv anzunehmen.

Ich finde das gar nicht so einfach - ich bin gerade dabei, in die „Psychosoziale Notfallversorgung“ meines Arbeitgebers einzusteigen, die hier gewissermaßen ein Kombi-Projekt von Kirche (Nordkirche in der EKD) und Kreis ist. Der seelsorgerliche Auftrag ist natürlich bekenntnisfrei und richtet sich an die Unterstützung der Einsatzkräfte in schwierigen Lagen (tote Kinder, Massenunfälle etc - alles, was auch Profis mal Nerv und Schlaf rauben könnte). Der Chef ist Pastor und RA, ich mag ihn, und weil ich jetzt mehr Zeit habe, kann ich auch tiefer einsteigen - für mich natürlich gerne mit kirchlichem Bezug und Hintergrund.

Nur: das ist die Kraft, die mich ticken läßt - für andere gilt doch erstmal nur die Motivation, zu helfen. Eben „Samariter sein“, der hat doch andere auch nicht mit einer spezifischen „lehramtlichen“ Botschaft zugetextet.

Für mich ist „Evangelisation“ erst mal aktuell der Auftrag für meine Nächsten - das macht aktuell mein Christentum aus, ich bin dankbar, diese Einladung und Gelegenheit noch mal erhalten zu haben. 

Also ist für mich doch alles Hilfe und Weisung, was mir hilft besser „Samariter“ zu sein - nicht aber primär Mitglieder für den Verein zu rekrutieren. So, wie ich Franziskus wahrnehme, ist das auch sein Verständnis von „Evangelisation“ abseits der „Ideologie“?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

5 minutes ago, Wunibald said:

RA = Rettungsarzt ?

RA = Rechtsanwalt ?

RA = oder gar Rechtsanwalt, spezialisiert auf Rettungsdienstrecht

 

Rettungsassistent - bis 2014 die höchste Qualifikation des nichtärztlichen Rettungsdienstpersonals mit 2jähriger Ausbildungszeit.

Seitdem durch den Notfallsanitäter mit dreijähriger Ausbildungszeit abgelöst.

(Der wird idR „NFS“ abgekürzt, weil „NS“ womöglich dazu führen könnte, dass der Rettungsdienst ganz abgeschafft würde.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 46 Minuten schrieb Shubashi:

Für mich ist „Evangelisation“ erst mal aktuell der Auftrag für meine Nächsten - das macht aktuell mein Christentum aus, ich bin dankbar, diese Einladung und Gelegenheit noch mal erhalten zu haben. 

Also ist für mich doch alles Hilfe und Weisung, was mir hilft besser „Samariter“ zu sein - nicht aber primär Mitglieder für den Verein zu rekrutieren. So, wie ich Franziskus wahrnehme, ist das auch sein Verständnis von „Evangelisation“ abseits der „Ideologie“?

 

Wenn es der Kirche zu sehr um sich selbst geht, verliert sie 1. ihren Auftag und 2. auch ihre Schönheit. Sie ist das gottgewollte Mittel, Menschen zu Christus zu führen und wird eben vor allem auch durch Personen repräsentiert.

 

D.h. nicht nur hier konkret: es geht nicht um "den Verein", Du hast einen Auftrag bekommen, so siehst Du es ja auch, der Dir hilft, noch näher an den Menschen zu sein und ihnen zu dienen. Wenn Du das Gefühl hast, es ist passend, dann darfst Du über Deine Motivation reden das zu tun, doch das Zeugnis alleine schon des Tuns und vor allem Seins reicht in den meisten Fällen vollkommen aus. Franziskus, der aus Assisi, schriebt seinen Brüdern vor immer zu bekennen, daß sie Christen seien, doch nur dann mehr zu sagen wenn sie merken, daß das Gott gefällt.

Beosnders bei einer so asymmetrischen Beziehung und Rollensituation wie Helfer und zu Helfendem ist das ein Balanceakt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Shubashi:

(Der wird idR „NFS“ abgekürzt, weil „NS“ womöglich dazu führen könnte, dass der Rettungsdienst ganz abgeschafft würde.)

Schwangerschaften wurden bisher doch auch nicht abgeschafft, obwohl man sie unter Ärzten weiterhin mit "SS" abkürzt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...