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Wahrscheinlich. Jacke und Schuhe anzuziehen und vorher diesen vermaledeiten Stuhl (über den ich schon beinah gestolpert bin, als ich die Vorhänge aufmachen wollte) war anscheinend zuviel...

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@ flo: Ihr habt aber spät Erstkommunion.

Ansonsten: Lieber ein Kind, das kritisch fragt und denkt, als eines, das alles widerspruchslos hinimmt, oder?

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@ flo: Ihr habt aber spät Erstkommunion.

Spät im Jahr oder spät im Leben?

 

Ansonsten: Lieber ein Kind, das kritisch fragt und denkt, als eines, das alles widerspruchslos hinimmt, oder?
Das ja, aber warum immer gerade zwischen Tür und Angel, wenn man eigentlich keine Zeit hat?
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Nebenbei: Wenn wer überzeugend und kindgerecht erklären kann, warum bisher die Parusie noch nicht eingetreten ist, ohne auf Mariae Heimgang und das Fegefeuer zu kommen, der bekommt von mir eine Schüssel Quarkbällchen.

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@ flo: Ihr habt aber spät Erstkommunion.

Spät im Jahr oder spät im Leben?

 

Ansonsten: Lieber ein Kind, das kritisch fragt und denkt, als eines, das alles widerspruchslos hinimmt, oder?
Das ja, aber warum immer gerade zwischen Tür und Angel, wenn man eigentlich keine Zeit hat?

Das konnte Mini-Frank auch ganz gut (solche Anekdoten fallen mir zur Zeit öfter ein) Meine Mutter hatte peinlich errötet das Mauseloch gesucht als ich mich als 10jähriger Jung-ministrant vor meinem Pfarrer aufgebaut habe und mit dem Brustton der Überzeugung gesagt hab: "Du Pfarrer ***, wenn Gott doch eh alles sieht was ich hier so mache... warum soll ich das dann noch beichten" :lol:

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Über so einen Thread wie diesen habe ich schon eine ganze Weile nachgedacht - Glaubensmomente aus dem Alltag heraus.

Besten Dank, Flo, dass ich ihn eben entdeckt habe.

 

Ich habe noch nicht alles gelesen - aber dieses Zweifeln, dieses Jesus-nicht-spüren oder die Momente, in denen Gott nicht existiert - vielleicht ist das sogar eine Gnade? In einer Gemeinde hatten wir einen Pastor, der in etwa den Standpunkt vertrat: "Wenn wir nicht in den Himmel kommen, wer dann?"

 

Ich bin nicht sicher, ob ich solch eine Gewissheit je besitzen möchte.

 

Vielleicht kann ich irgendwann einmal beten: "Herr, stelle mir hin und wieder einen Stuhl hin, damit ich drüber stolpere - aber hilf mir bitte auch, dass ich wieder aufstehen kann!"

bearbeitet von Shubashi
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Spät im Jahr meinte ich. Ich überlege, was ich antworten würde. Vielleicht, dass das Reich Gottesschon abgefangen hat aber noch nicht vollständig ist und wir daran mithelfen können. Und das wir nicht wissen wann die Widerkunft ist aber das wir wissen, DASS es kommt. Vielleicht zuruckfragen warum das Kind denkt; dass Die Widerkunft schon hatte stattfinden sollen. HM...

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Es wäre schon einfacher gewesen, wenn in den letzten 1000 Jahren schon mal jemand wiederauferstanden wäre. Sozusagen einen Augenzeugen.

 

Leider war der Apostel Thomas wohl der einzige, der den Herrn so berührte, daß er die Finger in dessen Wunden legen durfte.

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Aber was würde uns das nützen? Realistischerweise: es gibt auch in all den Jahrhunderten jede Art von Wunder, aber selbst wenn etwas nur zehn Jahre zurückliegt, kann es schon vollständig in uns verblassen.

Die großartige Sache ist doch eher, dass Christus auch in uns auferstehen soll, nur dann können auch wir wie Thomas unser Skepsis überwinden. Und die Parusie ist als irgendein theoretisches Ereignis bedeutungslos - aber wie wäre es, wenn wir sie jederzeit als Möglichkeit begreifen?

 

Das Christentum begreift uns doch sowieso als Ewigkeitswesen - was in sich schon ein Mysterium ist. Zeit spielt aber deshalb für uns keine Rolle - wir leben deshalb auf die Ewigkeit zu. Wäre es da nicht viel wichtiger, Tag für Tag in diese freudige Erwartung hineinzuleben?

 

Christus ist Gottesohn, Christus ist eins mit dem Vater. Auferstehung ist mehr als ein historisches Ereignis, es ist Teilhabe eines jeden Menschen.

Sollte es da nicht unendlich spannend sein, auf dieses Ereignis, diese Einheit mit dem Vater zuzuleben, zuzusterben?

 

Was uns zermürbt, ist, wie dieses tägliche blosse Menschsein in uns das Christuserbe überwältigt. Das Reich Gottes bricht jeden Tag an, wir vergessen es nur zu oft.

 

Von Theilhard de Chardin weiss man, dass er seine erste Gotteserfahrung vor einem blossen Stein hatte. Die Wucht der göttlichen Realität kann jederzeit offenbar werden, wir müssen ihr aber auch die Möglichkeit dazu einräumen.

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Und jetzt formuliere diesen Theologensprech mal in einer Form, die ein EK-Kind versteht.

"Fröhlichsein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen."

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Und jetzt formuliere diesen Theologensprech mal in einer Form, die ein EK-Kind versteht.

"Fröhlichsein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen."

Das ist zwar die Kurzformel für das praktische Leben, aber damit beantwortest Du nicht die Frage, ob Christus wahrhaft auferstanden ist.
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Und jetzt formuliere diesen Theologensprech mal in einer Form, die ein EK-Kind versteht.

 

Da hast Du mich erwischt - als Kind war Gott für mich einfach ein superfestes Vertrauen, ein Fundament. Ich konnte gar nicht verstehen, wie man daran nicht glauben konnte. Man konnte alles vor ihn tragen, die Vorstellung, da wäre nichts oder niemand, wäre einfach nicht möglich gewesen. Warum sollte man auf so was Tolles verzichten?

 

Wenn Kinder Gott quasi mit einer Art Weihnachtsmann verwechseln, der dann eben eine nette Geschichte war, ohne die man aber auch gut auskommen kann ist das sicher schwieriger.

 

Ich würde vielleicht sagen, dass sie jetzt schon eine Wahl haben und Gott eine Chance geben sollten: Gott ist so groß, dass es sehr lange dauert ihn näher kennen zu lernen, aber das es für den Anfang nichts macht, nicht so viel von ihm zu wissen. Jetzt aber einfach aufzuhören, sich mit ihm zu beschäftigen, verbaut quasi die Gelegenheit, mehr von ihm zu lernen.

Es ist gleichzeitig die einfachste und und schwierigste Sache überhaupt - und für so eine Sache braucht man Vertrauen, um noch ein bisschen weiter zu machen.

Und das beste ist: es gibt keinen Zwang - Gott ist immer da. Du kannst jeden Tag aufhören, kein Problem.

Er ist trotzdem noch da.

 

Aber warum sollte man überflüssigerweise auf so was Gutes verzichten - einen Freund, der immer da ist, und von dem man vielleicht immer mehr gute Sachen erfährt?

Es wäre so, also ob man die Musik abschaltet, bloss weil da ja auch kein richtiges Orchester mit richtigen Menschen ist.

Aber was entgeht einem, wenn man aus so einem blöden Grund für immer das Radio ausstellt?

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Und jetzt formuliere diesen Theologensprech mal in einer Form, die ein EK-Kind versteht.

"Fröhlichsein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen."

Das ist zwar die Kurzformel für das praktische Leben, aber damit beantwortest Du nicht die Frage, ob Christus wahrhaft auferstanden ist.

 

 

Pardon, ich war zu schnell. Mit Christus war das für mich nicht viel anders, er war derjenige, der Gott eben kannte und ihm total vertraut hat. Die Kinder müssen selbst wissen, ob sie Jesus überzeugt. Was kann man dann falsch machen, wenn man so einem folgt? Und es gibt auch keinen Zwang, sich jetzt schon 100% sicher zu sein, dass er "wahrhaft auferstanden" ist.

Die Geschichte kann doch erstmal ein Zeichen sein, wie Gott mit Menschen umgeht, die ihm wirklich vertrauen.

Und auch da ist die wieder die tolle Sache: ich kann es einfach ausprobieren. Was schadet es denn schon?

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Und jetzt formuliere diesen Theologensprech mal in einer Form, die ein EK-Kind versteht.

"Fröhlichsein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen."

Das ist zwar die Kurzformel für das praktische Leben, aber damit beantwortest Du nicht die Frage, ob Christus wahrhaft auferstanden ist.

 

 

Pardon, ich war zu schnell. Mit Christus war das für mich nicht viel anders, er war derjenige, der Gott eben kannte und ihm total vertraut hat. Die Kinder müssen selbst wissen, ob sie Jesus überzeugt. Was kann man dann falsch machen, wenn man so einem folgt? Und es gibt auch keinen Zwang, sich jetzt schon 100% sicher zu sein, dass er "wahrhaft auferstanden" ist.

Die Geschichte kann doch erstmal ein Zeichen sein, wie Gott mit Menschen umgeht, die ihm wirklich vertrauen.

Und auch da ist die wieder die tolle Sache: ich kann es einfach ausprobieren. Was schadet es denn schon?

Daß Auferstehung "wahr" ist, erfahre ich eben im alltäglichen Leben. Die Erfahrung, daß Gott Leben ist, Leben will, Leben schenkt kann ich ja nur hier und jetzt machen. Die Frage ist eher: wie weit reicht meine Aufmerksamkeit und mein Vertrauen.

 

Ich finde es ja persönlich immer wichtig, am Abend eines Tages die "Goldkörnchen" einzusammeln, also jene Momente im Tag, von denen ich dankbar sagen kann "ich bin nicht allein durch eine sinnlose Weltgeschichte gestolpert". Ich meine, diese Form des Tagesrückblicks geht auch schon mit (kleinen) Kindern.

Wenn sie dann größer werden, kann man auch das eher Mißlungene in der Blick nehmen, und auch das, wofür man in Zukunft Hilfe erbitten möchte. (Das setzt aber voraus, daß die Vorstellung, man könne Gott bestechen oder bezahlen, bereits gewichen ist.)

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"Das heiligste Sakrament des Altares ist der wahre Leib und Blut unsers Herrn Jesu Christi , der unter den Gestalten Brods und Weins sammt seiner Seele und Gottheit, wesentlich und vollkommen gegenwärtig da ist, sobald ein ordentlich geweihter Priester Brod u. Wein auf dem Altare wandelt."

 

(http://bvbm1.bib-bvb.de/view/action/singleViewer.do?dvs=1410365534842~927&locale=de_DE&VIEWER_URL=/view/action/singleViewer.do?&DELIVERY_RULE_ID=35&frameId=1&usePid1=true&usePid2=true)

 

Man möchte formulieren: "sobald Christus durch tun und Wort eines ordentlich geweihten Priesters Brot und Wein wandelt"

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Die Sünde Sodoms.

 

Natürlich bin ich bei Canisius drüber gestolpert. Unter "Himmelschreiende Sünden". Nr. 2: die sodomitische Sünd.

 

Zusammen mit Mord, Unterdrückung der Armen, Witwen und Waisen und dem Vorenthalten des verdienten Arbeitslohns.

 

Aus heutiger Sicht fällt es mir schwer im Bruch der Gastfreundschaft eine "Himmelschreiende Sünde" zu erkennen. Eher gibt mit Lot zu denken, der bereit ist für die Gastfreundschaft seine Töchter zu opfern. Schreit nicht dieses offensichtliche Einverständnis in eine Kindesmissbrauch sehr viel lauter zum Himmel? Die Sodom-Episode wird im Buch Richter nochmal reflektiert. Auch dort bekommt ein Mann Besuch von einem Fremden, der mit seiner Nebenfrau in Gibea nach einem Nachtlager sucht - auch hier kommen die Männer der Stadt zusammen und verlangen den Fremden um ihn zu vergewaltigen. Im Gegensatz zu Sodom wo die Unschuldigen (bis auf Frau Lot) davon kommen, opfert der Fremde hier seine Nebenfrau, die an den Folgen der mehrfachen Vergewaltigung stirbt.

 

Die Männer von Gibea handeln verbrecherisch - keine Frage - ebenso die Männer von Sodom. Während Sodom die Rache Gottes zu spüren bekommt, wird Gibea der Anlass für die Stämme Israels den Stamm Benjamin fast auszulöschen. Der Rest der Gibea-Episode ist allerdings auch nicht aufbauender: Weil man den Stamm Benjamin trotz allem nicht aussterben lassen will, es in Israel aber niemanden mehr gibt, der freiwillig seine Tochter einem Bejaminiten geben würde löscht man lieber die Stadt Jabesch aus (die sich an der Racheaktion gegen die Bejaminiter nicht beteiligt hatten) und verteilt deren Witwen und Töchter unter die Benjaminiter. Und als immer noch Bejaminier unbeweibt bleiben, dürfen sie sich in Shilo bei einem Fest einfach die Frauen rauben (und die protestierenden Väter werden damit beruhigt, daß die Mädchen ja geraubt und nicht freiwillig an Bejaminiter verheiratet wurden). Was schreit hier tatsächlich zum Himmel? Der Wille der Gibeater und Sodomiter den Fremden durch sexuelle Unterwerfung zu demütigen? Oder ist nicht das Verhalten der Gastgeber, des Fremden in Gibea und der Ältesten Israels nicht im Grunde die viel schwerwiegendere Verfehlung? Um im wahrsten Sinne des Wortes seinen A.rsch zu retten, opfert der Gast seine Nebenfrau. Und das wohlwissend, was die Meute draußen vorhat.

 

Sicher ist der Umgang mit den Frauen und Mädchen in beiden Episoden Ausdruck des damaligen Verhältnisses der Geschlechter. Wenn ich heute über diesen Text grüble, klingt er mehr nach einer Mahnung zur Wehrhaftigkeit, zur Verteidigung der Schwachen - die Schwächsten als Opfer zu bringen lässt sich mit der anderen Bezeichnung die Canisius an dieser Stelle verwendet wohl ganz gut beschreiben: die stumme Sünde

 

Über die Opfer wird nicht viel gesprochen (der Gast in Gibea zerstückelt die Leiche und ruft zum Rachefeldzug auf - ob er letzteres auch getan hätte, wenn die Frau "nur" vergewaltigt worden wäre und die Nacht überlebt hätte?) und noch weniger haben die Opfer eine Stimme. Wer hört denn sie? Wie kann der Gast die Tür verschließen nachdem er seine Nebenfrau hinausgeworfen hat? Die Nacht muss ihm doch Alpträume beschert haben. Die Schreie der Frau müssen in der ganzen Nachbarschaft zu hören gewesen sein. Und doch blieben die Türen geschlossen.

 

 

Die Zeugen blieben stumm...

bearbeitet von Flo77
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19.000.000

 

In Worten: neunzehn millionen

 

So hoch ist der Lottojackpot am Samstag. Man könnte auch von ca. 300 Jahren reden, die eine mehrköpfige Familie in unseren Breiten entspannt davon leben könnte ohne arbeiten zu müssen.

 

Ich weiß nicht mehr wer mir die Mahnung mitgegeben hat, daß man um Geld bzw. Glück im Spiel nicht betet, aber er war sehr erfolgreich. Die Bitte um Gewinn, um Glück fällt mir heute extrem schwer. Es geht uns gut, wir leben im schönsten Land der Welt, seit mehreren Jahrzehnten keine bewaffneten Konflikte im eigenen Territorium, von menschlichen wie anderen Katastrophen weitgehend verschont geblieben - um was sollte ich denn noch bitten? Darf man überhaupt mehr verlangen?

 

Es ist ja nicht so, als hätte ich keine Ideen, was man mit der Kohle alles anstellen könnte. Im Gegenteil. Und ich meine nicht den träumerischen Hang zum bescheidenen Prunk mit einem Haus von 12 Zimmern mitten im Ort mit drei Treppenhäusern (eines für rauf, eines für runter und eines nur zur Schau) und einem Hof voller schmückendem Nutzgeflügel. (Wenn ich mir meine Frau auch nicht mit Doppelkinn vorstellen kann - Dienstboten herumscheuchend durchaus.)

 

Natürlich klingt das nach Tevje in Anatevka ("Wenn ich einmal reich wär"), aber dort stellt Tevje auch die entscheidende Frage: Gott, du schufst den Löwen und das Lamm, sag warum ich zu den Lämmern kam! Wär es wirklich gegen deinen ewig göttlichen Plan, wenn ich wär ein reicher Mann?"

 

Ein göttlicher Plan? Ist die Position eines jeden von uns wirklich so unverrückbar vorherbestimmt? Hat der Allmächtige ernsthaft in seinem goldenen Buch festgelegt, wer mit Ackermann Golf spielt und wer in Köln-Troisdorf Pfandflaschen aus dem Müll sammeln darf? Ich hoffe doch nicht! Nicht nur, weil ich tief in meinem Inneren auch der Meinung bin, daß jeder ein Recht auf sein Stück vom Himmel hat, sondern auch, weil die Idee, daß es irgendwann doch noch ein Wunder gibt, das Prinzip "Hoffnung" eines der wenigen Dinge ist, von denen ich glaube, daß sie Menschen aufrecht halten können.

 

Aber wo ist die Grenze? Wo verläuft der schmale Grat zwischen Hoffnung und Anmaßung? Im Vaterunser bitten wir um das "lechem chukenu" um das "Brot, das uns zukommt". Darum dürfen und sollen wir bitten: das tägliche Brot. Nahrung, Kleidung, Obdach - das was wir zum Leben brauchen und wovon Gott schon weiß, daß wir es brauchen, bevor wir darum gebeten haben.

 

Ist Zufriedenheit eine Gabe Gottes? Ist Glück ein vorherbestimmtes Geschenk, daß der Allmächtige aus Weisheit (oder doch Nickeligkeit) nur wenigen zukommen lässt? Eine klare Antwort darauf ist mir der Himmel bisher schuldig geblieben.

 

Genauso wie ich mich gerne Tevje anschließe: Bin ich nun ein Lamm nach Gottes unumstößlichen Plan? Oder bin ich nur blind dafür zu erkennen, welcher Löwe in mir steckt? Oder wäre es wohlmöglich gar nicht so gut für alle Beteiligten wenn sich der Löwe die Bahn brechen würde?

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Oh Herr meiner Seele! Welche Gestalt wird sie vor annehmen, wenn mein Leib seinen Geist aufgegeben hat?

 

Wenn ich ablege Kummer und Sorgen und zu dir zurückkehre. Wenn ich meine Schuhe ablege und mein irdisches Dasein verlasse.

 

Werde ich ein Kind sein? Ein Kind, das sich pfeifend und lachend in deine Arme wirft?

 

Werde ich ein Mann sein der sich die letzten Schritte nicht zu gehen traut?

 

Werde ich wie Vorbis 100 Jahre am Rand der Wüste warten, bis einer kommt, der mich zu dir führt?

 

Werde ich zu einem schäbigen Bündel, das unter einer Bahnsteigbank darauf wartet endlich sterben zu dürfen?

 

Werde ich wie Sir Canterville einfach nur wünschen endlich friedlich zu schlafen?

 

Werde ich um mein Leben trauern?

 

Werde ich jemanden vermissen, den ich auf Erden kannte?

 

Werde ich mir vergeben können?

 

Wirst Du mir vergeben können?

 

Werde ich deine Vergebung überhaupt annehmen können?

 

Und wenn ich schuldig geworden bin vor dir und mir - wen kümmert's denn? Der schöne Schein ist nur die andere Seite der Trauer. Was soll ich mich noch grämen, denn alles hat seinen Anfang und sein Ende bei dir.

 

Ich lege einmal ab Kummer und Sorgen, mein Leben wie eine alte Jacke.

 

Nackt und bloß werde ich vor dir auf einer Wolke liegen und weinen.

 

Vater im Himmel dann neige dein Angesicht zu mir herab, hauche mir mit einem Kuss auf die Stirn deinen Frieden ein. Nenn mich nur einmal "mein Kind" so werden meine Tränen trocknen. Nenn mich nur einmal "mein Herz" und ich finde zu dir. Nenn mich nur einmal "mein Sohn" und ich kann in Frieden schlafen.

bearbeitet von Flo77
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Ich möchte mal wieder einen Abstecher in die Geschichte machen.

 

Bei Kath.net fand sich dieser Tage im Zusammenhang mit der Familiensynode mal wieder eine Überschrift wie "Quittung für 40 Jahre nicht erfolgter Katechese".

 

Nun wird es kaum überraschen, daß dieses Problem alles andere als neu ist. Im Gegenteil. Seit Luther scheint sich keine wirkliche Verbesserung in der religiösen Allgemeinbildung eingestellt zu haben, sonst hätte nicht schon Papst Benedikt XIV. gewisse Grundkenntnisse des Brautpaares in christlicher Religion für die Eheschließung voraussetzte.

 

Seine Aufzählung ist ein wenig gruselig. Der Traupriester sollte diese Kenntnisse im Rahmen des Brautexamens abfragen bzw. die Brautleute entsprechend unterrichten.

 

Es ist ein Gott, der Urheber aller Dinge, der jene, die sich ihm nahen mit dem ewigen Leben belohnt, die Gottlosen und Ungehorsamen aber in der anderen Welt mit ewigen Peinen bestraft.

Dieser Gott ist dreifach in den Personen, nämlich Vater, Sohn und Heiliger Geist, aber nur ein Gott.

Der Sohn Gottes ist um des Heiles der Menschen willen aus Maria der Jungfrau Mensch geworden, er hat gelitten und den Tod erduldet, ist dann aber wieder auferstanden und regiert nun in Ewigkeit. Dieser Sohn Gottes ist Christus unser Herr und Heiland.

Schließlich kann niemand selig werden, der nicht an Jesus Christus glaubt und mit Reue über die begangenen Sünden seine Sakramente empfängt, jenes der Taufe, wenn jemand ungläubig ist, der Beichte aber, wenn jemand nach der Taufe gefallen ist, und daß jeder sich entschließen muss, dasjenige zu halten, was Gott und die Kirche befohlen [haben] und wovon der kürzeste Inbegriff ist "Gott über alles und den Nächsten wie sich selbst zu lieben."

http://dlib-pr.mpier.mpg.de/m/kleioc/0010/exec/bigpage/%22200127_00000131.gif%22

 

Schnitzer selbst führt noch eine andere Liste an, die in "den meisten Diöcesanritualien" genannt werden soll:

- die 12 Artikel des Apostolikums

- die Eigenschaften Gottes

- die Hauptereignisse im Leben Jesu

- die Verfassung der Kirche

- die Verehrung der Heiligen

- die 7 Sakramente namentlich Taufe, Buße, Altarsakrament und Ehe

- Wesen und Hauptteile des Heiligen Messopfers

- die 10 Gebote Gottes

- die 5 Gebote der Kirche

- Erklärung des Gebets des Herrn

- die andern Gebete eines Christen

- die christlichen Feste und Festzeiten

 

Der Kanon Benedikts klingt recht volkstümlich, schwarz-weiß malend und relativ unkompliziert. Heute könnte man das Angebot wohl als "niederschwellig" bezeichnen.

 

Die Aufstellung aus den Ritualien dagegen, wirkt etwas anspruchsvoller - dafür dürfte das Examen wohl weitaus länger gedauert haben. Nur, was die Eigenschaften Gottes sein sollen, erschließt sich mir noch nicht.

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Das war so ungefähr das, was man 1950 in der Aufnahmeprüfung für die Oberschule im Fach Religionslehre erwartete.

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Schnitzer selbst führt noch eine andere Liste an, die in "den meisten Diöcesanritualien" genannt werden soll:

 

...

- die Hauptereignisse im Leben Jesu

...

 

hat dieser Jesus wirklich gelebt?

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