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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 15 Minuten schrieb laura:

Auch die kanonische Exegese geht nicht von der Historizität der biblischen Erzählungen aus. Sie hat nur eine andere Betrachtungsweise. Die historisch-kritische Exegese fragt: "Wie ist der konkrete Text entstanden?" und versucht, den Entstehungsprozess möglichst genau zu rekonstruieren. Die kanonische Exegese fragt: "Was will der Text in der vorliegenden Gestalt aussagen?". Sie behauptet aber in keinster Weise, dass z.B. die Schöpfungsberichte historisch wahr ist oder dass Jesus übers Wasser gelaufen ist. 

Es geht ihr nur nicht primär um die Frage nach dem historischen Kern der Perikopen. 

 

Das weiß ich alles - ich fände es halt nur schön, wenn man wissenschaftliche Hypothesenbildung auch so nennt: Hypothesen. Das macht sie nicht weniger wert, ganz im Gegenteil. Nur setzt sie eben nicht absolut. Hypothesen können leicht umgestürzt werden, besonders in Fächern wir hier der quasi "literarischen Archäologie", also der Exegese.

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vor 30 Minuten schrieb rorro:

 

Das weiß ich alles - ich fände es halt nur schön, wenn man wissenschaftliche Hypothesenbildung auch so nennt: Hypothesen. Das macht sie nicht weniger wert, ganz im Gegenteil. Nur setzt sie eben nicht absolut. Hypothesen können leicht umgestürzt werden, besonders in Fächern wir hier der quasi "literarischen Archäologie", also der Exegese.

In der Tat. Die Exegese ist nichts anderes als die Suche nach der plausibelsten Hypothese.

 

Wenn dies allerdings von frommen Seelen als Argument dafür verwendet wird, dass die Bibel doch historisch wahr sein, bekommt der Exeget wirklich die Krise ob so viel Naivität.

 

Theoretisch kann auch Rotkäppchen wahr sein. Es kann auch sein, dass die Schwerkraft eine Illusion ist. Es ist auch denkbar, dass Corona ein Fake ist, dass von einer Weltverschwörung erfunden wurde, um die Macht zu übernehmen. Alles möglich. Aber sehr, sehr unwahrscheinlich. 

Ist der Germanist deswegen verpflichtet, jedes Mal, wenn er über die Gattung der Märchen spricht, darauf hinzuweisen, dass es nur eine Hypothese ist, dass Rotkäppchen nicht gelebt hat? 

bearbeitet von laura
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vor einer Stunde schrieb laura:

In der Tat. Die Exegese ist nichts anderes als die Suche nach der plausibelsten Hypothese.

 

Wenn dies allerdings von frommen Seelen als Argument dafür verwendet wird, dass die Bibel doch historisch wahr sein, bekommt der Exeget wirklich die Krise ob so viel Naivität.

 

Theoretisch kann auch Rotkäppchen wahr sein. Es kann auch sein, dass die Schwerkraft eine Illusion ist. Es ist auch denkbar, dass Corona ein Fake ist, dass von einer Weltverschwörung erfunden wurde, um die Macht zu übernehmen. Alles möglich. Aber sehr, sehr unwahrscheinlich. 

Ist der Germanist deswegen verpflichtet, jedes Mal, wenn er über die Gattung der Märchen spricht, darauf hinzuweisen, dass es nur eine Hypothese ist, dass Rotkäppchen nicht gelebt hat? 

ich vergleiche das immer mit den Elfen die im Grünen vor meinem Fenster leben das ist so wahrscheinlich wie,  eine sprechende Schlage Jungfrauen Geburt oder das ein alter Herr in Rom unter gewissen Umständen nicht irren kann

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vor einer Stunde schrieb laura:

In der Tat. Die Exegese ist nichts anderes als die Suche nach der plausibelsten Hypothese.

 

Nur werden diese Hypothesen als wiss. Erkenntnis verkauft, was bei nicht geisteswiss. Vorgebildeten den Eindruck erweckt (und auch erwecken soll, postuliere ich), die Aussagen der exeget. Forschung seien sicher wahr.

 

vor einer Stunde schrieb laura:

Wenn dies allerdings von frommen Seelen als Argument dafür verwendet wird, dass die Bibel doch historisch wahr sein, bekommt der Exeget wirklich die Krise ob so viel Naivität.

 

Och, wenn ich die Krise bei den Kranheitskonzepten meiner Patienten bekäme - zu einer guten Wissenschaft gehört das Wissen um die Vorläufigkeit des angeblich Gewußten.

 

vor einer Stunde schrieb laura:

Ist der Germanist deswegen verpflichtet, jedes Mal, wenn er über die Gattung der Märchen spricht, darauf hinzuweisen, dass es nur eine Hypothese ist, dass Rotkäppchen nicht gelebt hat? 

 

Je nach Zuhörerschaft: ja.

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vor 7 Stunden schrieb laura:

Auch die kanonische Exegese geht nicht von der Historizität der biblischen Erzählungen aus. Sie hat nur eine andere Betrachtungsweise. Die historisch-kritische Exegese fragt: "Wie ist der konkrete Text entstanden?" und versucht, den Entstehungsprozess möglichst genau zu rekonstruieren. Die kanonische Exegese fragt: "Was will der Text in der vorliegenden Gestalt aussagen?". Sie behauptet aber in keinster Weise, dass z.B. die Schöpfungsberichte historisch wahr ist oder dass Jesus übers Wasser gelaufen ist. 

Es geht ihr nur nicht primär um die Frage nach dem historischen Kern der Perikopen. 

 

Jede Theologie, die mit anderen Vorzeichen an die biblischen Texte herangeht, als Jesus und die neutestamentlichen Autoren, hat Jesus verlassen. Nimmt man Jesus ernst, dann darf kein Jota verändert werden (Mt. 5,18ff).

 

Die Theologie, die Du vertrittst, steht mir selbstverständlich näher, als die Theologie @rorrooder gar @Guppy. Nichts desto trotz ist Deine Theologie inkonsequent. 

 

Begründung:

 

"Warum habt ihr alle Frauen und Mädchen leben lassen? 16 Siehe, haben nicht diese die Israeliten auf Bileams Rat hin vom HERRN abtrünnig gemacht in der Sache mit Peor, sodass der Gemeinde des HERRN eine Plage widerfuhr? 17 So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die schon einen Mann erkannt und bei ihm gelegen haben;" (4. Mose 31,13).

Gemäß diesem Text war Gott selbst die Autorität, die diese Anweisung gegeben haben soll. 

 

Zweifelt man eine göttliche Autorität hinter diesen und vielen ähnlichen Anweisungen an, stellt man Moses oder die Personen, die die Texte redigiert haben, als Betrüger hin.

 

Wenn man aber solche Texte als Legenden abtut, wie ich es mache, fordert das Konsequenzen. Konsequenzen der redlichen Deduktion. Da bleibt im Endeffekt nur das Eingeständnis, dass die Bibel und der Koran mit Gott nichts zu tun hatten.

 

Aber die Theologen zur Zeit Jesus waren verlogen und lehrten Dinge, an die sie selbst nicht glaubten (Mt. 23). Und diese Verlogenheit hat auch die Arianer-Morde, die Täufer-Morde, die Hugenotten-Morde, die Kindsmissbräuche usw. hervorgebracht.

 

Die nämliche Verlogenheit verhindert selbstverständlich auch jeden synodalen Fortschritt.

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vor 11 Stunden schrieb laura:

Wenn dies allerdings von frommen Seelen als Argument dafür verwendet wird, dass die Bibel doch historisch wahr sein, bekommt der Exeget wirklich die Krise ob so viel Naivität.

 

"Der Exeget"? Welcher denn? Gibt es nicht verschiedene Exegeten? Oder gibt es den einen, der "wissenschaftlich korrekt" die absolut richtige Bibelauslegung hat?

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vor 11 Stunden schrieb laura:

Sie behauptet aber in keinster Weise, dass z.B. die Schöpfungsberichte historisch wahr ist oder dass Jesus übers Wasser gelaufen ist.

 

Was ist denn genau die kirchliche Lehre dazu?

 

Lehrt die Kirche, dass Jesus nicht übers Wasser gelaufen ist, keine Kranken geheilt und keine Dämonen ausgetrieben und Tote auferweckt hat und dass Adam und Eva nie existierten? Ist das offizielle Lehre der Kirche? Und verstösst man als Katholik gegen die Lehre der Kirche, wenn man glaubt, dass es wahr ist, was die Bibel berichtet?

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vor 2 Minuten schrieb Guppy:

 

Was ist denn genau die kirchliche Lehre dazu?

 

Lehrt die Kirche, dass Jesus nicht übers Wasser gelaufen ist, keine Kranken geheilt und keine Dämonen ausgetrieben und Tote auferweckt hat und dass Adam und Eva nie existierten? Ist das offizielle Lehre der Kirche? Und verstösst man als Katholik gegen die Lehre der Kirche, wenn man glaubt, dass es wahr ist, was die Bibel berichtet?

 

Selbst als Nichtkatholik weiss ich, dass die offizielle Lehre der katholischen Kirche die theistische Evolutionslehre vertritt. Damit lehrt sie, dass die Schöpfungsgeschichte und Adam und Eva Mythologien sind.

 

Dass die katholische Kirche diese Inklusionen der Evolutionstheorie nicht so prägnant benennt, wie ich es tue, ist wieder eine andere Sache. Man verpackt diplomatisch, was man sagen will. Ich aber bin kein Diplomat. Wer die Wahrheit liebt, redet Klartext.

 

 

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vor 48 Minuten schrieb Guppy:

Und verstösst man als Katholik gegen die Lehre der Kirche, wenn man glaubt, dass es wahr ist, was die Bibel berichtet?

 

Glauben darfst du alles Mögliche! :D

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vor 9 Stunden schrieb Guppy:

 

Was ist denn genau die kirchliche Lehre dazu?

 

Lehrt die Kirche, dass Jesus nicht übers Wasser gelaufen ist, keine Kranken geheilt und keine Dämonen ausgetrieben und Tote auferweckt hat und dass Adam und Eva nie existierten? Ist das offizielle Lehre der Kirche? Und verstösst man als Katholik gegen die Lehre der Kirche, wenn man glaubt, dass es wahr ist, was die Bibel berichtet?

Sie lehrt es nicht (mehr). Auch die offizielle Lehre geht nicht mehr von der Historizität der Bibel aus.

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vor 9 Stunden schrieb Guppy:

Und verstösst man als Katholik gegen die Lehre der Kirche, wenn man glaubt, dass es wahr ist, was die Bibel berichtet?

 

Du verstößt gegen die Lehre der Kirche, wenn Du etwas im Namen der Kirche lehrst, was dem derzeitigen Lehramt widerspricht. Und genau deswegen ist es durchaus sinnvoll, dass Menschen, die im Auftrag der Kirche lehren, eine entsprechende theologische Ausbildung haben und auch eine Prüfung ablegen müssen (glaube mir - ich habe freikirchliche Lehrer mit einfachster "Bibelschulausbildung" erlebt - da mangelt es an allen Ecken und Enden).

 

Darüber hinaus hat Marcellinus recht - Glauben darf man vieles.

Möglicherweise sind gewisse Glaubenskonstrukte in sich widersprüchlich - das kann schon sein. Wenn man das aber entweder in Kauf nimmt oder schlicht nicht erkennt, dann stellt es kein Problem dar. Der Glaube unterliegt nicht dem Primat der Logik.

 

Ich kenne Katholiken, die an die Wiedergeburt glauben; in Südkorea ist es nicht nur unter Buddhisten, sondern auch unter katholischen Christen nicht gerade selten, daran zu glauben, dass Jesus ein Bodhisattwa ist. Ja wenn's hilft? Ich kenne auch recht viele Christen (ob ich selber so einer bin, weiß ich wirklich nicht, da ich nicht vermag, mit den Samsara-Vorstellungen etwas anfangen zu können), die nicht die traditionelle Form des Glaubens an ein ewiges Leben haben, sondern eher einer Nirwana-Vorstellung den Vorzug geben.

 

In Gottes großer Menge an Christen gibt es viele interessante Vorstellungen - ich fürchte, dass es fast so viele Glaubensvorstellungen gibt, wie es Menschen gibt.

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vor 9 Stunden schrieb Guppy:

 

Was ist denn genau die kirchliche Lehre dazu?

 

Lehrt die Kirche, dass Jesus nicht übers Wasser gelaufen ist, keine Kranken geheilt und keine Dämonen ausgetrieben und Tote auferweckt hat und dass Adam und Eva nie existierten? Ist das offizielle Lehre der Kirche? Und verstösst man als Katholik gegen die Lehre der Kirche, wenn man glaubt, dass es wahr ist, was die Bibel berichtet?

Lies Divino afflante Spiritu von Papst Pius XII aus dem Jahr 1943 da steht klar drin das es mit der Historizität nicht so einfach ist

 

 

bearbeitet von Spadafora
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vor 52 Minuten schrieb Lothar1962:

Du verstößt gegen die Lehre der Kirche, wenn Du etwas im Namen der Kirche lehrst, was dem derzeitigen Lehramt widerspricht.

 

Nicht nur dann. Man verstößt auch gegen die Lehre der Kirche, wenn man im Namen der Kirche - wie bspw. als (Hochschul-)Lehrer im Namen der Kirche oder als Kleriker in der Liturgie - etwas der Lehre hinzufügt, was dort nicht gegeben ist, wie bspw. Aussagen über die Historizität bestimmter Bibelpassagen.

 

Die Lehre der Kirche dazu bzgl. des NT steht im Konzilsdokument "Dei Verbum":

 

Zitat

19. Unsere heilige Mutter, die Kirche, hat entschieden und unentwegt daran festgehalten und hält daran fest, daß die vier genannten Evangelien, deren Geschichtlichkeit sie ohne Bedenken bejaht, zuverlässig überliefern, was Jesus, der Sohn Gottes, in seinem Leben unter den Menschen zu deren ewigem Heil wirklich getan und gelehrt hat bis zu dem Tag, da er aufgenommen wurde (vgl. Apg 1,1-2).

 

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vor 2 Stunden schrieb rorro:

 

Nicht nur dann. Man verstößt auch gegen die Lehre der Kirche, wenn man im Namen der Kirche - wie bspw. als (Hochschul-)Lehrer im Namen der Kirche oder als Kleriker in der Liturgie - etwas der Lehre hinzufügt, was dort nicht gegeben ist, wie bspw. Aussagen über die Historizität bestimmter Bibelpassagen.

 

Ja, das schließe ich mit ein.

 

Nachdem aber die Enzyklika Divino afflante Spiritu - wie bereits von Spadafora beschrieben - die Aussagen der Bibel aus den Naturwissenschaften faktisch herausnimmt und in den Bereich der Literaturwissenschaften hineinnimmt, ist es durchaus zulässig, die entsprechenden Aussagen als reine Glaubensaussagen zu sehen, die man dann nicht negiert, wenn man die wissenschaftliche Historizität ablehnt.

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vor 4 Stunden schrieb Lothar1962:

 

Ja, das schließe ich mit ein.

 

Nachdem aber die Enzyklika Divino afflante Spiritu - wie bereits von Spadafora beschrieben - die Aussagen der Bibel aus den Naturwissenschaften faktisch herausnimmt und in den Bereich der Literaturwissenschaften hineinnimmt, ist es durchaus zulässig, die entsprechenden Aussagen als reine Glaubensaussagen zu sehen, die man dann nicht negiert, wenn man die wissenschaftliche Historizität ablehnt.

 

Was jemand persönlich für historisch hält und was nicht, ist natürlich jedem überlassen, so lange es keine kirchliche bindende Meinung dazu gibt. Und die gibt es eben nicht, also Feuer frei. 

 

Zwei Sachen wären hält wünschenswert: jede Meinung diesbezüglich tolerieren (fällt mir auch manchmal schwer) und nicht im Namen der Kirche etwas verkünden, was die Kirche nicht offiziell lehrt (das betrifft diejenigen, die im Namen der Kirche eine Lehrauftrag haben).

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vor 30 Minuten schrieb rorro:

 

Was jemand persönlich für historisch hält und was nicht, ist natürlich jedem überlassen, so lange es keine kirchliche bindende Meinung dazu gibt. Und die gibt es eben nicht, also Feuer frei. 

 

Zwei Sachen wären hält wünschenswert: jede Meinung diesbezüglich tolerieren (fällt mir auch manchmal schwer) und nicht im Namen der Kirche etwas verkünden, was die Kirche nicht offiziell lehrt (das betrifft diejenigen, die im Namen der Kirche eine Lehrauftrag haben).

Die Frage ist auf der anderen Seite: Wie kann theologische Vorschung sich weiter entwickeln?

Wenn sich ein Hochschulprofessor aus der Frage nach der historizität heraushalten soll weil dies die Kirche tut.

Ist die akademische Theologie nicht eher Dienstleister der Kirche in dem sie mit Glaube und Vernunft die Grundlagen - wie ein Zulieferer fürs Automobilwerk - liefert auf der die Kirche die Lehre weiter entwickeln kann?

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vor 14 Minuten schrieb Frank:

Die Frage ist auf der anderen Seite: Wie kann theologische Vorschung sich weiter entwickeln?

Wenn sich ein Hochschulprofessor aus der Frage nach der historizität heraushalten soll weil dies die Kirche tut.

Ist die akademische Theologie nicht eher Dienstleister der Kirche in dem sie mit Glaube und Vernunft die Grundlagen - wie ein Zulieferer fürs Automobilwerk - liefert auf der die Kirche die Lehre weiter entwickeln kann?

 

Forschung kann nur da geschehen, wo Freiheit des Denkens ist.

 

Das ist in freikirchlichen Ausbildungsstätten usw. nicht gegeben. 

 

Begründung: Die freikirchlichen Ausbildungsstätten sind auf Spenden angewiesen. Diese Spenden fließen nur, wenn die Spender ihre Sichtweise bestätigt sehen. Das ist auch bei nichtstaatlichen islamischen Ausbildungsstätten der Fall.

 

Was @rorroformuliert, würgt Forschung ab: "Zwei Sachen wären hält wünschenswert: jede Meinung diesbezüglich tolerieren (fällt mir auch manchmal schwer) und nicht im Namen der Kirche etwas verkünden, was die Kirche nicht offiziell lehrt (das betrifft diejenigen, die im Namen der Kirche eine Lehrauftrag haben)."

 

Ein Hans Küng und viele andere wurden wie Galileo Galilei bei der Forschung behindert und teils abgewürgt. Sie sagten mehr, als "die Kirche" "offiziell lehrt".

 

Wenn man nur lehren darf, was erlaubt ist, gibt es keine Forschung. Forschung macht nur Sinn, wo diese gefördert wird. 

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vor 42 Minuten schrieb Frank:

Ist die akademische Theologie nicht eher Dienstleister der Kirche in dem sie mit Glaube und Vernunft die Grundlagen - wie ein Zulieferer fürs Automobilwerk - liefert auf der die Kirche die Lehre weiter entwickeln kann?

Tomas von Aquin, Bonaventura und einige andere Theologen haben das so gesehen - es war 1900 Jahre lang anerkannte Meinung.

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vor 10 Minuten schrieb Chrysologus:

Tomas von Aquin, Bonaventura und einige andere Theologen haben das so gesehen - es war 1900 Jahre lang anerkannte Meinung.

(Kurze Zwischenfrage: 1900 Jahre, das wäre VatII. Waren es nicht eher gute 1800 Jahre anerkannte Theologie, eben bis VatI? Wenn ich die Anfänge christlicher Theologie nicht vor der Auferstehung beginnen lasse, dann begann sie wohl allerfrühestens um das Jahr 25 herum.)

bearbeitet von Moriz
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vor 24 Minuten schrieb Chrysologus:

Tomas von Aquin, Bonaventura und einige andere Theologen haben das so gesehen - es war 1900 Jahre lang anerkannte Meinung.

 

Alles was Tomas von Aquin usw. lehrten, war Auslegung der Bibel. Sie gingen dabei vom Wissensstand ihrer Zeit aus. Damit schrieben sie aus ihrer Zeit und für ihre Zeit.

 

"Allein die Schrift" wie es Luther lehrte, weißt daraufhin, dass allein die Bibel die Grundlage sein müsste.

 

Zeigen Text-Forschungen Fehler der theologischen Denkens auf, müssten Texte neu ausgelegt werden.

 

Das verweigern viele Theologen. Sie tun damit so, als wären Schriften  zB Tomas von Aquin usw. der Bibel ebenbürtig. Das sehe ich auch im Islam mit den vielen Hadith, die quasi ebenbürtig neben den Koran gestellt werden. 

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vor 24 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Alles was Tomas von Aquin usw. lehrten, war Auslegung der Bibel.

Du hast Thomas nicht gelesen, oder?

 

vor 50 Minuten schrieb Moriz:

(Kurze Zwischenfrage: 1900 Jahre, das wäre VatII. Waren es nicht eher gute 1800 Jahre anerkannte Theologie, eben bis VatI? Wenn ich die Anfänge christlicher Theologie nicht vor der Auferstehung beginnen lasse, dann begann sie wohl allerfrühestens um das Jahr 25 herum.)

Touché. Man könnte es weiter eingrenzen, die Frage nach Erkenntnis und Autorität, Vernunft und Glaube wird lange nicht gestellt, insofern könnte man auch vertreten, dass das thema erst mit der (Früh-)Scholastik aufkommt und dann bei Pius IX. vor den Prellbock fährt. Und irgendwie doch weitergeht.

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Gerade eben schrieb Chrysologus:

Du hast Thomas nicht gelesen, oder?

 

Touché. Man könnte es weiter eingrenzen, die Frage nach Erkenntnis und Autorität, Vernunft und Glaube wird lange nicht gestellt, insofern könnte man auch vertreten, dass das thema erst mit der (Früh-)Scholastik aufkommt und dann bei Pius IX. vor den Prellbock fährt. Und irgendwie doch weitergeht.

 

Als junger Mann mit Gewinn gelesen. Sind Jahrzehnte her.

 

Mir ging und geht es nicht gegen Tomas von Aquin. 

 

Meine Aussage ist: Alles ist in der Zeit für die damalige Zeit geschrieben.

 

Das gilt natürlich auch für die Bibel und den Koran. Da war und ist kein Gott/Jahwe/Allah drinnen zu finden.

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vor 4 Stunden schrieb rorro:

 

Was jemand persönlich für historisch hält und was nicht, ist natürlich jedem überlassen, so lange es keine kirchliche bindende Meinung dazu gibt. Und die gibt es eben nicht, also Feuer frei. 

 

Zwei Sachen wären hält wünschenswert: jede Meinung diesbezüglich tolerieren (fällt mir auch manchmal schwer) und nicht im Namen der Kirche etwas verkünden, was die Kirche nicht offiziell lehrt (das betrifft diejenigen, die im Namen der Kirche eine Lehrauftrag haben).

Kein Exeget behauptet, seine exegetischen Theorien seien Lehre der Kirche. Tatsächlich ist es seine persönliche Meinung und er haftet auch dafür. Nicht dem Lehramt, sondern den anderen Exegeten gegenüber. Die sind nämlich alle durchaus mit anderen Theorien unterwegs und beharken sich im wissenschaftlichen Diskurs gegenseitig und natürlich auch über die konfessionellen Grenzen hinweg.

 

Ist so ähnlich auch bei der Dogmatik, btw., nur auf diese Art und Weise konnte das Skript zur Trinitätsvorlesung von GLM, das ich zur Prüfung lernte, auf 180 Seiten anwachsen.

 

Nun magst du vielleicht sagen: Der Herr Professor zwingt seine Studierenden, das für richtig zu halten, was er denkt, und gibt ihnen eine schlechte Note, so sie es nicht tun.

 

Mitnichten.

 

Der Prüfungsstoff wird in dieser Weise gerne präsentiert gesehen: N. sagt dies, M. sagt das, und K. (wenn das der Prüfende ist) meint das. Was die Studierenden selber denken, ist nicht relevant.

 

Ich fände es extrem übergriffig, würde ein Exeget lehren: Das Grab Jesu war nicht leer, aber wenn er sagt: Ich bin der Meinung, das Grab Jesu war nicht leer aus diesen und jenen Gründen, dann sehe ich kein Problem und ich vermute, das Lehramt auch nicht.

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vor 10 Minuten schrieb nannyogg57:

Kein Exeget behauptet, seine exegetischen Theorien seien Lehre der Kirche. Tatsächlich ist es seine persönliche Meinung und er haftet auch dafür. Nicht dem Lehramt, sondern den anderen Exegeten gegenüber. Die sind nämlich alle durchaus mit anderen Theorien unterwegs und beharken sich im wissenschaftlichen Diskurs gegenseitig und natürlich auch über die konfessionellen Grenzen hinweg.

 

Ist so ähnlich auch bei der Dogmatik, btw., nur auf diese Art und Weise konnte das Skript zur Trinitätsvorlesung von GLM, das ich zur Prüfung lernte, auf 180 Seiten anwachsen.

 

Nun magst du vielleicht sagen: Der Herr Professor zwingt seine Studierenden, das für richtig zu halten, was er denkt, und gibt ihnen eine schlechte Note, so sie es nicht tun.

 

Mitnichten.

 

Der Prüfungsstoff wird in dieser Weise gerne präsentiert gesehen: N. sagt dies, M. sagt das, und K. (wenn das der Prüfende ist) meint das. Was die Studierenden selber denken, ist nicht relevant.

 

Ich fände es extrem übergriffig, würde ein Exeget lehren: Das Grab Jesu war nicht leer, aber wenn er sagt: Ich bin der Meinung, das Grab Jesu war nicht leer aus diesen und jenen Gründen, dann sehe ich kein Problem und ich vermute, das Lehramt auch nicht.

 

Du schreibst: "Ich fände es extrem übergriffig, würde ein Exeget lehren: Das Grab Jesu war nicht leer, aber wenn er sagt: Ich bin der Meinung, das Grab Jesu war nicht leer aus diesen und jenen Gründen, dann sehe ich kein Problem und ich vermute, das Lehramt auch nicht."

 

Ob das Grab leer war oder nicht, kann niemand verifizieren. Beide Behauptungen sind also "übergriffig". Etwas als Wahrheit zu behaupten, das nicht zu verifizieren ist, ist ein Übergriff. Darum sind alle Religionen übergriffig, die eine göttliche Autorität hinter der Bibel oder dem Koran behaupten.

Aber das ist nun außerhalb des Themas.

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Dann ist es grundsätzlich übergriffig, eine Meinung zu haben, egal ob Kirche oder Einzelperson.

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