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Bischofssynode zum Thema "Ehe und Familie"


Udalricus

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Adam und Eva hatten über sich keinen "heaven", sondern nur "sky", das kann man in Genesis nachlesen, und eine Religion hatten sie auch nicht...

 

Werner

Das ist eine Lesart, die mir neu ist *maldrübernachdenk*

 

Ich hatte mich in meiner zugegebenermaßen zugespitzten Forumlierung auf die 1. und, glaube ich 3. (no religion, too) Strophe bezogen.

 

Aber das ist :off_topic:

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Ja, eigentlich.

Wenn man denn auch immer sagen würde, dass es sich um ein Ideal handelt.

Wenn man sagen würde, dass es sowieso nicht erreichbar ist.

Ja eigentlich sagt die Kirche das ja auch. Sonst würde sie nicht Sakramente zur Heilung anbieten. Ich würde auch nicht sagen, dass das Ziel nicht erreichbar ist. Ich würde eher sagen, dass es ohne Christus nicht erreichbar ist...

"... ohne Christus nicht erreichbar..." ist ein verbales versatzstück. mit inhalt heißt es : da du ihn nie ganz hast, bleibt es ein wunsch, ein weg, ein ziel.

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Mit anderen Worten: Die Lehre ist sinn- und nutzlos? Denn so, wie er sei soll, ist er halt nunmal nicht, nicht mal die heiligen sind so. Wozu soll also so eine Lehre gut sein? ...

Nein, man braucht sie, um gesellschaftliche Entwicklungen an ihr messen zu können. Die sollten nach Möglicheit kompatibel mit der Lehre sein. Außerdem kann natürlich auch der Einzelne danach streben, der Lehre zu entsprechen.

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"... ohne Christus nicht erreichbar..." ist ein verbales versatzstück. mit inhalt heißt es : da du ihn nie ganz hast, bleibt es ein wunsch, ein weg, ein ziel.

Nö. Warum soll ich Christus einschränken? Was ich sagen will: ER kommt zu uns, nicht wir zu ihm. Wir können höchstens versuchen, ihm ein Stückchen entgegen zu gehen.

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Adam und Eva hatten über sich keinen "heaven", sondern nur "sky",

 

“WHAT WOULD HAVE HAPPENED IF YOU HADN'T SAVED HIM?

"Yes! The sun would have risen just the same, yes?"

NO

"Oh, come on. You can't expect me to believe that. It's an astronomical fact."

THE SUN WOULD NOT HAVE RISEN.

...

"Really? Then what would have happened, pray?"

A MERE BALL OF FLAMING GAS WOULD HAVE ILLUMINATED THE WORLD.”

 

(Terry Pratchett, Hogfather)

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Mit anderen Worten: Die Lehre ist sinn- und nutzlos? Denn so, wie er sei soll, ist er halt nunmal nicht, nicht mal die heiligen sind so. Wozu soll also so eine Lehre gut sein? ...

Nein, man braucht sie, um gesellschaftliche Entwicklungen an ihr messen zu können. Die sollten nach Möglicheit kompatibel mit der Lehre sein. Außerdem kann natürlich auch der Einzelne danach streben, der Lehre zu entsprechen.

Wie soll man denn gesellschaftliche Entwicklungen mit etwas unerreichbarem messen?

Außer läuft mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter und gleichzeitig bricht mir der Schweiß aus, wenn cih mir vorstelle, dass sich die Gesellschaftliche Entwicklung an diesen Idealvorstellunge zu orientieren versucht.

Bitte nicht, nun bin ich endlich soweit, dass ich frei und ungezwungen in diesem Land leben darf, nun soll es auf einmal wieder rückwärts gehen? Nein danke.

 

Werner

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Adam und Eva hatten über sich keinen "heaven", sondern nur "sky",

 

“WHAT WOULD HAVE HAPPENED IF YOU HADN'T SAVED HIM?

"Yes! The sun would have risen just the same, yes?"

NO

"Oh, come on. You can't expect me to believe that. It's an astronomical fact."

THE SUN WOULD NOT HAVE RISEN.

...

"Really? Then what would have happened, pray?"

A MERE BALL OF FLAMING GAS WOULD HAVE ILLUMINATED THE WORLD.”

 

(Terry Pratchett, Hogfather)

Und Gott machte zwei Lichter, ein großes Licht für den Tag und ein kleines Licht für die Nacht.

Hört sich eher nach einem "mere ball of flaming gas" an.

 

Werner

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Wie soll man denn gesellschaftliche Entwicklungen mit etwas unerreichbarem messen?

Außer läuft mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter und gleichzeitig bricht mir der Schweiß aus, wenn cih mir vorstelle, dass sich die Gesellschaftliche Entwicklung an diesen Idealvorstellunge zu orientieren versucht.

Bitte nicht, nun bin ich endlich soweit, dass ich frei und ungezwungen in diesem Land leben darf, nun soll es auf einmal wieder rückwärts gehen? Nein danke.

Warum denn? In der katholischen Lehre spiegelt sich doch im Grunde das bisher vorherrschende Menschenbild wider. Sie muss nur gelegentlich den Erfordernissen der Zeit entsprechend weiterentwickelt werden. Das geschieht ja (hoffentlich) jetzt.

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Ich hatte mich in meiner zugegebenermaßen zugespitzten Forumlierung [...]

 

Mir scheint "saublöd" trifft den Sachverhalt deutlich besser.

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Gerade das Privilegium Paulinum ist spannend:

Geht mir auch so. Ich hab schon eine Gänsehaut.

 

Mir stellt sich die Frage ob das "Privilegium Paulinum" nicht auch dann zutreffen könnte wenn einer der beiden Partner aus der Kirche austritt und im Weiteren eine "katholische Eheführung" ablehnt.

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Die Firmung ist für die Trauung nicht erforderlich. Ich sehe da primär Informationsdefizite (und Gesprächsbedarf) den Priester Deines Dekanates (bzw. Deiner Diözese).

Ich befürchte, dass es sich dabei nicht allein um Informationsdefizite handelt, sondern um eine Einstellungsfrage.

In Diskussionen berufen sich diese Priester auf

 

Can. 1065 — § 1. Katholiken, die das Sakrament der Firmung noch nicht empfangen haben, sollen es noch vor der Zulassung zur Eheschließung empfangen, wenn dies ohne große Beschwernis geschehen kann.

 

Das Kirchengesetz sagt "soll". Und also sollen die Nichtgefirmten sich erst mal firmen lassen. Und wer, sagen sie, kann es ihnen verbieten, nicht nur den Buchstaben des Kirchengesetzes zur Geltung zu bringen, sondern auch seine Gesinnung einzufordern?

 

In Heidelberg habe zumindest eine kirchliche Homepage gefunden, die davon Zeugnis gibt, dass das Problem auch anderswo aktuell ist.

http://www.sepn.de/SE/sakramente/ehe/sakramente_ehe_fragen.htm

 

Da steht unter FAQs als erster Punkt gleich ganz oben:

Ich bin nicht zur Firmung gegangen. Muss ich auf die kirchliche Trauung verzichten?

Nein. Es kommt vor, dass Pfarrer (vor allem in Italien und Polen) auf einer Firmung vor der kirchlichen Hochzeit bestehen. Das ist aber nicht im Kirchenrecht verankert; es kann niemand dazu gezwungen werden.

 

Witzig, dass auch auf dieser Homepage fast wortgleich mit mir Italien und Polen genannt wird. Aber ich habe diese Trauungsverweigerung auch schon bei Portugiesen und vor allem bei Kroaten erlebt. Und solche Gespräche sind mir hochgradig unangenehm - sowohl die Gespräche mit dem Brautpaar, als auch das unausweichliche Gespräch mit dem jeweiligen Priester.

 

Auf vielen Websites habe ich viel gefunden, allerdings in etwas anderer Form: Da ging es dann um die Firmung. Ziemlich häufig wird extra noch mal betont, dass man sich nicht deswegen firmen lassen soll, damit man später einmal kirchlich heiraten kann. Wohl wahr. Aber das zeigt, dass dieses Problem sehr in der Bevölkerung verankert ist.

 

Das Schlimmste daran ist nicht einmal die konkrete Trauungsverweigerung. Sondern der Flair, der mit solchen Gerüchten auf die Kirche herabkommt.

 

Man könnte jetzt natürlich sagen: Da muss man Information betreiben, damit diese Gerüchte verschwinden.

 

Aber dann fällt einem wieder der eine oder andere Priester in den Rücken und weigert sich zu trauen. Und so was spricht sich rum. Und zwar ausgesprochen verärgert. "Da sieht man's wieder! Kirche!!!" Und die ganze, schöne Information wandelt sich ins Gegenteil: Die schönen Worte von Pfarrer Mecky sind nur Worte. Die Realität sieht anders aus: Verprellte Brautleute, die im Vertrauen auf Pfarrer Meckys Worte ins Brautgespräch gingen und nun verbittert und von Pfarrer Mecky enttäuscht herauskommen. Und das ist furchtbar übel.

 

Und es hilft auch nichts, wenn man dann sagt: "Ihr könnt Euch beim Bischof darüber beschweren. Dann werdet ihr vom Bischof höchstpersönlich zugelassen."

Aber abgesehen davon, dass es für mich nicht schön ist, einen Kollegen anzuschwärzen, ist dies auch für die Leute höchst peinlich. Die lesen aus dem Vorfall schlicht ab, dass sie mit ihrem Vorurteil gegenüber der Kirche völlig im Recht waren. Und fürderhin nichts mehr geben auf beschwichtigende Worte, dass die Kirche doch gar nicht so schlimm sei. "Doch. Sie ist schlimm. Hat man doch gesehen."

 

Aber wie gesagt: Das ist nur ein klitze-klitzekleines Element.

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Der zentrale Problem besteht darin,

dass nicht einsichtig ist,

was eine kirchliche Ehe

mehr bringen soll, als eine profane.

 

Und dieses "Mehr" muss einsichtig sein und es muss lebbar sein.

 

Wenn jemand fragt:

Wieso soll ich mir das antun? Mich dem Diktat der katholischen Kirche unterwerfen, Extra-Brautgespräch, endlose Kalamitäten, falls die Ehe schief geht (als ob man dann nicht schon genug belastet wäre) und ich mich wieder verliebe, eine für mich völlig uneinsichtige Sexualmoral ... Wieso soll ich mir das antun?

 

Und auf diese Frage braucht es eine gute Antwort.

Aber nicht schon wieder Ausreden - so in dem Sinne: Die Sexualmoral der Kirche ist gut. Selbst, wenn sie es ist, muss die Frage nach dem warum und wozu beantwortet werden. Und zwar einsichtig und lebbar.

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Mit anderen Worten: Die Lehre ist sinn- und nutzlos?

Nein. Sie ist genausowenig nutzlos wie die Predigt vom Gottesreich an die, die auf der Erde sind. Ich lasse mich gerne erlösen. Weniger gerne lasse ich mir eine Moral predigen, durch deren Befolgung ich mich selber erlösen kann.

 

Mein Lieblingswort aus der Bibel ist Gen 12,1. (Ist übrigens auch ein schönes Leitwort für Eheleute). Die Lehre beschreibt sozusagen dieses Land. Es ist Gott, der es uns zeigt, nicht wir selbst. Es wird geschenkt, nicht erworben. Wer meint, es selber bauen zu können, überfordert sich und andere.

 

Wir sollen uns auf den Weg machen. Wir werden dabei Umwege gehen, Irrwege auch. Manchmal gehen wir auch richtig und weisen auf das Ziel hin. Mehr können wir nicht tun, und mehr müssen wir auch nicht tun.

 

Wie gesagt: eigentlich ist es ganz einfach.

 

Allerdings ist doch die Frage, worin die "Erlösung" nun eigentlich besteht. Offenbar besteht sie nicht darin, dass wir weniger sündigen als vorher (viele Predigten betonen ja geradezu die "Sündhaftigkeit" der Protagonisten wie z.B. David oder Paulus). Bei meiner ersten Beichte fragte ich mich (wie viele meiner Mitschüler), welche "Sünden" ich nun eigentlich beichten sollte. Also guckten wir fleißig voneinander ab, um wenigstens ein paar plausibel erscheinende Sünden zusammenzubekommen.

 

Nun würden mir im Laufe des Lebens schon einige Sünden einfallen, keine Frage. Aber als Kind war das Sündenregister halt doch noch recht überschaubar.

 

Ergo: Erlösung macht dann Sinn, wenn es

- einen Unterschied vorher/nachher gibt (und wo ist der?)

- Sünden gibt (notfalls muss man da etwas nachhelfen, damit die Erlösung sinnvoller wird)

 

Hab ich da etwas übersehen?!

 

Olli

bearbeitet von Olli
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Dann ist die Zielsetzung für die Synode ja einfach: die muss nur feststellen, dass die Sakramente für die Menschen da sind. Und dass nicht die Gesunden den Arzt brauchen, sondern die Kranken.

Traurig genug, dass die Bischöfe eine Synode brauchen, um das festzustellen.

Aber in der Tat: Es wäre gut, wenn diese Einsicht sich bis hoch in die Bischofssynode verbreiten würde.

Das wäre aber nichts, als die erste Einsicht. VIELLEICHT würde sie erreichen, dass die Bischöfe endlich an die Startlöcher gehen.

 

Der eigentliche Lauf ist komplizierter, als das Herantreten an die Startlöcher.

Was sollen diese weisen Sätze "dass die Sakramente für die Menschen da sind. Und dass nicht die Gesunden den Arzt brauchen, sondern die Kranken." nämlich konkret bedeuten?

 

Das Sakrament der Ehe ist für die Menschen da. Ja. Prima. Bin ich voll und ganz derselben Meinung.

Aber ist das Wirklichkeit?

Und ist nicht pro familia besser für die Menschen da, als das Sakrament der Ehe?

Oder ist nicht eine ganz andere Einstellung (z.B. Lebensabschnittspartnerschaft) viel besser für die Menschen da?

Oder eine eingetragene Partnerschaft zwischen Homosexuellen. Oder ein lediglich profanstaatlich geregeltes Zusammenleben wie in der Zivilehe.

 

Meine Hoffnung für die Synode wäre, dass einsichtige Antworten auf solche Fragen kommen.

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Der zentrale Problem besteht darin,

dass nicht einsichtig ist,

was eine kirchliche Ehe

mehr bringen soll, als eine profane.

 

Ein "mehr" ist die Hochzeitsfeier. Das ganze traditionelle Brimborium ;-) Ich kenne genügend kirchlich verheiratete Paare, die das ganze wegen diesem "mehr" machten. Diese Paare waren weder davor noch danach Kirchengänger oder haben sich besonders für den Glauben interessiert.

 

Wenn jemand fragt:

Wieso soll ich mir das antun? Mich dem Diktat der katholischen Kirche unterwerfen, Extra-Brautgespräch, endlose Kalamitäten, falls die Ehe schief geht (als ob man dann nicht schon genug belastet wäre) und ich mich wieder verliebe, eine für mich völlig uneinsichtige Sexualmoral ... Wieso soll ich mir das antun?

 

Wieso antun? So wie ich es mittelbar mitgekriegt haben dauerert so ein Brautgespräch ca. 2 X 1 Stunde. Davon geht der Großteil der Zeit für die Organisation der Hochzeitsfeier drauf (Welche Musik? Wer kommt und geht wann wohin in der Kirche? Wieviele Bänke sollen für die nahe Verwandtschaft reserviert werden? usw. usw. usw.)

 

Die uneinsichtige Sexualmoral wird einfach ignoriert. Also kein Problem. Da man davor und danach eh nicht in die Kirche geht erübrigt sich auch die Beichte.

 

Und das mit dem schiefgehen. Ja mei, an das denkt man erst, wenns zu spät ist. Und letztlich spielt es ja nur eine Rolle falls man wieder kirchlich heiraten will/muss weil man z. B. das Pech hat bei einem kirchichen Arbeitgeber angestellt zu sein.

 

 

Und auf diese Frage braucht es eine gute Antwort.

Aber nicht schon wieder Ausreden - so in dem Sinne: Die Sexualmoral der Kirche ist gut. Selbst, wenn sie es ist, muss die Frage nach dem warum und wozu beantwortet werden. Und zwar einsichtig und lebbar.

 

Und vor allem sollte die Kirche nicht jammern, denn sie ist doch selbst schuld, dass da ein Problem ist. Also wenn man jedem Hinz und Kunz das Ehesakrament sozusagen wie sauer Bier andient, dann muss man sich nicht wundern ;-)))

Jeder VHS-Lehrgang für "Makrobiotosches Erstellen Von Häkeldeckchen" verlangt doch im Grunde mehr Anwesenheitsstunden als die Ehevorbereitungen, die ich aus Erzählungen kenne.

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"... ohne Christus nicht erreichbar..." ist ein verbales versatzstück. mit inhalt heißt es : da du ihn nie ganz hast, bleibt es ein wunsch, ein weg, ein ziel.

Nö. Warum soll ich Christus einschränken? Was ich sagen will: ER kommt zu uns, nicht wir zu ihm. Wir können höchstens versuchen, ihm ein Stückchen entgegen zu gehen.

und wie erreichst du jetzt etwas?

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...

Das Sakrament der Ehe ist für die Menschen da. Ja. Prima. Bin ich voll und ganz derselben Meinung.

Aber ist das Wirklichkeit?

Und ist nicht pro familia besser für die Menschen da, als das Sakrament der Ehe?

Oder ist nicht eine ganz andere Einstellung (z.B. Lebensabschnittspartnerschaft) viel besser für die Menschen da?

Oder eine eingetragene Partnerschaft zwischen Homosexuellen. Oder ein lediglich profanstaatlich geregeltes Zusammenleben wie in der Zivilehe.

 

Meine Hoffnung für die Synode wäre, dass einsichtige Antworten auf solche Fragen kommen.

das sakrament ist keine gleichwertige alternative. es ist existent in einer paarbeziehung, die auf liebe beruht.

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Der zentrale Problem besteht darin,

dass nicht einsichtig ist,

was eine kirchliche Ehe

mehr bringen soll, als eine profane.

Ein "mehr" ist die Hochzeitsfeier. Das ganze traditionelle Brimborium ;-) Ich kenne genügend kirchlich verheiratete Paare, die das ganze wegen diesem "mehr" machten. Diese Paare waren weder davor noch danach Kirchengänger oder haben sich besonders für den Glauben interessiert.

Dein ganzer Beitrag spricht von einer gewissen Oberflächlichkeit. Ich würde ja gerne widersprechen, aber genau so, wie Du es beschreibst, ist es leider allzu häufig. Allerdings nicht immer.

Und gelegentlich habe ich den Eindruck, dass die Leute aus diesen oberflächlichen Gründen in die Kirche gehen (ich meine jetzt nicht so sehr das Brautpaar, sondern eher die vielen Gäste. Man kann ja damit rechnen, dass einige von denen geschieden sind. Und so mancher hat mit Sakrament, Kirche und Glauben nichts am Hut). Aber gelegentlich wird diese Oberflächlichkeit aufgerissen. Da kommt dann eine Tiefe ins gottesdienstliche Geschehen, mit der so mancher gar nicht gerechnet hat, sie bei sich selbst vorzufinden.

 

Zum einen kann dies durch den Ritus begünstigt sein. Manchmal durch die Predigt.

Zum anderen aber durch das Brautpaar. Das habe ich zumindest immer wieder mal so erlebt.

 

Diese Hingabe an den Geliebten, dieser Entschluss, wirklich ein Leben lang Seite an Seite zu verbringen, diese Unsicherheit, ob man das schafft - und es trotzdem versucht: Das hat was. Da kommt was zum Vorschein, was man nur schwer in Worte fassen kann. Vielleicht kann man es überhaupt nicht verbal erfassen, sondern nur dürr umschreiben mit "mysterium tremens et fascinosum".

 

In solchen Augenblicken geschieht dann tatsächlich Sakrament - und zwar nicht nur für die Brautleute.

Solche Augenblicke sind noch spannender, als das Privilegium Paulinum. Kaum zu glauben. Aber wahr.

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Wieso antun? So wie ich es mittelbar mitgekriegt haben dauerert so ein Brautgespräch ca. 2 X 1 Stunde. Davon geht der Großteil der Zeit für die Organisation der Hochzeitsfeier drauf (Welche Musik? Wer kommt und geht wann wohin in der Kirche? Wieviele Bänke sollen für die nahe Verwandtschaft reserviert werden? usw. usw. usw.)

 

Die uneinsichtige Sexualmoral wird einfach ignoriert. Also kein Problem. Da man davor und danach eh nicht in die Kirche geht erübrigt sich auch die Beichte.

 

Und das mit dem schiefgehen. Ja mei, an das denkt man erst, wenns zu spät ist. Und letztlich spielt es ja nur eine Rolle falls man wieder kirchlich heiraten will/muss weil man z. B. das Pech hat bei einem kirchichen Arbeitgeber angestellt zu sein.

Wenn die Bischofssynode solche Sätze enthalten würde, dann wäre ich schon ein kleines bisschen beruhigt. Das ist nämlich ziemlich realistisch.

Du hast zwar keine Lösung benannt, aber zumindest einmal die Realität erfasst. Und daran lässt sich dann weiter herumdenken.

 

Trotzdem erhoffe ich mir von den Bischöfen, dass sie diesen Missständen etwas entgegenzusetzen haben. Aber ich befürchte, dass es so weit nicht kommen wird. Warum sich auch die Mühe machen, selbstkritisch nachzudenken? Wenn es doch so einfach ist, die üblichen Phrasen noch einmal kräftig zu dreschen.

 

Thomas hat so schön bemerkt, dass die Kranken einen Arzt brauchen. Die Ärzte allerdings brauchen ein Rüstzeug an Therapiemöglichkeiten und Medikamenten. Und dafür sollte eigentlich eine Bischofssynode gut sein.

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...

Das Sakrament der Ehe ist für die Menschen da. Ja. Prima. Bin ich voll und ganz derselben Meinung.

Aber ist das Wirklichkeit?

Und ist nicht pro familia besser für die Menschen da, als das Sakrament der Ehe?

Oder ist nicht eine ganz andere Einstellung (z.B. Lebensabschnittspartnerschaft) viel besser für die Menschen da?

Oder eine eingetragene Partnerschaft zwischen Homosexuellen. Oder ein lediglich profanstaatlich geregeltes Zusammenleben wie in der Zivilehe.

 

Meine Hoffnung für die Synode wäre, dass einsichtige Antworten auf solche Fragen kommen.

das sakrament ist keine gleichwertige alternative. es ist existent in einer paarbeziehung, die auf liebe beruht.

Und die Partnerschaft in einer Lebensabschnittspartnerschaft, in einer eingetragenen Partnerschaft zwischen Homosexuellen oder in einer profanen Zivilehe ist keine Paarbeziehung, die auf Liebe beruht?

Da könntest Du aber mit solchen Leuten ganz hübsche Diskussionen austragen. Willst Du ihnen die Liebe ihrer Paarbeziehung absprechen?

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Der zentrale Problem besteht darin,

dass nicht einsichtig ist,

was eine kirchliche Ehe

mehr bringen soll, als eine profane.

Ein "mehr" ist die Hochzeitsfeier. Das ganze traditionelle Brimborium ;-) Ich kenne genügend kirchlich verheiratete Paare, die das ganze wegen diesem "mehr" machten. Diese Paare waren weder davor noch danach Kirchengänger oder haben sich besonders für den Glauben interessiert.

Dein ganzer Beitrag spricht von einer gewissen Oberflächlichkeit. Ich würde ja gerne widersprechen, aber genau so, wie Du es beschreibst, ist es leider allzu häufig. Allerdings nicht immer.

Und gelegentlich habe ich den Eindruck, dass die Leute aus diesen oberflächlichen Gründen in die Kirche gehen (ich meine jetzt nicht so sehr das Brautpaar, sondern eher die vielen Gäste. Man kann ja damit rechnen, dass einige von denen geschieden sind. Und so mancher hat mit Sakrament, Kirche und Glauben nichts am Hut). Aber gelegentlich wird diese Oberflächlichkeit aufgerissen. Da kommt dann eine Tiefe ins gottesdienstliche Geschehen, mit der so mancher gar nicht gerechnet hat, sie bei sich selbst vorzufinden.

 

Zum einen kann dies durch den Ritus begünstigt sein. Manchmal durch die Predigt.

Zum anderen aber durch das Brautpaar. Das habe ich zumindest immer wieder mal so erlebt.

 

Diese Hingabe an den Geliebten, dieser Entschluss, wirklich ein Leben lang Seite an Seite zu verbringen, diese Unsicherheit, ob man das schafft - und es trotzdem versucht: Das hat was. Da kommt was zum Vorschein, was man nur schwer in Worte fassen kann. Vielleicht kann man es überhaupt nicht verbal erfassen, sondern nur dürr umschreiben mit "mysterium tremens et fascinosum".

 

In solchen Augenblicken geschieht dann tatsächlich Sakrament - und zwar nicht nur für die Brautleute.

Solche Augenblicke sind noch spannender, als das Privilegium Paulinum. Kaum zu glauben. Aber wahr.

 

Diese Tiefe und Hingabe habe ich selbst bei meiner eigenen standesamtlichen Trauung erlebt. Obwohl wir beide nicht gäubig sind, sind wir doch der Meinung, dass eine Ehe für uns beide etwas sehr besonderes ist. Es ist für uns beide das Versprechen sich gegenseitig zu respektieren und anzunehmen und zu versuchen gemeinsam in Frieden und Freude alt zu werden. Der Rahmen war entsprechend gewählt. Ein wundervoller Ort, dem wir beide innerlich verbunden sind. Musik die uns beiden liegt. Ein Standesbeamter der eine wirklich beeindruckende Rede gehalten hat. Und eine Verwandtschaft, die verwundert feststellte, dass das ganze ja irgendwie doch sehr sehr feierlich gewesen ist. Einige waren sichtlich berührt, obwohl es "nur" eine standesamtliche Trauung war.

 

Vielleicht könnte ein Weg der Kirche darin liegen nicht so sehr auf das äußerliche - das zugegebenermaßen äußerst berührend sein kann - zu achten, sondern viel mehr Zeit und Aufwand in die Ehevorbereitung zu stecken.

 

Und was wäre, wenn es sozusagen zukünftig zwei "Arten" der Paarbeziehung geben könnte in der Kirche:

 

Zum einen die bisherige sakramentale Ehe mit ensprechender Vorbereitung.

Zum anderen eine Art "Segnung" ohne sakramentalen Charakter für jene Paare, die eher die Tradition suchen. Jene Paare, die dem Glauben nicht mehr nahe, aber auch noch nicht ganz fern sind.

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"Diese Tiefe und Hingabe habe ich selbst bei meiner eigenen standesamtlichen Trauung erlebt. Obwohl wir beide nicht gäubig sind, sind wir doch der Meinung, dass eine Ehe für uns beide etwas sehr besonderes ist."

 

Der erste Satz hat mich gleich mal berührt.

Im zweiten Satz ist mir auch gleich aufgefallen das "etwas sehr besonderes ist". Eine auffallend dürre Umschreibung dessen, was eigentlich gemeint ist. Das habe ich vorhin damit gemeint, dass es Dinge gibt, die verbal nur ganz schwer und oft sogar überhaupt nicht zu fassen sind.

 

Ich habe - auch nur dürre Worte zu Verfügung habend - noch von "mysterium tremendum et fascinosum" gesprochen. Eine nicht verbal auslotbare Tiefe. Und so man diese auslotbare Tiefe nicht einfach nur auf biochemische Prozesse des Körpers verengt, kann man solche Momente als Gottesbegegnung deuten. Damit wäre dieser Augenblick der Eheschließung dann sozusagen ein Sakrament, das sogar Nichtgläubige fühlen können. (Was nicht ausschließt, dass sie es sogleich wieder wegrationalisieren.)

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Und was wäre, wenn es sozusagen zukünftig zwei "Arten" der Paarbeziehung geben könnte in der Kirche:

 

Zum einen die bisherige sakramentale Ehe mit ensprechender Vorbereitung.

Zum anderen eine Art "Segnung" ohne sakramentalen Charakter für jene Paare, die eher die Tradition suchen. Jene Paare, die dem Glauben nicht mehr nahe, aber auch noch nicht ganz fern sind.

In diese Richtung wird es sich vermutlich auch entwickeln, das wäre jedenfalls schlüssig. Allerdings steht die Kirche Paarbeziehungen außerhalb der sakramentalen Ehe derzeit wohl noch eher skeptisch gegenüber.

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Wieso antun? So wie ich es mittelbar mitgekriegt haben dauerert so ein Brautgespräch ca. 2 X 1 Stunde. Davon geht der Großteil der Zeit für die Organisation der Hochzeitsfeier drauf (Welche Musik? Wer kommt und geht wann wohin in der Kirche? Wieviele Bänke sollen für die nahe Verwandtschaft reserviert werden? usw. usw. usw.)

 

Die uneinsichtige Sexualmoral wird einfach ignoriert. Also kein Problem. Da man davor und danach eh nicht in die Kirche geht erübrigt sich auch die Beichte.

 

Und das mit dem schiefgehen. Ja mei, an das denkt man erst, wenns zu spät ist. Und letztlich spielt es ja nur eine Rolle falls man wieder kirchlich heiraten will/muss weil man z. B. das Pech hat bei einem kirchichen Arbeitgeber angestellt zu sein.

Wenn die Bischofssynode solche Sätze enthalten würde, dann wäre ich schon ein kleines bisschen beruhigt. Das ist nämlich ziemlich realistisch.

Du hast zwar keine Lösung benannt, aber zumindest einmal die Realität erfasst. Und daran lässt sich dann weiter herumdenken.

 

Trotzdem erhoffe ich mir von den Bischöfen, dass sie diesen Missständen etwas entgegenzusetzen haben. Aber ich befürchte, dass es so weit nicht kommen wird. Warum sich auch die Mühe machen, selbstkritisch nachzudenken? Wenn es doch so einfach ist, die üblichen Phrasen noch einmal kräftig zu dreschen.

 

Thomas hat so schön bemerkt, dass die Kranken einen Arzt brauchen. Die Ärzte allerdings brauchen ein Rüstzeug an Therapiemöglichkeiten und Medikamenten. Und dafür sollte eigentlich eine Bischofssynode gut sein.

 

Nein, eine Lösung habe ich wirklich nicht. Aber im Hinterkopf ein Gedankengespinnst :-)

 

Warum ist die kirchliche Hochzeit den in manchen Fällen (überwiegend?) zu einer traditionellen Feier "verkommen"?:

 

- War es letztlich zuviel "Brimborium"? Wenn ja, dann mach mers in Zukunft ganz schlicht. Nix weißes Super-Duper-Brautkleid. Nix Musikkapelle. Nix mit reservierten Plätzen. Schlicht. Beide in einem langen schlichten weißen Gewand. Was zählt sind die beiden Brautleute und der Priester und vor allem der Glaube.

 

- Wer "kriegt" das Sakrament?: Jeder der kommt oder eben nur die, die sich auf eine wirklich intensive Ehevorbereitung einlassen. Also nix mit zwei Stunden, sondern eher mit 40 Stunden.

 

Was damit natürlich unbeantwortet bleibt ist die Frage was macht die Kirche mit all jenen Paaren, die fürn Appl und ein Ei die kirchlichen Sakramente nachgeschmissen bekamen und jetzt in der Tinte sitzen? Gut man kann es aussitzen. Ich hab das Gefühl, die Kirche denkt eh in anderen Zeiträumen und in hundert Jahren hat sich das Problem von selbst erledigt ;-)

 

Vielleicht muss die Kirche mit dem Kompromiss leben, dass sie für die bisherig gescheiterten Ehen nichts anbieten kann, aber zumindest für zukünftige Ehen ernsthaft Hürden setzt, die verhindern, dass junge Menschen aus romantischen oder gesellschaftlichen Gründen oder aus Tradition eine kirchliche Ehe eingehen. Denn nicht nur die Ehepaare haben eine Verantwortung - auch die Kirche hat eine Verantwortung!

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