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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 10 Stunden schrieb Studiosus:

Man sollte zutreffender sagen: Das sagt auch niemand mehr. Auch nicht die Kirche. Die kultische Reinheit des Klerus ist ein wirkmächtiger theologischer Topos. Auch dazu empfehle ich Heids Buch, aber auch die Arbeiten von Hubertus Lutterbach. Stimmt, siehe Post über meinem: Angenendt behandelt das ebenfalls. 

 

Der offizielle Abschied der Kirche von der kultischen Reinheit als Begründung für den Zölibat ist übrigens noch nicht lange her, in einem Dokument über die Priesterausbildung. Ich liefere den Beleg gleich nach. 

 

Nachtrag: Kongregation für das katholische Bildungswesen, Leitgedanken für die Erziehung zum

priesterlichen Zölibat v. 11. April 1974 [= Nachkonziliare Dokumentation 50] .

 

Daraus:

 

 

Vor diesem Dokument, das wirklich eine Zäsur darstellt, ist das Junktim von ritueller Reinheit und Zelebrationsfähigkeit allgegenwärtig in der Kirche. Mit Reform der Liturgie entfällt das Motiv ersatzlos. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

das ist doch für dich kein problem. ein bißchen glaubensdisziplin.

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Ich schrieb, man habe solches Denken noch nicht völlig überwunden. Es dauert halt, bis man jahrhundertelange Überzeugungen ablegt, das geht nicht von heute auf morgen. 
Unsere Gesellschaft ist zum Beispiel längst keine christliche mehr, sondern eine säkulare, aber die jahrhundertelange christliche Prägung wird trotzdem noch überall sichtbar.

 

Werner

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Nein dem Papst unterstehen keine  orthodoxen Teil Kirchen sondern Kirchen mit einem anderen Ritus und anderer Disziplin
Gott sei Dank ist  die Tendenz seit Johannes Paul II zurück gedrängt diese Kirchen latinisieren zu wollen also lateinische Disziplin und Frömmigkeit Formen zu übernehmen es gab immer eine gewisse Arroganz der Lateiner gegenüber den griechischen Katholiken

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Am 31.12.2020 um 16:03 schrieb rorro:

 

Doch. Wir müssen alle umkehren. Schon immer. Hin zum Evangelium. Es leben. Zu den Sakramenten, besonders zur Beichte (in meinen Augen der Gradmesser für das katholische Leben eienr Ortskirche).

Ich halte die Beichte bei uns nicht für den Gradmesser des katholischen im Leben einer Ortskirche, so wichtig dieses Sakrament eigentlich wäre.

 

Wer vor dem Konzil groß geworden ist, der hat die Beichte als Zwang und (noch) nicht als befreiendes Sakrament kennen gelernt. Und sie von daher irgendwann eingestellt. Schlimmer noch: Er konnte vielleicht den sonntäglichen Kirchgang, nicht aber die Beichtpraxis an seine Kinder weitergeben. 

Für die Enkel der Babyboomer besteht vielleicht wieder eine Chance, die gehen relativ unvoreingenommen da dran. Wenn denn die Eltern sie lassen - ich hörte von einer Gemeindereferentin, daß die Beichte zur Erstkommunion von den Eltern der Kommunionkinder sehr kritisch gesehen wird.

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vor 40 Minuten schrieb Moriz:

Ich halte die Beichte bei uns nicht für den Gradmesser des katholischen im Leben einer Ortskirche, so wichtig dieses Sakrament eigentlich wäre.

 

Ich schon. Einerseits sagt sie viel über das Selbstverständnis der Christen aus, andererseits viel über das Verständnis der Sakramentalität.

 

Zitat

 

Wer vor dem Konzil groß geworden ist, der hat die Beichte als Zwang und (noch) nicht als befreiendes Sakrament kennen gelernt. Und sie von daher irgendwann eingestellt. Schlimmer noch: Er konnte vielleicht den sonntäglichen Kirchgang, nicht aber die Beichtpraxis an seine Kinder weitergeben. 

Für die Enkel der Babyboomer besteht vielleicht wieder eine Chance, die gehen relativ unvoreingenommen da dran. Wenn denn die Eltern sie lassen - ich hörte von einer Gemeindereferentin, daß die Beichte zur Erstkommunion von den Eltern der Kommunionkinder sehr kritisch gesehen wird.

 

Das wird alles möglicherweise so sein. Doch irgendwie halte ich insbesondere Erwachsene für erwachsen und behandele ihre regelmäßigen Entscheidungen entsprechend.

bearbeitet von rorro
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vor 23 Minuten schrieb rorro:

 

Ich schon. Einerseits sagt sie viel über das Selbstverständnis der Christen aus, andererseits viel über das Verständnis der Sakramentalität.

 

Sie sagt nur dann viel über das Selbstverständnis des Christen aus, wenn ich davon ausgehe, dass die Beichte der einzige Weg zur Sündenvergebung ist.

Und das lehrt noch nicht mal mehr der KKK.

 

Für mich sagt dieses Pochen auf die Beichte als Gradmesser für den "wahren Katholiken" vor allem etwas über die aus, die diese Forderung immer wiederholen: Das Bedürfnis das Glaubensleben anderer, erwachsener Menschen zu "beobachten", zu "bewerten", zu "kontrollieren". Die Unfähigkeit, dem anderen, den man oft noch nicht mal kennt, zuzugestehen, dass er seine Beziehung zu Gott selbst gestalten kann und darf.

 

 

bearbeitet von laura
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Ich persönlich halte die Beichte für das unwichtigste aller Sakramente, jedenfalls in der in der RKK praktizieren Form.

Ich habe sehr früh gelernt, mein Innerstes nicht oder nur sehr zurückhaltend nach außen zu bringen (hängt sicher mit meinem Schwulsein zusammen), ich würde das auch nicht irgendeinem Priester zeigen, der mir dann, Gott bewahre, am Ende auch noch erzählen will, wie ich mein Leben „gottgefällig“ zu gestalten hätte.

Das mache ich schon lange alleine mit meinem Gewissen aus, das geht keinen Fremden was an, vor allem dann nicht, wenn er mich und meine Persönlichkeit nicht mal ansatzweise verstehen kann, sondern irgendeine vorgefertigte „Lehre“ vertritt. 
Ich gehe nicht sehr oft in die Messe, aber ich würde sie vermissen, wenn ich gar nicht mehr gehen würde, für eine Hochzeit hätte ich gerne einen offiziellen Segen, aber die Beichte, die vermisse ich seit vielen Jahrzehnten kein bisschen.

ich schrieb oben, das beziehe sich auf die RKK-Form. Bei den Alt-Katholiken gibt es das Sakrament der Versöhnung in der Form, wie es in der RKK meiner Jugend auch mal versucht, aber dann wieder verboten wurde: Eine Bußandacht mit anschließender Lossprechung, dem kann ich einiges abgewinnen, einer Beichte nicht

 

Werner

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Am 1.1.2021 um 19:53 schrieb Studiosus:
Am 1.1.2021 um 19:41 schrieb laura:

 

Man hat spätestens seit dem Konzil unendliche Anstrengungen unternmmen, um die Priesterausbildung und die Auswahl der Kandidaten zu verbessern. 

 

Würdest Du das Trienter Konzil meinen, würde ich Dir sogar zustimmen. 

 

Vor dem Trienter Konzil müssen die Missstände gewaltig gewesen sein. Schließe ich jedenfalls daraus, daß dort beschlossen wurde, als Mindestkenntnisse für Weihekandidaten zu fordern, daß Vater Unser und Glaubensbekenntnis auf Latein aufgesagt werden können.

 

Es sollte mich auch nicht wundern, wenn auf allen Konzilien Anstrengungen unternommen wurden, die Priesterausbildung und die Auswahl der Kandidaten zu verbessern.

Die Bemühungen nach dem zweiten Vatikanum haben wir sogar alle mitbekommen. (Ok, du magst manches für eine Verschlimmbesserung halten.)

 

Am 1.1.2021 um 19:55 schrieb Studiosus:

Und was sagt uns das über diese "Verbesserung" der Ausbildung und Auswahl? Mir wäre jetzt z. B. neu, dass die Weihejahrgänge seit dem Konzil (mit ein wenig Nachlauf, sagen wir ab 1970) deutlich weniger Missbrauchstäter hervorgebracht hätten. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. 

Ich fürchte, da irrst du dich. Ich gehe davon aus, daß es in den 50er und 60er Jahren eher noch mehr Missbrauch gegeben hat. Allerdings dürften die meisten der damaligen Täter inzwischen verstorben sein und auch ihre Opfer nähern sich allmählich dem Friedhofsalter, da hat Anderes vielleicht doch eine höhere Priorität.

Allenfalls noch, das es in den Nach-68igern diverse Experimente in der Gesellschaft und damit wohl auch in der Kirche gab, die heute zu Recht mit Missbrauch in Verbindung gebracht werden.

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vor 27 Minuten schrieb Moriz:

Ich gehe davon aus, daß es in den 50er und 60er Jahren eher noch mehr Missbrauch gegeben hat.

 

Wie kommst du darauf und welche Hinweise hast du dafür?

 

Wie sieht es sonst in der Kirchengeschichte aus mit dem Thema? Den Zölibat, das ausschliessliche Berufung von Männern zum Priestertum und die katholische Sexualmoral gibt es ja nicht erst seit ein paar Jahren, sondern seit vielen Jahrhunderten. 

 

Wenn die Grundthese des synodalen Weges stimmt, dass diese Dinge den Missbrauch befördern und  eine "Liberalisierung" und "Modernisierung" dem Missbrauch entgegen wirken würde, müsste es dann nicht so sein, dass vor 100 oder 200 Jahren sexuellen Kindesmissbrauch durch katholische Priester extrem weit verbreitet war und seit dem letzten Konzil und den "Modernisierungen" der letzten Jahrzehnte müsste der Missbrauch bereits stark reduziert worden sein?

 

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vor 3 Minuten schrieb Guppy:

Wenn die Grundthese des synodalen Weges stimmt, dass diese Dinge den Missbrauch befördern und  eine "Liberalisierung" und "Modernisierung" dem Missbrauch entgegen wirken würde, müsste es dann nicht so sein, dass vor 100 oder 200 Jahren sexuellen Kindesmissbrauch durch katholische Priester extrem weit verbreitet war und seit dem letzten Konzil und den "Modernisierungen" der letzten Jahrzehnte müsste der Missbrauch bereits stark reduziert worden sein?

 

 

Vielleicht ist es ja so?

Man darf eines nicht vergessen: In früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten sprach man über Missbrauch nicht. Das war völlig tabu. Daher kann man überhaupt keine zuverlässigen Aussagen über Missbrauchszahlen machen.

Eine "Gesprächskultur" gibt es zu diesem Thema erst seit wenigen Jahren.

 

Und noch etwas: Früher lebten Priester eher in Gemeinschaft, eine Gemeinde hatte noch vor 60-70 Jahren einen Pfarrer und mehrere Vikare, die gemeinsam im Pfarrhaus lebten. Da war die Einsamkeit geringer - und die gegenseitige Kontrolle höher.

 

 

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Zur (Ohren-)Beichte als katholischem Proprium:

 

Die Beichte hat natürlich eine große Bedeutung für die katholische Kirche, wie auch für die anderen apostolischen Kirchen. Und sei es nur als Abgrenzungsmerkmal zu den Gemeinschaften der Reformation, bei denen dieses Sakrament entweder bestritten wurde oder außer Gebrauch kam. 

 

Im Übrigen halte ich die Beichte nicht für ein unwichtiges Sakrament, sollte man hier eine Reihenfolge festlegen wollen. Ich denke hier etwa an die Sterbestunde. Sicher ist es richtig, dass die Eucharistie, soweit das viaticum (Sterbekommunion, "Wegzehrung") gespendet wird, sündenvergebend wirkt, ebenso der Ritus der extrema unctio ("letzte Ölung", heute Krankensalbung). Bei unbereuten schweren Sünden hilft hingegen nur die vollkommene Reue (stelle ich mir schwer zu erwecken vor, die Furchtreue ist hier wohl üblicher) oder das Sakrament der Versöhnung. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 6 Minuten schrieb Studiosus:

....Proprium:

 

... viaticum

 

... extrema unctio.

 

....Saluti cordiali, 

....Studiosus 

geht das auch deutsch? in einem deutschen dialekt oder sogar hochdeutsch?

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vor 29 Minuten schrieb Studiosus:

Im Übrigen halte ich die Beichte nicht für ein unwichtiges Sakrament, sollte man hier eine Reihenfolge festlegen wollen. Ich denke hier etwa an die Sterbestunde. Sicher ist es richtig, dass die Eucharistie, soweit das viaticum (Sterbekommunion, "Wegzehrung") gespendet wird, sündenvergebend wirkt, ebenso der Ritus der extrema unctio ("letzte Ölung", heute Krankensalbung). Bei unbereuten schweren Sünden hilft hingegen nur die vollkommene Reue (stelle ich mir schwer zu erwecken vor, die Furchtreue ist hier wohl üblicher) oder das Sakrament der Versöhnung.

 

Ich frage mich, ob die Bedeutung der Beichte sich nicht aus einer objektiven Lehre bemisst, sondern aus der subjektiven Bedeutung, die sie für den einzelnen Gläubigen hat.

Für den einen ist sie fpr den persönlichen Glaubensweg wichtig, für den anderen sind andere Formen der Sündenvergebung wichtiger.

Wo ist das Problem?

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vor 5 Minuten schrieb laura:

 

Ich frage mich, ob die Bedeutung der Beichte sich nicht aus einer objektiven Lehre bemisst, sondern aus der subjektiven Bedeutung, die sie für den einzelnen Gläubigen hat.

Für den einen ist sie fpr den persönlichen Glaubensweg wichtig, für den anderen sind andere Formen der Sündenvergebung wichtiger.

Wo ist das Problem?

 

Die Frage lässt sich ganz einfach beantworten: Es gibt die Kirchengebote, welche neben des mindestens einmaligen Empfangs der Eucharistie (vorzüglich zu Ostern) im Jahr, folgerichtig auch die mindestens einmalige Beichte vorschreiben. Regelmäßiger Empfang optional. Das sind die hard facts, unbeschadet, dass manche Gläubige andere Formen bevorzugen. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

 

Die Frage lässt sich ganz einfach beantworten: Es gibt die Kirchengebote, welche neben des mindestens einmaligen Empfangs der Eucharistie (vorzüglich zu Ostern) im Jahr, folgerichtig auch die mindestens einmalige Beichte vorschreiben. Regelmäßiger Empfang optional. Das sind die hard facts, unbeschadet, dass manche Gläubige andere Formen bevorzugen. 

 

Muss ich mich an die Kirchengebote halten? Oder sind sie Empfehlungen?

Außerdem frage ich mich - hart gesagt - nach der Gültigkeit einer Beichte, wenn sie nur aus Gesetzesgehorsam ("Kirchengebot") erfolgt.

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Gerade eben schrieb laura:

Muss ich mich an die Kirchengebote halten? 

 

 

Solltest Du, ja. 

 

Ich rufe die Sanktionen des IV. Laterankonzils in dieser Frage in Erinnerung (DH 812).

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

 

Solltest Du, ja. 

 

Ich rufe die Sanktionen des IV. Laterankonzils in dieser Frage in Erinnerung (DH 812).

 

Sollte ich oder muss ich?

(Bin gerade zu faul, den DH zu holen ...)

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vor 11 Minuten schrieb laura:

Sollte ich oder muss ich?

 

 

Müssen impliziert eine Art von direktem Zwang der Kirche über Dich, die sie so nicht beansprucht und auch nicht (mehr) hat. Natürlich außer der geistlichen Gewalt. 

 

Der angedeutete Passus des Lateranense sieht, bei fehlendem Nachkommen dieser Verpflichtung, vor, den lebenden Gläubigen am Betreten der Kirche zu hindern und ihm ein kirchliches Begräbnis zu verweigern. Es sei denn die Abstinenz von der Eucharistie oder das Versagen der Beichte geschieht aus nachvollziehbaren Gründen oder auf kluge Anweisung des Priesters. Dass nicht jeder beliebige Grund akzeptiert wird, schärft das Konzil ein. Hier wird gewissermaßen der absolute Mindeststandard für den Gläubigen definiert, um ein lebendiges Glied am Leib der Kirche zu bleiben: Eucharistie und Beichte, mindestens 1 p. a. 

 

Das ist freilich eine eher historische Debatte. Die Realität sieht schon lange anders aus. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

 

Müssen impliziert eine Art von direktem Zwang der Kirche über Dich, die sie so nicht beansprucht und auch nicht (mehr) hat. Natürlich außer der geistlichen Gewalt. 

 

Der angedeutete Passus des Lateranense sieht, bei fehlendem Nachkommen dieser Verpflichtung, vor, den lebenden Gläubigen am Betreten der Kirche zu hindern und ihm ein kirchliches Begräbnis zu verweigern. Es sei denn die Abstinenz von der Eucharistie oder das Versagen der Beichte geschieht aus nachvollziehbaren Gründen oder auf kluge Anweisung des Priesters. Dass nicht jeder beliebige Grund akzeptiert wird, schärft das Konzil ein. Hier wird gewissermaßen der absolute Mindeststandard für den Gläubigen definiert, um ein lebendiges Glied am Leib der Kirche zu bleiben: Eucharistie und Beichte, mindestens 1 p. a. 

 

Das ist freilich eine eher historische Debatte. Die Realität sieht schon lange anders aus. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

Danke!!

 

Und wie gesagt: Es kann ja sinnvoll, ein Sakrament aus "Pflichtbewusstsein" zu empfangen. Ich erinnere mich gut an meine Jugend, in der in der Fastenzeit immer zwei ätzende Dinge anstanden: Der jährliche Kontrolltermin beim Zahnarzt und die jährliche Beichte.

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vor 2 Minuten schrieb laura:

Danke!!

 

Und wie gesagt: Es kann ja sinnvoll, ein Sakrament aus "Pflichtbewusstsein" zu empfangen. Ich erinnere mich gut an meine Jugend, in der in der Fastenzeit immer zwei ätzende Dinge anstanden: Der jährliche Kontrolltermin beim Zahnarzt und die jährliche Beichte.

 

Ich sehe das nicht einmal unbedingt als Pflicht. Was die Kirche - modern ausgedrückt - hier sagt, ist in etwa: Einmal im Jahr die Eucharistie empfangen und beichten. Wenn Dir das zu viel ist, warum willst/bist Du dann überhaupt Christ?

 

Ich meine, das macht man ja heute in der Erziehung ähnlich: kein positives Gesetz, sondern klarmachen, dass eine Sache wertvoll ist und Engagement verdient. Den inneren Wert und Sinn von "Pflichten" herausstellen, wenn man so will. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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Gerade eben schrieb Studiosus:

 

Ich sehe das nicht einmal unbedingt als Pflicht. Was die Kirche - modern ausgedrückt - hier sagt, ist in etwa: Einmal im Jahr die Eucharistie empfangen und beichten. Wenn Dir das zu viel ist, warum willst/bist Du dann überhaupt Christ?

 

 

Ich sage nicht, dass mir das heute zu viel ist. Ich praktizere beides - weil es mir sehr wichtig ist. Aber eben nicht aus Zwang oder wegen eines Gebots.

Und ich toleriere und achte jeden, der sich anders entscheidet.

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vor 4 Stunden schrieb laura:

Sie sagt nur dann viel über das Selbstverständnis des Christen aus, wenn ich davon ausgehe, dass die Beichte der einzige Weg zur Sündenvergebung ist.

Und das lehrt noch nicht mal mehr der KKK.

 

Für die schweren Sünden ist das der  einzig sichere Weg.

 

vor 4 Stunden schrieb laura:

 

Für mich sagt dieses Pochen auf die Beichte als Gradmesser für den "wahren Katholiken" vor allem etwas über die aus, die diese Forderung immer wiederholen: Das Bedürfnis das Glaubensleben anderer, erwachsener Menschen zu "beobachten", zu "bewerten", zu "kontrollieren".

 

Wie soll ich das können? Und warum sollte ich das wollen?

 

vor 4 Stunden schrieb laura:

Die Unfähigkeit, dem anderen, den man oft noch nicht mal kennt, zuzugestehen, dass er seine Beziehung zu Gott selbst gestalten kann und darf.

 

Darf jeder wie er will. Das Heil steht auch Heiden offen, also warum Christentum?

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vor 3 Stunden schrieb Studiosus:

Ich sehe das nicht einmal unbedingt als Pflicht. Was die Kirche - modern ausgedrückt - hier sagt, ist in etwa: Einmal im Jahr die Eucharistie empfangen und beichten. Wenn Dir das zu viel ist, warum willst/bist Du dann überhaupt Christ?

Das ist die abartigste Definition von "Christ" die mir jemals untergekommen ist! Eucharistie und Beichte als Jahressakramente machen doch noch keinen Christen aus, schon gar keinen guten! Als ob das Christentum nicht mehr, viel mehr zu bieten hätte!!!

 

Übrigens: Es ist, wenn ich mich richtig erinnere, auf Papst Pius den X zurückzuführen, daß der wöchentliche Eucharistieempfang dringend empfohlen und sogar der tägliche geraten ist. Und genau dafür wollen viele die Zulassungskriterien zum Priesteramt aufweichen: Daß das auch weiterhin für jeden interessierten Katholiken leicht möglich ist.

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vor 5 Stunden schrieb Guppy:
vor 5 Stunden schrieb Moriz:

Ich gehe davon aus, daß es in den 50er und 60er Jahren eher noch mehr Missbrauch gegeben hat.

 

Wie kommst du darauf und welche Hinweise hast du dafür?

 

Ehrlich gesagt, es ist nur eine Vermutung. Weil die 50er und 60er Jahre inzwischen so lange her sind, daß die Täter mindestens hochbetagt, wahrscheinlich aber schon lange tot sind, und die Opfer sind auch in vorgerücktem Alter wo anderes wichtiger scheint als Kindheitstraumata aufzuarbeiten. Aus gutem Grund gehen die kirchlichen Untersuchungen auch nicht beliebig weit zurück sondern beginnen etwa mit Kriegsende.

Ich gehe übrigens auch davon aus, daß es damals noch viel mehr Missbrauch als heute in den Familien gegeben hat.

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vor einer Stunde schrieb Moriz:

Übrigens: Es ist, wenn ich mich richtig erinnere, auf Papst Pius den X zurückzuführen, daß der wöchentliche Eucharistieempfang dringend empfohlen und sogar der tägliche geraten ist. Und genau dafür wollen viele die Zulassungskriterien zum Priesteramt aufweichen: Daß das auch weiterhin für jeden interessierten Katholiken leicht möglich ist.

 

Ja, da hast Du recht. Ich kann Dir sogar den Namen des Dokuments nennen: Quam singulari. 

 

Allerdings stehen deine Anmerkungen (und das, was Pius X. schreibt) in absolut keinem Widerspruch zu den Ausführungen des IV. Laterankonzils. Der Hl. Pius X. ermuntert zu einem häufigen Empfang der Eucharistie als Mittel zur persönlichen Heiligung und Vereinigung mit dem Herrn im Sakrament. Das IV. Laterankonzil legt einen Mindeststandard fest, nach dem man redlich noch als praktizierender Katholik, als lebendiges Glied der Kirche gelten kann: 1 x Empfang der Eucharistie und 1 x Bußsakrament pro Jahr. Eine Äußerung aus Zeiten, in denen praktizierender Katholizismus noch nicht nach Entrichtung der Kirchensteuer beurteilt wurde. Geht einer nie in die Messe, geschweige denn beichtet, zahlt aber seinen Obolus, so ist im Land der Reformation alles in Butter. 

 

Du verstehst, dass es hier um zwei vollkommen unterschiedliche Dinge geht? 

 

Deine Behauptung, die Änderung der Zulassungskriterien zum Priestertum entsprächen selbstlos dem Verlangen des Volkes nach der Eucharistie, lasse ich mal unkommentiert. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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