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Kirchensteuer


Stephanei

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Zitat von Ute am 21:32 - 5.November.2002

@ Corinna:

 

>Deine Informationen sind ziemlich unvollständig. Ortskirchensteuer wird nur in den Bundesländern mit dem niedrigeren Kirchensteuersatz erhoben (wie hier in Bayern, 8 statt 9 %). <

 

Meine Info mag unvollständig sein, aber deine ist falsch.

Liebe Ute,

1.) das waren nicht Corinnas Informationen, sondern meine.

2.) das sind meine persönlichen Erfahrungen. Weder in NRW, noch in RLP noch in Berlin habe ich Ortskirchensteuer gezahlt, noch bin ich dazu aufgefordert worden. Erstmals wurde ich hier in Bayern, wo de reduzierte Kirchensteuersatz von 8 % gilt, zur Zahlung der Ortskirchensteuer (nennt sich hier übrigens "Kirchgeld".) aufgefordert.

 

Sei doch so gut, und verrat' mir, was an meinen Informationen falsch sein soll!

 

Lucia

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Zitat von jakob am 19:32 - 5.November.2002


Zitat von Stefan am 19:27 - 5.November.2002

Nein, daran liegt es nicht.


 

Sei ehrlich: Du willst es nicht...

 


 

Hallo Jakob,

 

nochmal von vorne. Corinna hat behauptet, sie kenne sich mit den Haushaltsplänen von Kirchen aus. Sie nannte ausserdem eine Zahl: 40% der Steuereinnahmen werden für soiziale Zwecke ausgegeben. 40% ist ja nicht gerade wenig.

 

Herr Feldhoff behauptet dagegen, dass die Kirche die Steuereinahmen eben nicht für die Finanzierung der Sozialarbeit benötigt - und auch kein Kenner dieses jemals behauptet hätte.

 

Darauf antwortest dann Du und schreibst etwas über kalkulatorische Zinsen und die gesetzlichen Haftungsbestimmungen einer GmbH.

 

Ist mein Unverständnis jetzt klarer?

 

Gruß

Stefan

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>Liebe Ute,

1.) das waren nicht Corinnas Informationen, sondern meine.

2.) das sind meine persönlichen Erfahrungen. Weder in NRW, noch in RLP noch in Berlin habe ich Ortskirchensteuer gezahlt, noch bin ich dazu aufgefordert worden. Erstmals wurde ich hier in Bayern, wo de reduzierte Kirchensteuersatz von 8 % gilt, zur Zahlung der Ortskirchensteuer (nennt sich hier übrigens "Kirchgeld".) aufgefordert. <

 

Mea Culpa, du warst es Lucia, und nicht Corinna. Tschuldigung.

 

Persönliche Erfahrungen rechtfertigen nicht in jedem Fall eine allgemeine Folgerung. Ob ein Kirchgeld (oder Ortskirchgeld, es ist dasselbe) erhoben wird, liegt an jeder einzelnen Gemeinde selbst.

 

>Sei doch so gut, und verrat' mir, was an meinen Informationen falsch sein soll!<

 

Gern: Es liegt im Ermessen jeder einzelnen Gemeinde, ob oder ob nicht. Es hat nichts zu tun damit, ob 8 oder 9% Kirchensteuer erhoben werden, denn dafür gibt es keine gesetzliche Grundlage.

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Zitat von CavemanHamburg am 16:02 - 5.November.2002

... aber dieser dafür nicht die Kosten trägt.


 

Ok, ok, Du hast mich überzeugt, dass sich dieses Argument in einer Diskussion über das Für und Wider des Einzugs der Kirchensteuer durch den Staat von selbst erledigt. Weder der Staat noch die Kirche tragen die Kosten für den Zwangseinzug, völlig unabhängig davon, wer sie einzieht.

 

Corinna

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Zitat von Ute am 12:27 - 6.November.2002

Persönliche Erfahrungen rechtfertigen nicht in jedem Fall eine allgemeine Folgerung. Ob ein Kirchgeld (oder Ortskirchgeld, es ist dasselbe) erhoben wird, liegt an jeder einzelnen Gemeinde selbst.


 

So weit ich informiert bin, spielt da auch die Diözese noch eine Rolle, was ich aus der Information schließe, dass in unserer Diözese ein Ortskirchgeld nicht erhoben würde. (sonst keine Begründung). Dann hab' ich noch bei meiner 30 km entfernt in der Nachbardiözese wohnenden Schwägerin angefragt: Dort gibt es das Ortskirchgeld auch nicht.

Mehr habe ich dazu im Augenblick nicht zu bieten.

 

Corinna

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Zitat von Stefan am 12:14 - 6.November.2002

nochmal von vorne. Corinna hat behauptet, sie kenne sich mit den Haushaltsplänen von Kirchen aus. Sie nannte ausserdem eine Zahl: 40% der Steuereinnahmen werden für soiziale Zwecke ausgegeben. 40% ist ja nicht gerade wenig.


 

Stefan, Du hast nicht richtig gelesen. Ich habe (sinngemäß, das Zitat suche ich jetzt nicht mehr) gesagt, dass ich mich in den Haushaltsplänen von Kirchen-GEMEINDEN recht gut und im Haushaltsplan unserer Diözese auch einigermaßen gut auskenne. Übrigens hast Du auch die Äußerung von Herrn Feldhoff hier um das kleine Wörtchen "so" verkürzt wiedergegeben, das in diesem Fall aber von größerer Bedeutung ist, als die beiden Buchstaben vermuten lassen.

 

Der Kirchensteueranteil an den jährlichen Einnahmen meiner Diözese lag vor 5 Jahren bei 68 %, inzwischen dürfte es noch weniger sein. Der Rest der Einnahmen setzt sich aus verschiedenen Posten zusammen, darunter die inzwischen berühmt gewordenen "Staatsleistungen", ferner Beiträge der Kirchengemeinden zur Besoldung von Pfarrern und Pastoralreferenten, aus Teilvergütungen, sofern Angestellte der Diözese an öffentlichen Schulen Religionsunterricht erteilen, aus Überschüssen der Bewirtschaftung von kirchlichen Bildungs- und Tagungshäusern (die gelegentlich auch für nicht-kirchliche Veranstaltungen vermietet werden), aus Vermögenserträgen (Mieten, Pachten, Zinsen), und noch ein paar Kleckerposten.

 

Ich habe also gerade NICHT gesagt: "40 Prozent der Steuereinnahmen werden für soziale Zwecke ausgegeben."

Ich kann Dir aber sagen, dass von der Kirchensteuerzuweisung an meine Kirchengemeinde im laufenden Haushaltsjahr ca. 25 Prozent in die Kindergärten fließen.

 

Allerdings erscheint mir aus der Kenntnis der Haushaltspläne die von A&A häufig bemühte Behauptung unglaubhaft, dass letztlich "nur 8 bis 10" Prozent der Kirchensteuereinnahmen in den sozialen Bereich fließen würden. Und ich hätte ganz gerne mal vorgerechnet, wie diejenigen, die mit ihr argumentieren, auf diese Zahl kommen. Ich habe ja schon erwähnt, dass ich noch nie eine Quellenangabe dazu entdeckt habe.

 

Corinna

 

(Geändert von Corinna um 11:43 - 6.November.2002)

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Zitat von Stefan am 16:36 - 5.November.2002

Doch. Würde die Kirche ihre Mitgliederbeiträge selber eintreiben, könnten solche Fehler gar nicht erst passieren.


 

*grins*

 

Daran hat der Staat nicht gedacht, als er damit begann, die Kirchensteuer einzutreiben...

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Hallo Stefan,

 

<<<nochmal von vorne...Darauf antwortest dann Du und schreibst etwas über kalkulatorische Zinsen und die gesetzlichen Haftungsbestimmungen einer GmbH. >>>(Stefan)

 

Die Finanzierung von Krankenhäuser (hiervon spricht Frau Jackler) ist nur ein kleiner Teilbereich dessen, was die Finanzierung sozialer Dienste allgemein ausmacht.

 

Richtig ist, daß die Kirchensteuer nicht dazu dient, das soziale Engagement der Kirchen(welches eigentlich Angelegenheit des Staates ist) zu finanzieren. Insofern hat Herr Feldhoff recht.

 

Mein Beitrag am Beispiel des Krankenhauses/GmbH zeigt aber, daß dieser Sollzustand (wie er vor allem von Frau Jackler suggeriert wird) faktisch nicht gegeben ist. Corinna untermauert dies noch durch Zahlen aus der Gemeinde. Berücksichtigt werden muß auch das lokale Angebot der Pfarrgemeinden in der Jugend-, Familien- und Altenseelsorge, welches von Ort zu Ort unterschiedlich ist. So komme ich zur Aussagen, das beide in gewisser Weise Recht haben.

 

Besser?

 

Gruß

jakob.

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Feldhoff in einem Vortrag 2001: "In allen deutschen Bistümern wird etwa die Hälfte der Kirchensteuermittel für Aufgaben der Seelsorge ausgegeben. Knapp ein Viertel geben wir in unserem Kölner Haushaltsplan für soziale Zwecke aus. Wenn man bedenkt, dass 10 % des Kirchensteueraufkommens unmittelbar oder über den Verband der Diözesen Deutschlands für die Bistümer in den neuen Bundesländern und vor allem für Mission, Not- und Katastrophenhilfe in aller Welt ausgegeben wird, kann man mit Fug und Recht sagen, dass ein Drittel der Kirchensteuermittel des Erzbistums Köln den Ärmeren gegeben wird."

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Die Verwendung der Kirchensteuer im Erzbistum Köln:

 

Allgemeine Seelsorge  198,9 Mio. €     43,2 %

   

Besondere Seelsorge    35,2 Mio. €        7,6%

 

Schule, Bildung,

Wissenschaft und Kunst  53,0 Mio. €    11,5 %

   

Soziale Dienste                 98,4 Mio.€    21,4 %

   

Gesamtkirchliche

Aufgaben                             43,9 Mio. €   9,5%

   

Weitere Aufgaben            31,2 Mio. €      6,8 %

   

Gesamt                           460,6 Mio. €   100,0 %    

 

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Im übrigen hier noch einmal diesen "Brief" von Heike Jackler an die kirchl. Einrichtungen. Es ist bemerkenswert, daß sie dem neutralen Leser suggeriert, eine besorgte Kirchensteuerzahlerin zu sein, deren Geld für die Nichtkirchensteuerzahler in Krankenhäusern ausgegeben wird. Ich glaube, diese "Fallenstellermethode" muß nicht weiter kommentiert werden:

 

"Sehr geehrte Damen und Herren,

 

ich hätte gerne eine Information zur Finanzierung der Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft.

 

Ich kann es einfach nicht begreifen, warum für die Finanzierung der kirchlichen Krankenhäuser die Kirchensteuer herhalten muss, wo es um die Finanzen der Kirchen doch so schlecht bestellt ist, während nicht-kirchliche Krankenhäuser sämtliche Kosten über die Patientensätze voll erwirtschaften können.

 

Da Krankenhäuser sich über die Bezahlungen der Krankenkassen für die Patienten und über Zuschüsse der Länder und Kommunen finanzieren, möchte ich gerne wissen, warum die Krankenkassen niedrigere Sätze an Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft zahlen als an Krankenhäuser in kirchenfreier Trägerschaft. Oder unterstützt das Land die Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft wesentlich schlechter als andere Krankenhäuser?

 

Dürfen vielleicht, im Gegensatz zu freien bzw. staatlichen Trägern, die Personalkosten kirchlicher Krankenhäuser nicht auf die Patienten umgelegt werden? Das wäre wirklich nicht fair gegenüber allen Kirchensteuerzahlern.

 

Wieviel Prozent der Kirchensteuer gibt [die Diözese/Landeskirche] für die Krankenhäuser aus? Natürlich meine ich nur Kirchensteuer, die nicht über die Einnahmen rückfinanziert wird.

Über eine Antwort würde ich mich freuen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Heike Jackler"

 

(Quelle: http://www.kirchensteuer.de)

 

PS: Die Verwendung dieser Domaine zur Kirchensteuerkritik ist ebenfalls daneben. Eigentlich würde ich von der Bundesregierung erwarten, daß sie die Domaine zurückerobert, denn es ist ja wohl auch nicht ohen weiteres möglich, die Domaine "www.bundesregierung.de" der außerparlamentarischen Opposition zu überlassen.

http://www.kirchensteuer-kritik.de wäre das redlicher. Aber was willste vom Staat schon erwarten....

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Zitat von lissie am 19:47 - 5.November.2002


Zitat von CavemanHamburg am 15:41 - 5.November.2002

Was hier gerne übersehen wird ist, dass man in Deutschland auch als Atheist/Agnostiker gezwungen werden kann, Kirchensteuern zu zahlen,
selbst wenn man ausgetreten ist
.


 

???


 

Ganz einfach lissie: Ein Pärchen. Eine Person ist konfessionslos, die andere nicht. Glaube ja nicht, dass in allen Umständen die Kirchensteuer getrennt berechnet wird. Da kann es passieren, dass man als Konfessionslose® für seine(n) Partner(in) mitzahlt.

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Zitat von jakob am 20:40 - 5.November.2002


Zitat von Stefan am 20:33 - 5.November.2002

Ich denke mal, Caveman meinte das
.


 

Das kann auch nicht sein, denn hier geht es um die evangelischen Hausfrauen, deren gottlosen Ehemänner viel Geld verdienen und deshalb nix einzahlen (obwohl Mami regelmäßig zum Posaunenchor geht).

Die katholische Kirche verzichtet ja auf dieses "Kirchgeld", "weil sie u.a. noch mehr Austritte" befürchtet (das Argument ist kompletter Schwachsinn, richtig ist, es nicht zu erheben).

 

Ich unterstütze übrigens auch die EKD. Shit happens.


 

Ich hatte mich nicht auf eine bestimmte Religionsgruppe fixiert. Die gesetzlichen Regelungen sind freigeschaltet. Die Protestanten machen es und die kath. Kirche kann es jetzt machen, wann immer sie will. Und wer weiß, wenn auch sie arge finanzielle Nöte plagt, werden sie vielleicht auch noch mal darüber nachdenken...

 

Wie gesagt, es ging mir nicht um eine bestimmte Religionsgruppe an sich sondern um die augenscheinliche Ungerechtigkeit. Was hat dies noch mit Religionsfreiheit zu tun?

 

Eine private Abführung der Beiträge ähnlich wie bei einem Verein oder das Verfahren, wie es alter Sünder für Österreich erwähnt hat, finde ich weitaus transparenter und fairer.

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Zitat von Corinna am 9:35 - 6.November.2002


Zitat von CavemanHamburg am 16:02 - 5.November.2002

... aber dieser dafür nicht die Kosten trägt.


 

Ok, ok, Du hast mich überzeugt, dass sich dieses Argument in einer Diskussion über das Für und Wider des Einzugs der Kirchensteuer durch den Staat von selbst erledigt. Weder der Staat noch die Kirche tragen die Kosten für den Zwangseinzug, völlig unabhängig davon, wer sie einzieht.

 

Corinna


 

Ich muß aber "gestehen" , dass ein privater Einzug für die Kirchen trotzdem Nachteile birgt. Während die Finanzämter nun durch die Lohnsteuerkarte und der automatischen Abführung der Steuern durch den jeweiligen Arbeitgeber das Geld quasi fast automatisch bekommen, wird man hier wenig Leute finden, welche sich um die alleinige Bezahlung der Kirchensteuer herumdrücken.

 

Sind die Kirchen für das Inkasso selbst verantwortlich, kann jedes Kirchenmitglied nun selbst über seine Zahlungsmoral entscheiden. Wie alter Sünder geschrieben hat, kann es also durchaus sein, dass in den einem oder anderen Fall die Kirchen ihrem Geld hinterherrennen müssen.

 

Nur: Mit diesem Problem schlagen sich alle herum: Handwerker, alle Geschäfte, Banken und ihre Kredite, selbst der Bäcker, bei dem man anschreiben lässt. Es kann für die Kirchen also auch nicht schwerer werden als für jeden anderen Sterblichen.

 

Abgesehen davon halte ich es für transparenter: Sowohl die Kirchen wie auch die Gläubigen können selbst und flexibel über die Höhe der Beiträge "streiten" (diskutieren). Wahrscheinlich sogar auf kleinster regionaler Ebene. Wenn ein neues Pfarrhaus gebraucht wird, dann müssen mal kurzfristig die Beiträge steigen. Und vielleicht sieht dann die Gemeinde, dass eine Renovierung doch günstiger wäre.

 

Die Menschen können endlich sehen, wofür und wieviel ihr Geld ausgegeben wird und ob sie damit einverstanden sind. Bei einer Steuer geht doch jede Transparenz - und vor allem Kontrolle - für die Zahler doch verloren.

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Zitat von CavemanHamburg am 12:42 - 6.November.2002

Wie gesagt, es ging mir nicht um eine bestimmte Religionsgruppe an sich sondern um die augenscheinliche Ungerechtigkeit. Was hat dies noch mit Religionsfreiheit zu tun?

 

Eine private Abführung der Beiträge ähnlich wie bei einem Verein oder das Verfahren, wie es alter Sünder für Österreich erwähnt hat, finde ich weitaus transparenter und fairer.


 

Unabhängig davon, ob eine Vereinsfinanzierung transparenter oder fairer wäre (die Orden haben i.d.R. den Status eines e.V.) - worin siehst Du die augenscheinliche Ungerechtigkeit im Kirchgeld bei glaubensverschiedenen Ehen?

 

Wenn der Hausmann im Sportverein ist und die Ehefrau die Kohle reinschleppt, kann der Hausmann doch auch nicht die Beiträge prellen...

 

Von Ungerechtigkeit würde ich hier mal nicht reden - eher von ungeschickter Eheschließung.

 

Gruß

jakob.

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Zitat von jakob am 13:42 - 6.November.2002


Zitat von CavemanHamburg am 12:42 - 6.November.2002

Wie gesagt, es ging mir nicht um eine bestimmte Religionsgruppe an sich sondern um die augenscheinliche Ungerechtigkeit. Was hat dies noch mit Religionsfreiheit zu tun?

 

Eine private Abführung der Beiträge ähnlich wie bei einem Verein oder das Verfahren, wie es alter Sünder für Österreich erwähnt hat, finde ich weitaus transparenter und fairer.


 

Unabhängig davon, ob eine Vereinsfinanzierung transparenter oder fairer wäre (die Orden haben i.d.R. den Status eines e.V.) - worin siehst Du die augenscheinliche Ungerechtigkeit im Kirchgeld bei glaubensverschiedenen Ehen?

 

Wenn der Hausmann im Sportverein ist und die Ehefrau die Kohle reinschleppt, kann der Hausmann doch auch nicht die Beiträge prellen...

 

Von Ungerechtigkeit würde ich hier mal nicht reden - eher von ungeschickter Eheschließung.

 

Gruß

jakob.

 

Bei "Deinem" Hausmann kann aber die ganze Familie entscheiden, ob doch die Frau den Beitrag zahlt, er vielleicht Zeitungen austrägt, etc. Hier gibt es individuelle Gestaltungsmöglichkeiten, die in der Hand der Familie selbst liegen.

 

Zeig mir mal, wie das bei einer von oben aufoktroierten Kirchensteuer gehen soll.

 

Ich sehe die augenscheinliche Ungerechtigkeit darin, dass es vorkommen kann, dass man für eine Religion zahlen muß, der man gar nicht angehört (oder gar ablehnt). Religion ist - wie der Name so schön sagt - reine Glaubenssache. Das muß jeder mit sich selbst abmachen.

 

Und was stellst Du Dir unter "ungeschickte" Eheschließung vor? Liebe hat wohl wenig mit Religion zu tun.

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Zitat von CavemanHamburg am 12:53 - 6.November.2002

Wenn ein neues Pfarrhaus gebraucht wird, dann müssen mal kurzfristig die Beiträge steigen. Und vielleicht sieht dann die Gemeinde, dass eine Renovierung doch günstiger wäre.


 

Neue Pfarrhäuser in Zeiten des Priestermangels und der Zusammenlegung von Gemeinden zu Seelsorgeeinheiten werden wohl höchst selten notwendig.

Wir stehen im Augenblick vor der Frage, ob wir den maroden Kindergarten renovieren oder abreißen und neu bauen sollen. Die Kommune plädiert selbstverständlich für Renovierung... (durch die aber weder die Funktionalität des Gebäudes auf den heute üblichen Standard gebracht noch die Sicherheitsmängel beseitigt würden). Wir würden der Kommune den Schuppen ja gerne überlassen, aber sie will ihn nicht haben.

 

 

 

(Geändert von Corinna um 14:45 - 6.November.2002)

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Zitat von CavemanHamburg am 14:14 - 6.November.2002

Bei "Deinem" Hausmann kann aber die ganze Familie entscheiden, ob doch die Frau den Beitrag zahlt, er vielleicht Zeitungen austrägt, etc..


 

oder ob er die Mitgliedschaft im Sportverein beendet.

 

Corinna

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Zitat von jakob am 12:32 - 6.November.2002

Im übrigen hier noch einmal diesen "Brief" von Heike Jackler an die kirchl. Einrichtungen. Es ist bemerkenswert, daß sie dem neutralen Leser suggeriert, eine besorgte Kirchensteuerzahlerin zu sein, deren Geld für die Nichtkirchensteuerzahler in Krankenhäusern ausgegeben wird. Ich glaube, diese "Fallenstellermethode" muß nicht weiter kommentiert werden:


 

Da werden in den einzelnen Ordinariaten, in denen dieser Brief von Schreibtisch zu Schreibtisch weitergereicht worden ist, auch einige Leute geschmunzelt haben.

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Zitat von CavemanHamburg am 14:14 - 6.November.2002

Bei "Deinem" Hausmann kann aber die ganze Familie entscheiden, ob doch die Frau den Beitrag zahlt, er vielleicht Zeitungen austrägt, etc. Hier gibt es individuelle Gestaltungsmöglichkeiten, die in der Hand der Familie selbst liegen.

 

Zeig mir mal, wie das bei einer von oben aufoktroierten Kirchensteuer gehen soll.


 

Wo ist das Problem? Wenn der Hausmann für die Sportvereinsbeiträge Zeitungen austragen soll, dann kann die Hausgattin doch wohl auch einer Nebenbeschäftigung nachgehen, um ihrem berufstätigen Gatten die Kirchengeldabzüge zu erstatten. Allerdings zieht sie - wenn sie klug ist - die Steuerersparnis durch Abzugsfähigkeit vorher ab ;)

 

Gruß

jakob.

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Siehst Du das Problem wirklich nicht, Jakob?

 

Die Moslems hätten übrigens auch das Recht, ihre Gelder per Kirchensteuer einzutreiben. Stellen wir uns also mal folgendes extremes Beispiel vor: Mann Jude, Frau Moslem. Jude muß moslemische Kirchensteuer zahlen.

 

Und dann liest er in der Zeitung, dass palätinensische Selbstmordattentäter in Israel von deutschen Moslems unterstüzt werden, vielleicht sogar von Geldern aus moslemischen Gemeinden.

 

Ist das dann immer noch ok?

 

Gut, das war ein radikales und wenig wahrscheinliches Beispiel. Aber es geht hier um das Prinzip.

 

Das Dich das als gläubiger Christ nicht stört, dass andere für Deinen Glauben zahlen sollen, ist mir klar. Vielleicht wird Dir der Gedanke begreiflicher, wenn Du mal gedanklich den Spieß umdrehst, und Dich innerlich argumentativ von der Empfängerseite auf die Spenderseite begibst, für einen Glauben den Du nicht teilst und vielleicht nicht einmal akzeptierst/respektierst.

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Zitat von CavemanHamburg am 17:04 - 6.November.2002

für einen Glauben den Du nicht teilst und vielleicht nicht einmal akzeptierst/respektierst.

 

den Glauben des Partners wirst Du aber schon akzeptieren/respektieren müssen, wenn die Ehe Bestand haben soll. Wenn mein Mann konfessionslos wäre und wegen "meiner" Kirchensteuer so ein Gedöns veranstalten würde, wäre das für mich nicht leicht erträglich. Notfalls, d.h. wenn ich ohne eigene Einkünfte wäre, würde ich sie von dem "Taschengeld" berappen, das mir in diesem Falle zustünde...

 

Corinna

 

(Geändert von Corinna um 17:13 - 6.November.2002)

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<<<Notfalls, d.h. wenn ich ohne eigene Einkünfte wäre, würde ich sie von dem "Taschengeld" berappen, das mir in diesem Falle zustünde... >>>(Corinna)

 

Oder vom Paulinischen Privileg Gebrauch machen

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Zitat von jakob am 17:19 - 6.November.2002

Oder vom Paulinischen Privileg Gebrauch machen


was ihn mit Sicherheit teurer zu stehen käme als das bisschen Kirchensteuer.

 

 

(Geändert von Corinna um 17:26 - 6.November.2002)

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