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Kirche und Islam


laura

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vor 6 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Niemand schickt bewaffnete Polizisten aus, um mit Schlagstöcken und Schusswaffen die Einhaltung eines "Kleidungsstils" zu erzwingen. In diesem Land sind es dann mal gern männliche Muslime, die muslimische Mädchen körperlich drangsalieren, wenn die sich ihrer Ansicht nach "unangemessen" kleiden. Deine Einlassungen sind mit "igorant" noch wohlwollend umschrieben. 

 

Und genau Leute, die so etwas tun, müssen streng straf- und gegebenenfalls ausländerrechtlich bestraft werden - egal, ob es islamische Fundamentalisten oder deutsche, türkische (gegen Kurden), russische oder sonstige Rassisten sind.

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vor 1 Stunde schrieb iskander:

Ansonsten müsste man sich einige ehemalige Sowjet-Republiken näher ansehen. Hier scheinen die Staaten ebenfalls zumindest oft relativ säkular, wenn auch nicht allzu demokratisch zu sein (etwa Kasachstan).

 

Hierzu ergänzend noch die ergänzende Bemerkung, dass auch andere ehem. Republiken der UdSSR, deren Bevölkerung nicht mehrheitlich aus Muslimen besteht, demokratische Defizite aufweisen. Ich bezweifle, dass die Religion da eine entscheidende Rolle spielt.

 

Zum Kopftuch nur die allgemeine Bemerkung, dass es wohl unterschiedliche Gründe für das Tragen geben kann. Bei einer mir bekannten Familie aus dem nahen Osten (Vater, Mutter, Tochter, Sohn) trug die Mutter das Kopftuch, aber die Tochter nicht, und irgendwann legte die Mutter das Kopftuch dann auch ab. Manches hat auch mit Gewohnheit zu tun. Und neben äußerem Druck kann auch die eigene Entscheidung dahinterstehen, was von außen natürlich nicht immer offensichtlich ist.

bearbeitet von iskander
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vor 52 Minuten schrieb iskander:

 

Wobei man hier auch sagen muss, dass der Westen mit dem Sturz von Mossadegh Persien )und Sukrano (Indonesien) sowie der indirekten Förderung des Wahabismus (Saudi-Arabien) sowie auch auf andere Weise seinerseits nicht gerade die Trennung von Staat und Religion befördert hat.

Der Einfluss Saudi-Arabiens ist keinesfalls zu unterschätzen. In syrischen Städten trug etwa in den 70er Jahren nur eine Minderheit der Frauen Kopftuch - obwohl es dort anders als in der Türkei nie verboten war. Aufgrund seines Ölreichtums wäre Saudi-Arabien mit oder ohne Unterstützung des Westens reich geworden.
Indonesien und der Iran sind die berühmten Fälle vom "falschen Schwein": Man sah damals den Kommunismus als Hauptfeind - das hatten der Westen und Suharto, der selbst wohl auch kein islamischer Fundamentalist war, aber weniger Berührungsängste zu diesen hatte als Sukarno - gemeinsam. So stärkte der Westen indirekt den islamischen Fundamentalismus.

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vor 30 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Niemand schickt bewaffnete Polizisten aus, um mit Schlagstöcken und Schusswaffen die Einhaltung eines "Kleidungsstils" zu erzwingen. In diesem Land sind es dann mal gern männliche Muslime, die muslimische Mädchen körperlich drangsalieren, wenn die sich ihrer Ansicht nach "unangemessen" kleiden. Deine Einlassungen sind mit "igorant" noch wohlwollend umschrieben. 

 

Das, auf was du dich hier konkret beziehst, ist überhaupt nicht mein Thema....

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Ich bin grade sehr erstaunt. Ich sehe ein Paralelle, die ich nicht vermutet hätte...

 

vor 13 Stunden schrieb Flo77:

Es ist wie bei dem Gendersprech: Widerspruch führt zur sozialen Ächtung und zu vorauseilendem Gehorsam.

Erstmal muss ich hier Flo im Prinzip zustimmen. Es ist mindestens seltsam, wie wenig öffentliches Kopftuchtragen kritisiert wird. Und wer es kritisiert, wird schnell in eine bestimmte Ecke gestellt.

 

Andererseits, scheint es mir aber nicht in Ordnung, die Deutungshoheit über das Kopftuch als religiöses Symbol so sehr zu bestimmen. Bei Marcellinus wird es hier besonders deutlich:

vor 10 Stunden schrieb Marcellinus:

Wer das Kopftuch trägt, gibt damit ein politisches Statement ab.

Das finde ich etwas überzogen. Und es erinnert mich irgendwie stark an diejenigen, so stark darauf pochen, dass man nicht mehr "Negerkuss" oder "Zigeunerschnitzel" sagen darf. Und jeder, der ein solches Wort benutzt, wird sofort auf eine damit verbundene, politische Einstellung festgenagelt.

 

Wenn es nicht so absurd wäre, würde ich sagen, diese Kopftuchgegner sind ganz schon "woke"!

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vor 16 Minuten schrieb Cosifantutti:

Das, auf was du dich hier konkret beziehst, ist überhaupt nicht mein Thema....

Die Bilder, die wir bewusst und unbewusst aufnehmen, prägen das Thema und ist also Thema. Der Iran und Afghanistan lösen bei uns zurecht ein Unbehagen aus. Und dann hören wir von Afrika: Wo immer Muslime hinkommen, entstehen Kriege. Das ist leider kein Vorurteil. Das ist in Afrika eine Realität. Islam ist Unterwerfung und die Extremen wollen, dass sich alle Menschen unter das Diktat des Korans und deren Auslegungen Unterwerfen. Das Kopftuch ist nun mal das Symbol dieser Unterwerfung. Und Männer wollen unterwürfige Frauen. Leider.

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Das beste Argument gegen eine kopftuchtragende Lehrerin, ist in meinen Augen schon eher die "Vorbildfunktion". Aber so ganz überzeugend finde ich das auch nicht. Für ein muslimisches Mädchen, aus eher strengem Elternhaus, kann eine kopftuchtragende Lehrerin, vielleicht eher ein Vorbild sein, als eine muslimische Lehrerin ohne Kopftuch. Ich stelle mir vor, so ein Mädchen hat "nur" die Wahl, zwischen weltoffenen, aufgeschlossenen, erfolgreichen Frauen ohne Kopftuch und unterdrückten, antidemokratischen Kopftuchträgerinnen (ich überspitze). Mir ist es lieber, wenn es da noch einen "Mittelweg" gibt. Wenn sie ein Vorbild hat, das unabhängig ist, erfolgreich und trotzdem Kopftuch trägt, genau wie es das Mädchen eben aus seiner Familie kennt. (auch wenn ich das nicht gut finde). Als wenn sie sich an den doch eher unterdrückten Frauen orientiert, die keinen richtigen Beruf erlernen, tun müssen, was der Mann sagt und sich nicht frei bewegen dürfen. Die weltoffene Muslima ohne Kopftuch ist als Vorbild vielleicht einfach zu weit weg.

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vor einer Stunde schrieb Cosifantutti:

Manchmal sieht das - farblich abgestimmt - sehr schön und  modisch "schick" aus.

Nur so nebenbei, wenn du es schick findest, trägst du manchmal eins (oder deine Partnerin, wenn du ein Mann bist)? Also nicht irgendein Kopftuch, sondern ein Hidschab?

 

Werner

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vor 9 Stunden schrieb Chrysologus:

Deswegen gehören auch Vollbärte für Lehrer verboten.

Das kann man nicht ganz gleichsetzen.

Ich kenne sowohl gläubige Muslime, die keinen Vollbart tragen als auch Nichtmuslime, die einen tragen. Dagegen kenne ich keine Frau, die ein Kopftuch trägt und keine Muslimin ist (bzw. sich nicht selbst als solche sieht).

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vor 58 Minuten schrieb MartinO:

Aufgrund seines Ölreichtums wäre Saudi-Arabien mit oder ohne Unterstützung des Westens reich geworden.

 

Vor längerer Zeit hatte ich einmal eine Analyse gelesen, nach welcher sich das dortige System (wohl samt Wahabismus) zumindest während einer bestimmten Phase nicht ohne die Förderung durch den Westen hätte halten können. Ich erinnere mich aber nicht mehr an die Details.

 

vor 58 Minuten schrieb MartinO:

Indonesien und der Iran sind die berühmten Fälle vom "falschen Schwein": Man sah damals den Kommunismus als Hauptfeind [...]

 

Man sah damals ja wirklich in allem und jedem den "Kommunismus". Aber im Fall Persiens ging es um etwas anderes: Die Regierung von Mossadegh hatte das unverschämte Ansinnen, dass auch die eigene Bevölkerung einigermaßen substantiell vom Ölreichtum des Landes profitieren sollte, und nicht nur die Ölkonzerne aus dem reichen Westen. Das war natürlich nicht hinnehmbar.

bearbeitet von iskander
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vor 35 Minuten schrieb Aleachim:

Das beste Argument gegen eine kopftuchtragende Lehrerin, ist in meinen Augen schon eher die "Vorbildfunktion". Aber so ganz überzeugend finde ich das auch nicht. Für ein muslimisches Mädchen, aus eher strengem Elternhaus, kann eine kopftuchtragende Lehrerin, vielleicht eher ein Vorbild sein, als eine muslimische Lehrerin ohne Kopftuch. Ich stelle mir vor, so ein Mädchen hat "nur" die Wahl, zwischen weltoffenen, aufgeschlossenen, erfolgreichen Frauen ohne Kopftuch und unterdrückten, antidemokratischen Kopftuchträgerinnen (ich überspitze). Mir ist es lieber, wenn es da noch einen "Mittelweg" gibt. Wenn sie ein Vorbild hat, das unabhängig ist, erfolgreich und trotzdem Kopftuch trägt, genau wie es das Mädchen eben aus seiner Familie kennt. (auch wenn ich das nicht gut finde). Als wenn sie sich an den doch eher unterdrückten Frauen orientiert, die keinen richtigen Beruf erlernen, tun müssen, was der Mann sagt und sich nicht frei bewegen dürfen. Die weltoffene Muslima ohne Kopftuch ist als Vorbild vielleicht einfach zu weit weg.

Eine Muslima, die Kopftuch trägt, kann sehr wohl "weltoffen" sein. Das kommt immer entscheidend auf die jeweilige Person an und ist nicht vom Kopftuch anhängig.... Kopftuch als Kleidungsstück und "Weltoffenheit" schließen sich nicht prinzipiell aus. 

bearbeitet von Cosifantutti
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Am 14.3.2022 um 13:39 schrieb Werner001:

Ich warte einfach erst mal ab, bis irgendwo auf der Welt ein demokratischer, weltoffener und toleranter islamischer Staat entsteht, dann überdenke ich meine Meinung nochmal.

Ist kein eigener Staat, aber eine der beiden Entitäten von BiH: die Föderation Bosnien und Herzegowina (der kroatisch-bosniakische Teil) ist sicher nicht perfekt, aber könnte doch halbwegs sein, was Du „suchst“. 

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vor 2 Minuten schrieb iskander:

 

Vor längerer Zeit hatte ich einmal eine Analyse gelesen, nach welcher sich das dortige System (wohl samt Wahabismus) zumindest während einer bestimmten Phase nicht ohne die Förderung durch den Westen hätte halten können. Ich erinnere mich aber nicht mehr an die Details.

 

Völlig ohne hätte es nie gekonnt.

Najid im Jahr 1920 hatte überhaupt nicht die Technik, das Öl zu fördern, das unter seinem Boden lag (und auch erst später gefunden wurde) Es war ein Land analphabetischer Beduinen, ohne feste Straßen, ohne Elektrizität, ohne allzu viel Wissen über die Umgebung, das überhaupt nur unabhängig werden konnte, weil es Türken, Briten und Franzosen egal war: Was sollte man schon mit einer riesigen Wüste tun?
 Als das Öl aber mal da war, hatte Saudi-Arabien plötzlich Macht und nutzte die aus.

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vor 13 Minuten schrieb MartinO:
vor 10 Stunden schrieb Chrysologus:

Deswegen gehören auch Vollbärte für Lehrer verboten.

Das kann man nicht ganz gleichsetzen.

Ich kenne sowohl gläubige Muslime, die keinen Vollbart tragen als auch Nichtmuslime, die einen tragen. Dagegen kenne ich keine Frau, die ein Kopftuch trägt und keine Muslimin ist (bzw. sich nicht selbst als solche sieht).

Bärte werden in muslimischen Ländern als klares Zeichen männlicher Dominanz und als religiöses Bekenntnis getragen, nicht umsonst hat Atatük den Vollbart verboten gehabt. Der Vollbart ist ein klares Statement für eine islamistische Grundüberzeugung.

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vor 7 Minuten schrieb iskander:

Man sah damals ja wirklich in allem und jedem den "Kommunismus". 

Auch der Kommunismus wurde durch Förderung durch den Westen stark. Ohne Unterstützung der USA und Großbritanniens hätte Stalin nie die Macht erreicht, die er nach 1945 hatte. 
Das Problem war das gleiche: Man sah die Hauptgefahr in Hitler (zurecht) und unterstütze jeden Gegner Hitlers (zu Unrecht).
Ebenso ist richtig, dass überall, wo sich die Kommunisten durchsetzten bzw. die Sowjetunion ihren Einfluss geltend machen konnte, brutale Diktaturen entstanden. Das bedeutet nicht, dass jeder Antikommunist Demokrat war. (Khomeini, Suharto, Pinochet usw.)

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vor 2 Minuten schrieb Chrysologus:

Bärte werden in muslimischen Ländern als klares Zeichen männlicher Dominanz und als religiöses Bekenntnis getragen, nicht umsonst hat Atatük den Vollbart verboten gehabt. Der Vollbart ist ein klares Statement für eine islamistische Grundüberzeugung.

Mag sein, dass einige Moslems das so sehen. Ändert trotzdem nichts an meiner Aussage.

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vor 3 Minuten schrieb Cosifantutti:

Eine Muslima, die Kopftuch trägt, kann sehr wohl "weltoffen" sein. Das immer auf die jeweilige Person an und ist nicht vom Kopftuch anhängig.... Kopftuch als Kleidungsstück und "Weltoffenheit" schließen sich nicht prinzipiell aus. 

Ich kenne sogar eine, die eine Zeitlang versucht hat, mit dem Tragen des Kopftuchs zu zeigen, dass es auch sehr weltoffene Muslimas gibt. Sie erlebte dann aber auch Anfeindungen von muslimischer Seite, denn von einer Hidschabträgerin wird anscheinend auch aus dieser Richtung keine Weltoffenheit erwartet.

Übrigens: Ginge es nur um das Bedecken der Haare, wäre das auch ohne Hidschab gut möglich. Dann würde aber das Statement „ich bin eine gläubige Muslima“ fehlen. Darum bestehen z. B. die Mullahs im Iran auf dem Hidschab

 

Werner

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vor 25 Minuten schrieb MartinO:

Ebenso ist richtig, dass überall, wo sich die Kommunisten durchsetzten bzw. die Sowjetunion ihren Einfluss geltend machen konnte, brutale Diktaturen entstanden.

 

Man sah halt aber überall auch gleich einen Kommunismus sowjetischer Prägung, zum Beispiel im arabischen Nationalismus, den man zu bekämpfen bemüht war (was dann auch wieder zur Unterstützung zahlreicher arabischer Diktatoren führte, gegen welche der Islamismus sich scheinbar oft erst als Gegenbewegung entwickelte). Zum Teil hat man die Staaten wohl selbst in die Arme der UdSSR und des von ihr geprägten Kommunismus getrieben, man denke etwa an Vietnam:

 

"In den folgenden Wochen sandte Hồ Chí Minh weitere Signale zur Zusammenarbeit an Washington, indem er beispielsweise im November die Kommunistische Partei Indochinas auflöste und bis Anfang 1946 Präsident Truman über dessen Außenministerium achtmal um Unterstützung bat.206 Kenneth Landon, amerikanischer Diplomat in Hanoi, berichtete am 27. Februar 1946 von solch einem Schreiben. Darin wurden freie Wahlen, die Abschaffung überflüssiger Steuern und die Förderung von Bildung und Wirtschaft gefordert.207 Doch Hồ täuschte sich in der Annahme, Truman werde sich wie Roosevelt für ein unabhängiges Vietnam aussprechen. Eine Antwort auf seine Briefe erhielt Hồ Chí Minh nicht. Das Weiße Haus ignorierte ihn einfach."

 

Stattdessen stellten sich die USA auf die Seite Frankreichs, das den alten kolonialen Zustand wieder zur Gänze herstellen wollte. Verträge und Abkommen wurden dabei von Frankreich und später den USA einfach ignoriert. Dass man (also die USA und Frankreich) auf diese Weise dazu beigetragen hat, Vietnam direkt in die Arme der UdSSR und Rotchinas zu treiben (denn nur von dort war substantielle Hilfe zu erwarten), erscheint als naheliegend.

bearbeitet von iskander
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vor 20 Minuten schrieb Chrysologus:

Bärte werden in muslimischen Ländern als klares Zeichen männlicher Dominanz und als religiöses Bekenntnis getragen, nicht umsonst hat Atatük den Vollbart verboten gehabt. Der Vollbart ist ein klares Statement für eine islamistische Grundüberzeugung.

 

Mein Mann trägt Vollbart. War eine Bedingung, als wir geheiratet haben. Ich sagte: Du kratzt. Entweder rasierst Du Dich vor dem Aufstehen, oder Du lässt Dir einen Bart wachsen.

 

Einmal hat er sich an Heilig Abend den Bart abrasiert und erschien kahl zur Bescherung - meine Große, damals ungefähr 6 Jahre alt heulte den ganzen Abend. Und ich drohte beim Christkind zu petzen. Hat sich gleich wieder einen wachsen lassen...

 

Ich stehe dazu, an dem Punkt kann er nicht mit mir verhandeln...

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vor 17 Minuten schrieb Werner001:

Ich kenne sogar eine, die eine Zeitlang versucht hat, mit dem Tragen des Kopftuchs zu zeigen, dass es auch sehr weltoffene Muslimas gibt. Sie erlebte dann aber auch Anfeindungen von muslimischer Seite, denn von einer Hidschabträgerin wird anscheinend auch aus dieser Richtung keine Weltoffenheit erwartet.

Übrigens: Ginge es nur um das Bedecken der Haare, wäre das auch ohne Hidschab gut möglich. Dann würde aber das Statement „ich bin eine gläubige Muslima“ fehlen. Darum bestehen z. B. die Mullahs im Iran auf dem Hidschab

 

Werner

Nochmals: die Mullahs im Iran und ihre Politik sind überhaupt nicht mein Thema. 

 

Das konkrete Thema, das ich zur Sprache gebracht hab war: dass eine Muslima sehr wohl ihren Glauben innerhalb der Rechtsordnung unseres Landes und gemäß Grundgesetz Artikel 4, Absatz 2 praktizieren kann und gleichzeitig Lehrerin an einer deutschen Schule sein kann und es prinzipiell nicht ausgeschlossen ist, dass eine Muslima ein Kopftuch trägt und gleichzeitig in ihrem Denken "weltoffen" ist.....

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vor 11 Minuten schrieb Cosifantutti:

Das konkrete Thema, das ich zur Sprache gebracht hab war:

Und ich wollte lediglich klarstellen:

 

1. ein Hidschab ist nicht irgendein Kopftuch, wie es unsere Omas auch getragen haben

2. Beim Hidschab geht es nicht um „ich fühle mich sonst nackt, wie oben ohne bei den Massai“. Um die Haare zu bedecken braucht es keinen Hidschab 

3. natürlich ist ein Hidschab ein Statement, ein „Plakat“ wie es oben hieß 

 

Soweit die Fakten. Welche Schlüsse man daraus zieht oder nicht zieht ist nicht mein Thema. Ich hab zum Glück keine Kinder. Aber ich ärgere mich trotzdem, wenn mit unsinnigen Argumenten diskutiert wird

 

Werner

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vor 10 Minuten schrieb Cosifantutti:

Nochmals: die Mullahs im Iran und ihre Politik sind überhaupt nicht mein Thema. 

 

Es sind nicht nur die Mullahs im Iran, sondern praktisch alle muslimischen Regimes weltweit, und die muslimischen Gemeinschaften in demokratischen Gesellschaften nicht minder, während die wenigen in unserem Sinne liberalen Gemeinden Polizeischutz brauchen. Es mag also dein Thema nicht sein, aber dann ist dein Thema unvollständig, denn zum Thema Islam in Deutschland gehört all das dazu.

 

vor 10 Minuten schrieb Cosifantutti:

Das konkrete Thema, das ich zur Sprache gebracht hab war: dass eine Muslima sehr wohl ihren Glauben innerhalb der Rechtsordnung unseres Landes und gemäß Grundgesetz Artikel 4, Absatz 2 praktizieren kann und gleichzeitig Lehrerin an einer deutschen Schule sein kann und es prinzipiell nicht ausgeschlossen ist, dass eine Muslima ein Kopftuch trägt und gleichzeitig in ihrem Denken "weltoffen" ist.....

 

Ja, das mag es geben. Menschen sind merkwürdige Wesen. Nur kann man aus einem noch dazu hypothetischen Einzelfall keine Regel machen. Eine Frau, die sich hier der islamischen Kleiderordnung unterwirft, zeigt damit, daß sie sich zum fundamentalistischen Flügel des Islam rechnet, und damit hat sie im gehobenen Staatsdienst nichts verloren. oder man macht den Bock zum Gärtner. 

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vor 8 Minuten schrieb Werner001:

1. ein Hidschab ist nicht irgendein Kopftuch, wie es unsere Omas auch getragen haben

2. Beim Hidschab geht es nicht um „ich fühle mich sonst nackt, wie oben ohne bei den Massai“. Um die Haare zu bedecken braucht es keinen Hidschab 

3. natürlich ist ein Hidschab ein Statement, ein „Plakat“ wie es oben hieß

 

Um nochmals auf die erwähnte nette Familie aus dem nahen Osten zurückzukommen, wo die Tochter im jugendlichen Alter nie ein Kopftuch trug, die Mutter aber eine zeitlang und es dann ablegte: Ist es nicht möglich, dass Gewohnheit, Prägung und Kultur die entscheidende Rolle spielen, vielleicht auch eine "private" Religiosität, ohne dass damit ein "Statement" in einem "(religions)politischen" Sinne abgegeben werden soll?

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vor 3 Minuten schrieb iskander:

 

Um nochmals auf die erwähnte nette Familie aus dem nahen Osten zurückzukommen, wo die Tochter im jugendlichen Alter nie ein Kopftuch trug, die Mutter aber eine zeitlang und es dann ablegte: Ist es nicht möglich, dass Gewohnheit, Prägung und Kultur die entscheidende Rolle spielen, vielleicht auch eine "private" Religiosität, ohne dass damit ein "Statement" in einem "(religions)politischen" Sinne abgegeben werden soll?

Es ist ein Statement, auch wenn nicht jede Hidschabträgerin ein Statement abgeben will.

 

Glatze und Springerstiefel sind auch ein Statement, auch wenn jemand die Stiefel vielleicht einfach nur praktisch findet und er erblich bedingten Haarausfall hat.


Orientalische Christinnen bedecken auch ihr Haar mit einem Kopftuch in der Kirche, aber sie würden nie Hidschab tragen, weil der Hidschab einfach eine Aussage hat.

 

Als die Kopftuchdebatte das erste Mal Schlagzeilen machte, las ich einen Bericht über eine Lehrerin, eine Konvertitin zum Islam, die seit Jahren mit bedeckten Haaren unterrichtete. Weil sie aber eben keinen Hidschab trug, war das noch keinem weiter aufgefallen.

 

Religiöse Haarbedeckung ist eben auch ohne Hidschab möglich, und ein Hidschab ist eben nicht nur „irgendeine“ Kopfbedeckung 

 

Werner

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@Werner001

 

Eine Sache ist aber niemals "an und für sich" ein Zeichen für etwas, sondern immer nur durch die Zuschreibung von Bedeutung, also durch Interpretation. Und wie etwas interpretiert wird, kann unterschiedlich sein. Sicherlich: In unserer Kultur zumindest würde man die Kombination von Springerstiefeln und Glatze weithin als Zeichen einer rechtsextremen Gesinnung interpretieren. Das ist aber auch deswegen der Fall, weil wohl so ziemlich alle Leute, die sich entsprechend geben, genau dieses Zeichen auch aussenden wollen und also andere Leute, die ein solches Signal nicht aussenden wollen, sich in aller Regel anders geben.

 

Ist das beim Hidschab wirklich ebenso eindeutig der Fall? Hier würde sich erneut die Frage stellen, ob es nicht auch einen substantiellen Anteil von Trägerinnen gibt, die ihn aus Tradition tragen oder vielleicht sogar auch aus religiösen Gründen, aber ohne fundamentalistische Gesinnung. Falls die Antwort auf die letzten Fragen affirmativ ausfiele, wäre es eine einseitige Interpretation, den Hidschab allgemein zum Symbol religiösen Fundamentalismus zu erklären; hier wäre es dann angemessener zu sagen, dass er ein solches Symbol sein kann.

 

Hidschabs können zudem wohl auch relativ unterschiedliche Formen annehmen, und manche scheinen relativ unauffällig zu sein. Der Unterschied zu einem "gewöhnlichen" Kopftuch oder der Kopfbedeckung einer Nonne kann wohl minimal ausfallen, wenn nicht sogar verschwinden.

 

 

bearbeitet von iskander
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