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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

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Am 27.2.2021 um 17:04 schrieb laura:

Mir geht es um etwas ganz anderes: Ich erlebe gerade gesamtgesellschaftlich ein starkes "Gemotze" über das Krisenmanagement. Und oft wird erstmal gemeckert, bevor man sich mit der Komplexität der Sache beschäftigt hat.

 

Dafür ist das hier ein Beispiel.

Da wird gemeckert über das Benennen eienr Problematik, ehe man sich mit der Komplexität der Lebenswirklichkeit alter Menschen, die nicht in einem Heim leben, beschäftigt hat.

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vor 10 Minuten schrieb laura:

Was ist die Alternative zu den Impfzentren?

Die Hausärzte  haben die Kapazitäten nicht, zumindest viele haben sie nicht.

 

Wer sagt das?

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Vor zwei Wochen auf WDR:

 

Zitat

Momentan sind Hausarztpraxen als Impf-Ort nicht vorgesehen. Es gibt nicht genügend Impfstoff, heißt es aus dem NRW-Gesundheitsministerium. Und auch andere Gründe spielten eine Rolle:

Der Impfstoff muss tiefgekühlt gelagert werden. Diese Möglichkeit haben viele Praxen nicht.

Es gibt Sicherheitsbedenken. In den Impfzentren wissen die Behörden immer wo wieviel Impfstoff ist.

Es geht um Impfgerechtigkeit. Welcher Hausarzt soll Impfstoff bekommen und welcher nicht?

Das alles ist ein großer logistischer Aufwand.

[...]

Dieser Argumentation widersprechen die Hausärzte. Sie haben im Herbst innerhalb von drei Monaten rund 25 Millionen Menschen gegen die Grippe geimpft. Die Logistik sei also da. Zudem hat der Impfstoffhersteller BioNTech bestätigt, das sein Impfstoff in einem normalen Kühlschrank 5-6 Tage haltbar ist. Das gilt auch für den Moderna-Impfstoff. Ein weiterer Vorteil sei dass die Hausärzte ihre Patienten am besten kennen. Sollte es nach der Impfung Problem geben, sollen die Menschen sowieso zu ihrem Hausarzt gehen und nicht ins Impfzentrum.

 

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Mit anderen Worten: Deutschland vergeigt auch das wieder. Wann werden die Menschen endlich begreifen, daß das schöne, effektive und empathische Deutschland, das wir jeden Abend in ARD und ZDF bewundern dürfen, mit einer Regierung, die sich aufreibt im Dienste des Volkes, und einer Verwaltung, die ihr dabei engagiert und kenntnisreich zur Hand geht, eine Schimäre ist? Wir haben die Regierung, Verwaltung und Infrastruktur eines Entwicklungslandes, incl. Korruption und Mismanagement bis in die höchsten Etagen. Das einzige, worin unsere Regierung gut ist, ist der Bevölkerung Vorschriften zu machen, an die sich die Regierungsmitglieder selbst nicht halten. Dafür schickt man dann Polizisten los, um Maskentragen im Park zu kontrollieren! Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte. (Nein, das war bei weitem noch nicht grob und pauschal genug!)

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vor 7 Minuten schrieb Die Angelika:

Vor zwei Wochen auf WDR:

 

Zitat

Momentan sind Hausarztpraxen als Impf-Ort nicht vorgesehen. Es gibt nicht genügend Impfstoff, heißt es aus dem NRW-Gesundheitsministerium. Und auch andere Gründe spielten eine Rolle:

Der Impfstoff muss tiefgekühlt gelagert werden. Diese Möglichkeit haben viele Praxen nicht.

Es gibt Sicherheitsbedenken. In den Impfzentren wissen die Behörden immer wo wieviel Impfstoff ist.

Es geht um Impfgerechtigkeit. Welcher Hausarzt soll Impfstoff bekommen und welcher nicht?

Das alles ist ein großer logistischer Aufwand.

[...]

Dieser Argumentation widersprechen die Hausärzte. Sie haben im Herbst innerhalb von drei Monaten rund 25 Millionen Menschen gegen die Grippe geimpft. Die Logistik sei also da. Zudem hat der Impfstoffhersteller BioNTech bestätigt, das sein Impfstoff in einem normalen Kühlschrank 5-6 Tage haltbar ist. Das gilt auch für den Moderna-Impfstoff. Ein weiterer Vorteil sei dass die Hausärzte ihre Patienten am besten kennen. Sollte es nach der Impfung Problem geben, sollen die Menschen sowieso zu ihrem Hausarzt gehen und nicht ins Impfzentrum.

Vielen Dank für den Link.

(Ähnliches wurde hier auch kommuniziert.)

 

Ein Punkt kommt hinzu: Wenn die Mitmenschen mit Risikoerkrankungen dran sind, müssen diese sich erst eine Bestätigung, daß sie zur Risikogruppe gehören, von ihrem Arzt holen und diesen dann im Impfzentrum vorlegen. Da freut sich die (Haus-)Arztpraxis.

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Die Frage ist m.E. nicht, ob Hausärzte gar nicht impfen dürfen, sondern ob eine Impfung der gesamten Bevölkerung (abzüglich derer, die nicht wollen oder können) ohne Impfzentren möglich wäre.

 

Und genau das bezweifle ich. Die Impfung in den Impfzentren dürfte die schnellste und effektivste Möglichkeit sein, viele Leute in kurzer Zeit zu impfen.

Und die Impfung bei den Hausärzten soll ja kommen.

 

Ich habe nur erlebt, dass meine Hausarztpraxis zusätzliche Sprechstunden für die Grippeimpfung anbieten musste. Das heißt, dass es in der normalen Sprechzeit nicht gegangen wäre.

Und man stelle sich nur mal vor, was passiert, wenn eine größere Krankheitswelle käme und die Praxen mit normalen Patienten knallvoll wären. Dann stockt nämlich das Impfen ganz heftig...

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vor 10 Minuten schrieb laura:

Die Frage ist m.E. nicht, ob Hausärzte gar nicht impfen dürfen, sondern ob eine Impfung der gesamten Bevölkerung (abzüglich derer, die nicht wollen oder können) ohne Impfzentren möglich wäre.

 

Und genau das bezweifle ich. Die Impfung in den Impfzentren dürfte die schnellste und effektivste Möglichkeit sein, viele Leute in kurzer Zeit zu impfen.

Und die Impfung bei den Hausärzten soll ja kommen.

 

Ich habe nur erlebt, dass meine Hausarztpraxis zusätzliche Sprechstunden für die Grippeimpfung anbieten musste. Das heißt, dass es in der normalen Sprechzeit nicht gegangen wäre.

Und man stelle sich nur mal vor, was passiert, wenn eine größere Krankheitswelle käme und die Praxen mit normalen Patienten knallvoll wären. Dann stockt nämlich das Impfen ganz heftig...

 

Hätte nie geglaubt, dass ich mal Glora von THurn und Taxis bedenkenlos(!) zitieren würde, aber das ist der Auslöser.

Et voilà:

Zitat

Gloria von Thurn und Taxis "Wir sind das Land der Bedenkenträger"

 

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vor 1 Minute schrieb laura:

Die Frage ist m.E. nicht, ob Hausärzte gar nicht impfen dürfen, sondern ob eine Impfung der gesamten Bevölkerung (abzüglich derer, die nicht wollen oder können) ohne Impfzentren möglich wäre.

 

Und genau das bezweifle ich. Die Impfung in den Impfzentren dürfte die schnellste und effektivste Möglichkeit sein, viele Leute in kurzer Zeit zu impfen.

Und die Impfung bei den Hausärzten soll ja kommen.

 

Ich habe nur erlebt, dass meine Hausarztpraxis zusätzliche Sprechstunden für die Grippeimpfung anbieten musste. Das heißt, dass es in der normalen Sprechzeit nicht gegangen wäre.

Und man stelle sich nur mal vor, was passiert, wenn eine größere Krankheitswelle käme und die Praxen mit normalen Patienten knallvoll wären. Dann stockt nämlich das Impfen ganz heftig...

Ich wiederhole mich ungern, aber ich traue zum einen den Hausarztpraxen viel Kreativität zu und zum anderen kann es durchaus hilfreich sein, wenn weitere Kräfte unkonventionell helfen.

Eine Idee: Jede Arztpraxis, die impfen will, bekommt eine Palette Schutzausrüstung von der Bundeswehr kostenlos vor die Tür gestellt. Plus Kartons mit Aufklärungsmaterial, ggf. Absperrmaterial.

Zweite Idee: Wenn eine Arztpraxis durch den Ansturm eine zusätzliche Reinigungskraft für die Impftage/-wochen/-monate braucht, bekommt sie eine unbürokratisch vom Amt kostenlos gestellt (freiwillige Leute aus Kurzarbeit, aus Berufsverbot, o. ä.). Analog eine zusätzliche Kraft für Dokumentation/Papierkram/Telefondienst/usw.

Dritte Idee: fast-fertige-oder-gerade-fertige Medizinstudenten einladen mitzuhelfen.

Vierte Idee: Die Abrechnung von Impfungen so schlank wie nur irgends möglich zu machen - am besten irgendwie automatisch (aus dem Laienblick).

(Bevor jetzt jemand anfängt, warum dieses oder jenes nicht geht: Es geht mir um Brainstorming-Ideen, was an (kreativen) Möglichkeiten bedacht werden KÖNNTE.)

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vor 15 Minuten schrieb UHU:

Ich wiederhole mich ungern, aber ich traue zum einen den Hausarztpraxen viel Kreativität zu und zum anderen kann es durchaus hilfreich sein, wenn weitere Kräfte unkonventionell helfen.

Eine Idee: Jede Arztpraxis, die impfen will, bekommt eine Palette Schutzausrüstung von der Bundeswehr kostenlos vor die Tür gestellt. Plus Kartons mit Aufklärungsmaterial, ggf. Absperrmaterial.

Zweite Idee: Wenn eine Arztpraxis durch den Ansturm eine zusätzliche Reinigungskraft für die Impftage/-wochen/-monate braucht, bekommt sie eine unbürokratisch vom Amt kostenlos gestellt (freiwillige Leute aus Kurzarbeit, aus Berufsverbot, o. ä.). Analog eine zusätzliche Kraft für Dokumentation/Papierkram/Telefondienst/usw.

Dritte Idee: fast-fertige-oder-gerade-fertige Medizinstudenten einladen mitzuhelfen.

Vierte Idee: Die Abrechnung von Impfungen so schlank wie nur irgends möglich zu machen - am besten irgendwie automatisch (aus dem Laienblick).

(Bevor jetzt jemand anfängt, warum dieses oder jenes nicht geht: Es geht mir um Brainstorming-Ideen, was an (kreativen) Möglichkeiten bedacht werden KÖNNTE.)

 

Das klingt alles gut.

Aber hier auf dem Land gibt es kaum Medizinstudenten, höchstens den Sohn vom Arzt. Außerdem jobben die schon alle in den Impfzentren.

Wie gesagt: Nichts dagegen, dass Praxen auch impfen. Aber sie allein damit zu beauftragen, würde das Chaos nur vergrößern....

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vor 51 Minuten schrieb laura:

Die Frage ist m.E. nicht, ob Hausärzte gar nicht impfen dürfen, sondern ob eine Impfung der gesamten Bevölkerung (abzüglich derer, die nicht wollen oder können) ohne Impfzentren möglich wäre.

Wer will das denn?

 

Es geht um den Teil der 2,5 Millionen ü80er, die Schwierigkeiten haben, zum Impfzentrum zu kommen.

Selbst wenn man noch die fünf Millionen ü70er dazu nehmen würde, man wäre noch lange nicht bei den 25 Millionen Grippeimpfungen im Jahr.

Wer jeden Tag 30 km zur Arbeit fährt, der kann auf dem Rückweg auch mal im Impfzentrum vorbeischauen.

 

Und: Wenn die Impfstofflogistik nicht so komplex wäre würden wir tatsächlich ohne kreisgebundene Impfzentren auskommen.

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Soweit ich das mitbekomme, ist das Impfen beim Hausarzt ja geplant. Wahrscheinlich eine Frage von Tagen oder Wochen.

 

Auch das könnte sich ändern, sobald mehr Impfstoff zur Verfügung steht.

 

Ob das bei Biontech und der relativ kleinen Gruppe der Berechtigen bisher sinnvoll gewesen wäre, ist eine gute Frage. Meines Wissens muss eine "Portion" ja innerhalb eines kurzen Zeitfensters verimpft werden. Das heißt: Das Hausarzt in Kleinkleckersdorf hätte an einem Dienstagnachmittag in seinem Dorf 5 impfberechtige Patienten haben müssen, um das einmal aus der Kühlung genommene Fläschchen zu verimpfen.

 

Sobald Astra Zeneca in der Fläche angekommen ist, geht das wahrscheinlich auch beim Hausarzt.

 

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Am 15.1.2021 um 10:19 schrieb rorro:

Hessen und Israel sind in etwa gleich groß (Fläche, Israel hat ca. 50% mehr Einwohner). 

 

Israel hat 250 Impfzentren.

 

Hessen 28.

 

Noch Fragen?

 

Als Antwort auf Lauras Frage, was die Alternative wäre. Habe ich schon am 15.01. geschrieben.

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vor 23 Stunden schrieb Aristippos:

Ich müsste für eine Taxifahrt zu meinem Impfzentrum 70 Euro zahlen, einfacher Weg. Für 2 Impfungen also 280 Euro. Es gibt viele Rentner, für die das viel Geld ist.

 Und es gibt noch mehr Rentner, die haben ein Auto, gehen ins Fitnessstudio, und wandern regelmäßig.

 

Wir reden hier doch jetzt über die Gruppen, die nicht mobil, bzw nicht mobil genug sind. Und die haben einen Anspruch auf einen Taxischein und auf Beratung ihrer Krankenkasse. Und wenn das nicht funktioniert, wenden Sie sich an die Verbraucherberatung oder an die Gemeinde.

 

Dass irgendjemand in diesem Land nicht geimpft werden kann, obwohl er es gerne möchte, aber sein Impfzentrum nicht erreichen kann, ist meiner Meinung nach nur infolge von Schlamperei möglich. Im übrigen sind Transportfragen auch im Sozialgesetzbuch geregelt.

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vor 1 Minute schrieb Thofrock:

 Und es gibt noch mehr Rentner, die haben ein Auto, gehen ins Fitnessstudio, und wandern regelmäßig.

 

Wir reden hier doch jetzt über die Gruppen, die nicht mobil, bzw nicht mobil genug sind. Und die haben einen Anspruch auf einen Taxischein und auf Beratung ihrer Krankenkasse. Und wenn das nicht funktioniert, wenden Sie sich an die Verbraucherberatung oder an die Gemeinde.

 

Dass irgendjemand in diesem Land nicht geimpft werden kann, obwohl er es gerne möchte, aber sein Impfzentrum nicht erreichen kann, ist meiner Meinung nach nur infolge von Schlamperei möglich. Im übrigen sind Transportfragen auch im Sozialgesetzbuch geregelt.

 

Jawollja. Und da kann der impfwillige, gebrechliche Senior dann bis zum St.Nimmerleinstag das Geld einklagen. *augenroll*

 

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vor 4 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Jawollja. Und da kann der impfwillige, gebrechliche Senior dann bis zum St.Nimmerleinstag das Geld einklagen. *augenroll*

 

Du hast dann offenbar auch noch nichts vom Sozialgesetzbuch gehört. Ich finde, diese Fragen sind da ziemlich nachvollziehbar beantwortet. Dass es auch Grenzfälle gibt, die man juristisch klären muss, ist nun einmal so. Bei Transportfragen dürfte das allerdings im Promillebereich liegen.

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vor 36 Minuten schrieb Thofrock:

Du hast dann offenbar auch noch nichts vom Sozialgesetzbuch gehört. Ich finde, diese Fragen sind da ziemlich nachvollziehbar beantwortet. Dass es auch Grenzfälle gibt, die man juristisch klären muss, ist nun einmal so. Bei Transportfragen dürfte das allerdings im Promillebereich liegen.

 

Papier ist geduldig.

Ich weiß doch, dass du eine Ahnung vom Sozialgesetzbuch hast. Ich übrigens auch, manchmal habe ich sogar ein bisschen mehr als eine Ahnung von DIngen. 😉

Deine Mutmaßungen über die Häufigkeit von juristischen Klärungen von Krankentransporten kannst du dir schenken oder aber du belegst sie, Ansonsten halte ich sie für eine Lüge deinerseits.

bearbeitet von Die Angelika
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vor 52 Minuten schrieb Die Angelika:

Ich übrigens auch, manchmal habe ich sogar ein bisschen mehr als eine Ahnung von DIngen.

 

Dann würdest du nicht so rumeiern. Deine seltsam verworrenen Beiträge lassen ja inzwischen darauf schließen, die Krankenkassen seien schuld daran, das ganze Bataillone von Versicherten nicht in die Impfzentren gelangen. 

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vor 22 Stunden schrieb Moriz:

 

Ich erlebe das hier anders. Begründete Kritik an bestimmten politischen Entscheidungen. Selbst @Marcellinus begründet seine Rundumschläge nachvollziehbar (auch wenn ich sie nicht in allen Punkten teile).

Es sind einzelne, die hier massiv übertreiben, aber die werden sowieso ignoriert (und ggf. gelöscht).

 

Mir fällt was anderes auf - wohlgemerkt auch bei mir selbst..

Man hört etwas, regt sich auf, postet hier, wie "unmöglich" das doch ist und wie "inkompetent" die Politiker*innen sind. Und so langsam stellt sich heraus, dass die Annahme schlicht auf sachlich falschen Fakten beruht.

 

Typisches Beispiel war gestern die Debatte um die Fahrt zu den Impfzentren. Hier wurde so debattiert, als würde der böse Staat Millionen von pflegebedürftigen Rentnern zumuten, mit dem Taxi auf eigene Kosten zu einem 50 km entfernten Impfzentrum zu fahren.

Das ist einfach sachlich falsch: Die Fahrt zum Impfzentrum wird genauso behandelt wie jede andere Arztfahrt auch und damit unter bestimmten Bedingungen erstattet. Dass es dabei möglicherweise immer noch Probleme und Lücken im System gibt, mag sein. Aber grundsätzlich ist die Sache geregelt. Und kein Grund zur Aufregung.

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vor 46 Minuten schrieb laura:

Das ist einfach sachlich falsch: Die Fahrt zum Impfzentrum wird genauso behandelt wie jede andere Arztfahrt auch und damit unter bestimmten Bedingungen erstattet. 

 

Es sei denn man ist arm und nicht so krank, daß die Krankenkasse zahlt. Dann ist man auf sich allein gestellt. Über den Düsseldorfer Gutschein zum Ins-Taxi-Steigen-plus-50-Cent hatte ich schon berichtet.

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vor 57 Minuten schrieb laura:

Mir fällt was anderes auf - wohlgemerkt auch bei mir selbst..

Man hört etwas, regt sich auf, postet hier, wie "unmöglich" das doch ist und wie "inkompetent" die Politiker*innen sind. Und so langsam stellt sich heraus, dass die Annahme schlicht auf sachlich falschen Fakten beruht.

 

Typisches Beispiel war gestern die Debatte um die Fahrt zu den Impfzentren. Hier wurde so debattiert, als würde der böse Staat Millionen von pflegebedürftigen Rentnern zumuten, mit dem Taxi auf eigene Kosten zu einem 50 km entfernten Impfzentrum zu fahren.

Das ist einfach sachlich falsch: Die Fahrt zum Impfzentrum wird genauso behandelt wie jede andere Arztfahrt auch und damit unter bestimmten Bedingungen erstattet. Dass es dabei möglicherweise immer noch Probleme und Lücken im System gibt, mag sein. Aber grundsätzlich ist die Sache geregelt. Und kein Grund zur Aufregung.

 

Das sieht mir mehr nach einer selektiven Wahrnehmung aus. Was nicht ins eigene Weltbild passt, das wird ignoriert oder schöngeredet. 

 

Hier wurden genug Fälle genannt, die problematisch sind und bleiben. Diese zu ignorieren (wie es die Regierung in BW tut) löst die Probleme nicht - jedenfalls nicht auf akzeptable Weise.

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vor einer Stunde schrieb laura:

Mir fällt was anderes auf - wohlgemerkt auch bei mir selbst..

Man hört etwas, regt sich auf, postet hier, wie "unmöglich" das doch ist und wie "inkompetent" die Politiker*innen sind. Und so langsam stellt sich heraus, dass die Annahme schlicht auf sachlich falschen Fakten beruht.

 

Typisches Beispiel war gestern die Debatte um die Fahrt zu den Impfzentren. Hier wurde so debattiert, als würde der böse Staat Millionen von pflegebedürftigen Rentnern zumuten, mit dem Taxi auf eigene Kosten zu einem 50 km entfernten Impfzentrum zu fahren.

Das ist einfach sachlich falsch: 

 

Und auch das wieder so ein Beispiel.

Man regt sich auf, weil angeblich behauptet wurde, dass Millionen von pflegebedürftigen Rentnern zugemutet werde, mit dem Taxi auf eigene Kosten zu einem 50 km entfernten Impfzentrum zu fahren. 

Sachlich falsch ist in der Tat, dass das behauptet wurde. Jedenfalls finde ich nicht einmal Behauptungen, die ansatzweise in diese Richtung interpretiert werden können. Sollte ich etwas überlesen haben, kannst du mich gerne per Link informieren. Andernfalls halte ich diese Behauptung deinerseits für eine Lüge. 

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Gerade eben schrieb Moriz:

 

Das sieht mir mehr nach einer selektiven Wahrnehmung aus. Was nicht ins eigene Weltbild passt, das wird ignoriert oder schöngeredet. 

 

Hier wurden genug Fälle genannt, die problematisch sind und bleiben. Diese zu ignorieren (wie es die Regierung in BW tut) löst die Probleme nicht - jedenfalls nicht auf akzeptable Weise.

 

Ich glaube eher, dass das Problem darin besteht, dass jedes Gesetz, jede Regelung Schlupflöcher bietet - und auch Lücken, durch die Bedürftige durchfallen können.

Und - völlig egal, wie ich die Regelung konkret fasse: Es wird immer Leute geben, die durch die Maschen fallen.

 

Derzeit ist es vielleicht die 83 jährige Frau, die

- eine geringe Rente hat, aber über dem Existenzminimum liegt

- nicht mehr Auto fährt bzw. sich kein Auto leisten kann

- keinen Pflegegrad hat, aber trotzdem nicht mobil genug ist

- keine Kinder, Nichten, Nachbarn, Freunde hat, die sie unterstützen können

- keine Ersparnisse hat, aus dem sie das Taxi bezahlen kann

- nicht den Mut hat, beim DRK, bei der Caritas, bei der Nachbarschaftshilfe etc anzurufen

- niemand hat, der ihr von selbst Hilfe anbietet

Diese Frau hat Probleme, zum Impfzentrum zu kommen. Ja.

 

Jetzt kann man natürlich hier die Regelungen ändern und diese Fälle irgendwie regeln. Aber - gesetzt der Fall - man gibt Taxigutscheine für alle über 80 aus (gegen Einkommensnachweis natürlich), löst man das Problem dieser Gruppe. Aber nicht das der 23 jährigen Studentin, die

- starke Asthmatikerin ist und daher prioritär geimpft werden soll

- Kind einer alleinerziehenden Mutter ist, die sie nicht finanziell unterstützen kann

- gerade neu in die Unistadt gezogen ist und dort kaum Freunde hat

- zu einem Impfzentrum in einem 20 km entfernten Dorf muss

- gerade keinen Studentenjob hat (wegen Corona)

- zwar einen Partner hat, dessen Auto aber kaputt ist

- und sich letzte Woche das Bein gebrochen hat

 

Ich will damit sagen: Es gibt Regelungen, die erstmal Sinn machen. Menschen, die nicht alleine zum Arzt kommen, haben das Recht auf einen Krankentransport. Aber der Staat kann nicht alle Probleme lösen. Es wird immer Fälle geben, die durch die Raster fallen. Und die löst man nicht durch Gesetze und Verordnungen, die alle Details erfassen, sondern durch offene Augen, Engagement und spontane Reaktionen.

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vor 48 Minuten schrieb Moriz:

 

Das sieht mir mehr nach einer selektiven Wahrnehmung aus. Was nicht ins eigene Weltbild passt, das wird ignoriert oder schöngeredet. 

 

Hier wurden genug Fälle genannt, die problematisch sind und bleiben. Diese zu ignorieren (wie es die Regierung in BW tut) löst die Probleme nicht - jedenfalls nicht auf akzeptable Weise.

 

Was ist die Alternative?

Taxigutschein für alle?

 

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