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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

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Mich würde eigentlich mal interessieren, welche konkrete Pandemie-Politik die Kritiker im Forum eigentlich gegenüber der aktuellen hiesigen bevorzugen würden. Wie wäre es mit einer Rangliste aus der Realität?

Also nicht 1. Shangri-La 2. Utopia 3. Mein Vermögensverwalter

sondern so:

1. Südkorea

2. (Taiwan)

3. Deutschland

 

So sähe z.B. meine aus, Taiwan mit der Einschränkung, dass dort so schnell und effizient der Vorteil der eigenen Insellage genutzt wurde, dass es nicht nachahmbar ist.

Irgendwelche anderen Vorschläge?

bearbeitet von Shubashi
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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Anders erklärt: Herrn Palmers Annahme, dass man überwiegend Menschen rettet, die angeblich nur noch „ein halbes Jahr zu leben hätten“, ist empirisch falsch.

Man rettet durch die bisherige Form der Pandemiebekämpfung überwiegend Menschen, die durchschnittlich noch etwa 11Jahre leben würden (aber durch Covid-19 frühzeitig versterben).

Die Studie kann Palmers Annahme aber gar nicht widerlegen, da sie den Schweregrad von Vorerkrankungen bei den Verstorbenen nicht berücksichtigt hat.

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vor 33 Minuten schrieb helmut:

hast du eine vorstellung von der aussagefähigkeit?  zwei wissenschaften die beide nur  mit schätzungen arbeiten, schrauben ihre geschätzten ergebnisse zusammen. darauf willst du entscheidungen aufbauen? ich befrage das orakel.

Das riecht nach Pareto-Prinzip.

 

80% des Erfolges verursachen 20% der Kosten. Die letzten 20% kosten 80%.

 

ist etwas grob, aber der Grundgedanke ist schon richtig. Perfektion zu 100% lässt Kosten explodieren. Daran sieht man wie doof die Grünen mit ihren 100% regenerative Energien sind.

 

Gruss, Martin

 

 

bearbeitet von Soulman
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vor 24 Minuten schrieb Duschkopf:

Die Studie kann Palmers Annahme aber gar nicht widerlegen, da sie den Schweregrad von Vorerkrankungen bei den Verstorbenen nicht berücksichtigt hat.


Doch, wurden sie. Daran konnten die schottischen Forscher erkennen, dass die Vorerkrankungsraten zwischen alten Menschen, die an Covid-19 starben und bzw. überlebten, nicht gravierend unterschiedlich waren. Dementsprechend nahm in einer Vergleichsprobe, in der man die Vorerkrankungen berücksichtigte, die Zahl der durch Covid-19 verlorenen Lebensjahre kaum ab, z.B. hätten italienische Männer ohne Berücksichtigung der Vorerkrankungen ihren Covid-19-Tod ohne die die Pandemie theoretisch um durchschnittlich 11,5 Jahre überlebt, unter Berücksichtigung der Vorerkrankungen um 11,1 Jahre.

 

Um es nochmal zu betonen es geht um die Durchschnittswerte aller Todesopfer: bei den über 80jährigen allein (Kohorte 80-89) war der Schnitt 5 Jahre Lebenszeitverlust, bei der Kohorte 50-59 betrug der Verlust im Schnitt 30 Lebensjahre.

Die 1% Opfer jünger als 50 Jahre wurden nicht mit einberechnet.

bearbeitet von Shubashi
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vor 14 Minuten schrieb Shubashi:


Doch, wurden sie. Daran konnten die schottischen Forscher erkennen, dass die Vorerkrankungsraten zwischen alten Menschen, die an Covid-19 starben und bzw. überlebten, nicht gravierend unterschiedlich waren. Dementsprechend nahm in einer Vergleichsprobe, in der man die Vorerkrankungen berücksichtigte, die Zahl der durch Covid-19 verlorenen Lebensjahre kaum ab, z.B. hätten italienische Männer ohne Berücksichtigung der Vorerkrankungen ihren Covid-19-Tod ohne die die Pandemie theoretisch um durchschnittlich 11,5 Jahre überlebt, unter Berücksichtigung der Vorerkrankungen um 11,1 Jahre.

 

Um es nochmal zu betonen es geht um die Durchschnittswerte aller Todesopfer: bei den über 80jährigen allein (Kohorte 80-89) war der Schnitt 5 Jahre Lebenszeitverlust, bei der Kohorte 50-59 betrug der Verlust im Schnitt 30 Lebensjahre.

Die 1% Opfer jünger als 50 Jahre wurden nicht mit einberechnet.

Nein, der Schweregrad der Vorerkrankungen wurde nicht erfasst. Erfasst wurde nur das Vorliegen von Vorerkrankungen. Auf diesen Mangel weisen die Autoren der Studie selbst explizit hin.

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vor einer Stunde schrieb rince:

Vor einem halben Jahr gab es keine verschärfende Situation wie in den letzten 2 Monaten, wo Familien plötzlich über Wochen zum Teil auf engstem Raum zusammen hocken, plus die Stress-Situation verursacht durch massive Zukunftsängste.

 

 

Ich zitiere einen exemplarischen Beitrag zum Thema Kindeswohl und Familien.

Mir fällt auf, dass hier einige User immer wieder mit der Kindeswohlgefährdung als Argument gegen den Lockdown argumentieren.

 

Irgendjemand schrieb von "Risikogruppe Kinder und Jugendliche"

 

Hierzu ein paar Bemerkungen

1. Ja, zweifelsohne stimmt es, dass der Shutdown für viele Familien eine Herausforderung ist. Aber es gibt nicht nur die Zunahme von häuslicher Gewalt etc. sondern auch die gegenläufige Erfahrung, dass Mutter und Vater endlich mal wieder Zeit für die Kinder haben, weil eben nicht ein Termin den anderen jagt. Dass Familien mal wieder Zeit zum Spielen etc. haben.

2. Ja, zweifelsohne stimmt es, dass die Schulschließung und das Homeschooling für viele Kinder schwierig ist. Aber es gibt auch Kinder, für die es eine große Erleichterung ist, nicht in die Schule zu müssen, weil sie Schulangst haben, gemobt werden etc.

3. Ja, zweifelsohne stimmt es, dass es schwierig ist, eigenverantwortlich im Homeschooling zu lerenen. Aber es gibt auch Schüler, für die es eine große Chance ist, endlich eigenverantwortlich lernen zu dürfen. Der naturwissenschaftlich hochbegabte Schüler z.B., der nicht mehr 8 Stunden am Tag in der Schule sitzt und sich anhört, wie der Lehrer zum 100. Mal das Gleiche erklärt, bis es der letzte Mitschüler verstanden hat. Dieser Schüler hat jetzt endlich Zeit, am Bundeswettbewerb Physik oder Chemie oder bei Jugend forscht mitzumachen.

 

Und noch etwas:

Ich habe das Gefühl, dass man mit der Schulöffnung in den nächsten Wochen überzogene Erwartungen verbindet.

Konkret wird es für einen Fünftklässler in BW - je nach örtlichen Gegenbenheiten - z.B. so aussehen:

- insgesamt zwei Wochen Unterricht (von 6 zwischen den Pfingst- und Sommerferien)

- nur die Haupt- und einzelne Nebenfächer

- keine Freistunden

- geteilte Klasse, d.h. der Lehrer ist nur die Hälfte der Zeit da, die andere Hälfte eine Aufsicht oder eine andere Lehrkraft (also: Lehrer macht 20 min mit der einen Hälfte Unterricht, danach geht er zur anderen Hälfte, die Aufsicht kommt rein, beaufsichtigt die die eine Hälfte, nach 20 min kommt der Lehrer wieder, die Aufsicht geht wieder...)

- keine Partnerarbeit, keine Gruppenarbeit, keine Projekte, jeder am Einzeltisch

- kein Sportunterricht, keine Bewegungsspiele etc.

- extrem strenge Regeln in der Pause, auch hier Abstandsregeln beachten!

- kein Mensa, keine Ausflüge ...

 

Ob es das nun so bringt, weiß ich echt nicht...

 

Laura

 

 

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vor 4 Stunden schrieb Mariachi:

das wäre wenn dann epigenetik und nicht Evolution, aber das nur am Rande.

um die 200 Generationen? Nö!

bearbeitet von Moriz
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vor 24 Minuten schrieb Duschkopf:

Nein, der Schweregrad der Vorerkrankungen wurde nicht erfasst. Erfasst wurde nur das Vorliegen von Vorerkrankungen. Auf diesen Mangel weisen die Autoren der Studie selbst explizit hin.


Hm, ich finde, die Forscher begründen sehr überzeugend, dass der Zeitdruck der Pandemie individuellere Daten aktuell nicht zuließ, aber für die Zukunft angestrebt wird.

Bis zu drei Comorbiditäten aus einem Katalog von 11 wurden erfasst und gewichtet. Besser und genauer geht immer, aber wir stehen erst am Beginn der Pandemie, nicht in ihrer Endauswertung.

Ich bin daher sehr viel mehr von dieser Studie überzeugt als von Herrn Palmers „Schnellauswertung“ - und denke daher, dass zukünftige Daten eher die 5 Jahre an YLLs der Studie stützen werden als die 6 Monate des Bürgermeisters von Tübingen.

https://wellcomeopenresearch.org/articles/5-75

bearbeitet von Shubashi
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In der Schweiz wird es hoffentlich bei einer zweiten Welle nicht erneut zu einem Lockdown kommen. Denn schon der erste war wohl gar nicht in dem Ausmass nötig... Wie in Deutschland waren nämlich  schon vor den Massnahmen die Werte am Sinken.

 

https://www.msn.com/de-ch/nachrichten/coronavirus/die-schweiz-hätte-die-kurve-auch-einfacher-gekriegt-war-der-lockdown-übertrieben/ar-BB14alHg?ocid=spartandhp

bearbeitet von rince
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vor 1 Stunde schrieb Soulman:

Das riecht nach Pareto-Prinzip.

 

80% des Erfolges verursachen 20% der Kosten. Die letzten 20% kosten 80%.

 

ist etwas grob, aber der Grundgedanke ist schon richtig. Perfektion zu 100% lässt Kosten explodieren. Daran sieht man wie doof die Grünen mit ihren 100% regenerative Energien sind.

 

Gruss, Martin

 

 

nein, nach willkür, da über die qualität der einzelaussagen keinerlei belege existieren. auch die beziehung der beiden hauptkomponenten miteinander ist nichts ausgesagt. ich hörte herr drosten zu diesem thema. hier wäre er lieber kritisch geblieben, grundsätzlich kritisch.

 

wiki meint:

"Daraus leitet sich das Paretoprinzip ab. Es besagt, dass sich viele Aufgaben mit einem Mitteleinsatz von rund 20 % erledigen lassen, sodass 80 % aller Probleme gelöst werden. Es wird häufig kritiklos für eine Vielzahl von Problemen eingesetzt, ohne dass die Anwendbarkeit im Einzelfall belegt wird."

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vor 13 Minuten schrieb rince:

In der Schweiz wird es hoffentlich auch bei einer zweiten Welle nicht erneut zu einem Lockdown kommen. Denn schon der erste war wohl gar nicht in dem Ausmass nötig... Wie in Deutschland war nämlich die Kurve schon vor den Massnahmen die Werte am Sinken.

 

https://www.msn.com/de-ch/nachrichten/coronavirus/die-schweiz-hätte-die-kurve-auch-einfacher-gekriegt-war-der-lockdown-übertrieben/ar-BB14alHg?ocid=spartandhp

wenn ich dich für nachdenklich hielte und wissensorientiert, wärest du ein guter kanzler, mit viel verbaler chuzpe.

 

es ist argumentativ leer wenn ich in 3 stunden vom bodensee zur ostsee fahre und meine: wir brauchen keine geschwindigkeitsgrenzen, ich bin doch gesund und heil angekommen.

 

die diskussion um den R-wert zeigt doch die geistige dünne luft.

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vor 22 Minuten schrieb helmut:

nein, nach willkür, da über die qualität der einzelaussagen keinerlei belege existieren. auch die beziehung der beiden hauptkomponenten miteinander ist nichts ausgesagt. ich hörte herr drosten zu diesem thema. hier wäre er lieber kritisch geblieben, grundsätzlich kritisch.

 

wiki meint:

"Daraus leitet sich das Paretoprinzip ab. Es besagt, dass sich viele Aufgaben mit einem Mitteleinsatz von rund 20 % erledigen lassen, sodass 80 % aller Probleme gelöst werden. Es wird häufig kritiklos für eine Vielzahl von Problemen eingesetzt, ohne dass die Anwendbarkeit im Einzelfall belegt wird."

Es werden 2 Kurven gegeneinandergestellt. Die Maßnahmen nach Pareto-Prinzip und die Peanuts von Aristippos. Am Schnittpunkt liegt das vermutete R mit den geringsten Kosten. So ungewöhnlich ist das nicht.

 

Gruss, Martin

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vor 4 Stunden schrieb Moriz:
vor 12 Stunden schrieb Frank:

Ich weiss nicht ob wir es hier schon thematisiert haben. Ich bin, auf Facebook, eben auf ein Pic aus der Quarks-Redaktion gestoßen. (Ich bin grad im Dienst und kann via Handy nicht verlinken). Unter Berufung auf eine Studie der Helmholtz-Gesellschaft stellen die dar das, aus wirtschaftlicher Sicht, sowohl ein zu hohes R0 als ein zu niedriges schwierig für die Wirtschaft ist. R0= 0,1 würde etwa 610Mrd Euro kosten, R0= 1 wäre für 511Mrd zu haben. Das Optimum liegt bei 0,75, das kostet "nur" 300Mrd

Kannst Du den Link bei Gelegenheit nachtragen?

Und was wäre mit einem R deutlich über 1?

Sehr gerne! Wollte ich eigentlich gleich nach Feierabend machen, war dann heute Morgen doch nicht dazu in der Lage. Obwohl die Nachtschicht ruhig war.

Also hier ist beschriebenens Pic: [klick]

Das ist nur eine grafische Zusammenfassung. Aber glücklicherweise wurde in den Kommentaren zur Veröffentlichung der Studie verlinkt: [klick]

 

Auch interessant:

Auf einen Blick: Das Coronavirus in Deutschland

Wie viele positive Tests gibt es? Wie voll sind die Intensivstationen? So ist die Situation in den deutschen Städten und Kreisen.

Inhalt

So entwickeln sich die Fallzahlen

Das Coronavirus in den Städten und Kreisen

Die Situation auf den Intensivstationen vor Ort

So zuverlässig sind die Daten

[klick]

bearbeitet von Frank
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vor 15 Minuten schrieb Soulman:

Es werden 2 Kurven gegeneinandergestellt. Die Maßnahmen nach Pareto-Prinzip und die Peanuts von Aristippos. Am Schnittpunkt liegt das vermutete R mit den geringsten Kosten. So ungewöhnlich ist das nicht.

 

Gruss, Martin

die grundlagen der kurven beeinflussen sich gegenseitig. beide beruhen für sich schon auf schätzungen. ökonomische vorhersageen sind mit hoher ungewissheit zu betrachten. welche begründete korrelation besteht zwischen beiden erscheinungen? wer schreibt die begründung? der epidemiologe? die streiten sich schon unter sich. die volkwirtschaftler? das sind fast ausschließlich ideologen. welcher epidemiologe hat die kompetenz ein ökonomisches modell als halbwegs richtig anzuerkennen?

 

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vor 11 Stunden schrieb Frank:

Das kann ich auch am Stand der Sonne ablesen. Alles klar!

 

Nein, du kannst es daran ablesen, ob ich "du", "dich", "dir" etc schreibe oder eben "man".

Bei ersterer Formulierung meine ich dich (wie jetzt gerade, bei zweitere bleibe ich unbestimmt und es steht dir völlig frei, dich angesprochen zu fühlen.

Übrigens bewundere ich deine Fähigkeit, Selbiges auch am Stand der Sonne ablesen zu können. Dass man (!) das kann, ist mir nämlich völlig neu.

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vor 4 Stunden schrieb Shubashi:


Das Lebensalter sagt nichts über den Verlust an Lebenszeit aus.

Eine schottische Forschungsgruppe hat die Ergebnisse des Imperial College (Ferguson et al) in Bezug auf den Lebenszeitverlust (Years of life lost) durchgerechnet, und dabei festgestellt, dass dieser bei durchschnittlich 11 Jahren liegen dürfte (für Italiener und Briten.)

Bei immerhin 20% der Covid-Toten liegt der Verlust an Lebenszeit bei 25 Jahren und mehr.

https://www.economist.com/graphic-detail/2020/05/02/would-most-covid-19-victims-have-died-soon-without-the-virus

 

 

 

Damit sind wir aber ganz klar dabei, aufzurechnen.

Und derjenige, der sich in der Gruppe befindet, in der der durchschnittliche Lebenszeitverlust geringer ist, hat dann halt  einfach Pech gehabt. Dessen Leben ist dann faktisch weniger wert. kiki hat das gerade angesprochen in Bezug auf Krebspatienten.

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vor 32 Minuten schrieb Frank:

Sehr gerne! Wollte ich eigentlich gleich nach Feierabend machen, war dann heute Morgen doch nicht dazu in der Lage. Obwohl die Nachtschicht ruhig war.

Also hier ist beschriebenens Pic: [klick]

Das ist nur eine grafische Zusammenfassung. Aber glücklicherweise wurde in den Kommentaren zur Veröffentlichung der Studie verlinkt: [klick]

aus dem text: "Außerdem werden verschiedene für politische Entscheidungen relevante Variablen ausgeblendet. Vor allem gibt es über den quantitativen Zusammenhang zwischen den Wirkungen von Lockerungsmaßnah-men, der Reproduktionszahl und den Auswirkungen auf die Wertschöpfung keine empirisch gesicherten Erkenntnisse."

die frage, was eine zeitweise geminderte wirtschaftsleistung für objektive und subjektive folgen hat, wird auch nicht eingegangen. die grundannahme könnte sein: wir sind wieder 2015 angelangt. was wäre daran problematisch?

 

 

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vor 4 Stunden schrieb Moriz:
vor 13 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Tja...deine These ist:

Zitat

Medizin ist das Verschieben von Gleichgewichten hin zu unseren Gunsten.

 

Meine Frage lautet, ob das auf Palliativmedizin zutrifft.

Wenn ja, welche Gleichgewichte werden da zu wessen Gunsten verschoben?

 

Soweit ich weiß ist das Ziel der Palliativmedizin nicht mehr die Wiederherstellung der Gesundheit oder die Verlängerung des Lebens, sondern die Erhöhung der Lebensqualität, auch auf Kosten der ersten beiden Faktoren. (Überspitzt formuliert: Wenn ich nur noch zwei Wochen zu Leben habe, dann juckt mich der Krebs in zwanzig Jahren nicht mehr.)

 

Das weiß ich. Deshalb ja auch meine Fragen.

Man kann die Liste der sich daraus ergebenden Fragen auch erweitern:

Wer legt fest, was in der Medizin wann zu wessen Gunsten ist?

Konkret:

bei meinem Vater sagte uns die verantwortliche Ärztin in der Frührehaklinik klar, dass mein Vater multimorbid sei und sie ihn mangels Heilperspektive nicht weiter behalten werden, weil er demnächst sterben werde. Daher müsse er auf eine Palliativstation. Ob die Auskunft der Ärztin stimmte oder nicht, können wir als Laien schlichtweg nicht überprüfen. Faktisch bedeutet das aber, dass Ärzte längst darüber entscheiden, wer Medizin zum Lebenserhalt bekommt und wer nicht. Das halte ich auch für sinnvoll. Denn wer sonst sollte es, wenn überhaupt, entscheiden können? Ich führe das hier nur aus, weil ich den Eindruck habe, dass das nicht allen bewusst ist.

Wäre es nach meiner Mutter gegangen, hätte man meinen Vater weiter therapieren sollen. Sie wollte schlichtweg nicht einsehen, dass es keine realistische Heilperspektive mehr gab und interpretierte jegliche Regung meines Vaters als Hinweis auf einen doch noch möglichen Fortschritt auf dem Weg zu einer Gesundung. Es war sehr, sehr schwierig für sie, was auch verständlich ist, schließlich war es ihr Ehemann.

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vor 1 Stunde schrieb Shubashi:


Hm, ich finde, die Forscher begründen sehr überzeugend, dass der Zeitdruck der Pandemie individuellere Daten aktuell nicht zuließ, aber für die Zukunft angestrebt wird.

Bis zu drei Comorbiditäten aus einem Katalog von 11 wurden erfasst und gewichtet. Besser und genauer geht immer, aber wir stehen erst am Beginn der Pandemie, nicht in ihrer Endauswertung.

Ich bin daher sehr viel mehr von dieser Studie überzeugt als von Herrn Palmers „Schnellauswertung“ - und denke daher, dass zukünftige Daten eher die 5 Jahre an YLLs der Studie stützen werden als die 6 Monate des Bürgermeisters von Tübingen.

https://wellcomeopenresearch.org/articles/5-75

Ich nehme an, dass Palmer sich auf die Untersuchung von Püschel stützt. Püschels Ergebnis war, dass die meisten Corona-Toten, die er untersucht hat, ohnehin bald gestorben wären weil sie unter sehr schwer ausgeprägten Vorerkrankungen litten. Mir ging es nur darum, dass man diese Hypothese nicht mittels einer Studie widerlegen kann, welche den Schweregrad gar nicht berücksichtigt hat und damit bereits in ihre Modellannahmen die Verwerfung von Püschels Hypothese reinsteckte.

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Zudem bleibt die Frage, wie übertragbar Studien aus Ländern mit hundsmiserablen Gesundheitssystemen auf Deutschland tatsächlich sind.

 

Niemand überträgt Studien zur Sterblichkeit an HIV in Afrika auf Deutschland vermute ich?

bearbeitet von rince
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vor 3 Stunden schrieb Soulman:

Du kannst dich ja informieren. Nach den Interviews wird wohl das „zu Gunsten“ in der Palliativmedizin etwas anders definiert als in der klinischen Medizin. Gleichgewicht ist in diesem Zusammenhang nichts metaphysisches, sondern eher zu verstehen wie Homöostase.

 

Gruss, Martin

 

Dann trifft dein Satz auf die Palliativmedizin meiner nach meinem Laienverständnis nicht zu.

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vor 40 Minuten schrieb helmut:

die grundlagen der kurven beeinflussen sich gegenseitig. beide beruhen für sich schon auf schätzungen. ökonomische vorhersageen sind mit hoher ungewissheit zu betrachten. welche begründete korrelation besteht zwischen beiden erscheinungen? wer schreibt die begründung? der epidemiologe? die streiten sich schon unter sich. die volkwirtschaftler? das sind fast ausschließlich ideologen. welcher epidemiologe hat die kompetenz ein ökonomisches modell als halbwegs richtig anzuerkennen?

 

Es ist keine Naturwissenschaft aber deutlich besser als raten. Und es besteht keine Korrelation zwischen diesen beiden Kurven. R drücken kostet Geld. R ignorieren kostet Geld.

 

Gruss, Martin

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vor 54 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Damit sind wir aber ganz klar dabei, aufzurechnen.

Und derjenige, der sich in der Gruppe befindet, in der der durchschnittliche Lebenszeitverlust geringer ist, hat dann halt  einfach Pech gehabt. Dessen Leben ist dann faktisch weniger wert. kiki hat das gerade angesprochen in Bezug auf Krebspatienten.


Aufrechnen wäre der nächste Schritt. Hier geht es erst mal darum, festzustellen, was auf dem Spiel steht. Herr Palmer hat den Eindruck erweckt, dass durch Covid maximal Patienten sterben, die noch 6 Monate zu leben haben. Das ist augenscheinlich falsch.

Der nächste Schritt, und das findet eigentlich in jedem Gesundheitssystem statt, ist die Entscheidung, wie gehen wir damit um?

Ich habe das konkret bei meiner Mutter erlebt: als palliative Krebspatientin erhielt sie 5 Monate vor ihrem Tod nach OSH-Fraktur noch eine Endoprothese und hatte damit bis 2 Wochen vor dem Tod noch eine gute Lebensqualität und Mobilität. Der Vorschlag des Chirurgen war, sie innerhalb zwei, drei Wochen an Lungenentzündung und dann vermutlich stark verwirrt, sterben zu lassen. Da sie im KH privat versichert war, konnten wir uns mit unserem Vorschlag schnell durchsetzen.

Wir könnten also bei Covid-Patienten ähnlich verfahren: gehen wir davon aus, dass sie eh trotz unserer Behandlung in 6 Monaten versterben, würden wir vielleicht weniger Ressourcen zur Bekämpfung der Pandemie einsetzen.

Wissen wir aber, dass diese Patienten über 80 ohne Covid noch 5 Jahre Lebenserwartung haben, fällt diese Überlegung vielleicht anders aus.

Und dann sind da noch die 20% über 50jährigen, die noch 25 bis 30 Jahre hätten, wenn wir die Covid-Zahlen nicht aus dem Ruder laufen lassen.

 

So wäre die Situation, wenn die Schotten recht haben, und nicht Herr Palmer.

bearbeitet von Shubashi
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vor 12 Minuten schrieb rince:

Zudem bleibt die Frage, wie übertragbar Studien aus Ländern mit hundsmiserablen Gesundheitssystemen auf Deutschland tatsächlich sind.

 

Niemand überträgt Studien zur Sterblichkeit an HIV in Afrika auf Deutschland vermute ich?


So hundsmiserabel werden die dortigen Gesundheitssysteme nicht sein, denn die Lebenserwartung ist sowohl in Großbritannien als auch Italien geringfügig höher als hier.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/954/umfrage/lebenserwartung-bei-geburt-in-ausgewaehlten-laendern-der-europaeischen-region/

Die Systeme sind vielleicht wenig technisiert, aber für die Covid-Folgen ist wohl bisher wichtiger, gar nicht so viele schwere Fälle ins Spital zu bekommen.

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vor 4 Stunden schrieb helmut:

hast du dich um die risikogruppe "kinder" auch vor einem halben jahr gesorgt? wirst du es in einem halben jahr immer noch tun?

die alten probleme,  jahrelang unbeachtet, werden jetzt benutzt ein neues problem weniger zu beachten als möglich und nötig.

Ich bin in der Jugendarbeit ehrenamtlich tätig, als Betreuer arbeite ich mit anderen Randgruppen - das Thema ist mir nicht neu.

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