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Exerzitien im Alltag


Mariamante

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There is an essential connection between freedom and truth, and any misconception of truth is at the same time a misconception of freedom.

 

Herbert Marcuse

(1939 aus dem Nachlass)

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Rabbi Baruchs Enkel, der Knabe Jechiel, spielte einst mit einem anderen Knaben Verstecken. Er verbarg sich gut und wartete, dass ihn sein Gefährte suche. Als er lange gewartet hatte, kam er aus dem Versteck, aber der andere war nirgends zu sehen. Da merkte Jechiel, dass ihn jener von Anfang an nicht gesucht hatte. Darüber musste er weinen, kam weinend in die Stube seines Großvaters gelaufen und beklagte sich über den bösen Spielgenossen. Da flossen Rabbi Baruch die Augen über, und er sagte : „So spricht Gott auch: Ich verberge mich aber kleiner will mich suchen“

 

Martin Buber Erzählungen der Chassidim, 191

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Insgleichen: Wer dürfte es nunmehr den Agnostikern verargen, wenn sie, als die Verehrer des Unbekannten und Geheimnisvollen an sich, das Fragezeichen selbst jetzt als Gott anbeten?

 

Friedrich Nietzsche, Werke in 3 Bd., hg. Von Karl Schlechta, Bd. 2 Darmstadt 1997, 894.

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Bete unaufhörlich, wo du dich auch befindest. Jesus hat gesagt: "Betet ohne Unterlaß".

 

Quelle:

 

Franz Xaver Nguyen van Thuan, "Hoffnungswege". Botschaft der Freude aus dem Gefängnis.

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Wer der Ungewissheit des Glaubens entfliehen will, wird die Ungewissheit des Unglaubens erfahren müssen, der seinerzeit doch nie endgültig sagen kann, ob nicht doch der Glaube die Wahrheit sei.

Joseph Ratzinger Einführung in das Christentum, 12

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Meditation

Er war ein Loser, ein Verlierer

Sein Geburtsort war ein Stall,

mit dem Geruch der Wohnsitzlosen.

Dann Flüchtlingskind, so Knall auf Fall, Teilhaber der Heimatlosen.

 

Er war ein Loser, ein Verlierer.

Er isst und trinkt mit Außenseitern.

Unverstanden von den Frommen,

deshalb ließen sie ihn scheitern,

verhinderten sein Vorwärtskommen.

 

Er war ein Loser, ein Verlierer.

Er begeisterte die Massen,

teilte Brot, vermehrt den Wein,

zerbricht gewaltlos unsre Waffen,

der Mensch soll stets der Nächste sein.

 

Er war ein Loser, ein Verlierer.

Nirgendwo war er zu Haus.

Verkündet Armen Gottes Reich.

Doch unterm Kreuz hält keiner aus.

Ward’ den Habenichtsen gleich.

 

Er war ein Loser, ein Verlierer.

Von den Großen klein gemacht,

zeigt er uns Gottes Angesicht,

und allen, die man hat verlacht,

schenkt er des neuen Lebens Licht. ©rb

 

Liturgieletter der Pfarre St. Michael/Schweinfurt

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zerbricht gewaltlos unsre Waffen

 

 

blöde Frage, Wolfgang E.:

 

wie geht das?

 

so ganz praktisch?

 

(ich weiß schon, in welchem Thread ich mich hier gerade jetzt befinde: "Exerzitien im Alltag").

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zerbricht gewaltlos unsre Waffen

 

 

blöde Frage, Wolfgang E.:

 

wie geht das?

 

so ganz praktisch?

 

(ich weiß schon, in welchem Thread ich mich hier gerade jetzt befinde: "Exerzitien im Alltag").

Frag' unseren Herrn.

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Gerlinde Blosche
zerbricht gewaltlos unsre Waffen

 

 

blöde Frage, Wolfgang E.:

 

wie geht das?

 

so ganz praktisch?

 

(ich weiß schon, in welchem Thread ich mich hier gerade jetzt befinde: "Exerzitien im Alltag").

Frag' unseren Herrn.

Der gewaltlose Widerstand Jesu vernichtet die "Waffen" der Feinde , weil dieser die Spirale von Hass, Gewalt und Vergeltung unterbricht. Jesus geht sogar so weit:"Tut Gutes denen, die euch hassen..."

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Der gerade 25 Jährige Adorno hat einen Aufsatz über Schubert geschrieben, in dem es heißt:

 

Warum ist uns in der Erfahrung von großer Kunst*) oft zum Weinen zu Mute?

 

Weil wir in dieser Erfahrung der Kunst erkennen, dass wir nicht sind, wie die Musik es verspricht.

 

*) Hier Musik

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Meditation

 

Wer will schon

heilig werden?

 

Warum nicht,

wenn heilig werden, wachsen und reifen heißt, die Stärken entfalten, eigne Schwächen akzeptieren?

 

Warum nicht,

wenn heilig werden, Zivilcourage meint,

mutig Partei ergreifen, Rückgrat haben,

eigne Fehler eingestehen?

 

Warum nicht,

wenn heilig werden, das Loslassen üben will, achtsam sein und aufmerksam, eigne Vorurteile überwinden?

 

Warum nicht,

wenn heilig werden, Gott sichtbar macht, durch Zuwendung, Güte und Erbarmen, trotz eigner Ängste und Gebrechen?

 

Wer wollte da nicht heilig werden,

so oder so,

oder auch ganz anders:

auf die eigne Art und Weise? ©rb

 

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St Michael/Schweinfurt

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Dieser Advent soll für uns ein Segen sein, damit wir uns offen halten und unsere Sehnsucht nicht in der Betriebsamkeit untergeht.

Dieser Advent soll für uns ein Segen sein, damit wir Unnötiges loslassen und in Gelassenheit auf das Kommen Gottes warten.

Dieser Advent soll für uns ein Segen sein, damit wir uns Zeit nehmen für uns selbst und wir neue Kraft schöpfen können.

Dieser Advent soll für uns ein Segen sein, damit wir Einladung Gottes annehmen und uns auf seine Menschwerdung vorbereiten.

 

Pfarrer Breitenbach im Liturgieletter für den morgigen 1. Adventsonntag.

 

Schreibfehler auf Wunsch des Posters korrigiert.

bearbeitet von MartinO
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Wachsam leben: Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige, immer ist der wichtigste Mensch der, der dir gerade gegenübersteht, immer ist die wichtigste Tat die Liebe.

(Meister Eckhart)

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DANKSAGUNG

 

Was ich, ohne zu rechnen ausgab,

verloren oder vergessen wähnte,

legst Du mir heimlich und unerwartet

zurück in mein leergewordenes Herz.

Jetzt hab ich einen Groschen

Zum Leuchten

Für den Fährmann über den dunklen Fluss.

Christine Busta

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Die Kirche ist, wie die Sonne, für alle da. Für Gerechte und Ungerechte, Sympathen und Unsympathen, Dumme und Gescheite, für Sentimentale ebenso wie Unterkühlte, für Neurotiker, Psychopathen, Sonderlinge, Heuchler und für solche wie Nathanael, 'an denen kein Falsch ist', für Feiglinge und Helden, Großherzige und Kleinliche. Auch für kopf- und herzlose Bürokraten, für Fanatiker und für eine Minderheit von gesunden, ausgeglichenen, reifen, seelisch und geistig begabten, liebesfähigen Naturen. Diese lange Liste ist nötig, um klarzumachen, was man eigentlich von einer Kirche erwarten kann, die aus allen Menschensorten zusammengerufen ist und deren Führungspersonal auch aus diesem bunten Vorrat stammt.

 

(Albert Görres)

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Dich will ich rühmen ...

 

Du hast mich heraufgeholt aus dunkler Tiefe

bist mir nachgegangen

als ich mich verloren hatte

Du hast mir Raum geschenkt

als mir angst war

Du erhörtest mein Flehen

bargst mich unter deinen Flügeln

trocknetest meine Tränen

verbandest meine Wunden

Dich will ich rühmen

dich will ich preisen

dir spiele ich

und tanze vor dir

Dir singt mein Herzund will nicht verstummen´

(Andrea Schwarz, in: dies., Du Gott des Weges segne uns. Gebete und Meditationen, Freiburg [Verlag Herder] 2008)

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Die goldene Regel

 

Abermals erzählt man von einem Heiden, der vor den Lehrer Schammai trat und sprach: Ich will Jude werden, wenn Du mich die ganze Thora lehren kannst in der Frist, die ich auf einem Beine stehe. Schammai hielt gerade einen Stab in der Hand, eine Elle zum Messen beim Hausbau und stieß ihn damit fort.

Nun kam der Heide vor den Lehrer Hillel und der nahm ihn auf in den Bund. Er sprach zu ihm: Was Dir zuwider ist, tu auch deinem Nächsten nicht an – dieses ist die Ganze Tora, und alles Übrige ist nur Auslegung. So mach Dich auf und forsche.

 

Babylonische Tora, Schabbat 31a

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Ankunft ...

 

Gott kommt in jedem Augenblick.

Die Frage ist, ob du sein Kommen bemerkst.

Er kommt zu dir

in den leisen Impulsen deines Herzens.

Da klopft er an deine Türe.

Da möchte er bei dir eintreten.

Wenn du bei dir daheim bist,

dann kannst du sein Klopfen hören

und ihn bei dir einlassen.

Wenn er eintritt in dein Herz,

dann bist du befreit von deiner Entfremdung,

von deiner Zerrissenheit,

dann kommst du auf neue Weise

zu dir selbst.

 

(nach: Anselm Grün, Weihnachten - einen neuen Anfang feiern. Fest zwischen den Zeiten)

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Es war einmal ein König, der hatte einen Fruchtgarten, in dem waren die Obstbäume reihenweise gepflanzt: erst feigen, dann Trauben, danach Granaten und am Ende Äpfel. Diesen garten vertraute er einem Gärtner an. Nach Jahr und Tag besuchte der König den Garten um zu sehen, eas der Gärtner verrichtet hätte, und fand ihn voller Dornen, und Disteln. Da ließ er Männer kommen, die die pflanzen niederlegen sollten, aber auf einmal entdeckte er mitten in dem Gestrüpp eine blühende Rose: er roch den Duft, und seine Seele wurde erquickt. Und der König sprach: Um dieser Rose willen soll der Garten rehalten bleiben!

 

Wie einen Rose unter Dornen heißt es im Hohenlied.

Midrasch, Schir ha – Schirim r. 2,2

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Zeigefinger ...

 

Johannes der Täufer

verweist auf Jesus.

Seine Existenz

ist die des Zeigefingers.

 

Nicht im Sinne des Anprangerns,

der Bedrohung,

des Bloßstellens,

sondern im Sinne von Hinführung

und Anwaltschaft.

 

(Manfred Scheuer, Bischof von Innsbruck)

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