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Die Krise der Kirche ist eine Krise der Theologie ist ...


nannyogg57

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vor 10 Stunden schrieb Higgs Boson:
Am 3.4.2023 um 21:14 schrieb Gerhard Ingold:

Wie also kann jemand ein Wissenschaftler wie Einstein usw. sein und einen Theismus gutheißen, der so viel Unheil in die Welt gebracht hat, wie es besonders die drei monotheistischen Religionen gemacht haben? Für mich wäre es ein Unding.

 

Aber das Unterbewusstsein entscheidet mit. Und dieses ist gefüllt von kollektiven Ängsten der Vorfahren vor einer Hölle.

 

 

Diese Argumentation funktioniert nicht. Einstein war Jude. Also Angst vor Hölle wars nicht.

 

Und an welcher Stelle kommt die Hölle vor, die Du als Ursache für Theismus propagierst?

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 7 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Wie bitte?: "Mit dem hebräischen Wort Shoa (»Katastrophe«, am. »Shoah« geschrieben), das biblischen Ursprungs ist (Jes 10,3), wird im Hebräischen bereits seit den 1940er Jahren die vom deutschen Nationalsozialismus verübte Verfolgung und Ermordung von ca. sechs Millionen europäischer Juden und Jüdinnen bezeichnet" (https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-476-03704-6_86#:~:text=Mit dem hebräischen Wort Shoa,europäischer Juden und Jüdinnen bezeichnet).

Ich weiß, was die Shoa ist, ich habe dieses Wort sehr bewusst gewählt.

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Gerhard Ingold

"1 Wehe denen, die unrechte Gesetze machen, und den Schreibern, die unrechtes Urteil schreiben, 2 um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden in meinem Volk, dass die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute werden! 3 Was wollt ihr tun am Tage der Heimsuchung und des Unheils, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe? Und wo wollt ihr eure Herrlichkeit lassen? 4 Wer sich nicht unter die Gefangenen bückt, wird unter den Erschlagenen fallen. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt" (Jes. 10,1ff)

 

Das haben alle drei Religionen gemacht. 

 

Wer lehrt, dass Gott Himmel und Erde erschaffen hat, hat die Natur, die Tiere und Mitmenschen und damit die Werke ihres Gottes zu schützen.

Haben das Judentum, das Christentum usw. die Werke Gottes beschützt, bewahrt und zum Nutzen aller erhalten? Durch ungerechte Gesetze haben sie die Schwächsten beraubt.

Ob je ein Tag der Heimsuchung kommt, bezweifle ich. Der Holocaust war keine Heimsuchung Gottes, sondern Bösartigkeit des Dritten Reichs.

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Gerhard Ingold
vor 3 Minuten schrieb Chrysologus:

Du lenkst ab und versuchst, dich hinter Bibelworten zu verstecken.

Mit welcher Aussage lenke ich ab. Das Bibelwort das Du zitiert hast, steht in einem Zusammenhang.

Ich stellte nur den Zusammenhang her.

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vor 1 Stunde schrieb Chrysologus:

Das Judentum der Botschaft Jesu diametral gegenüber zu stellen, ist nun einmal antijüdisch.

Das sehe ich an dieser Stelle bei Gerhard allerdings nicht, da er ausdrücklich schreibt, das pharisäische Weltbild sei das gewesen, das alle Menschen vor Jesus vertreten hätten.

Antisemitismus wäre es doch erst, wenn er spezielles pharisäisches Weltbild behauptet hätte, oder?

 

Werner

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Gerhard Ingold
vor 29 Minuten schrieb Chrysologus:

Ich weiß, was die Shoa ist, ich habe dieses Wort sehr bewusst gewählt.

Meine eigene Mutter lehrte mich "sein Blut komme über uns und unsere Kinder". Als Kind verstand ich die Aussage nicht. Mit dieser Aussage verteidigte sie Hitlers Schandtaten. 

 

Das ist typische antijüdische Theologie. Man hat die Juden als Christus Mörder hingestellt. Dass die Christen in Wirklichkeit Jesus getötet haben, ist jedoch viel schlimmer. 

 

Ich finde, Du verrennst Dich hier, wenn Du mir antijüdische Denken attestierst. Meine jüdischen Freund*innen sind mir so lieb und wert, wie alle Menschen.

 

Fakt ist indessen: Was Moses nach den Legenden mit den Midianitern gemacht hat, das ist das Gleiche, was Hitler mit Juden usw. gemacht hat. 

 

Sowohl als auch ist menschliches Unrecht. Und sowohl Moses wir auch Hitler haben ihren Gott bemüht, um Unrecht zu rechtfertigen.

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Gerhard Ingold

Die Feindesliebe markierte ein neues Weltbild oder eine Zeitenwende

„Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Auge um Auge, Zahn um Zahn.« 39 Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. 40 Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. 41 Und wenn dich jemand eine Meile nötigt[4], so geh mit ihm zwei. 42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will“ (Mt.5,38ff)

Hier klingt das neue Weltbild Jesus an. Im gleichen Kapitel lehrte Jesus, kein Jota des Gesetzes sollte je verändert werden (Mt.5,18ff). Und nun tastet Jesus das Gesetze Moses „Auge für Auge, Zahn für Zahn" (2.Mose 21,22-25; vgl. 3.Mose 24,20 und 5.Mose 19,21) an, das mindestens dreimal in den Moses-Büchern erwähnt wurde.

Dieses Gesetz galt schon lange vor Abraham. So wie auch die Sklaverei, der Rassismus/Standesdünkel nicht von Abraham und Mose erfunden worden sind. Es ist das menschliche Denken. Das gestern und heute ähnlich ist.

Das Neue bei Jesus war, dass er dieses Auge um Auge nicht mehr wollte. Er wollte dieses hartherzige Gesetz überwinden. Und das klingt dann eben auch bei der Feindesliebe nach Mt.5,42ff an.

Mir hier zu attestieren, ich würde judenfeindliche Aussagen machen, finde ich abwegig. Mit dem Judentum haben die Gesetze nur etwas zu tun, weil Abraham die Zweiklassengesellschaft und damit Rassismus mit göttlicher Autorität versehen hat. Das gilt ähnlich für die Legendenfigur Moses, die man heute noch teils wörtlich versteht. Das obschon die Theologie vom wörtlichen Verständnis der fünf Bücher Moses schon lange abgerückt ist.

Jesus markierte mit den ca. sieben Grundgedanken und ganz besonders mit der Feindesliebe eine Zeitenwende. Eine Zeitenwende, die von vielen Zauderern gehemmt wurde und wird. Angekommen ist die Zeitenwende, die Jesus nach meiner Sicht wollte, noch lange nicht.

 

Dass Jesus bis heute nicht angekommen ist, gehört zur Krise in den Kirchen und in den Theologien.

 

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Gerhard Ingold
vor 3 Stunden schrieb Chrysologus:

Sorry, aber du widerlegst schon im  ersten Abschnitt das, was du im  zweiten behauptest - die Idee der Feindesliebe grenzt Jesus gerade nicht vom Judentum ab und stellt eine "Zeitenwende" oder ein neues Weltbild dar. Hier das finstere, Rache sanktionierende und fordernde Judentum und dort der helle, strahlende Jesus, meinetwegen dann von der Kirche wieder verdunkelt, aber das ist dann eine andere Frage. In deiner Logik folgt der auf Rache und Vergeltung  sinnende Jude den Regeln seiner Religion, während der den Feind liebende Jesusjünger genau das übernommen hat.

 

Und die netten Juden, mit denen du befreundet bist, haben dann eben die Regeln ihrer Religion hinter sich gelassen, wie schön. Sie sind eben keine richtigen Juden mehr, so deine Logik!

 

Und du liest das AT durch eine bestimmte Brille, die die gegenteiligen Stelle ausblendet (Lev 19, 34: "Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott."). Gerade die fast stereotyp auftauchende Formel "denn ihr seid Fremde gewesen in Ägypten" identifiziert Israel mit den Fremden und den anderen. Im sich entwickelnden rabbinische Judentum der Zeit Jesu finden sich viele Hinweise aus exakt denselben Gedanken, etwa bei Philon von Alexandrien, und das alles nicht als Neuerung, sondern in Treu zu Thora und den Schriftwerken. 

 

Und die stärkste Formulierung in diesem Zusammenhang "Mein ist die Rache, spricht der Herr" (Dtn 32,35) spricht jedem Menschen das Recht zur Rache ultimativ ab. Wer sich rächen will, der nimmt Gott etwas, der setzt sich an dessen Stelle, der verhebt sich vollkommen. Schon hier wird der Zyklus von Rache und Vergeltung durchbrochen - nicht erst bei Jesus.

 

Wenn wir - und damit komme  ich zum Thema dieses Fadens zurück - etwas vom Ersten Testament lernen können und als Theologen lernen sollten, dann die Unverfügbarkeit Gottes, sein bedingungsloses stehen an der Seite der Unterdrückten, sein Wille zur Freiheit der Menschen. "Ihr legt den Menschen Lasten auf, die sie nicht tragen können" ist kein Angriff auf diesen  Gott noch eine Distanzierung vom Gott des Ersten Testamentes, Jesus erinnert hier an diese Grundbotschaft des Bundes, an dessen Anfang das Befreiungshandeln Gottes steht. Und hier muss sich auch die Kirche immer wieder an die eigene Nase fassen und sich fragen, ob sie noch diesen Gott verkündet oder ob sie Menschen in Unfreiheit führt und ihnen Lasten aufbürdet. Aber das ist das Neue, das Jesus gebracht hätte.

 

Diese Dialektik hat das christlich-jüdische Verhältnis viel zu lange vergiftet, und diese Dialektik führte am Ende in die Shoa. Und allmählich fange ich an zu glauben, dass du genau diese Dialektik ernsthaft vertrittst.

Hier bin ich nun mehrheitlich bei Dir. 

 

Aus meiner Sicht wollte Jesus die Haltung, die er nach Mt. 23 beschreibt, bekämpfen. Äußerlich fromm und in Wirklichkeit machen nicht nur Pharisäer und Schriftgelehrten den Mitmenschen etwas vor. Das zeigte und zeigt sich doch nachgerade beim Missbrauchsskandal: Keuschheit lehren und dann statt Opfer die Täter schützen.

 

Für mich vertritt Jesus mit seinen Grundgedanken ein neues Gottesbild. Ein Gottesbild, das 2.Joh. 10 wieder zerstört hat.

Was an der Dialektik falsch sein soll, überzeugt mich nicht. 

 

  1. RHETORIK
    [ohne Plural]
    Kunst der Gesprächsführung; Fähigkeit, den Diskussionspartner in Rede und Gegenrede zu überzeugen
    "ein Mann von bestechender Dialektik"
     
  2. 2a.
    PHILOSOPHIE
    philosophische Methode, die die Position, von der sie ausgeht, durch gegensätzliche Behauptungen infrage stellt und in der Synthese beider Positionen eine Erkenntnis höherer Art zu gewinnen sucht
    "die Dialektik Hegels"

Wie die Begriffserklärungen im Internet zeigt, machen wir alle Dialektik. Sowohl rhetorisch wie philosophisch.

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vor 7 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Für mich vertritt Jesus mit seinen Grundgedanken ein neues Gottesbild.

Ein neues Gottesbild im Unterscheid zu was? Was ist das alte Gottesbild?

vor 7 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Was an der Dialektik falsch sein soll, überzeugt mich nicht. 

Dialektik ist abstrakt nicht verkehrt - nur wenn man einen Gegensatz aufmacht hier Jesus, da die Juden, dann ist das falsch. Hier schwarz, da weiß, hier Deutschland, da Frankreich, hier dies und da das, das kann man machen, aber hier Jeus = gut, dort die Juden = ???? - das geht nicht.

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Gerhard Ingold
vor 38 Minuten schrieb Chrysologus:

Ein neues Gottesbild im Unterscheid zu was? Was ist das alte Gottesbild?

Dialektik ist abstrakt nicht verkehrt - nur wenn man einen Gegensatz aufmacht hier Jesus, da die Juden, dann ist das falsch. Hier schwarz, da weiß, hier Deutschland, da Frankreich, hier dies und da das, das kann man machen, aber hier Jeus = gut, dort die Juden = ???? - das geht nicht.

Findest Du das alttestamentliche Gottesbild befreiend? Ich nicht.

Den Jesus, den ich als Kind, Jugendlicher und dann Erwachsener in den drei ersten Evangelien gefunden habe, ist zu Schwachen sanft und zart. Zu überheblich Starken aber hart. Seine Grundgedanken genügen. Mehr benötigen die Menschen nicht. Alles andere sind wilde Spekulationen, die zu Streit bis zu blutiger Verfolgung führten und heute noch führen.

 

Jesus und da die Menschen. Juden, Muslime usw. vertreten mit ihrem Sein das Menschsein nicht anders als Agnostiker, Atheisten, Christen usw. Ich finde, Du konstruierst hier etwas, was ich so nicht aussagen will.

Zur Zeit Jesus gab es Juden und Juden. So wie es heute Christen und Christen usw. gibt.

 

Wie es ein anderer sagte: "Ich folge Jesus nach, doch ich glaube nicht an ihn." Nachfolge ist Nachfolge der Grundgedanken Jesus.

 

Mit dem johanneischen Jesus kann ich nichts anfangen: "Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag" (Joh. 6,53).

Solche dogmatisch, Magie-ähnlichen Aussagen, wie sie in das Abendmahlverständnis vieler Kirchen eingeflossen sind, stehen zum Widerspruch zu Matthäus 25,31ff, wo Jesus das Heil von der gelebten Liebe abhängig macht: "Ich war nackt und ihr habt mich (nicht) gekleidet."

 

Der Johannes-Evangelien-Schreiber hat hier den gewachsenen Glauben des jungen Christentum Jesus in den Mund gelegt. Er hat mit solche spekulativen Aussagen die Liebe unterwandert.

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Gerhard Ingold

Was wissen wir über Jesus?

Im vierten Evangelium finden sich sieben Ich-bin-Worten. „Ich bin das Licht der Welt“, „ich bin der Weg, Wahrheit und Leben“, „ich bin der gute Hirte“ usw. In den drei ersten Evangelien findet sich keines dieser Ich-bin-Worte.

Welche Worte in den vier Evangelien stammen von also von Jesus?

Klar ist mal, dass Jesus, obschon er angeblich lesen konnte, keine eigenen Schriften verfasst hat. Und wegen der Naherwartung Jesus, wurden erst 45 bis 100 nach Christus die Predigten, Jesus Worte, Legenden usw. über Jesus redigiert.

Ganz offensichtlich ist das vierte Evangelium grundsätzlich anders, als die drei ersten Evangelien. Für mich enthält das vierte Evangelium kaum Worte Jesus. Vielmehr hat man Jesus mit großer Wahrscheinlichkeit Worte in den Mund gelegt. So auch Gerd Lüdemann (1946-1921). Nach diesem Theologen und Professor seien nur ca. 5% der Worte und Taten in den vier Evangelien Jesus zuzuordnen.

Überprüfen kann ich die Sicht dieses verstorbenen Theologen nicht. Aber eine Tatsache ist, dass wir von keiner Predigt, die Jesus gehalten haben soll, eine Tonaufnahme zur Verfügung haben. Wir haben nur die redigierten Texte des Markusevangeliums (45-70 nChr. Wikipedia), Matthäusevangeliums (80 bis 90 nChr.), Lukasevangeliums (60 bis 80 nChr.) und des Johannesevangeliums (90 bis 100 nChr.). Alle sind also ca. 15 bis 70 Jahre nach Jesus angeblicher Himmelfahrt entstanden.

Das heißt: Die Krise in den Kirchen und Theologien ist, dass wir nichts Sicheres über Jesus wissen. (Das gilt auch für meine Lieblingsgedanken der Grundgedanken Jesus.)

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vor 6 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

Findest Du das alttestamentliche Gottesbild befreiend? Ich nicht.

Das Gottesbild des Ersten Testamentes  gibt es nicht - sowenig es das eine Gottesbild des Christentums gibt. Manche sind mir näher als andere - mit dem Gottesbild des Dekalogs und dem Gottesbield des Amos etwa kann ich mich gut anfreunden, und auch das Gottesbild vieler Psalmen sagt mir sehr zu.

 

Welches Gottesbild meinst du denn?

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Gerhard Ingold
vor 5 Minuten schrieb Chrysologus:

Das Gottesbild des Ersten Testamentes  gibt es nicht - sowenig es das eine Gottesbild des Christentums gibt. Manche sind mir näher als andere - mit dem Gottesbild des Dekalogs und dem Gottesbield des Amos etwa kann ich mich gut anfreunden, und auch das Gottesbild vieler Psalmen sagt mir sehr zu.

 

Welches Gottesbild meinst du denn?

Ich meine das Gottesbild in den Moses-Legenden, Simson-Legenden, Natan und David ein Kind musste an Stelle Davids sterben, Elias und die Bären (2.Kön.2) usw. 

Ich habe von 1970 bis 1991 das AT jährlich einmal gelesen. Nur bei den Propheten fand ich mehrheitlich ein Gottesbild, das an Recht und Gerechtigkeit zu tun hatte. Die Psalmen sind eher durchzogen.

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vor 18 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Ich meine das Gottesbild in den Moses-Legenden, Simson-Legenden, Natan und David ein Kind musste an Stelle Davids sterben, Elias und die Bären (2.Kön.2) usw. 

Ich habe von 1970 bis 1991 das AT jährlich einmal gelesen. Nur bei den Propheten fand ich mehrheitlich ein Gottesbild, das an Recht und Gerechtigkeit zu tun hatte. Die Psalmen sind eher durchzogen.

Was aber ist nun das Gottesbild, das du ablehnst - und warum ist genau dieses das alttestmantlicher Gottesbild und nicht jenes, das du bei den Propheten findet?

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Gerhard Ingold
vor 3 Minuten schrieb Chrysologus:

Was aber ist nun das Gottesbild, das du ablehnst - und warum ist genau dieses das alttestmantlicher Gottesbild und nicht jenes, das du bei den Propheten findet?

Weil sie Recht und Gerechtigkeit für die Schwächsten einforderten. 

 

Jesaja 5,8 kritisiert den Imperialismus der Gesunden und Starken, die anderen ihr Land und so die Existenz raubten.

 

Hosea 6,6 kritisiert den Opferkult, die Legendenfigur Moses einführt haben soll: "Ich freue mich nicht an Opfer sondern an der Liebe", hat Jesus Hosea in der Kurzform zitiert (Mt. 9,13)

 

Sie setzten sich für Witwen und Waisen ein.

 

Bei den Propheten war nicht schöngeistiges Geschwafel sondern konkret geforderte Liebe zu den Schwächsten.

 

Wenn ich mich an meine Freikirchenzeit erinnere: Jesus Lieblein hier, Jesus Lieblein dort. Liebe aber mehrheitlich nur für die eignen Mitglieder. Ansonst sah ich AfD-nahes Denken (bei uns in der Schweiz die SVP). Wie man einen C in Parteinamen haben kann und gleichzeitig Tiere ausbeutet, die Natur missachtet und Mitmenschen unterdrückt, kann ich nicht nachvollziehen. Das ist bewusste Gotteslästerung im Christentum.  

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vor 18 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Weil sie Recht und Gerechtigkeit für die Schwächsten einforderten. 

 

Jesaja 5,8 kritisiert den Imperialismus der Gesunden und Starken, die anderen ihr Land und so die Existenz raubten.

 

Hosea 6,6 kritisiert den Opferkult, die Legendenfigur Moses einführt haben soll: "Ich freue mich nicht an Opfer sondern an der Liebe", hat Jesus Hosea in der Kurzform zitiert (Mt. 9,13)

 

Sie setzten sich für Witwen und Waisen ein.

 

Bei den Propheten war nicht schöngeistiges Geschwafel sondern konkret geforderte Liebe zu den Schwächsten.

 

Und wo setzt sich Jesus von diesem Gottesbild ab? Das ist ein ersttestamentliches Gottesbild, was er vertritt, und damit ein sehr jüdisches.

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Gerade eben schrieb Chrysologus:

Und wo setzt sich Jesus von diesem Gottesbild ab? Das ist ein ersttestamentliches Gottesbild, was er vertritt, und damit ein sehr jüdisches.

Mir wurde (nicht nur im RU) erzählt, die Geschichte vom Barmherzigen Samariter sollte zeigen, dass der zu liebende Nächste nicht nur der eigene Volksangehörige war, wie man das alttestamentlich verstanden hätte (weshalb man andere Völker ja trotz des Liebesgebotes ausrotten durfte)

 

Und natürlich ist auch das „ihr habt gehört… ich aber sage euch…“ ein Absetzen von einem Gottesbild

 

Werner

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Gerhard Ingold
vor 5 Minuten schrieb Chrysologus:

Und wo setzt sich Jesus von diesem Gottesbild ab? Das ist ein ersttestamentliches Gottesbild, was er vertritt, und damit ein sehr jüdisches.

Jesus führt aus meiner Sicht fort, was Propheten schon beklagten. Während bei den Propheten noch fremde Götter das Problem waren, sind es aus der Sicht Jesus, die angeblich frommen Führer.

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vor 4 Minuten schrieb Werner001:

Mir wurde (nicht nur im RU) erzählt, die Geschichte vom Barmherzigen Samariter sollte zeigen, dass der zu liebende Nächste nicht nur der eigene Volksangehörige war, wie man das alttestamentlich verstanden hätte (weshalb man andere Völker ja trotz des Liebesgebotes ausrotten durfte)

 

Und natürlich ist auch das „ihr habt gehört… ich aber sage euch…“ ein Absetzen von einem Gottesbild

Das ist nun derselbe Jesus, der sie samaritische Frau recht barsch abweist.

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Gerhard Ingold
vor 9 Minuten schrieb Chrysologus:

Und wo setzt sich Jesus von diesem Gottesbild ab? Das ist ein ersttestamentliches Gottesbild, was er vertritt, und damit ein sehr jüdisches.

Im Übrigen: Mit Religion hat man die kleinen Bürger bis zum Geht-nicht-mehr klein gehalten. Es mussten zuerst die französische Revolution und dann die kommunistische Revolution kommen, dass die faschistischen Feudalherren, wie es Putin wieder ist, erwachten. Doch die Feudalherren erstarken wieder überall. Trump missbraucht bewusst die Evangelikalen usw. Ist zum Weinen.

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vor 2 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Im Übrigen: Mit Religion hat man die kleinen Bürger bis zum Geht-nicht-mehr klein gehalten. Es mussten zuerst die französische Revolution und dann die kommunistische Revolution kommen, dass die faschistischen Feudalherren, wie es Putin wieder ist, erwachten. Doch die Feudalherren erstarken wieder überall. Trump missbraucht bewusst die Evangelikalen usw. Ist zum Weinen.

Könnten wir beim Thema bleiben?

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Gerhard Ingold
vor 2 Minuten schrieb Chrysologus:

Das ist nun derselbe Jesus, der sie samaritische Frau recht barsch abweist.

Jesus war ein Mensch. Er würde wie alle Menschen Korrektur benötigen. So war zB. Markus 9,42 (angebliche Häretiker im Meer zu ersäufen) nicht besonders klug und weitsichtig gewesen.

 

Jesus zu entgöttlichen, würde auch Brückenbau zu Juden und Muslimen ermöglichen.

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vor 10 Minuten schrieb Chrysologus:

Das ist nun derselbe Jesus, der sie samaritische Frau recht barsch abweist.

Tja, eine widersprüchliche Figur dieser Jesus, gar eine gespaltene Persönlichkeit?

 

Letztlich ist alles, was wir über ihn wissen, nur Legende und Erzählung von Leuten, die ihn auch nicht kannten.

 

Zu deiner Frage, auf die ich geantwortet hatte: die müsste dann ja korrekterweise eigentlich lauten:

“Und wo setzt sich unser Jesusbild von diesem Gottesbild ab?“

Und darauf dann meine Antwort. Und ergänzend: Unser Jesusbild ist nicht widerspruchsfrei 

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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