Jump to content

Priestermangel


Franciscus non papa

Recommended Posts

Der Priester hat die Weihe nicht zu seiner persönlichen Heiligung empfangen, sondern mit dem Auftrag, Gott und Seine Liebe den Menschen nahezubringen.

Mir scheint, Du stellst hier das nach-konziliare Priesterbild dar, das Siri ja offenbar ablehnt.

 

Vorkonziliar war es ja wohl so, dass der Priester aus Freude an der eigenen Heiligkeit praktisch für sich alleine das Messopfer zelebriert hat, und die Gläubigen durften von hinten andächtig dem Priester bei seiner Frömmigkeit zuschauen und sich an seiner Heiligkeit erbauen.

 

Jedenfalls fällt meine Studienzeit (1959-1964) ziemlich mit dem Konzil zusammen, aber man hat noch nicht gewusst, was letztlich Lehre des Konzils ist, als ich im Herbst 1964 Staatsexamen gemacht habe.

 

Außerdem habe ich fast nur Priester kennengelernt, die sich außer ihrem sakramentalen Wirken für die Menschen engagierten. Welch prächtige Kapläne gab es, die ihre Aufgabe darin sahen, der Jugend Glauben und christliches Leben nahezubringen und auch die Fröhlichkeit der Kinder Gottes,

Liebe Elima, lieber Sokrates,

auch meine Zustimmung ! Euer angeführtes Priesterbild ist mitunter ein wesentliches Argument, das für den Zölibat angeführt wird: dass der Priester in besonderer Weise ungeteilt für Gott und die Menschen da sein kann.

Jesus ist immer im Sinne seines Vaters auf die Menschen zugegangen die ihn brauchten.

Gottes- und Nächstenliebe gehören immer zusammen! Man kann Gott nicht lieben ohne den Nächsten !

Liebe Grüße

Gerlinde

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Priester hat die Weihe nicht zu seiner persönlichen Heiligung empfangen, sondern mit dem Auftrag, Gott und Seine Liebe den Menschen nahezubringen.

Mir scheint, Du stellst hier das nach-konziliare Priesterbild dar, das Siri ja offenbar ablehnt.

 

Vorkonziliar war es ja wohl so, dass der Priester aus Freude an der eigenen Heiligkeit praktisch für sich alleine das Messopfer zelebriert hat, und die Gläubigen durften von hinten andächtig dem Priester bei seiner Frömmigkeit zuschauen und sich an seiner Heiligkeit erbauen.

 

Jedenfalls fällt meine Studienzeit (1959-1964) ziemlich mit dem Konzil zusammen, aber man hat noch nicht gewusst, was letztlich Lehre des Konzils ist, als ich im Herbst 1964 Staatsexamen gemacht habe.

 

Außerdem habe ich fast nur Priester kennengelernt, die sich außer ihrem sakramentalen Wirken für die Menschen engagierten. Welch prächtige Kapläne gab es, die ihre Aufgabe darin sahen, der Jugend Glauben und christliches Leben nahezubringen und auch die Fröhlichkeit der Kinder Gottes,

Liebe Elima, lieber Sokrates,

auch meine Zustimmung ! Euer angeführtes Priesterbild ist mitunter ein wesentliches Argument, das für den Zölibat angeführt wird: dass der Priester in besonderer Weise ungeteilt für Gott und die Menschen da sein kann.

Jesus ist immer im Sinne seines Vaters auf die Menschen zugegangen die ihn brauchten.

Gottes- und Nächstenliebe gehören immer zusammen! Man kann Gott nicht lieben ohne den Nächsten !

Liebe Grüße

Gerlinde

Ich habe gerade bemerkt, dass ich etwas unklar ausgedrückt hatte: die v.a. in der Jugend- und Pfarrseelsorge engagierten Priester, von denen ich sprach, habe ich natürlich schon vor dem Konzil kennengelernt, in meiner Jugendzeit, in der ich mich auch für die kath. Jugendarbeit engagierte. (Es musste vorhin etwas schnell gehen, da ich bemerkte, dass ich beinahe wegen des Forums meinen Arzttermin versäumt hätte :huh::lol:;) ).

 

Nur aus dieser Prägung heraus und durch die ermutigende Persönlichkeit von Johannes XXIII habe ich mich wohl zum Studium für das Fach kath. Religionslehre an Höheren Schulen (wie es damals noch hieß) entschlossen.

bearbeitet von Elima
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Guten Morgen,

ein wesentlicher Grund " heute" Priester zu werden: die Sinnvermittlung für die Lebensbewältigung der Menschen ist heute notwendiger denn je.

Ich glaube, dass junge Menschen aber heute auch Angst haben, in diesem "Beruf" nicht ernst genommen zu werden.

Mitreden darf ich hier aber schon gelegentlich als Frau!?!

Liebe Grüße

Gerlinde

Liebe Gerlinde- Gesegnete Woche im Herrn. M.E. tragen die Medien und das "Priesterbild" das es heute vielfach gibt auch dazu bei, dass manche "abgeschreckt" werden. Es braucht schon etwas Kampfesmut und Widerstandskraft, um diesen Weg zu gehen. Mir scheint es auch wichtig, dass ein Glaubensklima geschaffen wird, damit Priesterberufungen gedeihen und wachsen können. Das fängt vor allem damit an, dass der Glaube in den Familien gelebt wird. In der Familie Gölles in der Steiermark ( Dechant Franz Gölles war viele Jahre lang Priester in meiner "Heimatgemeinde" am Land) sind einige Söhne Priester geworden, eine Tochter Ordensfrau.

Lieber Mariamante,

eine nicht leichte Aufgabe ist es auch heute als Priester Religionsunterricht zu erteilen. Die Kinder bringen wenig Vorwissen mit und nicht zuletzt leidet darunter auch der Unterricht.

Als ich vor einigen Jahren unseren Sohn einmal fragte, ob er nicht mal Priester werden möchte, gab er mir eine schockierende Antwort:"Glaubst du ich will einen Beruf , wo ich ausgelacht werde." Das waren seine Erfahrungen von anderen Schülern."

Liebe Grüße

Gerlinde

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich unterscheide, ob jemand sich aus egozentrischen Gründen (z.B. Karriere, Freizeit, Weltreisen) grundsätzlich gegen eine Familie entscheidet oder aus spirituellen Gründen für ein Leben im Dienst Gottes. Mit letzteren würde ich selbstverständlich eine gewisse Wehmut verbinden -- ersteres billige ich aus meiner persönlichen Ethik heraus nicht.

also grundsätzlich hat jeder mensch das recht, seinen für ihn als gut und richtig erkannten lebensentwurf zu leben zu versuchen. ob du das nun billigst oder nicht, ist dabei nebensache - was geht es dich an?

Wo habe ich eigentlich jemandem grundsätzlich das Recht abgesprochen, zu versuchen "seinen für ihn als gut und richtig erkannten Lebensentwurf" zu leben?

 

Einwand: Ich nehme an, all die fleißigen Nazischergen z.B. versuchten auch nur, ihre für sie "als gut und richtig erkannten Lebensentwurf" zu leben?

Aber das ist zugegebenermaßen ein gemeiner Einwand, nichtsdestotrotz ein legitimer -- lenkt allerdings vom Thema ab

 

Beste Grüße in Erwartung der Ketzertirade ... :huh:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Mariamante,

eine nicht leichte Aufgabe ist es auch heute als Priester Religionsunterricht zu erteilen. Die Kinder bringen wenig Vorwissen mit und nicht zuletzt leidet darunter auch der Unterricht.

Als ich vor einigen Jahren unseren Sohn einmal fragte, ob er nicht mal Priester werden möchte, gab er mir eine schockierende Antwort:"Glaubst du ich will einen Beruf , wo ich ausgelacht werde." Das waren seine Erfahrungen von anderen Schülern."

Liebe Grüße

Gerlinde

Stimmt, leicht ist es nicht. (Ein Bekannter von mir der Lehrer war ist froh, dass er in Pension ist). Bezügl. Relgionsunterricht kenne ich allerdings auch die Erfahrung eines Landpriesters: Der wollte unterrichten - und hat sicher auch einen guten Zugang zur Jugend (wie sich bei den Ministranten zeigte) - aber die Relgionslehrer baten ihn aufzuhören, da er ihnen "Stunden" wegnehmen würde. Was einem Priester sicher guttut: "Charisma" - das wirkt auch auf Jugendliche.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Mariamante,

wenn ein Geistlicher Religionsunterricht gibt und eine glaubwürdige Persönlichkeit ist, mit Kindern und Jugendlichen umgehen kann und einen engagierten Unterricht hält, dann haben die Schüler das Fach sehr gerne, da sie sich im Innersten angesprochen fühlen.

Wenn sie ,was wir auch schon erlebt haben, zu lange, nicht dem Alter entsprechende Texte auswendiglernen müssen und dann eine Stunde lang nur ausgefragt werden, dann ist das weniger erbauend.

Gruß und weiterhin viel Energie hier

Gerlinde

Heute hat erst wieder ein Schüler zu meinem Mann gesagt, dass Reli sein Lieblingfach ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Priester hat die Weihe nicht zu seiner persönlichen Heiligung empfangen, sondern mit dem Auftrag, Gott und Seine Liebe den Menschen nahezubringen.

Mir scheint, Du stellst hier das nach-konziliare Priesterbild dar, das Siri ja offenbar ablehnt.

 

Vorkonziliar war es ja wohl so, dass der Priester aus Freude an der eigenen Heiligkeit praktisch für sich alleine das Messopfer zelebriert hat, und die Gläubigen durften von hinten andächtig dem Priester bei seiner Frömmigkeit zuschauen und sich an seiner Heiligkeit erbauen.

 

Jedenfalls fällt meine Studienzeit (1959-1964) ziemlich mit dem Konzil zusammen, aber man hat noch nicht gewusst, was letztlich Lehre des Konzils ist, als ich im Herbst 1964 Staatsexamen gemacht habe.

 

Außerdem habe ich fast nur Priester kennengelernt, die sich außer ihrem sakramentalen Wirken für die Menschen engagierten. Welch prächtige Kapläne gab es, die ihre Aufgabe darin sahen, der Jugend Glauben und christliches Leben nahezubringen und auch die Fröhlichkeit der Kinder Gottes,

Liebe Elima, lieber Sokrates,

auch meine Zustimmung ! Euer angeführtes Priesterbild ist mitunter ein wesentliches Argument, das für den Zölibat angeführt wird: dass der Priester in besonderer Weise ungeteilt für Gott und die Menschen da sein kann.

Jesus ist immer im Sinne seines Vaters auf die Menschen zugegangen die ihn brauchten.

Gottes- und Nächstenliebe gehören immer zusammen! Man kann Gott nicht lieben ohne den Nächsten !

Liebe Grüße

Gerlinde

Ich habe gerade bemerkt, dass ich etwas unklar ausgedrückt hatte: die v.a. in der Jugend- und Pfarrseelsorge engagierten Priester, von denen ich sprach, habe ich natürlich schon vor dem Konzil kennengelernt, in meiner Jugendzeit, in der ich mich auch für die kath. Jugendarbeit engagierte. (Es musste vorhin etwas schnell gehen, da ich bemerkte, dass ich beinahe wegen des Forums meinen Arzttermin versäumt hätte :huh::lol:;) ).

 

Nur aus dieser Prägung heraus und durch die ermutigende Persönlichkeit von Johannes XXIII habe ich mich wohl zum Studium für das Fach kath. Religionslehre an Höheren Schulen (wie es damals noch hieß) entschlossen.

Liebe Elima,

ich selbst hatte auch in den letzten Jahren am Gymnasium einen sehr guten Religionslehrer. Nach 4o Jahren habe ich ihn vor kurzer Zeit in München ausfindig gemacht und ihm gesagt, dass er der beste Relilehrer war, den ich hatte. Er ist jetzt schon über 70 und hat sich gefreut, dass sich eine Schülerin nach so langer Zeit noch daran erinnert. Schade, dass er

wie er mir erzählte , sein Priesteramt in jungen Jahren aufgeben musste, da er eine Frau liebte ,die er heiraten wollte.

Ich hoffe es geht dir gesundheitlich gut! Ich glaube, ich war heute das letzte Mal im See schwimmen. Das kalte Wasser ersetzt mir die Mittagspause.

Dir alles Gute und stress dich nicht!

Liebe Grüße

Gerlinde

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vorkonziliar war es ja wohl so, dass der Priester aus Freude an der eigenen Heiligkeit praktisch für sich alleine das Messopfer zelebriert hat, und die Gläubigen durften von hinten andächtig dem Priester bei seiner Frömmigkeit zuschauen und sich an seiner Heiligkeit erbauen.

Es halt alt alles zwei Seiten. Der Priester auch. :huh:

Im Ernst: Wir unterscheiden die alte und die neue Form meist mit Hilfe des Ausdrucks "Vom Volkm abgewandt" bzw. "Dem Volk zugewandt". Man kann's aber auch andersrum sehen: In der alten Form tritt der Priester als Repräsentant des Volkes vor Gott hin und für es ein.

In der neuen tritt er als Repräsentant Gottes dem Volk entgegen.

So oder so: Er muss letztlich beides zugleich tun, und das ist an und für sich ein buchstäblich unmöglicher Job.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin mir nicht sicher, ob wir an einem Priestermangel leiden, oder vielleicht eher an einer Versorgungserwartung. Womöglich ist diese überzogene Erwartung sogar ein Grund für das Desinteresse an dieser Berufung.

Meine These: Wenn wir anfangen wirklich Kirche zu sein, werden aus dieser Kirche auch genügend Priester erwachsen. Ich jedenfalls hätte kein Problem damit, enkellos zu bleiben, wenn meine Kinder sich fürs Kloster oder den Priesterberuf entscheiden würden. Ich habe aber ein Problem damit, ihnen so eine Entscheidung heutzutage schmackhaft zu machen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin mir nicht sicher, ob wir an einem Priestermangel leiden, oder vielleicht eher an einer Versorgungserwartung. Womöglich ist diese überzogene Erwartung sogar ein Grund für das Desinteresse an dieser Berufung.

Meine These: Wenn wir anfangen wirklich Kirche zu sein, werden aus dieser Kirche auch genügend Priester erwachsen. Ich jedenfalls hätte kein Problem damit, enkellos zu bleiben, wenn meine Kinder sich fürs Kloster oder den Priesterberuf entscheiden würden. Ich habe aber ein Problem damit, ihnen so eine Entscheidung heutzutage schmackhaft zu machen.

Lieber Julis,

mir fällt auf, dass wir immer mehr Priester bekommen, die sich erst in reiferen Jahren für den Priesterberuf entschieden haben. Außerdem üben immer mehr ausländische Priester bei uns dieses Amt aus.

Ich hätte durchaus auch nichts dagegen, wenn mein Sohn den Wunsch hätte Priester zu werden.

Durch die pastorale Planung (Seelsorgeeinheiten), hat natürlich ein Priester nicht mehr die Zeit, die Menschen so persönlich zu kennen. Mit den Kirchgängern ist er sicher vertraut, aber Menschen, die nicht so aktiv sind oder sein können, erreicht er nur mehr selten oder gar nicht, zumal wenn er nicht am gleichen Ort wohnt. Die Gottesdienstzeiten, die auf 3 Orte verteilt werden müssen sind oft auch nicht (besonders für die Hausfrauen, die kochen müssen) so ideal. Gottesdienste gibt es auf die Woche verteilt nur noch zwei. (Sonntagsmesse eingeschlossen)

Das ist jetzt zwar eine ganz nüchterne Bestandsaufnahme, aber es fällt eben auf, wenn ich es mit früher vergleiche.

Liebe Grüße und einen gelungenen Tag

Gerlinde

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Mariamante,

wenn ein Geistlicher Religionsunterricht gibt und eine glaubwürdige Persönlichkeit ist, mit Kindern und Jugendlichen umgehen kann und einen engagierten Unterricht hält, dann haben die Schüler das Fach sehr gerne, da sie sich im Innersten angesprochen fühlen.

Liebe Gerlinde! Die Liebe und die Begeisterung von Geistlichen faszinieren nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern tragen auch dazu bei, dass Ministranten den Ruf Gottes zum Priestertum hören. Habe schon von einigen vernommen, dass sie durch einen von Glaube und Liebe erfüllten Priester in ihrer Berufung zum Priestertum gestärkt wurden.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin mir nicht sicher, ob wir an einem Priestermangel leiden, oder vielleicht eher an einer Versorgungserwartung.
Wenn man den "kärglichen Rest" an aktiven Katholiken betrachtet, die z.B. regelmäßig die hl. Messe mitfeiern, zur Beichte gehen - dann kann man vielleicht nicht von einem "Priestermangel" sprechen. Aber wer erlebt, wie in unseren Landen manche Priester mehrere Pfarren zu betreuen haben, wenig Priester geweiht werden, der darf sich zurecht Sorgen machen. M.E. ist es daher wichtig, vor allem in den Familien ein Klima zu schaffen, dass der Ruf zum Priestertum gehört wird. Es ist schön, wenn du selbst eine solche Entscheidung bei Angehörigen von dir respektieren würdest. Das ist aber nicht bei allen so. bearbeitet von Mariamante
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Überlegungen zum Thema Priestermangel

 

 

1. Gesamtgesellschaftliche Situation

 

Wie es sich leicht beobachten lässt, gibt es in unserer gegenwärtigen Gesellschaft eine Scheu davor, verbindliche Bindungen einzugehen.

 

Das gilt in allen Bereichen:

 

familiär – viele Menschen leben ohne Trauschein zusammen, viele Ehen scheitern.

 

im politischen Bereich: Parteien und Gewerkschaften leiden unter dem Schwund der Mitglieder

 

in der Freizeit: viele Vereine haben Nachwuchsprobleme – man geht heute eher ins Sportstudio als in einen Verein mit festen Trainingszeiten

die Chöre haben die gleichen Probleme, es lassen sich leichter Menschen finden für ein „Projekt“ als für dauerhafte Probenarbeit

 

 

Priester werden aber heisst: eine Lebensentscheidung treffen, seinem Bischof Gehorsam versprechen und das lebenslang.

 

2. Situation in den Gemeinden

 

Wenn ein junger Mensch heute überlegt einen geistlichen Beruf zu ergreifen, stößt er meist auf erstaunde Skepsis oder gar Widerspruch: „DU mit Deinen Fähigkeiten willst…???“

 

Es gibt wenige Vorbilder für einen werdenden Priester. Die Pfarrer werden überhäuft mit nicht seelsorgerischen Aufgaben, die Strukturen sind im Schwimmen, auch viele Bischöfe scheinen überfordert zu sein mit dem Lösen der strukturellen und finanziellen Schwierigkeiten, die geistlich-spirituelle Dimension tritt in den Hintergrund. Die einen (Bischöfe) sind autoritär, die anderen die Incarnation des „Vielleicht“, andere scheinen resigniert. Das Bild der Kirche ist diffus und durch skandalöse Vorgänge verdunkelt. Die Verkündigung scheint wenig von der befreienden und frohmachenden Wirkung des Glaubens zu vermitteln. Es scheint keine wirkliche Perspektive, keine Zielvorgabe zu geben. Alle zerren am Pfarrer, alles soll er können - aber die Weihe macht keinen Supermann aus dem Menschen.

 

WARUM also sollte heute ein junger Mensch Priester werden?

 

 

Das Wort Jesu gilt immer noch: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Bittet daher den Herrn der Ernte, Arbeiter zu auszusenden in seine Ernte.

 

Wie sieht es um die Ernte in den westlichen Ländern aus? Ist sie wirklich noch groß? Wollen die Leute überhaupt geerntet werden? Jesus spricht vom Herrn der Ernte. Das heisst wohl nichts anderes als das der Mensch nicht über den Umfang der Ernte bestimmen kann. Das Bild des Priesters in der modernen Gesellschaft wird wohl zu sehr von eigenen Leitbildern beeinflusst. Es ist wohl so, dass Gott die Ernte in den westlichen Industrieländern in den letzten Jahren ziemlich dürftig hat ausfallen lassen. Das kommt m.E. daher dass die Menschen die Ernte selber bestimmen wollen. U.a. soll das Bild des Priesters dem der Masse gleichgestellt werden. Gott aber will Erntehelfer die sich ganz in seiner Nähe befinden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn man den "kärglichen Rest" an aktiven Katholiken betrachtet, die z.B. regelmäßig die hl. Messe mitfeiern, zur Beichte gehen - dann kann man vielleicht nicht von einem "Priestermangel" sprechen.

lass das "vielleicht" ruhig weg. Wir haben einen Gläubigenmange und keinen Priestermangell!!

 

Lieben Gruß

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn man den "kärglichen Rest" an aktiven Katholiken betrachtet, die z.B. regelmäßig die hl. Messe mitfeiern, zur Beichte gehen - dann kann man vielleicht nicht von einem "Priestermangel" sprechen.

lass das "vielleicht" ruhig weg. Wir haben einen Gläubigenmange und keinen Priestermangell!!

 

Lieben Gruß

Und wieder ein Satz für das Phrasenschwein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Satz passt halt nur, wenn man sich die reinen Zahlen betrachtet und das Organisatorische außen vor lässt.

bearbeitet von Nursianer
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Satz passt halt nur, wenn man sich die reinen Zahlen betrachtet und das Organisatorische außen vor lässt.

stell lieber die Frage, wurum der Pastor all das "Organisatorische" machen muss. Denk an die Bibel, was steht da geschrieben:

 

Apg 6: "Es ist nicht recht, daß wir das Wort Gottes vernachlässigen und für den Tisch sorgen. Darum, Brüder, seht euch um und wählt aus eurer Mitte sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit; die wollen wir für diese Aufgabe bestellen".

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Priesterbilder lassen mich z.T. schmunzeln.

 

Die Idee, man müsse sich an alten Vorbildern orientieren, ist scheinbar in den Priesterseminarien weit verbreitet. Der Priester der ganz aus dem Heiligen Opfer lebt.

Leider wird dabei gerne übersehen, dass diese Leben aus dem Hl. Opfer unter ganz anderen Bedingungen stattfand. Oft war die personelle Ausstattung in den Gemeinden hervorragen: ein Pfarrer mit mehreren Kaplänen. Da konnte man sich die Arbeit ganz gut teilen. Und außerdem eine Pfarrherde, die damals noch so agierte mit dem Pfarre als Hirten und Pfarrherrn.

Junge Priester oder Priesteramtskandidaten, die diesem Bild anhängen wirken auf mich meist wie verwirrte Schäfchen. Sie versuchen hier in einer heile fromme aus dem Opfer geborene Welt zu leben und blenden dabei zum einen ihre eigenen Konflikte als auch die reale Welt eienr durchschnittlichen katholischen bundesdeutschen Pfarrgemeinde aus.

In eine Pfarrei kommt dann ein junger Mensch aus einer Scheinwelt, seiner selbst kaum bewusst mit einem Bild von Mensch, Gesellschaft und Kirche, das eher wenige Leute teilen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

mit einem Bild von Mensch, Gesellschaft und Kirche, das eher wenige Leute teilen.

 

Das Problem hatte schon Jesus. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Satz passt halt nur, wenn man sich die reinen Zahlen betrachtet und das Organisatorische außen vor lässt.

stell lieber die Frage, wurum der Pastor all das "Organisatorische" machen muss. Denk an die Bibel, was steht da geschrieben:

 

Apg 6: "Es ist nicht recht, daß wir das Wort Gottes vernachlässigen und für den Tisch sorgen. Darum, Brüder, seht euch um und wählt aus eurer Mitte sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit; die wollen wir für diese Aufgabe bestellen".

Das ist ein Missverständnis. Ich habe nicht gemeint, dass ein Priester soundsoviel der Organisation übernehmen muss. Es geht mehr um das organisatorische Moment beim Priestermangel.

 

Beispiel: Hatte man früher für 1000 Pfarreien 1000 Priester und je tausend Kirchgänger/praktizierende Katholiken, so kümmerten sich also 1000 Priester um 1.000.000 Gläubige. Heute sind aus den tausend Gläubigen meinetwegen 450 geworden, es sind also nur noch 450.000 Gläubige zu versorgen. Da macht es nichts, wenn es nur noch 450 Priester gibt. Problem: Es gibt immer noch 1000 Pfarreien, auf die sich die 450.000 Gläubige gleichmäßig verteilen. Das Argument, weniger Priester machen nichts, weil es weniger Gläubige ist eben insofern irrig, weil es nicht beachtet, dass sich die wenigen Gläubigen nach wie vor großflächig im Land verteilen und mitnichten irgendwo konzentriert anzufinden wären (wie etwa in der Urkirche). Es lässt die Organistionsstruktur der Kirche außer acht.

bearbeitet von Nursianer
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

mit einem Bild von Mensch, Gesellschaft und Kirche, das eher wenige Leute teilen.

 

Das Problem hatte schon Jesus. Grüße, KAM

 

 

Aber nicht bei den eigenen Leuten.

 

Doch. Immer mal wieder. Im Evangelium vorgestern gabs ein Beispiel. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Priesterbilder lassen mich z.T. schmunzeln.

 

Die Idee, man müsse sich an alten Vorbildern orientieren, ist scheinbar in den Priesterseminarien weit verbreitet. Der Priester der ganz aus dem Heiligen Opfer lebt.

Leider wird dabei gerne übersehen, dass diese Leben aus dem Hl. Opfer unter ganz anderen Bedingungen stattfand. Oft war die personelle Ausstattung in den Gemeinden hervorragen: ein Pfarrer mit mehreren Kaplänen. Da konnte man sich die Arbeit ganz gut teilen. Und außerdem eine Pfarrherde, die damals noch so agierte mit dem Pfarre als Hirten und Pfarrherrn.

Junge Priester oder Priesteramtskandidaten, die diesem Bild anhängen wirken auf mich meist wie verwirrte Schäfchen. Sie versuchen hier in einer heile fromme aus dem Opfer geborene Welt zu leben und blenden dabei zum einen ihre eigenen Konflikte als auch die reale Welt eienr durchschnittlichen katholischen bundesdeutschen Pfarrgemeinde aus.

In eine Pfarrei kommt dann ein junger Mensch aus einer Scheinwelt, seiner selbst kaum bewusst mit einem Bild von Mensch, Gesellschaft und Kirche, das eher wenige Leute teilen.

 

 

 

Die arme Pfarrei! Der arme Pfarrer. der einen solchen Kaplan in die Realitäten christlichen Lebens einweisen muss!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Priesterbilder lassen mich z.T. schmunzeln.

 

Die Idee, man müsse sich an alten Vorbildern orientieren, ist scheinbar in den Priesterseminarien weit verbreitet. Der Priester der ganz aus dem Heiligen Opfer lebt.

Leider wird dabei gerne übersehen, dass diese Leben aus dem Hl. Opfer unter ganz anderen Bedingungen stattfand. Oft war die personelle Ausstattung in den Gemeinden hervorragen: ein Pfarrer mit mehreren Kaplänen. Da konnte man sich die Arbeit ganz gut teilen. Und außerdem eine Pfarrherde, die damals noch so agierte mit dem Pfarre als Hirten und Pfarrherrn.

Junge Priester oder Priesteramtskandidaten, die diesem Bild anhängen wirken auf mich meist wie verwirrte Schäfchen. Sie versuchen hier in einer heile fromme aus dem Opfer geborene Welt zu leben und blenden dabei zum einen ihre eigenen Konflikte als auch die reale Welt eienr durchschnittlichen katholischen bundesdeutschen Pfarrgemeinde aus.

In eine Pfarrei kommt dann ein junger Mensch aus einer Scheinwelt, seiner selbst kaum bewusst mit einem Bild von Mensch, Gesellschaft und Kirche, das eher wenige Leute teilen.

 

 

 

Die arme Pfarrei! Der arme Pfarrer. der einen solchen Kaplan in die Realitäten christlichen Lebens einweisen muss!

 

Ich weiß ja nicht, wer bei Euch so geweiht wird, hier jedenfalls wurden Priesterweihen in den letzten Jahren von der Damenwelt immer mit: Schade! quittiert. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...