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Wozu Kindertaufe?


Gods-girl

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Man muss natürlich sehr zwischen den unterschiedlichen Freikirchen unterscheiden!
meine ich eher nicht.

Aber vielleicht kenne ich ja zu wenig Freikirchen.

 

Sollte man denn jede kath. Ortkirche über einen Kamm scheren?

Ich denke, du kennst definitiv deiner Aussage nach zu wenig Freikirchen. Ich geb dir hier mal nur nen kleinen Überblick, damit du eine Idee von der extrem weit gefächerten Vielfalt bekommst:

 

FeG - bemüht sich, bibeltreu zu sein. Darüber hinaus eher ruhig

 

Pfingstler - sehr cahrismatisch, mit viel Bewegung, Zungenrede, Prophetie, Halleluja-Rufen etc.

 

Adventisten - stark mit dem Judentum verbunden (halten z.B. samstags Sabbat). Vom Gottesdienst wohl eher konservativ

 

Jesus Freaks - extrem "trendy" (um das Wort wieder aufzugreifen). Die Punks unter den Christen

 

Baptisten - vom Stil wohl etwa zwischen FeG und Pfingstler einzuordnen, also eher lebendig, mit Hände erheben beim Singen (wenn man will), aber nicht zu "wild"

 

mir fallen noh ein: Stadtmissionen, freie Christengemeinden (gehen in Richtung Pfingstler), Brüdergemeinden (meines Wissens sehr konservativ).[/b]

Bestimmt gibt's noch mehr.

 

Zwischen extrem ruhig und konservativ und extrem lebendig gibt es alles.

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Ich denke, du kennst definitiv deiner Aussage nach zu wenig Freikirchen.
meine ich auch.

 

irgendwie kenne ich immer noch zu wenig Freikirchen.

 

am meisten mag ich immer noch die Baptisten - aber vielleicht auch bloß wegen Paul Ernst Ruppel, der mich nicht nach meiner Konfession gefragt hat, als wir gesungen haben ...

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Zwischen extrem ruhig und konservativ und extrem lebendig gibt es alles.
schon.

 

aber was wäre so Dein Geschmack, oder: was könntest Du empfehlen?

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Zwischen extrem ruhig und konservativ und extrem lebendig gibt es alles.
schon.

 

aber was wäre so Dein Geschmack, oder: was könntest Du empfehlen?

 

Moin Moin!

 

Empfehlen? Das kommt ganz auf den Menschen an, was er sich von einer Gemeinde wünscht. Ob er gerne mal beim singen aufsteht und mitklatscht oder ob es ihm besser gefällt, eine feste Struktur zu haben und eher besinnlich zu sein, oder oder oder.

 

Persönlich könnte ich mich auf Dauer eher nicht in einer Adventsgemeinde wohl fühlen, weil ich auch mit vielen Glaubenspunkten nicht übereinstimme. Und mit einer ganz extrem charismatischen Gemeinde wäre ich wohl emotional etwas überfordert.

 

Aber eben, es kommt ganz drauf an, was man sich persönlich wünscht...

 

 

Übrigens: wenn du extra erwähnst, in einer Gemeinde nicht nach der Konfession gefragt worden zu sein, ist dir das denn anderswo so oft passiert?

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Jesus lernte ich in oben genannter FeG kennen. Letztes Jahr trat ich dann aus der kath. Kirche aus, ließ mich in der FeG taufen und wurde auch Mitglied.

Ok, so viel zu mir.

 

 

Übrigens - in der kath. Kirche gibt es sehr wohl die Glaubenstaufe.

 

Melde dich mal als nichtgetaufter Atheist beim Pfarramt und sag du willst getauft werden B)

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Hallo!

 

Also, ich weiß nicht, ob das jetzt in dieses Unterforum gehört, sonst bitte verschieben :D

 

Gut, erstmal: HALLO, ich bin neu hier :e: und bin gespannt auf - hoffentlich - gute und interessante Gespräche. Ich ahne zwar schon, dass es den ein oder anderen "Konflikt" geben könnte B) da ich wohl vieles anders sehe als die Mehrheit hier, aber ich hoffe dennoch sehr, dass wir das friedlich hinkriegen :lol:

 

Ich stell mich grad ganz kurz vor:

Ich bin 24, studiere und besuche eine Freikirche (FeG - Freie evangelische Gemeinde, bin aber auch für spätere Zeiten für andere bibeltreue Gemeinden offen).

Ich wurde katholisch erzogen (so halb jedenfalls), aber von Jesus hat mir da nie einer was gesagt.

Jesus lernte ich in oben genannter FeG kennen. Letztes Jahr trat ich dann aus der kath. Kirche aus, ließ mich in der FeG taufen und wurde auch Mitglied.

Ok, so viel zu mir.

 

 

Jetzt endlich zu meiner Frage :lol:

 

Wie rechtfertigt ihr biblisch die Kindstaufe?

 

Hi auch!

 

Ist das eine von diesen Freikirchen, die die Bibel wortlich nehmen (inclusive Genesis etc)?

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Auch Katholiken glauben natürlich, dass nur Glaube UND Taufe erlöst.

 

Nö - Katholiken glauben (wie die meisten Protestanten wohl auch), daß Christus erlöst.

 

Ja (ist das jetzt nicht Wortklauberei B) ?), nur durch den Glauben an Christus werden wir erlöst.

Und ich dachte immer, der Kreuzestod des Herrn hat die erlösende Sühne geleistet.

Was bleibt eigentlich von der doch so wichtigen Taufe, wenn sie in jedem Fall nur eine reine Äußerlichkeit ist, da das alles entscheidende der Glaube an sich ist? Ist sakramentales Handeln und Begegnen nichts mehr wert?

Und da wir schon dabei sind: was machst Du mit Menschen, die getauft oder ungetauft so früh sterben, daß sie keine Chance hatten, den Glauben zu ergreifen?

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Und da wir schon dabei sind: was machst Du mit Menschen, die getauft oder ungetauft so früh sterben, daß sie keine Chance hatten, den Glauben zu ergreifen?

 

Ich bin nicht Gott, ich mache gar nichts mit ihnen. Aber ich vertraue auf Gottes Gnade.

 

"Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden." Das heißt: die Taufe ist ein Gnadenzeichen Gottes, das wir durch den Glauben annehmen können. Ohne Glauben ist es nichts wert.

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Long John Silver
Baptisten - vom Stil wohl etwa zwischen FeG und Pfingstler einzuordnen, also eher lebendig, mit Hände erheben beim Singen (wenn man will), aber nicht zu "wild"

 

Ojeh. Das Wort Pfingstler kannst du in der Beschreibung ersatzlos streichen. "Lebendig?" Ja, vielleicht beim anschließenden Grillfest oder in irgendeiner community, der viele Farbige angehören. Hände heben? Mann, ich saß am Sonntag über eine Stunde auf meinem Stuhl. Ich bin dreimal kurz gestanden, einmal beim Eröffnungsgebet, dann beim Gebet für die Spende und dann beim Schlußgebet. Die Pastorin predigte über eine halbe Stunde. Ohne Blatt.

 

Also, die allermeisten Gemeinden, die ich in den USA kenne, sind stocknüchtern. Hier in Deutschland kenne ich nur zwei und die sind's auch. Was du meinst, sind wahrscheinlich diese bestimmten neuen Gemeinden hierzulande, die irgendwie im baptistischen Umfeld entstanden sind, und die meinen, der Heilige Geist suche sie ständig heim.

 

Hallelujah.

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Ja (ist das jetzt nicht Wortklauberei B) ?), nur durch den Glauben an Christus werden wir erlöst.

 

Nee - das ist mir sehr ernst. Wir werden durch Christus erlöst. Das ist die Grundlage.

 

Wenn wir (nur) durch den Glauben erlöst werden, klingt mir das zu sehr danach, daß man sich die Gnade Gottes und deer Erösung verdienen kann, indem man brav glaubt.

 

Guter Punkt, darauf dass man den Glauben als Art der "Werkgerechtigkeit" betrachten könnte, bin ich noch gar nicht gekommen.

Das ist: den evanglischen (besonders lutherischen) Fiduzialglauben konsequent zuende gedacht.

 

Wo wir schon bei Luther sind: der Glaube daran, daß Christus für mich gestorben ist und mich damit (und durch meinen Glauben daran) erlöst, ist ja das alles entscheidende Grundgerüst. Wie vereinbaren eigentlich die evanglischen Kirchen mit dieser Grundannahme den Verzicht auf Mission bestimmter Gruppen (z. B. Juden) und wie denken sie über die Heilschance für Menschen, die Christus nicht kennen oder z. B. aus traditionellen Gründen oder weil sie keinen überzeugenden Missionar getroffen haben nicht zum expliziten Glauben an Christus kommen? Die katholischen Antworten dazu (Bluttaufe, Begierdetaufe, hypothetische Begierdetaufe) sind ja gut nachvollziehbar, scheinen mir auch richtig zu sein, sind allerdings aus der Schrift doch höchstens mit teils recht grotesken Verrenkungen zu entnehmen. Ist ein Missionsverzicht da nicht geradezu ein Verstoß gegen die Nächstenliebe (konsequent zuendegedacht)?

 

Haben freikirchliche Christen wie alle anderen auch zwar keine Gewißheit, aber vielleicht wie viele andere Christen wenigstens Hoffnung auf Heil auch für diese Menschen? Und wie begründen sie diese aus der Schrift? Das grammatikalische Argument scheint ja auf der Leiter regelmäßig ganz weit oben zu stehen.

 

@besonders gods girl: Ein Posting weiter oben (Hitler) las sich so, als führe bei Dir die Tatsache der Taufe unmittelbar nach dem Tod zum Eingang in den Himmel. Seht Ihr das tatsächlich so? Würde das bedeuten, daß für freikirchlich getaufte, solange sie nicht vom Glauben abgefallen sind und die Taufe somit "nutzlos" wurde, keine Gefahr besteht, im Gericht auf der Seite der Böcke zu landen? Wie begründet Ihr das?

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Mit Glauben hatte das nichts zu tun.

das Problem ist nämlich: die Firmung findet in einem bestimmten, von oben vorgegebenen Alter statt, nicht dann, wenn man selbst soweit ist.

 

Ja, das ist ein Argument. Aber wenn Du danach gehts, sind manche mit 50 noch nicht soweit. Ich gehe mit Dir konform, dass etwa 80% eines Jahrganges die Wichtigkeit und Konsequenz dieses Sakramentes nicht erfassen können.

 

Das scheint mir eher ein europäisches Problem. In Tansania beispielsweise scheint es so zu laufen (hier beginnt es ja auch schon so) daß nicht mehr alle jahrgangsweise gefirmt werden, sondern man sich freiwillig anmelden muß - und dafür wird keine spezielle Altersstufe öffentlich verkündet. Auch in Deutschland habe ich schon von einzelnen gehört, daß sie sich "zurückstellen" ließen, weil sie sich noch nicht bereit fühlten.

 

Und es kommt mir etwas seltsam vor, wenn man das letztlich (trotz vielleicht äußeren Drucks der Verwandtschaft und Gemeinde) eigene Versagen, nämlich mitgemacht zu haben obwohl es einem nicht viel bedeutete und auch nichts sagte, der Kirche anlastet. Wo war Deine Verantwortung, liebes gods girl?

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wir müssen
nö.

 

wir müssen gar nix, denn er hat uns zuerst geliebt B)

Und dann mußt Du gar nichts mehr (außer den KKK wegwerfen)? Das ist mir dann doch um ein weniges zu wenig.

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Man muss natürlich sehr zwischen den unterschiedlichen Freikirchen unterscheiden!
meine ich eher nicht.

Aber vielleicht kenne ich ja zu wenig Freikirchen.

 

Sollte man denn jede kath. Ortkirche über einen Kamm scheren?

 

Kommt drauf an, was Du aussagen willst. "Der Pfarrer von XY ist eine Trantüte." - da solltest Du das um der Gerechtigkeit willen eher lassen. Bei vielen anderen Fragen sollte man als Freikirchler bedenken, daß in der katholischen Kirche EINE Kirche besteht mit einer recht großen Weite, daß sich diese Kirche aber nicht aus einzelnen Ortsgemeinden zusammensetzt (selbst die einzelnen Ortskirchen, d.h. Bistümer, sind nur TEILkirchen der EINEN Kirche. B)

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Hallo Soames,

 

Wo wir schon bei Luther sind: der Glaube daran, daß Christus für mich gestorben ist und mich damit (und durch meinen Glauben daran) erlöst, ist ja das alles entscheidende Grundgerüst. Wie vereinbaren eigentlich die evanglischen Kirchen mit dieser Grundannahme den Verzicht auf Mission bestimmter Gruppen (z. B. Juden)

 

Tun sie das ? Luther war doch stinkesauer (um es mal harmlos auszudrücken), weil die Juden nicht zu seinem "neuen" Glauben konvertierten.

Ich kenne hier einen Protestanten, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat Juden zu missionieren und mit messianischen Juden zu beten.

Ich habe nur den Eindruck, dass die landeskirchlichen Protestanten so wenig missionieren, dass es gar nicht auffällt, wenn sie eine Gruppe auslassen :ph34r:

 

Ein Verzicht auf Mission wäre nicht nur ein Verstoß gegen das Gebot der Nächstenliebe, sondern vor allem gegen den biblischen Missionsbefehl.

bearbeitet von Lutheraner
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Und da wir schon dabei sind: was machst Du mit Menschen, die getauft oder ungetauft so früh sterben, daß sie keine Chance hatten, den Glauben zu ergreifen?

 

Ich bin nicht Gott, ich mache gar nichts mit ihnen. Aber ich vertraue auf Gottes Gnade.

 

"Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden." Das heißt: die Taufe ist ein Gnadenzeichen Gottes, das wir durch den Glauben annehmen können. Ohne Glauben ist es nichts wert.

Die Taufe ist ein Zeichen, das bewirkt, was es anzeigt, solange der Mensch sich ihm öffnet. Das ist ein bißchen was anderes. Sie kann uns auf den Weg schicken und den Beistand des Geistes erlangen, falls wir nicht erst als perfekte Glaubende zur Taufe schreiten.

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Nun, ich sagte ja: so halb.
Halbheiten sind- wenn es um Gott und das ewige Leben geht- wirklich schlimm.

 

Ich war beim Unterricht für die Erstkommunion (ich glaube fast ein Jahr lang), ich war beim Fimrunterricht (ca 1/2 Jahr?) und mit meinen Eltern so ca 1x im Monat im Gottesdienst.
Keine Ahnung, welche Art von Unterrichtung das war- aber wenn die Wichtigketi der persönlichen Beziehung zu Jesus nicht betont wurde, halte ich das für fragwürdig.

 

Aber nicht freiwillig, weil es das möchte sondern weil man ihm das so "aufdrückt".
Wenn der Mensch durch die Taufe entstellt, verwundet oder sonstwie negativ berührt würde, könnte ich die Kritik daran verstehen. Aber da ich es so sehe, dass durch die Taufe dem Menschen der beste geistliche Nährboden- das Eintauchen in Gott- geschenkt wird - kann ich das mit dem "Aufdrücken" nicht nachvollziehen- denn der Mensch kann sich im Laufe seines Lebens ja gegen den Glauben entscheiden. Die Taufe ist kein Gefängnis, das den Menschen einengt.
Ei ei ei.

Gott will, dass wir ihn lieben, aus ganzem Herzen und mit dem ganzen Verstand. Meinem Land ist es wurscht, ob ich es liebe. Man kann doch die persönliche Beziehung zum lebendigen Gott nicht mit einer Staatsangehörigkeit vergleichen B)

Damit du dich für Gott entscheiden kannst, brauchst du viel Gnade, einen guten Nährboden. Die Taufe ist ein wesentlicher. Warum soll man das einem Kind vorenthalten?

 

Das ist richtig, der Glaube. Den kann man dem Kind vorleben und vermitteln. Ob es ihn für sich annimmt ist dann natürlich wieder eine andere Sache. Aber durch eine Taufe ändert sich daran auch nichts.
Wenn du glaubst, dass die Taufe kein Sakrament ist, keine besondere Gabe Gottes, die INNERLICH etwas ändert - dann wäre die Taufe in letzter Konsequenz sinnlos. So ist es aber nicht. Ein Sakrament ist eine Gabe Gottes, die ändert- aber eben nicht immer "sichtbar".

 

Das mit dem mitdenken klingt jetzt schon etwas sektierisch...
Du verwechselst da etwas: Pfarrer Dr. Markus Plöbst, der diese Predigt in der Kirche BAd Aussee gehalten hat ist kein Sektierer, sondern katholischer Priester.

 

Ja wat denn nun? Ändert die Taufe auch unbewusst was (d.h. auch wenn mir Gott sonst wo vorbei geht) oder ist es ein Glaubensakt??
Durch die Sakramente wirkt Gott an der Seele. Es wirkt also sicher- wenn auch nicht immer sichtbar.

 

Darüber hinaus argumentiert dieser Text kein bisschen auf biblischen Fundament. Kann er nämlich gar nicht.

Außerdem wird hier Taufe immer mit Heimat in der Gemeinde gleichgesetzt. Das ist biblisch vollkommen falsch.

Du kennst doch sicher als Bibelfreundin die Stelle in der Apostelgeschichte, wo jemand "mit seinem ganzen Haus" (also allen Familienangehörigen) getauft wurde. Meinst du nicht, dass da auch Kinder dabei waren?

 

Die Taufe ist das Bekenntnis, dass ich glaube und annehme, dass der Herr Jesus für meine Sünden am Kreuz gestorben ist, dass ich diese Sünden auf ihn werfe und ihn von nun an als meinen Hernn und Erlöser annehme.

 

Die Taufe ist kein Bekenntnis- außer du meinst die von Evangelikalen gern als "Geisttaufe" bezeichnete Entscheidung. Die Taufe ist ein Sakrament - ein äußerlich sichtbares Zeichen von Gottes Wirken- in dem der Mensch in das göttliche Leben hinein getaucht und von der Erbsünde befreit wird.

bearbeitet von Mariamante
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Guter Punkt, darauf dass man den Glauben als Art der "Werkgerechtigkeit" betrachten könnte, bin ich noch gar nicht gekommen.

Das ist: den evanglischen (besonders lutherischen) Fiduzialglauben konsequent zuende gedacht.

 

Wobei das in dem Fall kein echter Glaube sein kann, denn man zwingt sich dann etwas zu glauben und der Glaube ist doch eine Gnade.

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Ich bin 24, studiere und besuche eine Freikirche (FeG - Freie evangelische Gemeinde, bin aber auch für spätere Zeiten für andere bibeltreue Gemeinden offen).

Ich wurde katholisch erzogen (so halb jedenfalls), aber von Jesus hat mir da nie einer was gesagt.

Jesus lernte ich in oben genannter FeG kennen. Letztes Jahr trat ich dann aus der kath. Kirche aus, ließ mich in der FeG taufen und wurde auch Mitglied.

Ok, so viel zu mir.

 

Du berührst in dieser kurzen Beschreibung Deines Lebens einen Punkt, der auch mir viel zu schaffen macht. Ich meine weniger Eltern, die ihrer aus der Taufe resultierenden Verantwortung und ihrem bei der Taufe gegebenen Versprechen nicht besonders gut nachkommen, sondern den recht umfassend fehlenden Katechesen (die man - so man gute Verantwortliche findet - vor der Erstkommunion und der Firmung erhält, auch in der Vorbereitung der Erwachsenentaufe bzw. -firmung, aber sonst faktisch NIE). Auch der Religionsunterricht führt nicht zu dem, was man aus der Anzahl der Stunden erwarten würde, da er Katechesen nur als gelegentliche Begleitung zu kennen scheint.

 

Das Problem ist, daß entsprechende Angebote von den Pfarrern nur ausnahmensweise gemacht werden (ich selbst habe es so gut wie nie erlebt) und die meisten Menschen sich nicht selbst darum kümmern und nach so etwas nachfragen.

 

Trotzdem hat natürlich trotz Deiner Schilderung die Hinführung zu dem, was Du später vermißt hast, in der katholischen Kirche eigentlich eine lebensspendende Tradition (man muß nur eine entsprechende Entdeckung machen). Mir fiel vor einger Zeit ein altes Buch in die Hände, das dafür ein gutes Beispiel ist. Es handelt sich um Klemens Tilmann, Das geistliche Gespräch, St. Benno-Verlag Leipzig 1965, S. 122f. Es enthält ein Kapitel "Das betrachtende Gebet", aus dem ich einen kleinen Unterabschnitt zitieren möchte, damit Du einmal einen Teil der katholischen Tradition der Betrachtung des Erlösungsleidens des Herrn kennenlernen kannst:

 

"Wie geschieht eine Betrachtung?

Damit du dir nun vorstellen kannst, wie eine Betrachtung geschieht, will ich dir die einfachste Betrachtung schildern, die es gibt: die Betrachtung unseres Herrn am Kreuz; und will sie dir so darbieten, wie sie ein ganz einfacher Klosterbruder schilderte, der immer sagte, das Kreuz sei sein einziges Gebetbuch. Er sagte:

Zuerst schaue ich auf die Hände meines Herrn und bedenke, was sie alles Gutes taten: Jesus hat sie den Kranken aufgelegt, die Kinder damit geherzt und gesegnet, das Töchterlein des Jairus an der Hand gefaßt, als er es erweckte, bei der Brotvermehrung das Brot gehalten und gesegnet und so fort. Wenn ich das getan habe, sehe ich mir die Hände am Kreuz an, wie sie durchbohrt sind. Das ist die Antwort der sündigen Menschen auf die Liebe meines Herrn. Wenn ich das erwäge und betrachte, steigt in meinem Herzen der Dank für die Wohltaten meines Herrn auf, die Liebe für seine selbstlose Liebe, die Reue über meine Sünden, die Hngabe an meinen teuersten Erlöser. Das alles spreche ich ihm von Herzen aus.

Habe ich noch mehr Zeit, so schaue ich auf die Füße. Sie trugen den Herrn zum Ufer des Sees, zur Predigt, zum stillen Gebet, zu den Zöllnern und Sündern, in die Wüste und auf den Berg der Verklärung, auf den Ölberg und nach Golgatha; alles das für uns, für mich. Und jetzt sind sie durchbohrt. Wieder wird mein Herz ganz ergriffen, und ich spreche mit Jesus.

Habe ich noch mehr Zeit, so schaue ich auf das heilige Haupt. Aus dem Munde kamen die heiligen Worte und Wahrheiten, von denen ich lebe. Aus diesem Mund kam das "Vater unser", das alle Christen beten. In diesem Haupte wohnten die heiligstn Gedanken. Jetzt ist es mit Dornen gekrönt und der Mund vom Durst geöffnet. Dann ist mein Herz ergriffen, und ich spreche mit Jesus. Ich danke ihm, preise ihn, biete ihm mein Herz an und bitte ihn, daß er es doch ganz mit seiner Liebe erfüllen möge.

Schließlich schaue ich auf die Seitenwunde meines Herrn. Dort ist sein Herz. Da betrachte ich, was in dem Herzen vorging, als Jesus seine ersten Jünger erwählte, die Bergpredigt hielt, als er erkannte, daß ihn die Menschen nicht annahmen, als er sich dem Vater zum Sühnopfer darbot, beim letzten Abendmahl sein Fleisch und Blut den Jüngern reichte. Und jetzt ist es durchbohrt durch unsere Sünden. Da bin ich voll Trauer über die Verstocktheit der Sünder, voll Dank über die erbarmende Liebe Gottes und voll Seligkeit, einen Herrn zu haben, der mich so liebt. Das sage ich ihm dann alles im Gebet und nehme mir vor, ihm in Zukunft noch eifriger zu dienen."

Und dann sollte man nicht vergessen, daß in der katholischen Spiritualität so viele Möglichkeiten existieren, sich dies und auch einzelnes immer wieder zu vergegenwärtigen. Die Herz-Jesu-Andachten, die Kreuzwege, der schmerzhafte Rosenkranz, ... man muß entdecken wollen, dann hat man über kurz oder lang auch die Chance dazu.

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Hallo Soames,

 

Wo wir schon bei Luther sind: der Glaube daran, daß Christus für mich gestorben ist und mich damit (und durch meinen Glauben daran) erlöst, ist ja das alles entscheidende Grundgerüst. Wie vereinbaren eigentlich die evanglischen Kirchen mit dieser Grundannahme den Verzicht auf Mission bestimmter Gruppen (z. B. Juden)

 

Tun sie das ? Luther war doch stinkesauer (um es mal harmlos auszudrücken), weil die Juden nicht zu seinem "neuen" Glauben konvertierten.

Ich kenne hier einen Protestanten, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat Juden zu missionieren und mit messianischen Juden zu beten.

Ich habe nur den Eindruck, dass die landeskirchlichen Protestanten so wenig missionieren, dass es gar nicht auffällt, wenn sie eine Gruppe auslassen :ph34r:

 

Ein Verzicht auf Mission wäre nicht nur ein Verstoß gegen das Gebot der Nächstenliebe, sondern vor allem gegen den biblischen Missionsbefehl.

Die deutschen Protestanten als Kirche haben offiziell beschlossen, Juden nicht zu missionieren; bei den Katholiken bin ich mir nicht sicher. Was Luther betrifft, so hast Du Recht, aber - mit Verlaub gesagt - zwischen Luther und lutherischen Kirchen mindestens in Mitteleuropa besteht seit längerer Zeit die größte Übereinstimmung noch im Namen. Von seinem Glaubensernst, seinem Ringen und seinem Einsatz weiß die kirchliche Organisation wie ich sie kenne und die meisten Mitglieder höchstens noch zu berichten (dies ganz unabhängig vom Beispiel Mission).

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Hallo Soames,

 

Die deutschen Protestanten als Kirche haben offiziell beschlossen, Juden nicht zu missionieren; bei den Katholiken bin ich mir nicht sicher.

 

Danke für die Info. Ich werde mal versuchen herauszufinden weshalb das so ist.

 

Was Luther betrifft, so hast Du Recht, aber - mit Verlaub gesagt - zwischen Luther und lutherischen Kirchen mindestens in Mitteleuropa besteht seit längerer Zeit die größte Übereinstimmung noch im Namen.

 

Schwer zu sagen. Altlutheraner meinen, dass sie lutherisch sind, weil sie im 16 Jahrhundert stehen geblieben sind. Die anderen Lutheraner meinen dass sie lutherisch sind, weil sie die Reformation in Luthers Sinne fortgesetzt haben. Luther war ja auch der Meinung, dass die Reformation ein andauernder Prozeß ist. Der Kirchenname legt eigentlich nur die Bekenntnisschriften fest.

 

Von seinem Glaubensernst, seinem Ringen und seinem Einsatz weiß die kirchliche Organisation wie ich sie kenne und die meisten Mitglieder höchstens noch zu berichten (dies ganz unabhängig vom Beispiel Mission).

 

Das Problem heißt Territorialkirche. In der Schwedischen Kirche bspw. wurde man durch Geburt (nicht einmal durch Taufe) Mitglied. Überzeugungsarbeit brauchte man da nicht mehr zu leisten.

Missionieren konnte man als Protestant nach dem Westfälischen Frieden auch nur noch in Afrika. In unseren Breiten war festgelegt wer was zu glauben hat. So etwas macht natürlich schlaff und spiegelt sich heute noch in manchen lustlosen Predigtgottesdiensten vor allem in dörflichen Gebieten wider.

Ich sehe aber in den letzten Jahren einige positive Entwicklungen.

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Hallo Soames,

 

Die deutschen Protestanten als Kirche haben offiziell beschlossen, Juden nicht zu missionieren; bei den Katholiken bin ich mir nicht sicher.

 

Danke für die Info. Ich werde mal versuchen herauszufinden weshalb das so ist.

 

Lieber Lutheraner,

 

da die protestantische Kirche ausgesprochen politisch veranlagt ist (war?) brachst Du dafür wahrscheinlich nicht lange suchen. Der Grund dürfte, auch wenn er mit Glauben nichts zu tun hat, auf der Hand liegen. Es verblüfft mich immer wieder, wie zuerst eine zahlenmäßige Mehrheit per Dogmatisierung von Laien feststellen kann, daß Jesus Arier war, um wenige Jahre später festzulegen, daß man Juden aus Respekt oder was auch immer vor ihnen nicht mehr missionieren soll. Eine derartige Biegsamkeit der Knochen fände man wahrscheinlich selbst in den Hochburgen der in diesem Forum so verhaßten Kirchenjuristen und -bürokraten in Rom nicht (ganz davon abgesehen, daß die zumindest auf die erste unsinnige Idee nie gekommen wären).

 

Ich bin mal gespannt, welche offizielle Begründung Du findest. B)

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Hallo Soames,

 

Die deutschen Protestanten als Kirche haben offiziell beschlossen, Juden nicht zu missionieren; bei den Katholiken bin ich mir nicht sicher.

 

Danke für die Info. Ich werde mal versuchen herauszufinden weshalb das so ist.

 

Lieber Lutheraner,

 

da die protestantische Kirche ausgesprochen politisch veranlagt ist (war?) brachst Du dafür wahrscheinlich nicht lange suchen. Der Grund dürfte, auch wenn er mit Glauben nichts zu tun hat, auf der Hand liegen. Es verblüfft mich immer wieder, wie zuerst eine zahlenmäßige Mehrheit per Dogmatisierung von Laien feststellen kann, daß Jesus Arier war, um wenige Jahre später festzulegen, daß man Juden aus Respekt oder was auch immer vor ihnen nicht mehr missionieren soll. Eine derartige Biegsamkeit der Knochen fände man wahrscheinlich selbst in den Hochburgen der in diesem Forum so verhaßten Kirchenjuristen und -bürokraten in Rom nicht (ganz davon abgesehen, daß die zumindest auf die erste unsinnige Idee nie gekommen wären).

 

Ich bin mal gespannt, welche offizielle Begründung Du findest. B)

 

Gar keine. Nur ein Zitat über Papst JP II:

 

" Papst Johannes Paul II (...) hat sich christlicher Missionierung gegenüber den Juden entgegen gestellt, im Gegenteil, er hat die Vertiefung jüdischer Frömmigkeit gefordert. In diesem Zusammenhang begrüßen wir den historischen Vergebungsgottesdienst von Papst Johannes Paul II., den er der weltweiten Gemeinschaft der Katholiken am vergangenen Sonntag dargestellt hat und spenden ihm dafür Beifall."

 

Quelle: http://www.jcrelations.net/de/?item=872

 

 

Ein offizieller Beschluß der EKD hierzu habe ich nicht gefunden. Das würde mich auch wundern, eigentlich darf der Kirchenverbund so etwas nicht vorschreiben, höchstens empfehlen.

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Hallo Soames,

 

Die deutschen Protestanten als Kirche haben offiziell beschlossen, Juden nicht zu missionieren; bei den Katholiken bin ich mir nicht sicher.

 

Danke für die Info. Ich werde mal versuchen herauszufinden weshalb das so ist.

 

Lieber Lutheraner,

 

da die protestantische Kirche ausgesprochen politisch veranlagt ist (war?) brachst Du dafür wahrscheinlich nicht lange suchen. Der Grund dürfte, auch wenn er mit Glauben nichts zu tun hat, auf der Hand liegen. Es verblüfft mich immer wieder, wie zuerst eine zahlenmäßige Mehrheit per Dogmatisierung von Laien feststellen kann, daß Jesus Arier war, um wenige Jahre später festzulegen, daß man Juden aus Respekt oder was auch immer vor ihnen nicht mehr missionieren soll. Eine derartige Biegsamkeit der Knochen fände man wahrscheinlich selbst in den Hochburgen der in diesem Forum so verhaßten Kirchenjuristen und -bürokraten in Rom nicht (ganz davon abgesehen, daß die zumindest auf die erste unsinnige Idee nie gekommen wären).

 

Ich bin mal gespannt, welche offizielle Begründung Du findest. B)

 

Gar keine. Nur ein Zitat über Papst JP II:

 

" Papst Johannes Paul II (...) hat sich christlicher Missionierung gegenüber den Juden entgegen gestellt, im Gegenteil, er hat die Vertiefung jüdischer Frömmigkeit gefordert. In diesem Zusammenhang begrüßen wir den historischen Vergebungsgottesdienst von Papst Johannes Paul II., den er der weltweiten Gemeinschaft der Katholiken am vergangenen Sonntag dargestellt hat und spenden ihm dafür Beifall."

 

Quelle: http://www.jcrelations.net/de/?item=872

 

 

Ein offizieller Beschluß der EKD hierzu habe ich nicht gefunden. Das würde mich auch wundern, eigentlich darf der Kirchenverbund so etwas nicht vorschreiben, höchstens empfehlen.

 

 

Demnach scheint es in beiden Kirchen so zu sein.

Aber Vorschrift, Empfehlung, ... mit dem Ausbleiben offizieller Unterstützung wäre ein Vorhaben, so es jemand hätte, doch sowieso gelaufen. Die genaue Logik, die dahintersteht, erschließt sich mir jedenfalls nicht. Was genau sollte man einer solchen generellen Absage entnehmen (daß ein solches Vorhaben praktisch kaum Erfolg hätte und - auch anderen Religionen gegenüber - eventuell eine Klimaverschlechterung hervorbrächte, ist das eine, aber eine spirituelle Gegenposition wie sie bei JPII aufscheint ergibt sich daraus ja noch nicht)?

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Hallo Soames,

 

ich habe mal irgendwo gelesen, dass Juden auch erlöst werden (weiß aber nicht mehr wie das theologisch begründet wird).

Nachdem bei der Judenmissionierung die letzten Jahrhunderte viel "schiefgelaufen" ist, ist es aber auch so sicherlich keine schlechte Idee davon erst einmal Abstand zu nehmen. Wobei es natürlich jedem Christen belassen ist einen interessierten Juden vom Christentum zu überzeugen.

 

Ich denke es ist zur Zeit wichtiger Atheisten und Moslems zu missionieren.

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Hallo Soames,

 

ich habe mal irgendwo gelesen, dass Juden auch erlöst werden (weiß aber nicht mehr wie das theologisch begründet wird).

Nachdem bei der Judenmissionierung die letzten Jahrhunderte viel "schiefgelaufen" ist, ist es aber auch so sicherlich keine schlechte Idee davon erst einmal Abstand zu nehmen. Wobei es natürlich jedem Christen belassen ist einen interessierten Juden vom Christentum zu überzeugen.

 

Ich denke es ist zur Zeit wichtiger Atheisten und Moslems zu missionieren.

Nun, als Katholiken kennen wir ja die "Menschen Seiner Gnade". Wenn das schon Anhänger aller Religionen sein können, wäre es ja seltsam, wenn es ausgerechnet Juden nicht wären. Aber was Du als Grund schreibst ist ja erstens nicht speziell für eine, wenn überhaupt nennenswert erfolgte, Judenmission gültig, sondern für die Mission als solche. Was machen wir also als Kirche mit dem Missionsbefehl? Allen anderen gegenüber hat die Kirche nicht solche Bedenken, eine gute und den Namen auch verdienende Mission durchzuführen.

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