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Klima-, Umwelt- und Naturschutz


Shubashi

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25 minutes ago, Marcellinus said:

 

Nein, das „Problem“ ist, daß Menschen das Bedürfnis haben, sich in ihrer Welt zu bewegen. Wurzeln schlagen ist etwas für Bäume.


Na ja, die USA haben schon eine spezielle Geschichte. Es gab z.B. in 110 Städten Straßenbahnsysteme, die Verlauf der Zeit vor und nach dem 2. WK abgewickelt wurden, um dem Automobil und der Grundstücksentwicklung zu weichen. Große Autokonzerne übernahme n die Stralßenbahn oft nur zum Zwecke der Abwicklung, was nicht heißt, dass der Busbetrieb dank weniger Infrastruktur nicht oftmals von sich aus rentabler war. Aus ähnlichen Gründen verdrängte auch bei uns der Busverkehr nach dem Krieg oft die Bahn.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/General_Motors_streetcar_conspiracy

 

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vor 5 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Daß die typischen Entfernungen in den USA weiter sind als in den Niederlanden, ist dir aber schon aufgefallen, oder? Nun bin ich nicht ständig bei unseren Nachbarn, aber die Male, die ich da war, waren die Straßen nicht weniger voll als hier, und das waren nur zum kleinen Teil Fahrräder. 

Falls jemand dabei wäre und mitmachen würde, würde ich ggf. eine Petition starten, dass alle Amis in die Niederlande ziehen, damit sie Lastenräder fahren können.

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Mir ist noch etwas nettes eingefallen, es gibt diesen wunderbaren Lubitsch-Film, „The Shop around the Corner“, der sogar stilecht in der Baltastraße im Budapest der 30er Jahre angesiedelt ist. Dort kommt bereits ein Lastenrad in einer kleinen Nebenrolle vor, das im Vergleich zu manch moderner Konstruktion recht solide wirkt. In Osteuropa kam damals ein Automobil auf ein paar hundert Einwohner, neben deutlich mehr Motorrädern und dem noch regelmäßig vorkommenden Pferdegespann war ein von Botenjungen gefahrenes Lieferfahrrad tatsächlich ein häufigeres und sehr geeignetes Vehikel.

Es ist halt nur die Frage, ob das Mobilitätsniveau dieser Zeit wirklich ernsthaft wieder ins Auge gefasst werden könnte und sollte.

(Allerdings könnte man wieder so atmosphärische Filme drehen, die auch heute noch auf „rotten tomatoes“ 99% Kritikerzustimmung erreichen.)

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vor 3 Stunden schrieb Shubashi:

Es ist halt nur die Frage, ob das Mobilitätsniveau dieser Zeit wirklich ernsthaft wieder ins Auge gefasst werden könnte und sollte.

  1. Haben sich die innerstädtischen Mobilitätsbedürfnisse seit damals tatsächlich so stark erweitert?
  2. Die mittlere Zeit für den Arbeitsweg hat sich in den letzten hundert Jahren kaum verändert, man braucht rund eine Stunde.
    Vor hundert Jahren ging man zu Fuß, heute benötigt man ein Auto. Ist das wirklich ein Fortschritt?
  3. In nordamerikanischen Städten braucht man wirklich ein Auto zum leben, in europäischen Städten geht das auch sehr gut ohne. Erstrebenswert?

 

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5 hours ago, Moriz said:
  1. Haben sich die innerstädtischen Mobilitätsbedürfnisse seit damals tatsächlich so stark erweitert?
  2. Die mittlere Zeit für den Arbeitsweg hat sich in den letzten hundert Jahren kaum verändert, man braucht rund eine Stunde.
    Vor hundert Jahren ging man zu Fuß, heute benötigt man ein Auto. Ist das wirklich ein Fortschritt?
  3. In nordamerikanischen Städten braucht man wirklich ein Auto zum leben, in europäischen Städten geht das auch sehr gut ohne. Erstrebenswert?

 

Durch die modernen Mobilitätsmöglichkeiten haben sich Arbeits- und Wohnorte wohl stärker auseinander verlagert, ebenso ist es selbst heute in Städten oft nicht möglich, pünktlich am Sonntag morgen um 6.00 Uhr zum Schichtbeginn in der Innenstadt zu erscheinen. Ich habe meine Frau dann gefahren, als sie noch keinen Führerschein hatte. Wenn man diese Entwicklung wieder umkehren möchte, braucht es wohl wieder einige Jahrzehnte Stadtplanung.


Ich persönlich würde Städte mit deutlich weniger und etwas langsameren Autoverkehr bevorzugen, die 30er Zonen werden ja selbst vor Schulen nur vage beachtet. 
Allerdings wäre selbst der öffentliche und der Lieferverkehr schon mal erheblich. 
 

Dazu kommen die erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen einer reduzierten Mobilität: Deutschland hat aktuell wohl die höchsten Flughafengebühren in der EU, was den Flugverkehr im Vergleich zu den Nachbarstaaten bereits deutlich reduziert hat, weil viele Airlines dann keine Flüge mehr anbieten.

Finde ich persönlich gut, aber ich arbeite in dem Bereich ja auch nicht mehr.

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vor 7 Stunden schrieb Moriz:
  1. Haben sich die innerstädtischen Mobilitätsbedürfnisse seit damals tatsächlich so stark erweitert?

 

Die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen durchaus.

 

vor 7 Stunden schrieb Moriz:
  1. Die mittlere Zeit für den Arbeitsweg hat sich in den letzten hundert Jahren kaum verändert, man braucht rund eine Stunde.
    Vor hundert Jahren ging man zu Fuß, heute benötigt man ein Auto. Ist das wirklich ein Fortschritt?

 

Oh ja! Die Auswahlmöglichkeit des Arbeitsplatzes wuchs enorm!

 

vor 7 Stunden schrieb Moriz:
  1. In nordamerikanischen Städten braucht man wirklich ein Auto zum leben, in europäischen Städten geht das auch sehr gut ohne. Erstrebenswert?

 

Das darf der einzelne Mensch entscheiden. Erwachsenen traue ich das zu.

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vor 40 Minuten schrieb rorro:

Das darf der einzelne Mensch entscheiden.

Ja.

Bei uns hat man die Wahl.

In Nordamerika nicht,

DAS ist der Punkt.

 

vor 18 Minuten schrieb rince:

Um 1910 hatte Los Angeles ca. 300'000 Einwohner, heute sind es ca. 3.7 Millionen

Mal wieder am Thema vorbei.

Was ist entscheidend: Wie weit ich zur Arbeit fahren kann? Oder wie lange ich dafür brauche? In Bezug auf Lebensqualität halte ich letzeres für entscheidend.

 

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20 minutes ago, rince said:

Thanos


Der Typ ist mir äußerst unsympathisch, obwohl ich denke, dass sein großer Auftritt noch kommen wird.

 

Aktuell sehen wir, mMn, dass der (in meinen Augen notwendige) Umbau einer Industriegesellschaft zu einer mit den natürlichen Umweltbedingungen besser kompatibleren Lebensweise eben keineswegs einfach ist. 
Der Wohlstand und die Lebensqualität hängen dabei anscheinend sehr mit der einsetzbaren Energie zusammen, weswegen die Hektik mit der das umgesetzt werden soll, sehr wohl unser Wirtschafts- und Sozialstaatsmodell zerstören könnte. 
 

Das gilt genauso für die Mobilität - wir haben gerade einen enormen Fachkräftemangel, und bei uns in der Firma wird man deshalb gerne öfter mal durch den Kreis gescheucht, um die Personallücken zu stopfen. Das ist sehr unbeliebt, aber eben auch definitiv nicht zu ändern.

Und es wird auch nicht besser werden, im Gegenteil: durch die Krankenhausreform werden Kliniken schließen, die zu fahrenden Strecken werden immer weiter, der Zeitdruck steigt, der Personalbedarf wächst. Mehr und schnellere Mobilität und bessere Telematik werden die einzigen akzeptablen Antworten sein, solange wir versuchen, wirklich mehr Leben zu retten und möglichst Risiken zu vermeiden.

Und da müssen wir halt diskutieren: weniger Energieinsatz und weniger Geschwindigkeit werden einen Preis haben, wollen wir den zahlen - für ein entspannteres, ärmeres und evtl. manchmal kürzeres Leben?

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vor 24 Minuten schrieb Moriz:

Was ist entscheidend: Wie weit ich zur Arbeit fahren kann? Oder wie lange ich dafür brauche? In Bezug auf Lebensqualität halte ich letzeres für entscheidend.

Ich ja auch. Darum habe ich eine Wohnung, von der ich keine 10 Minuten zur Arbeit brauche. Zu Fuß. 

 

Aber ich muss zur Kenntnis nehmen, dass andere Menschen andere Prioritäten haben bzw. nicht derart flexibel sind in Bezug auf den Wohnort wie ich, der ich alleine wohne. Würde meine Freundin bei mir einziehen, müsste sie weit über eine Stunde mit den Öffis zur Arbeit fahren. Bei anderen Paaren sieht es nicht besser aus.

 

Diese Realität sollte man nicht aus den Augen verlieren. Die Lebenswirklichkeit ist in Bezug auf Arbeit und Wohnen halt nicht mehr wie vor 100 Jahren.

 

 

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vor 23 Minuten schrieb Shubashi:
vor einer Stunde schrieb rince:

Thanos


Der Typ ist mir äußerst unsympathisch

Aber er hat trotzdem recht... :P

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Was machen Deutsche Klimaschützer sonst so in ihrer Freizeit, wenn sie sich nicht gerade auf Straßen festkleben, weil die Welt ja angeblich kurz vor Untergang steht?

Klar, einfach mal ne Kreuzfahrt :D 

 

Wasser predigen, Wein saufen. Nichts Neues unter der Sonne...

 

Klimaaktivist schwänzt Gerichtstermin – für Kreuzfahrt (watson.ch)

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vor 27 Minuten schrieb rince:

Was machen Deutsche Klimaschützer sonst so in ihrer Freizeit, wenn sie sich nicht gerade auf Straßen festkleben, weil die Welt ja angeblich kurz vor Untergang steht?

Klar, einfach mal ne Kreuzfahrt :D 

 

Wasser predigen, Wein saufen. Nichts Neues unter der Sonne...

 

Klimaaktivist schwänzt Gerichtstermin – für Kreuzfahrt (watson.ch)

Die Kreuzfahrt ist doch bestimmt garnz privat ...

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36 minutes ago, rince said:

Was machen Deutsche Klimaschützer sonst so in ihrer Freizeit, wenn sie sich nicht gerade auf Straßen festkleben, weil die Welt ja angeblich kurz vor Untergang steht?

Klar, einfach mal ne Kreuzfahrt :D 

 

Wasser predigen, Wein saufen. Nichts Neues unter der Sonne...

 

Klimaaktivist schwänzt Gerichtstermin – für Kreuzfahrt (watson.ch)


Das Beste aus dem Bericht: eine Richterin mit Humor, Sprachwitz und Sinn für tätige Sühne.

Quote

Richterin Monika Pinski habe das Fernbleiben Fauers mit der Bemerkung: «Wir sitzen ja alle in einem Boot», kommentiert. Seine Mitstreiter, zwei Studenten und eine Psychologin, hätten schweigend im Gerichtssaal gesessen, berichtet «Bild».

An seiner Strafe wegen Hausfriedensbruch kamen die Aktivisten nicht vorbei: Pinski verurteilte sie zu einer Geldbusse, die der Umweltorganisation BUND zugutekommen soll. Die Amtsrichterin schlug zudem einen ungewöhnlichen Kompromiss vor: Die Gruppe soll den Saal im Regionshaus putzen, dafür darf sie einen Brief an die Abgeordneten schreiben. …

 

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vor 2 Stunden schrieb rince:

"Der Oberbürgermeister von Hannover, Belit Onay (Grüne), hatte sich jedoch kurz nach der Protestaktion mit den Aktivisten geeinigt und ihre Forderungen weitgehend unterstützt."

 

Keine weiteren Fragen.

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vor 2 Stunden schrieb Shubashi:


Das Beste aus dem Bericht: eine Richterin mit Humor, Sprachwitz und Sinn für tätige Sühne.

 

"Richterin Pinski fasste während der Verhandlung laut einem Bericht der «Hannoverschen Allgemeinen» zusammen: Die Methode der «Letzten Generation» sei der Sache nicht förderlich gewesen. «Das Grundproblem wird durch blosses Wischen nicht gelöst – das kann ich hier auch nicht lösen.» Sie selbst habe schon vor Jahren ihr Auto in der Stadt abgeschafft und gehe seitdem zu Fuss oder nehme die Bahn."

 

Klingt eher als bedaure sie es, die Herrschaften nicht freisprechen zu können.

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vor 2 Minuten schrieb Flo77:

"Der Oberbürgermeister von Hannover, Belit Onay (Grüne), hatte sich jedoch kurz nach der Protestaktion mit den Aktivisten geeinigt und ihre Forderungen weitgehend unterstützt."

 

Keine weiteren Fragen.

Fragen an wem?

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Deutschland mit 41000 kWh/Kopf/Jahr auf Platz 40. Antiproportional zur Hysterie. Berechnungsgrundlage ist Energie und nicht nur Strom.

bearbeitet von Soulman
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1 hour ago, Soulman said:

Deutschland mit 41000 kWh/Kopf/Jahr auf Platz 40. Antiproportional zur Hysterie. Berechnungsgrundlage ist Energie und nicht nur Strom.


Trotzdem erstaunliche Unterschiede; wieso z.B. die Schweiz und Großbritannien deutlich weniger verbrauchen, Belgien aber soviel mehr, würde mich schon interessieren.

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Wenn ich raten müsste, würde ich in Belgien auf die Bausubstanz tippen. Das letzte Mal, als ich da war, habe ich jede Menge Einfachverglasung gesehen, selbst bei relativ Wohlhabenden. GB? Keine Ahnung.

bearbeitet von Soulman
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vor 43 Minuten schrieb Shubashi:


Trotzdem erstaunliche Unterschiede; wieso z.B. die Schweiz und Großbritannien deutlich weniger verbrauchen, Belgien aber soviel mehr, würde mich schon interessieren.

Vermutlich ist das auch wegen der Industrie so. Deren Verbrauch wird ja sicherlich mit reinfließen in die Endsumme.

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