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Meisner contra Lehmann


Moriz

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Ich hatte das Gefühl, dass Meisner neben Benedetto ein wenig blass ausgesehen hat.

Also wie Meisner z.B. die Jugendlichen mit ihren dauernden Sprechchören etc. im Gegensatz zum dt. Bundespräsidenten dazu brachte wieder ruhig zu werden wirkte sehr souverän.

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Da hat es viele junge Menschen getroffen, dass selbst ein Bischof gesagt hat, dass die Jugendlichen auf dem Petersplatz in Rom dem Papst zujubeln - die Jungs mit Kondomen, die Mädchen mit der Pille in der Tasche.

 

Vielleicht ist das auch ein Druckfehler. Es müsste dann nicht "getroffen" sondern "betroffen" heißen. Das wäre ja schlicht realistisch.

 

Die abgedruckte Variante ist auf jeden Fall sehr eigenartig. Es wäre natürlich eine böse Unterstellung, wenn Lehmann gesagt hätte "Alle Jugendlichen ...". Aber das behauptet ja niemand. Dass einige Jugendliche trotz Jubel auf dem Petersplatz schon vor der Ehe mit jemandem schlafen und dass sie dabei verhüten ... kann man über diese realistische Behauptung "betroffen" und "verletzt" sein? Ist einfach so. Beißt die Maus keinen Faden ab. Betroffen kann man höchstens über die Tatsache der Diskrepanz zwischen Papstjubel und Gehorsam gegenüber dem Papst sein, der Verhütung und vorehelichen Sex nicht gutheisst. Aber auch dafür ist "getroffen" irgendwie das falsche Wort.

bearbeitet von Mecky
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Ich hatte das Gefühl, dass Meisner neben Benedetto ein wenig blass ausgesehen hat.

Also wie Meisner z.B. die Jugendlichen mit ihren dauernden Sprechchören etc. im Gegensatz zum dt. Bundespräsidenten dazu brachte wieder ruhig zu werden wirkte sehr souverän.

Das hat sogar die Frankfurter Rundschau bemerkt. :lol:

bearbeitet von Squire
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Aus dem verlinkten Frankfurter-Rundschau-Artikel:

 

"Eins, zwei, drei. Fini!" So rief Kardinal Meisner. Doch diesen Ton ließen sich nicht einmal die euphorisierten Jugendlichen gefallen.

 

Naja, das klingt nun doch nicht ganz sooo souverän.

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Ganz baff bin ich über die Analyse:

Auf dem Weltjugendtag feierte die deutsche Kirche ihre Flucht vor Argumenten und Diskussionen. Sie führte in perfekter Regie vor, wie es aussieht, wenn der Glaube fraglos ist und die Autorität des Papstes und seiner Kardinäle unumstritten. Das ist aber in Deutschland nicht Realität. Es stimmte nicht einmal auf dem Weltjugendtag.

 

Ich denke, dass dies natürlich nur ein Aspekt ist - aber ein realer, mit dem man rechnen muss. Im Artikel wird weiterhin auch von dem bescheidenen Auftreten des Papstes gesprochen, dem die Frankfurter Rundschau zugetraut wird, dass er dieses Problem erkennt.

 

Man lese und staune.

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Wenn ich auf den Weltjugendtag zurückschaue und den Artikel der Frankfurter Rundschau lese, kommt mir die Bibelstelle von der Verklärung Jesu in den Sinn: Ein Lichtblick auf dem Weg ans Kreuz. Und Jesus warnte davor, dies an die große Glocke zu hängen.

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Ganz baff bin ich über die Analyse:
Auf dem Weltjugendtag feierte die deutsche Kirche ihre Flucht vor Argumenten und Diskussionen. Sie führte in perfekter Regie vor, wie es aussieht, wenn der Glaube fraglos ist und die Autorität des Papstes und seiner Kardinäle unumstritten. Das ist aber in Deutschland nicht Realität. Es stimmte nicht einmal auf dem Weltjugendtag.

 

Ich denke, dass dies natürlich nur ein Aspekt ist - aber ein realer, mit dem man rechnen muss. Im Artikel wird weiterhin auch von dem bescheidenen Auftreten des Papstes gesprochen, dem die Frankfurter Rundschau zugetraut wird, dass er dieses Problem erkennt.

 

Man lese und staune.

Der Autor gibt doch an, warum er ein bescheidenes Auftreten besser findet als das, was er höflich mit "Triumphalismus" bezeichnet:

 

Doch kann dieses Projekt nur gelingen, wenn der Papst diejenigen auf sich aufmerksam macht, die sich mehr für die Fragen als für die Antworten interessieren.
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Gott zum Gruße,

 

ich verstehe die beiden Herren Kardinäle nicht.

 

Erstens: Ja viele junge Menschen halten sich nicht an das was die Kirche in sachen Sexualmoral lehrt oder interpretieren es für sich so, das es ihrer Lebenswirklichkeit entspricht. Ich selber gehöre auch dazu. Das mag für den einen Falsch sein, für den anderen Richtig. Das haben wir nicht zu bewerten.

 

Zweitens: JA, es gibt auch Menschen, die die Legre der Kirche für sich eins zu eins umsetzen. Auch das mag der eine für falsch und der andere für richtig erachten, das haben wir aber auch nicht zu bewerten.

 

Drittens: Was aber nicht geht, ist das man veralgemeinert! Nein, nicht alle Jugendlichen die dem Papst zujubeln haben Kondom oder Pille in der Tasche. Und nicht alle Junge Menschen sind verletzt wenn das trotzdem behauptet wird. Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich hier der eine Kardinal berufen fühlt seinem Kollegen ans Bein zu Pinkeln. Umal sich Meisner bei seiner Äußerung den gleichen Verallgemeinerungen bedient die er Lehmen vorwirft.

 

 

Mich stört es sehr, und hier glaube ich stimmen mir sogar Lehman und Meisner zu, das die Kirche auf ihre Sexuallehre reduziert wird. Haben wir in Deutschland, ind der Welt nicht größere Probleme als die Frage wer mit wem wie ins Bett geht? Hat die Kirche nicht wichtigere Fragen als die die sich rund ums Vö... drehen?

 

Der Job der Kirche ist es den Menschen die Frohe Botschaft von der Auferstehung Christi zu verkünden, den Menschen zu vermitteln, das es etwas gibt das gleichbedeutend wenn nicht sogar wichtiger als der volle Geldbeutel und der satte Bauch. Die Frage nch dem Sex ist dabei EIN Thema, aber bestimmt nicht das entscheidende.

In der Welt stehen wir vor der frage, wie wir, hier in unserem Land aber auch Global, Verhältnisse schaffen, in denen alle Menschen in würde leben können. Auch hier ist die Frage nach dem SEX eine, aber nicht die entscheidende Frage.

Also tun wir nicht so, als ob es anders wäre und versuchen alle zusammen, sowohl Kirche und Welt oder Wenn man so will, die Kirche in die Welt hineinwirkend, die entscheidenden Fragen zu lösen. Dann können wir immer noch übers Vö.. reden.

 

Gruß!

Frank

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Jesus Christus hat seinen Jüngern sehr deutlich gesagt, was die "Nachfolge" bedeutet. Da sprach Jesus vom Kreuztragen, von der Vergebung, von der Hingabe - und sogar davon, sein Fleisch und sein Blut zu trinken. Es heißt, dass da viele nicht mitgehen wollten. Jesus drängte sie nicht- fragte vielmehr die Apostel: "Wollt auch ihr gehen?" Petrus antwortete: "Wohin sollten wir gehen- du hast Worte ewigen Lebens."

 

Die Kirche und die Bischöfe als Nachfolger der Apostel haben sehr wohl die Aufgabe den Menschen zu sagen, welche "harten" Bedingungen die ehrliche Nachfolge Christi und der katholische Glaube mit sich bringen. Daher bin ich der Meinung, dass unser Bischöfe und Kardinäle den Jugendlichen auch in Bezug auf die Sexualmoral ein klares Wort sagen müssen und sollen. Ein Wischi- waschi- Christentum ist nicht im Sinne Jesu der sagte: Dein Wort sei Jaja oder Neinnein.

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ich kann förmlich die Scharen verletzter Jugendlicher sehen, wie sie sich mit Tränen in den Augen um Kardinal Meisner scharen und ihm vorweinen, wie schlimm sie doch der böse Kardinal Lehman verletzt hat.

 

Dabei wäre das Ganze ja sogar positiv zu sehen, wenn es Meisner mal dazu brächte, ein bisschen drüber nachzudenken, wen er mit seinen Äusserungen regelmässig so alles verletzt.

 

Aber das ist natürlich was gaaaanz anderes, das darf man nicht vergleichen!

 

Werner

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ich kann förmlich die Scharen verletzter Jugendlicher sehen, wie sie sich mit Tränen in den Augen um Kardinal Meisner scharen und ihm vorweinen, wie schlimm sie doch der böse Kardinal Lehman verletzt hat.

 

Dabei wäre das Ganze ja sogar positiv zu sehen, wenn es Meisner mal dazu brächte, ein bisschen drüber nachzudenken, wen er mit seinen Äusserungen regelmässig so alles verletzt.

 

Aber das ist natürlich was gaaaanz anderes, das darf man nicht vergleichen!

 

Werner

Lukas, 6, 24 ff

 

24 Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten.

25 Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen.

26 Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.

 

 

Sind das nicht auch "verletzende" Äußerungen gegenüber den Reichen, Satten und jene, die von den Menschen gelobt werden???

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Jesus Christus hat seinen Jüngern sehr deutlich gesagt, was die "Nachfolge" bedeutet. Da sprach Jesus vom Kreuztragen, von der Vergebung, von der Hingabe - und sogar davon, sein Fleisch und sein Blut zu trinken. Es heißt, dass da viele nicht mitgehen wollten. Jesus drängte sie nicht- fragte vielmehr die Apostel: "Wollt auch ihr gehen?" Petrus antwortete: "Wohin sollten wir gehen- du hast Worte ewigen Lebens."

 

Die Kirche und die Bischöfe als Nachfolger der Apostel haben sehr wohl die Aufgabe den Menschen zu sagen, welche "harten" Bedingungen die ehrliche Nachfolge Christi und der katholische Glaube mit sich bringen. Daher bin ich der Meinung, dass unser Bischöfe und Kardinäle den Jugendlichen auch in Bezug auf die Sexualmoral ein klares Wort sagen müssen und sollen. Ein Wischi- waschi- Christentum ist nicht im Sinne Jesu der sagte: Dein Wort sei Jaja oder Neinnein.

Dem widerspreche ich ja Grundsätzlich nicht. Auch wenn ich im ein oder andern Detail deine Position oder die der Kirche nicht vollständig teile. Im grundsatz sind wir aber auf einer Linie.

Die Frage, die ich mir stelle, und wenn du so willst an dich weitergebe, ist, die ob es nicht wichtigere Fragen gibt als die die sich rund um die Sexualität drehen. Täglich sterben tausende an Hunger, viele Schulabgänger haben keine Perspektive weil sie keinen Ausbildungsplatz bekommen, viele Menschen arbeiten unter Unwürdigen Bedingungen oder fühlen sich von Entlassung bedroht. Diesen Menschen Hoffnung zu geben und die Regierenden dazu zu drängen Strukturen zu schaffen in denen alle Menschen in Würde leben können, das ist das was ich von der Kirche erwarte. Die Frage nach der Menschenwürdig ausgelebten Sexualität rangiert meiner Meinung nach auf Position 3-10. Bevor jetzt jemand sagt, Kirche sind wir alle, Kirche bin auch ich. Ja, das stimmt und ich werde diese Fragen bei meiner Wahlentscheidung am 18.9. mit einfließen lassen.

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was erwartet sich kardinal lehmann von solchen äusserungen daß der spiegel beifällig klatsch und ranke heinemann mit herrn drewermann in trauter zweisammkeit milde lächelnd nickt?

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was erwartet sich kardinal lehmann von solchen äusserungen daß der spiegel beifällig klatsch und ranke heinemann mit herrn drewermann in trauter zweisammkeit milde lächelnd nickt?

Meiner Meinung nach sind weder "Der Spiegel" noch Ranke-Heinemann, Drewermann oder (auf der "anderen Seite") Radiovatikan, kath.net, tagespost oder sonst wer ein Maßstab dafür, ob eine Aussage gut oder schlecht ist. Die Forderung Jesu nach Einheit aller Gläubigen wird durch die Zustimmung von Ranke-Heinemann oder des Papstes weder auf- noch abgewertet.

 

Bei einer persönlichen Beobachtung, wie der von Kard. Lehmann, trifft dieser Umstand noch mehr zu. Egal wer da jubelt oder kritisiert, es bleibt die Beobachtung von Kard. Lehmann, die ja auch keine Wertung enthält, sondern einfach seine Erfahrung widerspiegelt.

 

Ich finde es total daneben, eine Aussage (Meinung, Beobachtung, Zeugnis, Kommentar, Nachricht) anhand dessen zu beurteilen, wer darauf wie reagiert hat.

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Lieber Frank! Du schreibst

 

Die Frage, die ich mir stelle, und wenn du so willst an dich weitergebe, ist, die ob es nicht wichtigere Fragen gibt als die die sich rund um die Sexualität drehen.

 

Dass sich in der Kirche alles um die Frage der Sexualität dreht, ist eine

einseitige Sicht. Siehe dazu:

 

http://www.vision2000.at/

 

(6/2004)

 

aus: Ein blockierter Riese

Von Manfred Lütz

 

Diese These wird gestützt durch folgende Beobachtung: Etwa vier Prozent der Äußerungen des jetzigen Heiligen Vaters betreffen das Thema Sexualität. Aber über 50 Prozent der Medienberichterstattung über päpstliche Äußerungen betreffen das Thema Sexualität. Das ist ein pubertäres Phänomen.

 

Täglich sterben tausende an Hunger, viele Schulabgänger haben keine Perspektive weil sie keinen Ausbildungsplatz bekommen, viele Menschen arbeiten unter Unwürdigen Bedingungen oder fühlen sich von Entlassung bedroht. Diesen Menschen Hoffnung zu geben und die Regierenden dazu zu drängen Strukturen zu schaffen in denen alle Menschen in Würde leben können, das ist das was ich von der Kirche erwarte.

Wenn wir von der Kirche die Schaffung von Arbeitsplätzen, ein vor allem soziales Engagement erwarten- geraten wir da nicht in die Gefahr, die Kirche in einen vor allem sozial engagierten Verein umzuwandeln? Ist es nicht zuerst Aufgabe der Kirche, den Menschen den Willen Gottes zu verkünden (Evangelium) - und den Menschen die Kraft zu geben (Sakramente) nach dem Willen Gottes zu leben? Als man Jesus zum Schlichter oder Richter über ihre Angelegenheiten (z.B. eine Art Erbstreitigkeiten) machen wollte, da lehnte er das ab. Worum es Jesus vor allem ging war die Bekehrung der Herzen. Wenn die Umkehr zu einem Leben nach dem Willen Gottes vollzogen wird, und Gott wirklich an der ersten Stelle steht- dann wird alles andere auch in die rechte Ordnung kommen (übrigens auch die Sexualität).

bearbeitet von Mariamante
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was erwartet sich kardinal lehmann von solchen äusserungen daß der spiegel beifällig klatsch und ranke heinemann mit herrn drewermann in trauter zweisammkeit milde lächelnd nickt?

Was erwartet er sich? Vielleicht gar nichts :lol: ...er hat es vielleicht mit der Wahrheit probiert, weil er ausnahmsweise (noch) nicht vom Realitätsverlust hoher Kleriker befallen ist :):)

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MEISNER: Manche Erwachsene bedienen sich der Jugend auch, um ihren eigenen Lebensstil zu rechtfertigen. Da hat es viele junge Menschen getroffen, dass selbst ein Bischof gesagt hat, dass die Jugendlichen auf dem Petersplatz in Rom dem Papst zujubeln - die Jungs mit Kondomen, die Mädchen mit der Pille in der Tasche.

 

Von wem sprechen Sie?

 

MEISNER: Wie mir tief verletzte Jugendliche gesagt haben, hat sich Kardinal Lehmann in einem Interview so geäußert. Mit dieser Bemerkung hat er viele Jugendliche tief getroffen.

 

Worte in Wahrheit gesprochen können verletzend wirken - mitunter aber auch durchaus reinigend - zur Umkehr bewegend.

 

Ich vermute stark, dass Kardinal Lehmann diese Worte in Vollmacht Christi gesprochen hat.

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Lieber Frank! Du schreibst

 

Die Frage, die ich mir stelle, und wenn du so willst an dich weitergebe, ist, die ob es nicht wichtigere Fragen gibt als die die sich rund um die Sexualität drehen.

 

Dass sich in der Kirche alles um die Frage der Sexualität dreht, ist eine

einseitige Sicht. Siehe dazu:

 

http://www.vision2000.at/

 

(6/2004)

 

aus: Ein blockierter Riese

Von Manfred Lütz

 

Diese These wird gestützt durch folgende Beobachtung: Etwa vier Prozent der Äußerungen des jetzigen Heiligen Vaters betreffen das Thema Sexualität. Aber über 50 Prozent der Medienberichterstattung über päpstliche Äußerungen betreffen das Thema Sexualität. Das ist ein pubertäres Phänomen.

 

Täglich sterben tausende an Hunger, viele Schulabgänger haben keine Perspektive weil sie keinen Ausbildungsplatz bekommen, viele Menschen arbeiten unter Unwürdigen Bedingungen oder fühlen sich von Entlassung bedroht. Diesen Menschen Hoffnung zu geben und die Regierenden dazu zu drängen Strukturen zu schaffen in denen alle Menschen in Würde leben können, das ist das was ich von der Kirche erwarte.

Wenn wir von der Kirche die Schaffung von Arbeitsplätzen, ein vor allem soziales Engagement erwarten- geraten wir da nicht in die Gefahr, die Kirche in einen vor allem sozial engagierten Verein umzuwandeln? Ist es nicht zuerst Aufgabe der Kirche, den Menschen den Willen Gottes zu verkünden (Evangelium) - und den Menschen die Kraft zu geben (Sakramente) nach dem Willen Gottes zu leben? Als man Jesus zum Schlichter oder Richter über ihre Angelegenheiten (z.B. eine Art Erbstreitigkeiten) machen wollte, da lehnte er das ab. Worum es Jesus vor allem ging war die Bekehrung der Herzen. Wenn die Umkehr zu einem Leben nach dem Willen Gottes vollzogen wird, und Gott wirklich an der ersten Stelle steht- dann wird alles andere auch in die rechte Ordnung kommen (übrigens auch die Sexualität).

... und trotz alledem ging es bei der letzten US-Präsidentschaftswahl nur um 2 Themen seitens der katholischen amerikanischen Bischöfe: Abtreibung und Zivilehe für alle Menschen.

 

Und gegen die Öffnung der Zivilehe für alle Menschen mobilisieren die spanischen Bischöfe ein paar hunderttausend Menschen, während sie sich bei den anderne, angeblich "viel wichtigeren" Themen auf ein paar laue Hirtenworte beschränken.

 

Nein, Peter, der Eindruck täuscht nicht, das Thema Sexualmoral wird auch von der Kirche selbst aufgebauscht, nicht nur von den Medien!

 

Werner

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...er hat es vielleicht mit der Wahrheit probiert, weil er ausnahmsweise (noch) nicht vom Realitätsverlust hoher Kleriker befallen ist

Du meinst, es gibt keine jungen Menschen, die sich im Rahmen ihrer bescheidenen kräfte bemühen, ihr Leben an der lehre der Kirche auszurichten?

 

Es ist also Wahrheit, alle über einen Kamm zu scheren?

 

Mir scheint das eine sehr deutsche oder deutschsprachige Wahrheit zu sein...

 

Wohlgemerkt: Ich halte es - wieder einmal - für schädlich, daß ausgewachsene Kardinäle wie Politiker über die Medien übereinander und nicht miteiander reden. Deshalb hätte ich es besser gefunden, wenn Herr Kardinal Meisner seinem Bruder in Christo seine Bedenken über diese Äußerung persönlich mitgeteilt hätte.

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... und trotz alledem ging es bei der letzten US-Präsidentschaftswahl nur um 2 Themen seitens der katholischen amerikanischen Bischöfe: Abtreibung und Zivilehe für alle Menschen.

das ist definitiv falsch.

 

Und gegen die Öffnung der Zivilehe für alle Menschen mobilisieren die spanischen Bischöfe ein paar hunderttausend Menschen,

 

Und das mit Recht. Gegen totalitäre Sprachdiktate von Seiten des Staates kann man nicht konsequent genug vorgehen.

 

während sie sich bei den anderne, angeblich "viel wichtigeren" Themen auf ein paar laue Hirtenworte beschränken.

 

Ich bitte um ein Beispiel für ein "laues" Hirtenwort der spanischen Bischöfe.

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Lieber Frank! Du schreibst

 

Die Frage, die ich mir stelle, und wenn du so willst an dich weitergebe, ist, die ob es nicht wichtigere Fragen gibt als die die sich rund um die Sexualität drehen.

 

Dass sich in der Kirche alles um die Frage der Sexualität dreht, ist eine

einseitige Sicht. Siehe dazu:

 

http://www.vision2000.at/

 

(6/2004)

 

aus: Ein blockierter Riese

Von Manfred Lütz

 

Diese These wird gestützt durch folgende Beobachtung: Etwa vier Prozent der Äußerungen des jetzigen Heiligen Vaters betreffen das Thema Sexualität. Aber über 50 Prozent der Medienberichterstattung über päpstliche Äußerungen betreffen das Thema Sexualität. Das ist ein pubertäres Phänomen.

 

Täglich sterben tausende an Hunger, viele Schulabgänger haben keine Perspektive weil sie keinen Ausbildungsplatz bekommen, viele Menschen arbeiten unter Unwürdigen Bedingungen oder fühlen sich von Entlassung bedroht. Diesen Menschen Hoffnung zu geben und die Regierenden dazu zu drängen Strukturen zu schaffen in denen alle Menschen in Würde leben können, das ist das was ich von der Kirche erwarte.

Wenn wir von der Kirche die Schaffung von Arbeitsplätzen, ein vor allem soziales Engagement erwarten- geraten wir da nicht in die Gefahr, die Kirche in einen vor allem sozial engagierten Verein umzuwandeln? Ist es nicht zuerst Aufgabe der Kirche, den Menschen den Willen Gottes zu verkünden (Evangelium) - und den Menschen die Kraft zu geben (Sakramente) nach dem Willen Gottes zu leben? Als man Jesus zum Schlichter oder Richter über ihre Angelegenheiten (z.B. eine Art Erbstreitigkeiten) machen wollte, da lehnte er das ab. Worum es Jesus vor allem ging war die Bekehrung der Herzen. Wenn die Umkehr zu einem Leben nach dem Willen Gottes vollzogen wird, und Gott wirklich an der ersten Stelle steht- dann wird alles andere auch in die rechte Ordnung kommen (übrigens auch die Sexualität).

Lieber Peter,

 

das der Sexualethik zu große Bedeutung beigemessen wird habe ich schon festgestellt und wenn ich mir dein Posting so durchlese, scheinen wir da auf einer Linie zu sein. Wie gesagt: Sie ist ein wichtiges, aber kein entscheidendes Thema. Das zeigen auch die von dir genannten Zahlen.

 

Ja, es ist richtig, den Menschen das Evangelium zu verkünden und das spenden der Sakramente ist die Hauptaufgabe der Kirche. Aber wenn Jesus uns Auffordert "In der Welt aber nicht von der Welt" zu sein, muß die Kirche in ethischen Fragen in die Welt hineinrufen, versuchen in der Welt zu wirken.

Dadurch wird sie nicht zum Sozial engagiertem Verein sondern füllt den Begriff der Barmherzigkeit mit Leben. Darum geht es mir. Es reicht nicht, aus einem 2000 Jahre altem Buch vorzulesen. Ich muß auch die Konsequenzen daraus ziehen und leben.

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jetzt mal abgesehen von der aktuellen sache ich finde es gut daß kardinäle und bischöfe heute offen auch den vorsitzenden der BK wiedersprechen in den letzten jahren und jahrzehnten wurde ja oft der eindruck vermittelt der vorsitzende der konferenz währe das oberhaupt der kirche in einem staat und quasi der chef der anderen bischöfe ich erinnere mich noch gut daran wie die österr. bischöfe immer ehrfürchtig geschwiegen haben als kardinal könig etwas sagte wenn sie auch privat anderer meinung waren das hat in den letzten jahren gottseidank aufgehört

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während sie sich bei den anderne, angeblich "viel wichtigeren" Themen auf ein paar laue Hirtenworte beschränken.

 

Ich bitte um ein Beispiel für ein "laues" Hirtenwort der spanischen Bischöfe.

Die Hirtenbriefe bitte ich bei den jeweiligen Ordinariaten anzufragen.

 

Jedenfalls wurde für kein einziges Thema auch nur eine müde Messnerin auf die Straße zu Demonstrieren geschickt.

 

Werner

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Und gegen die Öffnung der Zivilehe für alle Menschen mobilisieren die spanischen Bischöfe ein paar hunderttausend Menschen,

 

Und das mit Recht. Gegen totalitäre Sprachdiktate von Seiten des Staates kann man nicht konsequent genug vorgehen.

Aha, wenn der Staat jemandem ein Recht zugestehen will, das dir nicht gefällt, dann ist das ein "totalitäres Sprachdiktat".

Interessant!

 

Werner

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Und gegen die Öffnung der Zivilehe für alle Menschen mobilisieren die spanischen Bischöfe ein paar hunderttausend Menschen, während sie sich bei den anderne, angeblich "viel wichtigeren" Themen auf ein paar laue Hirtenworte beschränken.
Die Hirten der Kirche nehmen natürlich auch den Auftrag wahr, auf die Fragen unserer Zeit entsprechend der Lehre der Kirche u. des Evangeliums zu antworten.

 

Nein, Peter, der Eindruck täuscht nicht, das Thema Sexualmoral wird auch von der Kirche selbst aufgebauscht, nicht nur von den Medien!

Wenn an die Kirche vor allem in diesem Bereich ständig Fragen gestellt werden, dann drückt sie sich m.E. auch nicht um die entsprechenden Antworten.

 

Was jedoch die Verkündigung angeht (z.B Papstenzykliken, Katechese) geht es um das Wichtigste: Die Umkehr der Herzen, die Hinwendung zu Gott (in den Sakramenten) die Annahme des Evangeliums.

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