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Pensées et Regards sur....


Cosifantutti

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Das Zentrum der Heiligen Messe ist die "Wandlung".

Eine Weise des Zugangs zu diesem "Geheimnis des Glaubens" ist mit der Begrifflichkeit von der "Transsubstantation" verbunden, der "Wesensverwandlung". Ich finde den Gedanken von einer "Wesensverwandlung" immer wieder höchst inspirierend....

 

Letztlich geht es in der Messe nicht nur um die Wandlung der materiellen Elemente von Brot und Wein, sondern auch um die "Wandlung" derjenigen Personen, die die Eucharistie mitfeiern, um eine ganz persönliche, individuelle, je auf's Neue vollzogene "Transsubstantation", um eine "Wesensverwandlung" der eigenen Existenz.

 

Zuletzt: "Gehet hin in Frieden."

 

Eine Folge dieser "Wesensverwandlung", zusammengefasst in den Gebetsworten: "Mach mich zum Instrument deines Friedens".

 

Das "Äußere" bleibt gleich: Alltag, Beruf, Familie.... und doch wird alles durchdrungen und "verwandelt" vom "Geheimnis des Glaubens" her. 

 

In diesem Zusammenhang mag ich ganz besonders diese Worte des Hochgebetes:

 

"Dieses Opfer unserer Versöhnung bringe der ganzen Welt Frieden und Heil.

Beschütze deine Kirche auf ihrem Weg durch die Zeit und stärke sie im Glauben und in der Liebe."

 

Dabei - immer wieder: die Hingabe:

 

Vielleicht das Wichtigste dabei, was ich aus der jahrzehntelangen sehr intensiven - gerade auch - "praktischen" Beschäftigung mit Musik entdeckt habe: die vollkommene Hingabe beim Musizieren, im Moment des Aufführens eines Musikstückes. 

 

Das schließt überhaupt nicht die "intellektuelle", reflektierende Arbeit aus... das genaue Partiturstudium, eventuell der besondere "Kontext" einer Komposition, die biografischen Hintergründe. Dazu: das intensive Proben und Einstudieren, bei Kammermusik oder Orchestermusik auch das genaue und gemeinsame "Erarbeiten" einer gemeinsamen, ganz bestimmten Interpretation. 

 

Und dann bei der Aufführung der Musik wird alles "realisiert" in einer inneren Haltung der vollkommenen Hingabe an das Musikwerk. 

 

Wir können das ja auch beim Fußball immer wieder feststellen, wenn die beiden Mannschaften die Dimension der vollkommenen Hingabe an "das Spiel" an sich erreicht haben. Es geht dann von solchen fußballerischen Momenten eine unglaubliche Faszination und Begeisterung für alle Beteiligten aus.....

 

 

Hingabe: als eine Dimension der eigenen Existenz, als eine bestimmte "Weise", das Leben zu gestalten, formen, eben als - Daseins- "Form". 

bearbeitet von Cosifantutti
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Vorgestern, 25. März, neben "Lichtmess" am 2. Februar eine weiter "Jahresschwelle": Mariä Verkündigung

 

Zu diesem besonderen Festtag hat Bach eine wunderschöne Kantate komponiert. In dieser Kantate steht der Choral "Wie schön leuchtet der Morgenstern", einer der schönsten Choräle, im Mittelpukt. Der Text ist durchtränkt mit Bildern aus der Bräutigam- Brautmystik, die sehr inspirierend sind....

 

Die Traditionen der Mystik durchbrechen immer wieder durch ihre wunderschönen anregenden Bilder die manchmal sehr trockene Sprache der Dogmatik. Auch steht nicht die Gedankenwelt von Schuld und Sühne im Mittelpunkt, sondern Suche, Sehnsucht, Verlangen, Finden, Einnseins.... 

 

Ich finde die Texte von Meister Eckhart - zum Beispiel seine deutschen Predigten - doch recht schwierig zu verstehen. Aber die manchmal doch mühsame Gedankenanstrengung lohnt sich. Wie kühn dieser Denker vor 700 Jahren doch war.... 

bearbeitet von Cosifantutti
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Cosifantutti

Auch eine Art Ostererzählung: der Film "die Herrlichkeit des Lebens"...

 

Die Liebe zwischen Franz Kafka zu Dora Diamant im letzten Lebensjahr Kafkas. Der Film erzählt diese Liebegeschichte ohne falsches Melodrama und auf sehr berührende Weise. Es ist eine Liebe, die auch der unaufhenthaltsame, unabwendbare Tod Kafkas nicht zerstören kann. Es ist eine Liebe, die zuletzt auch noch den stets absolut distanzierten Vater in gewisserweise "umstimmen" kann, der später, als es um die familiären Diskussionen ging, was nach Kafkas Tod ganz konkret geschehen soll. Das legendäre knappe Telegramm von Kafkas Vater: "Dora entscheidet".

 

Diese Liebesgeschichte erinnert an den wunderbaren Satz aus den Heiligen Schriften: "Stark wie der Tod ist die Liebe", die Osterbotschaft in einem Satz zusammengefasst. 

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Cosifantutti
Geschrieben (bearbeitet)

Die Botschaft von Ostern, die verschiedenen, vielfältigen und unterschiedlichen wunderbaren Erählungen der Erscheinung des Auferstandenen benötigen jedes Jahr neu eine angemessene Zeit, damit wir dieses ganz Besondere der Erzählungen und dann auch der "Botschaft" des Auferstandenen als "gute Nachricht", als "Evangelium" nach und nach mit Verstand, Herz, Seele und auch den Sinnen immer neu entdecken und in uns aufnehmen können.....

 

40 Tage lässt uns der liturgische Kalender Zeit dafür bis zu Christi Himmelfahrt und einer anschließenden Verlängerung bis zu Ausgießung des Geistes und die "Geburt" der Kirche an Pfingsten.... die Texte des Stundengebetes hierzu sehr dicht und intensiv, eingeschlossen der jeweilge Bezug zu den entsprechenden Psalmen. Der "Psalter" als das tägliche Brot, das "Schwarzbrot", die tägliche geistliche "Wegzehrung".

 

Auch "nach Ostern" - auch wenn Christus "wahrhaft" auferstanden ist, so der Antwortruf - :es bleibt der Durst.... er bleibt immer...dieser Durst, diese ganz besonere Sehnsucht unserer Seele- wie der innere "Ruf" bei den Zugvögeln... ist der Anfang und der Grund von allem. Zwei Psalmen sind in diesem Sinne von zentraler Bedeutung:

Psalm 63

"Gott, du mein Gott, dich suche ich, 

meine Seele dürstet nach dir.

Nach dir schmachtet mein Leib,

Wie dürres, lechzendes Land

ohne Wasser...."

Und Psam 42

"Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser,

so schreit meine Seele, Gott, nach dir.

Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott..."

bearbeitet von Cosifantutti
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Martin M. Lintner ist ein gutes Beispiel für einen heutigen Moraltheologen in der Katholischen Kirche, der versucht die Sexualmoral der Kirche in Richtung einer zukunftsweisenden "Beziehungsethik" weiterzuentwickeln, z. B. hier:

Christliche Beziehungsethik: Historische Entwicklungen – Biblische Grundlagen – Gegenwärtige Perspektiven : Lintner, Martin M.: Amazon.de: Bücher

 

Dass auch entsprechende Stellen in diesem Sinne "lernfähig" sind und durchaus "offen" für Argumente zeigt die neue Entscheidung im Vatican in der "Causa" Liintnter:

 

Lintner: Grund für "Nihil obstat"-Wende wurde mir nicht mitgeteilt - katholisch.de

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Lintner gehört, etwa zusammen mit Goertz, der aktuell gegen Dignitas infinita, einen Akt des kirchlichen Lehramtes, wettert, zu den zeitgenössischen Totengräbern der akademischen Moraltheologie. Und damit machen sie ihrem lange verblichenen spiritus rector, der mit am Anfang dieser bedauerlichen Entwicklung stand, Auer, ganze Ehre. 

 

Überhaupt gibt es gerade auf dem Gebiet der Moraltheologie und Ethik nur sehr wenige aktuelle Autoren, die ich bedenkenlos zur Lektüre empfehlen würde. Meine Aussage bezieht sich auf den deutschsprachigen Bereich, im Ausland sieht das zum Glück teilweise anders aus.

bearbeitet von Studiosus
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vor 21 Stunden schrieb Studiosus:

Lintner gehört, etwa zusammen mit Goertz, der aktuell gegen Dignitas infinita, einen Akt des kirchlichen Lehramtes, wettert, zu den zeitgenössischen Totengräbern der akademischen Moraltheologie. Und damit machen sie ihrem lange verblichenen spiritus rector, der mit am Anfang dieser bedauerlichen Entwicklung stand, Auer, ganze Ehre. 

 

Überhaupt gibt es gerade auf dem Gebiet der Moraltheologie und Ethik nur sehr wenige aktuelle Autoren, die ich bedenkenlos zur Lektüre empfehlen würde. Meine Aussage bezieht sich auf den deutschsprachigen Bereich, im Ausland sieht das zum Glück teilweise anders aus.

Ich möchte mich hier nur auf Lintner beziehen, Goertz möchte ich ausdrücklich ausklammern. Wenn du schon Auer als "spiritus rector" erwähnst, so kann man ja auch noch in diesem Zusammenhang auf die katholischen Moraltheologen Mieth und Schockenhof verweisen. 

 

Meine konkrete "Anfrage" an dich: kannst du deinen sehr schweren Vorwurf "zeitgenössische Totengräber der akademischen Moralrheologie" zu sein auch argumentativ belegen ? Worin siehst du denn konkret diese Tätigkeit als "Totengräber" ? Was mich grundsätzlich überzeugt, ohne dass man den jeweiligen Theologen in allen Einzelfragen zustimmen müsste:

 

1. Der diskursethische Ansatz, der sich einer rational nachvollziehbaren Argumentation verpflichtet weiß. 

 

2. In Bereich der Sexualmoral die Ausarbeitung einer "Beziehungsethik", wie sie gerade ja Lintner vorgelegt hat. 

 

3. Könntest du selber konkrete Namen von Moraltheologen deutscher Sprache nennen, die für dich für die Kirche zukunftsweisende ethische Konzepte vertreten ? Das würde mich sehr interessieren. 

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vor 3 Stunden schrieb Cosifantutti:

Meine konkrete "Anfrage" an dich: kannst du deinen sehr schweren Vorwurf "zeitgenössische Totengräber der akademischen Moralrheologie" zu sein auch argumentativ belegen ?

 

Ein geisteswissenschaftlicher Totengräber wird daran erkannt, daß er außerhalb seiner Blase, also bspw. in anderssprachlichen Ländern, von Fachkollegen nicht oder nicht positiv wahrgenommen wird.

 

Dabei hat meine Aussage mit Theologie erst einmal nichts zu tun, mit Moraltheologie noch viel weniger.

 

In der katholischen Theologie gibt es noch das deutschsprachige Phänomen des parallelen akademischen Lehramtes, kurz: professorales Besserwissen. Das ist allerdings nicht auf die Moraltheologie beschränkt.

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vor 12 Stunden schrieb rorro:

 

Ein geisteswissenschaftlicher Totengräber wird daran erkannt, daß er außerhalb seiner Blase, also bspw. in anderssprachlichen Ländern, von Fachkollegen nicht oder nicht positiv wahrgenommen wird.

 

 

Meiner Beobachtung nach trifft das auf die von mir genannten Theologen nicht zu. Sie sind nicht nur unter Fachkollegen hoch anerkannt, sondern auch bei Vertretern des katholischen Lehramtes

bearbeitet von Cosifantutti
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vor 1 Stunde schrieb Cosifantutti:

Meiner Beobachtung nach trifft das auf die von mir genannten Theologen nicht zu. Sie sind nicht nur unter Fachkollegen hoch anerkannt, sondern auch bei Vertretern des katholischen Lehramtes

 

Welche Übersetzungen sind Dir denn bekannt? Von Lintner werden nach eigener Aussage seine Publikationen in Rom "nicht mehr beanstandet" - "hohe Anerkennung" kenne ich anders. Kann sich natürlich entwickeln, mal abwarten. Stand jetzt ist das allerdings sicher nicht der Fall.

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vor 38 Minuten schrieb rorro:

 

Welche Übersetzungen sind Dir denn bekannt? Von Lintner werden nach eigener Aussage seine Publikationen in Rom "nicht mehr beanstandet" - "hohe Anerkennung" kenne ich anders. Kann sich natürlich entwickeln, mal abwarten. Stand jetzt ist das allerdings sicher nicht der Fall.

Du hast einen leicht inquisitorischen Stil..... Was die Theologen Auer, Mieth, Schockenhoff angeht, so ist wohl allgemein bekannt, dass diese Theologen in der theologischen Fachwelt einen ausgezeichneten Ruf genießen und auch vom Lehramt sehr anerkannt waren, vor allem bei den jeweils zuständigen Ortsbischöfen..... 

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vor 2 Stunden schrieb Cosifantutti:

Du hast einen leicht inquisitorischen Stil..... Was die Theologen Auer, Mieth, Schockenhoff angeht, so ist wohl allgemein bekannt, dass diese Theologen in der theologischen Fachwelt einen ausgezeichneten Ruf genießen und auch vom Lehramt sehr anerkannt waren, vor allem bei den jeweils zuständigen Ortsbischöfen..... 

 

„Allgemein bekannt“ überzeugt natürlich vollkommen. Da hast Du Recht. Ich bitte um Verzeihung.

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vor 5 Minuten schrieb rorro:

 

„Allgemein bekannt“ überzeugt natürlich vollkommen. Da hast Du Recht. Ich bitte um Verzeihung.

....ja in der Tat gehe ich davon aus... die genannten Personen sind ja innerhalb ihres Fachbereiches weder " No Names" noch theologische Leichtmatrosen.... 

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Allenthalben wird in den Kulturberichten ganz unterschiedlicher Medien auf den heutigen 300. Geburtstag von Immanuel Kant hingewiesen. Kants grundsätzlich philosophisch-ethischer Ansatz hat mich immer schon faziniert, seit wir im Unterricht mal seine berühmte Schrift: "Was ist Aufklärung ?" gelesen hatten..

 

Bis heute überzeugt mich sein Grundansatz der ethischen Reflexion mehr als alle Ansätze des ethischen Utilitarismus.... kein Vergleich natürlich auch zu den verschiedenen religiösen sozusagen "fundamentalistischen" kirchlich-theologischen Ansätzen zur etischen Normfindung....

 

Der Gebrauch der Vernunft in der ethischen Reflexion ist ohne Alternative. Was sollte man denn "vernünftigerweise" anstelle der "prakischen Vernunft" setzen....?

 

Kreativ, lebensgeschichtlich "offen" und fähig zur "Weiterentwicklung" sind die Herausbildung eigener ethischer "Maximen" für das ethische Handeln, eigene Maximen, die man auch in ethischen "Stresssituationen" durchhält.  Normenfindung und Handeln "nach der Vernunft".... war das nicht auch ein Prinzip des scholastischen Denkens - "secundum rationem agere" -?

 

Von Kant geht es dann weiter zu heutigen "Diskurstheorien" ( vgl. Habermas ) und daran anschließend diskursethische Konzepte auch in der katholischen Theologie. "Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen" ist doch auch ein sehr schönes lebensbejahendes Motto für den praktizierenden Katholiken, zumal ja auch der "Verstand" eine der Gaben des Heiligen Geistes ist. 

 

Überzeugend bis heute auch sein Konzept über die Menschenwürde in der berühmten Formulierung des kategorischen Imperativ ( der Mensch ist immer auch schlicht "Zweck an sich".... ) 

 

Und natürlich sehr inspirierend auch seine Schrift "Zum Ewigen Frieden".

bearbeitet von Cosifantutti
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