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Die hl. Messen modernisieren


Jan94

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Auferstehung, und auferstanden kommen im NT 72 mal vor, auferwecken 37 mal.

Ich habe gelernt, dass "auferweckt" der korrektere Begriff wäre.

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Hallo Leute,

ich wende mich heute mal an Euch weil ich die letzten Tage immer wieder an meine vergangenen Messen glauben musste.

Und mir kam die Frage auf ob es denn nicht mal sinnvoll wäre wenn man diese genannten Messen "modernisiert".

Ich selber tu mich auch immer sehr schwer als Gläubiger in die Messen zu gehen, da ich sie zum einen als langweilig empfinde und zum anderen die Lieder die dort gesungen werden als nicht mehr Up-to-date empfinde.

 

Gerade über die gesungenen Lieder musste ich viel nachdenken, wie könnte man diese eventuell modernisieren, wird so etwas überhaupt in Erwähnung gezogen von der Kirche?

 

Ich glaube wenn man die Messen etwas anders gestaltet würde meiner Meinung nach den Jugendlichen (zu denen ich selber noch gehöre) die Lust an dem Glauben/der Kirche nicht vergehen.

Denn auch in meinem Freundeskreis halten viele die Kirche und die Gottesdienste als langweilig und viel zu alt..

 

Mich würde Eure meine Meinung dazu interessieren also lets goo ! ;)

Wie Du aus vielen Zuschriften ablesen kannst, besteht nur bei wenigen eingefleischten Messbesuchern ein Interesse an einer Veränderung. Finde Dich damit ab. Es gibt ja auch andere Möglichkeiten, den Glauben zu pflegen, als ausgerechnet dorthin zu gehen, wo man Dich und Deine Wünsche und Vorstellungen sowieso nur abweisend belächelt.

 

Sollte die Kirche irgendwann tatsächlich Interesse an Menschen wie Dir haben, kannst Du ja zu gegebener Zeit immer noch quereinsteigen. Bis dahin ist es am Sinnvollsten, sich nicht durch anhaltende Daueröde den Geschmack und die Lust am Glauben vermiesen zu lassen.

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Womit Jan jetzt auch weiß, was ein Garant für einen unbedingt gähnenden Gottesdienst ist:

 

Ein frustrierter Zelebrant, der das Ganze nur als Pflichtübung sieht und den Inhalt der Riten nicht unter's Volk zu bringen weiß.

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Womit Jan jetzt auch weiß, was ein Garant für einen unbedingt gähnenden Gottesdienst ist:

 

Ein frustrierter Zelebrant, der das Ganze nur als Pflichtübung sieht und den Inhalt der Riten nicht unter's Volk zu bringen weiß.

Wobei ich Mecky´s Beitrag eher als Ohrfeige, an die Adresse derer die Jan ziemlich von oben herab (wenn auch in der Sache richtig) empfohlen haben sich doch bitte schön erst einmal über den Sinn des Messablaufs zu informieren bevor er Reformen vorschlägt.

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Lieber Mecky,

 

 

 

...

mir kam die Frage auf ob es denn nicht mal sinnvoll wäre wenn man diese genannten Messen "modernisiert".

Ich selber tu mich auch immer sehr schwer als Gläubiger in die Messen zu gehen, da ich sie zum einen als langweilig empfinde und zum anderen die Lieder die dort gesungen werden als nicht mehr Up-to-date empfinde.

 

Gerade über die gesungenen Lieder musste ich viel nachdenken, wie könnte man diese eventuell modernisieren, wird so etwas überhaupt in Erwähnung gezogen von der Kirche?

Wie Du aus vielen Zuschriften ablesen kannst, besteht nur bei wenigen eingefleischten Messbesuchern ein Interesse an einer Veränderung. Finde Dich damit ab. Es gibt ja auch andere Möglichkeiten, den Glauben zu pflegen, als ausgerechnet dorthin zu gehen, wo man Dich und Deine Wünsche und Vorstellungen sowieso nur abweisend belächelt...

Was Du da sagst stimmt hinten und vorne nicht.

 

Laß' Dich vom hl.Paulus aus seinem 1.Brief an die Thessalonicher 5,21 belehren:

 

.21
Prüft aber alles, und das Gute behaltet.

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Es gibt ja auch andere Möglichkeiten, den Glauben zu pflegen,

 

 

Was denn für welche? frage ich ernsthaft.

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Wobei ich Mecky´s Beitrag eher als Ohrfeige, an die Adresse derer die Jan ziemlich von oben herab (wenn auch in der Sache richtig) empfohlen haben sich doch bitte schön erst einmal über den Sinn des Messablaufs zu informieren bevor er Reformen vorschlägt.

 

So hatte ich es auch verstanden. Ich fürchte, Gallowglas hat mit seiner Aussage über Sokrates im Schwulenthread recht: Der feine, hinterhältige Sarkasmus kommt nicht mehr an, diejenigen, die das mochten, sind nicht mehr da (so hatte ich jedenfalls das verstanden). Und diejenigen, die nun da sind, verstehen sowas nur, wenn es utterly blunt and forthright formuliert ist (was momentan noch nicht der Stil von Mecky zu sein scheint).

 

Aber weg von Mecky hin zum Thema: ich verstehe nun eines: Die Liturgie wird von vielen Katholiken als weitgehend unverhandelbar angesehen, weil sie in ihren Augen das weitgehende Optimum (was man nun immer darunter verstehen mag) darstellt. Übrigens: Ich gehöre auch zu diesen Leuten. Nun gibt es aber auch Leute, vor allem jüngere, die es ebenso nicht sehen und mit der traditionellen Liturgie nichts anfangen können. Das ist ein gravierendes Problem - nicht nur bei katholischen Christen (welcher Jurisdiktion bzw. welchem Ritus auch immer), sondern in allen Kirchen.

 

Die evangelische Kirche in Bayern - in welcher ich öfters mal zu Gast bin - löst dieses Problem nun langsam und sehr zögerlich dadurch, dass es in einigen Gemeinden eben zwei sich völlig unterscheidende Arten von Gottesdiensten gibt: Einmal den traditionellen Gottesdienst, wie man ihn von einer evangelisch-lutherischen Kirche erwartet, und einmal (allerdings etwas seltener) - einen alternativen Gottesdienst, vom Stil her eher so ein Zwischending zwischen christlicher Jugendgruppe und Freikirche. Bei diesem Gottesdienst ist alles durch die Laien geplant - im Mittelpunkt steht viel Musik und Gesang - und der Pfarrer ist nur so eine Art "Gast", der predigt. Beide Gottesdienstformen haben ihre Stammgäste, es gibt aber auch einige Leute, die in beide Gottesdienste gehen (weil es eben die Alternativform nur 1-2x pro Monat gibt). Die kirchlichen Gremien (Kirchenkreis bzw. Regionalbischof) und auch die Kirchengemeinde taten sich anfangs etwas schwer, aber inzwischen ist das System etabliert und man erkennt, dass es nicht spaltet.

 

Nun hat die RKK speziell das Problem, dass es eine Art Pflichtliturgie gibt, die mindestens einmal am Sonntag besucht werden sollte. Insofern könnten alle anderen Formen das nur ergänzen und nicht substituieren - auch nicht an einem Sonntag im Monat. Das schränkt zumindest etwas ein.

 

Wie könnte man mit diesem Problem - dass nämlich die traditionelle approbierte Liturgie, die einigen Leuten nicht zusagt, ein integraler Bestandteil des erwarteten Gottesdienstlebens ist? So einfach wird das nicht.

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Was denn für welche? frage ich ernsthaft.

 

Wenn man die Aussage von Mecky wörtlich verstehen möchte (was IMO - wie ausgeführt - nicht zwingend ist) könnte man vorschlagen, in eine Freikirche zu gehen. Oder in einen Alternativ-GD der evangelischen Landeskirche. Oder ganz wegbleiben und zu Hause beten.

 

Und letztlich hat Mecky nicht ganz unrecht: Die Konsequenz davon, einfach nur darauf hinzuweisen, dass man offensichtlich noch lernen muss und ein Unverständnis der einzige Grund sein wird, warum man mit der Liturgie nicht zurecht kommt, wird bei einigen Leuten auch sein, dass sie dann eben nicht mehr kommen.

 

Diese Konsequenz würde ich aber erst dann in Kauf nehmen wollen, wenn wirklich erkennbar ist, dass das Grundproblem nicht lösbar ist: Dann (aber wirklich nur und erst dann) halte ich es für legitim, auf die ökumenischen Geschwisterkirchen hinzuweisen, die ebenfalls ein Teil der Una Sancta sind, und die vielleicht passender sind. Zu dem Konzept einer Volkskirche, welches ich mit Einschränkung durchaus vertrete, gehört auch eine breiter aufgestellte Mitgliederschaft.

 

Und ja: Ich habe schon einmal einem über unsere Extremdiaspora wirklich unglücklichen Interessenten für unsere Kirche nach einem längeren Gespräch vorgeschlagen, zu unserer großen Schwesterkirche zu gehen, denn das Problem mit der Diaspora ist bei uns unlösbar.

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Womit Jan jetzt auch weiß, was ein Garant für einen unbedingt gähnenden Gottesdienst ist:

 

Ein frustrierter Zelebrant, der das Ganze nur als Pflichtübung sieht und den Inhalt der Riten nicht unter's Volk zu bringen weiß.

Wobei ich Mecky´s Beitrag eher als Ohrfeige, an die Adresse derer die Jan ziemlich von oben herab (wenn auch in der Sache richtig) empfohlen haben sich doch bitte schön erst einmal über den Sinn des Messablaufs zu informieren bevor er Reformen vorschlägt.

Keine Sorge, Meckys "Wink" ist durchaus angekommen. Man kann den verbitterten Grießgram ja einfach grummeln lassen, aber gerade er, der von dem Geheimnis bis ins Innerste durchdrungen sein müsste, jammert ja lieber und betreibt seinen liturgischen Ausverkauf.... bearbeitet von Flo77
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Auferstehung, und auferstanden kommen im NT 72 mal vor, auferwecken 37 mal.

 

Die Zahlen beziehen sich auf die Lutherbibel (1984).

 

In der EÜ kommt Auferstehung 45 mal, auferstanden 20 mal (also insgesamt 65 gegenüber 72 in der Lutherübersetzung), "Auferweckung, auferweckt" hingegen 57mal vor, also deutlich öfter als in der Lutherübersetzung.

 

Zu beachten ist, dass die Begriffe "Auferstehung, auferstanden" in den Evangelien sehr häufig im Zusammenhang mit generellen Diskussionen über diese Vorstellung (z.b. zwischen Pharisäern und Sadduzäern) fallen oder Volksmeinungen wiedegeben (Johannes der Täufer oder ein anderer Prophet sei auferstanden). Der Begriff "auferweckt" bezieht sich in den anderen neutestamentlichen Schriften meist auf Jesus, in den Evangelien oft auch auf Personen, die Jesus auferweckt hat (Lazarus) oder noch auferwecken wird (Jünger).

 

Mein Eindruck ist, dass die Auferstehung Christi von den Aposteln und Paulus tendenziell eher als "Auferweckung" bezeichnet wird. Man müsste es aber im Griechischen überprüfen, da die Übersetzungen doch stark voneinander abzuweichen scheinen (wobei die katholische ebenfalls mehr zur "Auferweckung" zu tendieren scheint).

 

(Recherchiert bei bibleserver.com)

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aber gerade er, der von dem Geheimnis bis ins Innerste durchdrungen sein müsste, jammert ja lieber und betreibt seinen liturgischen Ausverkauf....

 

Kennst Du ihn? Also diese Unterstellung hielte ich für hinterhältig und bösartig, solltest Du ihn nicht kennen.

 

Ich habe nicht den Eindruck, Mecky wäre nicht vom Geheimnis der Liturgie durchdrungen. Wie kommst Du darauf?

bearbeitet von Lothar1962
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Was denn für welche? frage ich ernsthaft.

 

Wenn man die Aussage von Mecky wörtlich verstehen möchte (was IMO - wie ausgeführt - nicht zwingend ist) könnte man vorschlagen, in eine Freikirche zu gehen. Oder in einen Alternativ-GD der evangelischen Landeskirche. Oder ganz wegbleiben und zu Hause beten.

 

Und letztlich hat Mecky nicht ganz unrecht: Die Konsequenz davon, einfach nur darauf hinzuweisen, dass man offensichtlich noch lernen muss und ein Unverständnis der einzige Grund sein wird, warum man mit der Liturgie nicht zurecht kommt, wird bei einigen Leuten auch sein, dass sie dann eben nicht mehr kommen.

 

Diese Konsequenz würde ich aber erst dann in Kauf nehmen wollen, wenn wirklich erkennbar ist, dass das Grundproblem nicht lösbar ist: Dann (aber wirklich nur und erst dann) halte ich es für legitim, auf die ökumenischen Geschwisterkirchen hinzuweisen, die ebenfalls ein Teil der Una Sancta sind, und die vielleicht passender sind. Zu dem Konzept einer Volkskirche, welches ich mit Einschränkung durchaus vertrete, gehört auch eine breiter aufgestellte Mitgliederschaft.

 

Und ja: Ich habe schon einmal einem über unsere Extremdiaspora wirklich unglücklichen Interessenten für unsere Kirche nach einem längeren Gespräch vorgeschlagen, zu unserer großen Schwesterkirche zu gehen, denn das Problem mit der Diaspora ist bei uns unlösbar.

 

 

Zwei Dinge sollte man auf jeden Fall auseinanderhalten: (Mess-)Liturgie als solche und wie sie jeweils ausgeführt wird, also vor allem, was für musikalische Formen zum Einsatz kommen. Wenn man generell keine Eucharistiefeier will, sondern nur einen Wort-bzw. Muskikgottesdienst, ist das wieder was anderes.

 

Klar gibt es Jugendliche, die nicht zur Kirche gehen, weil sie mit Liedern aus dem Gotteslob absolut nichts anfangen können. Ebenso gibt es Leute, die auf der Schwelle kehrt machen, wenn sie vorne schon Mikrofone und elektronische Verstärker erblicken. Da muss man in einer Gemeinde doch Kompromisse finden können? Bei uns hat die Band dieses Jahr erstmals am Karfreitag gesungen. Viele waren davon vielleicht nicht so angetan, freuten sich aber, dafür in der Osternacht endlich mal wieder ein gregorianisches Exsultet hören zu dürfen.

 

Die einzelnen Stücke der Messe muss man immer wieder erklären, im Erstkommunionunterricht, zu Hause, den erwachsenen Taufbewerbern, auch während der Messe hin und wieder mal einen Satz, warum man jetzt dieses oder jenes tut. Nach meinen Erfahrungen sind es vor allem die Leute, die einfach alles so und nur so von Jugend an gewöhnt sind, aber keine Ahnung haben, was was ist, die so starr und unbeweglich daherkommen. Wer sich auskennt, erkennt auch mal ein nicht so gelungenes Gloria als solches an oder erhebt sich zum Glaubensbekenntnis, das in einer fremden Sprache vorgetragen wird. Messe bleibt trotzdem Messe, und das ist natürlich letztlich das Schöne daran.

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Es gibt ja auch andere Möglichkeiten, den Glauben zu pflegen,

 

 

Was denn für welche? frage ich ernsthaft.

Als sich in der Messe zu langweilen? Wäre schlimm, wenn es keine gäbe.

Ich kann Jan gut verstehen, mir ging es viele Jahre lang ebenso, besonders als ich das mit der "Sonntagspflicht" noch ernst nahm. Nur ab und zu gab es mal besondere Anlässe, bei denen tatsächlich was wertvolles rüberkam.

Im Nachhinein betrachtet wundere ich mich eher, wie lange ich das mitgemacht habe. Gewohnheit halt.

Inzwischen ist es so, dass mir eine Messe in der Regel was bringt, allerdings gehe ich auch zugegebenermaßen nur dann, wenn ich das Bedürfnis habe.

Und ärgere mich dann schon ein wenig, wenn ich dabei eine Messform erwische, die mir nichts gibt, zum Beispiel mit Kindergartenvorführung oder "moderner" Musik, oder einfach nur lieblos heruntergeleiert (damit meine ich nicht allein den Zelebranten, auch Liedauswahl usw. zählen da)

 

Werner

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Wobei ich Mecky´s Beitrag eher als Ohrfeige, an die Adresse derer die Jan ziemlich von oben herab (wenn auch in der Sache richtig) empfohlen haben sich doch bitte schön erst einmal über den Sinn des Messablaufs zu informieren bevor er Reformen vorschlägt.

 

So hatte ich es auch verstanden. Ich fürchte, Gallowglas hat mit seiner Aussage über Sokrates im Schwulenthread recht: Der feine, hinterhältige Sarkasmus kommt nicht mehr an, diejenigen, die das mochten, sind nicht mehr da (so hatte ich jedenfalls das verstanden). Und diejenigen, die nun da sind, verstehen sowas nur, wenn es utterly blunt and forthright formuliert ist (was momentan noch nicht der Stil von Mecky zu sein scheint).

 

Aber weg von Mecky hin zum Thema: ich verstehe nun eines: Die Liturgie wird von vielen Katholiken als weitgehend unverhandelbar angesehen, weil sie in ihren Augen das weitgehende Optimum (was man nun immer darunter verstehen mag) darstellt. Übrigens: Ich gehöre auch zu diesen Leuten. Nun gibt es aber auch Leute, vor allem jüngere, die es ebenso nicht sehen und mit der traditionellen Liturgie nichts anfangen können. Das ist ein gravierendes Problem - nicht nur bei katholischen Christen (welcher Jurisdiktion bzw. welchem Ritus auch immer), sondern in allen Kirchen.

 

Die evangelische Kirche in Bayern - in welcher ich öfters mal zu Gast bin - löst dieses Problem nun langsam und sehr zögerlich dadurch, dass es in einigen Gemeinden eben zwei sich völlig unterscheidende Arten von Gottesdiensten gibt: Einmal den traditionellen Gottesdienst, wie man ihn von einer evangelisch-lutherischen Kirche erwartet, und einmal (allerdings etwas seltener) - einen alternativen Gottesdienst, vom Stil her eher so ein Zwischending zwischen christlicher Jugendgruppe und Freikirche. Bei diesem Gottesdienst ist alles durch die Laien geplant - im Mittelpunkt steht viel Musik und Gesang - und der Pfarrer ist nur so eine Art "Gast", der predigt. Beide Gottesdienstformen haben ihre Stammgäste, es gibt aber auch einige Leute, die in beide Gottesdienste gehen (weil es eben die Alternativform nur 1-2x pro Monat gibt). Die kirchlichen Gremien (Kirchenkreis bzw. Regionalbischof) und auch die Kirchengemeinde taten sich anfangs etwas schwer, aber inzwischen ist das System etabliert und man erkennt, dass es nicht spaltet.

 

Nun hat die RKK speziell das Problem, dass es eine Art Pflichtliturgie gibt, die mindestens einmal am Sonntag besucht werden sollte. Insofern könnten alle anderen Formen das nur ergänzen und nicht substituieren - auch nicht an einem Sonntag im Monat. Das schränkt zumindest etwas ein.

 

Wie könnte man mit diesem Problem - dass nämlich die traditionelle approbierte Liturgie, die einigen Leuten nicht zusagt, ein integraler Bestandteil des erwarteten Gottesdienstlebens ist? So einfach wird das nicht.

Man sollte vielleicht zwei Dinge unterscheiden.

Der Ritus in seiner Grundsätzlichkeit ist tatsächlich, finde ich, nicht verhandelbar. Ganz einfach, weil es der Ritus der christlichen Kirche ist. Von der lateinischen Kirche über die in der byzantinischen Tradition stehende Orthodoxie bis hin zu den Teilkirchen außerhalb des damaligen römischen Reiches, alle haben den im Grundsatz gleichen Ritus. Bei den Indern mit ostsyrischem Ritus findet man den im Grundsatz gleichen Ritus wie bei den Iren vor ihrer gewaltsamen Romisierung.

 

(das ist, nebenbei bemerkt, auch der Grund, warum ich mit den Protestanten wenig anfangen kann. Ich finde dort, außer in Ausnahmefällen, das, was für mich den zentralen christlichen Gottesienst ausmacht, nicht wieder. Gemeinsam Hallelujasingen und dazu klatschen, erbauliche Predigten hören, schön und gut, aber es fehlt was)

 

Wie dieser Ritus aber im Detail gestaltet wird, da gibt es natürlich und gab es schon immer große Unterschiede.

Unterschiede, die auf unterschiedlichen Geschmack, unterschiedliche Mentalität, unterschiedliche Geschichte und vieles mehr zurückzuführen sind.

Und genau an dieser Stelle müssen auch weiterhin Änderungen und Reformen möglich sein.

Und es ist kein Widerspruch, wenn ich oben geschrieben habe, ich mag keine "Familiengottesdienste" oder "Jugendgottesdienste"

Ich sehe aber, dass diese Formen ihre Freunde haben, also warum nicht.

Es sollte möglich sein, für jeden was zu finden.

Lediglich das aus "Sonntagspflichtbewusstsein" abgeleistete Pflichtprogramm halte ich für verzichtbar.

 

Werner

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Auferstehung, und auferstanden kommen im NT 72 mal vor, auferwecken 37 mal.

 

Die Zahlen beziehen sich auf die Lutherbibel (1984).

 

In der EÜ kommt Auferstehung 45 mal, auferstanden 20 mal (also insgesamt 65 gegenüber 72 in der Lutherübersetzung), "Auferweckung, auferweckt" hingegen 57mal vor, also deutlich öfter als in der Lutherübersetzung.

 

Zu beachten ist, dass die Begriffe "Auferstehung, auferstanden" in den Evangelien sehr häufig im Zusammenhang mit generellen Diskussionen über diese Vorstellung (z.b. zwischen Pharisäern und Sadduzäern) fallen oder Volksmeinungen wiedegeben (Johannes der Täufer oder ein anderer Prophet sei auferstanden). Der Begriff "auferweckt" bezieht sich in den anderen neutestamentlichen Schriften meist auf Jesus, in den Evangelien oft auch auf Personen, die Jesus auferweckt hat (Lazarus) oder noch auferwecken wird (Jünger).

 

Mein Eindruck ist, dass die Auferstehung Christi von den Aposteln und Paulus tendenziell eher als "Auferweckung" bezeichnet wird. Man müsste es aber im Griechischen überprüfen, da die Übersetzungen doch stark voneinander abzuweichen scheinen (wobei die katholische ebenfalls mehr zur "Auferweckung" zu tendieren scheint).

 

(Recherchiert bei bibleserver.com)

Es geht ja nur um Jesus. Dass Lazarus nicht auferstanden ist, sondern auferweckt wurde, ist klar. Interessant ist die Abweichung zwischen Luther und EÜ. Da sieht man mal wieder, dass jede Übersetzung eine Interpretation ist.

 

Werner

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aber gerade er, der von dem Geheimnis bis ins Innerste durchdrungen sein müsste, jammert ja lieber und betreibt seinen liturgischen Ausverkauf....

 

Kennst Du ihn? Also diese Unterstellung hielte ich für hinterhältig und bösartig, solltest Du ihn nicht kennen.

 

Ich habe nicht den Eindruck, Mecky wäre nicht vom Geheimnis der Liturgie durchdrungen. Wie kommst Du darauf?

Ich beziehe mich ausschließlich darauf, was Mecky im Zusammenhang mit der Liturgie bisher hier von sich gegeben hat. Und da gehe ich nicht mit (bislang konnten wir noch nicht mal über Confiteor und Kyrie zu einem gemeinsamen Punkt kommen - an "Schönen Sonntag - Danke gleichfalls" wage ich ja noch nicht einmal zu denken...)

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Da sieht man mal wieder, dass jede Übersetzung eine Interpretation ist.

 

"Traduttore, Traditore".

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Ich beziehe mich ausschließlich darauf, was Mecky im Zusammenhang mit der Liturgie bisher hier von sich gegeben hat. Und da gehe ich nicht mit (bislang konnten wir noch nicht mal über Confiteor und Kyrie zu einem gemeinsamen Punkt kommen - an "Schönen Sonntag - Danke gleichfalls" wage ich ja noch nicht einmal zu denken...)

 

Ja schon - aber diese Abweichung von Deinen Vorstellungen als "liturgischen Ausverkauf" zu bezeichnen - ist das nicht eine leichte Überbewertung Deiner eigenen Vorstellungen?

 

Ich bin ja auch der Meinung, dass "Schöner Sonntag, danke gleichfalls" an die Verabschiedung nach dem Kirchenkaffee gehört - allerhöchstens vielleicht noch an die Kirchentür, wo der Pfarrer beim Ausgang der Leute steht, aber gewiss nicht auf die Kanzel. Aber daraus gleich einen "liturgischen Ausverkauf" zu konstruieren - nun ja.

 

Mit anderen Worten: Ich halte Deine Äußerung für kolossal übertrieben.

 

Teile der Liturgie halte nämlich auch ich verhandelbar, auch wenn ich der Meinung bin, dass man Gottesdienste der gleichen Ritusgruppe eigentlich überall sofort erkennen muss.

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Sollte die Kirche irgendwann tatsächlich Interesse an Menschen wie Dir haben,

http://www.domradio.de/themen/papst-franziskus/2013-04-03/papst-besorgt-ueber-schwindenden-glauben-auferstehung

 

Bin gespannt, wann das päpstliche Interesse durchdringt.

bearbeitet von Claudia-Jutta
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Sollte die Kirche irgendwann tatsächlich Interesse an Menschen wie Dir haben,

http://www.domradio.de/themen/papst-franziskus/2013-04-03/papst-besorgt-ueber-schwindenden-glauben-auferstehung

Bin gespannt, wann das päpstliche Interesse durchdringt.

Nachdem die Kirche bereits seit Jahrzehnten diesem Interesse zuwider handelt, wird es ganz schön schwer werden. Jetzt auf einmal den Leuten vermitteln zu wollen, dass man ein Interesse an ihnen habe, ist fast unmöglich.

Das Tragische daran ist, dass es unser neuer Papst wahrscheinlich sogar wirklich ernst meint.

 

Lies einfach diesen Thread einmal auf diese Perspektive hin durch. Dann hast Du eine Zwischenbilanz deutlich genug vor Augen. Das Interesse an einer Erneuerung der Liturgie ist genauso überwältigend, wie das Interesse, Menschen wie Jan und seine Wünsche und Vorstellungen ernst zu nehmen.

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Sollte die Kirche irgendwann tatsächlich Interesse an Menschen wie Dir haben,

http://www.domradio.de/themen/papst-franziskus/2013-04-03/papst-besorgt-ueber-schwindenden-glauben-auferstehung

Bin gespannt, wann das päpstliche Interesse durchdringt.

Nachdem die Kirche bereits seit Jahrzehnten diesem Interesse zuwider handelt, wird es ganz schön schwer werden. Jetzt auf einmal den Leuten vermitteln zu wollen, dass man ein Interesse an ihnen habe, ist fast unmöglich.

Das Tragische daran ist, dass es unser neuer Papst wahrscheinlich sogar wirklich ernst meint.

 

Aus meiner sehr persönlichen Sicht stellt sich das Problem so dar, dass, wenn Jan wirklich Gemeinschaft findet, er auch ein Interesse daran haben wird, mit dieser Gemeinschaft ihr wichtigstes Fest zu feiern.

 

Und es ist ja nicht so, dass Jan vor Eurer Liturgie zu uns fliehen könnte; es sind ja wohl nicht die Lieder, die ihn stören, sondern eher die Tatsache, dass überhaupt gesungen wird.

 

An meiner Gemeinde mag ich vor allem, dass wir eine Schicksalsgemeinschaft sind, eben wegen der extremen Diasporasituation, die Lothar anspricht.

 

Den Papst werde ich wirklich beobachten und mich dann in dem Thread "Habetis Papam" ("Habemus" kann ich ja nicht mehr sagen, denn ich habe keine Gemeinschaft gefunden und bin obendrein eine Frau - so jetzt weiß Jan es auch!) dazu äußern.

 

Jan, ich habe den Beitrag, der Dich zum Durchhalten auffordert, verperlt, weil Du ein Mann bist und in der Nähe einer Universitätsstadt wohnst, und weil das Gefühl, eine Schicksalsgemeinschaft in der Diaspora zu sein, den R.-Ks bei Euch nicht fremd sein dürfte.

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Das Interesse an einer Erneuerung der Liturgie ist genauso überwältigend, wie das Interesse, Menschen wie Jan und seine Wünsche und Vorstellungen ernst zu nehmen.

 

Verstehe ich nicht. Wo soll da der Zusammenhang sein?

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Gerade über die gesungenen Lieder musste ich viel nachdenken, wie könnte man diese eventuell modernisieren, wird so etwas überhaupt in Erwähnung gezogen von der Kirche?

 

Hmm, hast Du mal in Erwägung gezogen, dass anderen Leuten genau die Lieder gefallen könnten, die Dir nicht so recht genehm zu sein scheinen; dass diesen Menschen diese Lieder fehlen könnten, wenn sie einem liedermodernisierungswütigen Hoppla-jetzt-komm-ich-Frischling zum Opfer fielen? Was wäre dann das Ende vom Lied? Dass nunmehr diese Leute zu Hause bleiben, die - nur so ganz nebenbei bemerkt - auch "die Kirche" sind? Fällt mir gerade im Zusammenhang mit Ostern ein, weil ich weiss, dass es hier Menschen gibt, die in der Osterzeit wegen der alten, vertrauten Osterlieder ein paarmal mehr in den Gottesdienst gehen als das Jahr über.

bearbeitet von Julius
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