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Dürfen Schulen Krankenscheine verlangen?


Gast Claudia

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Ihr werdet wahrscheinlich staunen, aber ich habe derzeit auch Klassen, die verhaltensmäßig ganz topp sind. Das ist reine Glückssache, denn da ist zufällig niemand verhaltensgestörtes drin.

 

Viele andere Klassen sind in der Mehrzahl auch ganz ordentlich handhabbar, aber da sind dann so zwei bis vier Typen drin, die alles aufmischen und durch ihre Verweigerung die anderen stark beeinflussen.

 

Ich muss dazu sagen, dass meine Schüler von 16 aufwärts alt sind.

 

Grüße von Ute

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Das Glück hatte ich im letzten Schuljahr auch, dazu einen spitzenmäßigen Stundenplan, und trotzdem -ich geniere mich fast es zuzugeben, weil ich doch meinen Beruf so geliebt habe- habe ich die Schule noch keinen Augenblick vermisst, seit ich am 1.9.04 in den Ruhestand gegangen bin. (Ich hätte nicht gedacht, dass mit zunehmendem Alter und abnehmender GEsundheit der nötige Schwung so langsam verfliegt). Übrigens waren die Schüler iim letzten Jahr 12-20 jahre alt.

 

Elisabeth "i.R." :blink:

bearbeitet von Elima
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Ihr werdet wahrscheinlich staunen, aber ich habe derzeit auch Klassen, die verhaltensmäßig ganz topp sind.

Nö, das erstaunt mich nicht im geringsten. Eine Freundin von mir die bald in den Ruhestand gehen wird und viele Generationen an Schülern unterrichtet hat, meinte sogar, die Schüler von heute seien ihr im großen und ganzen viel zu brav und angepasst. (Nur die schwierigen seien eben schwieriger als früher, aber in der totalen Minderheit.)

 

Die interessanteste Generation waren ihrer Meinung nach die aus den 70ern. Wobei sie anfügte, daß bei denen der prozentuale Anteil von anstregenden fast 100% betrug. :blink: (Nunja, das war sicher auch ein wenig übertrieben.)

 

Aber meine Uni-Dozenten-Freunde sind auch der Meinung, daß die Studenten so angepasst und zielstrebig und uninteressant sind wie schon lange nicht mehr.

 

Ich glaube, das wird sich aber wieder ändern. Hoffentlich. Vielleicht kriegen die ja ein wenig den A**** hoch, wenn man schon erste Bestrebungen macht, die Volljährigkeit schleichend abzuschaffen.

 

Jedenfalls kein Grund, zu lamentieren.

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Vielleicht ist durch meine vorherigen Postings der Eindruck entstanden, ich wäre nur frustriert - das bin ich keineswegs. Ich mag meine Arbeit und meine Schüler und möchte um nichts in der Welt tauschen. Im Moment habe ich eine Gruppe, in der zwei Nervensägen drin sind, alle anderen Klassen sind total super und lieb und nett. Ich bin immer wieder erstaunt, wie nett Schüler sind und wieviel positive Rückmeldung sie geben können.

 

Trotzdem fallen mir die oben beschriebenen Tendenzen auf und ich denke, dass wir ihnen im Sinne der Kinder entgegentreten müssen. Wenn ich Zeitungen aufschlage, lese ich ständig, wie schlecht die Schulen sind, wie wenig die Lehrer leisten etc, und niemand kommt auf die Idee, mal nach der Arbeitsmoral der Schüler zu fragen etc. Das stört mich und das behindert auch meine Arbeit. Es ist einfach anstrengend, wenn man ständig die Notenkeule schwingen muss (jede Woche ein unangesagter Teste ...-), weil sonst nichts gelernt wird, wenn Schüler mit 4,4 gerade noch an der Fünf vorbeischrammen und versetzt werden und trotz langer Gespräche die Sommerferien nicht zum (gemäßigten!!!!!) Lernen (ich empfehle 1/2 Stunde am Tag) und im nächsten Jahr wieder so schlecht sind und dem Kollegen dann erzählen, es hätte noch nie Probleme gegeben ...

Das zermürbt ...

 

Aber ich mag meine Schüler - wirklich! Lehrer ist kein 40 Stunden Job und das kann er auch nicht sein - dafür macht es zuviel Spaß!

 

Laura

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Genau DAS isses, Laura, genau das.

Ich mag meine Arbeit und meine Schüler und möchte um nichts in der Welt tauschen....

Trotzdem fallen mir die oben beschriebenen Tendenzen auf und ich denke, dass wir ihnen im Sinne der Kinder entgegentreten müssen.

Genau so empfinde ich das auch.

 

Mir zerreißt es das Herz, daß ich den Job aufgegeben habe, weil mir die Kids immernoch auf dem Schulhof um den Hals fallen und trotzdem haben sie´s mir teilweise echt schwer gemacht... :blink:

 

Irgendwie gibt es wenige Jobs, die menschlich dankbarer sind, wenn man sieht, wie Kinder etwas kapiert haben, weil man selber ihnen das erklärt hat, oder wenn sie sich im Vertrauen an einen wenden oder wenn die härtesten Typen ihre weichen Kerne zeigen... und vor allem: daß man noch Einfluß nehmen kann, wenn die Eltern schon versagt haben...

 

Am schönsten finde ich den Satz in meiner Beurteilung: ...*hat gerade bei den ausländischen Kindern dauerhaft Lernfreude geweckt.*. Ach Mann, wenn man nur nicht solche Eltern hätte... würde es mir leichter fallen, in diesen Beruf zurück zu gehen...

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Loite, werdet Ihr wohl nicht so von den Kindern reden!

 

Laßt sie sich bitte frei entfalten, und unterstützt sie darin, wo es Euch nur möglich ist! Das sind unsere mündigen Bürger von morgen!

 

(Hua, es gruselt mir... aber Lauras Einladung kann ich nur unterstützen: geht mal in die Schulen und schaut nach, wie es heute aussieht....)

Mach ich jeden morgen.

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Hi Ute,

Einstein [..] mit Mathe schwer tat und länger an seinen Gleichungen herumtüftelte, als es ein schneller Mathematiker geschafft hätte?
Wo haste DAS denn her??

Hierher:

Als es mitr dämmerte, daß die Gravitation keine wirkliche Kraft, sondern [..] nur eine Scheinkraft sein könnte, die sich durch den Übergang zu einem geeigneten Bezugssystem eliminieren ließ, mußte ich einen Weg finden, dies auch quantitativ zu beschereiben. Jetzt rächte sich, daß ich die Mathematikvorlesungen [..] an der  ETH in Zürich [..] nicht besoners ernst genommen hatte. Mein Mathermatikprofessor Hermann Minkowski nannte mich damals einen 'stinkfaulen' Kerl, ganz zu Recht [..] ich wollte, ich hätte damals etwas mehr Mathematik getrieben, dann hätte ich mir bei der Ausarbeitung der Allgemeinen Relativitätstheorie manchen Kopfschmerz und vermutlich sogar einige Jahre erspart.
Quelle: Harald Fritzsch: Die verbogene Raum-Zeit, Piper, Müncjen 1996, S. 141
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Das ist doch aber ein ganz anderes Niveau, Wally. Ich ging (irrtümlich, gebe ich jetzt zu) davon aus, du meintest die Schulmathematik.

 

Grüße von Ute

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Hallo Laura,

ich habe bei Dir wirklich das Gefühl, dass Du noch nie längerfristig mit Schülern gearbeitet hast.
Jein, ich mache öfters einwöchige Kurse für 14-16jährige an der vhs und PC-Kurse im Berufsgrundbildungsjahr.

Damit stehe ich zwar einkommensmäßig schlechter als Lehrer

habe aber das Privileg,

  • an der vhs sehr motivierte Schüler zu haben
     
  • ansonsten sagen zu können: 'Es geht um Eure Qualifikation. Wenn Ihr nicht mitmachen wollt -- ist mir doch egal, solange Ihr nicht stört...'

 

Es ist fast nicht möglich, pubertierende Jugendliche [..] zum Lernen zu bewegen, wenn man keine Noten geben kann.
Mag sein -- vor allem nach ca. 7 Jahren Schule. :blink:

Ich hätte auch keine Probleme, mit Noten Druck auszuüben, wenn die Lehranstalt es verlangt,

nur muss an dann so ehrlich sein zuzugeben, daß das dann wenig mit Lernförderung zu tun hat.

 

Wir müssen vielmehr endlich aufhören, unsere Kinder in Watte zu packen und ein Drama zu wittern, wenn von ihm etwas verlangt wird.
Nichts gegen Anforderungen oder gar altersgemäße Formen von Kinderarbeit -- kommt nur darauf an, wem's nützt.
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Irgendwie gibt es wenige Jobs, die menschlich dankbarer sind...

Leider, leider gibt es aber auch wenige Jobs, die menschlich undankbarer sein können. Gerade in den weiterführenden Schulen macht man als Lehrer auch immer wieder die Erfahrung, dass man sich für eine Klassen oder einen einzelnen Schüler wahnsinnig einsetzt und dann als Dank "Meyer ist schwul" oder "Müller ist blöd" auf den Wänden liest ...

 

Pubertäre Schüler sind leider unwahrscheinlich undankbar - und die Eltern meist gleich mit.

Ein Beispiel: Klassenfahrt. Der Lehrer "opfert" drei freie Tage (Wochenende). Rückkehr. Die Eltern holen ihre Kinder ab, weder Kinder noch Eltern verabschieden (oder bedanken) sich, das einzige Echo, was die Lehrkraft auf die Fahrt hört, ist der Verdacht, die Abrechnung könne nicht stimmen. Das ist frustrierend ...

 

Wie gesagt: Es gibt auch die anderen Erfahrungen, die Beziehungen zu den Schülern, die länger halten - aber es hat nun mal leider die beiden Seiten. Und mit der Undankbarkeit und dem ständigen Motzen ist nur schwer umzugehen.

 

Laura

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Aber meine Uni-Dozenten-Freunde sind auch der Meinung, daß die Studenten so angepasst und zielstrebig und uninteressant sind wie schon lange nicht mehr.

Hallo Lissie,

 

Welche Fächer lehren denn Deine Uni-Dozenten-Freunde?

 

Ciao, Domingo

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Auch logisch, denn die Berufsaussichten sind auch so schlecht wie lange nicht mehr. Da überlegt sich jeder, ob er Zeit "verschwendet" für irgendwelches Engagement ...

Nicht dass ich das gut fände - aber verständlich ist es.

 

Laura

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Aber meine Uni-Dozenten-Freunde sind auch der Meinung, daß die Studenten so angepasst und zielstrebig und uninteressant sind wie schon lange nicht mehr.

Hallo Lissie,

 

Welche Fächer lehren denn Deine Uni-Dozenten-Freunde?

 

Ciao, Domingo

Verschiedenes, DaF z.B., Theaterwissenschaft, Philosophie und Linguistik. Also fast nur Geisteswissenschaften und da ging es, glaube ich, früher viel lebhafter und kontroverser an den Unis zu.

 

Aber darüber haben sich meine Dozenten schon in den späten 90er Jahren, als ich meinen Abschluß machte, beschwert, es ist also kein brandneues Thema.

 

 

Und nochwas: Bei uns an der Uni waren die an den Gymnasien vermittelten Denkstrukturen total verpönt. Die guten Schulabgänger galten überwiegend als nicht fähig für akademisches Denken und "Schullehrer" galten nicht als die geeigneten Personen, um festzustellen, wer das Zeug zum Hochschulstudium habe.

 

Ich habe mir öfter gedacht, daß die Universitäten eigentlich selber die "Hochschulreife" prüfen und vergeben sollten. Wenns nicht so aufwendig wäre...... :blink:

bearbeitet von lissie
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Verschiedenes, DaF z.B., Theaterwissenschaft, Philosophie und Linguistik. Also fast nur Geisteswissenschaften und da ging es, glaube ich, früher viel lebhafter und kontroverser an den Unis zu.

Ja, stimmt schon :blink:

 

Um was anderes zu erleben, muss man zu den wirklichen Orchideenfächern gehen, wie Indologie o.ä.

 

Mal sehen, vielleicht ändert sich da ja noch, wie Du vermutest.

 

Tschüss, Domingo

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Ich denke auch, daß das Verhalten der Studis hart von deren Motivation abhängt. Und die dürfte bei den musisch-künstlerischen Fächern vielleicht anders ausgeprägt sein als bei den Mainstream-Fächern Jura, BWL, Pädagogik u.a., die vor allem zur Absicherung eines späteren guten Verdienstes studiert werden und tendenziell weniger aus Leidenschaft...

 

Insofenr kann ich mir schon vorstellen, daß Lissies Bekannte Derartiges erleben, aber auf die generelle Studentenschaft würde ich das nicht übertragen wollen.

 

Ich habe nach der Wende einen erheblichen Disziplin- und Motivationseinbruch erlebt (EIN Grund, warum ich meinen Abschluß beschleunigt hab), es war teilweise nicht mehr feierlich, wie sich Stundenten in den Seminaren und Vorlesungen benommen haben. Geschweigedenn in den Wohnheimen...:blink:

bearbeitet von Claudia
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Ich denke auch, daß das Verhalten der Studis hart von deren Motivation abhängt. Und die dürfte bei den musisch-künstlerischen Fächern vielleicht anders ausgeprägt sein als bei den Mainstream-Fächern Jura, BWL, Pädagogik u.a., die vor allem zur Absicherung eines späteren guten Verdienstes studiert werden und tendenziell weniger aus Leidenschaft...

Das habe auch ich gedacht, doch sehe ich, wie auch in meinem Fach, Klassiche Philologie, Opportunisten zu Hause sind, die es sicher nicht aus Leidenschaft studieren. Und Kl. Phil. ist sicher kein Mainstream-Fach - andererseits auch eins, das immer viele Bildungsbürger angezogen hat...

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und die Aussichten als Lateinlehrer eine Stelle zu finden sollen zumindest in Bayern gar nicht schlecht sein. Soviel zum Opportunismus!

 

Elisabeth

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Ich habe nach der Wende einen erheblichen Disziplin- und Motivationseinbruch erlebt (EIN Grund, warum ich meinen Abschluß beschleunigt hab), es war teilweise nicht mehr feierlich, wie sich Stundenten in den Seminaren und Vorlesungen benommen haben. Geschweigedenn in den Wohnheimen...:blink:

Nur mal interessehalber: Wo hast Du eigentlich studiert, Claudia? Und hast Du erst nach der Wende begonnen oder schon vorher?

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Begonnen 1988 in Greifswald, 1991 war dann die Umstellung auf westdeutsche Abschlüsse und da ging die Katastrophe los... sowas von Abfall der Lehrqualität und der Studis... ich hab das dann im Referendariat weiter erlebt, wo man auf dem Gym eben nicht nur die Besten vor sich hatte...

 

Vor den Ansprüchen an einen Lehrerberuf zu DDR-Zeiten habe ich studiert, und meinen Abschluß quasi im Westen gemacht. Dieser Unterschied ist immens und hat mich bewogen, erstmal davon Abstand zu nehmen.

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Begonnen 1988 in Greifswald, 1991 war dann die Umstellung auf westdeutsche Abschlüsse und da ging die Katastrophe los... sowas von Abfall der Lehrqualität und der Studis... ich hab das dann im Referendariat weiter erlebt, wo man auf dem Gym eben nicht nur die Besten vor sich hatte...

 

Vor den Ansprüchen an einen Lehrerberuf zu DDR-Zeiten habe ich studiert, und meinen Abschluß quasi im Westen gemacht. Dieser Unterschied ist immens und hat mich bewogen, erstmal davon Abstand zu nehmen.

D.h. nach dem Referendariat hast Du nicht mehr als Lehrerin gearbeitet?

 

(Nur pure Neugier)

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Ich war ein knappes Schuljahr an der Schule (während des Ref.) und während des Studiums sowieso (ostdeutsche Gyms). Dann kam die Kinderphase und danach irgendwann anderthalb Jahre westdeutsche Grundschule, wo ich kürzlich erst weg bin.

 

Und was sagt uns das jetzt?

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Gast
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