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Evangelien vom Donnerstag


Monika

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Denn ich bin gewiss:

 

Weder Tod noch Leben,

weder Engel noch Mächte,

weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,

weder Gewalten der Höhe oder Tiefe

noch irgendeine andere Kreatur

 

können uns scheiden von der Liebe Gottes,

die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

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6. November

 

Hl. Leonhard

 

Einsiedler

 

 

Der Einsiedler Leonhard lebte wahrscheinlich im 6. Jahrhundert heutigen St-Léonard-de-Noblat (Bistum Limoges). Nach der legendären Lebensbeschreibung aus dem 11. Jahrhundert soll er aus dem fränkischen Adel stammen und Schüler des hl. Remigius von Reims gewesen sein. Seine Verehrung hat sich vor allem in Süddeutschland verbreitet. Leonhard ist Patron der Bauern und Fuhrleute, Beschützer der Pferde und des Viehs und Helfer in anderen Nöten. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

 

 

Zur Lesung. Paulus hat bei seiner Bekehrung viel hinter sich gelassen, vor allem das Bewusstsein eigener Gerechtigkeit und Vollkommenheit. Was hat er gewonnen? Die Erkenntnis Christi, des Gekreuzigten und Auferstandenen. Dagegen ist alles andere „Unrat“. Auch die Treue zum Gesetz des Mose und zu den heiligen Überlieferungen seines Volkes gehören zu dem, „was hinter mir liegt“ (Phil 3, 13). Christus erkennen und von ihm erkannt und angenommen werden, das ist alles. Hier geht es nicht um eine reine Verstandeserkenntnis; es ist ein lebendiges Wissen des Herzens, des ganzen Menschen, eine Erfahrung tiefer Gemeinschaft mit Christus. Der Apostel fühlt sich noch weit vom Ziel entfernt; christliche Vollendung ist nie etwas Erreichtes, Fertiges, sie besteht vielmehr darin, sich immer neu von der Wahrheit und Kraft Christi ergreifen zu lassen. - Zu 3, 8-11: Röm 1, 16; 10, 3; Gal 2, 16; Röm 1, 4; 9, 1-5. - Zu 3, 12-14: Gal 5, 7; 1 Kor 9, 24-27; Phil 2, 16. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Lesung

Phil 3, 8-14

 

 

8 Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen

9 und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.

10 Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.

11 So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.

12 Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.

13 Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.

14 Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt.

 

 

 

 

Zum Evangelium. Die zwei kurzen Gleichnisse vom Schatz im ­Acker und von der kostbaren Perle könnten zu dem Missverständnis Anlass geben, als würde Gott mit dem Schatz im Acker und mit der schönen Perle verglichen. Gott ist aber keine Sache, kein Ding, das wir erwerben und besitzen können. Gott ist Person, sofern wir mit Person das lebendige Du meinen, dem wir begegnen, mit dem wir Gemeinschaft haben können. Diese Begegnung drängt sich nicht auf, sie lässt sich auch nicht erzwingen, aber sie wird dem geschenkt, der sie aufrichtig sucht. Sie ist dann für den Menschen die große Überraschung, vor der alle anderen Werte zurücktreten. Mit Freude wird er arm; er versteht die Botschaft vom Gottesreich und den Ruf zur Umkehr als die große Einladung zur Freude, die man bei Gott findet. - Spr 2, 4-5; 4, 7; Mt 19, 21. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Evangelium

 

Mt 13, 44-46

 

 

44 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker.

45 Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.

46 Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.

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Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt

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Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.

 

 

 

Ich war mal bei einer Professfeier dabei.Die Nonne,die ihre Gelübde ablegte,hatte sich diesen Satz herausgesucht,als Leitmotiv für ihr weiteres Leben.

Das hat mich sehr berührt.

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Donnerstag der 32. Woche im Jahreskreis

 

 

Zur Lesung. In den Versen 22-23 werden die Eigenschaften der Weisheit aufgezählt. Der Verfasser übernimmt eine Reihe von Ausdrücken aus der griechischen Philosophie; dem Geschmack seiner griechisch sprechenden Umwelt entspricht auch die Liebe zur Häufung von Wörtern ohne scharfe Scheidung der einzelnen Begriffe und ohne eine strenge logische Ordnung. Es sind im Ganzen einundzwanzig Eigenschaften der Weisheit, die aufgezählt werden; das galt für die Zahlenmystik jener Tage als eine vollkommene Zahl (3 mal 7). Natürlich ist von der göttlichen Weisheit die Rede, nicht etwa von menschlicher Weisheit. Die Frage, ob hier göttliche Personen unterschieden werden (Gott - Weisheit - Geist), ist mit Sicherheit zu verneinen; der Verfasser spricht von göttlichen Eigenschaften, nicht von göttlichen Personen. Aber die Art, wie er davon spricht, hat tatsächlich den Boden für die Offenbarung des Neuen Testaments bereitet. - Hebr 1, 2-3; Jak 3, 17; Weish 9, 11; 1, 6-10; Sir 24, 3; Joh 1, 9; Kol 1, 15; Ps 102, 27-28; 104, 30. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Lesung

 

Weish 7, 22 - 8, 1

 

 

22 In ihr ist ein Geist, gedankenvoll, heilig, einzigartig, mannigfaltig, zart, beweglich, durchdringend, unbefleckt, klar, unverletzlich, das Gute liebend, scharf,

23 nicht zu hemmen, wohltätig, menschenfreundlich, fest, sicher, ohne Sorge, alles vermögend, alles überwachend und alle Geister durchdringend, die denkenden, reinen und zartesten.

24 Denn die Weisheit ist beweglicher als alle Bewegung; in ihrer Reinheit durchdringt und erfüllt sie alles.

25 Sie ist ein Hauch der Kraft Gottes und reiner Ausfluss der Herrlichkeit des Allherrschers; darum fällt kein Schatten auf sie.

26 Sie ist der Widerschein des ewigen Lichts, der ungetrübte Spiegel von Gottes Kraft, das Bild seiner Vollkommenheit.

27 Sie ist nur eine und vermag doch alles; ohne sich zu ändern, erneuert sie alles. Von Geschlecht zu Geschlecht tritt sie in heilige Seelen ein und schafft Freunde Gottes und Propheten;

28 denn Gott liebt nur den, der mit der Weisheit zusammenwohnt.

29 Sie ist schöner als die Sonne und übertrifft jedes Sternbild. Sie ist strahlender als das Licht;

30 denn diesem folgt die Nacht, doch über die Weisheit siegt keine Schlechtigkeit.

1 Machtvoll entfaltet sie ihre Kraft von einem Ende zum andern und durchwaltet voll Güte das All.

 

 

 

 

Zum Evangelium. Jesus spricht zu den Pharisäern vom Kommen des Gottesreiches (V. 20-21), zu den Jüngern von den Tagen des Menschensohnes (V. 22-37). Den Pharisäern gibt er auf die Frage nach dem Wann eine Antwort über das Wie: Nicht so, dass man es wissenschaftlich berechnen oder auch nur beobachten könnte. Wenn ihr Augen hättet, will Jesus sagen, müsstet ihr sehen, dass das Reich Gottes schon da ist, unter euch: ihr müsstet es spüren an den Worten und Taten dessen, der mit euch spricht. - Die Worte über das Kommen des Menschensohnes versteht Lukas als Mahnung an die Jünger, d. h. an die Gemeinde. „Tage des Menschensohnes“ heißt nichts anderes als „Kommen des Gottesreiches“. In der Heilsgeschichte, wie Lukas sie sieht, hat das Gottesreich seine Zeiten: Auf die Erdentage Jesu und die Tage der Aufnahme (9, 51) folgt die Zeit des Strafgerichts über Jerusalem (21, 6.22), die Zeiten der Heiden (21, 24) und das eigentliche Endgeschehen, das im „Tag“ des Menschensohnes gipfelt (17, 24). Eine Gemeinde, die ungeduldig auf das Kommen des Menschensohnes wartet (V. 22), wird zur Nüchternheit und zur Wachsamkeit gemahnt. Zur Nüchternheit: sie soll nicht jedem Propheten glauben, der mit genauen Angaben aufwartet (Dort! Hier!); das Ereignis wird so unübersehbar sein wie der Blitz, der das ganze Himmelsgewölbe erleuchtet. Zur Wachsamkeit mahnen die Verse 26-37 (Evangelium von morgen). - Zu 17, 20-21: Lk 11, 20; 19, 11; 21, 7; Dan 9, 2; 12, 11; Mk 4, 11; Lk 8, 10. - Zu 17, 22-25: Joh 8, 56; Mt 24, 23.26-27; Mk 13, 21-23; Mt 16, 21. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Evangelium

 

Lk 17, 20-25

 

 

20 Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte.

21 Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch.

22 Er sagte zu den Jüngern: Es wird eine Zeit kommen, in der ihr euch danach sehnt, auch nur einen von den Tagen des Menschensohnes zu erleben; aber ihr werdet ihn nicht erleben.

23 Und wenn man zu euch sagt: Dort ist er! Hier ist er!, so geht nicht hin, und lauft nicht hinterher!

24 Denn wie der Blitz von einem Ende des Himmels bis zum andern leuchtet, so wird der Menschensohn an seinem Tag erscheinen.

25 Vorher aber muss er vieles erleiden und von dieser Generation verworfen werden.

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Das Wesen der Weisheit

 

In ihr ist ein Geist,

gedankenvoll, heilig,

einzigartig, mannigfaltig,

zart, beweglich,

durchdringend, unbefleckt,

klar, unverletzlich,

das Gute liebend, scharf,

nicht zu hemmen, wohltätig,

menschenfreundlich, fest,

sicher, ohne Sorge,

alles vermögend, alles überwachend

und alle Geister durchdringend, die denkenden, reinen und zartesten.

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Donnerstag der 33. Woche im Jahreskreis

 

 

Zur Lesung. Nach 1 Makk 1, 51 hatte der König Antiochus IV. angeordnet, dass alle Städte des Landes den heidnischen Göttern opfern sollten. In Modeïn lebte der Priester Mattatias mit seinen fünf Söhnen, von denen der dritte, Judas „der Makkabäer“, der berühmteste wurde. Von hier sollte der aktive Widerstand gegen die Unterdrückung ausgehen. Mit Jammern allein war nicht geholfen. Mattatias, der den abtrünnigen Juden und den königlichen Beamten erschlug und den Altar umstürzte, erinnert an den Pinhas der Mosezeit, der in Numeri 25, 6-15 und wieder in Ps 106, 30-31 rühmend erwähnt wird. Der Auszug des Mattatias und sei­ner Leute ins judäische Gebirge war nicht nur Flucht; es war der Beginn eines Kampfes auf Leben und Tod. Ob der bewaffnete Kampf ein geeigne­tes Mittel ist, um die Religion zu retten, ist eine andere Frage; die Ge­schichte gibt darauf keine eindeutige, aber eher eine verneinende Antwort. - 2 Makk 5, 27. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Lesung

 

1 Makk 2, 15-29

 

 

15 Da kamen die Beamten, die vom König den Auftrag hatten, die Einwohner zum Abfall von Gott zu zwingen, in die Stadt Modeïn, um die Opfer durchzuführen.

16 Viele Männer aus Israel kamen zu ihnen; auch Mattatias und seine Söhne mussten erscheinen.

17 Da wandten sich die Leute des Königs an Mattatias und sagten: Du besitzt in dieser Stadt Macht, Ansehen und Einfluss und hast die Unterstützung deiner Söhne und Verwandten.

18 Tritt also als Erster vor, und tu, was der König angeordnet hat. So haben es alle Völker getan, auch die Männer in Judäa und alle, die in Jerusalem geblieben sind. Dann wirst du mit deinen Söhnen zu den Freunden des Königs gehören; auch wird man dich und deine Söhne mit Silber, Gold und vielen Geschenken überhäufen.

19 Mattatias aber antwortete mit lauter Stimme: Auch wenn alle Völker im Reich des Königs ihm gehorchen und jedes von der Religion seiner Väter abfällt und sich für seine Anordnungen entscheidet 20 - ich, meine Söhne und meine Verwandten bleiben beim Bund unserer Väter.

21 Der Himmel bewahre uns davor, das Gesetz und seine Vorschriften zu verlassen.

22 Wir gehorchen den Befehlen des Königs nicht, und wir weichen weder nach rechts noch nach links von unserer Religion ab.

23 Kaum hatte er das gesagt, da trat vor aller Augen ein Jude vor und wollte auf dem Altar von Modeïn opfern, wie es der König angeordnet hatte.

24 Als Mattatias das sah, packte ihn leidenschaftlicher Eifer; er bebte vor Erregung und ließ seinem gerechten Zorn freien Lauf: Er sprang vor und erstach den Abtrünnigen über dem Altar.

25 Zusammen mit ihm erschlug er auch den königlichen Beamten, der sie zum Opfer zwingen wollte, und riss den Altar nieder;

26 der leidenschaftliche Eifer für das Gesetz hatte ihn gepackt, und er tat, was einst Pinhas mit Simri, dem Sohn des Salu, gemacht hatte.

27 Dann ging Mattatias durch die Stadt und rief laut: Wer sich für das Gesetz ereifert und zum Bund steht, der soll mir folgen.

28 Und er floh mit seinen Söhnen in die Berge; ihren ganzen Besitz ließen sie in der Stadt zurück.

29 Damals gingen viele, die Recht und Gerechtigkeit suchten, in die Wüste hinunter, um dort zu leben.

 

 

 

 

Zum Evangelium. Zwischen die Erzählung vom Einzug Jesu in Jerusalem und die von der Tempelreinigung schaltet Lukas die Klage Jesu über Jerusalem ein. Die Zeit der Wunder ist abgelaufen (19, 37). Die Herrlichkeit des Herrn wird nicht aufgehen über dieser Stadt der Hohenpriester und Schriftgelehrten, die Jesus ablehnen. Der Tag des Friedens ist ungenützt vorbeigegangen; nun wird für Jerusalem der Tag des Krieges, des Gerichts kommen. Das Volk Israel hatte im Plan Gottes seine große Bestimmung, die es aber nur im ständig neu vollzogenen Gehorsam des Glaubens hätte erfüllen können. Die treue Beobachtung des Gesetzes kann den Glauben, die Offenheit für das, was von Gott her auf den Menschen zukommt, nicht ersetzen. Sie kann ihn sogar zu diesem Glauben unfähig machen. Das Beispiel Israels und der Fortbestand des jüdischen Volkes stellen die christliche Kirche in jedem Jahrhundert neu vor die Frage, ob sie die „Zeit der Gnade“ begriffen hat und zur Bekehrung bereit ist. Jede Zeit ist Zeit der Gnade und damit auch Zeit des Gerichts. - Lk 13, 34; 21, 6; Mt 24, 2. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Evangelium

 

Lk 19, 41-44

 

 

41 Als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie

42 und sagte: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.

43 Es wird eine Zeit für dich kommen, in der deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen, dich einschließen und von allen Seiten bedrängen.

44 Sie werden dich und deine Kinder zerschmettern und keinen Stein auf dem andern lassen; denn du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt.

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Donnerstag der 34. Woche im Jahreskreis

 

Zur Lesung. Daniel in der Löwengrube: Jeder kennt das Bild; aber was steckt dahinter? Es scheint sich um Vorgänge zu handeln, die uns aus der neueren Geschichte nur zu bekannt sind, nur dass heute die Löwen nicht mehr in der Grube sitzen. Da saßen sie schon in der Zeit des Verfassers, in der Zeit der makkabäischen Religionskämpfe nicht mehr. Daniel stellt das gesetzestreue Judentum dar, das heißt jene Gruppe von Menschen, die ihrem Glauben und ihrer Überzeugung treu bleiben, auch wenn es sich nicht lohnt. Daniel hat nicht provoziert; als er vom Erlass des Kö­nigs hörte, „ging er in sein Haus“ (6, 11). Aber dort waren Fenster in der Richtung nach Jerusalem geöffnet, und dort betete Daniel dreimal täglich. Es ist seltsam, dass kein totalitäres System solche offenen Fenster dulden kann; sie stehen im Widerspruch „zum unwandelbaren Gesetz der Meder und Perser“, sie gefährden die Sicherheit des geschlossenen Systems. ­- 1 Makk 2, 60; Hebr 11, 33-34. - Zu 6, 11: 1 Kön 8, 44.48; Tob 3, 11; Ps 5, 8; 28, 2; 55, 18; 138, 2; Mt 6, 6. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Lesung

 

Dan 6, 12-28

 

 

12 Nun schlichen sich jene Männer heran und fanden Daniel, wie er zu seinem Gott betete und flehte.

13 Darauf gingen sie zum König und erinnerten ihn an sein Verbot; sie sagten: O König, hast du nicht ein Verbot unterzeichnet, nach dem jeder, der innerhalb von dreißig Tagen an irgendeinen Gott oder Menschen außer an dich, König, eine Bitte richtet, in die Löwengrube geworfen werden soll? Der König gab zur Antwort: Die Anordnung steht fest nach dem unwandelbaren Gesetz der Meder und Perser.

14 Da berichteten sie dem König: Daniel, einer von den verschleppten Juden, achtet weder dich, König, noch das Verbot, das du unterschrieben hast, sondern verrichtet dreimal am Tag sein Gebet.

15 Als der König das hörte, war es ihm sehr peinlich, und er dachte nach, wie er Daniel retten könne. Bis Sonnenuntergang bemühte er sich, ihn freizubekommen.

16 Doch jene Männer bestürmten ihn und sagten: Bedenke, König, es ist bei den Medern und Persern Gesetz, dass jedes Verbot und Dekret, das der König erlässt, unabänderlich ist.

17 Darauf befahl der König, Daniel herzubringen, und man warf ihn zu den Löwen in die Grube. Der König sagte noch zu Daniel: Möge dein Gott, dem du so unablässig dienst, dich erretten.

18 Und man nahm einen großen Stein und wälzte ihn auf die Öffnung der Grube. Der König versiegelte ihn mit seinem Siegel und den Siegeln seiner Großen, um zu verhindern, dass an der Lage Daniels etwas verändert würde.

19 Dann ging der König in seinen Palast; fastend verbrachte er die Nacht; er ließ sich keine Speisen bringen und konnte keinen Schlaf finden.

20 Früh am Morgen, als es gerade hell wurde, stand der König auf und ging in Eile zur Löwengrube.

21 Als er sich der Grube näherte, rief er mit schmerzlicher Stimme nach Daniel und fragte: Daniel, du Diener des lebendigen Gottes! Hat dein Gott, dem du so unablässig dienst, dich vor den Löwen erretten können?

22 Daniel antwortete ihm: O König, mögest du ewig leben.

23 Mein Gott hat seinen Engel gesandt und den Rachen der Löwen verschlossen. Sie taten mir nichts zuleide; denn in seinen Augen war ich schuldlos, und auch dir gegenüber, König, bin ich ohne Schuld.

24 Darüber war der König hoch erfreut und befahl, Daniel aus der Grube herauszuholen. So wurde Daniel aus der Grube herausgeholt; man fand an ihm nicht die geringste Verletzung, denn er hatte seinem Gott vertraut.

25 Nun aber ließ der König die Männer herbeiholen, die Daniel verklagt hatten, und ließ sie mit ihren Kindern und Frauen in die Löwengrube werfen. Sie waren noch nicht am Boden der Grube angelangt, da stürzten sich die Löwen auf sie und zermalmten ihnen alle Knochen.

26 Daraufhin schrieb König Darius an alle Völker, Nationen und Sprachen auf der ganzen Erde: Friede sei mit euch in Fülle!

27 Hiermit ordne ich an: Im ganzen Gebiet meines Reiches soll man vor dem Gott Daniels zittern und sich vor ihm fürchten. Denn er ist der lebendige Gott; er lebt in Ewigkeit. Sein Reich geht niemals unter; seine Herrschaft hat kein Ende.

28 Er rettet und befreit; er wirkt Zeichen und Wunder am Himmel und auf der Erde; er hat Daniel aus den Tatzen der Löwen errettet.

 

 

 

 

Zum Evangelium. Die Zerstörung Jerusalems und das Kommen des Menschensohnes sind der Inhalt des heutigen Evangeliums (21, 20-24.25-28). Der Untergang Jerusalems wird von Lukas entschiedener als von Matthäus und Markus als Strafgericht gedeutet („Tage der Vergeltung“, V. 22; „Zorn Gottes“, V. 23). Jerusalem erleidet das gleiche Schicksal wie andere Städte des Bösen und des Unglaubens. Das Gericht über Jerusalem ist noch nicht das Weltgericht; es gibt danach noch eine weitere Epoche der Weltgeschichte: „die Zeit der Heiden“ (V. 24): Über deren Dauer wird nichts gesagt. Die kosmischen Katastrophen, die dem Kommen des Menschensohnes unmittelbar vorausgehen, stehen in keiner zeitlichen Beziehung zum Untergang Jerusalems; Lukas beginnt diesen Abschnitt (V. 25-28) ohne jede Zeitangabe (dagegen Mt 24, 29: „Sofort ...“). - Die Jünger Jesu sollen begreifen, in welchem Augenblick der Weltgeschichte sie leben: Es ist die „Zeit der Heiden“, die Jerusalem zertreten haben (V. 24) und die Jünger Jesu verfolgen werden; und es ist die Zeit nach dem Gericht über Jerusalem. Das nächste große Ereignis wird das Kommen des Menschensohnes sein. Er wird kommen, man wird ihn sehen (V. 27). Es wird ein unverkennbares und endgültiges Eingreifen in die Geschichte sein, die im Kommen des Menschensohnes ihr Ende und ihr Ziel erreicht. - Zu 21, 20-24: Mt 24, 15-22; Mk 13, 14-20; Dtn 32, 35; Jes 63, 18; Offb 11, 2; Sach 12, 3. - Zu 21, 25-28: Mt 24, 29-31; Mk 13, 24-27; Lk 17, 26-30; Jes 34, 3; Dan 7, 13; Mt 26, 64. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Evangelium

 

Lk 21, 20-28

 

 

20 Wenn ihr aber seht, dass Jerusalem von einem Heer eingeschlossen wird, dann könnt ihr daran erkennen, dass die Stadt bald verwüstet wird.

21 Dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; wer in der Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht in die Stadt gehen.

22 Denn das sind die Tage der Vergeltung, an denen alles in Erfüllung gehen soll, was in der Schrift steht.

23 Wehe den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. Denn eine große Not wird über das Land hereinbrechen: Der Zorn (Gottes) wird über dieses Volk kommen.

24 Mit scharfem Schwert wird man sie erschlagen, als Gefangene wird man sie in alle Länder verschleppen, und Jerusalem wird von den Heiden zertreten werden, bis die Zeiten der Heiden sich erfüllen.

25 Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres.

26 Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.

27 Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen.

28 Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.

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Das alte Testament so tröstlich, das neue so bedrohlich...

 

Denn er ist der lebendige Gott;

er lebt in Ewigkeit.

Sein Reich geht niemals unter;

seine Herrschaft hat kein Ende.

Er rettet und befreit;

er wirkt Zeichen und Wunder am Himmel und auf der Erde;

er hat Daniel aus den Tatzen der Löwen errettet.

 

Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge,

die über die Erde kommen;

denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.

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Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge ...

 

(aber)

 

...richtet euch auf, und erhebt eure Häupter

bearbeitet von pmn
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”Nun aber ließ der König die Männer herbeiholen, die Daniel verklagt hatten, und ließ sie mit ihren Kindern und Frauen in die Löwengrube werfen. Sie waren noch nicht am Boden der Grube angelangt, da stürzten sich die Löwen auf sie und zermalmten ihnen alle Knochen.”

 

Wirklich so tröstlich, Gabriele? sarkasmus an: Für die Löwen vielleicht, aber sonst? sarkasmus aus/

 

*ratlosbin*

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Donnerstag der 1. Woche im Advent

 

 

 

 

Zur Lesung:

 

Inhalt dieses Liedes ist der Sieg über die heidnische Weltmacht, die „hoch aufragende Stadt“. Welches ist diese Stadt oder Macht, und wer hat sie besiegt? Assur, Babel, Ninive? Auf jeden Fall geht der Blick über das geschichtliche Ereignis hinaus auf den Tag, an dem Gott seinem Volk, den Armen und Unterdrückten, Recht schaffen wird. Eine feste Stadt, Friede, Sicherheit: das alles hat Gott für die Menschen bereit, die auf ihn allein vertrauen. Für sie stehen die Tore des neuen Jerusalem offen. Daher in der Mitte des Liedes der Aufruf zum Vertrauen auf Jahwe: er ist der ewige Fels, alles Übrige ist Wasser, Wind, Luft ... - Jes 60, 18; Ps 48, 13-14; 118, 19-20; Dtn 32, 4; Ps 62, 8.

 

 

 

Lesung Jes 26, 1-6

 

Öffnet die Tore, damit ein gerechtes Volk durch sie einzieht

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

1 An jenem Tag singt man in Juda dieses Lied: Wir haben eine befestigte Stadt, zu unserem Schutz baute der Herr Mauern und Wälle.

 

2 Öffnet die Tore, damit ein gerechtes Volk durch sie einzieht, ein Volk, das dem Herrn die Treue bewahrt.

 

3 Sein Sinn ist fest; du schenkst ihm Ruhe und Frieden; denn es verlässt sich auf dich.

 

4 Verlasst euch stets auf den Herrn; denn der Herr ist ein ewiger Fels.

 

5 Er hat die Bewohner des hohen Berges hinabgestürzt, die hoch aufragende Stadt; er hat sie zu Boden geworfen, in den Staub hat er sie gestoßen.

 

6 Sie wird zermalmt von den Füßen der Armen, unter den Tritten der Schwachen.

 

 

 

 

 

Zum Evangelium:

 

Die Verse 21-27 bilden den Schluss der Berg­predigt. Von 5, 20 an ging es immer wieder um die neue, bessere „Gerech­tigkeit“, ohne die niemand in das Reich Gottes eintreten kann. Nun wird abschließend betont, dass es mit dem Hören allein nicht getan ist; auch die Berufung auf empfangene Geistesgaben (Weissagung, Wunder: V. 21-23) wird im Endgericht nichts nützen. Das war der Sinn des Bildes von der engen Pforte (V. 13-14) und vom guten und schlechten Baum (V. 17-19); zum Abschluss betont das Bild vom Hausbau (V. 24-27) nochmals mit aller Macht, um was es geht und worin die wahre Klugheit besteht. Nur wer den Willen Gottes tut, kann hoffen, im Gericht zu bestehen. Was aber der Wille Gottes ist, darüber hat die ganze Bergpredigt („diese meine Worte“ V. 24) eindeutig Auskunft gegeben - dem, der hören will. - Ez 13, 10-14; Mt 16, 27; Lk 6, 46.

 

 

 

 

 

Evangelium Mt 7, 21.24-27

 

Nur wer den Willen meines Vaters erfüllt, wird in das Himmelreich kommen

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

 

21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.

 

24 Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.

 

25 Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut.

 

26 Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute.

 

27 Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.

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