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Welche Motivation gibt es für eine Konversion?


benedetto

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Das widerspricht aber eigentlich nicht direkt dem, was Soames schreibt. Die Evang. Kirche hat die Glaubensweitergabe jahrzehntelang sträflich vernachlässigt.

Aber was um alles in der Welt hat das mit Sozialdemokratisierung zu tun? Kann ich als Sozi nicht katholisch sein?

 

 

 

Ne, sorry, ich stand zu lange auf der Leitung, darum editiere ich noch einmal:

Er meinte, echte Sozialdemokraten müssen konvertieren. Jetzt hab ich's. (Sorry, ich sollte selbst dieses OT nicht weiter vertiefen...)

bearbeitet von benedetto
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Das widerspricht aber eigentlich nicht direkt dem, was Soames schreibt. Die Evang. Kirche hat die Glaubensweitergabe jahrzehntelang sträflich vernachlässigt.

Aber was um alles in der Welt hat das mit Sozialdemokratisierung zu tun? Kann ich als Sozi nicht katholisch sein?

 

 

 

Ne, sorry, ich stand zu lange auf der Leitung, darum editiere ich noch einmal:

Er meinte, echte Sozialdemokraten müssen konvertieren. Jetzt hab ich's. (Sorry, ich sollte selbst dieses OT nicht weiter vertiefen...)

Du könntest es auch mit Nachdenken probieren. Es ist definitiv NICHT Aufgabe des protestantischen Pfarrers, Sozialdemokratie und Psychoblödsinn als gottgewollt zu verkünden. Es ist NICHT Aufgabe des protestantischen Pfarrers, den Talar nicht im so oder so "gestalteten" Gottesdienst, sondern nur noch auf Ostermärschen und Anti-AKW-Demos zu tragen. Es ist NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, amtlich und privat gegen alles zu hetzen, was nicht seiner alternativen politischen Privatüberzeugung entspricht. Es ist NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, in katechetischen Veranstaltungen solange über südamerikanische Sozialprobleme zu reden, daß für Glaubensunterweisung keine Zeit mehr bleibt und die Teilnehmer sogar das Vaterunser in diesen Veranstaltungen weder beten noch lernen, sondern es zum Abschluß aufgedruckt auf ein Lesezeichen mitbekommen. Es ist NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, lange über "Die eine Welt" zu referieren und den Teilnehmern seiner angeblichen Katechese einen Blick ins Neue Testament oder das Bibelgespräch zu verwehren. Es ist NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, Abtreibung als unproblematisch hinzustellen. Es ist NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, seiner Gemeinde die Abendmahlsbank wegzunehmen, weil sich derart unterwürfige Gesten wie das Knien gegenüber Jesus Christus in der heutigen modernen Zeit verbieten würden. Es sollte NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers sein, die Kirche nur dann sonntags von innen zu sehen, wenn er selbst predigt, ansonsten aber drei Wochen am Stück keinen Sonntagsgottesdienst zu besuchen. Es ist NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, massenhaft aus dem Pfarramt zu flüchten (bei vollem Rückkehrrecht natürlich), um sich in sozialdemokratischen oder sozialdemokratisierten pseudochristdemokratischen Politikerkreisen zu tummeln.

 

Mit einem Wort: es ist keineswegs Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, statt Seelsorge hauptsächlich - vorzugsweise linke - Politik zu betreiben. (Das "vorzugsweise linke" kannst Du natürlich auch gern durch "je nach Zeitgeist linke oder deutschchristliche oder ... " ersetzen.) Auch diese Leute haben eine GEISTLICHE Aufgabe und nicht die Berufung zum Ersatzpolitiker.

Jeder Pfarrer und jedes Gemeindemitglied mag seine eigene politische Überzeugung haben. Aber speziell dann, wenn diese private Überzeugung sich selbst nach kirchenablehnend ist und trotzdem in der Eigenschaft als Pfarrer aktiv betrieben und verbreitet wird, hört der Spaß auf.

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Im aktuellen Spiegel gibt es ein gutes Interview mit Bischöfin Käßmann, in dem sie auch die (von Soames m.E. etwas überspitzt dargestellten) Probleme klar eingeräumt hat. Die Frau klang wirklich vernünftig. Lustig war, als der Spiegel-Reporter bezogen darauf, dass sie und Huber jetzt Bischöfe sind, fragte, ob man damit nicht "den Bock zum Gärtner" gemacht hätte :angry:

 

Aber bei aller Polemik: Die jährlichen Kirchenaustrittszahlen der RKK betragen in absoluten Zahlen zwischen 60-70% der Werte der EKD (z.B. 2004: 141.567/101.252). Hier klingt es gerade so als wäre Kirchenaustritt ein rein protestantisches Problem.

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Ich empfehle Dir einen Blick auf die Austrittsstatistiken der evangelischen Kirchen.
hasse ma nen link?
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Ich empfehle Dir einen Blick auf die Austrittsstatistiken der evangelischen Kirchen.
hasse ma nen link?

:angry: Bist Du sicher, daß Du in dem Zustand noch lesen kannst?

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Ich empfehle Dir einen Blick auf die Austrittsstatistiken der evangelischen Kirchen.
hasse ma nen link?

 

http://www.kirchenaustritt.de/statistik/

 

Die Zahlen scheinen (trotz der kirchenfeindlichen Webseite) zu stimmen, ich habe sie vor einiger Zeit mal stichprobenartig überprüft. Das ist auch die einzige direkte Gegenüberstellung, die ich kenne.

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Mensch, 1990 hättet ihr uns schier eingeholt.

 

1990 ff. sind stark geprägt von Kirchenaustritten in der ehem. DDR, da stieß nämlich die Kirchensteuerpflicht etlichen übel auf. Da die Katholikenzahl in der Ex-DDR eher klein ist, natürlich ein überwiegend lutherisches Problem. - Gleichwohl ist die Bindungskraft der kath. Kirche stärker ausgeprägt, das liegt mE zu einem guten Teil an der Sonntagspflicht, hat also eher organisationssoziologische Gründe denn theologische. Jeder poplige Lionsclub verpflichtet seine Mitglieder zu regelmäßigem Erscheinen... Grüße, KAM

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Das widerspricht aber eigentlich nicht direkt dem, was Soames schreibt. Die Evang. Kirche hat die Glaubensweitergabe jahrzehntelang sträflich vernachlässigt.

Aber was um alles in der Welt hat das mit Sozialdemokratisierung zu tun? Kann ich als Sozi nicht katholisch sein?

 

 

 

Ne, sorry, ich stand zu lange auf der Leitung, darum editiere ich noch einmal:

Er meinte, echte Sozialdemokraten müssen konvertieren. Jetzt hab ich's. (Sorry, ich sollte selbst dieses OT nicht weiter vertiefen...)

Du könntest es auch mit Nachdenken probieren.

Mir gebricht es leider Deiner Weitsicht und Erleuchtung, um damit zu annähernd vernünftigen Ergebnissen zu kommen. Ich vertraue daher mehr auf Deine durchdachten Postings.
Es ist definitiv NICHT Aufgabe des protestantischen Pfarrers, Sozialdemokratie und Psychoblödsinn als gottgewollt zu verkünden. Es ist NICHT Aufgabe des protestantischen Pfarrers, den Talar nicht im so oder so "gestalteten" Gottesdienst, sondern nur noch auf Ostermärschen und Anti-AKW-Demos zu tragen. Es ist NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, amtlich und privat gegen alles zu hetzen, was nicht seiner alternativen politischen Privatüberzeugung entspricht. Es ist NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, in katechetischen Veranstaltungen solange über südamerikanische Sozialprobleme zu reden, daß für Glaubensunterweisung keine Zeit mehr bleibt und die Teilnehmer sogar das Vaterunser in diesen Veranstaltungen weder beten noch lernen, sondern es zum Abschluß aufgedruckt auf ein Lesezeichen mitbekommen. Es ist NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, lange über "Die eine Welt" zu referieren und den Teilnehmern seiner angeblichen Katechese einen Blick ins Neue Testament oder das Bibelgespräch zu verwehren. Es ist NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, Abtreibung als unproblematisch hinzustellen. Es ist NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, seiner Gemeinde die Abendmahlsbank wegzunehmen, weil sich derart unterwürfige Gesten wie das Knien gegenüber Jesus Christus in der heutigen modernen Zeit verbieten würden. Es sollte NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers sein, die Kirche nur dann sonntags von innen zu sehen, wenn er selbst predigt, ansonsten aber drei Wochen am Stück keinen Sonntagsgottesdienst zu besuchen. Es ist NICHT Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, massenhaft aus dem Pfarramt zu flüchten (bei vollem Rückkehrrecht natürlich), um sich in sozialdemokratischen oder sozialdemokratisierten pseudochristdemokratischen Politikerkreisen zu tummeln.

 

Mit einem Wort: es ist keineswegs Aufgabe eines protestantischen Pfarrers, statt Seelsorge hauptsächlich - vorzugsweise linke - Politik zu betreiben. (Das "vorzugsweise linke" kannst Du natürlich auch gern durch "je nach Zeitgeist linke oder deutschchristliche oder ... " ersetzen.) Auch diese Leute haben eine GEISTLICHE Aufgabe und nicht die Berufung zum Ersatzpolitiker.

Jeder Pfarrer und jedes Gemeindemitglied mag seine eigene politische Überzeugung haben. Aber speziell dann, wenn diese private Überzeugung sich selbst nach kirchenablehnend ist und trotzdem in der Eigenschaft als Pfarrer aktiv betrieben und verbreitet wird, hört der Spaß auf.

Auch wenn Lutheraner Dir unterstützend zur Seite springt, habe ich doch meine Zweifel, ob Du von Einzelbeobachtungen einzelner Pfarrer auf die ganze evangelische Kirche schließen kannst. Darf ich Deinen langen Ausführungen aber entnehmen, dass Dir ein solches Engagement eines evangelischen Pfarrers mit diesen Konsequenzen auch dann nicht gefallen würde, falls er sich in der CDU oder in der FDP in diesem Maße engagiert? - Dann könnte ich - nach kurzem Nachdenken - mitgehen.

bearbeitet von benedetto
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Ich bin auch aus mehreren Gründen konvertiert.

 

Beschlossen hab ich das ja schon mit 14, in die Wege geleitet mit 22, konvertiert ein Jahr später, diese Osternacht war einjähriges Jubiläum.

 

Mit 14 hätte ich manches so nicht formulieren können, war damals eher ein Bauchgefühl, aber jetzt ist die Phase der Sprachlosigkeit überwunden:

 

-ich teile das katholische Sakramentsverständnis. Besonders das Eucharistieverständnis, Beichte als Sakrament,...

-ich genieße die katholische Liturgie sehr- äußere Form und Inhalt kommen darin mehr überein als in vielen evangelischen Gottesdiensten

-ich finds gut, daß es Instanzen gibt, die mal "Basta!" sagen und irgendwas als verbindlich festlegen- nicht weil ich dann dieses "Basta!" zwangsläufig teile- sondern einfach, weil es etwas gibt, wozu ich mich positionieren muß. Evangelische Kirche hab ich immer als Ansammlung von teilweise sehr merkwürdigen Positionen erlebt- die alle als gleichermaßen valide galten, auch wenn das von der Theorie her nicht ok war- in der Praxis hat niemand mal was gesagt, Glaubensvermittlung fand auch nicht wirklich statt, und irgendwann hatte ich keine Lust mehr, in einer Kirche zu sein, wo man irgendwie grün angehauchter Pseudobuddhist war und trotzdem in die Kirche ging, und alles irgendwie nur symbolisch war und für soziale Gerechtigkeit steht...in dem Punkt hatte ich schlicht mit den Gemeinden Pech, die ich erlebt habe

-der Protestantismus beinhaltet einige Aspekte, die sich vor allem in ihrer säkularisierten Form nicht unbedingt als Segen erwiesen haben, und die ich auch in ihrer religiösen Gestalt als zum Teil unbarmherzig empfinde- besonders im reformierten Glauben, aber schon das sola fide finde ich hart- der Gedanke, daß da, wo mein Glauben zu schwach und kleinmütig ist, mir meine Taten angerechnet werden, ist tröstlich.

-mich fasziniert auch die Tradition der katholischen Kirche, das Verbundensein mit Gläubigen aus ganz lange vergangenen Jahrhunderten, aber auch die "geografische" Dimension

-und die Vielfältigkeit dessen, was katholisch ist, bei einer gemeinsamen Basis (die genau deshalb so wichtig ist, um auf Vielfalt nicht Beliebigkeit zu machen).

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Ich fand es auch interessant hier zu lesen, dass Protestanten zur Kath. Kirche konvertieren, weil ihnen die Evang. Kirche zu streng/hart ist.

Jo mei.

Es gibt nichts, was es nicht gibt.

Bei uns in Österreich sind in den letzten Jahren scharenweise Leute wegen bestimmter Äußerungen des Papstes oder wegen der Dummheiten des Bischofs Krenn aus der -evangelischen- Kirche ausgetreten.

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Also ich werfe mal Folgendes ein:

 

- Freikirchen sind i.d.R. evangelisch, deren Mitglieder werden aber naturgemäß durch solche Statistiken nicht voll erfaßt (Ich gehe davon aus, daß die Quellen die Steuerkarten sind).

 

Leider erfaßt die Statistik auch nicht die Konversionen, sondern nur Austritte.

Es wird noch nicht mal klar, ob die Eintritte gegengerechnet sind.

 

Interessant finde ich, wenn man mal Gemeindebriefe durchblättert, daß es inzwischen wieder wachsende Gemeinden gibt, d.h. daß mehr Taufen und Eintritte erfolgen als Austritte und Tode, wenngleich insgesamt doch unterm Strich ein Schwund verbleibt.

 

Eine "Gewinne & Verluste"-Statistik fände ich mal sehr interessant, wo man wirklich sehen kann, wieviele Austritte Konversionen sind, von wo nach wo, usw.

 

Der Verlauf der Austritte in der angeführten Statistik ist aber auch recht informativ:

 

Waren die Austritt 1970 noch 2/3 ev. zu 1/3 kath. war das Verhältnis zuletzt dann doch eher 3/5 zu 2/5.

 

Eine Massenflucht ev. -> rk. kann ich nicht beobachten.

Hier in einem solchen kath. Forum wird man von mehr Konversionen ev.->rk. zu berichten wissen, geht man in Hochzeitsforen, sieht es eher umgekehrt aus.

Also um das zu bewerten wird man schon objektivere Zahlen bemühen müssen.

 

Ich behaupte, ohne das belegen zu können oder zu wollen, daß der Exodus der kath. Kirche noch bevorsteht. Ich gehe davon aus, daß es der in der rk Kirche mehr gepflegte Zwang den Steuerkartenkatholiken erst dann erlaubt auszutreten, wenn die Großeltern und ggf. Eltern tot sind.

 

Beim Otto-Normalkatholiken kann ich nun wirklich nicht mehr Frömmigkeit als beim Durchschnittsprotestanten beobachten.

 

Als Indiz dafür kann man sehen, daß von 3 Mio. "Mischehen" 1 Mio. nicht dispensiert sind.

Und ich glaube ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, daß vom Rest ein ganzer Teil nicht dispensiert werden musste, weil kath. geschlossen und daß diese Entscheidung wohl auch bei einem ganzen Teil aufgrund des "geileren Festsaals" getroffen wurde....

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Hallo Abitibi,

 

genau aus den von dir aufgeführten Gründen hättest du aber damals (vor allem als du noch in Berlin wohntest) problemlos zur SELK wechseln können.

 

-ich finds gut, daß es Instanzen gibt, die mal "Basta!" sagen und irgendwas als verbindlich festlegen- nicht weil ich dann dieses "Basta!" zwangsläufig teile- sondern einfach, weil es etwas gibt, wozu ich mich positionieren muß.

 

Dieses Argument höre ich als Vorteil des Katholizismus auch sehr oft - und genau mit dem Zusatz, dass man diesem "Basta!", wie du es nennst, ja nicht unbedingt zu folgen braucht.

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Leider erfaßt die Statistik auch nicht die Konversionen, sondern nur Austritte.

Es wird noch nicht mal klar, ob die Eintritte gegengerechnet sind.

 

Das sind sie nicht, aber die Eintritte sind viel geringer (auch das Verhältnis von Taufen zu Todesfällen)

 

Eine Massenflucht ev. -> rk. kann ich nicht beobachten.

 

Die gibt es wohl auch nicht. Ich habe auf der EKD-Seite mal gelesen (kann gerne nochmals nachschauen), dass jährlich ca. 3000 Katholiken zur Evang. Kirche konvertieren. Die gegensätzlichen Werte müssten sich vielleicht auf der Seite der DBK finden.

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Freikirchen sind i.d.R. evangelisch, deren Mitglieder werden aber naturgemäß durch solche Statistiken nicht voll erfaßt (Ich gehe davon aus, daß die Quellen die Steuerkarten sind).

 

Es geht hier nur um die Landeskirchen. Alle Freikirchen zusammen haben schätzungsweise höchstens 500.000 Mitglieder

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Wenn persönliche Statements gefragt sind, dann mache ich das mal.

 

Ich bin mit 16 vor den Hardcorepietisten meiner evangelischen Gemeinde geflohen und mein damaliger katholischer Freund hat mich mitgenommen. Wer weiß was geworden wäre, wenn er Moslem ö.Ä. gewesen wäre? So hat sich über viele Jahre ein Heimatgefühl aufgebaut und als ich mit 28 konvertiert bin hat es sich ähnlich angefühlt wie die Hochzeit nach langjähriger wilder Ehe.

 

Ich habe das schon wiederholt hier geschrieben, aber trotzdem nochmal: Als ich meine Firmung hatte, war ich überglücklich. Der Priester schloß mich mit dem liturgischen (und sicher auch freundschaftlichen) Amplexus in die Arme und ich fühlte mich so aufgehoben.

Am Abend schlug ich die Bibel auf und fand Psalm 84, der alles ausdrückte, was ich aus tiefstem, dankbaren Herzen empfand auch auch heute immer noch glaube:

 

2 Wie lieb sind mir deine Wohnungen, Herr Zebaoth! 3 Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des Herrn; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott. 4 Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen - deine Altäre, Herr Zebaoth, mein König und mein Gott. 5 Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. 6 Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln! 7 Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, wird es ihnen zum Quellgrund, und Frühregen hüllt es in Segen. 8 Sie gehen von einer Kraft zur andern und schauen den wahren Gott in Zion. 9 Herr, Gott Zebaoth, höre mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs! 10Gott, unser Schild, schaue doch; sieh doch an das Antlitz deines Gesalbten! 11 Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend. Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in der Gottlosen Hütten. 12 Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild; der Herr gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen. 13 Herr Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verläßt!

 

:angry:

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Ich fand es auch interessant hier zu lesen, dass Protestanten zur Kath. Kirche konvertieren, weil ihnen die Evang. Kirche zu streng/hart ist.

Jo mei.

Es gibt nichts, was es nicht gibt.

Bei uns in Österreich sind in den letzten Jahren scharenweise Leute wegen bestimmter Äußerungen des Papstes oder wegen der Dummheiten des Bischofs Krenn aus der -evangelischen- Kirche ausgetreten.

Das sollte den Vatikan freuen.

Die nehmen wenigstens das Dogma von der Universaljurisdiktion ernst.

 

Werner

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Ich fand es auch interessant hier zu lesen, dass Protestanten zur Kath. Kirche konvertieren, weil ihnen die Evang. Kirche zu streng/hart ist.

Jo mei.

Es gibt nichts, was es nicht gibt.

Bei uns in Österreich sind in den letzten Jahren scharenweise Leute wegen bestimmter Äußerungen des Papstes oder wegen der Dummheiten des Bischofs Krenn aus der -evangelischen- Kirche ausgetreten.

Das sollte den Vatikan freuen.

Die nehmen wenigstens das Dogma von der Universaljurisdiktion ernst.

 

Werner

 

Das gab es anlässlich von "Humanae vitae" in D auch.

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Gibt's irgendeine sinnvolle Erklärung für dieses Verhalten.

 

Ein Protest gegen Kirche als solche??? Also eine wirklich sinnvolle Erklärung habe (und hatte) ich nicht, auch nicht die evangelischen Freunde, mit denen ich damals über dieses "Phänomen" sprach.

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Gibt's irgendeine sinnvolle Erklärung für dieses Verhalten.

 

Ein Protest gegen Kirche als solche??? Also eine wirklich sinnvolle Erklärung habe (und hatte) ich nicht, auch nicht die evangelischen Freunde, mit denen ich damals über dieses "Phänomen" sprach.

 

Wer aus Protest gegen eine Kirche konvertiert, hat meiner unwesentlichen Meinung nach nicht richtig nachgedacht. Konvertieren sollte derjenige, der in den grundsätzlichen Lehren und Riten einer Kultgemeinschaft Übereinstimmungen zu seinem Glaubensleben findet.

 

Ich hab nochmal drüber nachgedacht, was mich angesprochen hat und was ich gut finde, was nicht bedeutet, dass ich in den einzelnen Punkten auch Kritik anzubringen hätte:

 

Die Liturgie

Das Prinzip der "katholischen" Kirche

Das Eucharistieverständnis

Die bewusste Hinwendung zu Jesus Christus

Die beständige Vergegenwärtigung von Heilsgeschichte

Die Morallehre *Kopf einzieh und auf Unwetter warte*

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Gibt's irgendeine sinnvolle Erklärung für dieses Verhalten.

 

Ein Protest gegen Kirche als solche??? Also eine wirklich sinnvolle Erklärung habe (und hatte) ich nicht, auch nicht die evangelischen Freunde, mit denen ich damals über dieses "Phänomen" sprach.

 

Wer aus Protest gegen eine Kirche konvertiert, hat meiner unwesentlichen Meinung nach nicht richtig nachgedacht. Konvertieren sollte derjenige, der in den grundsätzlichen Lehren und Riten einer Kultgemeinschaft Übereinstimmungen zu seinem Glaubensleben findet.

 

Ich hab nochmal drüber nachgedacht, was mich angesprochen hat und was ich gut finde, was nicht bedeutet, dass ich in den einzelnen Punkten auch Kritik anzubringen hätte:

 

Die Liturgie

Das Prinzip der "katholischen" Kirche

Das Eucharistieverständnis

Die bewusste Hinwendung zu Jesus Christus

Die beständige Vergegenwärtigung von Heilsgeschichte

Die Morallehre *Kopf einzieh und auf Unwetter warte*

 

 

Flo, es ging dabei um Kirchenaustritte, nicht um Konversion!

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Gibt's irgendeine sinnvolle Erklärung für dieses Verhalten.

Ich sehe keine, Ich glaube auch, dass dies von katholischer Seite völlig überbewertet wird. Das können nicht viele gewesen sein.

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Gibt's irgendeine sinnvolle Erklärung für dieses Verhalten.

Ich sehe keine, Ich glaube auch, dass dies von katholischer Seite völlig überbewertet wird. Das können nicht viele gewesen sein.

 

Mir war es gar nicht aufgefallen, ich wurde von besagten evangelischen Freunden darauf angesprochen. Und vor nicht allzu langer Zeit erinnerte mich ein ev. Pfarrer an diese Zeit.

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Artikel hierzu aus dem Konradsblatt vom 20.05.07

 

Hieraus zwei Zitate:

 

So ist zum Beispiel in der Erzdiözese Freiburg die Zahl der Menschen die in die katholische Kirche eingetreten sind, deutlich gestiegen: von 663 im Jahr 1995 auf 984 im Jahr 2005. Dazu kommen die Erwachsenentaufen, die in den letzten zehn Jahren stabil zwischen 220 und 250 liegen. Die Zahl der Kirchenaustritte sank indessen im selben Zeitraum deutlich von über 13300 auf rund 7200. Im Nachbarbistum Rottenburg-Stuttgart ist der Trend ganz ähnlich.

 

 

Ausdrücklich wies Bischof Gebhard Fürst darauf hin, dass es bei der neuen Aktion nicht um eine vordergründige Werbung für die Kirche gehe. „Schon gar nicht um einer Steigerung der Finanzmittel willen.“ Vielmehr sei es das Anliegen der Kirche, Gesprächsbereitschaft und Offenheit zu zeigen und „Menschen nicht ins Leere laufen zu lassen, die bei uns Orientierung suchen“.

 

Ich habe mich übrigens - schon aus meinem eigenen Hintergrund heraus - mit der Aktion auseinander gesetzt und finde sie ziemlich gelungen. Auch in unserer Pfarrgemeinde haben wir einen wachsenden Gottesdienstbesuch zu verzeichnen und das Interesse an Glaubenskursen etc für Erwachsene ist ziemlich groß. Am letzten Glaubenskurs nahmen über fünfzig Personen teil.

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