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Priesteramt ohne Zölibat und für Frauen


colonia

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Ich bitte um Nachsicht: Ich bin im Forum Neueinsteiger und im Thread Quereinsteiger.

 

Die Martyriumsfrage sollte man vielleicht überhaupt sein lassen. Die ist doch komisch. Mütter und Väter, Kinder und Alte kommen in die unangenehme Situation für ihren Glauben den Kopf hinhalten zu müssen. Ist (leider) so.

 

Zu Franziskaner:

 

1.)

Ja!

Trotzdem muss das Leben nicht für diejenigen versaut werden, deren Lebensgeschichte (und die der Partner/innen und vielleicht Kinder) anders veläuft. Die Entkoppelung von Zölibat und Ordiantion könnte da wirlich entkrampfem

 

2.)

Ja!

Wir würden mit neuen Problemen konfrontiert werden.

 

3/4.)

Ja!

Aber auch für Strassenkehrer, Politiker und Tennislehrer ...

- Es gibt auch ein Leben nach dem ersten Lebensaufbau und dem Großziehen des Nachwuchs. Warum nicht eine christliche Gemeinde einer Frau anvertrauen, die drei Rotznasen großgezogen hat und 20 Jahre lang mit ihrem Mann sich durchs Leben gekämpft hat? - die weiß wenigstens, was das Leben ist. Aber einem 24-jährigen Idealisten vertrauen wir blind die "Gewalt" über die Sakramente zu?

 

Allgemein:

Die Fragen sind nicht nur Fragen des sog. Priestermangels. Es sind auch Fragen inwieweit die Kirche in der Gegenwart ankommen darf. Mit einem geläutertem Bezug zu Sexualität und Frau.

 

Herzlich willkommen im Forum und Glückwunsch zu diesem Beitrag besonders zu Deiner Meinung zur Frauenordination und zu Deiner Schlussbemerkung.

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@Franziskaner:

4. Ich halte die Rolle von Vater und Mutter für die Entwicklung der Kinder für unterschiedlich. Einen Vater als Priester: meinetwegen, auch wenn das schon für die Kinder sicherlich nicht so leicht ist. )

 

Einen Neurochirurgen, Bundeskanzler, Selbstständigen als Vater usw.? Sollen die alle auf Kinder verzichten weil sie zeit- und energiefressende Berufe haben?

 

@Mutter- und Priesterin: :)

Das wird irgendwann ganz normal sein. (auch bei Katholens).

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4. Ich halte die Rolle von Vater und Mutter für die Entwicklung der Kinder für unterschiedlich. Einen Vater als Priester: meinetwegen, auch wenn das schon für die Kinder sicherlich nicht so leicht ist. Aber ich halte es für unverantwortlich, wenn eine Mutter neben der Mutterrolle für die Kinder auch noch die Rolle der Priesterin übernimmt. Und insofern lege ich mich da fest: eine Aufhebung des Pflichtzölibats bedeutet aus meiner Sicht das endgültige Aus für die Priesterweihe für Frauen. (Das sehen übrigens die orthodoxen Kirchen ganz genauso)

 

Die Rollen unterscheiden sich, aber nicht derart, dass Kinder auf den Vater leichter verzichten könnten als auf die Mutter.

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@Mutter- und Priesterin: :)

Das wird irgendwann ganz normal sein. (auch bei Katholens).

 

Mag sein. Wir werden es nicht erleben.

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In Deutschland und einigen anderen Ländern stellt man m.E. durchwegs zu hohe Anforderungen an die Priester. Sie sollen offenbar schon als Heilige geboren werden. Kein Wunder, dass sich so wenig Bewerber für diesen Beruf finden. Im Übrigen gibt es natürlich Glaubenssätze die nicht veränderbar sind. Andererseits sollte auch die Kirchenführung begreifen, dass sich in 2000 Jahren vieles gewandelt hat und daraus Schlussfolgerungen ziehen (z.B. Freistellung vom Zölibat, Zulassung von Frauen zum Priesteramt, demokratische Beteiligung der Gläubigen in der Kirchenorganisation). Wenn im Durchschnitt nur noch 10 % der Katholiken den Sonntagsgottesdienst besuchen, sollte das der Kirchenführung doch dahin zu denken geben, dass die Ursache dafür nicht nur am Kirchenvolk liegen kann. Ich weise darauf hin, dass ich eher eine konservative Katholikin bin.

 

 

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Würde sich mal jemand meiner erbarmen und mir erklären, worin der katholische Unterschied zwischen Priester und Nichtpriester besteht? Und warum es erstrebenswert ist Priester zu sein - oder auch nicht.

 

Alttestamtentliches Priestertum war erblich, ok, die haben Tiere geopfert, etwas, was das Christentum derart radikal abgeschafft hat, daß wir Tiere unter Bedingungen schlachten, die nicht tragbar sind (Bei Judens und Moslems ist Schlachtung noch religiös abgesichert). Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los (Katholiken mögen mir das jetzt bitte verzeihen) aber katholische Priester sind eine Art Magier und als solche müssen sie sich magische Kräfte erhalten, indem sie sexuell enthaltsam leben.

 

Die meisten verfolgten Christen dieser Erde leben nicht zölibatär sondern haben eine Familie. Wobei die meisten verfolgten Christen allerdings noch nicht mal katholisch sind.

 

gg

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Wenn im Durchschnitt nur noch 10 % der Katholiken den Sonntagsgottesdienst besuchen, sollte das der Kirchenführung doch dahin zu denken geben, dass die Ursache dafür nicht nur am Kirchenvolk liegen kann. Ich weise darauf hin, dass ich eher eine konservative Katholikin bin.

 

Ich sage, dass immer etwas pointierter: Wenn ich einen Tennisverein hätte, von dessen Mitglieder nur 10% die Angebote nutzen und die anderen einfach nur still ihren Mitgliedsbeitrag zahlen, würde mir das entweder zu denken geben, oder ich würde mich über die Einnahmen freuen ...

 

Laura

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Würde sich mal jemand meiner erbarmen und mir erklären, worin der katholische Unterschied zwischen Priester und Nichtpriester besteht? Und warum es erstrebenswert ist Priester zu sein - oder auch nicht.

 

Alttestamtentliches Priestertum war erblich, ok, die haben Tiere geopfert, etwas, was das Christentum derart radikal abgeschafft hat, daß wir Tiere unter Bedingungen schlachten, die nicht tragbar sind (Bei Judens und Moslems ist Schlachtung noch religiös abgesichert). Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los (Katholiken mögen mir das jetzt bitte verzeihen) aber katholische Priester sind eine Art Magier und als solche müssen sie sich magische Kräfte erhalten, indem sie sexuell enthaltsam leben.

 

Die meisten verfolgten Christen dieser Erde leben nicht zölibatär sondern haben eine Familie. Wobei die meisten verfolgten Christen allerdings noch nicht mal katholisch sind.

 

gg

Nach katholischem Glauben ist die Priesterweihe ein Sakrament. Durch die Weihe wird der Priester ermächtigt und auch befähigt das eucharistische Opfer zu vollziehen.

Der Zölibat geht wahrscheinlich auf archaische Reinheitsvorstellungen zurück, denen zu Folge der Geschlechtsverkehr unrein mache, eine Problematik die durch die Vorschrift der täglichen Messzelebration verstärkt wurde. Dass der Zölibat jederzeit abschaffbar wäre, zeigt das Beispiel der unierten Ostkirchen, deren Priester heiraten dürfen und das Beispiel evangelischer Pastore die konvertieren und zu Priestern geweiht werden....sei dürfen verheiratet bleiben. Ähnlich wurde jetzt mit anglikanischen Konvertiten verfahren. Man sieht zur Erleichterung der Proselytenmacherei ist vieles möglich.

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Wenn im Durchschnitt nur noch 10 % der Katholiken den Sonntagsgottesdienst besuchen, sollte das der Kirchenführung doch dahin zu denken geben, dass die Ursache dafür nicht nur am Kirchenvolk liegen kann. Ich weise darauf hin, dass ich eher eine konservative Katholikin bin.

 

Ich sage, dass immer etwas pointierter: Wenn ich einen Tennisverein hätte, von dessen Mitglieder nur 10% die Angebote nutzen und die anderen einfach nur still ihren Mitgliedsbeitrag zahlen, würde mir das entweder zu denken geben, oder ich würde mich über die Einnahmen freuen ...

 

Laura

 

Es ist in so manchen Sportvereinen durchaus nicht unüblich, dass sie Mitglieder haben, die die Angebote nicht oder kaum nutzen - weil man eine Familienmitgliedschaft hat, weil die Aufnahmebeiträge recht hoch sind oder weil man auf diesem Wege das sportliche Engagement der Kinder oder Enkel unterstützt. Man freut sich über die Einnahmen, keine Frage.

 

Allerdings wurde unlängst in der HK darauf hingewiseen, dass die 10% Quote nicht ganz stimmt - es wird ja nur ein Sonntag erfasst, und den dort anwesenden wird unterstellt, allsonntägliche Kirchgänger zu sein. Nun zeigt die schlichte Beobachtung in vielen Pfarreien, dass es neben denen, die immer da sind, auch die gibt, die nur alle 14 Tage kommen (sei es, weil die Dienstpläne nichts anderes zulassen, weil einer die Kinder hüten muss, weil man mit dem Partner in den evangelischen Gottesdienst geht, sei es aus anderen Gründen) oder auch nur alle 3 Wochen. Die Quote ist ein recht schwaches Indiz für die Kirchenbindung.

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Würde sich mal jemand meiner erbarmen und mir erklären, worin der katholische Unterschied zwischen Priester und Nichtpriester besteht? Und warum es erstrebenswert ist Priester zu sein - oder auch nicht.

 

Alttestamtentliches Priestertum war erblich, ok, die haben Tiere geopfert, etwas, was das Christentum derart radikal abgeschafft hat, daß wir Tiere unter Bedingungen schlachten, die nicht tragbar sind (Bei Judens und Moslems ist Schlachtung noch religiös abgesichert). Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los (Katholiken mögen mir das jetzt bitte verzeihen) aber katholische Priester sind eine Art Magier und als solche müssen sie sich magische Kräfte erhalten, indem sie sexuell enthaltsam leben.

 

Die meisten verfolgten Christen dieser Erde leben nicht zölibatär sondern haben eine Familie. Wobei die meisten verfolgten Christen allerdings noch nicht mal katholisch sind.

 

gg

Nach katholischem Glauben ist die Priesterweihe ein Sakrament. Durch die Weihe wird der Priester ermächtigt und auch befähigt das eucharistische Opfer zu vollziehen.

Der Zölibat geht wahrscheinlich auf archaische Reinheitsvorstellungen zurück, denen zu Folge der Geschlechtsverkehr unrein mache, eine Problematik die durch die Vorschrift der täglichen Messzelebration verstärkt wurde.

 

Yep. Dieses Konzept kultischer Reinheit hat schließliche Wurzeln in der jüdischen Religion. Allerdings denke ich nicht, dass es konstituierend ist für den Zölibat im Katholizismus. Vielmehr hat sich im Zuge der Verinnerlichung ein anderes Konzept der Reinheit entwickelt. Die Reinheit des Herzens, ein strikter theozentrischer Moralismus. Nicht durch den physischen Akt des Geschlechtsverkehrs korrumpiert sich der Mensch sondern durch die damit verbundene Lust. Durch die Bereitschaft, sich animalischen Trieben hinzugegeben, der körperlichen Welt wenigstens in Momenten anzuhaften und keinesfalls ohne Unterbrechung stets ausschließlich die Vereinigung mit Gott anzustreben. Die Sex-Schweinerei mag zwar zur Zeugung von Nachwuchs in der Ehe entschuldbar sein, bleibt aber problematisch, jedenfalls weit weg vom Ideal. Von wem sollte man ein auf das Ideal hingerichtete Leben mehr verlangen können als von einem Priester?

 

Meiner Überzeugung nach ist das immer noch der wesentliche Grund für das Festhalten am Zölibat. Bestätigt auch dadurch, dass die aktuell hinzu gefügten Gründe, wie sie u.a. in diesem Thread besprochen wurden, höchst künstlich klingen und bei näherer Betrachtung auch künstlich sind. Weder dem Argument mit der potentiell gefährdeten Priesterfamilie noch demjenigen mit der Arbeitsbelastung des Priesters noch dem mit der mirakulösen "Zeichenhaftigkeit" des Zölibats kommt so viel Substanz zu, dass man damit eine singuläre Notwendigkeit des Priesterzölibates begründen könnte. Andererseits ist das "dirty-sex"-Argument sowohl hinreichend als auch unüberwindbar als auch in den überzeugten Veteidigungsreden fanatischer Zölibatsanhänger zuverlässig wenigstens zwischen den Zeilen zu finden.

 

Das Verbot der Frauenpriesterschaft fusst m.E auf denselben Grundsätzen. Keine Tradition im Sinne einer blödsinnigen "schon immer so gemacht"-Tradition und auch keine kaum minder blödsinnige Generalisierung des "Jesus hat nur männliche Jünger berufen". Sondern die gute alte Tradition der Frau als sündige Eva, Verführerin des keuschen Mannes, minderwertige Schöpfung.

 

Sicher, es mag Anzeichen geben, die für eine Änderung sprechen. Es gibt Beispiele aus anderen christlichen Konfessionen. An eine Aufhebung des Zölibates in der RKK glaube ich trotzdem nicht. Zu tief vewurzelt ist dafür die eigentliche Ursache. Und sie reproduziert sich immer aufs Neue, weil sie zum Kern des Glaubens gehört.

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Die Argumente Verfügbarkeit, Zeit, Verfolgung etc. sind künstlich, soweit stimme ich zu.

 

Was mich irrtiert ist ein anderer Umstand:

 

Es gibt in der römisch-katholischen Kirche 200.000 Ordenspriester, 50.000 Ordensbrüder und 750.000 Ordensfrauen - dazu noch eine in den üblichen Statistiken nicht erfasste Zahl virgines consecratae, die alle zölibatär leben. Wieviele Menschen das außerdem aus denselben Gründen tun oder sich persönlich dazu verpflichtet haben, ohne sich "offiziell" dazu verpflichtet zu haben, weiß kein Mensch und kann auch niemand wissen.

 

Dann gibt es noch 200.000 "Weltpriester". Und nur um die dreht sich dieser Streit. Aus irgendwelchen Gründen provoziert dieselbe Lebensweise bei ihnen ungemein.

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Aus irgendwelchen Gründen provoziert dieselbe Lebensweise bei ihnen ungemein.

Wundert mich nicht besonders. Die Ehelosigkeit ist in den von Dir genannten Lebensformen seit eh' und je "conditio sine qua non", für Weltpriester ist sie es - historisch betrachtet - noch nicht so lange und flächendeckend war sie es noch nie.

Ich gehe im Übrigen davon aus, daß es "im Volk Gottes" ein gesundes Gespür dafür gibt, daß die evangelischen Räte unteilbar sind (d.h. daß alle drei gelebt werden müß(t)en, um ihren gegenseitigen Bezug nicht zu verlieren). Beim Weltpriester ist eben oft nur schwer zu erkennen, wie er Armut und Gehorsam lebt, da wird die "losgelöste Ehelosigkeit" mE auch schneller zur Frage.

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Das letzte ist ein Argument.

Allerdings beschleicht mich dennoch der Verdacht, dass es mehr mit der Kombination aus Amt und Verpflichtung zusammenhängt.

 

Was ich meine ist: bei allen anderen wird es als Entscheidung akzeptiert, die eben jemand für sein Leben trifft.

 

Bei Weltpriestern besteht anscheinend der Generalverdacht, dass sie sich nur für das Amt entscheiden, und den Rest zähneknirschend hinnehmen.

bearbeitet von Edith1
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Was mich irrtiert ist ein anderer Umstand:

 

Es gibt in der römisch-katholischen Kirche 200.000 Ordenspriester, 50.000 Ordensbrüder und 750.000 Ordensfrauen - dazu noch eine in den üblichen Statistiken nicht erfasste Zahl virgines consecratae, die alle zölibatär leben. Wieviele Menschen das außerdem aus denselben Gründen tun oder sich persönlich dazu verpflichtet haben, ohne sich "offiziell" dazu verpflichtet zu haben, weiß kein Mensch und kann auch niemand wissen.

 

Dann gibt es noch 200.000 "Weltpriester". Und nur um die dreht sich dieser Streit. Aus irgendwelchen Gründen provoziert dieselbe Lebensweise bei ihnen ungemein.

So ganz stimmt das nicht. Die Lebensweise der Mönche ist zu allen Zeiten auch Gegenstand von öffentlicher Aufmerksamkeit gewesen, mal wohlwollend als Zeichen von heiter- einfacher Lebensfreude, mal kritisch als Zeichen für Völlerei und Scheinheiligkeit. Nicht ohne Grund hat die Reformation fast alle Klöster aufgelöst.

 

Wenn man die Natur nicht von vornherein für eine mindere Schöpfung betrachtet, ist die Ehe eine "gottgefällige", man könnte auch sagen: die natürliche Lebensweise, und es ist nicht einzusehen, warum das nicht auch für "Gottesmänner" gelten sollte. Die Reformation sah das so, und sie hatte noch ein zusätzliches Argument: Priester sollten heiraten, damit sie die ehrbaren Frauen in Ruhe ließen! :D

bearbeitet von Marcellinus
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Die Fixiertheiten der Reformation interessieren mich überhaupt nicht.

Außerdem sind die Lebensverhältnisse und Motive für Ordenseintritte und allfällige Probleme heraus aus dieser Zeit für die Beurteilung heute irrelevant.

bearbeitet von Edith1
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Die Argumente Verfügbarkeit, Zeit, Verfolgung etc. sind künstlich, soweit stimme ich zu.

 

Was mich irrtiert ist ein anderer Umstand:

 

Es gibt in der römisch-katholischen Kirche 200.000 Ordenspriester, 50.000 Ordensbrüder und 750.000 Ordensfrauen - dazu noch eine in den üblichen Statistiken nicht erfasste Zahl virgines consecratae, die alle zölibatär leben. Wieviele Menschen das außerdem aus denselben Gründen tun oder sich persönlich dazu verpflichtet haben, ohne sich "offiziell" dazu verpflichtet zu haben, weiß kein Mensch und kann auch niemand wissen.

 

Dann gibt es noch 200.000 "Weltpriester". Und nur um die dreht sich dieser Streit. Aus irgendwelchen Gründen provoziert dieselbe Lebensweise bei ihnen ungemein.

 

Ganz vereinfacht gesagt: Weil es jedem Menschen freistehen sollte, sein Leben nach seinen Neigungen zu führen und dem, was er für richtig hält. Ein Ordensmitglied ist im Orden für sich selbst, eine "Zeichenhaftigkeit" für Außenstehende verbindet es damit in aller Regel wohl nicht und falls doch, so ist es eine persönliche Entscheidung, nichts, was durch die Bedeutungsüberladung durch eine religiöse Gemeinschaft weiter an Gewicht gewönne.

 

Ein Weltpriester (bzw. Priester) stellt zum einen die Schnittstelle zwischen "Laien" und dem Kern der religiösen Organisation dar. Zum anderen belegt er ein Amt. Ein Amt ist überpersönlicher Natur, gleichzeitig mit den Begriffen Dienstleitung und Macht verbunden. Es hat Wert und Bedeutung auf ganz anderer Ebene als die individuelle Entscheidung eines Gläubigen, sein Leben hinter Klostermauern zu führen.

 

Wird eine bestimmte Lebensweise als notwendige Bedingung an dieses Amt geknüpft, bzw. an alle Ämter mit ähnlicher Möglichkeit zu Dienst und Macht, so trifft die religiöse Organisation damit eine Wertaussage über die Lebensweise. Wäre ich verheirateter Katholik , so käme ich nicht umhin, im Zwangszölibat für alle Priester oder höhere Würden/Entscheidungsträger eine Beleidigung meiner Lebensart zu sehen. Ich würde mich als Mensch zweiter Klasse empfinden. Vielleicht behaupte ich sogar (als Nicht-Katholik), dass es von der RKK beabsichtigt ist, nicht zölibatäre Menschen ganz bewußt als minderwertige Menschen darzustellen.

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Ich wäre wirklich dankbar, wenn man die subtilen Abwertungen in ansonsten sachlichen Beiträgen unterlassen könnte.

Zudem sind sie falsch.

Eine virgo consecrata führt kein Leben "hinter Klostermauern" und tausende Ordensfrauen und Ordensmänner tun das auch nicht. Btw: "Zwangszölibat" ist genauso ein polemischer Audruck.

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Ich wäre wirklich dankbar, wenn man die subtilen Abwertungen in ansonsten sachlichen Beiträgen unterlassen könnte.

Zudem sind sie falsch.

Eine virgo consecrata führt kein Leben "hinter Klostermauern" und tausende Ordensfrauen und Ordensmänner tun das auch nicht. Btw: "Zwangszölibat" ist genauso ein polemischer Audruck.

 

Ok. Akzeptiert. Darum ging es mir nicht.

bearbeitet von Klaus Klammer
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Wundert mich nicht besonders. Die Ehelosigkeit ist in den von Dir genannten Lebensformen seit eh' und je "conditio sine qua non"

Es ist keine "conditio sine qua non", sondern es ist schlicht und einfach integraler Bestandteil der Lebensform.

Bei den Weltpriestern ist das nicht der Fall, und darum komt die Frage berchtigterweise auf, warum es trotzdem zur bedingung gemacht wird.

 

Es ist logisch, dass ein Berufskraftfahrer den Autoführerschein haben muss. Wenn der aber auch bei Lokomotivführern zwingende Voraussetzung wäre, würde man berechtigterweise fragen, wieso das so sein muss.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Lieber Mecky,

 

 

Mich würde erst mal interessieren, worin genau Franziskaner einen Wiederspruch zwischen Priester und Mutter sieht.

Die Frage ist, ob ein Priester zugleich Jünger JESU sein kann?

 

Dann ist nach dem Widerspruch von Jüngerschaft und Mutterschaft zu fragen.

 

Der Widerspruch folgt aus JESU Mahnung an Menschen die SEINE Jünger sein wollen:

 

Lukas 14,33-35

.33
So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht MEIN Jünger sein.

 

·
34
Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit soll man würzen?

·
35
Es ist weder für den Acker noch für den Mist zu gebrauchen, sondern man wird's wegwerfen. Wer Ohren hat zu hören, der höre!

 

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Lieber Mecky,

 

 

Mich würde erst mal interessieren, worin genau Franziskaner einen Wiederspruch zwischen Priester und Mutter sieht.

Die Frage ist, ob ein Priester zugleich Jünger JESU sein kann?

 

Dann ist nach dem Widerspruch von Jüngerschaft und Mutterschaft zu fragen.

 

Der Widerspruch folgt aus JESU Mahnung an Menschen die SEINE Jünger sein wollen:

 

Lukas 14,33-35

.33
So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht MEIN Jünger sein.

 

·
34
Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit soll man würzen?

·
35
Es ist weder für den Acker noch für den Mist zu gebrauchen, sondern man wird's wegwerfen. Wer Ohren hat zu hören, der höre!

 

 

 

 

Gruß

josef

:facepalm:

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Liebe Colonia,

 

 

In Deutschland und einigen anderen Ländern stellt man m.E. durchwegs zu hohe Anforderungen an die Priester. Sie sollen offenbar schon als Heilige geboren werden.Kein Wunder, dass sich so wenig Bewerber für diesen Beruf finden...

Wer sich, wie die Priester, als "Stellvertreter GOTTES" und "Verkörperung JESU CHRISTI" bezeichnet, muß sich nunmal den hohen Anforderungen stellen.

 

 

...

Andererseits sollte auch die Kirchenführung begreifen, dass sich in 2000 Jahren vieles gewandelt hat und daraus Schlussfolgerungen ziehen (z.B. Freistellung vom Zölibat, Zulassung von Frauen zum Priesteramt, demokratische Beteiligung der Gläubigen in der Kirchenorganisation). Wenn im Durchschnitt nur noch 10 % der Katholiken den Sonntagsgottesdienst besuchen, sollte das der Kirchenführung doch dahin zu denken geben, dass die Ursache dafür nicht nur am Kirchenvolk liegen kann...

Was beweist Dir die Ansicht, Demokratie, verheiratete Priester und Priesterinnen würden die Menschen wieder zum Glauben und in die Kirche bringen?

 

Dann müsste die Altkatholische Kirche, die Deine Forderungen ja voll erfüllt, überlaufen sein.

 

Die Menschen bleiben weg, weil ihnen die Verpriesterung, manifest bei der Heiligen Messe in der Gegenüberstellung zum Volk, keinen Sinn macht.

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Lieber Higgs,

 

 

Willkommen im Forum.

 

 

 

Würde sich mal jemand meiner erbarmen und mir erklären, worin der katholische Unterschied zwischen Priester und Nichtpriester besteht? Und warum es erstrebenswert ist Priester zu sein - oder auch nicht.

 

Alttestamentliches Priestertum war erblich, ok, die haben Tiere geopfert, etwas, was das Christentum derart radikal abgeschafft hat, daß wir Tiere unter Bedingungen schlachten, die nicht tragbar sind (Bei Judens und Moslems ist Schlachtung noch religiös abgesichert). Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los (Katholiken mögen mir das jetzt bitte verzeihen) aber katholische Priester sind eine Art Magier und als solche müssen sie sich magische Kräfte erhalten, indem sie sexuell enthaltsam leben.

Ein naheliegendes Mißverständnis.

 

Klärt sich auf, wenn Du bedenkst daß JESUS keine Priester berufen hat - JESUS hat Jünger berufen.

Den Priestern steht JESUS bekanntlich kritisch gegenüber.

 

Es geht nicht um Priester oder Nichtpriester...es geht um den Willen JESUS CHRISTUS zu gehorchen.

 

GOTT ist hier und heute anwesend in der Person des HEILIGEN GEISTES um allen Menschen ein Beistand zu sein und der Kirche JESU CHRISTI der Leiter.

 

Der HEILIGE GEIST GOTTES wählt aus der Schar der Jünger JESU die Gehorsamsten aus die ER finden kann um sie je nach Fähigkeit und dem Willen IHM zu gehorchen nach Jahren der Erprobung zu Papst, Bischof oder Pfarrer zu machen.

 

 

Gruß

josef

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