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Politik für Alle


mn1217

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vor 1 Minute schrieb mn1217:
vor 43 Minuten schrieb Marcellinus:

Und diese Instanz nennt man mit einem altertümlichen Wort „Gesellschaftsvertrag“, Grundlage eines jeden Rechtsstaates. Heißt in den meisten Ländern „Verfassung“, bei uns aus historischen Gründen „Grundgesetz“. Meint aber das Gleiche. 

 

Im Prinzip ja.

Und natürlich gibt es diese Instanz und Menschen kommen meistens auf den Trichter,dass sie diese Instanz brauchen.

 

Aber " bedingungslose Unterwerfung"?

Welche Verfassung fordert denn das?

Beiss dich nicht an dieser Formulierung fest. Für sich genommen ist sie nämlich Quatsch. Das Grundgesetz ist liberaler.

Auch wenn die Formulierung einen wahren Kern enthält. Nämlich das zum Ausgleich der gesellschaftlichen Gruppen heilige Bücher hinter das Grundgesetz zurück zu treten haben.

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Momentan wird darüber diskutiert,etwas am GG zu ändern.

Und ich finde gut und wichtig,dass eine solche Diskussion möglich ist.

Wäre sie bei bedingungsloser Unterwerfung nicht.

Da haben sich ja ganz offensichtlich einige eben nicht unterworfen. Und das sind nicht alle staatszersetzende Individuen.

 

Ein Buch, ob nun heilig oder was auch immer ( ich halte heilig eher für eine göttliche und menschliche Eigenschaft), kann ja gar nicht zurücktreten. Es ist nur ein Buch.

Ob die Bibel im Buchregal nun über,unter oder neben dem GG steht,spielt keine Rolle.

Wichtig ist,was Menschen daraus machen.

Es sind Erkenntnisse aus der Bibel respektive deren Interpretation in das GG eingeflossen.

Aus dem Koran vermutlich weniger.

Und auch viele andere Erkenntnisse.

Auf den Inhalt des GG können sich viele Deutsche ( alle bekommt man ja nie) ganz gut einigen.

Und das ist doch der Punkt.

Ein Werk,eine Instanz,auf die sich geeinigt werden kann. Die aber auch hinterfragt und geändert werden kann ,weil sie genau dies zulässt.

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Ein Gesellschaftsvertrag ist die Grundlage einer Gesellschaft, eine, zumindest nach der Theorie, freiwilllige Vereinbarung aller mit allen, wie sie ihr Zusammenleben gestalten wollen. Sie gründet auf der Idee des gleichen Rechtes aller Bürger einer Landes auf Leben, Freiheit und das Streben nach ihrer Vorstellung von Glück. Es ist ein Ideal, auf das sich die Mitglieder einer Gesellschaft geeinigt haben, und dieses Ideal enthält einen Kern, den man nicht ändern kann, ohne das ganze Ideal zu verraten. Der Rest ist verhandelbar, der Kern nicht. 

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vor 10 Stunden schrieb Flo77:

Duesi hatte ihn als Beispiel gebracht, sonst hätte ich ihn gar nicht kommentiert.

Özdemir braucht keine muslimische Politik zu machen um für mich unwählbar zu sein. Er ist bei den Grünen...

 

Lach!

Özdemir ist allerdings ein Politiker, der sich notfalls zwischen alle Stühle setzt und eine für mich erfreulich klare Haltung zur türkischen Politik hat und diese auch äußert.

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vor 8 Stunden schrieb helmut:

die probleme sind mir wohlbekannt.  ich trage sie aber nicht mit dem muslim aus indem ich ihm kleidungsvorschriften mache. das ist dann für mich ausgrenzung, bei mir und von anderen eine form des rassismus genannt.

 

wenn ich mit dem islam auseinandersetze muß ich mich schlau machen über ihn, seine sehr differenzierte historie betrachten. ich muß trennen können zwischen politischem islam, religiösem islam und regionaler kultur und gleichzeitig ihre zusammenhänge nicht aus dem auge verlieren. es läuft unter dem fremdwort "ambiguität=mehrdeutigkeit". maßstab für mein verhalten ist der muslim in meinem haus, in meiner staat, in meinem land. maßstab ist aber auch deutsches, europäisches verhalten in junger vergangenheit.

 

Das von dir geforderte Sich-Schlaumachen hilft aber reichlich wenig, wenn die türkische Schülerin mit 13 nach den Sommerferien in ihrer Heimat Türkei als Verlobte von Großkusin Mehmet aus dem Heimatdorf zurückkehrt. Da läuft dann definitiv gewaltig was schief.

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Bei Muslimen sehe ich durchaus die Möglichkeit, dass sie ihren Glauben innerhalb des Grundgesetzes leben können. So wie ich die politischen Forderungen aus dem muslimischen Glauben verstanden habe, sind es zumeist Forderungen an einen islamischen Staat. Es gibt aber keine Forderung im islamischen Glauben, dass jeder Staat ein islamischer Staat sein müsse. Wichtig wäre hier aber, die innerislamische Diskussion stärker zu fördern. Christen sind es nach dem Trauma des 30jährigen Krieges gewohnt, christliche Überzeugungen eher unpolitisch zu vertreten und verbitten sich staatliche Einmischung in ihre Überzeugungen. Muslime haben hier eine andere Mentalität. Es ist durchaus üblich, dass Moscheenvereine unter staatlicher Aufsicht stehen und dass staatlich vorgegeben wird, was in den Moscheen gepredigt wird. Das ist für Muslime auch kein Gewissensproblem. Hier sehe ich tatsächlich Nachholbedarf. Ich halte es weniger für erforderlich, dass Muslime glaubwürdig ihre Grundgesetztreue unter Beweis stellen müssen. Ich halte es aber sehr für erforderlich, dass Angebote für Muslime geschaffen werden, ihren Glauben innerhalb des Grundgesetzes leben zu können. Es sind ja die Muslime selbst, die oft abgestoßen davon sind, was für radikale Botschaften in den deutschen Moscheen gepredigt werden. Vor allem Muslime aus Syrien kennen von ihrer Heimat einen wesentlich liberaleren Islam, als er in deutschen Moscheen verkündet wird.

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vor 7 Stunden schrieb mn1217:

 

Artenschutz für Berufe gibt es nicht.

 

Ich habe eine Onkel, der Polizeidirektor war und eine gute Freundin ( Trauzeugin Standesamt),die bei der Polizei ist. Also daher braucht bei mir niemand etwas zu befürchten.

Beide( insbesondere mein Onkel..) würden den Artikel viel gelassener sehen. Ich höre meinen Onkel so in der Mitte des Ganzen sogar lachen.( und zum Schluss sehr prinzipiell werden. Das ist so eine Familiensache ).

 

Ihr seid so besserwisserisch manchmal...

Du führst dich auf als wüsstest du alles besser und müsstest mir sagen,was richtig und falsch ist.

Ich kann selbst denken. Kommt halt was Anderes raus als bei dir.

 

Das ist das grundsätzliche Problem an Kommunikation, dass der Empfänger die Botschaft des Senders nicht unbedingt so aufnimmt, wie der Sender sie verfasst hat. Das rührt schlichtweg daher, dass auf dem Übermittlungsweg so einiges an Hindernissen (wie z.B. Vorerfahrungen und Voreinstellungen) ist.

Und nein, das möchte ich nicht als Belehrung an dich verstanden wissen.

Ich nehme zur Kenntnis, was bei dir ankommt, nämlich Besserwisserei und LehrerInnengehabe. Danke für dein Feedback. Tja, ich denke mal drüber nach und würde mich freuen, wenn du über mein Feedback an dich auch nachdenken würdest. Ich habe nämlich leider den Eindruck, dass du sehr empfindlich bist. Ich wüsste nicht, wie ich noch formulieren könnte, ohne das du dich von mir belehrt fühltest. Aufgefallen ist mir allerdings, dass du nicht nur bei mir das Gefühl hast, dass man dich belehren will, wenn man dir eigentlich nur argumentativ widerspricht.

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vor 7 Stunden schrieb mn1217:
vor 23 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Was ist daran totalitär, wenn man erwartet, dass die derzeitigen grundgesetzlichen Grundlagen unseres Staates bdingungslos akzeptiert werden?

UNTERWERFUNG

Und BEDINGUNGSLOS.

 

Wieso schreist du mich jetzt an?

Das GG ist Grundlage unseres Staates. Wer hier leben will, hat sich zunächst einmal an diese Grundlage zu halten, und zwar ohne Wenn und Aber.

Selbstverständlich kann er sich politisch engagieren, um eine Änderung des GG zu erwirken. Solange das GG aber gilt, sehe ich keinen Grund, sich nicht an dieses GG zu halten. Das sehe ich so, weil ich in unserem GG rein gar nichts erkennen kann, was für Menschen schädlich wäre.

Religionsfreiheit kann kein Freibrief dafür sein, gegen die Grundlagen unseres Staates zu verstoßen. Denn wer gegen Grundlagen unseres Staates verstößt, sorgt mit solchem Verhalten auf Dauer dafür, dass der Staat keine Grundlage mehr hat, also kaputt geht.

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vor 7 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt, muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

J. W. v. Goethe

 

Das ist mir jetzt zu sehr losgelöst vom GG.

Das für sich und absolut gesehen, hieße, dass man in einem Unrechtsstaat keine Zivilcourage zeigensollte, sondern diesen Staat zu verlassen hätte.

Nö.

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vor 7 Stunden schrieb mn1217:
vor 10 Stunden schrieb Flo77:

Duesi hatte ihn als Beispiel gebracht, sonst hätte ich ihn gar nicht kommentiert.

Özdemir braucht keine muslimische Politik zu machen um für mich unwählbar zu sein. Er ist bei den Grünen...

 

Schon schade,dass es das Zentrum nicht mehr gibt, was?

 

und das ist jetzt selbstverständlich kein persönlicher Angriff, oder?

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vor 7 Stunden schrieb Soulman:

Dann sprich bitte nicht von der AFD als verfassungsfeindlich. Denn genau das bedeutet es. Einen dritten Weg mit Rosinenpicken gibt es nicht. „Männer sind gleicher als Frauen“ ist eine mögliche Konsequenz. Gilt heute überall da, wo der Islam die weltliche Macht ausübt.

 

nu ja, dass Männer gleicher als Frauen sind, haben wir in den letzten Wochen und Monaten nicht nur dort, wo der Islam die weltliche Macht ausübt, eleben dürfen.

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vor 7 Minuten schrieb Die Angelika:

Das ist mir jetzt zu sehr losgelöst vom GG.

Das für sich und absolut gesehen, hieße, dass man in einem Unrechtsstaat keine Zivilcourage zeigensollte, sondern diesen Staat zu verlassen hätte.

Nö.

 

Es ist einfach nur ein Satz von Goethe, nicht mehr, nicht weniger. Jeder kann sich da seine eigene Meinung bilden. Wobei wir eben im Moment keinen Unrechtsstaat haben. Wie das mit der Wirksamkeit von Zivilcourage ist, kann man im Moment zB. in Hongkong beobachten.

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vor 6 Stunden schrieb Frank:

Cem Özdemir mal gesagt hat: "Kein heiliges Buch steht über dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland".

 

Klasse, dass das ausgerechnet ein 'muslimischer' Politiker festhalten muss, der keine Bereicherung für Deutschland ist 😂

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vor 2 Stunden schrieb mn1217:
vor 7 Stunden schrieb mn1217:

Dass Religion nicht weltlich herrschen sollte,sehe ich auch so.

Aber " bedingungslose Unterwerfung"?

Niemals und für niemanden,ob religiös oder Arbeitstisch.

 

Oh.

Na gut. Viel Spaß damit.

 

???

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vor 2 Stunden schrieb mn1217:
vor 7 Stunden schrieb Soulman:

Dann sprich bitte nicht von der AFD als verfassungsfeindlich. ...

Habe ich?

Ich denke nicht.

Allerdings denke ich,dass sie sehr zu Recht unter Beobachtung steht.

Ich sehe da gefährliche Tendenzen.

 

 

Tja und die AfD hält ihre von dir als gefährlich bezeichnete Tendezne wohl für Zvilcourage im Kampf gegen eine bedingungslose Unterwerfung unter unser GG

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vor 2 Stunden schrieb mn1217:
vor 6 Stunden schrieb Frank:

"Bedingungslose Unterwerfung" klingt nicht schön, dieser Formulierung mag ich mich auch nicht so recht anschliessen.

Jeder einzelne aber auch gesellschaftliche Akteure - damit auch die organisierten Religionen - haben das Recht, vielleicht sogar die Pflicht geschriebene und ungeschriebene gesellschaftlichen Regeln zu hinterfragen. Am Ende des Tages gilt aber auch was Cem Özdemir mal gesagt hat: "Kein heiliges Buch steht über dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland".

Aber daneben.

Und das GG ist kein " heiliges Buch"- das ist auch besser so.

Ich will gar kein " heiliges Buch" als Verfassung.

 

Und wo hätte jetzt Cem Özdemir behauptet, dass das GG ein heiliges Buch sei?

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Gerade eben schrieb Die Angelika:

 

Klasse, dass das ausgerechnet ein 'muslimischer' Politiker festhalten muss, der keine Bereicherung für Deutschland ist 😂

Also ich glaube ihm das auch nicht.

 

Leider war Özdemir 2012 kein Mitglied des Bundestages. Mich hätte brennend interessiert, ob er diese Prämisse auch im Dezember noch aufrecht erhalten hätte.

 

Was er an Interviews gegeben hat, lässt eher vermuten, daß er genau wie die "Volksparteien" vor den heiligen Schriften jämmerlich eingeknickt ist. Und wenn er schon beim Schutz von unmündigen Jungen schon keine Eier in der Hose hat, wieso sollte ich als Wähler glauben, er hätte sie bei anderen Themen?

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vor 2 Minuten schrieb Die Angelika:
vor 8 Stunden schrieb mn1217:
vor 23 Stunden schrieb Die Angelika:

Was ist daran totalitär, wenn man erwartet, dass die derzeitigen grundgesetzlichen Grundlagen unseres Staates bdingungslos akzeptiert werden?

UNTERWERFUNG

Und BEDINGUNGSLOS.

 

Wieso schreist du mich jetzt an?

Das GG ist Grundlage unseres Staates. Wer hier leben will, hat sich zunächst einmal an diese Grundlage zu halten, und zwar ohne Wenn und Aber.

Selbstverständlich kann er sich politisch engagieren, um eine Änderung des GG zu erwirken. Solange das GG aber gilt, sehe ich keinen Grund, sich nicht an dieses GG zu halten. Das sehe ich so, weil ich in unserem GG rein gar nichts erkennen kann, was für Menschen schädlich wäre.

Religionsfreiheit kann kein Freibrief dafür sein, gegen die Grundlagen unseres Staates zu verstoßen. Denn wer gegen Grundlagen unseres Staates verstößt, sorgt mit solchem Verhalten auf Dauer dafür, dass der Staat keine Grundlage mehr hat, also kaputt geht.

Dennoch ist die Forderung der bedingungslosen Unterwerfung etwas strange.

Bedingungslose Unterwerfungen gibts für gewöhnlich nur in totalitären Systemen. In einer Demokratie ist hingegen grundsätzlich alles verhandelbar. Entsprechend liberal ist auch unser Grundgesetz gestrickt.

Worin ich dir zustimme ist das es Kernelemente gibt, die wenn verändert würden, aus der Bundesrepublik einen anderen Staat machen würden. Der Pluralismus ist ein solches Kernelement. Ein Element das nur in seiner Ausgestaltung, hingegen nicht in seiner grundsätzlichen Gültigkeit, verhandelbar ist.

In dem Moment wo man hingeht und sagt: "Wir sind ein Land in dem jeder nach seiner Reigion selig werden kann, jetzt suchen wir Wege und Kompromisse bei denen Religiöse ihre Religionen leben können und Nichtreligiöse so unbehelligt bleiben wie nur itgend möglich" kannst du deine "Bedingungslose Unterwerfung" in die Tonne treten. "Unterwerfung unter die die Verfassung"? Meinetwegen. Cem Özdemir hat das knackiger formuliert. "Bedingungslos" hingegen - Keine Chance. Nicht so lange wir eine liberale Demokratie sind.

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vor 30 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Das von dir geforderte Sich-Schlaumachen hilft aber reichlich wenig, wenn die türkische Schülerin mit 13 nach den Sommerferien in ihrer Heimat Türkei als Verlobte von Großkusin Mehmet aus dem Heimatdorf zurückkehrt. Da läuft dann definitiv gewaltig was schief.

Wobei das ja kein Verstoß gegen deutsche Gesetze ist. Gefällt mir zwar auch nicht. Aber es würde sich auch nicht durch eine "bedingungslose Unterwerfung" unter das Grundgesetz ändern.

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vor 3 Minuten schrieb Frank:

Dennoch ist die Forderung der bedingungslosen Unterwerfung etwas strange.

Bedingungslose Unterwerfungen gibts für gewöhnlich nur in totalitären Systemen. In einer Demokratie ist hingegen grundsätzlich alles verhandelbar. Entsprechend liberal ist auch unser Grundgesetz gestrickt.

Worin ich dir zustimme ist das es Kernelemente gibt, die wenn verändert würden, aus der Bundesrepublik einen anderen Staat machen würden. Der Pluralismus ist ein solches Kernelement. Ein Element das nur in seiner Ausgestaltung, hingegen nicht in seiner grundsätzlichen Gültigkeit, verhandelbar ist.

In dem Moment wo man hingeht und sagt: "Wir sind ein Land in dem jeder nach seiner Reigion selig werden kann, jetzt suchen wir Wege und Kompromisse bei denen Religiöse ihre Religionen leben können und Nichtreligiöse so unbehelligt bleiben wie nur itgend möglich" kannst du deine "Bedingungslose Unterwerfung" in die Tonne treten. "Unterwerfung unter die die Verfassung"? Meinetwegen. Cem Özdemir hat das knackiger formuliert. "Bedingungslos" hingegen - Keine Chance. Nicht so lange wir eine liberale Demokratie sind.

 

Nur hat halt Soulman vermutlich genau das mit seiner Formulierung gemeint.

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vor 4 Minuten schrieb duesi:

Wobei das ja kein Verstoß gegen deutsche Gesetze ist. Gefällt mir zwar auch nicht. Aber es würde sich auch nicht durch eine "bedingungslose Unterwerfung" unter das Grundgesetz ändern.

 

natürlich ist das kein Verstoß gegen deutsche Gesetze, er wird aber aller Wahrscheinlichkeit nach genau da hinführen.

Im übrigen hatte ich den von dir zitierten Kommentar als Antwort auf helmuts Kommentar verfasst.

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vor einer Stunde schrieb mn1217:
vor 2 Stunden schrieb Frank:

Dass das Grundgesetz ein heiliges Buch sei hat auch niemand gesagt. Aber es ist das Dokument welches den Rahmen absteckt innerhalb dessen die Weltanschauungen (auch die ohne Gott) miteinander klar kommen.

 

Und da ist es nun eine Frage der Perspektive. Für deine persönliche Ethik, für dein persönliches Leben kannst du die Bibel gleichberechtigt daneben legen. Mach ich ja auch. Drum bin ich ja bei den Grünen.

 

Im Zusammenspiel der gesellschaftlichen Gruppen funktioniert das nicht mehr. Der Atheist will seine Ruhe, der Christ das Glockengeläut, der Muslim den Ruf des Muezzin. Jeder dieser drei empfindet einen Verstoss gegen den jeweils eigenen Wunsch als Zumutung (in Wahrheit isses komplizierter weil das Empfinden eines jeden Gruppenmitglied in größeren oder kleineren Nuancen abweicht aber erlaubt mir diese Vereinfachung). Das bekommst du nur unter einen Hut, wenn es eine Instanz gibt die das regelt. Beim Thema "Gebetsruf/Glockenläufen ist das der Staat der über Lärmschutz die Religionen zur Rücksicht zwingt und nicht glaubende vorgibt was sie ertragen zu haben. Das gleiche ist bei gesellschaftlichen Themen die nicht legislativ geregelt werden, nur hier fällt mir kein Beispiel ein. Ist auch egal. In beiden gesellschaftspolitischen Feldern brauchst du eine Geschäftsordnung die das zusammen leben regelt. Das kann die Bibel nicht sein, Muslime oder Atheisten muss nicht interessieren was da drin steht. Das kann nur das Grundgesetz regeln. Und da wo das Grundgesetz das demokratische zusammenleben der Individuen bzw der Gruppen regelt müssen heilige Bücher einen Schritt zurück treten.

 

 

Naja,Schritt zurück. Es ist einfach etwas Anderes.

Natürlich regelt die Legislative und natürlich gilt das GG.

 

Aber bedingungslose Unterwerfung? Etwas,dem sich jeder beugen muss?

So definiert sich das GG nicht Mal selbst.

Es spricht von Rechten und Freiheiten. 

Es verbietet kein kritisches Denken. 

 

Es ist doch überhaupt nicht der Geist des GG, Unterwerfung zu wollen.

Unterwerfung hab ich auch nicht gefordert. Im Gegenteil! Das Gerede von "bedingungsloser Unterwerfung" halte ich für undemokratischen Unsinn.

Differenzierter betrachtet hat er aber den beschriebene wahren Kern.

Keine gesellschaftliche Gruppe, auch keine Religion, kann den Anspruch erheben der bestimmer zu sein. "Bestimmer" ist das Grundgesetz. Das die Regelungen kritisch hinterfragbar sind, darin stimme ich dir ja zu.

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vor 3 Minuten schrieb Die Angelika:
vor 8 Minuten schrieb Frank:

Dennoch ist die Forderung der bedingungslosen Unterwerfung etwas strange.

Bedingungslose Unterwerfungen gibts für gewöhnlich nur in totalitären Systemen. In einer Demokratie ist hingegen grundsätzlich alles verhandelbar. Entsprechend liberal ist auch unser Grundgesetz gestrickt.

Worin ich dir zustimme ist das es Kernelemente gibt, die wenn verändert würden, aus der Bundesrepublik einen anderen Staat machen würden. Der Pluralismus ist ein solches Kernelement. Ein Element das nur in seiner Ausgestaltung, hingegen nicht in seiner grundsätzlichen Gültigkeit, verhandelbar ist.

In dem Moment wo man hingeht und sagt: "Wir sind ein Land in dem jeder nach seiner Reigion selig werden kann, jetzt suchen wir Wege und Kompromisse bei denen Religiöse ihre Religionen leben können und Nichtreligiöse so unbehelligt bleiben wie nur itgend möglich" kannst du deine "Bedingungslose Unterwerfung" in die Tonne treten. "Unterwerfung unter die die Verfassung"? Meinetwegen. Cem Özdemir hat das knackiger formuliert. "Bedingungslos" hingegen - Keine Chance. Nicht so lange wir eine liberale Demokratie sind.

 

Nur hat halt Soulman vermutlich genau das mit seiner Formulierung gemeint.

Das mag sein. Das ändert aber nichts daran das die Formulierung "bedingunslose Unterwerfung" - da hat mn1217 recht, trotz allem wo ich ihr widersprochen habe - undemokratischer Unsinn ist. "Unterordnung" würde ich mitgehen. Damit das zusammenleben funktioniert müssen sich alle - Theisten wie Atheisten - in die liberale Gesellschaftsordnung einfügen. So lange wir eine liberale Demokratie sind kann das aber keine "beingunslose Unterwerfung" sein. Religionen und Weltanschauung sind vielleicht Diener der Gesellschaft, aber nicht ihre Sklaven.

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vor 11 Minuten schrieb Die Angelika:
vor 17 Minuten schrieb duesi:

Wobei das ja kein Verstoß gegen deutsche Gesetze ist. Gefällt mir zwar auch nicht. Aber es würde sich auch nicht durch eine "bedingungslose Unterwerfung" unter das Grundgesetz ändern.

 

natürlich ist das kein Verstoß gegen deutsche Gesetze, er wird aber aller Wahrscheinlichkeit nach genau da hinführen.

Im übrigen hatte ich den von dir zitierten Kommentar als Antwort auf helmuts Kommentar verfasst.

Nun ja, dann musst du den Gedankenaustausch mit helmut via PM führen, wenn du auf Zwischenrufe so verschnupft reagierst. So lange das öffentlich läuft ist auch jeder frei seinen Senf dazuzugeben.

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vor 30 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Wieso schreist du mich jetzt an?

Das GG ist Grundlage unseres Staates. Wer hier leben will, hat sich zunächst einmal an diese Grundlage zu halten, und zwar ohne Wenn und Aber.

Selbstverständlich kann er sich politisch engagieren, um eine Änderung des GG zu erwirken. Solange das GG aber gilt, sehe ich keinen Grund, sich nicht an dieses GG zu halten. Das sehe ich so, weil ich in unserem GG rein gar nichts erkennen kann, was für Menschen schädlich wäre.

Religionsfreiheit kann kein Freibrief dafür sein, gegen die Grundlagen unseres Staates zu verstoßen. Denn wer gegen Grundlagen unseres Staates verstößt, sorgt mit solchem Verhalten auf Dauer dafür, dass der Staat keine Grundlage mehr hat, also kaputt geht.

Vielleicht sollten sich die Fans unseres Grundgesetzes mal in Erinnerung rufen, daß dem parlamentarischen Rat weiland kein Engel mit dem auf Goldplatten gravierten Urtext erschien, sondern der Text Ausdruck der Werteordnung des deutschen Volkes (es gab zwar ethnische Deutsche, die keine deutschen Staatsbürger waren, aber kaum deutsche Staatsbürger, die nicht ethnische  Deutsche waren). Inhaltlich formte die Ethnie die schriftlich niedergelegte Verfassung auf der einen Seite, was aber noch wichtiger war sie definierte auch die ungeschriebene Ordnung der Gesellschaft.

 

Die ethnischen Verschiebungen durch Zuwanderung und gleichzeitiger Auflösung des ethnischen Zusammenhalts sorgen auf der einen Seite für die Instabilität der ungeschriebenen Ordnung - bzw. für die Ausprägung der diversen Parallelgesellschaften. Auf der anderen Seite wird das Grundgesetz dadurch angreifbar. Wie gesagt ist es weder vom Himmel gefallen noch ist es sakrosankt. Wenn das Staatsvolk entsprechend wählt, kann und wird sich das GG unaufhaltsam verändern. Auch in seinen Kernpunkten (wen interessiert die Ewigkeitklausel, wenn er die Mehrheiten hat).

 

Und ich kann mir nicht helfen, aber ich möchte das nicht. Wirklich nicht.

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