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Die Krise der Kirche ist eine Krise der Theologie ist ...


nannyogg57

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vor 8 Minuten schrieb Studiosus:

Die Apostelin Junia, die musste ja kommen. Ein Musterbeispiel wie Theologie hinter ihren eigenen wissenschaftlichen Standards zurückbleibt und vollends zur zeitgeistigen Ideologiemaschinerie verkommt. Wenn das die großen Würfe der katholischen Theologie sind, dann gute Nacht. 

 

Rehabilitiert die Junia mal schön, deshalb wird trotzdem keine einzige Frau zur Diakonin, geschweige denn Priesterin geweiht. Das ist vielleicht auch eine gute Erinnerung daran, wo die Grenzen der akademischen Theologie liegen, wenn es um tatsächliche Veränderungen im Leben der Kirche geht. 

Die klerikale Ideologiemaschine hätte halt nicht Apostel=Mann=Vorläufer von Bischöfen propagieren sollen.

 

Und das ist historisch nicht korrekt, das einzige, was man festhalten kann, ist, dass es nur männliche Bischöfe gab.

 

Und jetzt schmeiß gleich mal wieder deine Ideologiemaschine an, dass Theologie nichts erforschen, finden und publizieren darf, was dem Lehramt widerspricht, und wenn sie es tut, dann ja nur, weil man sich partout gegen das Lehramt positionieren will.

 

Fakt ist: Theologie findet so statt.

 

 

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vor 3 Minuten schrieb nannyogg57:

 

In deiner Polemik reduzierst du die ganze Wissenschaft auf sie.

 

Ich habe klar gemacht, dass das nur Aspekte sind, die ich darlege. Ich hatte nicht die Absicht, eine Gesamtschau der hochschultheologischen Topographie in Deutschland zu bieten. 

 

Natürlich sind das Extrema. Ich habe in und außerhalb der Fakultäten viele Theologen angetroffen, die nicht so handeln wie überspitzt in der zweiten Position dargelegt. Das sind kompetente Leute, die ohne derlei Polarisierungen und radikale Ansätze auskommen. Nur hört man von diesen tendenziell weniger und sie schaffen es mit ihrer Arbeit zumeist auch nicht auf die Titelseite der einschlägigen Kirchenmedien. 

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vor 6 Minuten schrieb nannyogg57:

Die klerikale Ideologiemaschine hätte halt nicht Apostel=Mann=Vorläufer von Bischöfen propagieren sollen.

 

Stimmt, das war der Sündenfall. Danke, dass Du uns daran erinnerst. 

 

Du beweist gerade an deiner eigenen Person, wogegen Du dich vor wenigen Minuten als unzulässige Überzeichnung verwehrt hast. 

 

Solche Narrativ sind, um einmal Mutter Angela zu zitieren, nicht hilfreich. Und sie tragen sicherlich nicht dazu bei, die entscheidenden Instanzen dieser Position geneigter zu machen. 

bearbeitet von Studiosus
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Es könnte auch sein, dass das, was sie publizieren, einfach das Papier und die Energie nicht wert ist :evil:.

 

(Die "braven" Theolog*innen, in deinem Post weiter oben)

 

Natürlich, wenn du in den Spiegel (ich meine die Zeitung) schaust, ich denke, an Ostern kommt bestimmt wieder was, dann erscheinen dort Artikel, reißerisch aufgemacht, von theologischer Sachkenntnis wenig getrübt, in denen irgendwelche gewagten Thesen von vor über 20 Jahren wieder ins Licht der Öffentlichkeit gezogen werden, auf dass die Bundesbürgerschaft mit angemessenen Erschauern staunen möge, was es an geheimen Wissen gäbe, das nun vom Spiegel - exklusiv! - offenbart wird.

 

Ist nicht die Theologie.

bearbeitet von nannyogg57
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vor 5 Minuten schrieb Studiosus:

 

Stimmt, das war der Sündenfall. Danke, dass Du uns daran erinnerst. 

 

Du beweist gerade an deiner eigenen Person, wogegen Du dich vor wenigen Minuten als unzulässige Überzeichnung verwehrt hast. 

What?

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vor 29 Minuten schrieb Studiosus:

Da gibt es einerseits die Idee, der Theologe sei dafür da, den Glauben und die Lehre der Kirche als Multiplikator nach außen zu tragen und - nach den Regeln des Faches - wissenschaftlich zu plausibilisieren. Das heißt nicht, dass eigene Ansätze in Forschung und Lehre ausgeschlossen wären, aber die Kirchenlehre steht als unverhandelbares Fundament im Hintergrund dieser Art, Theologie zu betreiben. Sie ist, wenn man so will, eine Theologie im Dienst der Kirche und an der Kirche. Etwas ganz ähnliches hat Kardinal Ratzinger/der Glaubenskongregation wohl vorgeschwebt als sie mit Professor Curran befasst waren (vgl. das hier verlinkte Schreiben, das auch niemanden interessiert). 

 

Mit anderen Worten: Sie ist Propaganda. Könnte eine solche Arbeit nicht besser und professioneller von Werbeagenturen erledigt werden? Wer liest wissenschaftliche Arbeiten, in denen das bisher schon bekannte lediglich bekräftigt und nichts Neues erzählt wird?

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vor 6 Minuten schrieb Studiosus:

 

Stimmt, das war der Sündenfall. Danke, dass Du uns daran erinnerst. 

 

Du beweist gerade an deiner eigenen Person, wogegen Du dich vor wenigen Minuten als unzulässige Überzeichnung verwehrt hast. 

Und wer ist "uns"?

 

Du und das Lehramt?

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vor 55 Minuten schrieb Flo77:

Entschuldige, aber eine derartige Arroganz und Missachtung der geistigen Fähigkeiten unserer Vorfahren hätte ich Dir nun wirklich nicht zugetraut.

 

Im dem Moment, in dem jemand mit dem Tod konfrontiert wird und/oder ein Bewusstsein für Historie und Zukunft hat, ist der Grundstein für die Abstraktion gelegt.

 

vor 37 Minuten schrieb nannyogg57:

Ich bin unschuldig.

 

Das war @Marcellinus.

Pardon.

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vor einer Stunde schrieb nannyogg57:

Dann dürften indigene Stämme unserer Zeit keine religiösen Vorstellungen haben und müssten Atheisten sein.

 

So viele Irrtümer in einem Satz? Sehr effizient von dir! :D

 

Erstens habe ich geredet von einer Zeit weit vor der Gründung der ersten Städte, zweitens gibt es kaum noch indigene Stämme, die nicht irgendwann Kontakt zum Rest der Welt gehabt haben, drittens ist das wieder der indifferente Gebrauch des Wortes "Religion" und schließlich kann man nur vernünftig von Atheisten reden als Reaktion auf Theisten. Atheismus ist etwas anderes (und weit moderneres) als einfach nur die Abwesenheit unserer Form von Religion. 

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vor 37 Minuten schrieb Studiosus:

Aber es bedeutet, dass es rote Linien gibt, die andere Fachgruppen jenseits ihrer innerwissenschaftlichen Mindeststandards, nicht beachten müssen.

Nun ja - wo die "rote Linie" allerdings schon beim ersten "aber..." gezogen wird, ist nichts mehr zu retten.

 

Hast Du mittlerweile mal eine Darstellung der Natur des Menschen verlinkt, die für dich ja ganz offensichtlich so eine rote Linie ist, von der aber anscheinend nur ein paar ausgewählte Eingeweihte wissen, wo sie verläuft?

 

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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Hast Du mittlerweile mal eine Darstellung der Natur des Menschen verlinkt, die für dich ja ganz offensichtlich so eine rote Linie ist, von der aber anscheinend nur ein paar ausgewählte Eingeweihte wissen, wo sie verläuft?

 

 

Nein, die braucht es auch nicht. Es reicht die einschlägige Lehrverkündigung zu bestimmen Sachfragen zur Kenntnis zu nehmen. 

 

Im Übrigen ist die Sitte nicht mein Kernthema. Es wurde mir hier sozusagen unfreiwillig aufgedrückt durch die teils haarsträubenden Ansichten, die zu Geschlecht, Sexualität und Partnerschaft hier und andernorts kursieren. 

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vor einer Stunde schrieb Flo77:
vor einer Stunde schrieb nannyogg57:

Einen großen Teil unserer Geschichte (300-400.000 Jahre) haben Menschen in kleinen Familiengruppen gelebt, in denen es weder Zeit noch Notwendigkeit existiere, über eine abstrakte Ordnung des Universums nachzudenken und daher auch kein Bedarf an abstrakten Normen und Werten bestand. Das Verhalten der einzelnen richtete sich nach seinen Beziehung in der Gruppe, die emotionalen Bedürfnisse fanden eine direkte Antwort von den anderen oder auch nicht, und die mächtigsten Wesen waren Höhlenbären, die man besser um nichts bat. Für alles andere wäre auch kein Platz gewesen. 

@Marcellinus  Entschuldige, aber eine derartige Arroganz und Missachtung der geistigen Fähigkeiten unserer Vorfahren hätte ich Dir nun wirklich nicht zugetraut.

 

Im dem Moment, in dem jemand mit dem Tod konfrontiert wird und/oder ein Bewusstsein für Historie und Zukunft hat, ist der Grundstein für die Abstraktion gelegt.

 

Nun schalt mal wieder einen Gang zurück. Abstraktion in Weltanschauungsfragern setzt bestimmte soziale Bedingungen voraus, zB daß man täglicher Arbeit enthoben ist. Die Fähigkeiten unserer fernen Vorfahren waren sicherlich auf eine Art sogar größer als die von uns heutigen Herdenmenschen. So gibt es bis heute meines Wissens keinen gelungenen Versuch, das Leben der Steinzeit mehr als ein paar Wochen durchzuhalten. Das letzte Beispiel, das ich sah, war eine Gruppen von Survival-Spezialisten, und selbst die waren nach vier Wochen fix und fertig.

 

Dafür gibt es Dinge, für die die damaligen Menschen weder Zeit noch Bedürfnis hatten, und dazu gehört all dieser metaphysische Blödsinn, den heutige Religiöse in sie hineingeheimnissen. Paradebeispiel war für mich ein Bericht über einen Stamm im Amazonasgebiet, den ein Forscher nach vielen Jahren wieder besuchte. Viele der Stammesmitglieder von damals lebten nicht mehr, und als er ihnen Fotos von ihnen zeigte, konnte sich keiner mehr an sie erinnern. Diese Menschen leben einfach viel mehr als wir im Hier und Jetzt.

 

Jeder von ihnen mußte (und muß heute, soweit man wirklich noch so lebt wie damals) so viel mehr Dinge als wir heute beherrschen, von denen ihr Leben abhängt, daß wir damit völlig überfordert wären. Die meisten von uns kapitulieren ja schon bei der Zubereitung von Instant-Nahrung, und die größte Herausforderung ist der Gang zum Supermarkt. Dafür leben die meisten von uns in einer Vereinsamung und Freudlosigkeit, die den Urmenschen sicherlich und zu recht unmenschlich vorgekommen wäre. 

 

Der Übergang zur Sesshaftigkeit, in dessen Zusammenhang unsere heutige Form von Religion zum ersten Mal auftrat, ist übrigens auch nicht wirklich ein Fortschritt gewesen. Weder Gesundheitszustand noch Lebenserwartung der seßhaften Menschen konnte mit dem der Nomaden auch nur ansatzweise schritthalten. Soweit sind die Knochenfunde eindeutig. Religion war in diesem Sinne also ein Surrogat, ein Ersatz für frühere, gesündere Lebensweisen, die man verloren hatte. Kein Wunder, daß das Altertum die Goldenen Zeiten immer in der Vergangenheit verorteten.

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vor 26 Minuten schrieb Marcellinus:

 

So viele Irrtümer in einem Satz? Sehr effizient von dir! :D

 

Erstens habe ich geredet von einer Zeit weit vor der Gründung der ersten Städte, zweitens gibt es kaum noch indigene Stämme, die nicht irgendwann Kontakt zum Rest der Welt gehabt haben, drittens ist das wieder der indifferente Gebrauch des Wortes "Religion" und schließlich kann man nur vernünftig von Atheisten reden als Reaktion auf Theisten. Atheismus ist etwas anderes (und weit moderneres) als einfach nur die Abwesenheit unserer Form von Religion. 

Erstens kann man Indigene durchaus mit den Leuten weit, weit vor unserer Zeit analog vergleichen, zweitens möchtest du hier doch nicht die kühne Behauptung aufstellen, religiöse Vorstellungen bei Indigenen seien ausschließlich dem Kontakt mir der Außenwelt geschuldet, drittens funktioniert deine These, Menschen wären nur religiös, wenn sie in einem Häuschen wohnen, nur, wenn du den Religionsbegriff auf institutionalisierte Religiösität einschränkst (ist ein netter Taschenspielertrick) und viertens habe ich den Begriff "Atheismus" hier salopp verwendet und ich werte deinen Einwand als Ablenkungsmanöver.

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vor 13 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Nun schalt mal wieder einen Gang zurück. Abstraktion in Weltanschauungsfragern setzt bestimmte soziale Bedingungen voraus, zB daß man täglicher Arbeit enthoben ist. Die Fähigkeiten unserer fernen Vorfahren waren sicherlich auf eine Art sogar größer als die von uns heutigen Herdenmenschen. So gibt es bis heute meines Wissens keinen gelungenen Versuch, das Leben der Steinzeit mehr als ein paar Wochen durchzuhalten. Das letzte Beispiel, das ich sah, war eine Gruppen von Survival-Spezialisten, und selbst die waren nach vier Wochen fix und fertig.

 

Dafür gibt es Dinge, für die die damaligen Menschen weder Zeit noch Bedürfnis hatten, und dazu gehört all dieser metaphysische Blödsinn, den heutige Religiöse in sie hineingeheimnissen. Paradebeispiel war für mich ein Bericht über einen Stamm im Amazonasgebiet, den ein Forscher nach vielen Jahren wieder besuchte. Viele der Stammesmitglieder von damals lebten nicht mehr, und als er ihnen Fotos von ihnen zeigte, konnte sich keiner mehr an sie erinnern. Diese Menschen leben einfach viel mehr als wir im Hier und Jetzt.

 

Jeder von ihnen mußte (und muß heute, soweit man wirklich noch so lebt wie damals) so viel mehr Dinge als wir heute beherrschen, von denen ihr Leben abhängt, daß wir damit völlig überfordert wären. Die meisten von uns kapitulieren ja schon bei der Zubereitung von Instant-Nahrung, und die größte Herausforderung ist der Gang zum Supermarkt. Dafür leben die meisten von uns in einer Vereinsamung und Freudlosigkeit, die den Urmenschen sicherlich und zu recht unmenschlich vorgekommen wäre. 

 

Der Übergang zur Sesshaftigkeit, in dessen Zusammenhang unsere heutige Form von Religion zum ersten Mal auftrat, ist übrigens auch nicht wirklich ein Fortschritt gewesen. Weder Gesundheitszustand noch Lebenserwartung der seßhaften Menschen konnte mit dem der Nomaden auch nur ansatzweise schritthalten. Soweit sind die Knochenfunde eindeutig. Religion war in diesem Sinne also ein Surrogat, ein Ersatz für frühere, gesündere Lebensweisen, die man verloren hatte. Kein Wunder, daß das Altertum die Goldenen Zeiten immer in der Vergangenheit verorteten.

Ich schätze, die Venus von Willendorf ist nur ein prähistorischer Flaschenöffner oder was?

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vor einer Stunde schrieb nannyogg57:

Ich schätze, die Venus von Willendorf ist nur ein prähistorischer Flaschenöffner oder was?

 

Facebook hat es ursprünglich als Pornographie eingestuft. Das kommt in Wirklichkeit wohl am nächsten. ;)

bearbeitet von Marcellinus
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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Im Übrigen ist die Sitte nicht mein Kernthema. Es wurde mir hier sozusagen unfreiwillig aufgedrückt durch die teils haarsträubenden Ansichten, die zu Geschlecht, Sexualität und Partnerschaft hier und andernorts kursieren. 

Wer hat denn diese haarsträubenden Thesen dem Lehramt aufgedrückt?  Sorry, auf dies Steilvorlage musste ich reagieren. B)

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vor 20 Stunden schrieb Studiosus:

 

 

Das ist lateinisch, aber bringt auch nicht wirklich weiter. Zumindest wenn man dieses et-et so versteht, wie mir das der Fall bei nicht wenigen Katholiken heute zu sein scheint. Sowohl als auch hat immer nur funktioniert, wenn beide "ets" zumindest potenziell kompatibel mit dem katholischen Glauben waren: vita activa und vita contemplativa, et-et, passt, griechische Metaphysik und christliche Theologie, et-et, passt, wackelt und hat Luft, zumal man im Aquinaten einen meisterhaften und heiligen Interpreten der paganen Weisheit gefunden hat. Das kann man an vielen Beispielen durchexerzieren. Haarig wird die Sache, wo dieses Prinzip auf Sachverhalte angewendet werden soll, die sich wie Feuer und Wasser zueinander verhalten. Da kann man dann schlecht das et-et bemühen. Beispiele haben wir "nebenan" im Thread zum Synodalen Weg wohl genügend thematisiert. 

 

Aber TvA war, wie hier bereits festgestellt, Theologe, nicht Bischof. Der selbstverständlich auf das Lehramt Einfluss genommen hat.

 

Was die Übernahme heidnischer Riten angeht, da war er vermutlich ein kleines Licht. Das ist absolut NICHTS gegen das, was die Inkulturation auf Volksebene vollzogen hat. Ich bin im Dunstkreis von Altötting groß geworden und weiß, wovon ich schreibe. Die keltische Kultur ist vollständig ins Christentum übernommen worden und dazu muss man nicht nach Irland reisen, das findest Du in Bayern an jeder Ecke.

 

Ich meine, das kann man gerne alles machen, aber Grund dafür war der, die gemeinsame Basis maximal breit aufzustellen, damit jeder mitmachen kann und dafür möglichst wenig vertrautes aufgeben muss. Allumfassend, Sowohl als Auch.

 

Was Du propagierst ist ein Lehramt, das exakt und genau das Gegenteil macht. Es ist ein 'einzig und allein'.

 

Kann man auch machen, ist halt nur nicht katholisch.

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vor 11 Minuten schrieb Higgs Boson:

Das ist absolut NICHTS gegen das, was die Inkulturation auf Volksebene vollzogen hat. 

 

Das ist ein sehr guter Punkt. Volksglauben und amtlicher Glauben verlaufen nicht immer parallel, sondern stehen teilweise (auch unbewusst) in einer gewissen Konkurrenz zueinander. 

 

Ich selbst stehe dem, was man Volksfrömmigkeit nennt, eher distanziert gegenüber. Vor allem den heutigen Glaubensvorstellungen des Volkes. Frühere Entgleisungen waren ja ihres Zeichens meist ein mehr an Frömmigkeit (die auch ins Altheidnische, Magische abdriften konnte), das konnte unter der Führung der Kirche eingehegt werden. Heute liegen kirchlicher Glaube (und Praxis) und privater Glaube oft Welten auseinander. 

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vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Ich denke, daß es so etwas wie eine "allgemeine Religiosität" nicht gibt, wobei ich unter Religion verstehe:

 

1. der Glaube an übernatürliche Akteure, von denen die Menschen sich Hilfe und Schutz versprechen, und die der Welt eine Ordnung geben, und

2. Normen und Werte, die aus dieser Ordnung und aus Willen, Absichten und Zielen dieser übernatürlichen Akteure zwingend folgen.

 

Einen großen Teil unserer Geschichte (300-400.000 Jahre) haben Menschen in kleinen Familiengruppen gelebt, in denen es weder Zeit noch Notwendigkeit existiere, über eine abstrakte Ordnung des Universums nachzudenken und daher auch kein Bedarf an abstrakten Normen und Werten bestand. Das Verhalten der einzelnen richtete sich nach seinen Beziehung in der Gruppe, die emotionalen Bedürfnisse fanden eine direkte Antwort von den anderen oder auch nicht, und die mächtigsten Wesen waren Höhlenbären, die man besser um nichts bat. Für alles andere wäre auch kein Platz gewesen. 

 

Religionen entstehen erst, wenn die Gruppen, in denen die Menschen leben, eine bestimmte Größe überschreiten, ganz konkret: wenn man nicht mehr jeden kennt. Es gibt unterschiedliche Vorstellungen darüber, wann die ersten Gruppen dieser Art entstanden sind, aber länger als 20.000 Jahre ist es sicherlich nicht her. 

 

Meine Meinung dazu: das was du "allgemeine Religiosität" nennst, sind einfach emotionale, zwischenmenschliche Bedürfnisse, die in den wachsenden Gesellschaften zunehmend entfremdet sich "übermenschliche" Ziele suchen. Noch heute findest du in eigentlich allen Religionen religiöse Bedürfnisse mit Wörtern beschrieben, die ursprünglich zwischenmenschliche Beziehungen meinten, wie sie für Familienverbände typisch sind, Liebe, Gehorsam, Zuneigung, Unterordnung, Geborgenheit, Vater, Mutter, Kinder, Geschwister. Alles, was Religionen ausmacht, stammt eigentlich aus Familien, projiziert auf große Gemeinschaften. 

Es wäre interessant, feststellen zu können, wie religiös unsere nächsten Verwandten sind.

 

Aus meiner Sicht benötigt es für Religion eine Sprache, die mehr als nur der Familienclan versteht. Und dann erst können Menschen ihre Ansichten weitergeben. Aber erst eine Schriftsprache ermöglichte es, Gedanken und Ansichten festzuhalten und diese Gedanken und Ansichten entsprechend weiterzugeben.

 

Aber bis zur Reformation waren schriftlich verfasste Gedanken und Ansichten von relativ wenig Gelehrten gepachtet. So sprach man über Theologie, Medizin usw. in der lateinischen Sprache. Entsprechend konnte man das einfache Volk im Zaum halten. Der gutenbergische Buchdruck veränderte das. Immer mehr Menschen konnten nun lesen und schreiben. Und von da an begann die Krise der Theologie und damit der Religionen. Vorher konnten die Vorfahren-konservierenden-Konservativen jeden Unsinn als Willen Gottes behaupten, wie es Moses mit seiner Sklavereianweisung, seinen Massenmorden usw. gemacht hat.

 

Da der Islam den Buchdruck durch ein unsinniges Verbot verschlafen hat, sind noch heute eine große Mehrheit von einfachen Menschen, die jeden Unsinn für bare Münze nehmen, die Imamen bei den Freitagsgebeten behaupten.  

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vor 14 Minuten schrieb Studiosus:

Das ist ein sehr guter Punkt. Volksglauben und amtlicher Glauben verlaufen nicht immer parallel, sondern stehen teilweise (auch unbewusst) in einer gewissen Konkurrenz zueinander.

 

Nachdem Träger des Lehramts von Personen des Volksglaubens erzogen werden, weil sie nicht auf Apfelbäumen wachsen, nimmt dieser einen nicht unerheblichen Einfluss. Wie meinst Du kommt sonst einer auf die Idee von 'Totus Tuus' und meint damit nicht Gott?

 

Gerade Marienfrömmigkeit überschreitet regelmäßig die Grenze der Häresie, schafft es aber auch bis ganz nach oben 😁 bis rein in die Dogmen.

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vor 9 Minuten schrieb Higgs Boson:

Gerade Marienfrömmigkeit überschreitet regelmäßig die Grenze der Häresie, schafft es aber auch bis ganz nach oben 😁 bis rein in die Dogmen.

 

Gerade diese Dinge wollte ich ausgenommen wissen. Das hat mit meinem Verständnis von Volksfrömmigkeit wenig zu tun. Gerade den modernen Mariendogmen liegen keine volksfrömmige Sentimentalität, sondern bisweilen komplexe theologische Zusammenhänge zugrunde. Diese Dogmen haben die Theologen "verbrochen" (um mich mal dem hiesigen Sprachgebrauch anzupassen), nicht die Leute in der Bank. 

bearbeitet von Studiosus
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Theologen haben Dogmen verbrochen? Nicht das Lehramt?

 

Du verwirrst mich.

 

Außer deine Logik ist: An allem schrecklichen Whatever sind die Theologen schuld.

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vor 28 Minuten schrieb nannyogg57:

Theologen haben Dogmen verbrochen? Nicht das Lehramt?

 

Du verwirrst mich.

 

Bitte einfach richtig lesen. Es ging hier darum, dass die marianischen Dogmen der Neuzeit nicht primär Ergebnis der Volksfrömmigkeit waren, sondern auf eine innertheologische Tradition rekurrien, die natürlich nicht vom Kirchenvolk, sondern von den Theologen geprägt wurden.

 

"Verbrochen" war eine Anspielung auf die Ablehnung, die der klassischen Mariologie oft entgegen gebracht wird (ich selbst würde dieses Wort nicht benutzen). Dass die Theologie hier Stichwortgeber des Lehramts war, dürfte evident sein.

 

Allerdings nicht in dem Sinne, der Dir wohl vorschwebt. Das Magisterium in den Gestalten Pius IX. und Pius XII. hat sich entschieden, diese Aussagen zu definieren. In freiem Entscheid. Nicht auf Druck einer Universitätstheologie heutigen Zuschnitts. Souverän ist und bleibt die kirchliche Hierarchie. Dass sich das Lehramt in der Vorbereitung seiner Entscheidungen der Theologie bedient, dürfte klar sein. Das habe ich auch nicht bestritten. Das findest Du z. B. auf Seite 1 dieses Fadens direkt von mir ausgesagt. 

 

Die (wissenschaftliche) Theologie diktiert dem kirchlichen Lehramt nicht und kann es auch gar nicht. Das ist der springende Punkt. Das ist es ja, was Du und andere scheinbar gerne hätten. So funktioniert das allerdings nicht, das solltest Du schon bemerkt haben. Die Kirche kann sich Substrate theologischer Forschung zu eigen machen, wo sie das für angebracht hält. Oder sie lässt es. Das ist der ganz simple Unterschied zwischen Müssen und Können. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
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