Jump to content

Gibt es einen Unterschied im Weih-Wasser?


Petrus

Recommended Posts

 

 


Die Kirche sieht das nun mal so- und ich wäre nicht katholisch wenn ich glauben würde, der Geist Gotte würde nicht in der Kirche wirken.

Katholisch bin ich auch, und dass der Geist wirkt, glaube ich auch, aber deswegen muss ich noch lange nicht alles so sehen, nur weil "die Kirche" (sprich die Vereinsvorsitzenden in offiziellen Verlautbarungen, was sie privat glauben ist vielfach was ganz anderes) es so sieht.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Glaube ist - wie das Wort sagt- Glaube. Ein Glaube "wider besseres Wissen" klingt nach Selbstwiderspruch.

Wissen ist der realistische Gehalt durch Tatsachenbeobachtungen belegbarer Modelle von Zusammenhängen. Glauben heißt nicht wissen (sonst bräuchte man es ja nicht zu glauben). Aberglauben heißt glauben wider besseres Wissen; man glaubt es, obwohl man es besser wissen könnte. Was ist daran selbstwidersprüchlich?

 

 

Da Gott uns nach Seinem Ebenbild erschaffen hat, dürfte es nicht allzu schwer sein zu erahnen, was Gott ist.

Dazu hat dir Werner schon was geschrieben.

 

Dass jeder Glaubige etwas anderes sagt, halte ich für eine übertriebene Aussage. Es gibt unterschiedliche Gotteserfahrungen - aber im Wesentlichen sind sich nicht nur Katholiken einig sondern auch die großen Religionen. Wer allerdings an Nebensächlichkeiten herum reitet, der sieht überall Widersprüche.

Warum gibt es dann so viele Kirchen und Sekten? Warum all die Diskussionen hier auch und vor allem unter Gläubigen? Es sind ja nicht die Nichtgläubigen, die sich die Unterschiede ausdenken.

 

Was den Verstand betrifft ist ja offensichtlich, dass es einen vernebelten und einen klaren Verstand gibt. […]

Wenn es nun um Gott geht, so braucht es eben einen Verstand, der durch Gottes Geist erleuchtet wird.

Beide Male das gleiche Problem: Wessen Verstand ist „klar“, wessen nicht? Wer ist „erleuchtet“, wer unterbelichtet? Und vor allem, wer entscheidet das? :D

 

P.S.: Und wo wir schon beim Selbstwiderspruch sind: Wenn die Erkenntnis, was "Gott" ist, die "Erleuchtung" durch eben diesen "Gott" voraussetzt, wobei "Erleuchtung" die Erkenntnis "Gottes" ist, das nenne ich einen Hund, der sich in den eigenen Schwanz beißt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Und das Gebot, keine Frauen zu weihen, wo hat Gott uns das mitgeteilt?

Da die Kirche glaubt, dass Jesus Christus das Bischofsamt (und infolge Priesteramt) für Männer eingesetzt hat - liegt hier ein Knackpunkt. Das Dokument "Sacerdotalis ordinatio" dürfte dir vermutlich auch bekannt sein, wo dies auch näher ausgeführt wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Wir sind ebensowenig "Ebenbilder Gottes" wie Gott den Menschen aus einem Batzen Lehm geformt hat. Das mit der Ebenbildlichkeit ist eine der am meisten missverstandenen Aussagen der ganzen Bibel. Nein, Gott ist kein "allmächtiger Übermensch".

 

Da Gott in Christus Mensch wurde sieht es mit der Ebenbildlichkeit auch unter diesem Aspekt schon mal gut aus.

Des weiteren hat der Mensch die Fähigkeit zu lieben, Vernunft, Willensfreiheit. Durch seine Geistigkeit (unsterbliche Seele) ist der Mensch Abbild/ Ebenbild Gottes.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Wissen ist der realistische Gehalt durch Tatsachenbeobachtungen belegbarer Modelle von Zusammenhängen. Glauben heißt nicht wissen (sonst bräuchte man es ja nicht zu glauben). Aberglauben heißt glauben wider besseres Wissen; man glaubt es, obwohl man es besser wissen könnte. Was ist daran selbstwidersprüchlich

Der Glaube ist eben Glaube und nicht Wissen. Daher klingt die Aussage: "Glauben wider besseres Wissen" widersprüchlich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Warum gibt es dann so viele Kirchen und Sekten? Warum all die Diskussionen hier auch und vor allem unter Gläubigen? Es sind ja nicht die Nichtgläubigen, die sich die Unterschiede ausdenken

Weil die Menschen bekanntlich eigensinnig sind und jeder meint, seine Sichtweise wäre die einzig richtige (das kommt auch unter Atheisten vor :wink: ) daher gibt es Spaltungen, Trennungen.

bearbeitet von Mariamante
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Beide Male das gleiche Problem: Wessen Verstand ist „klar“, wessen nicht? Wer ist „erleuchtet“, wer unterbelichtet? Und vor allem, wer entscheidet das?

 

Wer betrunken durch die Gegend torkelt und desorientiert ist, dessen Verstand ist offensichtlich benebelt. Das klar zu sehen bedarf es im angenommenen Beispiel der Nüchternheit.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Weil die Menschen bekanntlich eigensinnig sind und jeder meint, seine Sichtweise wäre die einzig richtige

Anwesende natürlich ausgenommen. Die wissen schließlich, dass ihre Sichtweise die einzig richtige ist, gell?

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Wissen ist der realistische Gehalt durch Tatsachenbeobachtungen belegbarer Modelle von Zusammenhängen. Glauben heißt nicht wissen (sonst bräuchte man es ja nicht zu glauben). Aberglauben heißt glauben wider besseres Wissen; man glaubt es, obwohl man es besser wissen könnte. Was ist daran selbstwidersprüchlich

Der Glaube ist eben Glaube und nicht Wissen. Daher klingt die Aussage: "Glauben wider besseres Wissen" widersprüchlich.

 

Dort wo Glaube Behauptungen aufstellt über beobachtbare Tatsachen, kann das mit nachprüfbarem Wissen kollidieren. Wenn also heute jemand sagt, er glaube, die Erde sei 6000 Jahre alt, das Leben auf der Erde in 7 Tagen geschaffen, einschließlich der Saurier, die gleichzeitig mit den Frühmenschen existiert hätten, weil das in seiner Bibel so steht, so muß ich davon ausgehen, daß das Teil seines Glaubens ist. Es widerspricht damit nachprüfbarem, also besserem Wissen und ist damit das, was ich unter „Glauben wider besseres Wissen“ verstehe.

 

 

Warum gibt es dann so viele Kirchen und Sekten? Warum all die Diskussionen hier auch und vor allem unter Gläubigen? Es sind ja nicht die Nichtgläubigen, die sich die Unterschiede ausdenken

Weil die Menschen bekanntlich eigensinnig sind und jeder meint, seine Sichtweise wäre die einzig richtige (das kommt auch unter Atheisten vor :wink: ) daher gibt es Spaltungen, Trennungen.

 

Ja, das ist so. Dann solltest du allerdings einem Nichtgläubigen nicht übel nehmen, wenn aus seiner Sicht „jeder Glaube etwas anderes sagt“. Er hat nichts anderes als die Aussagen der Gläubigen, und die sind nun mal sehr widersprüchlich.

 

 

Beide Male das gleiche Problem: Wessen Verstand ist „klar“, wessen nicht? Wer ist „erleuchtet“, wer unterbelichtet? Und vor allem, wer entscheidet das?

Wer betrunken durch die Gegend torkelt und desorientiert ist, dessen Verstand ist offensichtlich benebelt. Das klar zu sehen bedarf es im angenommenen Beispiel der Nüchternheit.

 

Das ist aber keine Eigenschaft des jeweiligen Verstandes, sondern dem Missbrauch geistiger Getränke geschuldet. Am nächsten Morgen ist der hoffentlich wieder klar. Sich dagegen aufgrund der eigenen Weltanschauung „höhere Einsichten“ zuzuschreiben, ist zwar ein beliebter (Taschenspieler-)Trick, aber nicht besonders überzeugend.

 

Eher erinnert es mich an den „Sprung des Glaubens“ bei Kierkegaard; auch der redet schließlich davon, irgendetwas „jenseits des Verstanden“ zu suchen. Du selbst erwähntest ja das „credo qui absurdum (est)“. An Ende ist es immer die Frage, welchen Wert man Illusionen und Fantasievorstellungen beimißt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Anwesende natürlich ausgenommen. Die wissen schließlich, dass ihre Sichtweise die einzig richtige ist, gell?

Nein- Anwesende nicht ausgenommen. Die Menschen denken selektiv- subjektiv- und jeder lebt in seiner eigenen Welt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dort wo Glaube Behauptungen aufstellt über beobachtbare Tatsachen, kann das mit nachprüfbarem Wissen kollidieren. Wenn also heute jemand sagt, er glaube, die Erde sei 6000 Jahre alt, das Leben auf der Erde in 7 Tagen geschaffen, einschließlich der Saurier, die gleichzeitig mit den Frühmenschen existiert hätten, weil das in seiner Bibel so steht, so muß ich davon ausgehen, daß das Teil seines Glaubens ist. Es widerspricht damit nachprüfbarem, also besserem Wissen und ist damit das, was ich unter „Glauben wider besseres Wissen“ verstehe

Aussagen über biologische, erdzeitliche Daten, wörtliche Auffassung der Bibelworte haben mit "Glauben" eigentlich nur am Rande zu tun. Eine derart verbal- fixierte Auffassung (z.B. der Bibel) geht schon wieder am Glauben vorbei darüber hinaus und will "wissen". Aber danke für die Erläuterung.

bearbeitet von Mariamante
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Das ist aber keine Eigenschaft des jeweiligen Verstandes, sondern dem Missbrauch geistiger Getränke geschuldet. Am nächsten Morgen ist der hoffentlich wieder klar. Sich dagegen aufgrund der eigenen Weltanschauung „höhere Einsichten“ zuzuschreiben, ist zwar ein beliebter (Taschenspieler-)Trick, aber nicht besonders überzeugend.

 

Es geht hier nicht um "Weltanschauungen"- sondern um Charismen, Talente, Begabungen. Es gibt nun mal Menschen, die genial sind- die daher auch tiefere Einsichten haben- und es gibt Menschen, denen solche Charismen fehlen. Pauschal behaupten, es gäbe keine besonderen Fähigkeiten in Bezug auf die Erkenntnis Gottes, keine spirituellen Genies - wenn man so sagen darf- halte ich für eine Form der Ignoranz.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Anwesende natürlich ausgenommen. Die wissen schließlich, dass ihre Sichtweise die einzig richtige ist, gell?

Nein- Anwesende nicht ausgenommen. Die Menschen denken selektiv- subjektiv- und jeder lebt in seiner eigenen Welt.

 

Gut. Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung, wie der Volksmund so treffend sagt.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


An Ende ist es immer die Frage, welchen Wert man Illusionen und Fantasievorstellungen beimißt.

Illusionen und Phantasien sollte man keinen Wert beimessen. Aber alles was dem eigenen Verständnis nicht entspricht als Illusion oder Phantasie hinzustellen, halte ich für falsch.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Pauschal behaupten, es gäbe keine besonderen Fähigkeiten in Bezug auf die Erkenntnis Gottes, keine spirituellen Genies - wenn man so sagen darf- halte ich für eine Form der Ignoranz.

Es kommt darauf an, was du darunter verstehst.

Leute, die behaupten, sie wüssten, was Gottes Wille ist, halte ich für entweder Scharlatane oder Gestörte.

Dass es Leute gibt, die dem Göttlichen offener sind als andere, ja, nennen wir es ruhig "spirituelle Genies", bestreite ich nicht.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es geht hier nicht um "Weltanschauungen"- sondern um Charismen, Talente, Begabungen. Es gibt nun mal Menschen, die genial sind- die daher auch tiefere Einsichten haben- und es gibt Menschen, denen solche Charismen fehlen. Pauschal behaupten, es gäbe keine besonderen Fähigkeiten in Bezug auf die Erkenntnis Gottes, keine spirituellen Genies - wenn man so sagen darf- halte ich für eine Form der Ignoranz.

Ich bin nicht so sicher. Was sollen "tiefere Einsichten" sein? Hatte Newton sie, oder Einstein, oder Darwin? Es hätte sich auch als Irrtum herausstellen können. Die Frage ist: Lesen „geniale“ Forscher Gestalten aus dem Material, das sie untersuchen, heraus oder lesen sie sie hinein? Sehen sie also mehr als wir, haben sie einen besseren Blick zB für Zusammenhangsmuster, oder unterschätzen wir nur die Mitwirkung ihrer kreativen Fantasie?

 

Illusionen und Phantasien sollte man keinen Wert beimessen. Aber alles was dem eigenen Verständnis nicht entspricht als Illusion oder Phantasie hinzustellen, halte ich für falsch.

Im Gegenteil: Fantasie ist eine ganz unverzichtbare menschliche Eigenschaft. Sie ermöglicht uns, Modelle von Zusammenhängen zu konstruieren, die uns in dieser Welt überleben lassen. Wir sehen nicht Zusammenhänge, wir konstruieren sie, und müssen dann ausprobieren, ob sie sich bewähren. Ich bin felsenfest überzeugt, so etwas wie „tiefere Einsicht“, „höhere Erkenntnis“, oder wie die beschönigenden Vokabeln alle heißen, gibt es nicht und Fantasien sind nur da schädlich, wo sie sich nicht mehr beziehen auf und korrigieren an der beobachtbaren Wirklichkeit, und trotzdem meinen, über diese Wirklichkeit eine verbindliche Aussage machen zu können.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dort wo Glaube Behauptungen aufstellt über beobachtbare Tatsachen, kann das mit nachprüfbarem Wissen kollidieren. Wenn also heute jemand sagt, er glaube, die Erde sei 6000 Jahre alt, das Leben auf der Erde in 7 Tagen geschaffen, einschließlich der Saurier, die gleichzeitig mit den Frühmenschen existiert hätten, weil das in seiner Bibel so steht, so muß ich davon ausgehen, daß das Teil seines Glaubens ist. Es widerspricht damit nachprüfbarem, also besserem Wissen und ist damit das, was ich unter „Glauben wider besseres Wissen“ verstehe.

Leider muss ich Dir widersprechen. So logisch alles nachprüfbares Wissen auch erscheint, die wenigsten gehen hin und überprüfen dieses Wissen. Ein Beispiel: Die Lichtgeschwindigkeit ist die maximal Geschwindigkeit, die erreicht werden kann. Ich 'weiß' das, doch ich habe es nicht nach geprüft. Zwar weiß ich, wie das grundsätzlich belegt werden kann, kenne eine Versuchsaufbau, um diese Aussage zu überprüfen, doch ich glaube diese Aussage ungeprüft.

 

Beide stellen wir fest, dass Wissenschaftler, denen wir einfach vertrauen (dh glauben) von einer Entwicklung der Arten ausgehen. Doch muss ich gestehen, auch das überprüfe ich nicht. Das allermeiste, das ich weiß, habe ich nie überprüft. Und ich bin mir dessen bewusst.

 

Doch es ist ein Grundprinzip der aufgeklärten Wissenschaft, grundsätzlich jede, wirklich jede Aussage immer wieder neu in Frage zu stellen. Was allerdings nicht bedeutet, dass sie in Frage gestellten Aussagen falsch sein müssen.

 

Der Glaube an Gott hat allerdings wenig mit dem Glauben an die Aussagen der Wissenschaft zu tun. Gott als wissenschaftliches Argument zu verwenden ist ziemlich dämlich, da er dort bestenfalls ein DeusExMachina ist, wie die Lehre des Last Thursdayism eindrücklich zeigt. Doch nicht minder dämlich ist der Versuch, Glauben an Gott mit wissenschaftlichen Argumenten widerlegen zu wollen.

 

Denn Glauben besteht in seinem Wesen darin, dass wir nur Glauben können, das sich unserem Wissen entzieht. Wissen kann man daher widerlegen, Glaube nicht.

 

Mit Deiner Argumentation kannst Du also nur bei Deinesgleichen landen: Bei den Doofköpfen, die meinen Naturwissenschaft mit Gott begründen zu können.

 

Mariamante tut das aber soweit ich sehen kann nicht.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Dort wo Glaube Behauptungen aufstellt über beobachtbare Tatsachen, kann das mit nachprüfbarem Wissen kollidieren. Wenn also heute jemand sagt, er glaube, die Erde sei 6000 Jahre alt, das Leben auf der Erde in 7 Tagen geschaffen, einschließlich der Saurier, die gleichzeitig mit den Frühmenschen existiert hätten, weil das in seiner Bibel so steht, so muß ich davon ausgehen, daß das Teil seines Glaubens ist. Es widerspricht damit nachprüfbarem, also besserem Wissen und ist damit das, was ich unter „Glauben wider besseres Wissen“ verstehe.

Leider muss ich Dir widersprechen. So logisch alles nachprüfbares Wissen auch erscheint, die wenigsten gehen hin und überprüfen dieses Wissen. Ein Beispiel: Die Lichtgeschwindigkeit ist die maximal Geschwindigkeit, die erreicht werden kann. Ich 'weiß' das, doch ich habe es nicht nach geprüft. Zwar weiß ich, wie das grundsätzlich belegt werden kann, kenne eine Versuchsaufbau, um diese Aussage zu überprüfen, doch ich glaube diese Aussage ungeprüft.

 

Beide stellen wir fest, dass Wissenschaftler, denen wir einfach vertrauen (dh glauben) von einer Entwicklung der Arten ausgehen. Doch muss ich gestehen, auch das überprüfe ich nicht. Das allermeiste, das ich weiß, habe ich nie überprüft. Und ich bin mir dessen bewusst.

 

Doch es ist ein Grundprinzip der aufgeklärten Wissenschaft, grundsätzlich jede, wirklich jede Aussage immer wieder neu in Frage zu stellen. Was allerdings nicht bedeutet, dass sie in Frage gestellten Aussagen falsch sein müssen.

 

Der Glaube an Gott hat allerdings wenig mit dem Glauben an die Aussagen der Wissenschaft zu tun. Gott als wissenschaftliches Argument zu verwenden ist ziemlich dämlich, da er dort bestenfalls ein DeusExMachina ist, wie die Lehre des Last Thursdayism eindrücklich zeigt. Doch nicht minder dämlich ist der Versuch, Glauben an Gott mit wissenschaftlichen Argumenten widerlegen zu wollen.

 

Denn Glauben besteht in seinem Wesen darin, dass wir nur Glauben können, das sich unserem Wissen entzieht. Wissen kann man daher widerlegen, Glaube nicht.

 

Mit Deiner Argumentation kannst Du also nur bei Deinesgleichen landen: Bei den Doofköpfen, die meinen Naturwissenschaft mit Gott begründen zu können.

 

Mariamante tut das aber soweit ich sehen kann nicht.

 

Das geht, denke ich, etwas am Punkt vorbei.

Die Diskussion war ja darüber, was Aberglaube sei. Und das hat Marcellinus "Glaube wider besseres Wissen" genannt.

Ich habe dieser definition zwar spontan zugestimmt, sehe aber inzwischen bei genauerem Nachdenken einige Schwächen, aber das ist ein anders Thema.

Was Mariamante angeht, er hat seinen Glauben, das ist, wie du richtig sagst, etwas, das man nicht widerlegen kann. Einzelne Punkte seines Glaubens kann man aber widerlegen. Er glaubt zum Beispiel fest, dass sein Glaube genau der Lehre der römischen Kirche entspricht. Das haben hier einige Fachleute ziemlich glaubhaft in Abrede gestellt, was uns zu der Frage bringt, wie man das dann nennt. Aberglaube wäre an dieser Stelle das falsche Wort, obwohl es "Glaube wider besseres Wissen" ist. es ist auch widerlegbar, wäre nach diener Definition also auch gar kein Glaube, sondern, ja was denn eigentlich? Eine Überzeugung könnte man vielleicht sagen, in diesem Falle eine offensichlich falsche. Somit wäre der Glaube der Kreationisten auch kein Glaube (weil widerlegbar), sondern auch "nur" eine falsche Überzeugung. Ich fürchte aber, jetzt erstellen wir eine völlig neue Definition dwes Begriffs "Glaube".

 

Werner

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Dort wo Glaube Behauptungen aufstellt über beobachtbare Tatsachen, kann das mit nachprüfbarem Wissen kollidieren. Wenn also heute jemand sagt, er glaube, die Erde sei 6000 Jahre alt, das Leben auf der Erde in 7 Tagen geschaffen, einschließlich der Saurier, die gleichzeitig mit den Frühmenschen existiert hätten, weil das in seiner Bibel so steht, so muß ich davon ausgehen, daß das Teil seines Glaubens ist. Es widerspricht damit nachprüfbarem, also besserem Wissen und ist damit das, was ich unter „Glauben wider besseres Wissen“ verstehe.

Leider muss ich Dir widersprechen. So logisch alles nachprüfbares Wissen auch erscheint, die wenigsten gehen hin und überprüfen dieses Wissen. Ein Beispiel: Die Lichtgeschwindigkeit ist die maximal Geschwindigkeit, die erreicht werden kann. Ich 'weiß' das, doch ich habe es nicht nach geprüft. Zwar weiß ich, wie das grundsätzlich belegt werden kann, kenne eine Versuchsaufbau, um diese Aussage zu überprüfen, doch ich glaube diese Aussage ungeprüft.

 

Beide stellen wir fest, dass Wissenschaftler, denen wir einfach vertrauen (dh glauben) von einer Entwicklung der Arten ausgehen. Doch muss ich gestehen, auch das überprüfe ich nicht. Das allermeiste, das ich weiß, habe ich nie überprüft. Und ich bin mir dessen bewusst.

 

Doch es ist ein Grundprinzip der aufgeklärten Wissenschaft, grundsätzlich jede, wirklich jede Aussage immer wieder neu in Frage zu stellen. Was allerdings nicht bedeutet, dass sie in Frage gestellten Aussagen falsch sein müssen.

 

Der Glaube an Gott hat allerdings wenig mit dem Glauben an die Aussagen der Wissenschaft zu tun. Gott als wissenschaftliches Argument zu verwenden ist ziemlich dämlich, da er dort bestenfalls ein DeusExMachina ist, wie die Lehre des Last Thursdayism eindrücklich zeigt. Doch nicht minder dämlich ist der Versuch, Glauben an Gott mit wissenschaftlichen Argumenten widerlegen zu wollen.

 

Denn Glauben besteht in seinem Wesen darin, dass wir nur Glauben können, das sich unserem Wissen entzieht. Wissen kann man daher widerlegen, Glaube nicht.

 

Mit Deiner Argumentation kannst Du also nur bei Deinesgleichen landen: Bei den Doofköpfen, die meinen Naturwissenschaft mit Gott begründen zu können.

 

Mariamante tut das aber soweit ich sehen kann nicht.

 

Das geht, denke ich, etwas am Punkt vorbei.

Die Diskussion war ja darüber, was Aberglaube sei. Und das hat Marcellinus "Glaube wider besseres Wissen" genannt.

Ich habe dieser definition zwar spontan zugestimmt, sehe aber inzwischen bei genauerem Nachdenken einige Schwächen, aber das ist ein anders Thema.

Was Mariamante angeht, er hat seinen Glauben, das ist, wie du richtig sagst, etwas, das man nicht widerlegen kann. Einzelne Punkte seines Glaubens kann man aber widerlegen. Er glaubt zum Beispiel fest, dass sein Glaube genau der Lehre der römischen Kirche entspricht. Das haben hier einige Fachleute ziemlich glaubhaft in Abrede gestellt, was uns zu der Frage bringt, wie man das dann nennt. Aberglaube wäre an dieser Stelle das falsche Wort, obwohl es "Glaube wider besseres Wissen" ist. es ist auch widerlegbar, wäre nach diener Definition also auch gar kein Glaube, sondern, ja was denn eigentlich? Eine Überzeugung könnte man vielleicht sagen, in diesem Falle eine offensichlich falsche. Somit wäre der Glaube der Kreationisten auch kein Glaube (weil widerlegbar), sondern auch "nur" eine falsche Überzeugung. Ich fürchte aber, jetzt erstellen wir eine völlig neue Definition dwes Begriffs "Glaube".

 

Werner

 

 

Der Glaube Mariamantes, sein Glaube decke sich in allen Punkten mit der Lehre der kath. Kirche nennt man gemeinhin 'Irrtum'. Außer, er äußerte keine Glaubensaussagen, sondern glaubt einfach blanko.

 

Kann man machen, muss man aber nicht.

 

Was den Aberglauben angeht, so ist der immer abhängig von einem Glaubenssystem, nicht von Wissen. Sozusagen ein Glauben wider besseren Glaubens. Glauben ist dabei ein Koordinatensystem, das bestimmte Regeln hat, der Aberglaube bricht die Regeln.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Leider muss ich Dir widersprechen. So logisch alles nachprüfbares Wissen auch erscheint, die wenigsten gehen hin und überprüfen dieses Wissen.

Das ist auch gar nicht nötig. Die meisten von uns haben zum Beispiel den Beweis für die Gültigkeit physikalischen Wissens in ihrer Tasche, das GPS ihres Smartphones. Das würde nicht funktionieren, wenn die aktuellen physikalischen Theorien falsch wären.

 

Merke: Wissen ist das, was auch dann funktioniert, wenn man nicht daran glaubt.

 

Der Rest deines Posts dürfte sich damit erledigt haben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist auch gar nicht nötig. Die meisten von uns haben zum Beispiel den Beweis für die Gültigkeit physikalischen Wissens in ihrer Tasche, das GPS ihres Smartphones. Das würde nicht funktionieren, wenn die aktuellen physikalischen Theorien falsch wären.

Das kann sehr wohl auch bei falschen Theorien funktionieren. Die Relativitättstheorie scheint richtiger zu sein als Newtons Gravitationsgesetze, das Haus in dem Du wohnst wird aber dennoch nach Newton berechnet worden sein. Und auch wenn du sehr schnell herumlaufen solltest, wäre das zu vernachlässigen.

 

In meinem Heimatdorf gab es in meiner Jugend eine Feldprozession, in der um genügend Regen gebetet wurde - diese musste regelmäßig abgebrochen werden wegen heftiger Schauerregen. Ich würde sie gleichwohl nicht als Beweis für das Funktionieren der Gebete anführen. (Wenn Du es probieren willst:Reise nach Mittelengland und bete abwechselnd für Sonne und Regen - das klappt!)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Ich bin nicht so sicher. Was sollen "tiefere Einsichten" sein? Hatte Newton sie, oder Einstein, oder Darwin? Es hätte sich auch als Irrtum herausstellen können. Die Frage ist: Lesen „geniale“ Forscher Gestalten aus dem Material, das sie untersuchen, heraus oder lesen sie sie hinein? Sehen sie also mehr als wir, haben sie einen besseren Blick zB für Zusammenhangsmuster, oder unterschätzen wir nur die Mitwirkung ihrer kreativen Fantasie?

 

Tiefere Einsicht ist die Fähigkeit Zusammenhänge wahr zu nehmen, die den meisten verborgen sind. Auch Wissenschaftler, Künstler können solche Charismen haben. Manche sprechen von Intuition, von Eingebung. Ich glaube dass solche Menschen sich für spirituelle Eingebungen in besonderer Weise öffnen, sensibell sind.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Er glaubt zum Beispiel fest, dass sein Glaube genau der Lehre der römischen Kirche entspricht. Das haben hier einige Fachleute ziemlich glaubhaft in Abrede gestellt, was uns zu der Frage bringt, wie man das dann nennt. Aberglaube wäre an dieser Stelle das falsche Wort, obwohl es "Glaube wider besseres Wissen" ist. es ist auch widerlegbar, wäre nach diener Definition also auch gar kein Glaube, sondern, ja was denn eigentlich? Eine Überzeugung könnte man vielleicht sagen, in diesem Falle eine offensichlich falsche. Somit wäre der Glaube der Kreationisten auch kein Glaube (weil widerlegbar), sondern auch "nur" eine falsche Überzeugung. Ich fürchte aber, jetzt erstellen wir eine völlig neue Definition dwes Begriffs "Glaube".

 

Dass mein Glaube "genau" der Lehre der röm.kath. Kirche entspricht will ich umdrehen: Ich nehme das, was die röm. kath. Kirche als Glaubensgut (depositum fidei) definiert an. Aber mir ist klar, dass die katholische Kirche ein weiteres Herz hat, als manche ihr zumuten. Andernfalls gäbe es nicht in der einen, hl. katholischen Kirche unterschiedliche theologische Ausrichtungen- ob es nun einen Augustinus oder Thomas von Aquin betrift. Die Spiritualität der Franziskaner ist von einer anderen Art als die der Jesuiten, der Dominikaner oder der Benediktiner. Und trotz der Unterschiede haben sie alle Platz in der einen, hl. kath. Kirche.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Das ist auch gar nicht nötig. Die meisten von uns haben zum Beispiel den Beweis für die Gültigkeit physikalischen Wissens in ihrer Tasche, das GPS ihres Smartphones. Das würde nicht funktionieren, wenn die aktuellen physikalischen Theorien falsch wären.

Das kann sehr wohl auch bei falschen Theorien funktionieren. Die Relativitättstheorie scheint richtiger zu sein als Newtons Gravitationsgesetze, das Haus in dem Du wohnst wird aber dennoch nach Newton berechnet worden sein. Und auch wenn du sehr schnell herumlaufen solltest, wäre das zu vernachlässigen.

 

In meinem Heimatdorf gab es in meiner Jugend eine Feldprozession, in der um genügend Regen gebetet wurde - diese musste regelmäßig abgebrochen werden wegen heftiger Schauerregen. Ich würde sie gleichwohl nicht als Beweis für das Funktionieren der Gebete anführen. (Wenn Du es probieren willst:Reise nach Mittelengland und bete abwechselnd für Sonne und Regen - das klappt!)

 

 

Deshalb sage ich ja immer: Wissen sind die realistischen Gehalte unserer Vorstellungen und Theorien. Die Theorien Newtons waren schon ziemlich realistisch, und wo sie es waren, funktionieren sie noch heute. Die Relativitätstheorien sind realistischer. Sie sind ein Fortschritt, aber da die Physik eine relativ weit entwickelte theoretisch-empirische Wissenschaft ist, ersetzen neue Theorien die alten nicht, sondern der verbessern sie.

 

Die Sache mit dem Regen ist so eine Sache, die zeigt, daß die bloße Vorhersagefähigkeit noch keine "Wahrheits"-kriterium ist. ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Leider muss ich Dir widersprechen. So logisch alles nachprüfbares Wissen auch erscheint, die wenigsten gehen hin und überprüfen dieses Wissen.

Das ist auch gar nicht nötig. Die meisten von uns haben zum Beispiel den Beweis für die Gültigkeit physikalischen Wissens in ihrer Tasche, das GPS ihres Smartphones. Das würde nicht funktionieren, wenn die aktuellen physikalischen Theorien falsch wären.

 

Merke: Wissen ist das, was auch dann funktioniert, wenn man nicht daran glaubt.

 

Der Rest deines Posts dürfte sich damit erledigt haben.

 

 

Nein, hat sich nicht erledigt. Da Du auf den zweiten Teil meiner Einlassungen nicht eingehst: Wer Glauben als Nichtwissbares mit Wissbarem zu widerlegen versucht ist genauso doof wie der, der Nichtwissbares mit Argumenten belegen möchte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.
×
×
  • Neu erstellen...