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Bischofssynode zum Thema "Ehe und Familie"


Udalricus

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Was habe ich als Otto Normalchrist davon, wenn Geschiedene weiter nicht zur Kommunion dürfen, wenn Homosexuelle weiter streng be-/verurteilt werden, wenn vorehelicher Sex weiter unter keinen Umständen erlaubt und wenn Kondome weiter verboten sind?

 

Werner

Sicherheit hat man davon. Alles bleibt, wie es war. Ja, worauf soll man sich denn da noch verlassen, wenn selbst die Kirche usw......

 

 

s. Kirchenbeitrags-Thread in F&A. Ein sehr schönes Fallbeispiel.

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Und meine Analyse ist doch gar nicht mal so schlecht. Oder willst Du behaupten, dass dies nicht der Fall sei?

Ja. Das will ich nicht nur behaupten, das weiß ich (was nicht heißt, dass ich mich hier nicht gelegentlich ärgere, aber das tun, glaube ich, alle, die hier ernsthaft in die Arena steigen).

 

Allerdings nehme ich manche Dinge bewusst persönlich, um die Diskussion zu befeuern - das aber ebenso bewusst immer seltener. Eigentlich nur dann, wenn es wichtig ist. Wichtig ist es dann, wenn Leute Rundumschläge platzieren, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass sie damit Menschen treffen. Da nehme ich dann auch mal die Rolle eines solchen Menschen ein.

 

Sich vornehmend, selber solche Rundumschläge zu vermeiden,

 

ThomasB.

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Ich halte die Verletzung sehr wohl für eine ernstzunehmende Sache. Das kann weitaus mehr sein, als ein "blauer Fleck".

 

Ich halte, bildlich gesprochen - das habe ich übrigens hier die ganze Zeit - die Segnung der neuen Lebenspartnerschaft einer Ex-Ehefrau nicht für eine "Verletzung" des Ex-Ehemannes durch "die Kirche", sondern dessen Klage, dass er sich deswegen von "der Kirche" im Stich gelassen fühle, für ein Symptom. Ein blauer Fleck ist nicht immer nur Symptom einer vorhergegangenen Verletzung, sondern kann auch Ausdruck einer Blutgerinnungsstörung sein (auch wieder bildlich gesprochen), der dann allerdings von einem anderen Fachgebiet nachzuspüren wäre.

 

Ach ja, und damit ich es nicht vergesse: Was mich betrifft, so bitte ich Dich herzlich darum, dass Du Dir Deine "Verperlungen" künftig sonstwohin schmieren mögest - anstatt mir gönnerhaft-schulmeisternd mitzuteilen, weswegen Du gnädig davon absehen musstest, Deinem Reflex nachzugeben, einen Beitrag von mir verperlen zu wollen. Verperlungen irgendwelcher meiner Sätze durch Dich hätten für mich beinahe den Charakter einer "Verletzung". :P

bearbeitet von Julius
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Synode: Latein erstmals nicht offizielle Sprache

Bei der Bischofssynode zu Familienthemen im Vatikan gibt es gegenüber früheren Treffen einige Neuerungen. Eine davon ist die Sprache: Erstmals werden die Statements der Teilnehmer nicht auf Latein vorgetragen.

 

Die Vorträge gehörten zu den wenigen Anlässen, zu denen im Vatikan noch Latein gesprochen wurde - auch wenn Latein bis heute eine der Amtssprachen des Kirchenstaats ist........ Während des weiteren Verlaufs der Synoden hatten sich die Bischöfe allerdings auch schon früher kaum mehr in der Sprache der Römer verständigt.

 

Wie der Generalberichterstatter der Synode, Kardinal Peter Erdö, zur Eröffnung mitteilte, hat Papst Franziskus entschieden, dass Italienisch und nicht mehr Latein „offizielle“ Sprache der Versammlung ist. „Das vereinfacht die Sache etwas“, sagte Erdö. In den vergangenen Jahren, als man sich anderthalb Stunden eine Vorlesung auf Latein angehört habe, sei das „für alle nicht einfach gewesen“.

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Long John Silver
Man nimmt solche "Verletzten" nicht damit ernst, dass man sie in ihrem vermeintlichen "Verletztsein" bestätigt und ihnen auch noch dabei hilft, ihre imaginären "Verletzungen" zu lecken, sondern damit, dass man ihm klarzumachen versucht, dass nachzutreten nicht gesund ist. Da gibt es andere, wenn auch aufwändigere Wege als "Ist halt so, und stell Dich nicht so an". Manchmal ist aber sogar das hilfreich! Es geht den Ex-Ehemann schlicht nichts an, ob "die Kirche" eine neue Verbindung seiner verflossenen Ehefrau segnet oder nicht.

Ich habe das Gefühl, dass hier alle dieser Meinung sind. Inklusive Thomas.

 

PS: Wäre nicht das "vermeintliche" Verletztsein und das "imaginäre" Verletzungen gekommen, hätte ich den Beitrag verperlt. Aber ich halte die Verletzungen für echt. Nur dass ihre Behandlung nicht darin bestehen kann, dass man sich ihm anschließt. "Ist halt so, und stell Dich nicht so an" halte ich auch für das richtige Konzept. Nur aber inklusive einer Anerkennung seiner realen Verletzung.

 

Solche Probleme gehoeren in die Praxis eines klugen Paartherapeuten (eines klugen Therapeuten generell) und sind nicht die Frage von irgendwelchen Segnungen oder Nichtsegnungen oder wohl- oder schlechtmeinenden Pfarrern etc. Da werden wieder Syndrome vermengt, die bei Gott nichts mit irgendeiner kirchlichen wie-auch-immer-Zeremonie zu loesen sind oder zu bewaeltigen (vor allem ist auch ein Nachtretender nie allein schuld, wer sagt dann, dass die Ex-Frau nicht auch immer noch eifrig tritt und ihm die Kinder vorenthaelt oder was auch immer und nach aussen hin das getretene Schaf spielt?- das sind alles Hintergruende, von denen wir hier nichts wissen, ich denke schon, wir sind gut beraten uns da mit Schluessen und Meinungen sehr zurueckzuhalten ...) Wie dem auch sei, ich halte Pfarrer nicht fuer die geeigneten Fachleute auf diesem Gebiet, das muessen sie auch nicht sein, beileibe nicht. Man sollte es auch von ihnen nicht erwarten, und ehrlich, Mecky, du neigst etwas sehr zu einer psychologisierenden Salbaderei, wenn du nicht aufpasst.

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Man kann ihnen nur Gemeinschaft anbieten und nicht mit dem Zuhören aufhören.

Ja, obwohl manchmal schwer genug ist. Komischerweise habe ich immer wieder erlebt, dass es sehr viel schwieriger ist, Fundis in ein normales Gemeindeleben zu integrieren als WsK/KVU Sympathisanten. Mit denen kriegt man oft mindestens ne rheinische Lösung hin, aber mit Fundis... keine Chance. Mal gucken, ob der Papst das besser kann.

Vielleicht müssen wir wirklich jede missionarische Absicht ablegen. Ziel ist nicht die Integration, sondern das Verstehen. Was ist dem Fundi wirklich wichtig? Was befürchtet er? Aus welchen Quellen schöpft er? was hindert ihn daran zu vertrauen, dass Gott nichts als lieben kann?

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Es geht in der Diskussion immer nur um die Partner, die sich getrennt haben und einen neuen Partner gefunden haben. Das seelsorgliche Problem stellt sich oft aber verzwickter dar: Da finden sich zwei Menschen zusammen, die beide verheiratet sind, verlassen ihre jeweiligen Partner und gehen eine Zivilehe ein. Die beiden verlassenen Partner (und die aus beiden Ehen hervorgegangenen Kinder) sind gegen die Trennungen und hätten die Ehen gern fortgeführt. Alle Beteiligten sind katholisch und in der gleichen Gemeinde. Wie soll der Pfarrer denn da vorgehen? (Das Beispiel ist nicht konstruiert.) - Hat die Kirche nicht auch für die (meist schwächeren) verlassenen Partner einzutreten, die an ihrer Ehe festhalten wollen?

Als Argument für die Unauflöslichkeit der Ehe ist das kaum geeignet. Dem verlassenen Ehepartner ist es ja ebenfalls kaum möglich, seine erste Ehe zu beenden, falls er sich dazu entschließen sollte.

bearbeitet von Merkur
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Gerade wenn ich in Leserkommentaren die Meinung finde, nur sehr wenige Bischöfe im deutschsprachigen Raum seien überhaupt katholisch zu nennen, lässt mich das zweifeln, ob die vorhandenen Gräben überhaupt noch tiefer sein könnten. Zudem scheint es mir (jetzt wieder ganz im Sinne von Frère Roger) nicht der Versöhnung dienlich zu sein, sich den Menschen mit anderen Positionen anzugleichen. Man kann ihnen nur Gemeinschaft anbieten und nicht mit dem Zuhören aufhören.
Die Gräben sind da und sie sind auch nicht wegzudiskutieren.

 

Daß es für einen vom "linken Rand" einfacher ist sich mit einer Einheitsgemeinde zu arrangieren als für Kandidaten vom "rechten" *dieseKategorisierungnurderEinfachheithalberverwendeundeigentlichvieldifferenzierterbetrachtend* ist auch nichts Neues.

 

Ich habe allerdings auch noch nicht erlebt, daß jemand "von links" oder "aus der Mitte" einem "von rechts" die Communio verweigert hätte. Erst recht keine Gemeinde.

 

Aber da kommt man in ein Fahrwasser, das ähnlich tief ist, wie Angenendts Offertium. Zuhören ist das eine - aber ist es von der eigenen Heiligkeit abhängig, wie lange man es erträgt von seinem Gegenüber als nicht richtig katholisch bezeichnet zu werden? Gut - sollte dem so sein, haben wir einige santo-subito-Kandidaten auf den Kathedren. Aber wo ist der Punkt erreicht, an dem man Jesu Ratschlag mit dem Staub von den Füßen beherzigen muss?

 

Nebenbei: Thomas sprach von der Sicherheit, die es vermitteln würde, wenn sich nichts ändert. Im Prinzip mag er Recht haben, ich pers. empfinde es eher als Verunsicherung wenn das, was die Kirche lehrt sich in meinem Leben nicht mehr wiederfindet.

 

 

Nehmen wir Angenendts Offertium. Wenn das Buch hält, was die Rezensionen versprechen sehe ich eine eindeutige Chance mich mit der Idee des Opfers ebenso zu versöhnen wie es für mich sehr spannende Zugänge zum priesterlichen Amt offenbaren könnte - was willst Du aber mit all jenen machen, für die der Gedanke Gott ließe sich tatsächlich auf das do-ut-des-Spiel ein (und auch noch überzeugt davon sind, daß das funktioniert) einfach zu verlockend ist, und die diese Volte nicht mitreiten können oder wollen?

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Das Ehepaar, das heute Input geben durfte, ist auch deutlich geworden:

Cynthia and George Campos told the bishops that at one stage they tried to launch an outreach program for couples in “irregular situations,” such as people who weren’t married in the Church, who are living together without marriage, or whose marriages broke down and they remarried without an annulment.

The organization didn’t get off the ground, the Camposes said, in part because they were told by Church officials that their group is meant only for couples married in the Church.

That experience, they said, led them to hope for more “enlightened pastoral charity” in the church, which could foster “innovative forms of accompaniment” and “inclusive participation in church life.”

Quelle
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Ich gebe zu, dass ich ein schlechter Christ bin. Zu sehen, wie die Glaubensgenossen diverser konservativer Websites angesichts der Bischofssynode Schnappatmung kriegen, erfüllt mich mit tiefer Freude und Genugtuung. :rolleyes:

 

Und die Eröffnungsrede des Papstes ist ihnen offensichtlich entgangen.

 

Das ist ihre Form von "Papsttreue" gegenüber Franziskus: Wenn er was sagt, was ihnen nicht ins Konzept passt, berichten sie es entweder gar nicht oder unter einer völlig irreführenden Überschrift und mit derartigem Geschwurbel, dass niemand mehr die Aussage erkennt. Macht echt Spaß zu beobachten.

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Vielleicht schafft es der Papst ja, in dem Normen- und Wertesystem ein paar vergessene Grundlagen hinein zu - ja, weiß nicht - zu treten am besten, irgendwie in die Köpfe zu bekommen: wenn das so funktionieren würde, dann braucht kein Mensch Jesus, dann hätte er sich die Nummer mit dem Kreuz sparen können, dann hat er die meiste Zeit sinnloses Zeug geredet und war überhaupt völlig überflüssig.

Ich glaube nicht, dass man einen Fundi durch Zwang "bekehren" kann. Generell halte ich nicht viel davon, alle Christen auf Linie zu bringen. Viele Fundis suchen vermutlich Halt in ewigen Wahrheiten. Da fehlt es an Vertrauen in die Güte und Liebe Gottes. Vertrauen lässt sich aber nicht erzwingen. Man kann Vertrauen nicht einprügeln und treten schon gleich gar nicht. Vertrauen kann nur durch Vorbilder erlernt werden. Wir könnten allesamt solche Vorbilder für Fundamentalisten werden. Was würde denn passieren, wenn ich immer wieder Kirchen der Petrusbruderschaft, des Opus Dei oder auch der Piusbrüder besuchen würde, mit den Menschen dort reden und versuchen würde, sie zu verstehen? Das wäre ein aktiver Beitrag zur Versöhnung. Die Botschaft muss sein: Es ist mir egal was ihr seid. Ich will wissen wer ihr seid und warum. Und ich will das nicht wissen, um euch zu besseren Menschen zu machen, sondern um euch zu verstehen.

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Halt in ewigen Wahrheiten zu suchen ist kein Fehler. Warum soll das mit einem Fehlen von Vertrauen zu tun haben? M.E. weisen Fundamentalisten die Gemeinsamkeit auf, anderen das Leben schwerer zu machen oder dies zumindest zu versuchen. Das halte ich für ein Merkmal des Fundamentalismus. Wenn man Fundamentalisten bzw. ihren Glauben verstehen will, sollte man zunächst versuchen, diese Neigung zu verstehen.

bearbeitet von Merkur
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Halt in ewigen Wahrheiten zu suchen ist kein Fehler. Warum soll das mit einem Fehlen von Vertrauen zu tun haben? M.E. weisen Fundamentalisten die Gemeinsamkeit auf, anderen das Leben schwerer zu machen oder dies zumindest zu versuchen. Das halte ich für ein Merkmal des Fundamentalismus. Wenn man Fundamentalisten bzw. ihren Glauben verstehen will, sollte man zunächst versuchen, diese Neigung zu verstehen.

sie brauchen den halt im fundamentalismus. ohne "fundament" wird die angst nicht bewältigt. dieses verhalten beschwert die anderen, da fundamentalismus nach außen gelebt, bewiesen werden will.

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Dann ist die Zielsetzung für die Synode ja einfach: die muss nur feststellen, dass die Sakramente für die Menschen da sind. Und dass nicht die Gesunden den Arzt brauchen, sondern die Kranken.

 

Traurig genug, dass die Bischöfe eine Synode brauchen, um das festzustellen.

Aber in der Tat: Es wäre gut, wenn diese Einsicht sich bis hoch in die Bischofssynode verbreiten würde.

 

Ich glaube, dass diese Einsicht sehr wohl da ist.

 

Es fehlt allerdings bei vielen die Einsicht, dass auch Sakramentenentzug eine heilsame Wirkung haben kann.

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Zu meinen, "die Kirche" müsse für ihn, den sitzen gelassenen Ex-Ehemann Partei ergreifen, indem sie der Ex-Ehefrau und deren neuem Partner eine Segnung verweigert, ist etwas anderes: das ist kindisch und unreif,...

 

Ich würde wohl auch so reagieren. Aber vielleicht bin ich ja auch kindisch und unreif?

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Es geht den Ex-Ehemann schlicht nichts an, ob "die Kirche" eine neue Verbindung seiner verflossenen Ehefrau segnet oder nicht.

 

Kommt drauf an, ob er die Überzeugung hat, dass er ein "Ex-Ehemann" ist.

Katholisch ist eine solche Überzeugung auf jeden Fall nicht.

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Es fehlt allerdings bei vielen die Einsicht, dass auch Sakramentenentzug eine heilsame Wirkung haben kann.

Allerdings.

Den Entzug von Begegnungsweisen mit Gott halte ich sogar für ausgesprochen schädlich. Und eine unverfrorene Anmaßung ist es auch.

Wer sich einbildet, er habe das Recht, anderen Zugänge und Begegnungen mit Gott beschneiden zu dürfen, handelt auf eigene Faust, nach eigener Maßgabe. Und ganz gewiss nicht im Sinne oder Auftrag Gottes.

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Was habe ich als Otto Normalchrist davon, wenn Geschiedene weiter nicht zur Kommunion dürfen, wenn Homosexuelle weiter streng be-/verurteilt werden, wenn vorehelicher Sex weiter unter keinen Umständen erlaubt und wenn Kondome weiter verboten sind?

 

Der "Otto Normalchrist" fragt nicht danach, was er selbst davon hat, sondern danach, was objektiv richtig ist. Und bejaht daher alles, was dieses Richtige bekräftigt.

 

Würde er (nur) nach seinem persönlichen Nutzen fragen, wäre er "Otto Ab-Normalchrist"!

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Vielleicht müssen wir wirklich jede missionarische Absicht ablegen. Ziel ist nicht die Integration, sondern das Verstehen. Was ist dem Fundi wirklich wichtig? Was befürchtet er? Aus welchen Quellen schöpft er? was hindert ihn daran zu vertrauen, dass Gott nichts als lieben kann?

 

Vielleicht wäre der erste Schritt dazu, ihn nicht als "Fundi" zu diskreditieren. Wahrscheinlich versteht er sich nämlich selbst nicht als ein solcher.

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Der positive Teil des "Fundis" (ich finde nichts Schlechtes daran, Fundamentalist zu sein), ist, dass es ihm um die Wahrheit geht. Das ist sein wertvollster Input. Und das meine ich ganz ernst!

Es ist nämlich nicht alles gleich und okay und mach mal, Hauptsache, Dir geht es gut dabei.

 

Und genau diesen Effekt fürchtet er, soweit ich das sehe: die Nivellierung der Wahrheit.

Vielleicht nicht "lehrmäßig" (das "Ideal" wird aufrecht erhalten), aber de facto im Rahmen der "pastoralen Lösung": das Ideal wird gepriesen, aber nicht ernst genommen.

 

Ich kann mich irren, aber für mich versteht der "Fundi" die pastorale Lösung als eine Art Augenzwinkern: ach, lass mal, jeder, wie er mag. (Ich gehe nicht davon aus, dass das gemeint ist, jedenfalls sicher nicht vom Papst.)

 

Das trifft so ziemlich meine persönliche Befindlichkeit.

Bin ich nun ein "Fundi"? Und was hilft mir dieses Etikett?

Oder wem hilft es sonst? Dem, der sich dann mit Grausen von dem Menschen abwenden kann, dem er dieses Etikett aufgeklebt hat?

 

Und genau dort liegt das Problem dieser Art "Fundi": die Leistungsreligion. Gott liebt mich, wenn (oder weil) ich funktioniere und irgendetwas mache, tue, einhalte.

Komisch, damit kann ich mich dann wieder nicht identifizieren.

Also bin ich doch kein Fundi????

 

Diesen Leistungsdruck aufzugeben, das hat er noch nicht drauf. Denn daran hängt sein persönlicher Wert. Den voraussetzungslos geliebten Sünder sich vorzustellen, dazu fehlt ihm das Organ.

 

Auch hier steige ich aus. Ich fühle mich als voraussetzungslos geliebter Sünder, und gerade das motiviert mich, der Sünde abzuschwören, so wie Zachäus.

 

Daher sieht er nur eines scharf: die Gefahr, der "Wellness"-Religion, in der alles erlaubt und gut ist, weil es keine verbindliche Wahrheit mehr gibt, sich alles in einer Wischi-Waschi-Ideologie auflöst, Inder jeder seine Bequemlichkeit zur Wahrheit erklärt. Diese Gefahr besteht natürlich, und dagegen schreit er mit "Kehrt um!" an. Völlig zu Recht. Aber das ist nur die eine Hälfte, und die andere bleibt auf der Strecke.

 

Jetzt bin ich wieder im Boot. Also doch ein "Fundi"? :wacko:

 

Vielleicht schafft es der Papst ja, in dem Normen- und Wertesystem ein paar vergessene Grundlagen hinein zu - ja, weiß nicht - zu treten am besten, irgendwie in die Köpfe zu bekommen: wenn das so funktionieren würde, dann braucht kein Mensch Jesus, dann hätte er sich die Nummer mit dem Kreuz sparen können, dann hat er die meiste Zeit sinnloses Zeug geredet und war überhaupt völlig überflüssig.

 

Da bin ich ganz bei dir.

 

Ich möchte nur wissen, wo die Nummer herkommt. Vielleicht täte es einem Haufen Fundis einmal ganz gut, die ganze Bibel zu lesen, und zwar einmal gegen den Strich. Die Tour: Mensch macht was Böses, Gott straft - Mensch hält alle Gebote und Verbote - Gott belohnt. Die hat Mr. Fundi voll drauf. Nur kein Jude würde so einen Quatsch erzählen, und die Bibel tut es schon gar nicht. Aber dazu müsste man sie lesen.

 

Die Nummer habe ich nicht darauf. So lese ich die Bibel nicht!

 

Hurra, ich bin doch kein Fundi, jeepee! Juhu!!!!

 

Du bringst einen ziemlich in ein Wechselbad der Gefühle! :wacko:

bearbeitet von Udalricus
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Das ist ihre Form von "Papsttreue" gegenüber Franziskus: Wenn er was sagt, was ihnen nicht ins Konzept passt, berichten sie es entweder gar nicht oder unter einer völlig irreführenden Überschrift und mit derartigem Geschwurbel, dass niemand mehr die Aussage erkennt. Macht echt Spaß zu beobachten.

 

Das ist wirklich lustig! Die Gegenseite macht es ja genau so! ;)

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Viele Fundis suchen vermutlich Halt in ewigen Wahrheiten. Da fehlt es an Vertrauen in die Güte und Liebe Gottes.

 

Die "Fundi"-Diskussion krankt daran, dass man hier einen künstlichen Widerspruch konstruiert!

 

Ich glaube an einen gütigen und liebevollen Gott, der sich unter anderem dadurch auszeichnet, dass er den Menschen aus Liebe ewige Wahrheiten offenbart.

 

Bin ich nun ein Semi-Fundamentalist oder wie oder was?

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