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Die hl. Messen modernisieren


Jan94

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Hallo Jan,

 

ich kann Deinen Frust in einer Art schon verstehen, gebe aber ein paar Dinge zu bedenken:

 

1) Ich finde es prinzipiell begrüßenswert, wenn es zielgruppenspezifische Angebote wie Familienmessen, Kindermessen, Jugendmessen gibt, entweder alternativ zur "normalen" Messe oder in gewissen Abständen anstatt. Ich sehe aber schon die Gefahr, dass viele dann nur noch zu "ihrer" Messe gehen und die Gemeinde als Ganze dadurch noch weiter auseinanderdriftet. Ich finde es schon wichtig, dass es eine zentrale Form gibt, wo sich alle auch mal treffen. Das muss dann nicht mal die Form sein, die mich selbst am meisten anspricht, da bin ich zugunsten der Gemeinschaft auch mal kompromissbereit, so lange es daneben eben auch noch Gottesdienstformen gibt, die mich wirklich innerlich ansprechen.

 

Ich würde also vorschlagen, wenn es bei Euch noch keine Jugendmessen gibt, dann sprich mit dem Pfarrer und finde heraus, warum das so ist und ob man es nicht ändern könnte.

 

2) Der andere Punkt, der hier auch schon angesprochen wurde, ist der, dass es durchaus Sinn macht, sich die herkömmliche Messe mit ihren Bestandteilen und deren Bedeutung anzueignen. Ich sehe eine gewisse Gefahr, dass heutzutage sich niemand mehr die Mühe machen will, etwas zu verstehen, was sich nicht auf Anhieb erschließt. Alles soll möglichst leicht konsumierbar sein, es muss sofort klick machen, mir ein besonderes Erlebnis verschaffen, sonst taugt es nichts. Das zieht sich durch fast alle Lebensbereiche, und ich würde es tatsächlich bedauern, wenn sich die Kirche da dem Zeigeist anpasst. Ich finde, es darf auch eine Sakralsprache geben, die nicht meine Alltagssprache ist und deren Bedeutung ich mir erst mal ein Stück weit aneignen muss. Das birgt die Gefahr, dass die Messe dannn niciht mehr der erste Zugang zur Liturgie ist, sondern eher was für Fortgeschrittene. Das kann man sicher kontrovers diskutieren. Manch einer wird sagen, eine Messe, die sich nicht auf Anhieb erschließt, taugt nichts, andere sagen, eine Messe, die sich ständig dem Zeitgeist anpasst, taugt nichts. Daher ist vielleicht ein Mittelweg die oben erwähnte Schaffung von zielgruppenspezifischen Messen, die dann aber auch zur allgemeinen Messe hinführen sollten und nicht immer weiter von ihr weg.

 

3) Ein ganz wesentliches Problem, warum die Messe oft als so unattraktiv wahrgenommen wird, ist in meinen Augen aber auch, dass die Teilnehmer oft so teilnahmslos wirken. Ich frage mich bei meinen Banknachbarn, gerade bei den älteren, oft, ob denen das nun eigentlich was gibt, ob sie gestärkt und freudig nach Hause gehen oder ob sie eine tief verinnerlichte Sonntagspflicht erfüllen und sich damit ein paar Punkte auf dem himmlischen Konto gutschreiben lassen. Ich glaube, wenn die Gläubigen etwas froher, etwas andächtiger, etwas berührter wirken würde, dann entstünde schon von selbst bei Neulingen der Wunsch zu verstehen, was dort passiert. Dann nehme ich vielleicht auch mal die eine oder andere Anstrengung auf mich, weil ich das auch so erleben will wie die anderen. An dem Ist-Zustand ist aber wohl von außen auch nur schwer was zu ändern, weil da eben auch jeder bei sich ansetzen muss. Aber der eine oder andere Hinweis von außen schadet sicher auch nicht.

 

Soweit mal mein Senf.

 

Viele Grüße,

 

Avila

 

 

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Für mich ist das mit der Messe so: ich muss die ganze Woche lang kreativ und sozial sein. Ich bin froh, wenn ich mich am Sonntag einfach nur in die Bank setzen und über Gott, die Welt und meine Leben nachdenken kann. Hinterher spreche ich vielleicht noch mit ein paar wirklich guten Freunden.

 

Gelegentlich kann ich die ein oder andere Neuerung gut vertragen (wenn´s nicht völlig daneben oder besonders gut gelungen ist, halte ich mich da aus Diskussionen drüber auch vollkommen raus). Aber es ist mir definitiv kein Anliegen, dass die Messe besonders interessant oder animierend sein muss.

 

Ein Kaplan meinte mal in einer Predigt: "Kirche ist wesenhaft langweilig". Und ich glaube er hat Recht. Das ist wichtig so. Viele Dinge erschließen sich erst, wenn man sie sehr oft wiederholt hat. Das ist meine Erfahrung als Kirchgänger, und das ist auch meine Erfahrung als Musiker.

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Das Interesse an einer Erneuerung der Liturgie ist genauso überwältigend, wie das Interesse, Menschen wie Jan und seine Wünsche und Vorstellungen ernst zu nehmen.

Wirfst Du hier jetzt nicht zwei grundverschiedene Dinge in den gleichen Topf?

Oder verstehst Du etwa Liturgie wesentlich als Werbeveranstaltung für Neulinge? kann ich mir bei dir irgendwie nicht vorstellen.

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Lieber Mecky,

 

irgendwie ärgern mich deine Äußerungen hier schon den ganzen Tag. Es ist Zeit, daß ich was dazu schreibe.

 

Wie Du aus vielen Zuschriften ablesen kannst, besteht nur bei wenigen eingefleischten Messbesuchern ein Interesse an einer Veränderung. Finde Dich damit ab. Es gibt ja auch andere Möglichkeiten, den Glauben zu pflegen, als ausgerechnet dorthin zu gehen, wo man Dich und Deine Wünsche und Vorstellungen sowieso nur abweisend belächelt.

Niemand hier hat Veränderungen abgelehnt, aber viele haben - aus eigener Erfahrung - geraten, sich mal mit Aufbau und Inhalt der Messe auseinanderzusetzen, weil da nämlich viel drin steckt, viel zu entdecken ist. Die Messe ist keine "Einstiegsdroge", kein niederschwelliges Einsteigerangebot, sondern ist "Höhepunkt und Mitte" des christlichen Lebens (die genaue Formulierung und Fundstelle dieser Aussage kennst Du bestimmt besser als ich).

Die Messe besteht aus vielen Elementen, auch vielen Riten, die sich eben nicht unmittelbar erschließen - und das wohl auch nicht können, dazu sind sie zu inhaltsreich. (Du kannst gerne Vorschläge machen, wie das alles leichter verständlich wäre; ich glaube, Flo77 würde sich freuen, der fordert doch auch eine 'selbsterklärende' Messe.)

 

Ich denke, es gibt in der Liturgie der Messe verschiedene Punkte:

- der generelle Ablauf: Einstieg, Sündenbekenntis, Lesungen, Evangelium und Auslegung, Glaubensbekenntnis, Gabenbereitung, Hochgebet mit Wandlung, Vater Unser, Friedensgruß, Kommunion, Schlußsegen. Da läßt sich kaum was sinnvoll verändern. Diese Reihenfolge ist in Jahrhunderten gewachsen und hat sich bewährt. Das merkt man aber erst, wenn einem diese Elemente bewußt sind und mal versucht, da was zu optimieren.

- die Texte: Lesungen und Evangelium stammen aus (halbwegs) aktuellen Übersetzungen. Eine neue Einheitsübersetzung ist in Arbeit. Und die Auswahl ist doch recht gut durchdacht und ziemlich sinnvoll (drei Lesejahre mit den drei ersten Evangelisten, passende Texte zu den geprägten Zeiten, Bahnlesungen im Jahreskreis... Es soll auch andere Kirchen geben, die sich an der römisch-katholischen Leseordnung orientieren). Mich hat es manchmal angesprochen, wenn der Priester bewusst eine andere Bibelübersetzung verwendet hat, weil ich da neu hingehört habe. Aber erfahrungsgemäß hat es sehr wenig mit der Übersetzung oder der Textauswahl zu tun, ob mich die Lesungen ansprechen, aber sehr viel mit meiner inneren Verfassung.

- das gleiche gilt für das Messbuch: Manches könnte besser formuliert sein (auch hier ist eine Überarbeitung in Arbeit - hoffen wir mal das Beste...) aber man kann mit den Texten duchaus was anfangen, wenn man will - und eben ein bisschen Hintergrundwissen hat. Dafür gibt's Kathechese.

- die Predigt: Hängt alleine am Prediger...

- die Musik: Ist letztlich Geschmackssache. Was dem einen gewohnt, lieb und teuer ist ist dem anderen zu altmodisch. Und umgekehrt. Da lässt sich kein gemeinsamer Nenner finden, und das ist auch gut so.

- der Krichenraum: Da gibt es vielfältige Möglichkeiten, mit einigen Konstanten (Altar, Abmo, Tabernakel...) Normalerweise erkennt man eine katholsiche Kirche an ihrer Inneneinrichtung, so vielfältig sie auch aussehen mag. Und auch das ist gut so.

 

Andere Formen der Liturgie sind weitaus freier in ihrer Gestaltung. Vom Rosenkranz bis zum Taizégebet. Vom Stundengebet bis zur Wallfahrt. Aber damit auch weniger verbindend. Die Messe muß 'für alle' sein.

 

Sollte die Kirche irgendwann tatsächlich Interesse an Menschen wie Dir haben, kannst Du ja zu gegebener Zeit immer noch quereinsteigen. Bis dahin ist es am Sinnvollsten, sich nicht durch anhaltende Daueröde den Geschmack und die Lust am Glauben vermiesen zu lassen.

Die Kirche hat selbstverständlich Interesse an Menschen wie Jan94. Deswegen gibt es ja auch vielfältige Angebote. Zur Hinführung zur Messe als Höhe- und Mittelpunkt z.B. entsprechende Kathechesen. Naben Glaubenskursen, Taizéfahrten, Frühschichten, Weltjugendtagen,...

 

Deinem letzten Satz stimme ich vollumfänglich zu: Es ist keinesfalls sinnvoll, sich durch anhaltende Daueröde den Geschmack und die Lust am Glauben vermiesen zu lassen. Muß auch keiner. Sollte auch keiner. Ich mächte sagen. Darf auch keiner! Alternativen sind in diesem Therad einige genannt worden.

 

 

Lieber Mecky,

 

auch in deinen Gemeinden gibt es doch Suchende wie Jan94. Was bietest Du ihnen an?

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1. Katholiken glauben an den dreifaltigen Gott und nicht an die Messe.

 

2. Wenn Frischlinge ins Blaue hinein und unkonkret an der Liturgie herummeckern, werde ich ausgesprochen ungehalten.

 

3. Ist die heutige Liturgie das Ergebnis eines jetzt fast 2000jährigen Entwicklungsprozesses in den aus verschiedenen Quellen und aus verschiedenen Gegebenheiten verschiedene Formeln, Riten und Elemente eingeflossen sind. Jedes einzelne Element ist erklärbar und deutbar - man muss sich allerdings damit beschäftigen (über Wikipedia hinaus).

 

4. Ist die Messe kein "Menschenwerk", sondern ein Hinweis, ein "Fenster" in die andere Welt. Sie öffnet ein Tor zu dieser "anderen" Realität. Wobei die Frage nach dieser Dimension durchaus von verschiedenen Seiten angegangen werden kann.

 

Schöner hätte ich es auch nicht sagen können! Hervorragend! :daumenhoch:

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Lieber Moriz,

 

 

 

 

Das Interesse an einer Erneuerung der Liturgie ist genauso überwältigend, wie das Interesse, Menschen wie Jan und seine Wünsche und Vorstellungen ernst zu nehmen.

Wirfst Du hier jetzt nicht zwei grundverschiedene Dinge in den gleichen Topf?

Oder verstehst Du etwa Liturgie wesentlich als Werbeveranstaltung für Neulinge? kann ich mir bei dir irgendwie nicht vorstellen.

Was ist wichtiger?

Die Werbeveranstaltung für Glaubenssucher oder Pflege der Glaubenden.

 

Was ist JESUS CHRISTUS wichtiger?

 

Lukas 15,7

.7 ICH sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren.

 

 

Papst und Kirche frage den HEILIGEN GEIST GOTTES wie die Mess-Liturgie zu gestalten ist daß die vielen, JESUS CHRISTUS entfremdeten Menschen am Sonntag gerne zur Heiligen Messe kommen.

 

 

 

 

Gruß

josef

 

 

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Ich überlege auch schon ein seit gestern was man eventuell anders machen könnte damit es ansprechender wirkt.

Hast Du schon etwas herausgefunden, bei Deinen Überlegungen?

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Lieber Moriz,

 

 

 

 

irgendwie ärgern mich [Mecky,] deine Äußerungen hier schon den ganzen Tag. Es ist Zeit, daß ich was dazu schreibe.

Stimme Dir in Vielem zu.

 

 

Was für die Glaubensvermittlung besonders wichtig ist:

 

- die Predigt:

Hängt alleine am Prediger...

... ob er bei der Vorbereitung der Predigt seinen Arbeitgeber, den HEILIGEN GEIST GOTTES um Eingebungen und Erleuchtungen bittet, was er denn am Sonntag den Menschen predigen soll.

 

Scheint bei vielen Predigern nicht der Fall zu sein.

 

 

- die Musik: Ist letztlich Geschmackssache. Was dem einen gewohnt, lieb und teuer ist ist dem anderen zu altmodisch. Und umgekehrt.

Die unendlich langen Kirchenchor-Mozart-Haydn-Gesänge gehören auf ein Zehntel zusammengestrichen.

 

 

- der Kirchenraum...

Den glaubensfernen Menschen - auch, und besonders den Touristen - muß beim Betreten des Kirchenraumes sofort und unmißverständlich deutlich werden wer die Hauptperson ist: JESUS CHRISTUS.

 

Das lässt ich am deutlichsten mit der Darstellung des am Kreuz hängenden JESUS bewirken -

7 Meter groß mache man das Bildnis des gekreuzigten JESUS wenn das Kirchenschiff 10 Meter hoch ist.

 

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Ein Kaplan meinte mal in einer Predigt: "Kirche ist wesenhaft langweilig". Und ich glaube er hat Recht. Das ist wichtig so. Viele Dinge erschließen sich erst, wenn man sie sehr oft wiederholt hat. Das ist meine Erfahrung als Kirchgänger, und das ist auch meine Erfahrung als Musiker.

 

Finde ich gut, den Vergleich mit der Musik.

Aber wie gehst Du mit den "Durststrecken" um? Wie trägst Du Deine Schüler (und Dich selber) durch solche Phasen der Langeweile?

Einfach nur darauf hinweisen, dass das so schon richtig und wichtig ist?

 

Ich denke, das ist der Punkt, an dem Jan steht.

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Lieber Jan94,

 

einerseits verstehe ich Dich, ich muss gestehen, dass mir in jungen Jahren auch manche Liturgie ziemlich langweilig erschien, gerade auch was die Lieder anging. Andererseits gehe ich jetzt auf die 50 zu, und inzwischen scheint mir oftmals durch alle mögliche Formen von Gottesdienst das "Geheimnis" des Glaubens, der Eucharistie, Christus zu mir durchzubrechen, dass es mich erschüttert und oft so glücklich macht, das mir fast die Tränen kommen. Wir können "Glauben" nicht machen, es ist eine lange Reise, und oftmals sehr langweilig. Für mich war das Lesen der "Nachfolge Christi" ein große Hilfe, aber es hat auch etliche Jahre gedauert, bis ich mich durch diese altertümliche Sprache durcharbeiten konnte.

 

Es ist nicht sehr realistisch, dass die eigene Langweile plötzlich für alle anderen zum Motiv wird, etwas grundsätzlich zu ändern - für Dich ist die Frage aber wichtig, was Dich bei der Stange hält, was Du suchst, was Dir zur Motivation wird, den langen und manchmal sehr trockenen Weg des Glaubens zu gehen. Es ist die Reise des Abenteuers unseres Lebens, und Du solltest ruhig unter manchem Stein am Rand und in mancher komischen Ecke nachsuchen, was es da alles zu entdecken gibt. Also schau Dich um, welche Art der Liturgie Dich anspricht - besuch Klöster, Jugendmessen, Einkehrtage, Meditationen, Gebetstreffen, Taizé, es gibt tausend Arten, wie die Menschen versuchen, dem Geheimnis Gottes näher zu kommen. Und setz Dich nicht unter Druck, in der unendlichen Freiheit Gottes ist richtig und falsch nicht immer auf Anhieb zu erkennen, Du wirst Fehler machen, gute und schlechte Ratschläge bekommen.

Die "Sonntagspflicht" ist eher als eine Aufforderung zu sehen, bei der Sache zu bleiben - und die Langweile kann eben oft zur Motiviation werden, geduldig weiterzubohren und zu suchen. Früher, im ländlichen Raum war eine lange Predigt für manche schwer arbeitende Menschen einfach nur eine Gelegenheit auszuruhen und wegzudösen. Sieh es also nicht als "Pflicht" an, es müsse jeweils immer großartig etwas in Dir passieren oder auch nur Dein besonderes Interesse wecken.

 

Christus ist in Dir, die Hoffnung auf die Herrlichkeit. So eine spannende Sache zu entdecken dauert ein ganzes Leben, also guck genau nach innen, und such Dir draußen unter den zahllosen Möglichkeit das, was Dich weiter an Deinem Interesse und Deiner Suche hält.

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(Du kannst gerne Vorschläge machen, wie das alles leichter verständlich wäre; ich glaube, Flo77 würde sich freuen, der fordert doch auch eine 'selbsterklärende' Messe.)

Aber ganz sicher nicht. Ich möchte "erklärbare" bzw "erlernbare" Messen, mit verlässlichen Texten, verinnerlichtem Ablauf und einem soliden Bezug zur Katechese.

 

Die Messe spricht zum Eingeweihten - die alten Liturgen wussten, warum sie die Katechumenen vor der Eucharistie hinauskomplimentierten....

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(Du kannst gerne Vorschläge machen, wie das alles leichter verständlich wäre; ich glaube, Flo77 würde sich freuen, der fordert doch auch eine 'selbsterklärende' Messe.)

Aber ganz sicher nicht. Ich möchte "erklärbare" bzw "erlernbare" Messen, mit verlässlichen Texten, verinnerlichtem Ablauf und einem soliden Bezug zur Katechese.

 

Die Messe spricht zum Eingeweihten - die alten Liturgen wussten, warum sie die Katechumenen vor der Eucharistie hinauskomplimentierten....

 

Das kenne ich heute von Brüdergemeinden. Der Abendmahlsgottesdienst ist vom normalen, öffentlichen Gottesdienst abgetrennt und nur den GLINUS (= gläubig in unserem Sinn) vorbehalten.

 

Liturgie wird meist nicht in ihrem historischen Gesamtkontext gesehen, die meisten Teilnehmenden betrachten sie als Form, die hingenommen oder nach belieben verändert wird. Man kann die Liturgie noch 1000 mal verändern, es wird immer wieder ein Jan kommen und sie kritisieren, weil er sie als Form betrachtet und nicht als spirituelle Zeitreise. Weil sie von der Mehrheit der Katholiken immer noch als 'Form' betrachtet wird, ist die Liturgiereform gefloppt. Schließlich ist es leichter die Form zu ändern, als sie zu verstehen. Und doch wurde genau das als Signal wahrgenommen: die Form hat sich geändert, passen wirs weiter an, so kommen wir zu einer aktiven Teilnahme...

 

Es war schlicht und ergreifend von den meisten ein Missverständnis.

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Ein Kaplan meinte mal in einer Predigt: "Kirche ist wesenhaft langweilig". Und ich glaube er hat Recht. Das ist wichtig so. Viele Dinge erschließen sich erst, wenn man sie sehr oft wiederholt hat. Das ist meine Erfahrung als Kirchgänger, und das ist auch meine Erfahrung als Musiker.

 

Finde ich gut, den Vergleich mit der Musik.

Aber wie gehst Du mit den "Durststrecken" um? Wie trägst Du Deine Schüler (und Dich selber) durch solche Phasen der Langeweile?

Einfach nur darauf hinweisen, dass das so schon richtig und wichtig ist?

 

Ich denke, das ist der Punkt, an dem Jan steht.

 

Ich nehme dann im Unterricht Komplexität raus. De facto ist es bei den meisten jungen Schülern sogar so, dass ich die wesentlichen Inhalte immer nur verpackt in ansprechende und möglichst schon bekannt Musikstücke vermitteln kann.

 

Ich versuche aber schon, den Unterschied deutlich zu machen zwischen einem kleinen Pop-Song (anhand dessen der Schüler dann vielleicht eine neue Tonart lernt, ohne es überhaupt zu realiseren) und einem Musikstück etwa von Bach oder Charlie Parker, das einen ein Leben lang begleiten und an dem man immer neue Facetten wahrnehmen kann.

 

Ich würde mal so sagen: ich halte "niedrigschwellige", bzw. der Jugendkultur angepasste spirituelle Angebote für sehr wichtig. Ich bin aber nicht der Meinung, dass sich die Gesamtgemeinde den Schuh anziehen sollte, dass sie verknöchert und unbeweglich sei, nur weil sie nicht alle 5 Jahre auf die veränderten Bedürfnisse neuer Generationen aufspringen möchte.

 

So viel Einzelinitiative, da auch selber etwas zu gestalten, sollten die Jugendlichen (unterstützt von Hauptamtlichen oder Gemeindemitgliedern, die sich wirklich dafür interessieren) schon mitbringen.

 

Übertragen auf den Musikunterricht: weil ich ja nicht riechen kann, was denn nun die Lieblingsmusik eines Schülers ist, fordere ich ihn im Falle anhaltender Übungs-Unlust durchaus auf, sich mal selber nach Noten umzusehen; oder Musikstücke auf CD mit in den Unterricht zu bringen, die wir dann gemeinsam raushören und aufschreiben können. Ich sehe mich nicht als Vollversorgungs-Instanz, die dem Schüler jede Mühe abnimmt.

bearbeitet von Franziskaner
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Hey, entschuldigt das ich mich jetzt erst melde.

Ich bin zur Zeit gesundheitlich ziemlich angeschlagen und mir geht es nicht wirklich gut dazu kommen noch Fachhochschulprüfungen.

 

Also erst einmal bedanke ich mich für die wirklich sehr vielen Antworten, ich werde mir die Tage Mühe geben alle durchzulesen.

 

Mfg Jan :)

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Hey, entschuldigt das ich mich jetzt erst melde.

Ich bin zur Zeit gesundheitlich ziemlich angeschlagen und mir geht es nicht wirklich gut dazu kommen noch Fachhochschulprüfungen.

 

Also erst einmal bedanke ich mich für die wirklich sehr vielen Antworten, ich werde mir die Tage Mühe geben alle durchzulesen.

 

Mfg Jan :)

 

Gute Besserung! Und streß dich nicht, es hat alles genug Zeit.

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Hey, entschuldigt das ich mich jetzt erst melde.

Ich bin zur Zeit gesundheitlich ziemlich angeschlagen und mir geht es nicht wirklich gut dazu kommen noch Fachhochschulprüfungen.

 

Also erst einmal bedanke ich mich für die wirklich sehr vielen Antworten, ich werde mir die Tage Mühe geben alle durchzulesen.

 

Mfg Jan :)

 

Gute Besserung! Und streß dich nicht, es hat alles genug Zeit.

 

Danke dir :)

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Ich bin zur Zeit gesundheitlich ziemlich angeschlagen und mir geht es nicht wirklich gut

 

hallo Jan,

 

Dir gute Besserung!

 

 

dazu kommen noch Fachhochschulprüfungen.

 

 

auch da denke ich gern an Dich.

 

liebe Grüße,

 

Peter.

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Hallo Jan,

 

nachdem ich die vielen Beiträge in diesem Forum gelesen habe, möchte ich versuchen, auf Deinen ursprünglichen Thread zurückzukommen: Ich kann Deine Einschätzung nachvollziehen und denke, gerade DASS ist es, was Kirche im Moment neu erlernen muss: sich an den Bedarfen und Bedürfnissen der Menschen zu orientieren.

 

Es wird immer schnell gesagt: da muss man sich drauf einlassen. Da muss man berücksichtigen, dass Messe eine lange Zeit überdauert hat. Da muss man.... Ja, sicherlich muss "man". Aber "man" muss auch sehen, wo steht Kirche eigentlich? Wir tun immer so, als hätte Kirche seit 2000 Jahren die gleichen Rituale, die gleichen Messtexte und -abläufe. Das ist doch natürlich nicht so! Auch Kirche geht mit der Zeit - manchmal/häufig etwas langsamer, als man manchmal möchte. Gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit ist das oftmals schwer zu vermitteln. Und natürlich ist es auch, dass Hl. Messe in heutiger Zeit weltweit ganz unterschiedlich gefeiert wird - ohne auch nur in die Gefahr zu kommen, gegen liturgische Formen zu verstoßen.

 

Was ich sagen möchte: Traditionen sind in Kirche gut und wertvoll, es darf aber nie vergessen werden, dass es Generationswechsel gibt, die auch in Kirche berücksichtigt werden müssen. Offiziell will die Kirche das auch (ich erlebe z. B. mit einer Freude den unkomplizierten Papst Franziskus, der regelmäßig Protokolle und Rituale mit einer großen Selbstverständlichkeit ignoriert). Woran es sicherlich häufig hapert, ist die regionale Umsetzung. Alte, verwachsene Strukturen vor Ort. Haupt- und Ehrenamtliche, die sich nicht bewegen wollen - oder manchmal auch können. Diese vermeintlich notwendige Rücksichtnahme auf "die Alten" verprellt doch viel zu häufig "die Neuen", die in Kirche etwas bewegen möchten, aber nicht können/dürfen.

 

Ich selbst erlebe Kirche in letzter Zeit sehr vielfältig - aus meiner persönlichen Situation heraus. Ich erlebe häufig sehr überraschende Momente in einer Hl. Messe (schöne Lieder - ist natürlich Geschmackssache, interessante Texte, die auch mal anecken, aber dadurch zum Nachdenken anregen usw. usw.), natürlich erlebe ich auch Messen, bei denen ich mich anschließend ärgere, denn Texte, Verhalten einzelner Personen (im Altarraum) verärgern mich mehr, als dass ich mit ganzem Herzen mitfeiern könnte. Und wenn die Gemeinde zum Evangelium ein Halleluja, Halleluja herausnuschelt, realisiere ich, dass auch eine Gemeinde sich aktiver im Gottesdienst (und umzu) zeigen müsste. Mitfeiern heißt GEMEINSAM feiern, das darf man nicht unterschätzen.

 

Jan, ich möchte Dir gerne Mut machen, die "langeweilige" Messe nicht als den einen Typus abzustempeln, sondern Dich einladen, in Deiner Umgebung nach Messfeiern Ausschau zu halten, die Dich ansprechen. "Die Kirche ist für die Menschen da" - so hörte ich vor einiger Zeit im Rahmen einer Umbaumaßnahme einer Kirche. Wenn dem so ist (und ich glaube, ja, so sollte es sein), dann wird es für den Menschen "Jan" auch eine Kirche geben, die für ihn da ist!

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Lieber Jan, liebe Christen,

 

 

CHRIST ist erstanden von der Marter alle;

Des solln wir alle froh sein,

CHRIST will unser Trost sein.

Kyrieleis.

 

Wär ER nicht erstanden, so wär die Welt vergangen;

seit dass ER erstanden ist,so freut sich alles, was da ist.

Kyrieleis.

 

Halleluja, Halleluja, Halleluja!

Des solln wir alle froh sein,CHRIST will unser Trost sein.

Kyrieleis.

 

 

CHRIST fuhr gen Himmel.

Was sandt ER uns hernieder?

Den Tröster, den HEILIGEN GEIST, zu Trost der armen Christenheit.

Kyrieleis.

 

CHRIST fuhr mit Schallen von SEINEN Jüngern allen.

ER segnet' sie mit SEINER Hand und sandte sie in alle Land.

Kyrieleis.

 

Halleluja, Halleluja, Halleluja!

Des solln wir alle froh sein, CHRIST will unser Trost sein.

Kyrieleis.

 

 

 

Gruß

josef

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Soo nach langer Zeit melde auch ich mich mal wieder.

Zu erst vielen Dank für die vielen Antworten die mich wirklich eine Zeit lang beschäftigt haben :)

Ich bin nach längerer Zeit des Überlegens zu dem Entschluss gekommen weiterhin in der Evangelisch- Lutherischen Kirche zu bleiben.

 

Viele Member des Forums haben mir geraten mir mehrere Jahre Zeit zu lassen mit dieser Überlegung und ich muss sagen das sie Recht hatten.

Denn ich merkte das es praktisch nur eine "Phase" von mir war, mir verging die Lust an den Messen und ich höre generell immer mehr auf zu Glauben.

Das mag sich für viele hier komisch anhören aber langsam stärkt sich wieder der Glaube in mir , ich fang wieder zu beten an und werde mir die Tage wieder die Bibel vor Augen führen.

Ich habe das sehr oft in meinem Leben, also die sogenannten Phasen. Ich verstärke mich dann sehr streng auf etwas was ich anschließend wieder genauso schnell loslasse.

Und genauso war es mit meiner Überlegung zu konvertieren...Zu erst bin ich regelmäßig zu den Messen gegangen und hatte wirklich Spaß daran..Aber zunehmend verlor ich die Lust daran und ging nicht mehr zu den Messen, hörte das Beten auf und legte die Bibel beiseite..

Mittlerweile frage ich mich immer häufiger ob das denn normal ist..Wieso verliere ich so oft meinen Glauben an Gott ? Und warum finde ich ihn anschließend immer wieder?

Ist dies bei euch eventuell genauso?

 

 

Vorn ab danke ich ALLEN Usern in diesem Forum die mir immer wieder Tipps gegeben haben und sich aktiv um meine Fragen gekümmert haben, das hat mir wirklich immer sehr geholfen :)

Auch wenn ich weiterhin Evangelisch bleibe möchte ich weiterhin aktiv in diesem Forum bleiben da ich mich gerne mit dem Christlichen Glauben beschäftigen will.

 

Euer Jan :)

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Hallo Jan, schön von Dir zu hören. Es freut mich, dass Du immer noch auf deinem Weg bist.

 

Mittlerweile frage ich mich immer häufiger ob das denn normal ist..Wieso verliere ich so oft meinen Glauben an Gott ? Und warum finde ich ihn anschließend immer wieder?

Ist dies bei euch eventuell genauso?

Was ist denn normal? Es ist halt einfach so. Es gibt so viele Glaubenswege wie Gläubige. Ich wage auch mal zu bezweifeln, dass du einen Glauben an Gott wirklich verlierst ... Vielleicht rückt er ja auch nur zeitweise in den Hintergrund oder du verlierst das Interesse an bestimmten Dingen oder etwas anderes ist gerade wichtiger. Oder?

 

An Gott glauben heisst ja nicht 24h am Tag mit ihm im Gespräch zu sein, an ihn zu denken oder stets fromm und erlöst durch die Welt zu gehen. Ich empfinde Glauben eher als "Grundprinzip" was immer in meinem Leben da ist, aber nur zeitweise wirklich aktiv ist. Mal mehr, mal weniger. Mal aktiviert es sich selber, mal aktiviere ich es.

 

Vergleichbar ist es vielleicht mit der Liebe: Wenn du eine Person liebst, seien es deine Eltern oder eine Freundin, so liebst Du sie zwar schon dauerhaft, aber das Gefühl ist nicht die ganze Zeit gleichermaßen aktiv. Es gibt gemeinsame Zeiten, es gibt Zeiten da "denkt" man aneinander und es gibt Zeiten, da macht man etwas völlig anderes und verschwendet nicht einen Gedanken an die Liebe. Das ist so, und so würde ich es auch für den Glauben sehen.

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Den glaubensfernen Menschen - auch, und besonders den Touristen - muß beim Betreten des Kirchenraumes sofort und unmißverständlich deutlich werden wer die Hauptperson ist: JESUS CHRISTUS.

 

Das lässt ich am deutlichsten mit der Darstellung des am Kreuz hängenden JESUS bewirken -

7 Meter groß mache man das Bildnis des gekreuzigten JESUS wenn das Kirchenschiff 10 Meter hoch ist.

 

 

Gruß

josef

 

Wenn JESUS CHRISTUS die Hauptperson in unseren Kirchen ist - sollte man dann nicht vielleicht die kath. Kirchen von Muttergottes- und Heiligenfiguren befreien, da sie von dem am Kreuz hängenden Christus ablenken?

bearbeitet von Katharer
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