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Denkt mal drüber nach!


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Wenn du der Ansicht bist, dass meine Kommentare nachlassen, dann schau mal nach den Bezügen.

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hui... aber Hauptsache du schreibst irgendwas dazu, oder? Wie wäre dieses Forum öde, wenn nicht alle 5 Kommentare mal ein Spruch von Ute stünde, und sei der Kommentar auch tausendmal nichtssagender als sein angeblicher "Bezug".

 

Aber ich bin geduldig und gebe die Hoffnung nicht auf, es sei denn du suchst dir ein Hobby und beschließt Schriftführerin im Kleingärtnerverein zu werden....

 

 

Geduld ist die Wurzel aller Freuden

und aller Fähigkeiten.

Die Hoffnung selbst hört auf,

ein Glück zu sein,

wenn sich die Ungeduld

zu ihr gesellt.

 

(John Ruskin)

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Gib lieber die Hoffnung nicht auf....... *ggg*

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Weiß ich den Weg auch nicht

 

Weiß ich den Weg auch nicht,

du weißt ihn wohl;

das macht die Seele still und friedevoll.

Ist’s doch umsonst,

dass ich mich sorgend müh,

dass ängstlich schlägt das Herz,

sei’s spät, sei’s früh.

 

Du weißt den Weg ja doch,

du weißt die Zeit,

dein Plan ist fertig schon

und liegt bereit.

Ich preise dich für deiner Liebe Macht,

ich rühm die Gnade,

die mir Heil gebracht.

 

Du weißt,

woher der Wind so stürmisch weht,

und du gebietest ihm,

kommst nie zu spät.

Drum wart ich still,

dein Wort ist ohne Trug,

du weißt den Weg für mich –

das ist genug.

 

 

Hedwig von Redern, 1901

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Eines Tages entschied die Gottesmutter, mit dem Jesuskind im Arm, auf die Erde herabzusteigen und ein Kloster zu besuchen. Stolz formierten alle Priester eine lange Reihe, und einer nach dem anderen näherte sich der Jungfrau um ihr Ehre zu erweisen. Einer trug schöne Gedichte vor, einer präsentierte die herrlichen Verzierungen, die er für die Bibel vollbracht hatte, ein anderer rezitierte die Namen aller Heiligen. Und so ehrten, ein Mönch nach dem anderen, alle die Mutter Gottes und das Jesuskind.

An dem letzten Stelle der Reihe gabe es einen Mönch, den einfachsten des Konvents, der nie die weisen Texte der Epoche gelernt hatte. Seine Eltern waren einfache Leute, die in einem alten Zirkus der Umgebung arbeiteten, und alles, was sie ihm beigebracht hatten, war Bälle zu jonglieren und einige Tricks zu vollführen.

Als er an der Reihe war, wollten die anderen Mönche die Ehrerbietung beenden, da der alte Jongleur doch nichts Wichtiges zu sagen oder zu tun habe und das Bild des Konvents beschädigen könnte. Aber im Grunde seines Herzens fühlte auch er den großen Wunsch, etwas von sich selbst Jesus und der Jungfrau zu geben.

Beschämt, über sich die ablehnenden Blicke seiner Mitbrüder fühlend, holte er einige Orangen aus einer Tasche seines Habits und warf sie in die Luft, vollbrachte einige Kunststücke; das einzige, was er zu machen wusste.

 

In diesem Moment war es, dass das Jesuskind lächelte und in den Armen der Jungfrau applaudierte. Und es war er, dem die Jungfrau mit ausgestreckten Armen das Kind gab, um es einige Zeit zu halten.

 

 

Aus dem Vorwort der span. Ausgabe des "Alchimisten" von Paulo Coelho.

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Der Kellner

Autorin: Petra C. Harring

Mann, war mir schlecht. Kalter Schweiß stand auf der Stirn, die Knie zitterten entsetzlich, der Magen krampfte sich zusammen. Und all das mitten in der Abflughalle des Flughafens. Erst Mal hinsetzen, dachte ich, dann geht's schon wieder und suchte mir ein ruhiges Eckchen in einer Cafeteria. Nichts wurde besser und bestimmt sah ich kalkweiß aus. Der Kellner kommt vorbei und sieht, dass ich sicher nichts bestellen will. Ob er einen Arzt holen soll, fragt er. Nein, sage ich, aber wenn's hier irgendwo ein Plätzchen zum Liegen gäbe und ich solange dort bleiben könnte, bis mein Flieger geht. Er schüttelt den Kopf, so etwas gibt's in dem kleinen Flughafen nicht, aber einen Moment: er geht hinter die riesige Topfpflanze und stellt mir fünf Stühle zusammen. Hier kann ich liegen bleiben, er bringt mir ein feuchtes Tuch, lässt mich ausruhen und wenn ich kurz in seine Richtung schaue, dann sehe ich, dass er neben allem Bedienen der anderen Gäste immer mal wieder einen Blick auf mich wirft. Schließlich bin ich eingenickt, er weckt mich, damit ich nicht mein Flugzeug verpasse und als ich meinem Samariter beim Gehen ein Trinkgeld geben will, da schaut er mich erstaunt an: " Das ist doch wohl eine Selbstverständlichkeit und jeder braucht mal Hilfe."

Danke, ägyptischer Kellner!

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Das Wunder des 11. September

 

 

Vor mehr als 30.000 Menschen sprach R. Giuliani, Bürgermeister von New York, vom "Wunder des 11. September" und wies bei der Gedenkfeier am 14.9. auf die kleine kath. Kirche am World Trade Center "St. Paul's Chapel", die unversehrt stehenblieb, als alles um sie herum in Schutt und Asche versank.

 

Nicht einmal ein Fenster wurde in der Kirche zerbrochen:

"Der Anblick dieser Kirche, die unberührt, sicher und ruhig inmitten der Ruinen steht, sendet uns ein deutliches Zeichen über die Stärke und Widerstandskraft der Bürger von New York und ganz Amerika!" erklärte Giuliani.

Sollte nicht vielmehr die Stärke GOTTES, Seine Nähe, auch im Unglück in diesem Zeichen deutlich werden?

So sieht es auch der Pfarrer von "St. Paul's Chapel", L. F. Harris: "Es ist schwer zu glauben, daß es sich dabei nicht um ein Wunder handelt, die Frucht der göttlichen Intervention! Ich glaube, die Kirche steht hier als Zeichen der Hoffnung und als Metapher des Guten, das im Anblick des Bösen dennoch widersteht."

Bewahrt blieben auch die Beter in der Kirche. "Es ist unglaublich, welchen Frieden dieser Platz ausstrahlt, wenn man bedenkt, was direkt um die Kirche herum vorgeht", stellt der Polizist D. Capellini fest, der jahrelang an der Kirche vorbeigegangen war, ohne sie zu betreten. GOTT gibt Zeichen. Wohl dem, der sie zu deuten weiß und Buße tut.

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Tja, Banken gehen zu Bruch -große ganz besonders-, und der Kölner Dom sah nach den Bombadierungen im zweiten Weltkrieg auch nicht grade besonders aus - kein Wunder...

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Welches ist der Sinn unseres Lebens, welches der Sinn des Lebens aller Lebewesen überhaupt?

 

Eine Antwort auf diese Frage wissen, heisst religiös sein.

 

Du fragst: Hat es denn überhaupt einen Sinn, diese Frage zu stellen?

 

Ich antworte: Wer sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen als sinnlos empfindet, der ist nicht nur unglücklich, sondern auch kaum lebensfähig.

 

Albert Einstein

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Hier etwas weniger frommes, aber man darf ja auch mal schmunzeln:

 

 

Glück ist wie eine leichte Dirne

und weilt nicht gern am selben Ort.

Sie streichelt das Haar Dir aus der Stirne

und küßt Dich rasch und flattert fort.

 

Frau Unglück hat im Gegenteile

Dich liebefest ans Herz gedrückt.

Sie sagt, sie habe keine Eile,

setzt sich zu Dir ans Bett und strickt.

 

Heinrich Heine

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Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral

 

Heinrich Böll

 

 

 

In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlichen schneeweißen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze. Klick. Noch einmal: klick. Und da aller guten Dinge drei sind und sicher sicher ist, ein drittes Mal: klick.

 

Das spröde, fast feindselige Geräusch weckt den dösenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach einer Zigarettenschachtel angelt; aber bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist schon eine Schachtel vor die Nase gehalten, ihm die Zigarette nicht gerade in den Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt, und ein viertes Klick, das des Feuerzeuges, schließt die eilfertige Höflichkeit ab. Durch jenes kaum messbare, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit ist eine gereizte Verlegenheit entstanden, die der Tourist - der Landessprache mächtig - durch ein Gespräch zu überbrücken versucht.

 

"Sie werden heute einen guten Fang machen."

Kopfschütteln des Fischers.

"Aber man hat mir gesagt, dass das Wetter günstig ist."

Kopfnicken des Fischers.

"Sie werden also nicht ausfahren?"

Kopfschütteln des Fischers, steigende Nervosität des Touristen. Gewiss liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen, nagt an ihm die Trauer über die verpasste Gelegenheit.

 

"Oh, Sie fühlen sich nicht wohl?"

Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über. "Ich fühle mich großartig", sagt er. "Ich habe mich nie besser gefühlt." Er steht auf, reckt sich, als wolle er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist. "Ich fühle mich phantastisch."

 

Der Gesichtsausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken, die ihm sozusagen das Herz zu sprengen droht: "Aber warum fahren Sie dann nicht aus?"

Die Antwort kommt prompt und knapp. "Weil ich heute morgen schon ausgefahren bin."

"War der Fang gut?"

"Er war so gut, dass ich nicht noch einmal auszufahren brauche, ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen..." Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt auf und klopft dem Touristen beruhigend auf die Schultern. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein Ausdruck zwar unangebrachter, doch rührender Kümmernis.

"Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug", sagt er, um des Fremden Seele zu erleichtern. "Rauchen Sie eine von meinen?"

"Ja, danke."

 

Zigaretten werden in die Münder gesteckt, ein fünftes Klick, der Fremde setzt sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen.

"Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen", sagt er, "aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus, und Sie würden drei, vier, fünf, vielleicht gar zehn Dutzend Makrelen fangen - stellen Sie sich das mal vor."

Der Fischer nickt.

"Sie würden", fährt der Tourist fort, "nicht nur heute, sondern morgen, übermorgen, ja, an jedem günstigen Tag zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren - wissen Sie, was geschehen würde?"

Der Fischer schüttelt den Kopf.

 

"Sie würden sich spätestens in einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier Jahren vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei Booten und dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen - eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie würden...", die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die Stimme, "Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber rundfliegen, die Fischschwärme ausmachen und Ihren Kuttern per Funk Anweisungen geben. Sie könnten die Lachsrechte erwerben, er Fischrestaurant eröffnen, den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren - und dann...", wieder verschlägt die Begeisterung dem Fremden die Sprache.

 

Kopfschüttelnd, im tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er auf die friedlich hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen. "Und dann", sagt er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache.

Der Fischer klopft ihm auf den Rücken, wie einem Kind, das sich verschluckt hat.

"Was dann?" fragt er leise.

 

"Dann", sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, "dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen - und auf das herrliche Meer blicken."

"Aber das tu' ich ja schon jetzt", sagt der Fischer, "ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur Ihr Klicken hat mich dabei gestört."

 

Tatsächlich zog der solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von dannen, denn früher hatte er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages einmal nicht mehr arbeiten zu müssen, und es blieb keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten Fischer in ihm zurück, nur ein wenig Neid.

 

aus: Heinrich Böll, Werke, Band: Romane und Erzählungen 4, 1961-1970, S. 267-269. Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln.

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   =Die wirkliche Kirche besteht nicht aus altem Gemäuer,=

   =sondern aus lebendigen Menschen.                              =        

 

                                                               >Adrian Plass<

 

 

     

   

 

    nicht er aus uns sondern wir aus ihm

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Wie der Stein die Palme stark machte ...

 

Eines Tages ging Ben Sadok, er war gefürchtet als finsterer und böser Mann, durch eine Oase. Alles Gesunde und Schöne ärgerte ihn, weil er mit sich selbst nicht versöhnt war. Im Laufe der Zeit war er immer unzufriedener geworden. Da fiel sein Blick auf einen jungen Palmenbaum in bestem Wachstum. Ben Sadok nahm einen schweren Stein und legte ihn der Palme mitten auf die Krone. Mit einem bösen Lachen ging er weg.

 

Der junge Palmenbaum stöhnte unter der steinernen Last. Hin und her bewegte er sich, um sie los zu werden. Vergeblich. Zu fest saß der Stein in der Krone. Nun krallte sich der junge Baum in den Boden und stemmte sich gegen die Last. Seine Wurzeln senkten sich immer tiefer in die Erde, bis sie schließlich unter dem Wüstenboden eine Wasserader erreichten. Und nun begann der Baum zu wachsen. Er hob die Blattkrone mit dem Stein immer höher und wuchs zuletzt über alle Bäume der Oase hinaus. Wasser aus der Tiefe und Sonnenglut aus der Höhe machten ihn zur königlichen Palme.

 

Eines Tages kam der böse Sadok wieder des Weges und hielt hämisch Ausschau nach dem Baum, den er hatte verkrüppeln wollen. Er suchte vergebens. Da wiegte die stolze Palme ihre Blätter und sprach zu ihm: „Ben Sadok, ich muss dir danken. Es war deine Last, die mich so stark gemacht hat und zum größten Baum der Oase werden ließ.“

 

Erich Läufer

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Die Kerze, die nicht brennen wollte

 

Nein, das hatte es noch nie gegeben. Eine Kerze, die nicht brennen wollte, war absolut einmalig. Es herrschte große Aufregung unter den Kerzen im Wohnzimmer - zumal bald Weihnachten gefeiert werden sollte, und die Kerzen mit ihrem festlichen Glanz die Dunkelheit verwandeln wollten. Eine alte, erfahrene Kerze bot sich an, mit der kleinen zu reden. "Nein, ich möchte nicht brennen", antwortete die Kleine störrisch. "Wer brennt, verbrennt recht bald, und dann ist es um ihn geschehen. Ich möchte bleiben, wie ich bin - so schlank, so schön und so elegant." "Wenn du nicht brennst, bist du tot, noch bevor du gelebt hast", antwortete die Alte gelassen. "Dann bleibst du auf ewig Wachs und Docht, und Wachs und Docht sind nichts. Nur wenn du dich entzünden lässt, wirst du, was du wirklich bist." "Na, da danke ich schön", entgegnete die Kleine ängstlich. "Ich möchte mich nicht verlieren, ich möchte lieber bleiben, was ich jetzt bin. Gut, es ist etwas langweilig und manchmal etwas dunkel und kalt, aber es tut noch lange nicht so weh wie die verzehrend flackernde Flamme." "Man kann es eigentlich nicht mit Worten erklären, man muss es erfahren", antwortete die Alte rätselhaft. "Nur, wer sich hergibt, verwandelt die Welt, und indem er die Welt verwandelt wird er auch mehr er selbst. Du darfst nicht über das Dunkel und die Kälte klagen, wenn du nicht bereit bist, dich anstecken zu lassen." Da ging der kleinen Kerze plötzlich ein Licht auf. "Du meinst, man ist das, was man von sich herschenkt?" "Ja", antwortete die Alte. "Man bleibt dabei nicht so schlank, so schön und so elegant. Man wird gebraucht und gerät auch etwas aus der Form. Aber man ist mächtiger als jede Nacht und alle Finsternis der Welt." So geschah es, dass die kleine Kerze ihren Widerstand aufgab und sich . entzünden ließ. Je mehr sie flackerte, um so mehr verwandelte sie sich in reines Licht und leuchtete und strahlte, als gelte es die ganze Welt zu wärmen und alle Nächte hell zu machen. Wachs und Docht verzehrten sich, aber ihr Licht leuchtet bis auf den heutigen Tag in den Augen und Herzen all der Menschen, für die sie brannte.

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Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe, von ihm kommt mir Hilfe.

Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg, darum werde ich nicht wanken.

Psalm 62

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Lachen, wenn es von innen kommt,

ist ein Applaus fürs Leben.

Nicht das laute, dröhnende Lachen

nach einem gelungenen Witz,

sondern jenes Lachen,

mit dem die innere Freude

nach außen will.

Am schönsten ist dieses Lachen,

wenn es eine Freude ausdrückt,

die man an einem Menschen hat.

 

(P.P. Kaspar)

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Herr, wenn du die Zweifler aus ihrem Käfig befreist, werden sie sein wie die Narren. Dann wird die Welt voll Wunderns und das Volk voll Staunens sein.

 

(Narrengebet nach C. Warnke)

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Versöhne dich mit dem Leben

 

Um ein bisschen glücklich zu sein,

ein bisschen Himmel auf Erden zu haben,

musst du dich mit dem Leben versöhnen,

mit deinem eigenen Leben,

wie es nun einmal ist.

Du musst Frieden machen

mit deiner Arbeit,

mit den Menschen um dich herum,

mit ihren Fehlern und Schwächen.

Du musst froh sein

mit deinem Mann, mit deiner Frau,

auch wenn du jetzt vielleicht weißt,

dass du nicht den idealen Mann,

nicht die ideale Frau getroffen hast.

(Glaube nicht, dass es so etwas gibt.)

Du musst Frieden machen

mit den Grenzen deiner Brieftasche,

mit deinem Gesicht,

das du dir nicht ausgesucht hast,

mit deiner Wohnung und mit deiner Kleidung,

mit den Bedingungen deines Lebens,

auch wenn es der Nachbar viel besser hat

(meinst du).

Versöhne dich mit dem Leben.

Du steckst in deiner eigenen Haut,

in einer anderen Haut

kannst du nicht mehr geboren werden.

 

Phil Bosmans, Vergiss die Freude nicht, Herder

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Ein Credo

 

Vom Anfang meines Lebens an

kamen mir Hände entgegen,

die mich trugen und hielten.

Ich lernte kennen, was Güte ist.

Und so erfuhr ich, dass die Liebe trägt.

Am Anfang meines Glaubens

begegnete ich Menschen,

die mit Gott lebten.

Ich lernte kennen,

was für Licht und Wärme

die Frohe Botschaft verströmt.

So erfuhr ich,

dass Gott wirklich ist.

Im Fortgang meines Lebens

stieß ich an viele Grenzen

und spürte die Macht des Bösen.

Ich lernte kennen,

was Schuld und Vergebung ist.

So erfuhr ich, dass immer Hoffnung ist.

Einmal wird dieses Leben zu Ende sein.

Ich werde der Wirklichkeit begegnen:

Gott, der die Wahrheit ist.

Ich werde geborgen sein.

 

 

Andreas Baur, in: Paulus Ruf

aus: Wachsen zur Fülle, Texte zum Kirchenjahr 3, Haus der Stille 1996  

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Lass uns neue Wege suchen

 

Wir sehen immer nur zwei Wege,

sich ducken oder zurückschlagen,

sich kleinkriegen lassen oder

ganz groß herauskommen,

getreten werden oder treten.

 

Jesus, du bist einen anderen Weg gegangen,

du hast gekämpft, aber nicht mit Waffen,

du hast gelitten, aber nicht das Unrecht bestätigt,

du warst gegen Gewalt, aber nicht mit Gewalt.

 

Wir sehen immer nur zwei Möglichkeiten:

selber ohne Luft sein, oder anderen die Kehle zuhalten,

Angst haben oder Angst machen,

geschlagen werden oder schlagen.

 

Du hast eine andere Möglichkeit versucht,

und deine Freunde haben sie weiterentwickelt:

sie haben sich einsperren lassen,

sie haben gehungert, sie haben die Spielräume des Handelns vergrößert.

 

Wir gehen immer die vorgeschriebene Bahn,

wir übernehmen die Methoden dieser Welt:

verachtet werden - dann verachten -

die anderen und schließlich uns selber.

Lass uns neue Wege suchen.

 

Internationaler Versöhnungsbund

 

 

 

(Geändert von DJT um 14:13 - 10.Februar.2002)

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Gott im Müll

 

»Achtung, Achtung! Bettler, Arbeitslose und Prostituierte, Straßenkinder, Propheten und alle, die Hunger haben, kommt her und nehmt euch die Reste von Glanz und Luxus, holt es euch aus der großen Abfallgrube, die dieses Land ist, und macht euch eure Kostüme aus Müll, braucht eure Fantasien . . . «

 

Mit diesem Lied der Samba-Schule »Beija Flor« (Küß die Blume) liefen Narren durch die Karnevalsstraßen in Rio, Obdachlose, auch Jugendliche aus den Elendsvierteln, Intellektuelle, Künstler, Mittelschichtsleute. Sie waren verkleidet, hatten sich verwandelt, in kaputten und dreckigen Sachen, mit Müll geschmückt. Da gab es auch eine Statue des dreckigen Christus, ebenfalls in Lumpen wie die Menge. Aber der katholischen Kirchenhierarchie ging dies zu weit, sie dachte, es sei vielleicht zu subversiv, zu aufrührerisch. Und so wurde der Christus wegzensiert und verboten.

 

Die Leute von der Samba-Schule gaben nicht auf und dachten sich etwas anderes aus, weil sie zeigen wollten, daß man Christus auch in dem, was übrig bleibt, im Müll begegnen kann . . . So bedeckten sie die aufgerichtete Statue mit einem schwarzen Trauertuch und hängten ihr ein Schild um: »Auch wenn es verboten ist, Christus, sieh in Gnaden auf uns herab!«

 

Aus: Dorothee Sölle. Erinnert euch an den Regenbogen. Texte, die den Himmel auf Erden suchen. Herder Spektrum, Freiburg Basel Wien 1999

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Wie viel Schuld

 

Wie viel Schuld, wie viel Schuldgefühle erträgt ein Mensch? Das Sakrament der Buße nimmt die Verantwortung des Menschen für sein Tun ernst, lässt ihn aber nicht allein. Schon das Aus-Sprechen, das persönliche Gespräch mit dem Priester, schenkt Hilfe. Wenn ein kleines oder großes Versagen in der Liebe erkannt (und bereut) wird, gelingt bereits der erste Schritt zur Versöhnung mit den Mitmenschen, mit der Gemeinschaft und mit den Rissen im eigenen Leben. Der nächste Schritt heißt Wiedergutmachung. Manchmal ist dies nicht mehr möglich; auch Verzeihung mag in manchen Situationen menschlich unvorstellbar sein. Dann eröffnet das Sakrament der Buße mit seiner Zusage der Versöhnung mit Gott gleichsam die Chance auf einen neuen Anfang mit der Zuversicht: ich kann aus meinem Leben (noch immer) etwas Gutes machen.

 

Aus: Dem Glauben auf der Spur, ÖPI (Österreichisches Pastoralinstitut, 2001)

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