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Pensées et Regards sur....


Cosifantutti

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vor 25 Minuten schrieb Studiosus:

Dass man da eher mit Konzessionen arbeitet als mit der Klaviatur der Rückkehrökumene ist irgendwie auch nachvollziehbar. 

Was eine Blamage.

 

vor 26 Minuten schrieb Studiosus:

indem sie Geschichte, gemeinsamen Geschichte etwas selektiv und tendenziös deutet.

Worüber die lateinische Kirche natürlich völlig erhaben ist.

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Am 13.8.2023 um 18:18 schrieb Marcellinus:

 

Mich wundert das nicht. Schließlich sind die evangelischen Kirchen gegen das Papstamt entstanden.

...seither sind immerhin 500 Jahre vergangen und das Papstamt hat sich erheblich gewandelt im Vergleich zu Zeiten Martin Luthers.

 

Ich gehe auch mal davon aus, das heutige Protestanten nicht mehr die Auffassung Luthers teilen, der Papst sei der Antichrist der Apokalypse und sein Amt direkt vom Teufel gestiftet. 

 

Es hat sich in 20. Jh in Sachen Ökumene sehr viel bewegt: die Taufe ist wechselseitig anerkannt, 1999 die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre. 

 

Ich finde die Idee des "universellen Dienstamtes" der Einheit in der Kirche von frère Roger sehr faszinierend und vor allem auch an die Adresse der nichtkatholischen Konfessionen gerichtet. 

 

Es ist wohl ein grundsätzlicher Irrtum zu  meinen, dass die "sichtbare" und konkret "sinnlich" erfahrbare Einheit der Kirche "kostenlos" ist, keiner grundsätzlichen Veränderung im Sinne der "Umkehr" bedarf. 

 

Andererseits: auch das Judentum und auch der Islam kennen kein universales Amt, das das Judentum / den Islam universell repräsentiert, insofern geht die Kirche nicht daran zugrunde, wenn der universelle Petrusdienst des Bischofs von Rom weder von Protestanten noch von Orthodoxen anerkannt wird. 

 

Aber aus katholischer Sicht hat diese universelle Repräsentation doch etwas Elementares und auch Zeichenhaftes, etwas konkret " Sinnliches" für die Kirche als universelle Glaubensgemeinschaft.

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Am 13.8.2023 um 18:35 schrieb Studiosus:

 

Das ist eine sehr wichtige Beobachtung. Und man kann zumindest mit der Idee spielen, ob sich nicht die Christenheit, zumindest die Großkirchen, wieder einmal werden unter einem gemeinsamen Vorsitz versammeln lassen. Aus Sicht der Orthodoxie, mit der eine sehr fruchtbare ökumenische Arbeit gelungen ist, sind Steine des Anstoßes vor allem die Papstdogmen des Ersten Vatikanischen Konzils. Mit einer Konstellation, wie sie das erste Jahrtausend über bestand, hätten sie wohl keine größeren Probleme. Rom und dessen Bischof nicht als jurisdiktioneller Vorgesetzter aller übrigen Kirchen, sondern ein Vorsitz der Ehre und der Liebe. Bei Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. wurde dieser Gedanke erwogen. Allerdings fragt man sich, wie man aus der Zuspitzung des Papalsystems, die das Konzil zum Dogma erhoben hat, wieder herauskommen sollte. Man muss konstatieren, dass das bisher eine Sackgasse geblieben ist. 

 

Und was Marcellinus dazu schreibt, warum der Gedanke, dass der römische Papst dieses universale Dienstamt bekleiden könnte, bei den Gemeinschaften der Reformation nicht verfangen hat, stimmt natürlich. Die Reformatoren haben sich zu weiten Teilen in ihrem Kampf gegen die "Papstkirche" profiliert. Allerdings muss man das Ganze auch historisch etwas relativieren: Die Reformation hat sich, nicht nur, aber auch, an einem dekadenten Papsttum entzündet. Einige Jahrzehnte später saßen bereits deutlich vernünftigere, "dialogbereitere" und heiligere (falls man das so sagen darf) Männer auf dem Stuhl Petri. Wäre der Konflikt unter diesen auch eskaliert? Man weiß es nicht. Jedenfalls war der Zug da bereits abgefahren. Rom und sein Bischof sind das Sündenbabel, die institutiongewordene große Hure in der Polemik der Reformations- und Nachreformationszeit. Auch wenn man sich dieses Tons heute enthält, so nehme ich bei den Protestanten aller Couleur eigentlich keinen stärkeren Drang, sich in die Einheit mit dem Papst zurückzubegeben, wahr. Dazu ist meines Erachtens, anders als bei den Orthodoxen, auch die Lehrtradition beider Kirchen und ihre Praxis zu weit auseinander gegangen. 

 

Das Modell Taizé zeigt meines Erachtens jedenfalls, auch wenn faktisch damit die diversen Kirchenspaltungen nicht aufgehoben sind, dass sich Christen verschiedener konfessioneller Prägungen in Treue zu ihrer je eigenen Tradition unter einem Dach versammeln können. Das ist, vermute ich, aus katholischer Sicht zu wenig, aber doch nicht nichts. 

Was ich an der Idee von frère Roger, die er seit den 70er Jahren, ermutigt letztlich durch Papst Johannes XXIII so faszinierend finde: sie verlangt allen Seiten einiges an "Umkehr" und "Reinigung" ab. Ratzinger hat ja im Blick auf die Orthodoxie die Überlegung eingebracht, dass man hier an die gemeinsame Basis der ersten 1000 Jahre Christentum, vor dem großen "Schisma" anknüpfen könnte....

 

Das "Papstamt" müsste nach und nach immer mehr transformieren eine allmähliche Wandlung erfahren in Richtung eines "universellen Petrusdienstes" eines universellen "Dienstamtes" - gerade von daher könnte man auch deutlicher und unmissverständlicher interpretieren, was die "Unfehlbarkeit"  des Papstes eigdntlich bedeutet: dass grundsätzlich und ausschließlich der gemeinsam bezeugte Glaube der Bezugspunkt ist..... 

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Im Zusammrnhang mit der Bestimmung von frère Matthew als neuer Prior der Communauté de Taizé und Nachfolger von frère Alois eine sehr interessante Aussage von frère Matthew über die Frage, ob es denkbar sei, dass in Zukunft auch Frauen Teil und Mitglieder der Communauté sein werden. Frère Matthew meinte, das sei keinesfalls ausgeschlossen und man wird sich dieser Frage stellen, sobals eind Frau konkret mit den Wunsch an die Communauté herantritt. 

 

Außerdem war in den Statements der Communauté herauszuhören, dass in der Communauté strukturelle Veränderungen vorgenommen werden, damit wirklich alle Brüder in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, die die Zukunft der ganzen Communauté betreffen. 

 

 

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Eine schöne Meldung, eine Nachricht, die zuversichtlich stimmt...

 

Fußball-Ikone Ronaldo hat sich katholisch taufen lassen - katholisch.de

 

 

daraus:  

Die brasilianische Fußball-Legende Ronaldo Nazário hat sich katholisch taufen lassen. "Heute ist ein ganz besonderer Tag. Ich bin getauft worden!", schrieb der ehemalige Weltklasse-Stürmer unter einem Instagram-Posting (Dienstag). Der christliche Glaube sei seit seiner Kindheit immer ein fundamentaler Bestandteil seines Lebens gewesen – auch wenn er bisher nicht getauft gewesen sei, so der 46-Jährige. "Durch das Sakrament fühle ich mich wirklich als Kind Gottes erneuert – auf eine neue, bewusstere und tiefere Weise."

 

und: 

 

Obwohl er bislang nicht getauft war, hatte Ronaldo in der Vergangenheit bereits Verbindungen zur katholischen Kirche. Neben einem signierten Trikot von Pelé schenkte er Papst Franziskus einst einen signierten Fußball, der sich heute im Vatikanischen Museum befindet. In seinem Posting blickte Ronaldo jetzt auch schon in die Zukunft: "Ich erneuere meine Verpflichtung, den Weg des Guten zu gehen, aus freiem Willen, im Glauben an die Liebe Jesu, in der Nächstenliebe."

 

was Ronaldo betrifft erinnern sich die Fußballfreunde....
WM 2002: 

Das Endspiel konnte Brasilien mit 2:0 für sich entscheiden. Die deutsche Mannschaft zeigte eine gute Leistung und konnte mit den gewohnt starken Brasilianern auch ohne den gesperrten Ballack lange auf Augenhöhe agieren. Nach dem Seitenwechsel gelang Oliver Neuville sogar mit einem Pfostenschuss aus 30 Metern (49. Min.) das erste Ausrufezeichen der zweiten Halbzeit. Im Endeffekt entschieden aber die herausragenden brasilianischen Einzelkönner das Spiel: Ronaldo erzielte in der 67. Minute nach einem Fehler Oliver Kahns, der einen Schuss von Rivaldo aufgrund eines Kapselrisses im Ringfinger der rechten Hand nicht festhalten konnte, das 1:0 und sorgte in der 79. Minute mit dem 2:0 auch für den Endstand. ( wikipedia )

 

 

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Inzwischen ist das Buch ""Christliche Beziehungsethik. Historische Entwicklungen -  Biblische Grundlagen - Gegenwärtige Perspektiven" des Moraltheologen / Ethikers Martin M. Lintner aus Brixen beim Herder Verlag Freiburg erschienen mit einem voluminösen Umfang von 688 Seiten. 

 

Das Buch nimmt in diesem Themenspektrum ( "Beziehungsethik") mit Sicherheit eine absolute Ausnahmeerscheinung ein und wird wegen seiner gründlichen und umfassenden theologischen Durchdringung der Materie wohl für Jahre hinaus den Maßstab der theologischen Differenzierung, Gründlichkeit und der argumentativen Durchdringung der Thematik setzen. 

 

In der aktuellen Ausgabe von "Christ in der Gegenwart" erscheint eine ausführliche, geradezu "hymnische" Besprechung, das Resumee darin:

 

"Dieses Buch ist Moraltheologie at its best, weil sichtbar wird: es braucht eine Brückendisziplin, eine Vermittlungsinstanz zwischen den Erfahrungswelten der Gegenwart und einem Erbe der Tradition, die ja nichts Fixes ist, sondern immer neu gelesen und ausgelegt werde muss. Und Lintner schreibt so, dass man gerne und mit Spannung liest."

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Am 13.8.2023 um 19:10 schrieb Cosifantutti:

Als ich vor Kurzem in verschiedenen kirchlichen Medien-Plattformen gelesen habe, dass der Prior der Communauté de Taizé, fère Alois, dieses Jahr zum ersten Advent von seinem Amt zurücktreten wird und die Leitung der Mönchsgemeinschaft von Taizé an den Anglikaner Frère Matthew abgeben wird, habe ich gemerkt, wie sehr ich innerlich der Spiritualität der Communauté von Taizé noch nach so viel Jahren verbunden bin.

Man konnte lesen, dass in Frère Alois schon seit längerem die innere Gewissheit gereift ist, dass es Zeit dafür sei, die Leitung in andere Hände zu geben. Vorher hatte er mit jedem Bruder darüber gesprochen, „zugehört“ und letztlich hat er Frère Matthew gebeten, ab dem ersten Advent dieses Jahres die Leitung der Communauté zu übernehmen. ]...]

Und ich habe es erst heute, vor einer Stunde erfahren, dass Taizé jetzt einen neuen Prior hat. Der sehr sprachbegabt ist und mittlerweile auch meine kleine exotische Muttersprache schon ganz gut gesprochen hat. Deutsch spricht er frei und anfangs dieses Jahrhunderts standen wir eine gewisse Zeit auch im Briefwechsel (auf Deutsch).

 

Jedenfalls ich bin sehr froh über diese Wahl! Ein kluger und würdiger Mann.

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vor 37 Minuten schrieb Josepha:

 

Und ich habe es erst heute, vor einer Stunde erfahren, dass Taizé jetzt einen neuen Prior hat. Der sehr sprachbegabt ist und mittlerweile auch meine kleine exotische Muttersprache schon ganz gut gesprochen hat. Deutsch spricht er frei und anfangs dieses Jahrhunderts standen wir eine gewisse Zeit auch im Briefwechsel (auf Deutsch).

 

Jedenfalls ich bin sehr froh über diese Wahl! Ein kluger und würdiger Mann.

Ich habe frere Matthew in Taize immer wieder sehr bewundernd und brilliant erlebt, wie er die biblischen Schriftlesungen jeweils in seinem unnachahmlich tollen Englisch vorgetragen hat. Ich finde frere Matthew auch einr sehr gute Wahl und ich freue mich für und mit der Communaute, dass er mit seiner ruhigen und besonnenen Art, seinem tiefen Glauben, seiner unaufgeregten Spiritualität und seiner sehr hohen Akzeptanz unter seinen Brüdern das kleine Schifflein "Communauté de Taizé" als sehr umsichtiger "Steuermann übernommen hat.

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vor 18 Minuten schrieb Cosifantutti:

Ich habe frere Matthew in Taize immer wieder sehr bewundernd und brilliant erlebt, wie er die biblischen Schriftlesungen jeweils in seinem unnachahmlich tollen Englisch vorgetragen hat. Ich finde frere Matthew auch einr sehr gute Wahl und ich freue mich für und mit der Communaute, dass er mit seiner ruhigen und besonnenen Art, seinem tiefen Glauben, seiner unaufgeregten Spiritualität und seiner sehr hohen Akzeptanz unter seinen Brüdern das kleine Schifflein "Communauté de Taizé" als sehr umsichtiger "Steuermann übernommen hat.

Danke, Cosifantutti, Du hast es sehr schön geschrieben!

 

Wie aber fr. Matthew mit seinem bürgerlichen Namen heisst, wann er geboren ist etc., war für die Gruppen in meinem Land, die wir Anfang 2000er Taizé öfters besuchten, so gut wie ein Kriegsgeheimnis, völlig verborgen. Ich lese darüber erst jetzt und bin sehr erstaunt, dass uns nur vier Jahre trennen. Ich habe ihn immer für viel älter gehalten, für einen erfahrenen klugen Mönch, der einfach sehr gut und zeitlos erhalten ist! 😎

In gleichem Zusammenhang erinnere ich mich an viele Spekulationen darüber, welchen weltberühmten Verwandten (Robbie Williams u. a. m.) er eigentlich habe...

 

Taizé ist in meinem Leben unheimlich wichtig gewesen. Das letzte Mal war ich dort 2005 - übrigens, ganz knapp vor der Ermordung von fr. Roger. Mit fr. Matthew und auch mit fr. Alois habe ich auch später getroffen, darunter in meiner Heimatstadt. Und 2020 hatte ich eine ziemlich feste Absicht, Taizé wieder mal zu besuchen, aber dann wurden alle derart Pläne durchstrichen.

 

Aber mit Taizé ist etwas wie mit Paris (nach Hemingway) - das bleibt mit dir und lässt dich nicht mehr los ... 

Josepha, im Augenblick eine überglückliche Taizeistin

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vor 2 Stunden schrieb Josepha:

Danke, Cosifantutti, Du hast es sehr schön geschrieben!

 

Wie aber fr. Matthew mit seinem bürgerlichen Namen heisst, wann er geboren ist etc., war für die Gruppen in meinem Land, die wir Anfang 2000er Taizé öfters besuchten, so gut wie ein Kriegsgeheimnis, völlig verborgen. Ich lese darüber erst jetzt und bin sehr erstaunt, dass uns nur vier Jahre trennen. Ich habe ihn immer für viel älter gehalten, für einen erfahrenen klugen Mönch, der einfach sehr gut und zeitlos erhalten ist! 😎

In gleichem Zusammenhang erinnere ich mich an viele Spekulationen darüber, welchen weltberühmten Verwandten (Robbie Williams u. a. m.) er eigentlich habe...

 

Taizé ist in meinem Leben unheimlich wichtig gewesen. Das letzte Mal war ich dort 2005 - übrigens, ganz knapp vor der Ermordung von fr. Roger. Mit fr. Matthew und auch mit fr. Alois habe ich auch später getroffen, darunter in meiner Heimatstadt. Und 2020 hatte ich eine ziemlich feste Absicht, Taizé wieder mal zu besuchen, aber dann wurden alle derart Pläne durchstrichen.

 

Aber mit Taizé ist etwas wie mit Paris (nach Hemingway) - das bleibt mit dir und lässt dich nicht mehr los ... 

Josepha, im Augenblick eine überglückliche Taizeistin

Ich war selbst in meiner Jugendzeit mehrmals in Taize, hatte da näheren Austausch mit frere Emile. .. auch briefliche Korrespondenz....

 

Nachdem ich über mehr als 10 Jahre ohne jeglichen Kontakt wieder mal Taize besucht hatte für zwei Wochen "Retraite", hat es mich regelrecht umgehauen, als ich nach dem Abendgottesdienst einfach auf frere Emile zugegangen bin, der mit anderen Brüdern nach dem Gottesdienst in der Kirche verblieb, um für Gespräche zur Verfügung zu stehen. Als ich in der Kirche nach dem Gottesdienst - nach über 10 Jahren !!! auf ihn zuging, hat er mich sofort wieder erkannt und mich sofort bei meinem Namen genannt.

 

Ja frere Matthew ist sicher für Taize eine sehr gute Wahl. Sehr schön fand ich die Bemerkung von frere Alois, dass er mit jedem seiner Brüder gesprochen hat, wer wohl besonders geeignet wäre, das Amt des Priors zu übernehmen....

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Ich komme immer mehr zur Überzeugung, dass die Kirche insgesamt sehr viel von den verschiedenen Ordensgemeinschaften und Ordenstraditionen lernen kann.....

 

So auch jetzt von der Communauté de Taizé und dem Wechsel im Amt des Priors von frere Alois zu frere Matthew....

 

Bekanntlich war ja der Wechsel von Papst Benedikt zu Franziskus und quasi das "Verharren" Benedikts als "emeritierter" Papst nicht frei von Spannungen. Mit Sicherheit hat alleine schon  die räumliche Präsenz von Benedikt, dazu weiter das Tragen der weißen "Papstsoutane" und auch seine gelegentlichen verbalen "Einmischungen" in die Leitung der Kirche,  die Amtsführung von Papst Franziskus unnötigerweise eingeengt.

 

Hingegen in Taize: frere Alois wird Taizé verlassen und für mehrere Jahre in einer sehr kleinen Fraternität der Communauté de Taizé auf Kuba in der Nähe Havannas leben, um seinem Nachfolger und der Communauté alle Freiheiten zu geben, das gemeinsame Leben in Taizé weiter zu gestalten.

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"Vergessen wollen

verlängert das Exil.

Das Geheimnis der Erlösung

heißt: Erinnerung."

( nach dem Talmud )

 

Zentral wichtig der stetige "Grundimpuls", die Bitte / Aufforderung / durchaus auch "Weisung" und "Gebot":

"Höre Israel...." 

Und:

"Gedenke ..."

 

Dies auch der Kern der Messe / Eucharistiefeier: das die Mitfeiernden "verwandelnde" Gedenken, das Gegenwärtigsetzen im liturgischen Gedächtnis:

"Am Abend vor seinem Leiden, nahm er das Brot... ebenso nahm er den Wein...." ; dann die schlichte Bitte Jesu: "Tut dies zu meinem Gedächtnis...."

 

Sehr schön heute die Predigt des Priesters zum "Stephanustag".... er erinnerte am Gedenktag des ersten Märtyrers der Kirche an all die Märtyrer der Kirche bis heute, die Zeugnis abgelegt haben und auch heute noch Zeugnis ablegen bis zum Tod, Zeugnis von der vollkommenen gewaltlosen Botschaft des Christus.. ( vgl. Die Seligpreisungen )

.....Und am Ende des Gottesdienstes, vor dem Schlussegen und den guten Wüschen zu Weihnachten, bedankt sich der Priester ausdrücklich für unser Glaubenszeugnis.... 

( eine sehr schöne, eher wohl leider seltene, Geste des zelebrierenden Priesters zum Ende der Messe am Stephanustag... )

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"Die heilige Mutter Kirche hält fest und lehrt,

dass Gott der Ursprung und das Ziel aller Dinge,

mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft

aus den geschaffenen Dingen sicher erkannt werden kann"

( 1. Vaticanum; Dogmatische Konstitution  "Dei Filius" 1870 )

 

Ich komme immer wieder auf diese Aussage des 1. Vaticanums zurück.

Mir gefällt diese Aussage in dieser fast schon provokanten Klarheit und Eindeutigkeit.

 

Der Text des ersten Vaticanums verweist dann im Anschluss auf eine Stelle im Römerbrief:

"das Unsichtbare an ihm wird nämlich seit der Erschaffung der Welt durch das,

was gemacht ist, mit der Vernunft geschaut" ( Römer 1,20 )

 

Die Einheitsübersetzung gibt diesen Satz aus dem Römerbrief so wieder:

"Seit der Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung

mit der Vernunft wahrgenommen...."

 

....Glaube und Vernunft....Glauben und Wissen.... ein Megathema....

 

Auch eine Geschichte der Philosophie: Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen. Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen : Habermas, Jürgen: Amazon.de: Bücher

 

Jürgen Habermas versucht in seinem großen Zweibändigen Werk "Auch eine Geschichte der Philosophie" zu zeigen, dass sich diese Spannung von "Glauben und Wissen/ Vernunft" wie ein roter Faden durch die europäische Philosophiegeschichte hindurchzieht.... 

 

 

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vor 1 Stunde schrieb Cosifantutti:

"Die heilige Mutter Kirche hält fest und lehrt,

dass Gott der Ursprung und das Ziel aller Dinge,

mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft

aus den geschaffenen Dingen sicher erkannt werden kann"

( 1. Vaticanum; Dogmatische Konstitution  "Dei Filius" 1870 )

Eine theistische Institution, die Macht innehat, diese Macht behalten will und einen Führungsanspruch unter den Gläubigen proklamiert, kann nicht anders als solch ein Dogma festzulegen, welches der menschlichen Vernunft eine solche Kapazität zuschreibt. Denn nur auf der Basis des gesprochenen Wortes, welches als vernunftgemäß behauptet werden kann, kann Macht, kann Führung gründen bzw beansprucht werden.

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vor 27 Minuten schrieb SteRo:

Eine theistische Institution, die Macht innehat, diese Macht behalten will und einen Führungsanspruch unter den Gläubigen proklamiert, kann nicht anders als solch ein Dogma festzulegen, welches der menschlichen Vernunft eine solche Kapazität zuschreibt.

 

Ich würde das weniger ein "Zuschreiben von Kapazität" nennen, als ein Einschränkung.

 

vor 27 Minuten schrieb SteRo:

Denn nur auf der Basis des gesprochenen Wortes, welches als vernunftgemäß behauptet werden kann, kann Macht, kann Führung gründen bzw beansprucht werden.

 

Zumindest wenn man sich mitten im Zeitalter der Industrialisierung befindet. 

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vor 18 Stunden schrieb SteRo:

Eine theistische Institution, die Macht innehat, diese Macht behalten will und einen Führungsanspruch unter den Gläubigen proklamiert, kann nicht anders als solch ein Dogma festzulegen, welches der menschlichen Vernunft eine solche Kapazität zuschreibt. Denn nur auf der Basis des gesprochenen Wortes, welches als vernunftgemäß behauptet werden kann, kann Macht, kann Führung gründen bzw beansprucht werden.

ich muss gestehen, ich habe deinen Beitrag überhaupt nicht verstanden. Ich kann deinen Kommentar auch beim besten Willen nicht mit dem Zitat aus "Dei Filius" vom Ersten Vaticanum zusammen bringen.

 

Das Zitat aus "Dei Filius" behauptet ja schlicht und ergreifend die prinzipielle Erkennbarkeit Gottes durch die menschliche Vernunft. Bei diesem Satz geht es doch gar nicht um irgendeinen "Machtanspruch" oder "Führungsanspruch"....

 

Mann kann diesem Satz zustimmen, ihn ablehnen...etc... ihn für komplett verrückt oder irrelevant halten.....

Nochmals: Mir gefällt die Aussage, gerade weil sie so provokant klar formuliert ist. 

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vor 17 Stunden schrieb Cosifantutti:

Das Zitat aus "Dei Filius" behauptet ja schlicht und ergreifend die prinzipielle Erkennbarkeit Gottes durch die menschliche Vernunft. Bei diesem Satz geht es doch gar nicht um irgendeinen "Machtanspruch" oder "Führungsanspruch"....

Stell dir vor, eine Regierung sagt zum Volke "Wir kümmern uns um euer Wohl, obgleich eurer Wohl (und damit alles, was es fördern könnte) unserer Vernunft nicht zugänglich ist." Wird das Volk da Vertrauen entwickeln bzgl dem, was die Regierung sonst so verlautbaren lässt?

Ebenso verhält es sich mit der Behauptung " dass Gott der Ursprung und das Ziel aller Dinge, mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft aus den geschaffenen Dingen sicher erkannt werden kann". Behauptet die Institution das nicht, worauf sollte dann ihr Führungsanspruch in Dingen des Glaubens und damit auch ihre weltliche Macht gegründet sein? Bereits die Behauptung, dass Gott "der Ursprung und das Ziel aller Dinge" sei wird unglaubwürdig, wenn nicht gleichzeitig behauptet wird "dass Gott ... mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft aus den geschaffenen Dingen sicher erkannt werden kann". Was sollte das Volk der Gläubigen von einer Glaubens-Institution halten, die Zweifel daüber zulässt, ob die natürliche Vernunft überhaupt in die Nähe von Gott gelangen kann? Deshalb muss die Institution dogmatisch festlegen, was sie festlegt.

 

Ich zB dagegen sage, dass Gott nicht im geringsten von der natürlichen Vernunft erkannt werden kann, dass die natürliche menschliche Vernunft und Gott unendlich weit voneinander entfernt sind, dass man also alles, was über Gott behauptet wird, getrost vergessen kann. Warum kann ich das so sagen? Weil ich keinerlei Interesse daran habe, irgendjemanden von irgendwas zu überzeugen, was mit Gott zu tun hat, weil ich keinerlei Führungs- oder Machtanspruch in Glaubensfragen habe. Wenn ich mich zu Gott äußere, dann nur weil mir Gedanken erscheinen, die von woanders verursacht sind und welche ich halt ausdrücken will, 1. weil sie in einem Kontext passend erscheinen und 2. weil sie mir zweckmäßig erscheinen. Aber dabei habe ich nicht den geringsten Anspruch, dass der Inhalte dieser Gedanken wahr sei ... er kann wahr sein, kann aber ebenso gut falsch sein, was weiß ich? ... aber wenn Gedanken mir passend und zweckmäßig erscheinen, dann erscheinen sie mir passend und zweckmäßig, nicht mehr und nicht weniger.

 

 

bearbeitet von SteRo
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vor 7 Stunden schrieb SteRo:

Stell dir vor, eine Regierung sagt zum Volke "Wir kümmern uns um euer Wohl, obgleich eurer Wohl (und damit alles, was es fördern könnte) unserer Vernunft nicht zugänglich ist." Wird das Volk da Vertrauen entwickeln bzgl dem, was die Regierung sonst so verlautbaren lässt?

Ebenso verhält es sich mit der Behauptung " dass Gott der Ursprung und das Ziel aller Dinge, mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft aus den geschaffenen Dingen sicher erkannt werden kann". Behauptet die Institution das nicht, worauf sollte dann ihr Führungsanspruch in Dingen des Glaubens und damit auch ihre weltliche Macht gegründet sein? Bereits die Behauptung, dass Gott "der Ursprung und das Ziel aller Dinge" sei wird unglaubwürdig, wenn nicht gleichzeitig behauptet wird "dass Gott ... mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft aus den geschaffenen Dingen sicher erkannt werden kann". Was sollte das Volk der Gläubigen von einer Glaubens-Institution halten, die Zweifel daüber zulässt, ob die natürliche Vernunft überhaupt in die Nähe von Gott gelangen kann? Deshalb muss die Institution dogmatisch festlegen, was sie festlegt.

 

Ich zB dagegen sage, dass Gott nicht im geringsten von der natürlichen Vernunft erkannt werden kann, dass die natürliche menschliche Vernunft und Gott unendlich weit voneinander entfernt sind, dass man also alles, was über Gott behauptet wird, getrost vergessen kann. Warum kann ich das so sagen? Weil ich keinerlei Interesse daran habe, irgendjemanden von irgendwas zu überzeugen, was mit Gott zu tun hat, weil ich keinerlei Führungs- oder Machtanspruch in Glaubensfragen habe. Wenn ich mich zu Gott äußere, dann nur weil mir Gedanken erscheinen, die von woanders verursacht sind und welche ich halt ausdrücken will, 1. weil sie in einem Kontext passend erscheinen und 2. weil sie mir zweckmäßig erscheinen. Aber dabei habe ich nicht den geringsten Anspruch, dass der Inhalte dieser Gedanken wahr sei ... er kann wahr sein, kann aber ebenso gut falsch sein, was weiß ich? ... aber wenn Gedanken mir passend und zweckmäßig erscheinen, dann erscheinen sie mir passend und zweckmäßig, nicht mehr und nicht weniger.

 

 

Die katholische Kirche hegt heute keine "weltlichen" Machtansprüchem mehr. Die Zeiten sind edgültig vorbei. 

 

Darüber hinaus: die beide Pole "Glauben" auf der einen Seite und "Vernuft"/ "Wissen" haben die europäische Geistesgeschichte / Philosophie bis einschließlich in die Gegenwart auf vielfältige Weise befruchtet ( siehe das zitierte Werk von Habermas ).

 

Gewiss erschöpft sich der Glaube niemals in vernüftigen Reflexionen, aber es ist nicht einfach und grundsätzlich "wider" die Vernunft...

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vor 27 Minuten schrieb Cosifantutti:

Gewiss erschöpft sich der Glaube niemals in vernüftigen Reflexionen, aber es ist nicht einfach und grundsätzlich "wider" die Vernunft...

 

Nein? :D Nun, "Vernunft" ist kein geschützter Begriff. 

bearbeitet von Marcellinus
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vor 14 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Nein? :D Nun, "Vernunft" ist kein geschützter Begriff. 

Das hat auch niemand behauptet... man muss sich deshalb immer zuerst darauf verständigen, von welchem Vernunftbegriff man jeweils konkret ausgeht, sonst redet man zwangsläufig vollkommen aneinander vorbei.....

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vor 2 Stunden schrieb Cosifantutti:
vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

Nein? :D Nun, "Vernunft" ist kein geschützter Begriff. 

Das hat auch niemand behauptet... man muss sich deshalb immer zuerst darauf verständigen, von welchem Vernunftbegriff man jeweils konkret ausgeht, sonst redet man zwangsläufig vollkommen aneinander vorbei.....

 

So isses! 

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Heute ist "Mariä Lichtmess", im zeitlichen Erleben des Jahres eine wichtige "Schwelle",

den Winter allmählich hinter sich zu lassen und den Blick auf das kommende Frühjahr zu wenden.

Die Tage werden gegen Abend schon spürbar länger.... 

 

Mariä Lichtmess ist nach 40 Tage auch der Abschluss der Zeit, in der wir besonders die Menschwerdung Gottes betrachten.

Der biblische Bezugspunkt des heutigen Tages ist uns im Lukas-Evangelium überliefert. 

Im Zentrum steht das Gedicht / Lied des greisen Simeon,

in der Liturgie der Kirche als "Nunc dimittis" überliefert und Teil des Stundengebetes.

 

....gerade die - in sprachlicher Form - poetisch gestalteten Texte laden zum Verweilen und Betrachten ein,

da sie geradezu "Bilder" wie von selber hervorbringen und unser Denken über unsere spirituellen Wurzeln vertiefen und gleichzeitig erweitern:

 

"........denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast,

ein Licht, das die Heiden erleuchtet und Herrlichkeit für dein Volk Israel."

 

Dieses "Nunc dimittis"... "Nun lässt du, Herr, deinen Knecht in Frieden scheiden...." war der Anknüpfungspunkt für die Kantaten, die

Bach zum heutigen Tag geschrieben hat. Die Kantate "Ich habe genug", BWV 82, ist besonders bewegend.....

bekannt ist daraus die Arie "Schlummert ein ihr matten Augen......"

 

Bach - Schlummert ein, ihr Matten Augen from Cantata BWV 82 | Netherlands Bach Society (youtube.com)

 

Wenn man im Lukas-Evangelium den Lobgesang des Simeon liest, zieht es einen fast wie von selbst zu den andern beiden Lobgesängen,

die Lukas in seinen ersten beiden Kapiteln überliefert, um demselben "Klang" nachzuspüren.

Auch diese beiden Gesänge sind Teil des Stundengebetes der Kirche geworden.

Wir sind hier mitten im "Verheißungsraum", die Wurzeln dieses "Verheißungs-Denkens" reichen bis in die Abraham-Zeit hinein....

"Ich werde dich zu einem großen Volk machen....ein Segen sollst du sein.... 

Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen ( Genesis 12, 2f. ) 

 

Im Lobgesang des Zacharias lesen wir: 

"Gepriesen sei der Gott Israels.

Denn er hat sein Volk besucht

und ihm Erlösung geschaffen....

So hat er verheißen von alters her

durch den Mund seiner heiligen Propheten...

er hat an seinen heiligen Bund geacht,

an den Eid,

den er unserem Vater Abraham geschworen hat...."

 

Und dann natürlich auch den Lobgesang Marias,, das "Magnificat":

"...er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,

das er unseren Vätern verheißen hat,

Abraham und seinen Nachkommen auf ewig."

 

 

 

 

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in diesem Kirchenjahr haben wir als "Lesejahr" das Evangelium nach Markus. Markus ist das kürzeste Evangelium von allen. Ich schätze inzwischen gerade dieses Evangelium sehr, da sozusagen alles "überflüssige" Beiwerk konsequent weggelassen wird und Markus sofort zum Kern der Botschaft des erwachsenen Jesu kommt.... 

 

Das erste Auftreten von Jesus in Galiläa setzt ein mit der zusammenfassenden Bemerkung über Jesus:

"Er verkündete das Evangelium Gottes und sprach:

 

Die Zeit ist erfüllt,

das Reich Gottes ist nahe.

Kehrt um und glaubt an das Evangelium !"

 

Wenn man sich die Lektüre des Markusevangeliums vornimmt, ist man ja nach dieser Ankündigung gespannt zu erfahren, worin den nun genau und konkret das "Evangelium Gottes"  besteht.

Man liest dann, dass Jesus zunächst Jünger, die als Fischer am See Genezaret arbeiten in seine Nachfolge "beruft" und ankündigt, sie zu "Menschenfischern" zu machen. Von einem konkreten  Ort mit dem Namen Kafarnaum ist die Rede. Wir erfahren, dass Jesus ( als "frommer" Jude, der er ist ) am Sabbat in die Synagoge geht und dort "lehrt". Wir erfahren an dieser Stelle nichts über den konkreten Inhalt der Lehre Jesu, aber Markus kommentiert Jesu "Lehrtätigkeit" in der Synagoge von Kafarnaum so: "Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der ( göttliche ) Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten". 

 

Im Anschluss können wir dann bei Markus lesen, dass Jesus zahlreiche Menschen von Krankheiten heilt. Markus fasst das so zusammen:

 

"Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt, und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus....."

 

Das "Evangelium Gottes" zeigt sich beim Evangelisten Markus zuerst und vor allem in konkreten Heilungen, Kranke und Besessene werden von ihren Krankheiten befreit. Das "Evangelium Gottes" ist kein theoretisches Grundsatzprogramm, sondern besteht in konkreten Heilungstaten von Jesus, die Menschen erfahren durch Jesus das "Evangelium Gottes"  ganz konkret..... 

 

Eine ganz interessante Beobachtung findet sich sogleich im ersten Kapitel des Markus. Im Abschnitt Markus 1, 23 - 28 lesen wir:

 

"In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war.

Der begann zu schreien:

Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazareth ?

Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen ?

Ich weiß wer du bist: Der Heilige Gottes."

 

Die Pointe ist hier, dass die Dämonen Jesus sofort als "Sohn Gottes" erkennen und identifizieren. Und sie erkennen sogleich, dass Jesu "Evangelium Gottes" ein Frontalangriff gegen das unheilvolle Wirken der Dämonen am Menschen bedeutet, dass die Dämonen durch das "Evangelium Gottes" ihre Macht über den Menschen verlieren werden. Deshalb beginnen sie laut zu schreien, als Jesus sich auch nur einem Mann nähert, der "von einem unreinen Geist besessen war".

"Bist du gekommen, uns ins Verderben zu stürzen ?".

Die Dämonen erkennen sofort, wer Jesus ist und sprechen das auch direkt und laut aus: "Der Sohn Gottes"..... diese Frage, wer Jesus "eigentlich" ist, wird sich letztlich wie ein roter Faden durch das ganze Markus-Evangelium hindurchziehen.  Ganz am Ende des Evangeliums, nachdem Jesus am Kreuz gestorben, war lesen wir bei Markus:

 

"Als der Hauptmann,

der Jesus gegenüberstand, ihn 

auf diese Weise sterben sah,

sagte er:

Wahrhaftig,

dieser Mensch war Gottes Sohn." 

 

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Morgen beginnt mit dem Aschermittwoch die Zeit der 40 Fastentage. Jedes Jahr neu das "Angebot" des liturgischen Jahres, die Einladung, die Zeit des Fastens bis Ostern - die Sonntage jeweils vom Fasten ausgenommen - als ganz besondere Zeit zu gestalten..... die Konzentration auf das Wesentliche, sich den Quellen des Lebens neu bewusst werden und sie auch hegen und pflegen... 

 

Was das konkrete Fasten "nach außen" betrifft, gilt der schöne Satz aus dem Matthäus-Evangelium: "du aber salbe dein Haar....." ( vgl. Mt 6, 16 - 18 ) 

 

Mir gefällt auch das sprachlixhe Bild beim Propheten Joël: "Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und kehrt um zum Herrn, eurem Gott" ( Joël 2, 12f. ) 

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Die Psalmen bilden das Rückgrat des Stundengebetes. Die Psalmen sind wie ein durchgehender Cantus Firmus. Dadurch, dass Psalmen ständig wiederholt werden, können sich so etwas wie "Strukturen" herausbilden, die dem Glauben eine ganz persönliche Sprache verleihen, dazu verhelfen, "sprachfähig" zu bleiben. 

 

Diese Woche im "Stunengebet im Alltag" Psalm 34. Darin die beiden wunderbaren Sätze:

 

"Meide das Böse

und tu das Gute.

Suche den Frieden

und jage ihm nach."

 

So klar, so einfach zu verstehen,

so knapp zusammengefasst. Dabei - genau besehen - allgemein, universell gültig.

 

Eine Beobachtung, die man immer wieder machen kann: das "Evangelium", die frohe Botschaft ist eigentlich - rein intellektuell - überhaupt nicht schwer zu verstehen, aber zu leben. Und wenn daraus zentrale Handlungsprinzipien geworden sind, diese Handlungsprinzipien auch in ethischen "Stresssituationen" durchzuhalten..

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