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Priestermangel


Franciscus non papa

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Ennasus, ich habe nicht verstanden, in welchem Bezug deine Antwort zu meiner steht ...??? a015.gif

 

Entschuldigung, das hatte ich übersehen: es hat sich darauf bezogen, dass ich nicht so sicher bin, dass die, die "nicht egozentrische Gründe" für ein Priesterdasein angeben, wirklich geeigneter sind als die, die sich ihrer Bedürfnisse bewusst sind. Ideale können sehr leicht dazu dienen, sich den Blick auf die Wirklichkeit zu ersparen.

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Überlegungen zum Thema Priestermangel

 

 

1. Gesamtgesellschaftliche Situation

 

Wie es sich leicht beobachten lässt, gibt es in unserer gegenwärtigen Gesellschaft eine Scheu davor, verbindliche Bindungen einzugehen.

 

Das gilt in allen Bereichen:

 

familiär – viele Menschen leben ohne Trauschein zusammen, viele Ehen scheitern.

 

im politischen Bereich: Parteien und Gewerkschaften leiden unter dem Schwund der Mitglieder

 

in der Freizeit: viele Vereine haben Nachwuchsprobleme – man geht heute eher ins Sportstudio als in einen Verein mit festen Trainingszeiten

die Chöre haben die gleichen Probleme, es lassen sich leichter Menschen finden für ein „Projekt“ als für dauerhafte Probenarbeit

 

 

Priester werden aber heisst: eine Lebensentscheidung treffen, seinem Bischof Gehorsam versprechen und das lebenslang.

 

2. Situation in den Gemeinden

 

Wenn ein junger Mensch heute überlegt einen geistlichen Beruf zu ergreifen, stößt er meist auf erstaunde Skepsis oder gar Widerspruch: „DU mit Deinen Fähigkeiten willst…???“

 

Es gibt wenige Vorbilder für einen werdenden Priester. Die Pfarrer werden überhäuft mit nicht seelsorgerischen Aufgaben, die Strukturen sind im Schwimmen, auch viele Bischöfe scheinen überfordert zu sein mit dem Lösen der strukturellen und finanziellen Schwierigkeiten, die geistlich-spirituelle Dimension tritt in den Hintergrund. Die einen (Bischöfe) sind autoritär, die anderen die Incarnation des „Vielleicht“, andere scheinen resigniert. Das Bild der Kirche ist diffus und durch skandalöse Vorgänge verdunkelt. Die Verkündigung scheint wenig von der befreienden und frohmachenden Wirkung des Glaubens zu vermitteln. Es scheint keine wirkliche Perspektive, keine Zielvorgabe zu geben. Alle zerren am Pfarrer, alles soll er können - aber die Weihe macht keinen Supermann aus dem Menschen.

 

WARUM also sollte heute ein junger Mensch Priester werden?

 

Weil es jenseits der Scheu sehr wohl möglich ist, Verbindlichkeiten einzugehen und zu halten.

 

Und in der Gemeinde? Er ist der Pfarrer - er sollte sich nicht so viel aufbürden lassen, sondern nur das tun, was außer ihm niemand tun kann. Und wenn es keine Zielvorgabe geben sollte - prima, dann kann er seine eigene leben. Was sollte ihn hindern, die befeiende und frohmachende Wirkung des Glaubens zu vermitteln?

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Ach weißt du, ich glaube, dass es immer mehr darum geht, das sich das Heilige im Alltag inkarnieren darf. Dass die Trennung von "heilig" und "profan" immer mehr aufgehoben werden muss.

Wenn das profane vom Heiligen ganz durchdrungen ist, dann ist die Schöpfung vollendet.

dies zu erreichen ist ein erstrebenswertes Zeil, doch Gott wird dieses Vollbringen und hat es schon vollbracht, doch in unserer menschlichen Gebrochenheit nehmen wir dieses so nicht mehr war. Deswegen wird es immer eine Trennung vom Heiligen und Profanen geben, wir Menschen können diese beiden Seiten nicht zusammen bringen, wir können vielleicht nur die Distanz verringern.

Aufgabe eines Preisters ist im Profanen das Heilige zu erkennen und im Heiligen auch das Profane zu sehen und beides den Menschen durch sein Art des Lebens zu erschließen.

 

Walter

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Ach weißt du, ich glaube, dass es immer mehr darum geht, das sich das Heilige im Alltag inkarnieren darf. Dass die Trennung von "heilig" und "profan" immer mehr aufgehoben werden muss.

Wenn das profane vom Heiligen ganz durchdrungen ist, dann ist die Schöpfung vollendet.

dies zu erreichen ist ein erstrebenswertes Zeil, doch Gott wird dieses Vollbringen und hat es schon vollbracht, doch in unserer menschlichen Gebrochenheit nehmen wir dieses so nicht mehr war. Deswegen wird es immer eine Trennung vom Heiligen und Profanen geben, wir Menschen können diese beiden Seiten nicht zusammen bringen, wir können vielleicht nur die Distanz verringern.

Aufgabe eines Preisters ist im Profanen das Heilige zu erkennen und im Heiligen auch das Profane zu sehen und beides den Menschen durch sein Art des Lebens zu erschließen.

 

Walter

Das Heilige kann dort Fleisch werden, wo ein Mensch bereit ist dazu. Sich bereitet hat und sich bereiten hat lassen. Die Distanz können wir nicht verringern, sondern wir können uns davon durchdringen lassen und aufhören die Wirklichkeit zu zu spalten. Indem wir alles um uns in seiner Einmaligkeit und in seiner einmaligen Bedeutung und in seinem leuchtendem Sinn erkennen, mit ihm in Beziehung treten, es wertschätzen, uns von ihm verändern lassen. Indem wir lieben.

Dafür braucht es keine Amtspriester - zu einem Priestertum in diesem Sinn sind wir alle berufen

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Oh, das wollte ich damit nicht sagen. Sie sind einfach nur gewachsen in ihrer Beziehungsfähigkeit, haben eine Ahnung dvaon bekommen, was das Liebesgebot meint. Und haben u.a. verstanden, dass wirkliche Liebe immer auf ein konkretes Gegenüber gerichtet ist.
Dass Menschen - Priester- zunehmen an "Gnade und Heiligkeit" und an Liebe ist natürlich zu begrüßen - vor allem wenn der Priester die höchste Liebe übt: Nämlich die Menschen zu Gott führt und zu ihrer tiefsten, eigenen Berufung. Die Schrift sagt dazu: "Machte alle zu meinen Jüngern'".
Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich spüre, dass jede zu konkrete Formulierung in diesem Bereich, jedes zu genaue Wissen, wie diese Beziehung zum Göttlichen auszuschauen hat, mehr von Gott aussperrt als dass es ihm den Weg öffnet.
Ist damit aber nicht die Gefahr gegeben, dass dann "etwas" überbleibt, das zugleich alles und nichts ist? Es gibt ein auf mich komisch wirkendes Lied im Gotteslob, wo gesungen wird: "überall bist du und nirgends". Das sieht fast nach einer Gottesauflösung auf- als hätte sich Gott uns nicht geoffenbart und als wüßten wir nichts von ihm.
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Ach weißt du, ich glaube, dass es immer mehr darum geht, das sich das Heilige im Alltag inkarnieren darf. Dass die Trennung von "heilig" und "profan" immer mehr aufgehoben werden muss.

Entschuldigung, wenn ich ignorante Kuh :huh: darauf herumreite, aber die Aufhebung der Trennung von "heilig" und "profan" führt zu nichts anderem als der völligen Abschaffung der Heiligkeit, mithin zur Durchgängigen Profanisierung der Welt -- mithin zu dem, was der aktuelle Zeitgeist ist.

 

Das ist eine pantheistische Vorstellung, eine Vorstellung von Welt als einer vollständigen Inkarnation Gottes, durchgängig determiniert -- eine Vorstellung, die m.A.n. sich selbst vollständig widerspricht.

 

Aber vielleicht macht es ja die Größe Gottes und seine Transzendenz aus, selbst noch darüber zu stehen ... womit wir wieder bei der "umstrittenen" Regensburger Vorlesung Benedikt XVI. sind. :lol:

 

Und dass Askese wegwandern muss von einer Konzentration auf die Sexualität dorthin, dass ich mich enthalte von allem, was dem andern schadet.

Letzteres ist in der Tat eine äußerst profane Binsenweisheit: "Was du nicht willst, das man dir tu ..."

Und zu glauben, daß Ehelosigkeit resp. Keuschheit eine auf Sexualität beschränkte Form der Askese ist, kommt mir arg beschränkt vor ... ;)

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Ach weißt du, ich glaube, dass es immer mehr darum geht, das sich das Heilige im Alltag inkarnieren darf. Dass die Trennung von "heilig" und "profan" immer mehr aufgehoben werden muss.

Und dass Askese wegwandern muss von einer Konzentration auf die Sexualität dorthin, dass ich mich enthalte von allem, was dem andern schadet.

Der Priester hat in besonderer Weise die Aufgabe, den Menschen zu Gott, und Gott zu den Menschen zu bringen. Insofern "Heiligkeit" die besondere Innewohnung Gottes bedeutet, ist das Streben nach Heiligkeit für den Priester wichtig. Solange wir Gott ausgrenzen, unsere eigenen Wege gehen und (horrible dictu !) sündigen, wird es die Trennung von heilig und profan geben. Askese- möchte ich ergänzend hinzufügen- sollte sich auch von dem enthalten, was mir selbst schadet.
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Die Distanz können wir nicht verringern, sondern wir können uns davon durchdringen lassen und aufhören die Wirklichkeit zu zu spalten. Indem wir alles um uns in seiner Einmaligkeit und in seiner einmaligen Bedeutung und in seinem leuchtendem Sinn erkennen, mit ihm in Beziehung treten, es wertschätzen, uns von ihm verändern lassen. Indem wir lieben.

Dafür braucht es keine Amtspriester - zu einem Priestertum in diesem Sinn sind wir alle berufen

Gott selbst hat nach dem Glauben der röm. kath. Kirche das Weihepriestertum eingesetzt. Daher brauchen wir Amtspriester. Und ich danke Gott von Herzen, dass er uns auf diesem Wege Gnade und Hilfe schenkt. Die Priester die ihre Weihe leben sind ein "Herzensgeschenk Gottes" - in ihnen schenkt Jesus uns sein Herz.
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Ideale können sehr leicht dazu dienen, sich den Blick auf die Wirklichkeit zu ersparen.
Ideale sind doch auch die belebende Kraft, die Wirklichkeit zu verändern und nicht zu erstarren. Priester sind sicher auch in dem Sinne "Idealisten" indem sie glauben, dass sie mit Gottes Kraft die Herzen der Menschen bewegen und verändern können.
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Und zu glauben, daß Ehelosigkeit resp. Keuschheit eine auf Sexualität beschränkte Form der Askese ist, kommt mir arg beschränkt vor ... :huh:

 

 

Das Eheverbot der Priesterehen-Verbieter hat sich wahrscheinlich hauptsächlich auf Sexualität, Erbansprüche und Verfügbarkeit der Priester bezogen. – Irgendwie habe ich die Herren von damals im Verdacht, dass eine Partnerschaft mit Körper, Herz und Geist mit einer Frau ihrem Weltbild fremd war. Enge Beziehungen hatten sie wahrscheinlich mit Freunden und Verwandten ihres Geschlechts, ebenso die Frauen. Die Gattin hatte eine (hoch-respektierte) andere Funktion. – Es ist zwar bekannt, dass es seit der Antike auch andere Glücksfälle von Ehe-Partnerschaften gab, aber es als den Regelfall anzustreben, ist m.W. eine Idee des europäischen Bürgertums des 18. Jahrhunderts gewesen.

 

(Weiß jemand hier darüber Bescheid? D.h. welchen „Anforderungen“ eine ideale Gattin früher gerecht werden sollte?)

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Ist damit aber nicht die Gefahr gegeben, dass dann "etwas" überbleibt, das zugleich alles und nichts ist? Es gibt ein auf mich komisch wirkendes Lied im Gotteslob, wo gesungen wird: "überall bist du und nirgends". Das sieht fast nach einer Gottesauflösung auf- als hätte sich Gott uns nicht geoffenbart und als wüßten wir nichts von ihm.
Nein, Peter, er löst sich nicht auf. Er wird ungreifbarer und gleichzeitig kommt er viel viel näher.

Er IST überall, alles ist in ihm geborgen und er ist in uns als "Bund zwischen Gott und dem Menschen". Als Wort, das uns anspricht, als Anreden und Rufen und Fragen und als Antwort. Und doch ist "er" nirgends, nicht fassbar und greifbar, erst recht wenn man ihn zu konkret packen und in die Tasche stecken will.

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Entschuldigung, wenn ich ignorante Kuh :huh: darauf herumreite, aber die Aufhebung der Trennung von "heilig" und "profan" führt zu nichts anderem als der völligen Abschaffung der Heiligkeit, mithin zur Durchgängigen Profanisierung der Welt -- mithin zu dem, was der aktuelle Zeitgeist ist.
Was ist eine Profanisierung der Welt? Was ist der Zeitgeist?

Du kannst das Heilige nicht abschaffen, nie und nimmer, aber du kannst verhindern, dass es Fleisch wird in der Welt. Du kannst verhindern, dass die Welt sich heiligt (wobei das Auftrag wäre: x-mal gibt es im AT den Auftrag, alles "Gerät" - Altäre, Gold, Silber, Geschirr, Wohnungen usw - zu salben und zu heiligen: Oder Paulus immer wieder : " Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?" oder "Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn der Tempel Gottes ist heilig; der seid ihr.")

Das ist eine pantheistische Vorstellung, eine Vorstellung von Welt als einer vollständigen Inkarnation Gottes, durchgängig determiniert -- eine Vorstellung, die m.A.n. sich selbst vollständig widerspricht.
Nein, das ist nicht pantheistsich, das ist zutiefst christlich (und es bedeutet absolut nicht, dass sich alles in Einheitsbrei auflöst. Das "unvermischt und ungetrennt" gilt auch hier)
Und dass Askese wegwandern muss von einer Konzentration auf die Sexualität dorthin, dass ich mich enthalte von allem, was dem andern schadet.

Letzteres ist in der Tat eine äußerst profane Binsenweisheit: "Was du nicht willst, das man dir tu ..."

Und zu glauben, daß Ehelosigkeit resp. Keuschheit eine auf Sexualität beschränkte Form der Askese ist, kommt mir arg beschränkt vor ... :lol:

Ich hatte dich so verstanden - Was meinst du denn mit Notwendigkeit der Askese im Zusammenhang mit Priestern?

Und zur profanen Binsenweisheit: Die goldene Regel hatte ich nicht gemeint. (Obwohl nicht einmal die immer so leicht umzusetzen ist)

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Ideale können sehr leicht dazu dienen, sich den Blick auf die Wirklichkeit zu ersparen.
Ideale sind doch auch die belebende Kraft, die Wirklichkeit zu verändern und nicht zu erstarren. Priester sind sicher auch in dem Sinne "Idealisten" indem sie glauben, dass sie mit Gottes Kraft die Herzen der Menschen bewegen und verändern können.
Ja natürlich, Ideale können auch Ansporn zu Veränderung sein. Der Priesteridealismus von dem du schreibst, führt aber irre leicht dahin, dass man die Ideale in andern Menschen verwirklicht sehen möchte und übersieht, wieviel Veränderungsbedarf im eigenen Herzen wäre.
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, aber die Aufhebung der Trennung von "heilig" und "profan" führt zu nichts anderem als der völligen Abschaffung der Heiligkeit, mithin zur Durchgängigen Profanisierung der Welt -- mithin zu dem, was der aktuelle Zeitgeist ist.

 

Es könnte aber auch umgekehrt sein.

Zeigt nicht das benediktinische Ideal von Ora et labora, dass es schon früh die Bestrebung war Gott auch in der alltäglichen Verrichtung zu verehren.

 

Das ist eine pantheistische Vorstellung, eine Vorstellung von Welt als einer vollständigen Inkarnation Gottes, durchgängig determiniert -- eine Vorstellung, die m.A.n. sich selbst vollständig widerspricht.

 

Es könnte aber auch dei Aufhebung der gnostischen Vorstellung bedeuten, dass das Dieseitige jedenfalls böse ist.

 

Und zu glauben, daß Ehelosigkeit resp. Keuschheit eine auf Sexualität beschränkte Form der Askese ist, kommt mir arg beschränkt vor ...

 

Warum? Es ist doch zumindest, die Vorstellung, dass Ehelosigkeit Voraussetzung der Askese ist.

 

Ich übersetze derzeit für die Diplomarbeit meiner Frau einen mittelalterlichen Heilsspiegel.

Diese Heilsspiegel waren in der damalige Zeit stark verbreitet und als Anleitung für die Predigten hoch geschätzt. Der Mönch der ihn verfasste schreibt sinngemäß, dass Rot die Farbe der Keuschheit ist, weil es auch die Farbe des Martyriums ist und Keuschheit eine Sondertorm des Martyriums sei.

bearbeitet von wolfgang E.
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Ideale können sehr leicht dazu dienen, sich den Blick auf die Wirklichkeit zu ersparen.
Ideale sind doch auch die belebende Kraft, die Wirklichkeit zu verändern und nicht zu erstarren. Priester sind sicher auch in dem Sinne "Idealisten" indem sie glauben, dass sie mit Gottes Kraft die Herzen der Menschen bewegen und verändern können.
Ja natürlich, Ideale können auch Ansporn zu Veränderung sein. Der Priesteridealismus von dem du schreibst, führt aber irre leicht dahin, dass man die Ideale in andern Menschen verwirklicht sehen möchte und übersieht, wieviel Veränderungsbedarf im eigenen Herzen wäre.
Liebe Susanne: Meines Erachtens ist der Priester zuerst berufen und gerufen, das hohe Ideal der Ganzhingabe an Gott und die Menschen zu verwirklichen. Der Priester hat daher zuerst an sich selbst hohe Ansprüche zu stellen. Ein Wort von P.Pio:: "Heilige dich und heilige die anderen."
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Das Eheverbot der Priesterehen-Verbieter hat sich wahrscheinlich hauptsächlich auf Sexualität, Erbansprüche und Verfügbarkeit der Priester bezogen. – Irgendwie habe ich die Herren von damals im Verdacht, dass eine Partnerschaft mit Körper, Herz und Geist mit einer Frau ihrem Weltbild fremd war. Enge Beziehungen hatten sie wahrscheinlich mit Freunden und Verwandten ihres Geschlechts, ebenso die Frauen. Die Gattin hatte eine (hoch-respektierte) andere Funktion. – Es ist zwar bekannt, dass es seit der Antike auch andere Glücksfälle von Ehe-Partnerschaften gab, aber es als den Regelfall anzustreben, ist m.W. eine Idee des europäischen Bürgertums des 18. Jahrhunderts gewesen.

 

(Weiß jemand hier darüber Bescheid? D.h. welchen „Anforderungen“ eine ideale Gattin früher gerecht werden sollte?)

M.E. soll der Priester für viele Menschen da sein. Wenn Paulus in der bekannten Stelle bezüglich Ehelosigkeit schreibt, dass jene, die sich Gott ganz hingeben es "freier " tun können, wenn sie ledig bleiben, dann sehe ich darin einen Hinweis: Der Priester ist durch die Ehelosigkeit freier, vielen Menschen zu dienen. Beispiel: Mitten in der Nacht stirbt jemand- der Priester wird gerufen. Wenn er verheiratet wäre, Kinder und Frau hätte- könnte er solchen Rufen vielleicht gar nicht so ungehindert nachkommen. Entweder würde also dass Familienleben darunter leiden- oder die dem Priester anvertrauten Menschen. Ich halte es daher für äußerst sinnvoll, dass der Priester ehelos lebt- und somit ist der Zölbat für jene "die es fassen können" ein großer Segen.
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M.E. soll der Priester für viele Menschen da sein. Wenn Paulus in der bekannten Stelle bezüglich Ehelosigkeit schreibt, dass jene, die sich Gott ganz hingeben es "freier " tun können, wenn sie ledig bleiben, dann sehe ich darin einen Hinweis: Der Priester ist durch die Ehelosigkeit freier, vielen Menschen zu dienen. Beispiel: Mitten in der Nacht stirbt jemand- der Priester wird gerufen. Wenn er verheiratet wäre, Kinder und Frau hätte- könnte er solchen Rufen vielleicht gar nicht so ungehindert nachkommen. Entweder würde also dass Familienleben darunter leiden- oder die dem Priester anvertrauten Menschen. Ich halte es daher für äußerst sinnvoll, dass der Priester ehelos lebt- und somit ist der Zölbat für jene "die es fassen können" ein großer Segen.

Lieber Peter,

 

wenn tatsächlich nur ehelose Menschen solchen Rufen mitten in der Nacht (oder zu sonstigen Zeiten, wo das Familienleben leiden könnte) ungehindert nachkommen könnten, dann bräuchte es noch einige weitere Berufssparten mit Zölibat: Ärzte, Hebammen, Apotheker, Sanitäter, Rettungsmannschaften, Sicherheitsbeauftragte, Feuerwehrleute etc. usw.

 

Oder auch umgekehrt: Wer meint, ungewöhnliche und z.T. unvorhersehbare Dienstzeiten seien nicht mit Familienleben vereinbar, der hat zahlreiche Ansprechpartner, die er befragen kann, wie sie das unter einen Hut bekommen.

 

Ich möchte ja gar nicht bestreiten, dass der Zölibat für einen Priester ein großer Segen sein kann - aber die Begründung, dass bei Rufen mitten in der Nacht zwangsläufig Familie oder Rufender leiden müsse, die Begründung ist nicht sonderlich gut.

Und noch als Randbemerkung: Wäre dem so, dürfte kein Bischof einen verheirateten Familienvater zum Priester weihen, wie es gelegentlich vorkommt.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Ach weißt du, ich glaube, dass es immer mehr darum geht, das sich das Heilige im Alltag inkarnieren darf. Dass die Trennung von "heilig" und "profan" immer mehr aufgehoben werden muss.

Wenn das profane vom Heiligen ganz durchdrungen ist, dann ist die Schöpfung vollendet.

dies zu erreichen ist ein erstrebenswertes Zeil, doch Gott wird dieses Vollbringen und hat es schon vollbracht, doch in unserer menschlichen Gebrochenheit nehmen wir dieses so nicht mehr war. Deswegen wird es immer eine Trennung vom Heiligen und Profanen geben, wir Menschen können diese beiden Seiten nicht zusammen bringen, wir können vielleicht nur die Distanz verringern.

Aufgabe eines Preisters ist im Profanen das Heilige zu erkennen und im Heiligen auch das Profane zu sehen und beides den Menschen durch sein Art des Lebens zu erschließen.

 

Walter

Das Heilige kann dort Fleisch werden, wo ein Mensch bereit ist dazu. Sich bereitet hat und sich bereiten hat lassen. Die Distanz können wir nicht verringern, sondern wir können uns davon durchdringen lassen und aufhören die Wirklichkeit zu zu spalten. Indem wir alles um uns in seiner Einmaligkeit und in seiner einmaligen Bedeutung und in seinem leuchtendem Sinn erkennen, mit ihm in Beziehung treten, es wertschätzen, uns von ihm verändern lassen. Indem wir lieben.

Dafür braucht es keine Amtspriester - zu einem Priestertum in diesem Sinn sind wir alle berufen

Doch dazu brauchen wir auch die Amstpriester, die sind zwar nicht losgelöst vom Priestertum aller Gläubigen. Durch eine Wechselbeziehung zwischen dem Priesterum aller Gläubigen und den Amtspriestern, kann dieses Distanz von profan und heilig in uns weniger werden. Wenn du den Amstpreister dabei nicht haben willst, konzentrierst du dich nur auf eine Seite und trägst dadurch genau zur Spaltung bei, die du so nicht willst.

 

Walter

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Das Eheverbot der Priesterehen-Verbieter hat sich wahrscheinlich hauptsächlich auf Sexualität, Erbansprüche und Verfügbarkeit der Priester bezogen. – Irgendwie habe ich die Herren von damals im Verdacht, dass eine Partnerschaft mit Körper, Herz und Geist mit einer Frau ihrem Weltbild fremd war. Enge Beziehungen hatten sie wahrscheinlich mit Freunden und Verwandten ihres Geschlechts, ebenso die Frauen. Die Gattin hatte eine (hoch-respektierte) andere Funktion. – Es ist zwar bekannt, dass es seit der Antike auch andere Glücksfälle von Ehe-Partnerschaften gab, aber es als den Regelfall anzustreben, ist m.W. eine Idee des europäischen Bürgertums des 18. Jahrhunderts gewesen.

 

(Weiß jemand hier darüber Bescheid? D.h. welchen „Anforderungen" eine ideale Gattin früher gerecht werden sollte?)

M.E. soll der Priester für viele Menschen da sein. Wenn Paulus in der bekannten Stelle bezüglich Ehelosigkeit schreibt, dass jene, die sich Gott ganz hingeben es "freier " tun können, wenn sie ledig bleiben, dann sehe ich darin einen Hinweis: Der Priester ist durch die Ehelosigkeit freier, vielen Menschen zu dienen. Beispiel: Mitten in der Nacht stirbt jemand- der Priester wird gerufen. Wenn er verheiratet wäre, Kinder und Frau hätte- könnte er solchen Rufen vielleicht gar nicht so ungehindert nachkommen. Entweder würde also dass Familienleben darunter leiden- oder die dem Priester anvertrauten Menschen. Ich halte es daher für äußerst sinnvoll, dass der Priester ehelos lebt- und somit ist der Zölbat für jene "die es fassen können" ein großer Segen.
Das ist einfach kein wirklich gutes Argument. Mein Mann ist Mediziner - was meinst du wie oft der Nachtdienst und Wochenenddienst hat bzw wie oft in der Nacht bei uns das Telefon läutet?

Ich hab trotzdem noch nie gehört, dass jemand meint, er müsse sich zwischen seinem Beruf und der Familie entscheiden. Offensichtlich findet man eine solche Konstellation bei Ärzten durchaus kompatibel (oder geht man davon aus, dass Ärztefamilien belastbarer sind als Pfarrersfamilien :huh: ?)

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Ach weißt du, ich glaube, dass es immer mehr darum geht, das sich das Heilige im Alltag inkarnieren darf. Dass die Trennung von "heilig" und "profan" immer mehr aufgehoben werden muss.

Wenn das profane vom Heiligen ganz durchdrungen ist, dann ist die Schöpfung vollendet.

dies zu erreichen ist ein erstrebenswertes Zeil, doch Gott wird dieses Vollbringen und hat es schon vollbracht, doch in unserer menschlichen Gebrochenheit nehmen wir dieses so nicht mehr war. Deswegen wird es immer eine Trennung vom Heiligen und Profanen geben, wir Menschen können diese beiden Seiten nicht zusammen bringen, wir können vielleicht nur die Distanz verringern.

Aufgabe eines Preisters ist im Profanen das Heilige zu erkennen und im Heiligen auch das Profane zu sehen und beides den Menschen durch sein Art des Lebens zu erschließen.

 

Walter

Das Heilige kann dort Fleisch werden, wo ein Mensch bereit ist dazu. Sich bereitet hat und sich bereiten hat lassen. Die Distanz können wir nicht verringern, sondern wir können uns davon durchdringen lassen und aufhören die Wirklichkeit zu zu spalten. Indem wir alles um uns in seiner Einmaligkeit und in seiner einmaligen Bedeutung und in seinem leuchtendem Sinn erkennen, mit ihm in Beziehung treten, es wertschätzen, uns von ihm verändern lassen. Indem wir lieben.

Dafür braucht es keine Amtspriester - zu einem Priestertum in diesem Sinn sind wir alle berufen

Doch dazu brauchen wir auch die Amstpriester, die sind zwar nicht losgelöst vom Priestertum aller Gläubigen. Durch eine Wechselbeziehung zwischen dem Priesterum aller Gläubigen und den Amtspriestern, kann dieses Distanz von profan und heilig in uns weniger werden. Wenn du den Amstpreister dabei nicht haben willst, konzentrierst du dich nur auf eine Seite und trägst dadurch genau zur Spaltung bei, die du so nicht willst.

 

Walter

Solange es ihn gibt, will ich ihn schon dabeihaben. Ich will am liebsten alle dabeihaben. Ich bezweifle nur, dass es das Amt in seiner derzeitigen Form für die Überwindung des Spalts braucht.
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hallo

 

Lieber Mariamante,

wenn ein Geistlicher Religionsunterricht gibt und eine glaubwürdige Persönlichkeit ist, mit Kindern und Jugendlichen umgehen kann und einen engagierten Unterricht hält, dann haben die Schüler das Fach sehr gerne, da sie sich im Innersten angesprochen fühlen.

Liebe Gerlinde! Die Liebe und die Begeisterung von Geistlichen faszinieren nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern tragen auch dazu bei, dass Ministranten den Ruf Gottes zum Priestertum hören. Habe schon von einigen vernommen, dass sie durch einen von Glaube und Liebe erfüllten Priester in ihrer Berufung zum Priestertum gestärkt wurden.

 

nachdem ich jetzt bis zu diesem Posting gelesen habe, erscheint es mir wichtig mitzuteilen, dass meiner Meinung nach das Thema etwas genauer formuliert gehörte. Wir haben mMn grundsätzlich keinen Mangel an Priestern, sondern 'nur' einen Mangel an solchen Priestern, die das ein 'besonderes' Priestertum, nämlich das mit Zölibat etc. verbundene, leben.

 

alles Liebe

 

Angelika

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Wenn man den "kärglichen Rest" an aktiven Katholiken betrachtet, die z.B. regelmäßig die hl. Messe mitfeiern, zur Beichte gehen - dann kann man vielleicht nicht von einem "Priestermangel" sprechen.

lass das "vielleicht" ruhig weg. Wir haben einen Gläubigenmange und keinen Priestermangell!!

 

Lieben Gruß

Und wieder ein Satz für das Phrasenschwein.

 

danke.

Ich frage mich, was solch eine Behauptung soll. Priester sind nichts anderes als Gläubige. Wir können ja vielleicht (oder auch tatsächlich) unsere Kirche durch weltliche Strukturen totstrukturieren, dann hat sich das Problem des Priestermangels mangels Gläubigen ganz von alleine erledigt. Nein, ich entschuldige mich nicht für meine sarkastischen Formulierungen

 

Alles Liebe

 

Angelika

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mit einem Bild von Mensch, Gesellschaft und Kirche, das eher wenige Leute teilen.

 

Das Problem hatte schon Jesus. Grüße, KAM

 

nur mit dem kleinen Unterschied, dass dieser Jesus mir mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen schien, während mir manch frommer junger Kaplan eher so mindestens 25 cm über dem Boden zu schweben scheint mit dem Kopf über den Wolken, so dass der Blick auf die harte Realität nicht mehr möglich ist

 

alles Liebe

 

Angelika

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Hallo

Die Priesterbilder lassen mich z.T. schmunzeln.

 

Die Idee, man müsse sich an alten Vorbildern orientieren, ist scheinbar in den Priesterseminarien weit verbreitet. Der Priester der ganz aus dem Heiligen Opfer lebt.

Leider wird dabei gerne übersehen, dass diese Leben aus dem Hl. Opfer unter ganz anderen Bedingungen stattfand. Oft war die personelle Ausstattung in den Gemeinden hervorragen: ein Pfarrer mit mehreren Kaplänen. Da konnte man sich die Arbeit ganz gut teilen. Und außerdem eine Pfarrherde, die damals noch so agierte mit dem Pfarre als Hirten und Pfarrherrn.

Junge Priester oder Priesteramtskandidaten, die diesem Bild anhängen wirken auf mich meist wie verwirrte Schäfchen. Sie versuchen hier in einer heile fromme aus dem Opfer geborene Welt zu leben und blenden dabei zum einen ihre eigenen Konflikte als auch die reale Welt eienr durchschnittlichen katholischen bundesdeutschen Pfarrgemeinde aus.

In eine Pfarrei kommt dann ein junger Mensch aus einer Scheinwelt, seiner selbst kaum bewusst mit einem Bild von Mensch, Gesellschaft und Kirche, das eher wenige Leute teilen.

 

 

 

Die arme Pfarrei! Der arme Pfarrer. der einen solchen Kaplan in die Realitäten christlichen Lebens einweisen muss!

 

Ich weiß ja nicht, wer bei Euch so geweiht wird, hier jedenfalls wurden Priesterweihen in den letzten Jahren von der Damenwelt immer mit: Schade! quittiert. Grüße, KAM

 

 

und darauf antwortet Nursianer:

 

Kenn ich auch. Solchen Priester sei das Tragen von Kleidung, die sie als Priester ausweist besonders empfohlen.

 

jaja, das ewig sündige Weib. *würg*

Ist denn ein Priester ohne entsprechende, ihn als solchen ausweisender Kleidung nicht mehr Manns genug, um klar seine persönlichen Grenzen zu setzen?

Das konsequent zu Ende gedacht würde bedeuten, dass verheiratete Männer und Frauen auch sie als verheiratet ausweisende Kleidung tragen sollten bzw Ledige Kleidung,die sie als 'noch zu Habende' ausweisen.Welch verqueres Denken!

Ich empfinde obigen Kommentar als latent frauenfeindlich

 

alles Liebe

 

Angelika

bearbeitet von Die Angelika
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