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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 21 Minuten schrieb Werner001:

Das Problem ist, dass das nur funktionieren wird, wenn man sie weitestgehend von der Realität abschirmt

 

Werner

 

Ich hatte das für eine Satire gehalten.

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vor 4 Stunden schrieb Chrysologus:

Daraus:

"Während man etwa in den Promotionsstudien in den USA noch Deutsch lernen muss," - ein beeindruckendes Zeugnis für die Irrelevanz der deutsche Theologie in den USA. Man muss das nicht übersetzen, die Kollegen können deutsch. Weswegen die DfG anders als in anderen Fächern in der Theologie auch deutschsprachige Publikationen als Publikationen mitzählt. 

 

Im Gesamtkontext des Artikels wird allerdings klar, dass die aktuelle deutschsprachige Theologie weltweit keine große Rolle spielt. Über Hans Urs von Balthasar war die erste umfassende Webseite auf Englisch, nicht auf Deutsch. Natürlich werden über ihn Promotionen angefertigt, natürlich muss dafür Deutsch gelernt werden.

Doch welche aktuellen Theologen werden weltweit rezipiert, haben Einfluss?

Von der aktiven Generation fällt mir keiner ein (Stefan Heid vielleicht, der bezeichnenderweise in Rom lehrt), sonst eher die alte Garde: Kasper, Ratzinger, von Balthasar.

 

Ich mag mich irren und freue mich über Gegenbeispiele.

 

P.S.: noch viel gravierender finde ich übrigens die Behauptung, daß angehende Absolventen nur noch deutschsprachige Theologie referieren. Das wäre von der Welt abgeschnittene Nabelschau par excellence.

 

 

 

 

 

bearbeitet von rorro
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vor 6 Minuten schrieb ThomasB.:

Ich finde diese Betonung des Märtyrertums übertrieben.

 

Ich nicht. Sollte aber "nach sittlicher Vollkommenheit strebende" heißen. 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

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vor 44 Minuten schrieb rorro:

Im Gesamtkontext des Artikels wird allerdings klar, dass die aktuelle deutschsprachige Theologie weltweit keine große Rolle spielt.

Wenigstens behauptet ein deutscher Theologe das - ich habe in meiner Zunft einen deutlich anderen Eindruck, der mit Abstand beste Kommentar zum CIC ist allerdings auch ein deutscher Kommentar.

 

vor 45 Minuten schrieb rorro:

noch viel gravierender finde ich übrigens die Behauptung, daß angehende Absolventen nur noch deutschsprachige Theologie referieren.

Wie immer jemand, der mit diesen angehenden Absolventen zu tun hat, das beurteilen zu können glaubt - ich habe seit längerem keinerlei Zulassungsarbeiten mehr gesehen, zu meiner Zeit im Studium wurde die Rezeption nicht-deutschsprachiger Beiträge zwingend vorausgesetzt (und Latein alleine reichte da nicht). Und ein Blick ins neuste Werk von Wolff alleine lässt mich eine Vielzahl französischer, spanischer, italienischer und englischer Belege finden, für kirchenrechtliche Artikel kann ich dasselbe berichten.

 

Ansonsten das alte Lamento, dass kirchentreue Theologen alle aussortiert würden. Woraus man wohl wird schließen müssen, dass an der Spitze der Glaubenskongregation seit 20 Jahren versagt wurde, und dass selbst die Bischöfe von Regensburg und Köln hier ihren Job nicht gemacht haben. Klingt eher nach der Frustration, selbst zu schlecht für einen deutschen Lehrstuhl gewesen zu sein, wo er vorgesungen hat, das weiß ich aber nicht.

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vor 37 Minuten schrieb Studiosus:

Sollte aber "nach sittlicher Vollkommenheit strebende" heißen. 

Sag bloß! Ja, das ist das Problem. Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Users nehme ich neuerdings alles wörtlich. Obwohl ich gar nicht weiß, wie das geht.

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Ich finde dieses Quantifizieren schwierig und in gewisser Weise auch müßig. 

 

Ich kann nur folgenden Einblick geben: Ich habe in meinem verhältnismäßig kurzen Leben ja schon Erfahrungen mit diversen Fächern/Fächergruppen an der Hochschule gemacht. Rezipiert, so ist mein grundlegender Eindruck über Fachgrenzen hinweg, wird natürlich zunächst einmal das, was einen Mehrwert, sprich: Erkenntniszuwachs, beinhaltet. Dabei ist die Ausgangssprache der Arbeiten zunächst sekundär. 

 

Allerdings gibt's es nach Fach dann doch deutliche Unterschiede: Ich habe ja mit der weltlichen Jurisprudenz begonnen, sprich der Rechtswissenschaft. Befasst man sich in Deutschland logischerweise mit dem deutschen Recht (vorzüglich, römisches Recht/Pandekten sind eher historische Boni), so ist die einschlägige Kommentarliteratur/Lehrbücher/Fachartikel natürlich überwiegend deutsch. Im Bereich des Vökerrechts sieht das etwas anders aus, hier vor allem auch französisch und englisch. 

 

Dann gings mit der klassischen Philologie (Latinistik/Gräzistik) weiter: Hier würde ich sagen ist es stark gemischt. Deutsch natürlich, aber sehr viel englische Literatur (gerade Großbritannien und die Vereinigten Staaten haben eine einflussreiche Tradition in diesem Feld, maßgebliche Editionen klassischer Werke kommen hierher), aber auch alle anderen europäischen Sprachen. 

 

Danach die Fächer der Geschichte, Alten Geschichte und Archäologie: Geschichte dürfte klar sein, die anglophone Geschichtsschreibung ist sehr dominant. Je nach Thema aber auch Deutsch und andere moderne Fremdsprachen, sehr plural. Die Alte Geschichte im Prinzip ebenso. Die Archäologie fällt etwas heraus, hier sind, je nach Schwerpunkt, vor allem italienische Autoren wichtig (weshalb einem ans Herz gelegt wird, Italienisch zu lernen). Das nimmt nicht Wunder, hat die klassische Archäologie doch den griechisch-römischen Raum zum Thema und die Grabungsstätten befinden sich dort, oft auch von italienischen Teams bearbeitet. 

 

In der Theologie nun ist es noch viel anders als bei den anderen Fächern, wobei ich hier auch nach Disziplin differenzieren würde. In der Dogmatik und Ökumenischen Theologie ist beispielsweise neben Deutsch auch Französisch und Englisch (Zizioulas veröffentlicht bspw. nur in diesen Sprachen, orthodoxe Autoren sowieso meist Französisch, siehe St. Serge, Paris) prominent. Die Kirchengeschichte folgt dem Trend der Profangeschichte (wobei es eine wirklich gute und aktive deutsche kirchenhistorische Forschung gibt). Im kanonischen Recht ist das Deutsche, spätestens seit dem Außergebrauchkommen der lateinischen Lehrbücher, für den CIC1983 relevant. Chrysologus nannte schon einen der einflussreichsten deutschen Kommentare, natürlich ist der Münsterische Kommentar zum CIC auch deutsch. Es schadet überdies nicht, die Analekten der Gregoriana, Abteilung Diritto Canonico, konsultieren zu können. Diese sind recht international, aber eben auch viel auf Italienisch. Prinzipiell kommt da alles vor. Die andern Fächer des Kanons will ich nicht breit treten, allenfalls noch die biblischen Wissenschaften. Diese sind überaus international aufgestellt, was in der Natur der Sache liegt. 

 

Soviel einmal zu meinem Empfinden. Natürlich sieht die inneruniversitäre Rezeption je nach Standort wieder anders aus. So kann es durchaus sein, dass Dozenten ausschließlich deutsche Bibliographien vorlegen. Wahrscheinlich auch aus Rücksicht auf die (modernen) Fremdsprachenkenntnisse der Studenten. Die alten Sprachen wären nochmal ein eigenes Thema. Je nachdem, wie man sich anstellt und spezialisiert, kann man diesen, außer in den obligatorischen Sprachkursen und biblischen Seminaren, relativ effektiv aus dem Weg gehen. Will mam hingegen patristisch oder aufbauend auf die Theologie des Mittelalters (sprich über Scholastik und Neoscholastik bis ins 20. Jhd. hinein) arbeiten, kommt man über profunde Kenntnisse hier nicht herum, gleichwohl immer mehr moderne Übersetzungen diese Lücke schließen. Ich arbeite z. B. aktuell mit Bellarmin, Louis Billot und Garrigou-Lagrange. Da ist bei Weitem nicht alles, was relevant wäre, auch in Übersetzung greifbar. 

 

Im Übrigen scheint mir, dass die Frage nach der Veröffentlichungssprache sekundärer Natur ist. Ich denke es geht hier eher um Strömungen, Ansätze: typisch deutsch, typisch amerikanisch, usw.

 

Ich verstehe mich, wiewohl ich deutsch schreibe, als einen dezidiert römischen Theologen. Kurzum: Man kann auch in brillantem Latein Unkatholisches schreiben. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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Und um noch, gewissermaßen in einem Aufwasch, auf die Kritik der letzten Seiten einzugehen:

 

Sicher, ich konzediere, dass auch im Bereich der eher konservativen Gemeinschaften nicht alles zum Besten steht. Dennoch halte ich es für sinnvoller, junge Menschen durch die Schönheit der Lehre und des Kultes zur Kirche und womöglich zum Priesteramt zu führen, als sie durch einen pessimistischen Blick, wiewohl dieser vielleicht der realistischere sein mag, auf die Kirche und die pastorale Situation von vornherein abzuschrecken. 

 

Ich finde, das entbehrt nicht einer gewissen Logik: Wie will ich jemanden für etwas begeistern, an dem ich selbst unablässig herummosere? 

 

Es wirbt ja, selbst in den liberalen Amtsstuben, niemand so für Berufungen: 

 

Junger Mann, werde Priester! We want you! Das mit dem Zölibat ist zwar nichts, aber man kann nicht alles haben. Die Kirche ist am Sonntag leer, aber daran wirst auch Du nichts ändern. Du willst eine würdige Liturgie feiern? Mit Weihrauch? Womöglich noch mit gelegentlichem Latein? Lass es, das versteht sowieso keiner. Außerdem wirst Du mit dem Pastoralen Raum, in den wir Dich schicken, ohnehin schon genug zu tun haben. Wenn wir recht drüber nachdenken: Die Kirche schafft sich ohnehin selbst ab, also lass es lieber ganz. Deine Bewerbung nebst Empfehlungsschreiben richtest Du also bitte nicht an folgende Adresse: Berufe der Kirche, Lutherstrasse 15-17, Parthenia. 

 

 

 

Saluti cordiali, 

 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 24 Minuten schrieb Studiosus:

Ich finde dieses Quantifizieren schwierig und in gewisser Weise auch müßig. 

 

Ich kann nur folgenden Einblick geben: Ich habe in meinem verhältnismäßig kurzen Leben ja schon Erfahrungen mit diversen Fächern/Fächergruppen an der Hochschule gemacht. Rezipiert, so ist mein grundlegender Eindruck über Fachgrenzen hinweg, wird natürlich zunächst einmal das, was einen Mehrwert, sprich: Erkenntniszuwachs, beinhaltet. Dabei ist die Ausgangssprache der Arbeiten zunächst sekundär. 

 

Allerdings gibt's es nach Fach dann doch deutliche Unterschiede: Ich habe ja mit der weltlichen Jurisprudenz begonnen, sprich der Rechtswissenschaft. Befasst man sich in Deutschland logischerweise mit dem deutschen Recht (vorzüglich, römisches Recht/Pandekten sind eher historische Boni), so ist die einschlägige Kommentarliteratur/Lehrbücher/Fachartikel natürlich überwiegend deutsch. Im Bereich des Vökerrechts sieht das etwas anders aus, hier vor allem auch französisch und englisch. 

 

Dann gings mit der klassischen Philologie (Latinistik/Gräzistik) weiter: Hier würde ich sagen ist es stark gemischt. Deutsch natürlich, aber sehr viel englische Literatur (gerade Großbritannien und die Vereinigten Staaten haben eine einflussreiche Tradition in diesem Feld, maßgebliche Editionen klassischer Werke kommen hierher), aber auch alle anderen europäischen Sprachen. 

 

Danach die Fächer der Geschichte, Alten Geschichte und Archäologie: Geschichte dürfte klar sein, die anglophone Geschichtsschreibung ist sehr dominant. Je nach Thema aber auch Deutsch und andere moderne Fremdsprachen, sehr plural. Die Alte Geschichte im Prinzip ebenso. Die Archäologie fällt etwas heraus, hier sind, je nach Schwerpunkt, vor allem italienische Autoren wichtig (weshalb einem ans Herz gelegt wird, Italienisch zu lernen). Das nimmt nicht Wunder, hat die klassische Archäologie doch den griechisch-römischen Raum zum Thema und die Grabungsstätten befinden sich dort, oft auch von italienischen Teams bearbeitet. 

 

In der Theologie nun ist es noch viel anders als bei den anderen Fächern, wobei ich hier auch nach Disziplin differenzieren würde. In der Dogmatik und Ökumenischen Theologie ist beispielsweise neben Deutsch auch Französisch und Englisch (Zizioulas veröffentlicht bspw. nur in diesen Sprachen, orthodoxe Autoren sowieso meist Französisch, siehe St. Serge, Paris) prominent. Die Kirchengeschichte folgt dem Trend der Profangeschichte (wobei es eine wirklich gute und aktive deutsche kirchenhistorische Forschung gibt). Im kanonischen Recht ist das Deutsche, spätestens seit dem Außergebrauchkommen der lateinischen Lehrbücher, für den CIC1983 relevant. Chrysologus nannte schon einen der einflussreichsten deutschen Kommentare, natürlich ist der Münsterische Kommentar zum CIC auch deutsch. Es schadet überdies nicht, die Analekten der Gregoriana, Abteilung Diritto Canonico, konsultieren zu können. Diese sind recht international, aber eben auch viel auf Italienisch. Prinzipiell kommt da alles vor. Die andern Fächer des Kanons will ich nicht breit treten, allenfalls noch die biblischen Wissenschaften. Diese sind überaus international aufgestellt, was in der Natur der Sache liegt. 

 

Soviel einmal zu meinem Empfinden. Natürlich sieht die inneruniversitäre Rezeption je nach Standort wieder anders aus. So kann es durchaus sein, dass Dozenten ausschließlich deutsche Bibliographien vorlegen. Wahrscheinlich auch aus Rücksicht auf die (modernen) Fremdsprachenkenntnisse der Studenten. Die alten Sprachen wären nochmal ein eigenes Thema. Je nachdem, wie man sich anstellt und spezialisiert, kann man diesen, außer in den obligatorischen Sprachkursen und biblischen Seminaren, relativ effektiv aus dem Weg gehen. Will mam hingegen patristisch oder aufbauend auf die Theologie des Mittelalters (sprich über Scholastik und Neoscholastik bis ins 20. Jhd. hinein) arbeiten, kommt man über profunde Kenntnisse hier nicht herum, gleichwohl immer mehr moderne Übersetzungen diese Lücke schließen. Ich arbeite z. B. aktuell mit Bellarmin, Louis Billot und Garrigou-Lagrange. Da ist bei Weitem nicht alles, was relevant wäre, auch in Übersetzung greifbar. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

die oma braucht beim sterben einen pastor. kannst du das? die geschlagene frau braucht eine zukunft. weißt du eine? das mißbrauchte kind braucht einen halt. kannst du ihn geben? der alkoholiker braucht selbstwert.  kannst du helfen?

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Sicher, ich konzediere, dass auch im Bereich der eher konservativen Gemeinschaften nicht alles zum Besten steht. Dennoch halte ich es für sinnvoller, junge Menschen durch die Schönheit der Lehre und des Kultes zur Kirche und womöglich zum Priesteramt zu führen, als sie durch einen pessimistischen Blick, wiewohl dieser vielleicht der realistischere sein mag, auf die Kirche und die pastorale Situation von vornherein abzuschrecken. 

 

Ich finde, das entbehrt nicht einer gewissen Logik: Wie will ich jemanden für etwas begeistern, an dem ich selbst unablässig herummosere? 

Wieviel Begeisterung ist - bei vorhandenem realistischen Blick - möglich, ohne zu heucheln?

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vor 3 Stunden schrieb Werner001:

Man hat dem katholischen Volk jahrhundertelang eingetrichtert, dass nur die Messe zählt. Meine Mutter wusste nich, von welchem “oremus” bis zu welchem “Amen” man physisch anwesend sein musste, damit es “gilt”, ansonsten Beichtspiegel “hast du ohne wichtigen Grund die Messe versäumt”, Sünde!

Alle anderen gottesdienstlichen Handlungen konnte man sich getrost schenken.

Da wundert mich das, was du erzählst, kein bisschen. Es ist die Ernte jahrhundertelanger Saatpflege

 

Werner

 

Ehrlich gesagt kenne ich buchstäblich niemanden persönlich, der so denkt. Und wenn ich, was ja extrem oberflächlich und ungut ist, ältere Leute (also über 75) in der Kirche einschätzen sollte, dann würde ich so eine Denkweise auch nur bei den wenigsten vermuten.

 

Die Jugend und die Kirchenfernen kennen so eine Haltung ohnehin nur vom Hörensagen. Denen zu vermitteln, "hier läuft etwas cooles und zeitgemäßes, das mit deinem Leben zu tun hat und dich mit Gott wirklich in Berührung bringt." sollte eigentlich kein Problem sein.

 

Wer ein Instrument lernen will, kommt heutzutage auch nicht mehr mit der Vorstellung an, dass man erst jahrelang Tonleitern üben muss, bevor man dann Stücke spielen darf, die mindestens 120 Jahre alt sind. Und wenn doch jemand so eine Vorstellung ht, kann man das mit einem einzigen Satz klären.

bearbeitet von Franziskaner
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vor 11 Minuten schrieb gouvernante:

Wieviel Begeisterung ist - bei vorhandenem realistischen Blick - möglich, ohne zu heucheln?

 

Ich weiß es nicht genau? Das kommt wohl auch auf den an, der sich ansprechen lässt? 

 

Ich spreche ja ungern von mir persönlich, aber ich kann mich an Vielem in und an der Kirche begeistern: ihrer (ich nehme den Einwand vorweg: für mich) konsistenten, wahren, und deshalb nach dem Aquinaten, auch schönen Lehre, an der (zumindest ehemaligen) Erhabenheit und Transzendenz der Liturgie, an den Sakramenten als der Kirche anvertrauter Schatz... 

 

Solche Dinge. Also mich begeistert das, ganz ohne, dass ich heucheln müsste. 

 

Ich finde das auch durchaus realistisch. Diese Dinge gibt es realiter. Vielleicht nicht überall und in jedem Fall in Höchstform, aber sie existieren. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 19 Minuten schrieb gouvernante:

Wieviel Begeisterung ist - bei vorhandenem realistischen Blick - möglich, ohne zu heucheln?

 

Ehrlich gesagt, wirklich ehrlich: enorm viel. Diese Nähe zu Jesus wie in den Sakramenten, diese weltweite Gemeinschaft im Glauben eines Gottesvolkes, wo gibt es das sonst? Nirgends! Man würde den Klerus zu wichtig machen, wenn er in der Lage wäre, das zu verdunkeln. Und genau deswegen muß dieser Glaube im wahrsten Sinne des Wortes be-geistert verkündet werden.

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vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

[...] der mit Abstand beste Kommentar zum CIC ist allerdings auch ein deutscher Kommentar.

 

Um mal die Variante Chrysologi zu wählen: wie viele Fremdsprechen beherrschst Du hervorragend, um das hinreichend beurteilen zu können?

bearbeitet von rorro
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Also manchmal könnte man meinen, dass man, wenn man trotz vorhandener Missstände noch zur Kirche steht und auch begeisterungsfähig bleibt, selbst von seinen Mitbrüdern und -schwestern scheel angeschaut wird. Ich kann mich dieses Eindrucks irgendwie nicht erwehren 🤔😂

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 5 Minuten schrieb Studiosus:

Also manchmal könnte man meinen, dass man, wenn man trotz vorhandener Missstände noch zur Kirche steht, selbst von seinen Mitbrüdern und -schwestern scheel angeschaut wird. Ich kann mich dieses Eindrucks irgendwie nicht erwehren 🤔😂

 

 

Das ist ein altbekanntes Phänomen. Als ich damals einem Direktor eines Priesterseminars erzählte, daß ich den meisten Gegenwind von "aktiven" Katholiken bekam, als ich erzählte, Franziskaner (mit Kutte und Co.) werden zu wollen, sagte er mir, daß das nichts neues sei (und das ist >15 Jahre her). Viele seiner Seminaristen seien nicht wegen der Unterstützung in Familie und Pfarrei dort, sondern trotz des Widerstandes (nicht gegen sie als Person, sondern gegen die Kirche).

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vor 57 Minuten schrieb Franziskaner:

Ehrlich gesagt kenne ich buchstäblich niemanden persönlich, der so denkt. Und wenn ich, was ja extrem oberflächlich und ungut ist, ältere Leute (also über 75) in der Kirche einschätzen sollte, dann würde ich so eine Denkweise auch nur bei den wenigsten vermuten.

Durch Lockdown und auch ein bisschen Nachhilfe-Untetrricht durch mein Schatz hab ich dazu gelernt. Bis dahin hätte ich auch gesagt "nur die Messe zählt"

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vor 31 Minuten schrieb Studiosus:

Also manchmal könnte man meinen, dass man, wenn man trotz vorhandener Missstände noch zur Kirche steht und auch begeisterungsfähig bleibt, selbst von seinen Mitbrüdern und -schwestern scheel angeschaut wird. Ich kann mich dieses Eindrucks irgendwie nicht erwehren 🤔😂

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

Ich kann da nur für mich reden. Aber eben weil ich zur Kirche stehe und weil ich begeistert katholisch bin will ich vor den Missständen die Augen nicht verschließen.

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vor 15 Minuten schrieb Frank:

Ich kann da nur für mich reden. Aber eben weil ich zur Kirche stehe und weil ich begeistert katholisch bin will ich vor den Missständen die Augen nicht verschließen.

 

Das geht mir, freilich unter anderen Vorzeichen, ganz genauso. Ich verschließe auch die Augen nicht, nur sehe ich wohl andere Zustände als Missstände an als eben beispielsweise Du. Und ich gewichte sie, denke ich, anders. Darf ich ein Beispiel bringen? Nur weil der Zölibat oftmals schlecht gelebt wird, stelle ich ihn nicht als solchen in Frage. Und in anderen Fragen, behaupte ich, sind wir uns sogar einig: Z. B. dass Kindsmissbrauch durch Kleriker eine himmelschreiende Sünde und ein Skandal für die Kirche ist. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

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1 hour ago, Franziskaner said:

 

Ehrlich gesagt kenne ich buchstäblich niemanden persönlich, der so denkt. Und wenn ich, was ja extrem oberflächlich und ungut ist, ältere Leute (also über 75) in der Kirche einschätzen sollte, dann würde ich so eine Denkweise auch nur bei den wenigsten vermuten.

 

Die Jugend und die Kirchenfernen kennen so eine Haltung ohnehin nur vom Hörensagen. Denen zu vermitteln, "hier läuft etwas cooles und zeitgemäßes, das mit deinem Leben zu tun hat und dich mit Gott wirklich in Berührung bringt." sollte eigentlich kein Problem sein.

 

Wer ein Instrument lernen will, kommt heutzutage auch nicht mehr mit der Vorstellung an, dass man erst jahrelang Tonleitern üben muss, bevor man dann Stücke spielen darf, die mindestens 120 Jahre alt sind. Und wenn doch jemand so eine Vorstellung ht, kann man das mit einem einzigen Satz klären.

Das ist kein bewusstes Denken, das ist einfach Prägung, denke ich. 
 

Werner

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vor 31 Minuten schrieb Frank:

Durch Lockdown und auch ein bisschen Nachhilfe-Untetrricht durch mein Schatz hab ich dazu gelernt. Bis dahin hätte ich auch gesagt "nur die Messe zählt"

 

Kein Taizé-Gebet? keine Laudes oder Vesper? kein Bibliodrama? Keine Rosenkranzgebet? Kein Kindergottesdienst? Keine "Frühschichten"?

 

Bei uns gab´s das in früheren Zeiten alles. Es war auch völlig klar, dass das alles gute  wertvolle Arten sind, seinen Glauben zu leben. Es ist mit der Zeit alles eingeschlafen, weil die Zahl der Menschen, denen das Glaubensleben wichtig ist, immer weiter abgenommen hat. Und jetzt haben wir eben seit einigen Jahren ein toxisches Team von Hauptamtlichen, die das Heil in abstrakten Reformen sehen, die gar keinen Bezug zu ihrer tatsächlichen Arbeit haben. Und die den beliebten und theologisch gebildeten (promovierten)  afrikanischen Priester rausgeekelt haben.

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vor 13 Minuten schrieb Werner001:

Das ist kein bewusstes Denken, das ist einfach Prägung, denke ich. 
 

Werner

 

Wer neue Formen einführen will, muss eben einen langen Atem haben. Neuer Wein gehört in neue Schläuche, und dafür muss man sich auch neue Abnehmer suchen. Das geht mir als Musiker nicht anders.

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vor 2 Minuten schrieb Franziskaner:

 Kein Taizé-Gebet? keine Laudes oder Vesper? kein Bibliodrama? Keine Rosenkranzgebet? Kein Kindergottesdienst? Keine "Frühschichten"?

Kamen und kommen in den Gemende, in denen ich lebte und lebe nur in maximal geringem Umfang vor. Klar das Rosenkranzgebet, vor der Messe, als Vorbnd zum eigentlichen Hauptact. Das war dann aber auch schon.

Ich habe Konatkt zu Leuten aus meiner Heimatpfarrei. Vor einigen Jahren ging sie in einer Pfarreiengemeinschaft aufgegangen. Dort sind jetzt ehrenamtliche  WGF-Leiter ausgebildet und Taize-Gebet etabliert sich als Bestandteil des spirituellen Lebens

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vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Das ist ein altbekanntes Phänomen. Als ich damals einem Direktor eines Priesterseminars erzählte, daß ich den meisten Gegenwind von "aktiven" Katholiken bekam, als ich erzählte, Franziskaner (mit Kutte und Co.) werden zu wollen, sagte er mir, daß das nichts neues sei (und das ist >15 Jahre her). Viele seiner Seminaristen seien nicht wegen der Unterstützung in Familie und Pfarrei dort, sondern trotz des Widerstandes (nicht gegen sie als Person, sondern gegen die Kirche).

Vielleicht hat das aber auch nachvollziehbare Gründe. Ich bin nun seit 35 Jahren "bei dem Verein" und habe in meinem Umfeld wirklich alle "Problemfälle" hautnah mitbekommen. Vom Scheitern am Zölibat über geheime Beziehung über Burnout über Alkoholmissbrauch bis Missbrauchsskandal. Alles ist für mich verbunden mit Menschen, die ich persönlich kenne. Das sind keine "abstrakten kirchenpolitischen Forderungen", sondern für mich Menschen, Freunde, Bekannte, Kollegen.

 

Und weil eben meine Erfahrung auch lautet, dass diejenigen Priester und Ordensleute, die längstfristig psychisch gesund sind und keine Doppelmoral leben, die absolute Minderzahl sind, würde ich einem jungen Menschen nicht mehr zuraten.

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vor 3 Minuten schrieb laura:

Und weil eben meine Erfahrung auch lautet, dass diejenigen Priester und Ordensleute, die längstfristig psychisch gesund sind und keine Doppelmoral leben, die absolute Minderzahl sind, würde ich einem jungen Menschen nicht mehr zuraten.

 

Komisch. Da ist meine Erfahrung, vor allem mit älteren Priestern oder Ordensleuten, eine andere. Ich erlebe es so, dass sehr viele von ihnen mit sich und ihrem Leben einen zufriedenen Eindruck machen. Wenn ich mal schaue, wieviele gescheiterte und verbitterte "Normalmenschen" ich kenne, dann ist der Anteil in meinem Alter bestimmt nicht kleiner als bei den Priestern.

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