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Priesteramt ohne Zölibat und für Frauen


colonia

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Ich halte die Fragen durchaus für valide - allerdings glaube ich nicht, dass es darum gehen sollte, die Zahl der Priester zu erhöhen, sondern darum, dass unsere Priester ein breiteres Spektrum an Persönlichkeitsprofilen abdecken, als sie es heute tun. Der Zölibat ist nicht die einzige Quelle, aus der sich der Glauben und die pastorale Befähigung schöpft. Dazu gesellen sich, wie schon vielfach diskutiert, derzeit noch andere Probleme der Priesteramtskandidaten...

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Vielleicht ein Blick zu unseren evangelischen Kollegen, da ist das so möglich :)...deswegen gibt es jetzt nicht viele Mehr-Bewerber...

 

http://www.evangelisch.de/themen/religion/pfarrermangel-eine-rechnung-mit-mehreren-unbekannten37245

Interessante Kommentare am Ende der Seite. Man könnte manchmal denken, da schreiben Katholiken.

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Priesteramt ohne Zölibat ist wie Sachertorte ohne Senf.

 

Christentum ohne Priesteramt ist wie Sachertorte ohne Senf.

 

Die meisten Christen kommen ohne aus.

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Priesteramt ohne Zölibat ist wie Sachertorte ohne Senf.

 

Christentum ohne Priesteramt ist wie Sachertorte ohne Senf.

 

Die meisten Christen kommen ohne aus.

Und was ist der Zölibat fürs Priesteramt? Senf oder Marillenmarmelade bei der Sachertorte (um im Bild zu bleiben)?

 

Wenn mich nicht alles täuscht haben die orthodoxen ein ähnliches Priesteramtsverständnis wie wir katholiken (bitte um Aufklärung sollte ich da komplett daneben liegen). Aber Hoppala: die kommen ohne Zölibat, in unserer Form aus (Meines Wissens, ist es da so: verheiratete dürfen geweiht werden, unverheiratet geweihte dürfen aber nicht mehr heiraten. Nur für den Bishof gilt sowas wie ein "Pflichtzölibat"). Wüsste nicht das die Orthodoxie unpriesterliche Priester hätten.

 

Es gibt Gegenden, in der Welt, da werden Christen verfolgt. Die Frage, wie ein Priester, der Frau und Kind hat, engagiert für seinen Glauben einstehen soll, wenn er die Sorge haben muss das seine Familie ohne Ernährer da steht (alternativ: Wenn er die Sorge haben muss das er seine Familie in Gefahr bringt), ist ein Problem. Gottle, dann überlässt man es dem Bischof für sein Bistum festzulegen ob der Zölibat, aus sicherheitserwägungen, in seinem Bistum nicht doch Sinnvoll sein könnte. Möglicherweise gäbs dann höchstens noch Probleme beim export von Priestern aus Bistümern ohne Zölibat in Bistümer mit Zölibat. Da halte ich unsere Hirten für erwachsen genug das regeln zu können wie man sowas unter Männer nunmal regelt.

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Ich halte solche "Sicherheitserwägungen" für zynisch. Leibliche Kinder und eine Ehefrau sind doch nicht die einzigen möglichen Bezugspersonen eines Mannes. Da gibt es auch Eltern, Geschwister, Verwandte und enge Freunde. Wie wäre es, lieber etwas für die Sicherheit von Priestern und ihren Familien zu tun? Man schickt doch einen Bundeswehrsoldaten auch nicht ohne schusssichere Weste, Helm und Waffe in einen Kampfeinsatz, verbietet ihnen dafür aber das Heiraten, damit das Kanonenfutter keine Hinterbliebenen hat. Genauso reagiert man auf Drohungen, die ein Richter erhält, mit Personenschutz für ihn und seine Familie und nicht mit einem Heiratsverbot. Eine Bedrohung ist dadurch nicht weniger akut, dass jemand keine Familie hat.

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Priesteramt ohne Zölibat ist wie Sachertorte ohne Senf.

 

Sie sind der Senf in der Torte. Wenn alle Welt süss schmeckt, wo soll man Gott finden?

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Es gibt Gegenden, in der Welt, da werden Christen verfolgt. Die Frage, wie ein Priester, der Frau und Kind hat, engagiert für seinen Glauben einstehen soll, wenn er die Sorge haben muss das seine Familie ohne Ernährer da steht (alternativ: Wenn er die Sorge haben muss das er seine Familie in Gefahr bringt), ist ein Problem.

 

Wie du schon sagst: Christen werden verfolgt, nicht nur Priester. Nach deiner Argumentation müssten somit alle Christen zölibatär leben. Denn wie soll ein Christ engagiert für seinen Glauben einstehen, wenn er Frau und Kind hat .... ?

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Lieber Stefan,

 

 

 

Ich halte solche "Sicherheitserwägungen" für zynisch. Leibliche Kinder und eine Ehefrau sind doch nicht die einzigen möglichen Bezugspersonen eines Mannes. Da gibt es auch Eltern, Geschwister, Verwandte und enge Freunde. Wie wäre es, lieber etwas für die Sicherheit von Priestern und ihren Familien zu tun? Man schickt doch einen Bundeswehrsoldaten auch nicht ohne schusssichere Weste, Helm und Waffe in einen Kampfeinsatz, verbietet ihnen dafür aber das Heiraten, damit das Kanonenfutter keine Hinterbliebenen hat. Genauso reagiert man auf Drohungen, die ein Richter erhält, mit Personenschutz für ihn und seine Familie und nicht mit einem Heiratsverbot. Eine Bedrohung ist dadurch nicht weniger akut, dass jemand keine Familie hat.

Gegen Anfeindungen und Mobbing gibt es keinen Personenschutz.

 

Wenn die Frau öffentlich angepöbelt wird, und die Kinder weinend aus der Schule kommen weil der Vater ein Jünger JESU ist und daher verfolgt wird, ist Schluß mit der Verkündigung unangenehmer Wahrheiten.

 

Der Jünger JESU steht dann vor der Wahl zwischen Frau und Familie und der Nachfolge JESU.

 

Schon mal bedacht, warum die Nazis Tausende - lediger - katholischer Pfarrer für ihre Predigten ins Kz gesperrt haben aber nur eine Handvoll - verheirateter - protestantischer Pastöre?

 

 

 

Gruß

josef

 

Herabwürdigende Bezeichnung der evangelischen Pastöre editiert. Simone als Mod

bearbeitet von Simone
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JESUS hat keine Priester berufen, JESUS hat auch keine Jüngerinnen berufen - JESUS hat Jünger berufen.

 

Du irrst. Der Heilige Geist hat im KKK das priesterliche Amt bestätigt:

 

<a name="SL_2.2.3.1.3.1563">1563 „Da das Amt der Priester dem Bischofsstand verbunden ist, nimmt es an der Vollmacht teil, mit der Christus selbst seinen Leib auferbaut, heiligt und leitet. Darum setzt das Priestertum der Amtspriester zwar die Sakramente der christlichen Initiation voraus, wird aber durch ein eigenes Sakrament übertragen. Dieses zeichnet die Priester durch die Salbung des Heiligen Geistes mit einem besonderen Prägemal und macht sie auf diese Weise dem Priester Christus gleichförmig, so daß sie in der Person des Hauptes Christus handeln können" (PO 2).
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Es gibt Gegenden, in der Welt, da werden Christen verfolgt. Die Frage, wie ein Priester, der Frau und Kind hat, engagiert für seinen Glauben einstehen soll, wenn er die Sorge haben muss das seine Familie ohne Ernährer da steht (alternativ: Wenn er die Sorge haben muss das er seine Familie in Gefahr bringt), ist ein Problem.

 

In dieses Problem kann jeder aufrechte Mensch kommen - und ich sähe kein Problem darin, die Zustimmung der Ehefrau zur Weihe zu verlangen, wie es im Diakonat üblich ist.

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Es gibt Gegenden, in der Welt, da werden Christen verfolgt. Die Frage, wie ein Priester, der Frau und Kind hat, engagiert für seinen Glauben einstehen soll, wenn er die Sorge haben muss das seine Familie ohne Ernährer da steht (alternativ: Wenn er die Sorge haben muss das er seine Familie in Gefahr bringt), ist ein Problem.

 

In dieses Problem kann jeder aufrechte Mensch kommen - und ich sähe kein Problem darin, die Zustimmung der Ehefrau zur Weihe zu verlangen, wie es im Diakonat üblich ist.

 

Man kann die Frage auch dem Ortsbischof überantworten; dieser wird sicher am Besten wissen, ob diese Gefahr droht oder nicht.

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Lieber Chrysologus,

 

 

 

JESUS hat keine Priester berufen, JESUS hat auch keine Jüngerinnen berufen - JESUS hat Jünger berufen.

 

Du irrst. Der Heilige Geist hat im KKK das priesterliche Amt bestätigt:

 

Art. 1563 "Da das Amt der Priester dem Bischofsstand verbunden ist, nimmt es an der Vollmacht teil, mit der Christus selbst seinen Leib auferbaut, heiligt und leitet. Darum setzt das Priestertum der Amtspriester zwar die Sakramente der christlichen Initiation voraus, wird aber durch ein eigenes Sakrament übertragen. Dieses zeichnet die Priester durch die Salbung des Heiligen Geistes mit einem besonderen Prägemal und macht sie auf diese Weise dem Priester Christus gleichförmig, so daß sie in der Person des Hauptes Christus handeln können" (PO 2).

Wenn die Priester in der Person des Hauptes CHRISTUS handeln, wie konnte es zur gegenwärtigen Krise - und den vielen Krisen - der Kirche und der Christenheit kommen?

 

Ist es nicht eher so, daß die Priester weder JESUS CHRISTUS noch dem HEILIGEN GEIST GOTTES gehorchen wollen?

Die Ratlosigkeit der Priester beweist doch wie übel sie den HEILIGEN GEIST mißachten.

 

Ist der HEILIGE GEIST GOTTES ratlos ?

Nein.

Können Menschen die dem HEILIGEN GEIST gehorchen, ratlos sein?

Nein.

 

Mögen die Priester zur Vernunft kommen, und zugeben daß sie zuvorderst Jünger JESU sind, und daß der HEILIGE GEIST GOTTES, der Leiter der Kirche JESU CHRISTI, ihr Vorgesetzter ist.

 

Entweder gehorchen die Priester dem HEILIGEN GEIST GOTTES oder sie sind keine.

Das Salböl allein, tut's nicht.

 

 

 

 

Gruß

josef

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Schon mal bedacht, warum die Nazis Tausende - lediger - katholischer Pfarrer für ihre Predigten ins Kz gesperrt haben aber nur eine Handvoll - verheirateter - protestantischer Pastöre?

Weil die Evangelen im Gegensatz zu den Katholiken keine Tradition ideologischer Distanz zur staatlichen Obrigkeit hatten und deswegen im Allgemeinen ihr gegenüber weniger aufmüpfig waren?

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Schon mal bedacht, warum die Nazis Tausende - lediger - katholischer Pfarrer für ihre Predigten ins Kz gesperrt haben aber nur eine Handvoll - verheirateter - protestantischer Pastöre?

Weil die Evangelen im Gegensatz zu den Katholiken keine Tradition ideologischer Distanz zur staatlichen Obrigkeit hatten und deswegen im Allgemeinen ihr gegenüber weniger aufmüpfig waren?

Dass "tausende" katholische Pfarrer wegen ihrer Predigten im KZ landeten, bezweifle ich ebenso, wie dass es nur "eine Handvoll" evangelischer Pfarrer waren.

 

Werner

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Es gibt Gegenden, in der Welt, da werden Christen verfolgt. Die Frage, wie ein Priester, der Frau und Kind hat, engagiert für seinen Glauben einstehen soll, wenn er die Sorge haben muss das seine Familie ohne Ernährer da steht (alternativ: Wenn er die Sorge haben muss das er seine Familie in Gefahr bringt), ist ein Problem.

In der Tat.

Pastor Yousef Nadarkhani ist verheiratet und hat Kinder.

 

Bei diesem Pastor weiß ich es nicht, aber es ist anzunehmen

 

Die zwei aktuellsten Beispiele.

 

Man kann das natürlich auch historischer sehen. Irgendwie passiert das nämlich seit Anbeginn des Christentums, und nicht nur Priestern.

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Lieber Werner,

 

 

 

Schon mal bedacht, warum die Nazis Tausende - lediger - katholischer Pfarrer für ihre Predigten ins Kz gesperrt haben aber nur eine Handvoll - verheirateter - protestantischer Pastöre?

Weil die Evangelen im Gegensatz zu den Katholiken keine Tradition ideologischer Distanz zur staatlichen Obrigkeit hatten und deswegen im Allgemeinen ihr gegenüber weniger aufmüpfig waren?

Dass "tausende" katholische Pfarrer wegen ihrer Predigten im KZ landeten, bezweifle ich ebenso, wie dass es nur "eine Handvoll" evangelischer Pfarrer waren.

Wikipedia: Pfarrerblock (KZ Dachau) --> Gesamtzahl und Todesfälle:

 

Zitat

Übersicht über die Glaubensrichtungen:
  • 2.579 katholisch
  • 109 evangelisch
  • 22 griechisch-orthodox
  • 8 altkatholisch
  • 2 muslimisch

 

Gruß

josef

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Schon mal bedacht, warum die Nazis Tausende - lediger - katholischer Pfarrer für ihre Predigten ins Kz gesperrt haben aber nur eine Handvoll - verheirateter - protestantischer Pastöre?

Weil es in Polen kaum Evangelische gibt.

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Schon mal bedacht, warum die Nazis Tausende - lediger - katholischer Pfarrer für ihre Predigten ins Kz gesperrt haben aber nur eine Handvoll - verheirateter - protestantischer Pastöre?

 

Ich schon, josef. Aber Du? - Ist Dir aufgefallen, dass sich unter den 2.579 katholischen Priestern in Dachau 1.780 Polen befanden?

 

Seit 1939 war Polen zu ca. 95 % katholisch, Protestanten eine verschwindend kleine Minderheit (der Rest auf 100 % wird auch noch durch Orthodoxe aufgefüllt, die nicht mit Ostpolen, wo die meisten Orthodoxen wohnten, unter russische Besatzung geraten waren.

 

Es gab also nicht viele protestantische Pfarrer, die die Nazis in KZ hätten sperren können, und der Großteil der katholischen Priester ist da auch nicht wegen mutiger Predigten hingekommen, sondern weil sie von den Nazis zur polnischen Intelligenz gezählt wurden, deren man das Volk beraubte, um es gefügiger zu machen.

bearbeitet von Julius
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Es gibt Gegenden, in der Welt, da werden Christen verfolgt. Die Frage, wie ein Priester, der Frau und Kind hat, engagiert für seinen Glauben einstehen soll, wenn er die Sorge haben muss das seine Familie ohne Ernährer da steht (alternativ: Wenn er die Sorge haben muss das er seine Familie in Gefahr bringt), ist ein Problem.

 

In dieses Problem kann jeder aufrechte Mensch kommen - und ich sähe kein Problem darin, die Zustimmung der Ehefrau zur Weihe zu verlangen, wie es im Diakonat üblich ist.

 

Man kann die Frage auch dem Ortsbischof überantworten; dieser wird sicher am Besten wissen, ob diese Gefahr droht oder nicht.

Das hatte ich in meinem obigen Beitrag ebenfalls angedacht.

 

Und auch die Variante "zustimmung der Ehefrau" hat was. Man sollte von Erwachsenen Menschen erwarten können das se reif genug sind das abzuwägen und für ihr Leben selbst zu entscheiden.

 

Die von mir angedachten "Sicherheitserwägungen" wären dann zynisch wenns beim "zölibat aus Sicherheit" bliebe. Ja selbstverständlich müssen die Überlegungen in Richtung Personenschutz und Veränderung der Gesellschaft weitergehen. Natürlich betreffen die Probleme die einen Bischof zu bringen am Zölibat "aus Sicherheit" festzuhalten auch nichtkleriker.

bearbeitet von Frank
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Schon mal bedacht, warum die Nazis Tausende - lediger - katholischer Pfarrer für ihre Predigten ins Kz gesperrt haben aber nur eine Handvoll - verheirateter - protestantischer Pastöre?

 

Ich schon, josef. Aber Du? - Ist Dir aufgefallen, dass sich unter den 2.579 katholischen Priestern in Dachau 1.780 Polen befanden?

 

 

 

Das bedeutet aber imm er noch, dass 800 nichtpolnische Priester im Vergleich zu 109 evangelischen Pfarrern im KZ saßen. Und das, obwohl der evangelische Bevölkerungsanteil im deutschen Reich fast doppelt so hoch war wie der katholische. Das halte ich schon für ziemlich signifikant.

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Das bedeutet aber imm er noch, dass 800 nichtpolnische Priester im Vergleich zu 109 evangelischen Pfarrern im KZ saßen. Und das, obwohl der evangelische Bevölkerungsanteil im deutschen Reich fast doppelt so hoch war wie der katholische. Das halte ich schon für ziemlich signifikant.

 

Eine signifikante Zahl, ja. Aber man sollte es nicht vorschnell romantisieren, à la: Der gute katholische zölibatäre Priester wurde wegen seines Glaubens verfolgt, während der angepasste verheiratete evangelische Pfarrer sich mit dem System arrangierte.

Hier muss man sorgfältig die Gründe recherchieren, z.B.

1. Rolle der Deutschen Christen im Verhältnis zu kath. Kirche? Wie wurden die ev. Pfarrer in ihrer Kirche unter Druck gesetzt? Oder auch vor dem Regime geschützt?

2. Verhältnis zu Obrigkeit in den beiden Konfessionen? Gibt es vielleicht - ich weiß es nicht - in der evangelischen Kirche noch mehr die Tradition, sich mit der jeweiligen Obrigkeit zu arrangieren?

3. Verhältnis der Nazis zu den beiden Kirchen? Hatten sie vielleicht die einzelnen katholischen Geistlichen mehr im Blick, weil die evangelischen ja durch die "Deutschen Christen" reglementiert wurden?

 

Das sind nur einige Punkte, die mir einfallen. Auf jeden Fall reichen die Zahlen nicht als Argument für das Zölibat ...

 

Laura

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Das bedeutet aber imm er noch, dass 800 nichtpolnische Priester im Vergleich zu 109 evangelischen Pfarrern im KZ saßen. Und das, obwohl der evangelische Bevölkerungsanteil im deutschen Reich fast doppelt so hoch war wie der katholische. Das halte ich schon für ziemlich signifikant.

 

Ist es auch. Es zeigt, dass die evangelische Kirchen dem Regime deutlich näher standen als die katholische Kirche, die nach der anfänglichen Unterstützung des NS-Regimes 1933 schon 1935 auf deutliche Distanz zu diesem ging. Es sagt uns aber nichts über den Zölibat.

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Das bedeutet aber imm er noch, dass 800 nichtpolnische Priester im Vergleich zu 109 evangelischen Pfarrern im KZ saßen. Und das, obwohl der evangelische Bevölkerungsanteil im deutschen Reich fast doppelt so hoch war wie der katholische. Das halte ich schon für ziemlich signifikant.

 

Eine signifikante Zahl, ja. Aber man sollte es nicht vorschnell romantisieren, à la: Der gute katholische zölibatäre Priester wurde wegen seines Glaubens verfolgt, während der angepasste verheiratete evangelische Pfarrer sich mit dem System arrangierte.

Hier muss man sorgfältig die Gründe recherchieren, z.B.

1. Rolle der Deutschen Christen im Verhältnis zu kath. Kirche? Wie wurden die ev. Pfarrer in ihrer Kirche unter Druck gesetzt? Oder auch vor dem Regime geschützt?

2. Verhältnis zu Obrigkeit in den beiden Konfessionen? Gibt es vielleicht - ich weiß es nicht - in der evangelischen Kirche noch mehr die Tradition, sich mit der jeweiligen Obrigkeit zu arrangieren?

3. Verhältnis der Nazis zu den beiden Kirchen? Hatten sie vielleicht die einzelnen katholischen Geistlichen mehr im Blick, weil die evangelischen ja durch die "Deutschen Christen" reglementiert wurden?

 

Das sind nur einige Punkte, die mir einfallen. Auf jeden Fall reichen die Zahlen nicht als Argument für das Zölibat ...

 

Laura

 

Vermutlich habr ihr recht.

 

Zum Pflichtzölibat habe ich auch gar keine klare Meinung mehr. Wenn sich wirklich niemand findet, der das wirklich leben kann und will, dann ist es sicherlich nicht durchzuhalten. Ich werde mich an das halten, was die Kirchenleitung dazu beschließt. Ich halte aber die derzeitige Diskussionslage für schief, und würde dazu einige persönliche Anmerkungen machen:

 

1. Die häufig anzutreffende Behauptung, dass Priester und Ordensleute alles verkorkste Menschen sind, deren Leben durch die Ehelosigkeit versaut oder schon viel früher durch neurotische Prägungen verbogen wurde, ist falsch. Ich kenne dazu genügend Menschen, die so leben und runde und interessante Persönlichkeiten sind (und im Alter auch einen immer zufriedeneren Eindruck machen)

 

2. Die ebenfalls häufig anzutreffende Behauptung, es gäbe dann keine Probleme mehr mit heimlichen Geliebten und unehelichen Kindern, ist ebenfalls falsch. Es gibt in Deutschland jede Menge heimlicher Geliebter und unehelicher Kinder von ganz normal verheirateten Männern, öfters auch evangelischen Pfarrern.

 

3. Ich persönlich empfinde es so, dass meine Berufung zum Familienvater die Übernahme eines Weiheamtes unmöglich macht. Das sind einfach zwei Lebens- und Gestaltungsfelder, die sich für mich ausschließen. Ich denke mal, angesichts meines glücklicherweise begrenzten Einflusses darf und muss ich diese Empfindung durchaus ernst nehmen.

 

4. Ich halte die Rolle von Vater und Mutter für die Entwicklung der Kinder für unterschiedlich. Einen Vater als Priester: meinetwegen, auch wenn das schon für die Kinder sicherlich nicht so leicht ist. Aber ich halte es für unverantwortlich, wenn eine Mutter neben der Mutterrolle für die Kinder auch noch die Rolle der Priesterin übernimmt. Und insofern lege ich mich da fest: eine Aufhebung des Pflichtzölibats bedeutet aus meiner Sicht das endgültige Aus für die Priesterweihe für Frauen. (Das sehen übrigens die orthodoxen Kirchen ganz genauso)

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Aber ich halte es für unverantwortlich, wenn eine Mutter neben der Mutterrolle für die Kinder auch noch die Rolle der Priesterin übernimmt.

 

Nicht dass es nicht zu deinen reaktionären Ansichten passen würde, aber wäre dann nicht jede Berufstätigkeit der Mutter von Übel?

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