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Dialogprozeß der Kirche in Deutschland


gouvernante

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Bei mir lässt übrigens die Lust am Kämpfen ziemlich nach. Was soll ich mich für diesen oder jenen Weg einsetzen?

 

Ein Hinweis von Paulus kann hilfreich sein:

 

Darum rufe ich dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist. Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Schäme dich also nicht, dich zu unserem Herrn zu bekennen; schäme dich auch meiner nicht, der ich seinetwegen im Gefängnis bin, sondern leide mit mir für das Evangelium. Gott gibt dazu die Kraft!

Eine sehr schöne Passage. Was ändert sie konkret?

 

Nix, wenn man die Passage nur liest und gleich wieder vergisst. Alles, wenn man sie ernst nimmt und danach handelt. Wegen letzterem war Paulus ja auch so erfolgreich.

Was schlägst du konkret vor?

 

Sich nicht schämen, den Herrn zu bekennen. Paulus saß immerhin im Gefängnis, weil er das ohne Abstriche getan hat.

 

 

Lieber Stanley,

vielen Dank für Deinen Beitrag.

Die Herausforderung vor der wir stehen ist ein massiver Glaubensabfall, dem gerade die Laien dort wo sie leben und arbeiten entgegenwirken müssen. Mit einem Glaubenszeugnis das authentisch ist. Es ist allzu einfach und entspricht unserer Konsumentenmentalität, dass man diese Arbeit auf die Hauptamtlichen abschieben möchte. Die Kirche ist aber eine missionarische Kirche und jeder ist dazu aufgefordert mitzuarbeiten. Die wahre Aufgabe der Kirche in Deutschland ist nicht die Veränderung der weltweit gültigen Lehre der Kirche, sondern die Mission. Diese Mission wird aber nicht dadurch erfüllt indem man die Lehre der Kirche und deren Vertreter, besonders den Heiligen Vater, mit Kritik überhäuft, sondern nur durch die gelebte Lehre und das authentische Glaubenszeugnis.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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Als Lösung bleibt nur, dass wir in einem ehrlichen und umfassenden gesellschaftlichen Dialog viele Positionen ins Gespräch bringen, damit so durch alle Verschiedenheiten hindurch eine gemeinsame Grundlage neu gefunden wird. Ohne tiefere Kompromisse, in denen sich aber auch fast alle verändern müssen, geht so etwas nicht.

Immerhin schreibt Kardinal Lehmann "fast alle", sonst hätte ich mich gefragt, wie er sich das vorstellt. Wie genau sieht der Kompromiss aus zwischen demjenigen, der Schwule S******* findet und Frauen für Menschen zweiter Klasse hält, und dem, der das anders sieht? Sie einigen sich darauf, dass Schwule nur ein bisschen S******* sind und Frauen so ungefähr Menschen anderthalbter Klasse? Es gibt keinen Kompromiss zwischen diesen Positionen. Das zeigen die Diskussion hier im Forum übrigens zur Genüge.

 

Bleibt also, die Frage auszuklammern, ob Schwule S******* und Frauen Menschen zweiter Klasse sind, und sich mit den Themen zu befassen, bei denen man sich einig ist oder es wenigstens werden kann. Ist hier im Forum verschiedentlich auch schon vorgeschlagen worden. Am Besten sucht man sich eine dritte Gruppe, von der man sich gemeinsam abgrenzt: die ausserhalb der Kirche. Da gibt es keinen Streit, denn diese will man mit vereinten Kräften für die Kirche gewinnen.

 

Und wie macht man das? Indem man auf das verweist, worum es in der Kirche doch eigentlich geht: das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe. Nur leiten dummerweise sowohl die, die Schwule für S******* und Frauen für Menschen zweiter Klasse halten, als auch die anderen ihre Auffassung aus diesem Doppelgebot ab - ja, sie können gar nicht anders, als ihre Haltung in diesem Kontext zu sehen, schliesslich geht es dabei um den Umgang mit den Mitmenschen und um ein gottgemässes Leben. Fragt sich also, ob es auf Dauer geht, diese Fragen auszuklammern.

 

Vielleicht schon. Wenn man die gemeinsame Zugehörigkeit zu einer Institution über alles stellt, ist es perfekt rational, derartige Unstimmigkeiten auszublenden. Solange jemand genug davon profitiert, zu dieser Gemeinschaft zu gehören, wird er dabei mitmachen.

 

Manche profitieren ganz gehörig davon. Sie haben ein besonderes Interesse daran, dass einige Themen unter der Decke bleiben: die einen wollen es vermeiden, die Spannung zu ertragen, die offizielle Lehre der Kirche, dass Schwule S******* und Frauen Menschen zweiter Klasse sind, nolens volens mittragen zu müssen; die anderen haben Sorge, dass erstere eben diese Spannung nicht mehr ertragen und sich aus dem Staub machen. Letztere inszenieren deshalb zur Beruhigung von ersteren - erfolgreich - Dialogprozesse.

 

Im Ergebnis wird man sich darauf einigen, schön weiter auszublenden.

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Die meisten wollen offensichtlich sich von einem Afrikaner nichts sagen lassen.

Ich empfehle die Lektüre des folgenden Artikels - und wenn Dir das nicht präzis genug ist: die empirische Studie wurde beim Grünewald-Verlag publiziert. Sie scheint mir in diesem Zusammenhang methodisch verantwortbarer als Deine anekdotische Evidenz.

 

Liebe Gouvernante,

die empirische Studie betrifft die Tätigkeit ausländischer Priester in Deutschland. Diese sind dazu noch recht unprofessionell vorbereitet, wie man dem Artikel entnehmen kann.

Mir geht es aber gerade darum einer solchen Situation entgegenzuwirken. Die deutschen Bischöfe und Priester sollen die Erfahrungen aus anderen Ländern in Deutschland anwenden.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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Bei mir lässt übrigens die Lust am Kämpfen ziemlich nach. Was soll ich mich für diesen oder jenen Weg einsetzen?

 

Ein Hinweis von Paulus kann hilfreich sein:

 

Darum rufe ich dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist. Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Schäme dich also nicht, dich zu unserem Herrn zu bekennen; schäme dich auch meiner nicht, der ich seinetwegen im Gefängnis bin, sondern leide mit mir für das Evangelium. Gott gibt dazu die Kraft!

Eine sehr schöne Passage. Was ändert sie konkret?

 

Nix, wenn man die Passage nur liest und gleich wieder vergisst. Alles, wenn man sie ernst nimmt und danach handelt. Wegen letzterem war Paulus ja auch so erfolgreich.

Was schlägst du konkret vor?

 

Sich nicht schämen, den Herrn zu bekennen. Paulus saß immerhin im Gefängnis, weil er das ohne Abstriche getan hat.

 

Lieber Stanley,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich möchte ihn noch verstärken.

Die Herausforderung vor der wir stehen ist ein massiver Glaubensabfall, dem insbesondere die Laien dort wo sie leben und arbeiten entgegenwirken müssen. Denn die Kirche ist eine missionarische Kirche und jeder, auch die Laien, soll Zeugnis geben. So ist die wahre Aufgabe der Kirche in Deutschland nicht die Veränderung der weltweit gültigen Lehre der Kirche, sondern die Mission. Diese Mission wird aber nicht dadurch erfüllt indem man die Lehre der Kirche und deren Vertreter, besonders den Heiligen Vater, mit Kritik überhäuft, sondern nur durch die gelebte Lehre und das authentische Glaubenszeugnis.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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Eine Maßnahme gegen Arme und alte Leute die eben nicht oder nicht mehr über die Mobilität verfügen um solche "Großpfarrenangebote" anzunehmen.......zudem gibt es gar nicht so wenig Menschen, die im Gegensatz zu Dir eine starkle Bindung an eine Pfarrgemeinde haben. Bitte versteh das nicht falsch ......das ist kein Vorwurf und Deine Haltung ist legitim, aber eine gegenteilige gemeinschaftssuchende Haltung muss auch Platz haben......und es sind gerade wieder ältere und alte Leute für die das Pfarrleben oft der einzige soziale Kontakt ist.

Ja, Gemeinde ist Heimat, ja, es ist schwierig, Abschied zu nehmen von der Kirche usw. Aber es wird notwendig, wo der Prozess des Sterbens einer Gemeinde so übermächtig wird, dass für die Jungen Kirche von Anfang an ein Ort absterbenden Lebens ist.

Das Argument fehlender Mobilität kann ich so leider nicht gelten lassen, weil ich glaube, dass es oft mehr an guten Willen als an Mobilität fehlt. Die Mentalität ist oft: "Ich gehe nur in meinem Dorf zur Kirche. Im Nachbardorf sind wir noch nie gegangen. Wo kämen wir denn da hin?" Das ist eine Mentalität, die ich in ihrer Entwicklung durchaus verstehe, die aber einen Mangel an Katholizität in sich hat. Kirche hängt nicht allein von dem Ort ab. Der Gottesdienst ist wertvoller als das Verlangen, ihn am Ort zu haben. Ich glaube tatsächlich, dass die Herausforderung der Mobilität auch eine Herausforderung ist, sich mehr bewusst zu machen, was es bedeutet katholisch zu sein und zu einer Kirche zu gehören, in der es möglich ist überall Gottesdienst zu feiern und wo dieser Gottesdienst im Kern überall das gleicher feiert. Eine Katholizität, die es nicht schafft, zehn Kilometer zu überwinden, kommt mir notorisch verengt vor.

Es geht kein Weg daran vorbei: Mobilität ist schwierig. ÖPNV am Sonntag? Auf dem flachen Land absolute Fehlanzeige. Und für viele ältere Leute ist es schwierig, sonntag für Sonntag fragen zu müssen, ob einen jemand mitnimmt ("das kann ich doch gar nicht gut machen"). Abneigung gegen das Nachbardorf ist meistens "traditionsbedingt" und auch die Nachbarpfarrei war ja in der Zeit des Priesterüberflusses (auch in der Stadt) ein absolutes "impossibel". (Das war die ständig geäußerte Meinung der Pfarrer, die es nicht ertragen wollten, dass etwa eines ihrer "Schäfchen" durch einen Gottesdienst in der Nachbarpfarrei zum Heile gelangen könnte).Das ist alles für ältere Leute nicht so einfach zu überwinden.

Für die Jugend sollte es diese Art Hindernis nicht geben.

 

Liebe Elima,

ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Aber gerade wir Christen müssen solche Hemmnisse überwinden. Vielleicht können wir dadurch endlich die Liebe lernen, an der man uns nach Christi Wort erkennen soll. Vielleicht ist gerade die gelebte Liebe das Zeugnis auf das die Menschen in unserem Land so sehnlich warten? Wenn sich derjenige der ein Auto hat den älteren von sich aus anbietet zu fahren. Wenn man dadurch feststellt, dass der Nachbarpfarrer, oder der Christ aus der Nachbarpfarrei sich ebenfalls um eine gelebte Nachfolge bemüht, usw.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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Das Argument fehlender Mobilität kann ich so leider nicht gelten lassen, weil ich glaube, dass es oft mehr an guten Willen als an Mobilität fehlt. Die Mentalität ist oft: "Ich gehe nur in meinem Dorf zur Kirche. Im Nachbardorf sind wir noch nie gegangen. Wo kämen wir denn da hin?"

 

Nach meinem Dafürhalten ist diese Mentalität eher selten.

Da gibt es durchaus handfeste Gründe, weshalb man nicht so gerne in die Nachbar-Gemeinde geht.

Durch die "Seelsorgeeinheit" wurde uns sehr bewußt, wie unterschiedlich die Gemeinden und damit auch ihre Spiritualität sind.

Die Gemeinden mit hohem Italiener-Anteil ist nun mal anders als die Gemeinde, in der sehr viele Schlesisch-stämmige leben.

Und das Äußere einer Kirche ist auch nicht völlig egal, die kalte Betonkirche oder der dunkle Nachkriegsbau ist anders (und fühlt sich anders an) als der freundliche Backsteinbau oder die warme Holzkirche. Darauf hat mich eine kürzlich zugezogene junge Frau aufmerksam gemacht, die sowohl körperlich als auch geistig recht mobil ist.

 

Liebe Gabriele,

ja, es gibt Schwierigkeiten zu überwinden. Wir müssen uns überwinden. Haben wir aber schon vergessen wer uns diesen Glauben gebracht hat? Haben wir vergessen, was er alles dafür erduldet hat, dass wir glauben können? Haben wir das Kreuz ganz ausgeblendet? Vielleicht kann dieses Kreuz, das wir mit ihm, unserem Herrn und Gott, geduldig und demütig tragen dem Glaubensabfall in unserem Vaterland Einhalt gebieten? Wenn wir glauben, dass das Leiden unseres Gottes unsere seelische Rettung gebracht hat, dann können wir getrost glauben, dass ein durch uns in Liebe und Demut getragenes Kreuz auch Segen bringen wird.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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offenbart einen Konservatismus skurrilster Couleur, deren Mottos lauten: "Bloß nicht fahren" "Mit den Leuten aus dem andern Dorf wollen wir nichts zu schaffen haben"

 

Es ist schade, dass Du so herz- und ahnungslos bist.

Ich komme einfach aus der Diaspora. Wenn Leute wie mein Pfarrer als Kind nach dem Krieg nicht über zehn Kilometer zur Kirche gelaufen wären, gäbe es bei uns keine Kirche mehr.

 

P.s.: Damit jetzt nicht aus Elimas Frage hin ein falscher Eindruck entsteht. Ich habe diese Zeit nicht mehr erlebt, sondern bin sehr, sehr viel jünger. Zwar immer noch aus der Diaspora, aber inzwischen legen viele Leute (auch sehr alte) den Weg zur Kirche natürlich mit dem Auto zurück. Aber die Erzählungen, wie die Kirche durch die Flüchtlinge zu uns gebracht wurde und auch das Erleben, dass mit primitivsten Mitteln, oft ohne Priester, weil einer vielleicht einen ganzen Landkreis betreut, ein glückliches und tiefen christliches Leben möglich wird, prägen mich zutiefst, weshalb mich bestimmte Diskussionen eher befremden. Dieses Befremden hat sich während der Zeit, die ich in Israel gelebt habe und viele Christen im Nahen Osten kennen gelernt habe, eher noch verstärkt.

 

Lieber Stepp,

vielen Dank.

Wir sind halt verwöhnt. Vielleicht sollten wir die derzeitige Situation in unserer Gesellschaft als Aufforderung sehen den Glauben deutlich zu leben. Ihm, Jesus noch deutlicher nachzufolgen. Nicht Kritik und Änderungswünsche, wie in einem Tennisclub sondern unser Einsatz ist gefordert. In unserer Liebe zu Gott, zur Kirche und zum Nächsten. Wenn wir wirklich das leben, was Jesus gewollt hat, dann wird uns viel wichtiger, dass so viele Menschen in Deutschland ohne Gott leben. Glauben wir überhaupt noch an den Himmel? Glauben wir überhaupt noch an die Hölle? Warum ist uns dann der Fahrweg zu Kirche wichtiger als die unzähligen Seelen, die verloren gehen können?

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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Sich nicht schämen, den Herrn zu bekennen. Paulus saß immerhin im Gefängnis, weil er das ohne Abstriche getan hat.

 

Lieber Stanley,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich möchte ihn noch verstärken.

Die Herausforderung vor der wir stehen ist ein massiver Glaubensabfall, dem insbesondere die Laien dort wo sie leben und arbeiten entgegenwirken müssen. Denn die Kirche ist eine missionarische Kirche und jeder, auch die Laien, soll Zeugnis geben. So ist die wahre Aufgabe der Kirche in Deutschland nicht die Veränderung der weltweit gültigen Lehre der Kirche, sondern die Mission. Diese Mission wird aber nicht dadurch erfüllt indem man die Lehre der Kirche und deren Vertreter, besonders den Heiligen Vater, mit Kritik überhäuft, sondern nur durch die gelebte Lehre und das authentische Glaubenszeugnis.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

 

Was tust Du ganz konkret?

Wie sieht Dein Entgegenwirken gegen Glaubensabfall aus?

Wie und wo gibst Du Zeugnis?

Wie und wen missionierst Du?

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die empirische Studie betrifft die Tätigkeit ausländischer Priester in Deutschland. Diese sind dazu noch recht unprofessionell vorbereitet, wie man dem Artikel entnehmen kann.

Mir geht es aber gerade darum einer solchen Situation entgegenzuwirken. Die deutschen Bischöfe und Priester sollen die Erfahrungen aus anderen Ländern in Deutschland anwenden.

 

Ähm, ja, und wie sollten sie das tun, wenn die ausländischen Bischöfe anscheinend vielfach "schlecht vorbereitete" Priester aus Deinem hochgelobten Afrika (zum Beispiel) schicken? Gibt es da keine besser vorbereiteten?

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Ich habe demletzt mit meinem afrikanischen Sommerurlaubs-Vertreter gesprochen. Er meinte, dass seine Diözese locker -zig Priesteramtskandidaten exportieren könne. Allerdings sei das von den deutschen Bischöfen nicht gewünscht. Und er hält es für eine unabdingbare Voraussetzung, dass die Exportpriester allesamt auch in dem Land studieren, in dem sie dann später arbeiten.

 

Ein lernen von der afrikanischen Kultur könnte ich mir durchaus vorstellen - allerdings nur in sehr beschränktem Maße. Die haben in Afrika eben ganz andere Fragestellungen und Ausgangssituationen. Wenn ich in Afrika predigen würde, dann würden sich sehr wahrscheinlich die Afrikaner sehr langweilen oder an den Kopf fassen. Wenn ein Afrikaner in Deutschland predigt, könnte dieser Effekt ebenso auftreten.

 

Und es ist darüber hinaus die Frage, ob dieses Importgeschäft ein Dauerzustand ist. Ist es nicht besser, hier in Deutschland, wo der Priestermangel bedrängend ist, nach den Ursachen zu suchen? Und dann was tun? Eine dauerhafte Import-Lösung würde ich jedenfalls als eine Art Ausweichen vor den eigenen Problemen sehen.

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Und es ist darüber hinaus die Frage, ob dieses Importgeschäft ein Dauerzustand ist. Ist es nicht besser, hier in Deutschland, wo der Priestermangel bedrängend ist, nach den Ursachen zu suchen? Und dann was tun? Eine dauerhafte Import-Lösung würde ich jedenfalls als eine Art Ausweichen vor den eigenen Problemen sehen.

 

Die Ursache des Priestermangels suchen? Wo sie doch so klar auf der Hand liegen. Keine Gläubigen, keine Priester. Das liegt mit Sicherheit nicht am bösen Zölibat, sondern an der Gottvergessenheit der Gesellschaft. Mit Stuhlkreisen in Dialogprozessen verschwendet man Kirchensteuergelder und erreicht nix. Aber das will ja keiner hören. Da kreist man lieber zwischen den Stühlen um sich selbst und den abgenudelten Themen, die ausserhalb der Dialogräume niemanden interessiert. Ach ja und da war ja noch was: Bittet den Herrn der Ernte, damit er Arbeiter sende. Haben wir gestern in unserer Pfarrkirche vor dem Allerheiligsten* getan.

 

 

 

*Der Leib des Herrn in Form des geweihten Brotes, feierlich ausgestellt in der Monstranz, damit die Gläubigen vor dem Herrn ihr Herz ausschütten können. In Deutschland weitestgehend verschwunden und nur mit Mühe wieder zu beleben. Aber was tut man nicht alles um zu missionieren. :)

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Schön, dass die Welt für Dich so einfach ist. Das liegt allerdings nicht an der Einfachheit der Welt, sondern an der Einfachheit Deines Denkens.

Woher kommt denn der Mangel an Gläubigen? Das wäre die weiterfolgende Frage. Sag jetzt aber nicht: "Am Priestermangel".

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Lieber Stepp,

vielen Dank.

Wir sind halt verwöhnt. Vielleicht sollten wir die derzeitige Situation in unserer Gesellschaft als Aufforderung sehen den Glauben deutlich zu leben. Ihm, Jesus noch deutlicher nachzufolgen. Nicht Kritik und Änderungswünsche, wie in einem Tennisclub sondern unser Einsatz ist gefordert. In unserer Liebe zu Gott, zur Kirche und zum Nächsten. Wenn wir wirklich das leben, was Jesus gewollt hat, dann wird uns viel wichtiger, dass so viele Menschen in Deutschland ohne Gott leben. Glauben wir überhaupt noch an den Himmel? Glauben wir überhaupt noch an die Hölle? Warum ist uns dann der Fahrweg zu Kirche wichtiger als die unzähligen Seelen, die verloren gehen können?

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

Du suchst mir die Schuld etwas zu einseitig bei den Menschen an der Basis. Ich habe in den letzten Jahren viel Engagement erlebt - genau so, wie du es in deinem Beitrag forderst:

 

Menschen sind bereit, ihrer Gemeinde jeden Sonntag den Empfang der Eucharistie, das gemeinsame Gebet und das Lesen der Schrift zu ermöglichen. Menschen sorgen dafür, dass die Gemeinde auch ohne Pfarrer weiter lebt und dass Christus in ihrer Mitte sichtbar bleibt. Menschen handeln an ihren Mitmenschen in Persona Christi, indem sie Kranke besuchen, Kinder fördern und sich um alte Menschen kümmern.

 

Leider werden viele dieser Dienste von ständiger Kritik begleitet. Wortgottesdienste werden als minderwertig abgetan, Segnungen von homosexuellen oder geschiedenen Paaren werden regelrecht bekämpft und wenn evangelische und katholische Christen gemeinsam Eucharistie feiern, muss man dies stillschweigend tun, damit nicht gewisse Kritiker keinen Skandal auslösen.

 

In der Tat wird Mission durch diese ständige Besserwisserei blockiert.

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Er muss da sein, er soll mit den Menschen leben und ihr Leben an einem bestimmten Ort teilen. Das ist eine recht konservative Forderung, aber es gruselt mich, wenn TMF und Du nun schreiben, dass es doch auch anders gehe: Vor Ort von einem oder einer Pasti beseelsorgt, und Sonntags zur Eucharistie mit egal wem irgendwohin. So wird es werden, aber ich halte das absolut nicht für gut.

 

Der Priester muss dieses und jenes. Was müssen eigentlich die Gläubigen, sofern sie noch anwesend sind? Fakt ist: Die Menschen im Jahr 2011 in Deutschland brauchen keinen Gott. Sie haben ja alles. Wenn man keinen Gott braucht, braucht man auch seine Priester nicht. Das ist der Istzustand in der Gesellschaft, von ein gelegentlichen Ausnahmen mal abgesehen. Da ändert kein Dialog irgendetwas daran. Unser Pfarrer muss die Kommunionfeier über sich ergehen lassen, mit Gläubigen denen die Kirche so was von egal ist, dass sie ihm dieses sogar ins Gesicht sagen. Und wir streiten uns über die Öffnungszeiten der Kirchen? Das ist so produktiv, als hätte man versucht, das Sinken der Titanic, mit Sektgläsern zum Schöpfen, aufzuhalten.

und deswegen braucht man auf Menschen, die das nicht so sehen, wie du hier schilderst, keine Rücksicht nehmen. Man kann ihnen sagen: in der Pfarrei, in der Stanley lebt, ist alles nutzlos, deshalb schließen wir den laden hier ab. Vielleicht werden sie fragen: wer ist eigentlich Stanley?

 

Liebe Elima,

es hat keinen Sinn einen Dialog zu führen, wenn wir lediglich „organisatorische Maßnahmen“ anstreben und die Erneuerung der Kirche im Heiligen Geist niemanden interessiert. Einmal ganz überspitzt ausgedrückt.

Wenn wir uns Fragen was kann getan werden, dann ist es für uns Laien wichtig zu Fragen was können wir tun. Bei der Antwort geht es nicht darum über Zölibat, Frauenpriestertum, oder andere Fragen zu diskutieren, sondern darüber wie können wir Laien in unserem Umfeld Menschen für den Glauben gewinnen. Und, warum gelingt uns das zur Zeit so wenig? Dann sieht die Antwort aber nicht so aus, dass wir den Gottesdienst noch attraktiver gestalten müssen, sondern die Antwort muss sich mit unserem Zeugnis im persönlichen Umfeld beschäftigen.

Erst dann, wenn wir alles, aber auch wirklich alles für die Verbreitung des Glaubens getan haben, dann können wir nach organisatorischen Lösungen suchen.

Wir sind in meiner Jugendzeit auf die Straße gegangen und haben Menschen zum Gottesdienst eingeladen. Zu solchen Aktivitäten und unserem persönlichen Glaubenszeugnis sind Lösungen gefordert. Oder ist unser Glaube so schwach, dass er auf andere nicht ausstrahlt? Dann müssen wir unseren Glauben stärken.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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@ mecky:

Schön, dass die Welt für Dich so einfach ist.

 

So kompliziert wie Du die Welt siehst ist sie nun mal nicht.

 

Das liegt allerdings nicht an der Einfachheit der Welt, sondern an der Einfachheit Deines Denkens.

 

Einfachheit des Denkens ist ein Merkmal der unmündigen Menschen. Jesus immerhin preist sie selig.

 

Woher kommt denn der Mangel an Gläubigen?

 

Sie haben Gott vergessen. Warum? Weil ihnen die frohe Botschaft vorenthalten wird. Von wem? Von denen die in Stuhlkreisen um sich selber drehen.

 

Sag jetzt aber nicht: "Am Priestermangel".

 

Das wäre zu einfach, gell? ;)

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So kompliziert wie Du die Welt siehst ist sie nun mal nicht.

Geile Diagnose. War mir aber schon klar, dass Du an eine einfach Welt glaubst. Für Komplexes hast Du keine ausgeprägte Ader.

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Von wem? Von denen die in Stuhlkreisen um sich selber drehen

Da können wir ja beruhigt sein: das ist die absolute Minderheit der Christen in der Welt :)

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Woher kommt denn der Mangel an Gläubigen?

Sie haben Gott vergessen. Warum? Weil ihnen die frohe Botschaft vorenthalten wird. Von wem? Von denen die in Stuhlkreisen um sich selber drehen.

Sag jetzt aber nicht: "Am Priestermangel".
Das wäre zu einfach, gell? ;)

Ja, das wäre zu einfach, weil sich dann die Katze in den Schwanz beißt.

Wir haben Priestermangel, weil die Leute Gott vergessen haben. Und die Leute haben Gott vergessen, weil es zu wenig Priester gibt.

 

Ein wenig komplexer scheint mir die Sache dennoch zu sein. Sowohl für den Priestermangel, wie auch für die gesellschaftliche Abkehr von Gott, gibt es eine Fülle von Gründen. Dass Du immer nur eine einzige Ursache erkennst und anerkennst, um die Sache möglichst einfach zu halten, hat was mit den Riesen von Harry Potter gemein. Wenn es denen zu kompliziert wird, hauen sie erst mal wild um sich, bis so viel Komplexes (z.B. Menschen) zerdeppert ist, dass alles wieder einfach wird.

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Von wem? Von denen die in Stuhlkreisen um sich selber drehen

Da können wir ja beruhigt sein: das ist die absolute Minderheit der Christen in der Welt :)

 

Dieses Forum ist voll davon. Eine beeindruckende Minderheit. ;)

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Wir haben Priestermangel, weil die Leute Gott vergessen haben. Und die Leute haben Gott vergessen, weil es zu wenig Priester gibt.

 

Ach nee. Unsere Pfarre hat seid Jahrhunderten (und bis auf den heutigen Tag) immer einen Priester gehabt. Trotzdem vergessen die Leute Gott. Was ist da wohl schief gelaufen? Ach ja, wir hatten (zum Glück hatten!) mal einen Priester, der sich vor die Gemeinde aufgebaut hat um zu verkündigen, dass Jesus für uns schon alles getan hat und der sonntägliche Gottesdienstbesuch in der Gewissensentscheidung eines jeden Christen liegt.(Kurzform) Nun sind es nur noch ca. 7,5% der Christen die ihrem Gewissen folgen, welches sie in den Gottesdienst führt. Das könnte auch daran liegen, dass ein Priester die Sache wohl etwas zu einfach gesehen hat. So einfach ist es nun dann auch wieder nicht.

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Wir haben Priestermangel, weil die Leute Gott vergessen haben. Und die Leute haben Gott vergessen, weil es zu wenig Priester gibt.

 

Ach nee. Unsere Pfarre hat seid Jahrhunderten (und bis auf den heutigen Tag) immer einen Priester gehabt. Trotzdem vergessen die Leute Gott. Was ist da wohl schief gelaufen? Ach ja, wir hatten (zum Glück hatten!) mal einen Priester, der sich vor die Gemeinde aufgebaut hat um zu verkündigen, dass Jesus für uns schon alles getan hat und der sonntägliche Gottesdienstbesuch in der Gewissensentscheidung eines jeden Christen liegt.(Kurzform) Nun sind es nur noch ca. 7,5% der Christen die ihrem Gewissen folgen, welches sie in den Gottesdienst führt. Das könnte auch daran liegen, dass ein Priester die Sache wohl etwas zu einfach gesehen hat. So einfach ist es nun dann auch wieder nicht.

Ach, so einfach ist das? Der Pfarrer müsste nur an Ostern und Weihnachten, wenn die Kirche halbwegs voll ist, sagen, dass es eine schwere Sünde ist, nicht jeden Sonntag die Messe zu besuchen und alle Menschen würden parieren? Dass da keiner vor dir draufgekommen ist!! :D:D

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Das liegt allerdings nicht an der Einfachheit der Welt, sondern an der Einfachheit Deines Denkens.

 

Einfachheit des Denkens ist ein Merkmal der unmündigen Menschen. Jesus immerhin preist sie selig.

 

 

Nein. Wiki sagt:

Einfachheit, oder auch Primitivität, ist ein Zustand, der sich dadurch auszeichnet, dass nur wenige Faktoren zu seinem Entstehen oder Bestehen beitragen, und dadurch, dass das Zusammenspiel dieser Faktoren durch nur wenige Regeln beschrieben werden kann. Damit ist Einfachheit das Gegenteil von Komplexität.

Wenn Du in unseren komplexen Welt die Probleme mit einfachem Denken lösen kannst, wird (nicht nur) Jesus Dich sicher selig preisen.

Was das mit unmündigen Menschen zu tun hat, erklärst Du uns sicher in aller Einfachheit.

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