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Flug 4U 9525


teofilos

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Warum wartet ihr nicht einfach die Ergebnisse der Untersuchungen ab?

Das ist ein guter Rat, ich persönlich möchte erstmal noch nicht glauben, dass ein Mensch völlig spontan eine solche Tat begeht, ohne dass das geringste Anzeichen für diesen Wahnsinn in seinem Vorleben zu erkennen ist.

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Hier sind die Trakingdaten des Unglücksfluges. Der Sinkflug beginnt um 10:31 auf 38.000 Fuß und endet 8 Minuten später auf ca 10.000 Fuß. Die Geschwindigkeit bleibt beinahe unverändert.

Zum Vergleich derselbe Flug am Tag vorher. Der Sinkflug af 10.000 Fuß dauert über eine Viertelstunde, erst auf 25.000 Fuß, dann weiter. Die Geschwindigkeit nimmt dabei stetig ab.

 

Werner

Wer oder was erzeugt die Trackingdaten? Was ist wenn die Daten nicht stimmen, was häufig vorkommt? 1000 m pro Minute ist nicht komfortabel aber ein Sturzflug ist das auch nicht. Warten wir's ab.

 

Das sind die aufgezeichneten Daten der nationalen Flugüberwachungen. Ich nutze diese Website seit langem, wenn man sich für Flugzeuge interessiert, ist das die Quelle neben dem Flighttracker.

 

Werner

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Hier sind die Trakingdaten des Unglücksfluges. Der Sinkflug beginnt um 10:31 auf 38.000 Fuß und endet 8 Minuten später auf ca 10.000 Fuß. Die Geschwindigkeit bleibt beinahe unverändert.Zum Vergleich derselbe Flug am Tag vorher. Der Sinkflug af 10.000 Fuß dauert über eine Viertelstunde, erst auf 25.000 Fuß, dann weiter. Die Geschwindigkeit nimmt dabei stetig ab.

 

Werner

 

Wer oder was erzeugt die Trackingdaten? Was ist wenn die Daten nicht stimmen, was häufig vorkommt? 1000 m pro Minute ist nicht komfortabel aber ein Sturzflug ist das auch nicht. Warten wir's ab.

Das sind die aufgezeichneten Daten der nationalen Flugüberwachungen. Ich nutze diese Website seit langem, wenn man sich für Flugzeuge interessiert, ist das die Quelle neben dem Flighttracker.

 

Werner

OK. Entschuldigung. War eine rhetorische Frage. Die Daten liefert das Flugzeug (ADS-"B"). Und die müssen nicht stimmen. Näheres kann tatsächlich erst nach Auswertung der Black Box gesagt werden. Wichtig dabei ist z.B. der Anstellwinkel des Höhenruders. bearbeitet von teofilos
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Warum wartet ihr nicht einfach die Ergebnisse der Untersuchungen ab?

Das ist ein guter Rat, ich persönlich möchte erstmal noch nicht glauben, dass ein Mensch völlig spontan eine solche Tat begeht, ohne dass das geringste Anzeichen für diesen Wahnsinn in seinem Vorleben zu erkennen ist.

Es ist unmöglich es zu erkennen. Dieses Forum hat Dich verdorben ;)
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Die gesamte Berichterstattung geht weit über das Maß nachvollziehbarer Information hinaus. Auch bevor die Details von heute bekannt wurden.

Es ist doch unfassbar, dass diese Schule in Haltern, die Schüler und Lehrer verloren hat, wegen überbordender Sensationslust jeden Tag Pressekonferenzen abhalten muss, zu der TV-Sender zwecks Liveübertragung anrücken.

Selbsternannte Experten äußern sich im Minutentakt zu dubiosen Spekulationen, Seelsorger werden mit armseligen Fragen belästigt, und ähnlich wie bei 9/11 scheint ein Wettbewerb zu laufen, wer auf die originellste Weise von dem Unglück erfahren hat.

 

Ein Glück für unsere Meinungsmacher, dass sie nun, nach ca. 48 Stunden das inzwischen abflauende Interesse mit einem überraschenden Sündenbock wieder anheizen können.

Würg!

bearbeitet von Thofrock
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Warum wartet ihr nicht einfach die Ergebnisse der Untersuchungen ab?

Das ist ein guter Rat, ich persönlich möchte erstmal noch nicht glauben, dass ein Mensch völlig spontan eine solche Tat begeht, ohne dass das geringste Anzeichen für diesen Wahnsinn in seinem Vorleben zu erkennen ist.

 

 

@Marcellinus:

Vielleicht liegt es daran, dass sich da ein Abgrund auftut, den man nicht mehr als "menschlich" ansieht und gleichzeitig in sich entdeckt, dass man irgendwann auch ganz fies-tödliche Gedanken hatte. Diese Gedanken aber nie in die Tat umsetzte. Man entdeckt vielleicht zutiefst irgendwo in seinem "Hinterhirn/Seele", dass man zwar irgendwann tötliche Gedanken hatte, sie aber nicht umsetzte - warum auch immer. Und sei es nur die dünne Schicht - genannt "Zivilisation" bzw. "Sozialisation". Und man fängt an zu rätseln, zu spekulieren, sich an eigene fiese Gedanken zu erinnern oder man steht fassungslos da und kann sich nicht vorstellen was da passiert ist. Aber aleine der Gedanke, dass da angeblich 2 Babys an Bord waren macht das ganze für mich noch irgendwie unbegreiflicher. Kann sein, dass die Wissenschaft recht hat und es im überwiegenden Teil der Menschheit sowas wie eine Art Kindchenschema gibt und daher Säuglinge und Kleinkinder als "unangreifbar" gelten. Ich hab das auch in mir. Die können irgendwie kreischen wie sie wollen. Ich krieg meist ein "sinnloses" Lächeln wenn ich Babys bzw. Kleinkindern begegne. Ich kann mir einfach nicht vorstellen irgendwas zu tun, dass ihnen den Tod bringt. Und wo der "Wahnsinn" der Unbegreiflichkeit ist, da fange auch ich an nach "Begreiflichkeiten" zu suchen.

 

@Shubashi

Bevor ich irgendwann in meinem Leben auf der "Geschlossenen" landete hättest du jedem aus meinem Umfeld fragen können: KEINER hätte je gedacht, dass das taffe Mädel irgendwelche Probleme haben könnte oder gar daran denkt sich mal eben so vom darwinschen Genpool zu entfernen ;-) Es ist sozusagen eine jener Spezialitäten, dass Menschen fähig sind sich vor anderen Menschen zu verbergen. Ja klar, im Nachhinein sagen dann so manche: Ja irgendwie war der/die komisch usw. Bloß das ist sozusagen eine Rückerinnerung unter Wissensvorbehalt des Jetzigen und hat irgedwie nix mit dem damaligen Erleben ohne jetziges Wissen zu tun.

 

Mir geht etwas nicht aus dem Kopf.

 

Es war "damals" ;-) Da war ein Pfleger, der mal gesagt hat, dass vermutlich mehr als die Hälfte der "erfolgreichen Suizidenten" sowas wie ein Betriebsunfall sind, weil der Suizident sich im Grunde gar nicht endgültig "erledigen" wollte. Gleichzeitig hat er gesagt, dass im Grunde zu einem "willentlich-erfolgreichen" Suizid im Grunde sowas wie die Fähigkeit vorhanden sein muss, in einer eigenen Welt(sicht) vollkommen zu versinken. Und in dieser Welt ist das, was man Zivilisation nennt oder was es an sonstigen Regeln und Verhaltensweisen gibt irgendwie nicht mehr vorhanden bzw. wird teilweise unbewusst bzw. sogar bewusst ausgeblendet. Er fand es gleichzeitig faszinierend und unverständlich (im Sinne von nicht nachvollziehbar) wie ein Mensch sich deraartig von allem bisherigen abkoppeln kann und jegliche menschliche "Zivilisation/Regeln usw." hinter sich lässt. Aber er sagte, dass es das immer wieder gibt und geben wird und dass der ganze Rest der Menschen nix, aber auch garnix dagegen machen kann.

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Ich habe mir vorgestellt ich bin der CoPi. Chef muss pinkel. Gute Gelegenheit. Da werde ich mal ganz entspannt die Kiste in den Berg rammen. Ich bin ganz ruhig. Hui der Chef pocht gegen die Tür. Da müsste ich mich mit dem Abstürzen doch was beeilen. Sonst holt der mich vom Stuhl. Ich bleibe ganz ruhig. Wird schon schiefgehen. Ui, jetzt donnert der Alte ganz schön. Könnte ja zur Gaudi einen echten Sturzflug machen. Da fliegen alle schön durch die Kabine und wenn ich Glück habe kommt der Chef gar nicht mehr an die Tür ran. Vielleicht kriegen wir auch alle einen Red Out und merken nichts mehr. Ach nö, ich atme ruhig und fliege gelassen weiter. Gleich wird's lustig. Da kommt der Terrain Alert. Bin mal gespannt ob der auf dem Recorder zu hören ist. Hm, Schade, dass werde ich wohl nicht mehr erfahren.

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Warum wartet ihr nicht einfach die Ergebnisse der Untersuchungen ab?

Das ist ein guter Rat, ich persönlich möchte erstmal noch nicht glauben, dass ein Mensch völlig spontan eine solche Tat begeht, ohne dass das geringste Anzeichen für diesen Wahnsinn in seinem Vorleben zu erkennen ist.

 

ganz spontan vielleicht nicht, aber 100-mal in gedanken durchgespielt.

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@Marcellinus:

Vielleicht liegt es daran, dass sich da ein Abgrund auftut, den man nicht mehr als "menschlich" ansieht und gleichzeitig in sich entdeckt, dass man irgendwann auch ganz fies-tödliche Gedanken hatte.

Das mag alles wohl sein, oder auch nicht. Aber wir sind alle erwachsene Menschen, und wir sollten unseren Gefühlen nicht erlauben, unser Denken zu beherrschen. Und wenn wir wissen, daß diese Debatten jetzt, an diesem Ort und zu diesem Zeitpunkt niemandem etwas nützen, und aufgrund mangelnder Informationen auch nichts bringen, dann sollten wir sie lassen. So jedenfalls sehe ich das.

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Und wenn wir wissen, daß diese Debatten jetzt, an diesem Ort und zu diesem Zeitpunkt niemandem etwas nützen...
Das stimmt ja so nicht. Es gehört meines Erachtens zur Kontigenzbewältigung des Menschen, daß er versucht, in oder aus vorhandenen "Teilen" Strukturen oder Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, um etwas Unbestimmtes (oder auch Bedrohliches) "ins System zu bringen" - und somit prognostizierbar und handhabbar zu machen. Diesen Mechanismus, der eben auch bei Katastrophen einsetzt, wird man nur bedingt "rational" beinflussen können.
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Ich habe mir vorgestellt ich bin der CoPi. Chef muss pinkel. Gute Gelegenheit. Da werde ich mal ganz entspannt die Kiste in den Berg rammen. Ich bin ganz ruhig. Hui der Chef pocht gegen die Tür. Da müsste ich mich mit dem Abstürzen doch was beeilen. Sonst holt der mich vom Stuhl. Ich bleibe ganz ruhig. Wird schon schiefgehen. Ui, jetzt donnert der Alte ganz schön. Könnte ja zur Gaudi einen echten Sturzflug machen. Da fliegen alle schön durch die Kabine und wenn ich Glück habe kommt der Chef gar nicht mehr an die Tür ran. Vielleicht kriegen wir auch alle einen Red Out und merken nichts mehr. Ach nö, ich atme ruhig und fliege gelassen weiter. Gleich wird's lustig. Da kommt der Terrain Alert. Bin mal gespannt ob der auf dem Recorder zu hören ist. Hm, Schade, dass werde ich wohl nicht mehr erfahren.

Ja, das geht mir auch nicht in den Kopf. Acht Minuten sind eine lange Zeit eine Absicht aufrecht zu erhalten und auch noch ruhig zu atmen. Hinter mir sind 149 Menschen, die ich gleich mit in den Tod nehme. Der Kapitän donnert gegen die Tür. Über Funk werde ich intensiv von ATC und anderen Fliegern angerufen. Ab einer gewissen Höhe fangen meine Instrumente an, mich anzuschreien. Warnsignale, die einem Piloten bis ins Mark gehen, weil im Simulator trainiert. Aber ich atme ruhig.

bearbeitet von mbo
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@Marcellinus:

Vielleicht liegt es daran, dass sich da ein Abgrund auftut, den man nicht mehr als "menschlich" ansieht und gleichzeitig in sich entdeckt, dass man irgendwann auch ganz fies-tödliche Gedanken hatte.

Das mag alles wohl sein, oder auch nicht. Aber wir sind alle erwachsene Menschen, und wir sollten unseren Gefühlen nicht erlauben, unser Denken zu beherrschen. Und wenn wir wissen, daß diese Debatten jetzt, an diesem Ort und zu diesem Zeitpunkt niemandem etwas nützen, und aufgrund mangelnder Informationen auch nichts bringen, dann sollten wir sie lassen. So jedenfalls sehe ich das.

 

 

Ich trenn da nicht immer zwischen Gefühlen und Gedanken. Das fließt ineinander und manchmal sind die Gefühle stärker und manchmal die Gedanken. Beides finde ich okay sofern ich weder mich noch andere damit verletze bzw. kaputtmach. Und extreme Nachrichten dürfen in mir Gedanken und Gefühle auslösen, die mich letztlich nachdenklich machen. Manchmal über mich lachen lassen, manchmal über mich entsetzt machen, manchmal mich in totaler Unverständnis lassen oder sogar Wut usw. in mir hervorrufen.

 

Natürlich nutzt das objektiv niemandem. Aber Subjektiv kann es die Unverständlichkeit und das Unbegreifen einer ganz konkreten Situation erleichtern.

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Ich habe mir vorgestellt ich bin der CoPi. Chef muss pinkel. Gute Gelegenheit. Da werde ich mal ganz entspannt die Kiste in den Berg rammen. Ich bin ganz ruhig. Hui der Chef pocht gegen die Tür. Da müsste ich mich mit dem Abstürzen doch was beeilen. Sonst holt der mich vom Stuhl. Ich bleibe ganz ruhig. Wird schon schiefgehen. Ui, jetzt donnert der Alte ganz schön. Könnte ja zur Gaudi einen echten Sturzflug machen. Da fliegen alle schön durch die Kabine und wenn ich Glück habe kommt der Chef gar nicht mehr an die Tür ran. Vielleicht kriegen wir auch alle einen Red Out und merken nichts mehr. Ach nö, ich atme ruhig und fliege gelassen weiter. Gleich wird's lustig. Da kommt der Terrain Alert. Bin mal gespannt ob der auf dem Recorder zu hören ist. Hm, Schade, dass werde ich wohl nicht mehr erfahren.

Ja, das geht mir auch nicht in den Kopf. Acht Minuten sind eine lange Zeit eine Absicht aufrecht zu erhalten und auch noch ruhig zu atmen. Hinter mir sind 149 Menschen, die ich gleich mit in den Tod nehme. Der Kapitän donnert gegen die Tür. Über Funk werde ich intensiv von ATC und anderen Fliegern angerufen. Ab einer gewissen Höhe fangen meine Instrumente an, mich anzuschreien. Warnsignale, die einem Piloten bis ins Mark gehen, weil im Simulator trainiert. Aber ich atme ruhig.

 

 

8 Minuten sind einerseits unendlich lang und gleichzeitig nix.

 

Ich weiß nicht wie lange ich gebraucht habe um zu begreifen, dass das rote Zeug mein Blut ist und ich immer noch nicht tot bin. Hatte Glück und trotz korrektem Puls-Langsschnitt nicht voll getroffen, sondern nur ne Nebenblutbahn angeschnitten.

 

Zeit ist nix. Zeit ist relativ. Wenn ich in einem subjektiven Zustand der absoluten Klarheit, Wahrheit, Überzeugung bin, dann ist es unerheblich ob das von außen betrachtet nun 2 Sekunden oder 2 Stunden dauert. Das ist MEINE Welt, MEINE Zeit, MEIN Erleben in einer Welt, zu der niemand außer mir Zugang hat. Da verschwindet die äußere Welt. Da gibt es nur noch mich und meine Welt. da kannst du draußen vor der Tür klingeln und rufen und dagegenhämmern. Das dringt nicht mehr zu mir durch. Das wird irgendwie ausgeblendet - wird vielleicht irgendwie sensorisch noch wahrgenommen aber nicht mehr bewusst registriert.

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Ich trenn da nicht immer zwischen Gefühlen und Gedanken.

Das solltest du aber.

 

Natürlich nutzt das objektiv niemandem. Aber Subjektiv kann es die Unverständlichkeit und das Unbegreifen einer ganz konkreten Situation erleichtern.

Es ist nicht deine "konkrete" Situation. Ohne Medien wüßtest du gar nichts darüber. Was du schilderst, ist die Situation der Angehörigen. Was du tust (und Millionen andere mit dir), ist aus zweiter oder dritter Hand. Das nützt niemandem.

 

 

Und wenn wir wissen, daß diese Debatten jetzt, an diesem Ort und zu diesem Zeitpunkt niemandem etwas nützen...

Das stimmt ja so nicht. Es gehört meines Erachtens zur Kontigenzbewältigung des Menschen, daß er versucht, in oder aus vorhandenen "Teilen" Strukturen oder Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, um etwas Unbestimmtes (oder auch Bedrohliches) "ins System zu bringen" - und somit prognostizierbar und handhabbar zu machen. Diesen Mechanismus, der eben auch bei Katastrophen einsetzt, wird man nur bedingt "rational" beinflussen können.

 

 

Niemand hindert dich, dir Gedanken zu machen. Aber was wir hier beobachten, nützt niemanden. Es ist das, was Menschen zu Vorverurteilungen treibt. Es macht eine an sich schon schlimme Situation für die Betroffenen nicht besser, sondern schlimmer, indem man sie zum Gegenstand allgemeiner Neugier macht. Ist es wirklich so viel verlangt, daß man sich als Außenstehender einfach mal eine Zeit lang zurückhält? Die Betroffenen haben wahrlich mehr auszuhalten als ein paar Tage "Nichtwissen".

 

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Und wenn wir wissen, daß diese Debatten jetzt, an diesem Ort und zu diesem Zeitpunkt niemandem etwas nützen...

Das stimmt ja so nicht. Es gehört meines Erachtens zur Kontigenzbewältigung des Menschen, daß er versucht, in oder aus vorhandenen "Teilen" Strukturen oder Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, um etwas Unbestimmtes (oder auch Bedrohliches) "ins System zu bringen" - und somit prognostizierbar und handhabbar zu machen. Diesen Mechanismus, der eben auch bei Katastrophen einsetzt, wird man nur bedingt "rational" beinflussen können.

 

 

Im Grunde ist es die Sehnsucht nach dem "WARUM". Und gerade bei außerordentlichen Ereignissen geht es viellecht nur nicht mir so, dass man sich die Frage nach dem "Warum" stellt. In meinen Augen etwas zutiefst menschliches.

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Es ist nicht deine "konkrete" Situation. Ohne Medien wüßtest du gar nichts darüber. Was du schilderst, ist die Situation der Angehörigen. Was du tust (und Millionen andere mit dir), ist aus zweiter oder dritter Hand. Das nützt niemandem.

 

Vielleicht nützt es mir? Meiner Erinnerung? Meiner Einschätzung? Meinem Bedürfniss nach Sicherheit? Meinem Bedürfniss nach Unsicherheit? Meiner Möglichkeit damit klarzukommen, dass es immer Unwägbahrkeiten geben wird? Ganz egoistisch und gleichzeitig irgendwie hilflos und gleichzeitig voler Mitgefühl für jene, die nun genau das Erleben, was ich hoffe nie Erleben zu müssen?

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Ich habe mir vorgestellt ich bin der CoPi. Chef muss pinkel. Gute Gelegenheit. Da werde ich mal ganz entspannt die Kiste in den Berg rammen. Ich bin ganz ruhig. Hui der Chef pocht gegen die Tür. Da müsste ich mich mit dem Abstürzen doch was beeilen. Sonst holt der mich vom Stuhl. Ich bleibe ganz ruhig. Wird schon schiefgehen. Ui, jetzt donnert der Alte ganz schön. Könnte ja zur Gaudi einen echten Sturzflug machen. Da fliegen alle schön durch die Kabine und wenn ich Glück habe kommt der Chef gar nicht mehr an die Tür ran. Vielleicht kriegen wir auch alle einen Red Out und merken nichts mehr. Ach nö, ich atme ruhig und fliege gelassen weiter. Gleich wird's lustig. Da kommt der Terrain Alert. Bin mal gespannt ob der auf dem Recorder zu hören ist. Hm, Schade, dass werde ich wohl nicht mehr erfahren.

Ja, das geht mir auch nicht in den Kopf. Acht Minuten sind eine lange Zeit eine Absicht aufrecht zu erhalten und auch noch ruhig zu atmen. Hinter mir sind 149 Menschen, die ich gleich mit in den Tod nehme. Der Kapitän donnert gegen die Tür. Über Funk werde ich intensiv von ATC und anderen Fliegern angerufen. Ab einer gewissen Höhe fangen meine Instrumente an, mich anzuschreien. Warnsignale, die einem Piloten bis ins Mark gehen, weil im Simulator trainiert. Aber ich atme ruhig.

das ist doch sinn des ganzen. ich, der copi, beherrsche die situation, vielfach durchgefühlt. mit welcher ruhe hat herr breivik immer weiter geschossen.

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Warum wartet ihr nicht einfach die Ergebnisse der Untersuchungen ab?

Das ist ein guter Rat, ich persönlich möchte erstmal noch nicht glauben, dass ein Mensch völlig spontan eine solche Tat begeht, ohne dass das geringste Anzeichen für diesen Wahnsinn in seinem Vorleben zu erkennen ist.

 

nicht vollständig spontan sondern vielfach gedacht. das gerade jetzt ist spontan. fällt doch dann leicht wenn innerlich geübt.

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die psychologischen untersuchungen vor beginn der ausbildung sind untersuchungen der leistungspsychologie, wie teamfähigkeit u.ä.

 

nach vorhandenen persönlichkeitsstörungen wird eher nicht gescannt. diese können aber auch noch später auftreten. noch tolerierbare persönlichkeitsstrukturen, wie jeder sie hat, können sich zu starken störungen auswachsen.

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Es war "damals" ;-) Da war ein Pfleger, der mal gesagt hat, dass vermutlich mehr als die Hälfte der "erfolgreichen Suizidenten" sowas wie ein Betriebsunfall sind, weil der Suizident sich im Grunde gar nicht endgültig "erledigen" wollte.

 

Ich weiss nicht, ob ich mich im Zusammenhang mit dem Flugzeugabsturz damit beschäftigen muss (und will). Es ist schon recht flapsig, undifferenziert und unprofessionell, was Dir der Pfleger da als Brocken vor die Füße geworfen hat. Er zweifelt für mehr als die Hälfte der Suizide an, dass sie "ernst gemeint" gewesen seien. Und wenn? Welche Konsequenzen hätte das?

 

Mal abgesehen davon, dass nicht jeder, der einen Suizidversuch unternimmt, die Möglichkeit hat, sich dafür einen voll besetzten Airbus zu nehmen und ihn in die französischen Alpen krachen zu lassen, ist DIESER Versuch nun ohne Zweifel "ernst" zu nehmen: er hat 150 Menschen das Leben gekostet.

bearbeitet von Julius
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Daraus: Wer jetzt schon klarsieht, stochert nur weiter im Nebel herum. Wer jetzt schon Antworten gibt, hat viele Fragen noch nicht gestellt. Wer jetzt schon Bescheid weiß, dem mangelt es an Demut. Manches muss erst ertragen worden sein, bevor es verstanden werden wird.
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Ich habe mir vorgestellt ich bin der CoPi. Chef muss pinkel. Gute Gelegenheit. Da werde ich mal ganz entspannt die Kiste in den Berg rammen. Ich bin ganz ruhig. Hui der Chef pocht gegen die Tür. Da müsste ich mich mit dem Abstürzen doch was beeilen. Sonst holt der mich vom Stuhl. Ich bleibe ganz ruhig. Wird schon schiefgehen. Ui, jetzt donnert der Alte ganz schön. Könnte ja zur Gaudi einen echten Sturzflug machen. Da fliegen alle schön durch die Kabine und wenn ich Glück habe kommt der Chef gar nicht mehr an die Tür ran. Vielleicht kriegen wir auch alle einen Red Out und merken nichts mehr. Ach nö, ich atme ruhig und fliege gelassen weiter. Gleich wird's lustig. Da kommt der Terrain Alert. Bin mal gespannt ob der auf dem Recorder zu hören ist. Hm, Schade, dass werde ich wohl nicht mehr erfahren.

 

Ja, das geht mir auch nicht in den Kopf. Acht Minuten sind eine lange Zeit eine Absicht aufrecht zu erhalten und auch noch ruhig zu atmen. Hinter mir sind 149 Menschen, die ich gleich mit in den Tod nehme. Der Kapitän donnert gegen die Tür. Über Funk werde ich intensiv von ATC und anderen Fliegern angerufen. Ab einer gewissen Höhe fangen meine Instrumente an, mich anzuschreien. Warnsignale, die einem Piloten bis ins Mark gehen, weil im Simulator trainiert. Aber ich atme ruhig.

das ist doch sinn des ganzen. ich, der copi, beherrsche die situation, vielfach durchgefühlt. mit welcher ruhe hat herr breivik immer weiter geschossen.
Auch Du versuchst die aktuellen Annahmen zu stützen, zu stabilisieren. Was rechtfertigt zum jetzigen Zeitpunkt nicht anderen Szenarien nachzugehen? Ist der Kapitän wirklich raus aus dem Kreis der Verdächtigen?
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In der Pilotenszene kursiert derzeit eine Networkbeitrag (siehe Signatur dort) aus dem Jahre 2008 der schon recht gruselig anmutet. Das interessante daran, die Person dahinter hat mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts mit dem mutmaßlichen Täter zu tun. Und jetzt mache ich mal in BILD: welche Maniacs kreiseln da oben noch rum?

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