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Diskussion zum Relaunch 2018


Xamanoth

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vor 46 Minuten schrieb Ennasus:


Das finde ich sehr schön formuliert.
Dieser Versuch kann aber auch in Sackgassen führen. Das Forum, wie es in der letzten Zeit war, war für mich eine solche. Eine, von der nichts Gutes ausging, ganz im Gegenteil.
Wenn man so etwas erkennt, ist es aus meiner Sicht dringend notwendig, einen anderen Weg zu suchen. Der Relaunch ist ein weiterer solcher Versuch - ob er gelingen kann, liegt an denen, die sich daran beteiligen.

Es geht von einer Reihe gesellschaftlicher Entwicklungen gerade "nichts gutes" aus. Und die Einigkeit, welche Kräfte und Entwicklungen positiv und welche negativ sind, ob unsere Gesellschaft, und wenn ja aus welcher Richtung, existentiell bedroht ist, lässt sich diskutieren.

 

Ja, Christus hat sich - in durchaus beeindruckender Weise - gegenüber den Pharisäern auch irgendwann nur noch durch "Ihr Schlangenbrut"-Rufe geäußert, aber der konnte kraft göttlicher Autorität auch sicher sein, sich auf der richtigen Seite zu befinden.

 

Zu welchen Ventilen Diskursverweigerung führt, kann man gerade in Sachsen beobachten; und zu welchen absurden Kapriolen es führt, wenn man nicht mehr mit- sondern übereinander Redet, den anderen nicht mehr als partiell irrenden potentiellen Partner, sondern als zu bekämpfenden Feind betrachtet, erkennt man in der realsatire wenn man sich abwechselnd durch linke und durch rechte Medienportale klickt.

 

Foren sind einer der verbleibenden Ventile, die ermöglichen, lagerübergreifend in Dialog zu treten. Und, wie ich, zugegebenermaßen etwas überhitzt wortwählend schrieb- diesen Dialog administrativ zu unterbinden, ist kein Sieg, sondern eine Kapitulation.

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vor 8 Minuten schrieb Xamanoth:

Es geht von einer Reihe gesellschaftlicher Entwicklungen gerade "nichts gutes" aus. Und die Einigkeit, welche Kräfte und Entwicklungen positiv und welche negativ sind, ob unsere Gesellschaft, und wenn ja aus welcher Richtung, existentiell bedroht ist, lässt sich diskutieren.

 

Ja, Christus hat sich - in durchaus beeindruckender Weise - gegenüber den Pharisäern auch irgendwann nur noch durch "Ihr Schlangenbrut"-Rufe geäußert, aber der konnte kraft göttlicher Autorität auch sicher sein, sich auf der richtigen Seite zu befinden.

 

Zu welchen Ventilen Diskursverweigerung führt, kann man gerade in Sachsen beobachten; und zu welchen absurden Kapriolen es führt, wenn man nicht mehr mit- sondern übereinander Redet, den anderen nicht mehr als partiell irrenden potentiellen Partner, sondern als zu bekämpfenden Feind betrachtet, erkennt man in der realsatire wenn man sich abwechselnd durch linke und durch rechte Medienportale klickt.

 

Foren sind einer der verbleibenden Ventile, die ermöglichen, lagerübergreifend in Dialog zu treten. Und, wie ich, zugegebenermaßen etwas überhitzt wortwählend schrieb- diesen Dialog administrativ zu unterbinden, ist kein Sieg, sondern eine Kapitulation.


Ich kann durchaus Rechenschaft darüber ablegen, nach was für Kriterien ich beurteile, ob es etwas "gut" ist oder nicht.
Und ich denke, es ist in einem als christlich deklarierten Forum nur zu legitim, dass sich diese Kriterien an den Werten der Religion orientieren. "Das Leben" und das Wachstum der Liebesfähigkeit und die gelebte Liebe sind nach meinem Verständnis solche Werte. Das hat hier definitiv über weite Strecken nicht statt gefunden, sondern das Forum ist zu einem Ort der gegenseitigen Fanatisierung und der Aufschaukelung von Aggression und Hetze und Feindbildkonstruierung geworden.

Und - sorry - niemand verweigert hier den Diskurs. Es wurde niemand rausgeschmissen, es wird das Diskutieren nicht verboten. Nur die Bedingungen, unter denen das stattfinden soll, haben sich geändert.
Wenn ich ein offenes Haus haben will, in das zu kommen alle eingeladen sein sollen, dann bin ich auch für die Atmosphäre verantwortlich, die dort herrscht.
Und wenn ich irgendwann feststelle, dass sich eine kleine Gruppe am Tisch breit gemacht hat, die lautstark und in einer vielfach unerträglichen Sprache und in einer Umgangsart, die für Otto Normalverbraucher kaum auszuhalten ist, Dinge bespricht, die ich für völlig unvereinbar mit meinen Werten halte, und und die einen Großteil derer, die auch interessiert wären, hinausekelt, dann würde ich dem Einhalt gebieten wollen. Wer weiter da bleiben will, muss bestimmte Haus- und Tischregeln einhalten.

 

Mich irrtiert sehr, wie die Verantwortung für die Entwicklung nur denen zugeschoben wird, die sich um eine Möglichkeit bemüht haben, das Forum weiter als katholisches Forum bestehen lassen zu können. Genau die, die ein Neudenken des Ganzen notwendig gemacht haben und bewusst und demonstrativ keinen Finger dafür gerührt haben, dass das Forum wirklich ein Ort des Gesprächs hätte sein können, sondern im Gegenteil die Eskalation bewusst provoziert haben (auch du hast dich einerseits mehrfach darüber beklagt, dass wirkliche Diskussionen nicht möglich waren und hast andererseits bewusst weiter provoziert), fühlen sich jetzt allem Anschein nach als Märtyrer auf dem Altar der Meinungsfreiheit. Aus meiner Sicht verwechseln sie da aber etwas: Meinungsfreiheit bedeutet nicht das Recht, andere verächtlich zu machen, zu verhöhnen, pauschal zu verunglimpfen, bewusst zu verletzen und all das.
(Sollte es das bedeuten, dann muss ich sagen, dass es für mich "höhere Werte" gibt, die - wenn es um eine Abwägung von Werten geht - zu verteidigen mir wichtiger sind)


Soweit ich das beurteilen kann, sieht hier niemand jemanden als Feind, niemand wurde hinausgeworfen, die, die gegangen sind, sind selbst gegangen. Sie können auch wieder kommen.  Gute Gespräche und Diskurse, die es auch in der Arena noch gegeben hat, können jederzeit wieder stattfinden - halt nur unter der Prämisse, dass bestimmte Regeln eingehalten werden.
Und da kann und soll sich bitte jeder, dem am Forum liegt, selbst darum bemühen. Es ist kindisch und absurd, Grenzen immer weiter auszuloten und sie bewusst zu überschreiten und dann die zu beschimpfen, die irgendwie damit umgehen müssen.

(Ich schreibe das jetzt alles als Nichtmoderatorin und als meine private Sicht der Dinge. Sollte die Forumsleitung es anders sehen - bitte korrigieren.)

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vor 9 Minuten schrieb Ennasus:

Mich irrtiert sehr, wie die Verantwortung für die Entwicklung nur denen zugeschoben wird, die sich um eine Möglichkeit bemüht haben, das Forum weiter als katholisches Forum bestehen lassen zu können. Genau die, die ein Neudenken des Ganzen notwendig gemacht haben und bewusst und demonstrativ keinen Finger dafür gerührt haben, dass das Forum wirklich ein Ort des Gesprächs hätte sein können, sondern im Gegenteil die Eskalation bewusst provoziert haben (auch du hast dich einerseits mehrfach darüber beklagt, dass wirkliche Diskussionen nicht möglich waren und hast andererseits bewusst weiter provoziert), fühlen sich jetzt allem Anschein nach als Märtyrer auf dem Altar der Meinungsfreiheit. Aus meiner Sicht verwechseln sie da aber etwas: Meinungsfreiheit bedeutet nicht das Recht, andere verächtlich zu machen, zu verhöhnen, pauschal zu verunglimpfen, bewusst zu verletzen und all das.
(Sollte es das bedeuten, dann muss ich sagen, dass es für mich "höhere Werte" gibt, die - wenn es um eine Abwägung von Werten geht - zu verteidigen mir wichtiger sind)

 

MICH irritiert, wie die Wahrnehmung hier auseinanderklafft.

1. Ich sehe - bis auf MartinO, und gegen dessen Ekzesse habe ich mich selbst gewandt, wie in der Arena deutlich zu lesen ist- der hier "andere verächtlich macht, verhöhnt, pauschal verunglimpft, provoziert". Wirklich nicht. Ich sehe auch nicht, wie andere "Eskalationen bewusst provoziert haben". Phyllis und Sokrates sind teilweise z.B. recht schroff in der Sprache gewesen, beide haben ihren Standpunkt aber zumindest im Grundsatz immer zu begründen versucht, und sich einer echten Diskussion - sprich: Dem Schema These, Argument, Beispiel, Schlussfolgerung - nie verweigert. Eine Diskussion ist ein Argument- kein Stimmungs- und Emotionsaustausch.

 

2. Diskussionen der Art "Lektionen aus dem Dritten reich" sind mir wichtig und intellektuell ergiebig. Ich sehe - mit Verlaub- auch nicht, inwiefern ich "bewusst provoziert" hätte; obgleich mancher eine Wertschätzung gegenüber AFD oder Trump oder eine Fundamentalablehnung dessen, was in Deutschland "Erinnerungskultur" genannt wird bereits als Provokation sieht, und damit einen Problemlöser zum Problem macht. Dieses Missverständnis bzw. diesen Dissens hätte man m.E. durchaus dialogisch lösen können, anstatt scharf in den Raum zu werfen "Hier reden wir nicht mehr drüber".

 

3. Was ist christlich, bzw. was ist katholisch? Wie definiert sich ein katholisches Recht- Staats- und Volksverständnis, bzw. welche Ansätze lassen sich aus Kirchenlehre und Bibel zu aktuellen Problemlagen finden? Das ist ebenfalls hochinteressant; hier wurde auch diskutiert, ob die herrschende dt. Kirchenelite sich zeitgeistig auf einem Fundamentalirrweg befindet. Auch dies sollte m.E. durchaus diskutiert werden können. Wenn man die Frage, welche konkreten ethischen und gesellschaftlichen - sprich: politischen - Implikationen aus dem Evangelium folgen, zwingend ausklammert, beschränkt sich die Glaubensauseinandersetzung auf bloße abstrakte Glasperlenspiele.

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vor 2 Minuten schrieb Xamanoth:

MICH irritiert, wie die Wahrnehmung hier auseinanderklafft.


Ja, das ist wohl so, dass Dinge sehr unterschiedlich ankommen.
Ich schreibe, was ich schreibe, sehr bewusst als m e i n e Sicht der Dinge.

Ich meinte mich zu erinnern, dass du das selbst geschrieben hättest, dass die bewusst gewesen ist, dass du provoziert hast. Sollte ich mich da irren... sorry.

Und zu Punkt drei: Ich wüsste nicht, warum das jetzt nicht mehr gehen sollte.

bearbeitet von Ennasus
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Natürlich wäre und ist Punkt 3, nämlich die Relevanz von Kirchenlehre und Bibel im politischen und ethischen Bereich, ein wichtiger Punkt.

 

Ich konnte nur nicht erkennen, was das in den Diskussionen der letzten Monate für eine Rolle gespielt haben soll.

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vor 1 Stunde schrieb nannyogg57:

Natürlich wäre und ist Punkt 3, nämlich die Relevanz von Kirchenlehre und Bibel im politischen und ethischen Bereich, ein wichtiger Punkt.

 

Ich konnte nur nicht erkennen, was das in den Diskussionen der letzten Monate für eine Rolle gespielt haben soll.

 

Ich habe ja schon öfter gesagt, dass ich verstehe, welche Themen und Meinungen einigen in den letzten Monaten nicht gefallen haben.

Nur wurde mit der Reform das Kind mit dem Bade ausgeschüttet; weder wird nennenswert im Sinne von Punkt 3 diskutiert werden, noch sonst irgendetwas, was über eine kirchliche Insiderdiskussion hinausführt.

 

Der Grund dafür ist relativ einfach: es gibt gegenwärtig weder das Personal dafür, noch gibt es eine nennenswerte Spannbreite an divergierende Meinungen und Standpunkten. Und evtl. neue Teilnehmer werden so etwas kaum einführen, weil es am motivierenden Beispiel fehlt und die Moderation schlicht keine lebendige Diskussion der abseits Themenengführung zulässt.

 

Man muss sich halt fragen, ob der Frust einiger Teilnehmer es aufwiegt, dem Forum als einem zumindest lebendigen Tummelplatz mit stark weltanschaulich-religiöser Ausrichtung den Garaus zu machen. Jetzt gibt zwar keinen Frust mehr, aber eben auch sonst kaum noch irgendetwas Interessantes, das zur Auseinandersetzung anregt. Und das erinnert mich eben stark an eine Kirche, die jedes Risiko abseits der gesicherten Lehrmeinungen und offiziellen Verlautbarungen meidet, weil ja irgendetwas Unerwartetes oder Irritierendes passieren könnte.

bearbeitet von Shubashi
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vor 2 Stunden schrieb Ennasus:



Wenn ich ein offenes Haus haben will, in das zu kommen alle eingeladen sein sollen, dann bin ich auch für die Atmosphäre verantwortlich, die dort herrscht.
Und wenn ich irgendwann feststelle, dass sich eine kleine Gruppe am Tisch breit gemacht hat, die lautstark und in einer vielfach unerträglichen Sprache und in einer Umgangsart, die für Otto Normalverbraucher kaum auszuhalten ist, Dinge bespricht, die ich für völlig unvereinbar mit meinen Werten halte, und und die einen Großteil derer, die auch interessiert wären, hinausekelt, dann würde ich dem Einhalt gebieten wollen. Wer weiter da bleiben will, muss bestimmte Haus- und Tischregeln einhalten.

Diese Position war im Flüchtlings-Thread immer voll rechts und rassistisch. Das war nämlich genau mein Argument, warum einige Migranten mMn ohne wenn und aber zu gehen haben :)

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vor einer Stunde schrieb nannyogg57:

Natürlich wäre und ist Punkt 3, nämlich die Relevanz von Kirchenlehre und Bibel im politischen und ethischen Bereich, ein wichtiger Punkt.

 

Ich konnte nur nicht erkennen, was das in den Diskussionen der letzten Monate für eine Rolle gespielt haben soll.

Die Frage, ob ein Priester ein Pferd besitzen darf oder die Diskussion über Sockenfarben führen das Forum aber bestimmt nun wieder in die gewünschte Richtung :)

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vor 18 Minuten schrieb rince:

Diese Position war im Flüchtlings-Thread immer voll rechts und rassistisch. Das war nämlich genau mein Argument, warum einige Migranten mMn ohne wenn und aber zu gehen haben :)

Quod licet Iovi non licet bovi.

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vor 3 Stunden schrieb Ennasus:


Ja, das ist wohl so, dass Dinge sehr unterschiedlich ankommen.
Ich schreibe, was ich schreibe, sehr bewusst als m e i n e Sicht der Dinge.

Ich meinte mich zu erinnern, dass du das selbst geschrieben hättest, dass die bewusst gewesen ist, dass du provoziert hast. Sollte ich mich da irren... sorry.

Und zu Punkt drei: Ich wüsste nicht, warum das jetzt nicht mehr gehen sollte.

 

 

Mir ist das immer noch unverständlich. Wirklich. Könntest Du KONKRET darstellen, inwiefern eine Eskalation bewusst provoziert wurde, andere verächtlich gemacht, pauschal verunglimpft, bewusst provoziert wurden? (Nein, ich stelle mich hier nicht begriffstutzig, sondern bin es wirklich. Eine Darstellung, wo KONKRET das Problem liegt, würde nicht nur helfen, das aktuelle Forenproblem, sondern quasi eine gesamtgesellschaftliche Problemlage zu verstehen). 

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vor 25 Minuten schrieb rince:

Die Frage, ob ein Priester ein Pferd besitzen darf oder die Diskussion über Sockenfarben führen das Forum aber bestimmt nun wieder in die gewünschte Richtung :)

 

Das ist zumindest mal ne neue Diskussion...

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vor einer Stunde schrieb rince:

Diese Position war im Flüchtlings-Thread immer voll rechts und rassistisch. Das war nämlich genau mein Argument, warum einige Migranten mMn ohne wenn und aber zu gehen haben :)


Ich habe n i c h t gesagt, dass jemand zu gehen hat!
Sondern dass ich als Hausherrin darauf bestehen würde, dass bestimmte Regeln einzuhalten sind.
 

bearbeitet von Ennasus
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vor 25 Minuten schrieb Ennasus:


Ich habe n i c h t gesagt, dass jemand zu gehen hat!
Sondern dass ich als Hausherrin darauf bestehen würde, dass bestimmte Regeln einzuhalten sind.
 

und wie würdest Du die Regeln durchsetzen?

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vor 35 Minuten schrieb Xamanoth:

 

 

Mir ist das immer noch unverständlich. Wirklich. Könntest Du KONKRET darstellen, inwiefern eine Eskalation bewusst provoziert wurde, andere verächtlich gemacht, pauschal verunglimpft, bewusst provoziert wurden? (Nein, ich stelle mich hier nicht begriffstutzig, sondern bin es wirklich. Eine Darstellung, wo KONKRET das Problem liegt, würde nicht nur helfen, das aktuelle Forenproblem, sondern quasi eine gesamtgesellschaftliche Problemlage zu verstehen). 


Enstprechende Postings herauszusuchen ist mir ehrlich gesagt jetzt einfach zu zeitaufwändig und ich mag mir das auch nicht mehr antun.

Gesamtgesellschaftlich gesehen (und ja, ich denke, das Forum ist durchaus ein Spiegel dazu) finde ich das Buch von Ernst Dieter Lantermann über die radikalisierte Gesellschaft, das auch von anderen schon erwähnt wurde, lesenswert. Und auch das Buch über den Anstand von Axel Hacke.

Aus meiner Sicht geht es um Reibungen und Dynamiken, die unweigerlich entstehen, wenn lebende Organismen (und als solche sehe ich auch die Erde mit den darauf lebenden Menschen) in eine neue Phase der Entwicklung treten. Die Globalisierung ist eine solche Phase, die Begrenztheit des Planeten macht eine weitere Expansion der wachsenden Menschheit unmöglich und es muss nach neuen Formen des Zusammenlebens gesucht werden. Dazu gehört die Einsicht, dass alle Menschen auf dem Planeten Erde aufeinander verwiesen sind und voneinander abhängig. Es geht auf Dauer nicht, dass man so tut, als ginge einen das, was außerhalb der eigenen Grenzen geschieht, nichts an und als könne man irgendetwas oder irgendjemanden auf Dauer ausgrenzen. Dass eine neue Form von Nähe auch Ängste auslöst, ist klar. Das gilt sowohl auf individueller Ebene als auch auf kollektiver.
Ich denke, es sind diese Ängste, die zur Freisetzung so heftiger Energien führen, wie wir sie momentan beobachten können. (Und dass diese Energien dann auch wieder neue Ängste und Gegenreaktionen auslösen, scheint mir auch klar.)

Aber: So wie es auf der individuellen Ebene gilt, sich weiter zu entwickeln und zu reifen, wenn man auf eine neue, erwachsene Art in Beziehung treten will und wie dieser Lernschritt nicht gemacht werden kann ohne freiwillige Selbstbeschneidung (und ohne das Bemühen, genauso wie sich selbst auch den andern in seinen Bedürfnissen zu sehen und ihn nicht mutwillig oder absichtlich zu verletzen), so geht das auch auf der kollektiven Ebene nicht.
 

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vor 3 Stunden schrieb Ennasus:

Und ich denke, es ist in einem als christlich deklarierten Forum nur zu legitim, dass sich diese Kriterien an den Werten der Religion orientieren.

 

Ja, das ist legitim. Nur ist es nicht mehr das Forum, dem ich vor 8 1/2 Jahren beigetreten bin. Damals gab es einen Bereich (der eine oder andere wird sich noch erinnern) der sogar den Konflikt im Namen trug. Das entsprach meiner Vorstellung, daß der verbale Streit, die Auseinandersetzung um das bessere Argument der einzige Weg ist, Meinungsverschiedenheiten auszutragen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Dazu gehört auch die prinzipielle Gleichwertigkeit der Standpunkte. Daher gab es einen dezidiert katholischen Bereich, und einen, der das eben nicht war.

 

Heute ist dieses Forum ein kath. Kirchenforum. Da das das Recht der Forumsleitung ist, ist daran auch nichts auszusetzen. Nur sind die Themen nicht mehr meine Themen, die Religion nicht meine Religion, die Werte nicht meine Werte und die Gesprächspartner sind mir auch abhanden gekommen. In einem solchen Forum bin ich maximal noch Zaungast.

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vor 4 Minuten schrieb Der Neugierige:

und wie würdest Du die Regeln durchsetzen?


Bei mir zu Hause?
Indem ich z.B. klar stelle und das auch durchziehe, dass ich bestimmte Themen oder eine bestimmte Wortwahl an meinem Tisch und mir gegenüber nicht akzeptiere.
Wenn jemand Wert darauf legt, mit mir zu sprechen, wird er sich daran halten. Wenn nicht, dann wird sich - wenn es wichtig ist - eine andere Gelegenheit für eine Begegnung ergeben.
(Meine Offenheit dafür bleibt.)

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vor 37 Minuten schrieb Ennasus:


Ich habe n i c h t gesagt, dass jemand zu gehen hat!
Sondern dass ich als Hausherrin darauf bestehen würde, dass bestimmte Regeln einzuhalten sind.
 

Und wer die Regeln konsequent nicht einhält, was machst du mit dem? 

:)

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vor 2 Minuten schrieb rince:

Und wer die Regeln konsequent nicht einhält, was machst du mit dem? 

:)


Den werde ich zur Tür begleiten und ihn bitten, wieder zu kommen, wenn er gewillt ist, sich an die Regeln zu halten.
Willst du Erziehungsratschläge von mir???

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vor 12 Minuten schrieb Marcellinus:

Heute ist dieses Forum ein kath. Kirchenforum. Da das das Recht der Forumsleitung ist, ist daran auch nichts auszusetzen. Nur sind die Themen nicht mehr meine Themen, die Religion nicht meine Religion, die Werte nicht meine Werte und die Gesprächspartner sind mir auch abhanden gekommen. In einem solchen Forum bin ich maximal noch Zaungast.


Ich finde es schön, dass du trotzdem noch da bist.
 

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vor 34 Minuten schrieb Ennasus:


Enstprechende Postings herauszusuchen ist mir ehrlich gesagt jetzt einfach zu zeitaufwändig und ich mag mir das auch nicht mehr antun.

Gesamtgesellschaftlich gesehen (und ja, ich denke, das Forum ist durchaus ein Spiegel dazu) finde ich das Buch von Ernst Dieter Lantermann über die radikalisierte Gesellschaft, das auch von anderen schon erwähnt wurde, lesenswert. Und auch das Buch über den Anstand von Axel Hacke.

Aus meiner Sicht geht es um Reibungen und Dynamiken, die unweigerlich entstehen, wenn lebende Organismen (und als solche sehe ich auch die Erde mit den darauf lebenden Menschen) in eine neue Phase der Entwicklung treten. Die Globalisierung ist eine solche Phase, die Begrenztheit des Planeten macht eine weitere Expansion der wachsenden Menschheit unmöglich und es muss nach neuen Formen des Zusammenlebens gesucht werden. Dazu gehört die Einsicht, dass alle Menschen auf dem Planeten Erde aufeinander verwiesen sind und voneinander abhängig. Es geht auf Dauer nicht, dass man so tut, als ginge einen das, was außerhalb der eigenen Grenzen geschieht, nichts an und als könne man irgendetwas oder irgendjemanden auf Dauer ausgrenzen. Dass eine neue Form von Nähe auch Ängste auslöst, ist klar. Das gilt sowohl auf individueller Ebene als auch auf kollektiver.
Ich denke, es sind diese Ängste, die zur Freisetzung so heftiger Energien führen, wie wir sie momentan beobachten können. (Und dass diese Energien dann auch wieder neue Ängste und Gegenreaktionen auslösen, scheint mir auch klar.)

Aber: So wie es auf der individuellen Ebene gilt, sich weiter zu entwickeln und zu reifen, wenn man auf eine neue, erwachsene Art in Beziehung treten will und wie dieser Lernschritt nicht gemacht werden kann ohne freiwillige Selbstbeschneidung (und ohne das Bemühen, genauso wie sich selbst auch den andern in seinen Bedürfnissen zu sehen und ihn nicht mutwillig oder absichtlich zu verletzen), so geht das auch auf der kollektiven Ebene nicht.
 

Ich behaupte dass NIEMAND behauptet was außerhalb der eigenen Grenzen geschieht ginge ihm nichts an, erst recht nicht bei mykath. Und es ist falsch, dass „Reife“ zwingend zu Offenheit und Nähe führt.

 

Inwiefern ein selbstzerstörerisches Ideal wie „Feindesliebe“ Reife bedeutet wäre auch ein interessantes Thema für ein katholisches Forum.

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vor 2 Minuten schrieb Caveman:

Erschossen. Wie einen räudigen Hund.

Wer hat wen erschossen und warum? Hab ich schon wieder was verpasst?

bearbeitet von Frank
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