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Wieso ist das so....?


Sina

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Hallo,

 

gerade komme ich vom Familientreffen und dort wurde die kath. Hochzeit meines Schwager angekündigt (beide geschieden aber eben nicht kath. verheiratet) und einer aus der Familie wird sie trauen. Beide haben Kinder aus den Vorbeziehungen....

 

Mein Mann und ich haben uns vor knapp zehn Jahren kennengelernt, zwar verheiratet (mein Mann kath. und ich evang - allerdings auflösbar), wir haben dann standesamtl. geheiratet und Kinder bekommen und wir würden wahnsinnig gern kirchl heiraten. Das hat mir heute so einen Stich versetzt, sage ich euch. Nur weil die zwei sich das erstemal (und die Ehe hielt ja auch fast 10 Jahre) nur standesamtlich trauen liessen, können sie jetzt katholisch heiraten und wir haben die "Arschkarte" gezogen. Annullierung bei uns geht nicht...

 

Danke fürs ausheulen...

 

Kann mir irgend jemand das erklären?

 

Traurige Grüße

Sina

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Hallo,

 

gerade komme ich vom Familientreffen und dort wurde die kath. Hochzeit meines Schwager angekündigt (beide geschieden aber eben nicht kath. verheiratet) und einer aus der Familie wird sie trauen. Beide haben Kinder aus den Vorbeziehungen....

 

Mein Mann und ich haben uns vor knapp zehn Jahren kennengelernt, zwar verheiratet (mein Mann kath. und ich evang - allerdings auflösbar), wir haben dann standesamtl. geheiratet und Kinder bekommen und wir würden wahnsinnig gern kirchl heiraten. Das hat mir heute so einen Stich versetzt, sage ich euch. Nur weil die zwei sich das erstemal (und die Ehe hielt ja auch fast 10 Jahre) nur standesamtlich trauen liessen, können sie jetzt katholisch heiraten und wir haben die "Arschkarte" gezogen. Annullierung bei uns geht nicht...

 

Danke fürs ausheulen...

 

Kann mir irgend jemand das erklären?

 

Traurige Grüße

Sina

 

Liebe Sina,

 

das ist eigentlich nur möglich wenn alle 4 katholisch waren, nicht ausgetreten, und dennoch nur standesamtlich und nicht kirchlich geheiratet haben. Oder es gab doch eine Anullierung. - Ja, es ist hart und speziell für spät zum Glauben Gekommene nicht nachzuvollziehen.

 

*tröst*

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"Annullierung bei uns geht nicht..." Warum nicht? !"

 

 

Liebe Sina,

 

wäre es möglich, das dein Mann seine frühere Ehe anuliert?

Offensichtlich ist seine "Ehe" vorher schon zerbrochen...

 

Er sollte mal nachfragen in seinem Bistum beim Ehegericht unter "Bischöflichen Offizialates".

 

 

Vielleicht könnt ihr, was Dich schmerzt, danach etwas heilen.

Und eine Trauung gemeinsam aussprechen vor einem Priester und vor Gott.

 

Und vielleicht streuen dann eure Kinder etwas Blumen auf dem Weg.

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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Lieber Peter,

 

das haben wir schon, mein Mann ist katholisch aufgewachsen, er wollte damals diese Ehe...es wäre absolut heuchlerisch jetzt einen Grund zu erfinden, ich könnte mich nicht mehr im Spiegel ansehen. Mich schmerzt halt blos diese falsche Moral in diesem Fall. Meinem Schwager gönne ich diese Chance, ich würde sie nur auch gerne ergreifen...Da werden zwei fast gleiche Fälle, völlig anders bewertet und das ist so verlogen...

 

Liebe Grüße

Sina

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Besteht die Möglichkeit, Sina, daß Du die ganze Situation einfach sozusagen transzendierst?

Ich meine, du weißt für Dich, daß die Liebe zu allen, die Du einmal geliebt hast, ehrlich ist und das einfach durchhaltest.

Sozusagen die Achseln zuckst und sagst: Ich liebe, also gehe ich richtig.

Ich zum Beispiel finde mich in einer Situation, daß ich sehr selten beichten gehe, weil ich das, was der Katechismus sagt, in meinem eigenen Gewissen nicht als Sünde anerkennen will, und ich das Beichten dieser Sache als Sünde empfände.

Der Katechismus erlaubt mir sozusagen die Kommunion nicht. Meistens gehorche ich und bleibe fern, dann denke ich mir: Sei's drum, ich gehe, es ist meine Sehnsucht, und wenn ich mir das Gericht esse, dann soll mir das auch recht sein.

 

Viele haben solche eine kleine oder auch größere Kreuzigung.

bearbeitet von Einsteinchen
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Lieber Peter,

 

das haben wir schon, mein Mann ist katholisch aufgewachsen, er wollte damals diese Ehe...es wäre absolut heuchlerisch jetzt einen Grund zu erfinden, ich könnte mich nicht mehr im Spiegel ansehen. Mich schmerzt halt blos diese falsche Moral in diesem Fall. Meinem Schwager gönne ich diese Chance, ich würde sie nur auch gerne ergreifen...Da werden zwei fast gleiche Fälle, völlig anders bewertet und das ist so verlogen...

 

Liebe Grüße

Sina

 

Liebe Sina,

 

was verlogenheit, falsche Moral und dergleichen angeht:

 

Ich sehe das so:

Die Ehe ein Sakrament, das sich die Eheleute vor GOTT spenden. Die Kirche ist dabei nichteinmal der Mittler, wie bei der Beichte, sondern das ist ganz allein eine Sache zwischen den Eheleuten und Gott.

Wenn ich als Ehepar Gott so einschätze, daß er mir in dieser Ehe, die ich jetzt Lebe, seinen sakramentalen Segen dazugeben würde, dann hätte ich keine Hemmungen GOTT darum zu bitten.

 

Und kein Mensch und kein Katechismus oder sonstiges Buch hat das Recht im Namen Gottes zu sprechen. Dazu ist Gott einfach zu groß.

 

Wenn ich das mit meinem Ehepartner, Gott und mir selbst (und nichts anderem mehr) vereinbaren kann, dann würde ich Gott um das Sakrament bitten. Der Papierkram drumherum wird sich regeln lassen...

 

Liebe Grüße

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Liebe Sina,

 

 

 

auch wenn es hart es hart lingt: die "falsche Moral", die Du beklagst, ist die Moral genau dieser Institution, von der Du so gerne eine Heirat erhlaten würdest, die der katholischen Kirche.

 

 

 

Deine Verwandten haben offensichtlich das "Glück" gehabt, genau die Art von "Ehe" noch nicht eingegangen zu sein, die sie jetzt eingehen werden, nämlich die in den Augen der Kirche "gültige". Dein "Mann" (die Anfühgrungszeichen beziehen sich nicht auf meine Persspektive, da ist er natürlich Dein Mann ohne Anführungszeichen, sondern auf die Perspektive der Kirche, von der Du gerne eine "Ehe" hättest) hat eine katholisch gültige Ehe gehabt und somit seid Ihr beiden nunmal im katholischen Denksystem "Ehebrecher". Beide.

 

Ich sehe ja auch den Irrsin, der der dahintersteckt. Aber: Was Du so gerne hättest - nämlich die katholische Art von "Ehe" - ist doch genau das, was zu dem Irrsinn führt, daß Deine Verwandten jetzt kirchlich "heiraten" können, während Du und Dein Mann eben Ehebrecher seid.

 

 

 

Warum willst Du genau das, was Du hier eigentlich als abscheuliche Doppelmoral entlarvt hast? B)

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Liebe Sina,

 

eigentlich denke ich, dass Karolin das Richtige gesagt hat. Ich kenne weder deine Situation, noch die deines Schwagers, doch kann ich mir vorstellen, dass es Situationen gibt, in denen jemand guten Gewissens sagen kann, dass die neue Ehe diejenige ist, die dem Willen Gottes entspricht. Sollte es bei euch so sein, hätte ich an deiner Stelle auch keine Gewissensbisse, zur Kommunion zu gehen - ich würde allerdings kein Aufhebens daraus machen und mir überlegen, ob ich in meiner Heimatgemeinde kommuniziere bzw. wie die Menschen darauf reagieren.

 

Auch wenn ich grundsätzlich nachvollziehen kann, dass die Ehe unaufhebbar ist, bei der Regelung, dass die nur standesamtliche Ehe eines Nichtkatholiken gültig ist, die eines Katholiken dagegen nicht, fehlt mir das Verständnis. Nicht nur mir übrigens, es wird unter Kirchenjuristen sehr kontrovers diskutiert. Leider ist aber momentan die Rechtslage so.

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Die Ehe ein Sakrament, das sich die Eheleute vor GOTT spenden. Die Kirche ist dabei nichteinmal der Mittler, wie bei der Beichte, sondern das ist ganz allein eine Sache zwischen den Eheleuten und Gott.

Wenn ich als Ehepar Gott so einschätze, daß er mir in dieser Ehe, die ich jetzt Lebe, seinen sakramentalen Segen dazugeben würde, dann hätte ich keine Hemmungen GOTT darum zu bitten.

 

Und kein Mensch und kein Katechismus oder sonstiges Buch hat das Recht im Namen Gottes zu sprechen. Dazu ist Gott einfach zu groß.

 

Naja, das ist dann ein Plädoyer, die Kirche abzuschaffen und eine Gottunmittelbarkeit auszurufen, wie es z.B. Kiergegaard sieht. Die Gefahr ist, dass man dann beim konsequenten Durchdenken zu einem ziemlich weltlosen Gott gelangt und jegliche Vermittlungsfunktion von Menschen ausschließt - ein Weg der zum Schluss zu einer großen Einsamkeit im Glauben führt.

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Hi Sina,

 

ich denke, in jedem Rechtssystem gibt es besondere Fälle, denen das System nicht gerecht wird, damit die Grundstruktur des Systems funktinosfählig erhalten bleiben kann.

 

Ich sehe es so, dass solche Fälle eine Art Sündenbock-Charakter annehmen. Sie müssen unverhältnismäßig dafür leiden, dass das System aufrecht und funktionsfähig gehalten werden kann. (Und für die kath. Lehre scheint es offensichtlich unverzichtlich zu sein, dass eine einmal gültig geschlossene Ehe nicht wieder gelöst werden darf.)

 

Soweit meine Erklärung. Dass du dich freiwillig in das Rechtssystem der kath. Kirche hineingegeben hast, lässt aber auf jeden Fall vermuten, dass es andere positive Aspekte der kath. Kirche gibt, die dir das alles wieder aufwiegen, dass du das System für das und unter dem du leidest als leidenswert ansiehst.

 

Viele Grüße

Heidi

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Liebe Sina!

 

Jetzt habe ich gerade Karolins Position kritisiert. Aber es steckt natürlich einiges an Wahrheit in dem, was sie sagt.

 

Sowohl Kirche als auch Staat versuchen aus unterschiedlichen Perspektive heraus, die Ehe irgendwie zu regeln. Beide richten dabei Werte auf. Beide werden der Liebe und den Menschen dabei nicht wirklich gerecht.

 

Das liegt m.E. nicht an der Bosheit der Gesetzemacher, sondern schlicht daran, dass so etwas Lebendiges und Persönliches wie die Liebe und der Zusammenschluss von Liebenden nicht wirklich in Gesetze zu fassen ist. Und zwar prinzipiell nicht. Man kann nur versuchen, solche Regeln aufzustellen, die die dahinterstehenden Werte so gut wie möglich zu schützen.

 

Wie Karolin richtig hingewiesen hat, gibt es für Christen einen größeren Zusammenhang. Wir stehen mit unserem Leben nicht nur vor uns selbst, sondern vor Gott. Die Kirche kann uns helfen, diesen Bezug zu kultivieren und in die einzelnen Lebensbereiche (z.B. Ehe) zu übertragen und dort fruchtbar zu machen.

 

In Deinem Fall (der ja nicht so ganz selten ist) vermag das die Kirche nicht. Sie entscheidet sich, euch diese Unbill aufzuerlegen, um den allgemeinen Wert der Ehe zu schützen. Sie schützt den Satz "Ich nehme Dich an als meine Frau; ich will dich lieben und ehren, in Gesundheit und Krankheit, alle Tage meines Lebens, bis der Tod uns scheidet." Das ist ein Satz, dessen Ernsthaftigkeit verloren geht, sobald man eine Wiederverheiratung erlaubt. Dann hätte die Institution ihre Schutzfunktion für den Wert der lebenslangen Ehe verloren.

 

Daraus ergibt sich leider automatisch und zwangsläufig ein Paragraphengewirr und die dazugehörige Ungerechtigkeit. Was kann ein katholischer Partner z.B. dafür, dass er sich ausgerechnet in jemanden verliebt, dessen Ehe gescheitert ist und der sich dann scheiden ließ?

 

So wird Euch eben zugemutet, ohne den Segen der Kirche zu leben. In diesem Punkt kann Euch die Kirche nicht helfen, weil sie sich dabei eins eigene Fleisch schneiden - und ins Fleisch derer, die den Satz der lebenslänglichen Verbindung sich sagen wollen.

 

Meine Meinung ist: Ich würde Euch (so leid mir das auch tut) auch nicht verheiraten. Man kann nur einmal heiraten, es ist eine einmalige Chance. Schade ist aber, dass man in der Kirche für Euch (sowohl persönlich, als auch für alle, denen es genau so geht wie Euch) keine adäquate Lebensform zu bieten hat und keinen offiziellen Segen der Kirche, der sowohl Eure neue Liebe und Verbindung schützt, als auch die Dramatik des ersten Scheiterns mit aufnimmt.

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Die Ehe ein Sakrament, das sich die Eheleute vor GOTT spenden. Die Kirche ist dabei nichteinmal der Mittler, wie bei der Beichte, sondern das ist ganz allein eine Sache zwischen den Eheleuten und Gott.

Wenn ich als Ehepar Gott so einschätze, daß er mir in dieser Ehe, die ich jetzt Lebe, seinen sakramentalen Segen dazugeben würde, dann hätte ich keine Hemmungen GOTT darum zu bitten.

 

Und kein Mensch und kein Katechismus oder sonstiges Buch hat das Recht im Namen Gottes zu sprechen. Dazu ist Gott einfach zu groß.

 

Naja, das ist dann ein Plädoyer, die Kirche abzuschaffen und eine Gottunmittelbarkeit auszurufen, wie es z.B. Kiergegaard sieht. Die Gefahr ist, dass man dann beim konsequenten Durchdenken zu einem ziemlich weltlosen Gott gelangt und jegliche Vermittlungsfunktion von Menschen ausschließt - ein Weg der zum Schluss zu einer großen Einsamkeit im Glauben führt.

 

Das sei ja damit nicht gesagt. Die Beichte wird immernoch eines Priesters als Mittler bedürfen, denn das ist das Wesen der Beichte, ebenso bleibt der Priester während der Eucharistie der Leitende. Ich denke, wir brauchen an dieser Stelle auch überhaupt nicht debattieren ob die Kirche nötig oder unnötig ist. Da sind wir wohl einer Meinung.

In manchen Dingen allerdings - und da zählt nunmal auch das Sakrament der Ehe darunter - kann sich weder ein Priester noch ein handelsüblicher Katholik noch irgendein Katechismusschreiber herrausnehmen, darüber zu urteilen, ob ein Sakrament, daß sich Eheleute gegenseitig Spenden wollen rechtens is, oder nicht.

(Anders wäre dies, wenn ein Priester dieses Sakrament spenden würde)

 

Grüße

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Liebe Karolin!

 

Ob es rechtens ist (also gemäß des CIC) lässt sich noch beurteilen. Das geht schon. Allerdings lässt sich auch durch den besten CIC nicht die tiefe Grube zwischen "sichtbarer Kirche" und "unsichtbarer Kirche" überbrücken. Da liegt genau das Problem. Kein Gesetzeswerk kann Glauben beurteilen oder Gottes Willen eins zu eins wiedergeben.

 

Man kann immer nur versuchen, das Bestmögliche zu versuchen. Das ist für eine Gemeinschaft unerlässlich, aber keine göttliche Aussage.

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So wird Euch eben zugemutet, ohne den Segen der Kirche zu leben. In diesem Punkt kann Euch die Kirche nicht helfen, weil sie sich dabei eins eigene Fleisch schneiden - und ins Fleisch derer, die den Satz der lebenslänglichen Verbindung sich sagen wollen.

 

Da ich nicht für Sina sprechen mag, formuliere ich das mal ganz allgeimein:

 

Wenn ich heirate, mag ich nicht den Segen der Kirche, sondern den Segen Gottes. So lange mir Gott seinen Segen zu gibt, kann die Kirche dazu sagen, was sie will. Mal ganz abgesehen davon: Wer ist "die Kirche"?

Den Segen des Kathechismus brauch ich nicht, mir ist der von Gott wertvoller.

bearbeitet von karolin
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Liebe Karolin!

 

Ob es rechtens ist (also gemäß des CIC) lässt sich noch beurteilen. Das geht schon. Allerdings lässt sich auch durch den besten CIC nicht die tiefe Grube zwischen "sichtbarer Kirche" und "unsichtbarer Kirche" überbrücken. Da liegt genau das Problem. Kein Gesetzeswerk kann Glauben beurteilen oder Gottes Willen eins zu eins wiedergeben.

 

Man kann immer nur versuchen, das Bestmögliche zu versuchen. Das ist für eine Gemeinschaft unerlässlich, aber keine göttliche Aussage.

 

mhm da sind wir einer meinung

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In Deinem Fall (der ja nicht so ganz selten ist) vermag das die Kirche nicht. Sie entscheidet sich, euch diese Unbill aufzuerlegen, um den allgemeinen Wert der Ehe zu schützen. Sie schützt den Satz "Ich nehme Dich an als meine Frau; ich will dich lieben und ehren, in Gesundheit und Krankheit, alle Tage meines Lebens, bis der Tod uns scheidet." Das ist ein Satz, dessen Ernsthaftigkeit verloren geht, sobald man eine Wiederverheiratung erlaubt. Dann hätte die Institution ihre Schutzfunktion für den Wert der lebenslangen Ehe verloren.

Was die Kirche in Fällen wie diesem schützt ist das Wort, und dafür tritt sie den Geist mit Füssen.

Die Kirche wäre nur dann auch in solchen Fällen glaubwürdig, wenn es nicht auf der anderen Seite eine mehr als großzüge Anullierungspraxis gäbe, die das angeblich so heilige Sakrament zu einer Farce macht.

Menschen wie Sinas Mann, die nicht bereit sind, irgendeinen Anullierungsgrund zu erfinden, bleiben im Regen stehen, während Heuchler und Pharisäer mit Pomp und Weihrauch an der Kirchentüre abgeholt werde.

 

Liebe Sina, vor Gott seid ihr beide wirklich verheiratet, und kein noch so unsinniger Kirchenrechtspragraph kann das ändern. Lasstz euch nicht dazu verführen, nur wegne eines dummen Paragraphen euer Gewissen zu verleugnen und wegen ein bisschen Orgelgedöns und Weihrauch irgendeinen Anullierungsgrund zu erfinden.

 

Gott hat euch zusammengeführt, das ist es was zählt.

 

Alles andere ist Unfug.

 

Werner

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Was die Kirche in Fällen wie diesem schützt ist das Wort, und dafür tritt sie den Geist mit Füssen.

Die Kirche wäre nur dann auch in solchen Fällen glaubwürdig, wenn es nicht auf der anderen Seite eine mehr als großzüge Anullierungspraxis gäbe, die das angeblich so heilige Sakrament zu einer Farce macht.

Menschen wie Sinas Mann, die nicht bereit sind, irgendeinen Anullierungsgrund zu erfinden, bleiben im Regen stehen, während Heuchler und Pharisäer mit Pomp und Weihrauch an der Kirchentüre abgeholt werde.

 

Hallo Werner,

ich wäre vorsichtig, über andere Ehen zu richten. Du schaust genauso wenig in die Menschen, deren Ehen annulliert wurden, hinein wie bei Sina.

 

So sehr ich Sinas Gefühle nachempfinden kann, ist mir auch klar, dass die Kirche nicht einfach die Ehescheidung zulassen und neu trauen kann - in der derzeitigen Situation würde daraus eine Beliebigkeit des Sakraments werden.

 

Im Übrigen verbitte ich es mir, hier kirchliche sakramentale Handlungen als "Pomp" zu bezeichnen.

 

Gruß

Martin

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Was die Kirche in Fällen wie diesem schützt ist das Wort, und dafür tritt sie den Geist mit Füssen.

Die Kirche wäre nur dann auch in solchen Fällen glaubwürdig, wenn es nicht auf der anderen Seite eine mehr als großzüge Anullierungspraxis gäbe, die das angeblich so heilige Sakrament zu einer Farce macht.

Menschen wie Sinas Mann, die nicht bereit sind, irgendeinen Anullierungsgrund zu erfinden, bleiben im Regen stehen, während Heuchler und Pharisäer mit Pomp und Weihrauch an der Kirchentüre abgeholt werde.

 

Hallo Werner,

ich wäre vorsichtig, über andere Ehen zu richten. Du schaust genauso wenig in die Menschen, deren Ehen annulliert wurden, hinein wie bei Sina.

 

So sehr ich Sinas Gefühle nachempfinden kann, ist mir auch klar, dass die Kirche nicht einfach die Ehescheidung zulassen und neu trauen kann - in der derzeitigen Situation würde daraus eine Beliebigkeit des Sakraments werden.

 

Im Übrigen verbitte ich es mir, hier kirchliche sakramentale Handlungen als "Pomp" zu bezeichnen.

 

Gruß

Martin

Das Sakrament ist kein Pomp, aber es geht ja in der Regel um den Pomp, der darumherum ist.

Frag mal nach, wer noch ein Interesse an einer kirchlichen Ehe hätte, wenn das im stillen Kämmerlein nur mit den Eheleuten und dem Priester stattfände?

Wer dann noch ein Interesse hätte, den könnte man getrost kirchlich trauen, selbst wenn er schon geschieden wäre.

 

Was mich wirklich endlos anwidert ist, wie mit diesem Sakrament umgegangen wird.

 

Auch hier im Forum gab es schon den dezenten Hinweis, Sinas Mann sollte sich mal überlegen, ob seine Ehe nicht anullierbar wäre.

 

Sina und ihre Mann hätten es ganz leicht, wenn sie nicht so stur auf ihrem Gewissen beharren würden, ein ganz einfaches "ich hab ja gar nicht gewusst was ich damals tat" ihres Mannes könnte schon gnügen und die Kirche wäre bereit, auf die Heiligkeit des Sakramentes zu pfeifen (ja, Entschuldigung, das muß natürlich heissen: "Die Kirche würde erkennen, daß es nie ein Sakrament gab *zwinker*")

 

Schau dir nur Sinas Schwager an: Wegen "mangelnder Formpflicht" dürfne sie nun mit allem drum und darn heiraten, wären sie zufällig nicht beide katholisch, wäre die "mangelnde Formpflicht" auf einmal ein unauflösbares, heiliges Sakrament! Das kann man doch wirklich niemandem weismachen, daß sowas Gottes Wille sein soll!

 

Werner

 

(sorry, ich hab mich in Rage geschrieben. löscht den Beitrag wenn er zu heftig ist)

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Sina: werde Protestant. Schonmal ueberlegt?

Wenn Sina wegen sowas einfach den Glauben wechseln würde wie ein Hemd, dann hätte sie sicher schon ihrem Mann eingeredet, zu behaupten, seine frühere Ehe sei gar keine wirkliche Ehe gewesen und hätte sie dann anullieren lassen.

Das wäre wesentlich unkomplizierter.

Sie und ihr Mann haben aber anscheinend ein Gewissen, und das steht beidem im Wege.

 

Gott sei Dank gibt es sowas ja auch noch.

 

Werner

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Sina: werde Protestant. Schonmal ueberlegt?

Wenn Sina wegen sowas einfach den Glauben wechseln würde wie ein Hemd, dann hätte sie sicher schon ihrem Mann eingeredet, zu behaupten, seine frühere Ehe sei gar keine wirkliche Ehe gewesen und hätte sie dann anullieren lassen.

Das wäre wesentlich unkomplizierter.

Sie und ihr Mann haben aber anscheinend ein Gewissen, und das steht beidem im Wege.

 

Gott sei Dank gibt es sowas ja auch noch.

 

Werner

 

 

Sie wuerde nicht den Glauben, sondern die Konfession wechseln. Oder willst Du sagen, Protestanten sind keine Christen?

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Lieber Peter,

 

das haben wir schon, mein Mann ist katholisch aufgewachsen, er wollte damals diese Ehe...es wäre absolut heuchlerisch jetzt einen Grund zu erfinden, ich könnte mich nicht mehr im Spiegel ansehen. Mich schmerzt halt blos diese falsche Moral in diesem Fall. Meinem Schwager gönne ich diese Chance, ich würde sie nur auch gerne ergreifen...Da werden zwei fast gleiche Fälle, völlig anders bewertet und das ist so verlogen...

 

Liebe Grüße

Sina

 

Liebe Sina,

 

wenn Dein Mann schon beim "Bischöflichen Offizialates" war und nach eingehender Prüfung die Ehe nicht annuliert werden kann, schade.

 

Das war nicht die Aufforderung etwas zu erfinden oder etwa zu heucheln, nur manchmal kennen einige diese Möglichkeit des kath. Ehegerichtes eben nicht, und gehen nicht hin oder fragen nicht mal nach.

 

 

gruss

peter

 

 

ZB:

Zitat aus

http://www.bistummainz.de/bm/dcms/sites/bi...everfahren.html

 

 

Ehenichtigkeitsgründe

 

Eine gültige Ehe kommt unter anderem bei Vorliegen folgender Gründe nicht zustande:

 

* Totalsimulation (z.B. Scheinehe)

* Partialsimulation (Teilsimulation)

* - Ausschluss der Nachkommenschaft

* - Ausschluss der Einheit (z.B. der ehelichen Treue)

* - Ausschluss der Unauflöslichkeit (z.B. durch Scheidungsvorbehalt)

* Mangelnde Urteilsfähigkeit hinsichtlich der wesentlichen Rechte und Pflichten einer Ehe (z.B. wegen Beeinträchtigungen psychischer Art; wegen inneren Zwangs)

* Psychisch bedingte Unfähigkeit, die Rechte und Pflichten einer Ehe auf sich zu nehmen bzw. zu erfüllen (z.B. wegen psychischer Unreife; schwerer Persönlichkeitsstörung)

* Irrtum in einer Eigenschaft des anderen Partners, die direkt und hauptsächlich angestrebt wurde

* Arglistige Täuschung

* Eheschließung unter einer Bedingung

* Eheschließung unter Furcht und Zwang (z.B. wegen Ehrfurcht vor den Eltern)

 

 

PS:

Zitat aus

http://offizialat.bistumlimburg.de/index.p...6215bfd62aecddc

 

Eine Beratung ist auch jenen zu empfehlen, die den Eindruck gewonnnen haben, eine Nichtigerklärung oder Auflösung ihrer Ehe sei nicht möglich. Im Gespräch mit erfahrenen Fachleuten lassen sich womöglich dennoch Ansatzpunkte für eine Annullierung oder Auflösung finden.
bearbeitet von pmn
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Meine Meinung ist: Ich würde Euch (so leid mir das auch tut) auch nicht verheiraten. Man kann nur einmal heiraten, es ist eine einmalige Chance. Schade ist aber, dass man in der Kirche für Euch (sowohl persönlich, als auch für alle, denen es genau so geht wie Euch) keine adäquate Lebensform zu bieten hat und keinen offiziellen Segen der Kirche, der sowohl Eure neue Liebe und Verbindung schützt, als auch die Dramatik des ersten Scheiterns mit aufnimmt.

 

Ich finde den Weg der in der Ostkirche gegangen wird interessant. Einerseits ist die sakramentale Ehe auch über den Tod des Partners / der Partnerin hinaus einmalig, weil sie den unkündbaren Bund Christi mit der Kirche darstellt. Andererseits gibt es die Möglichkeit nach dem Tod (und sei es auch der "soziale Tod") der Ehe hinaus ein weiteres Mal zu heiraten, weil Gott auch ein Gott der Barmherzigkeit ist und den Menschen nichts auferlegt was sie nicht ertragen können (zB eine Beziehung so führen zu müssen, dass sie sie von der Kirche trennt). Diese zweite Hochzeit ist nicht sakramental (deshalb entfällt zB die Krönung des Brautpaares), das bedeutet, sie ist kein Bild für die Verbindung Christi mit der Kirche (als sichtbares Zeichen, des unsichtbaren Handeln Gottes = Sakrament). Höchstens kann sie als Zeugnis für die Barmherzigkeit Gottes verstanden werden.

 

Auch bezüglich der Form ist die Ostkirche in gewisser Weise konsequenter. Die Ehe kommt als Sakrament durch den Segen Gottes, vermittelt durch den Priester, zustande. Dieser Segen bildet sozusagen die kirchliche Annahme und Beglaubigung des Konsens zwischen den Partnern und bringt diesen als Zeichen und Sakrament vor Gott (auch wir sprechen in unserer Trauungsliturgie interessanterweise vom "Braut(leute) Segen" obwohl sie zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon verheiratet sind ...). Deshalb können nicht vorm Priester geschlossene und von ihm gesegnete Ehen kein Sakrament sein. In der katholischen Kirche sind wir stärker vom römisch-rechtlichen Konsensdenken geprägt (und ein bisschen von der germanischen Idee der consumptio), deshalb sind alle Ehen zwischen zwei Getauften Sakrament, auch wenn die beiden vor dem Standesbeamten gar nicht auf die Idee kommen, dass sie jetzt gerade das Abbild des Bundes Gottes mit der Kirche darstellen. Im Zusammenhang mit der tridentischen Formpflicht stellt sich das alles natürlich wieder ein bisschen anders da, aber das würde jetzt vielleicht ein bisschen zu weit führen....

bearbeitet von Christoph Lauermann
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