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Die RKK und die Jugend


Alouette

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Andererseits bin ich davon überzeugt, dass der Erfolg von Taizé nicht nur mit der Liturgie und der Musik zu sehen ist. Erstmal sind die Brüder einfach glaubwürdig und zweitens haben sie eine andere Art den Glauben zu vermitteln, als das sonst geschieht. Dort trifft man ja auf die verschiedensten Menschen, mit den verschiedensten Hintergründen und Geschmäckern, aus verschiedensten Ländern... und dennoch fühle sich sehr viele angesprochen. Vom Emo-Teenie bis zum konservativen Theologiestudenten.

 

Dann horch doch mal genauer hin: Was ist das für eine Art, wie die Brüder in Taizé den Glauben vermitteln?

Was geschieht dort anders als bei uns in den Gemeinden?

 

Bitte, versuch das doch mal aus Deiner Sicht heraus zu beantworten.

 

Ihre Verkündung ist positiv. Da wird nicht rumgejammert wegen des schlimmen Modernismus, der Abtreibungen, der schlimmen, schlimmen Gesellschaft etc. Das Positive wird hervorgehoben. Und das Wichtigste. Wenn du mit einem Bruder sprichst, wird er dir natürlich nicht sagen, dass im Bereich der Sexualität alles gut und erlaubt ist. Er wird eher die Verantwortung, die man dem anderen gegenüber trägt, betonen und nicht mit dem Katechismus wedeln, dem zufolge so ziemlich alles, was nicht innerhalb der Ehe, zum Zwecke der Kinderzeugung, in Missionarsstellung und im Dunkeln geschieht, unsittlich und schwer ordunngswidrig ist. Nur mal so als Beispiel.

Ja, und dann sind sie einfach glaubwürdig. Ich finde es z.B. absurd, dass - auch angesichts der Armut in der Welt - der Papst, der den armen Wanderprediger Jesus verkündet - rote Pradaschühen tragen muss. Nicht dass die Armut weniger werden würde, wenn er andere Schuhe tragen würde, aber als Symbol wirk das halt nicht sehr...

bearbeitet von Alouette
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Ah, die Idee mit dem Taize-GoDi und den Gesprächskreisen fand ich toll, keine Frage.

 

Ich habe allerdings auch nichts gegen einen Standard-Sonntags-Gottesdienst.

 

Tja, Prediger kann man sich nicht aussuchen, aber man kann die 10 min (!nichtlängerkatholischesGebot!) ja auch für sich nutzen, wenn man gut im Abschalten ist.

 

Aber was mich hier immens aufregt ist die Geschwindigkeit der Lieder und die Liederauswahl. Wenn ein mir unbekanntes Lied gespielt wird (aus dem Bistumsanhang), kann ich es problemlos mitsingen, weil vor jeder Note eine Denkpause ist. Lieder mit Melodie muss ich mir im RL eigentlich erst anhören bevor ich sie mitsingen kann. Die Texte sind theologisch oft fragwürdig bis nicht relevant, so dass das meditative der Taize Gesänge auch wegfällt. Und wenn ich dann noch laut singen muss, damit sich um mich herum auch ein paar trauen und dann richtig singen, frustriert mich das Ganze. Die Feierlaune, die Lobpreislaune, die Danklaune ist weg.

 

Dazu nimmt niemand Rücksicht auf die Kinder, die da auch schonmal sind. Einmal hat sich jemand bei ihnen entschuldigt (Dauert nicht mehr lange). Wieso macht man nicht stattdessen was mit denen oder gestaltet den GoDi so dass Alt und Jung was davon haben? Mein Eindruck ist, es wird einfach keine Rücksicht auf die Wünsche von Jüngeren (unter 50) gelegt. Die müssen sich eben an die Tradition gewöhnen, sonst sind sie in der falschen Kirche/haben den falschen Glauben oder sind Häretiker.

 

Meine Mutter hat zu kritischen Fragen zum Thema neues Liedgut mal einem anderen Gemeindemitglied gesagt: Lassen sie ihnen ihre Lieder, sie müssen nicht unsere singen, sie haben nun ihre eigenen. Aber meine Lieder sind nicht präsent in den GoDis meiner Kirche. Wo ist das Laudato si? Wo ist DAS Halleluja aus Taize? Wo ist "Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt? Wo ist "Wo zwei oder drei"? Wieso muss ich Sonntag für Sonntag Lieder aus dem 16., 17., und 18. Jahrhundert singen oder in Kindergottesdienste gehen?

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Andererseits bin ich davon überzeugt, dass der Erfolg von Taizé nicht nur mit der Liturgie und der Musik zu sehen ist. Erstmal sind die Brüder einfach glaubwürdig und zweitens haben sie eine andere Art den Glauben zu vermitteln, als das sonst geschieht. Dort trifft man ja auf die verschiedensten Menschen, mit den verschiedensten Hintergründen und Geschmäckern, aus verschiedensten Ländern... und dennoch fühle sich sehr viele angesprochen. Vom Emo-Teenie bis zum konservativen Theologiestudenten.

 

Dann horch doch mal genauer hin: Was ist das für eine Art, wie die Brüder in Taizé den Glauben vermitteln?

Was geschieht dort anders als bei uns in den Gemeinden?

 

Bitte, versuch das doch mal aus Deiner Sicht heraus zu beantworten.

 

Ihre Verkündung ist positiv. Da wird nicht rumgejammert wegen des schlimmen Modernismus, der Abtreibungen, der schlimmen, schlimmen Gesellschaft etc. Das Positive wird hervorgehoben. Und das Wichtigste. Wenn du mit einem Bruder sprichst, wird er dir natürlich nicht sagen, dass im Bereich der Sexualität alles gut und erlaubt ist. Er wird eher die Verantwortung, die man dem anderen gegenüber trägt, betonen und nicht mit dem Katechismus wedeln, dem zufolge so ziemlich alles, was nicht innerhalb der Ehe, zum Zwecke der Kinderzeugung, in Missionarsstellung und im Dunkeln geschieht, unsittlich und schwer ordunngswidrig ist. Nur mal so als Beispiel.

Ja, und dann sind sie einfach glaubwürdig. Ich finde es z.B. absurd, dass - auch angesichts der Armut in der Welt - der Papst, der den armen Wanderprediger Jesus verkündet - rote Pradaschühen tragen muss. Nicht dass die Armut weniger werden würde, wenn er andere Schuhe tragen würde, aber als Symbol wirk das halt nicht sehr...

 

Und hier hast Du anscheinen genau die Gründe formuliert, weshalb ein Großteil der jüngeren Gernerationen nicht im Gottesdienst auftaucht....

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Und hier hast Du anscheinen genau die Gründe formuliert, weshalb ein Großteil der jüngeren Gernerationen nicht im Gottesdienst auftaucht....

 

Ja, und jetzt die spannende Frage: Warum tut man seitens der "Amtskirche", sei es im Vatikan, im Bistum oder auf auf Gemeindeebene nichts dagegen? Ist die Jugend egal? Aber dann gibt es in ein paar Jahren überhaupt keine RKK mehr (zumindest vorerst in Westeuropa nicht).

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Und hier hast Du anscheinen genau die Gründe formuliert, weshalb ein Großteil der jüngeren Gernerationen nicht im Gottesdienst auftaucht....

 

Ja, und jetzt die spannende Frage: Warum tut man seitens der "Amtskirche", sei es im Vatikan, im Bistum oder auf auf Gemeindeebene nichts dagegen? Ist die Jugend egal? Aber dann gibt es in ein paar Jahren überhaupt keine RKK mehr (zumindest vorerst in Westeuropa nicht).

 

Die entscheidenen Leute fängt man ja wieder ein, wenn sie Kinder kriegen.

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Tja, Prediger kann man sich nicht aussuchen, aber man kann die 10 min (!nichtlängerkatholischesGebot!) ja auch für sich nutzen, wenn man gut im Abschalten ist.

 

Aber das ist doch etwas völlig anderes als das Abschalten in einem meditativen Gottesdienst. Hier überbrückt man nur irgendwie die Zeit der langweiligen Predigt und versucht, sich nicht allzu sehr zu ärgern.

 

Aber was mich hier immens aufregt ist die Geschwindigkeit der Lieder und die Liederauswahl. Wenn ein mir unbekanntes Lied gespielt wird (aus dem Bistumsanhang), kann ich es problemlos mitsingen, weil vor jeder Note eine Denkpause ist. Lieder mit Melodie muss ich mir im RL eigentlich erst anhören bevor ich sie mitsingen kann. Die Texte sind theologisch oft fragwürdig bis nicht relevant, so dass das meditative der Taize Gesänge auch wegfällt. Und wenn ich dann noch laut singen muss, damit sich um mich herum auch ein paar trauen und dann richtig singen, frustriert mich das Ganze. Die Feierlaune, die Lobpreislaune, die Danklaune ist weg.

 

Naja, ich mag die meisten Lieder im Gotteslob nicht. Auch nicht die aus dem Repertoire des NGL. Mir sind diese Texte insgesamt peinlich. Taizé-Musik finde ich schön und die alten lateinischen Gesänge (gern auch die griechischen). Idealerweise wenn sie von der Schola gesungen werden, denn der "Gesang" der meisten Gottesdienstteilnehmer ist kaum erträglich. Aus diesem Grund neige ich schon fast dazu, instrumentale Musik zu bevorzugen.

bearbeitet von Alouette
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Und hier hast Du anscheinen genau die Gründe formuliert, weshalb ein Großteil der jüngeren Gernerationen nicht im Gottesdienst auftaucht....

 

Ja, und jetzt die spannende Frage: Warum tut man seitens der "Amtskirche", sei es im Vatikan, im Bistum oder auf auf Gemeindeebene nichts dagegen? Ist die Jugend egal? Aber dann gibt es in ein paar Jahren überhaupt keine RKK mehr (zumindest vorerst in Westeuropa nicht).

 

Die entscheidenen Leute fängt man ja wieder ein, wenn sie Kinder kriegen.

Tut man das wirklich?

Die Leute, die ihre Kinder hinbringen, beteiligen sich kaum an anderen kirchlichen Aktivitäten. Sie bringen halt die Kinder zu den üblichen Veranstaltungen. das war's. Nach der Erstkommunion sind die meisten dann eh wieder weg.

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Ja, und dann sind sie einfach glaubwürdig. Ich finde es z.B. absurd, dass - auch angesichts der Armut in der Welt - der Papst, der den armen Wanderprediger Jesus verkündet - rote Pradaschühen tragen muss. Nicht dass die Armut weniger werden würde, wenn er andere Schuhe tragen würde, aber als Symbol wirk das halt nicht sehr...

 

Und hier hast Du anscheinen genau die Gründe formuliert, weshalb ein Großteil der jüngeren Gernerationen nicht im Gottesdienst auftaucht....

 

Ich frage mich, warum der einfachste Grund, warum sich ein Großteil der Jugend nicht in Gottesdiensten sehen lässt, nämlich, dass das Ganze religiöse Drumherum diese Jugendliche nicht die Bohne interessiert, so schwer zu verstehen ist . Sie finden es höchstende kurios. Ich hab jedes Jahr neue Jugend um mich. Zivis. Und die finden das Gläubig sein eher sehr seltsam. Dazu gehört auch die Rausputzerei der Würdenträger. " Wie die Pfingstochsen sehen die aus", ist da der Kommentar. Kirchen betreten ist bei denen reine Zeitverschwendung. Natürlich machen einige von denen bei kirchlichen Angeboten mit. Jugendarbeit im weitesten Sinne. Das macht Spaß. Da lernt man jede Menge Mädels kennen, und kann bei denen mit dem Einsatz angeben. Das alles hat nicht, aber auch garnichts mit Glauben zu tun.

Die Jungs haben einfach keine Verwendung für Aberglauben. Zumindest nicht in organisierter Form.

Von mir aus gesehen eine wunderbare Entwicklung. :angry2: Wenn das alles zur Auflösung von staatlicher Unterstützung fürt Glaubensgemeinschaften führt, ist das sehr erfreulich.

 

sachte hoffnungsvoll.....................tribald

bearbeitet von tribald
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Und hier hast Du anscheinen genau die Gründe formuliert, weshalb ein Großteil der jüngeren Gernerationen nicht im Gottesdienst auftaucht....

 

Ja, und jetzt die spannende Frage: Warum tut man seitens der "Amtskirche", sei es im Vatikan, im Bistum oder auf auf Gemeindeebene nichts dagegen? Ist die Jugend egal? Aber dann gibt es in ein paar Jahren überhaupt keine RKK mehr (zumindest vorerst in Westeuropa nicht).

 

Selbst wenn der Papst Sandalen tragen würde, werden die Kirchen nicht voller. Wetten dass?

 

MfG

Stanley

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Und hier hast Du anscheinen genau die Gründe formuliert, weshalb ein Großteil der jüngeren Gernerationen nicht im Gottesdienst auftaucht....

 

Ja, und jetzt die spannende Frage: Warum tut man seitens der "Amtskirche", sei es im Vatikan, im Bistum oder auf auf Gemeindeebene nichts dagegen? Ist die Jugend egal? Aber dann gibt es in ein paar Jahren überhaupt keine RKK mehr (zumindest vorerst in Westeuropa nicht).

 

Selbst wenn der Papst Sandalen tragen würde, werden die Kirchen nicht voller. Wetten dass?

 

MfG

Stanley

 

 

Diese Wette dürftest du gewinnen.

 

zustimmend.................tribald

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Und hier hast Du anscheinen genau die Gründe formuliert, weshalb ein Großteil der jüngeren Gernerationen nicht im Gottesdienst auftaucht....

 

Ja, und jetzt die spannende Frage: Warum tut man seitens der "Amtskirche", sei es im Vatikan, im Bistum oder auf auf Gemeindeebene nichts dagegen? Ist die Jugend egal? Aber dann gibt es in ein paar Jahren überhaupt keine RKK mehr (zumindest vorerst in Westeuropa nicht).

 

Selbst wenn der Papst Sandalen tragen würde, werden die Kirchen nicht voller. Wetten dass?

 

MfG

Stanley

 

 

Diese Wette dürftest du gewinnen.

 

zustimmend.................tribald

 

Deswegen liegen die Gründe auch ganz woanders und nicht an den Schuhen des Papstes. Aber das interessiert einen Hardcoreatheisten sicher nur nebenbei. :angry2:

 

MfG

Stanley

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Selbst wenn der Papst Sandalen tragen würde, werden die Kirchen nicht voller. Wetten dass?

 

Nein, von den Sandalen allein bestimmt nicht. Aber tribald hat schon Recht, wenn er sagt, dass diese "Rausputzerei" gerade die Jugend etwas ... verwundert.

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Deswegen liegen die Gründe auch ganz woanders und nicht an den Schuhen des Papstes. Aber das interessiert einen Hardcoreatheisten sicher nur nebenbei. :angry2:

 

Naja, ihn vielleicht, aber mich interessiert es schon sehr. Was meinst du, was der Grund ist? Der pöhse Zeitgeist?

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Ich frage mich, warum der einfachste Grund, warum sich ein Großteil der Jugend nicht in Gottesdiensten sehen lässt, nämlich, dass das Ganze religiöse Drumherum diese Jugendliche nicht die Bohne interessiert, so schwer zu verstehen ist . Sie finden es höchstende kurios. Ich hab jedes Jahr neue Jugend um mich. Zivis. Und die finden das Gläubig sein eher sehr seltsam. Dazu gehört auch die Rausputzerei der Würdenträger. " Wie die Pfingstochsen sehen die aus", ist da der Kommentar. Kirchen betreten ist bei denen reine Zeitverschwendung. Natürlich machen einige von denen bei kirchlichen Angeboten mit. Jugendarbeit im weitesten Sinne. Das macht Spaß. Da lernt man jede Menge Mädels kennen, und kann bei denen mit dem Einsatz angeben. Das alles hat nicht, aber auch garnichts mit Glauben zu tun.

Die Jungs haben einfach keine Verwendung für Aberglauben. Zumindest nicht in organisierter Form.

Von mir aus gesehen eine wunderbare Entwicklung. :angry2: Wenn das alles zur Auflösung von staatlicher Unterstützung fürt Glaubensgemeinschaften führt, ist das sehr erfreulich.

 

sachte hoffnungsvoll.....................tribald

 

Ja, an dieser Sicht der Dinge ist auch was dran. Die Sache ist aber, dass ich durchaus schon junge (und dabei noch intelligente und gebildete) Menschen erlebt habe, die aus dem Glauben und auch aus der Angehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft viel gewinnen können. Deswegen frage ich mich ja, warum das bei anderen so anders ist. Davon abgesehen, muss ich sagen, dass ich auch lange (bis 20-21) auch so drauf war, wie die Jungs, von denen du sprichst. Bin völlig atheistisch aufgewachsen und fand alles, was nur ansatzweise mit Religion zu tun hat, schrecklich öde und irrelevant.

 

Dann kam eine Phase, in der ich mich plötzlich für Dinge interessiert haben, die mir zuvor langweilig schienen. Und siehe da - plötzlich fand ich religiöse Fragen überaus spannend. Muss auch zugeben, dass ich zuvor eine sehr falsche Vorstellung hatte. Ich dachte zum Beispiel, dass es bei allen Religionen darum geht, möglichst perfekt zu sein und da man das eh nicht schafft, kann man sie gleich lassen.

 

Interessant finde ich, dass du die "Rausputzerei" erwähnst. Das ist ein Punkt, den auch ich als Gläubige nicht unbedingt nachvollziehen kann. Habe zwar nichts dagegen, dass im liturgischen Bereich andere Kleidung getragen wird... aber man kann es auch übertreiben.

Im Gegensatz zu Stanley glaube ich zum Beispiel schon, dass es einiges an der Aussenwirkung der Kirche (und auch ihrer Wirkung auf die Jugend) ändern würde, wenn der Papst z.B. à la Frère Roger rumlaufen würde.

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Selbst wenn der Papst Sandalen tragen würde, werden die Kirchen nicht voller. Wetten dass?

Nein, von den Sandalen allein bestimmt nicht. Aber tribald hat schon Recht, wenn er sagt, dass diese "Rausputzerei" gerade die Jugend etwas ... verwundert.

Ich weiß nicht... Wenn ich einen Jugendsender im Fernsehn einschalten würde, dann würde ich ganz viele Leute sehen, die sich "rausgeputzt" haben - eben auf ihre Art. Der Papst ist kein MTV-Star, und putzt sich halt anders raus.

Und die Glaubwürdigkeit von Frère Roger liegt nicht an seinem Äußeren...

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Auf einige mag die Schönheit der "konservativen" Spiritualität (alte Messe etc.) anziehend wirken. Doch das ist nur eine kleine Minderheit, die diese Art der Aestehtik schätzt. Inhaltlich-moralisch hat die Kirche jungen Menschen (gemeint etwa 14-40-jährigen) kaum noch etwas zu bieten. Und je tiefer man gräbt, umso schlimmer wird es...

 

In diesem Zusammenhang würde ich gern 2 Fragen stellen. Die erste an diejenigen von euch, die unter 35 sind: Habt ihr eure Nische in der Kirche gefunden? Fühlt ihr euch zwischen all den wesentlich älteren Menschen nicht ausgeschlossen, vor allem, wenn ihr selber noch keine Eltern seid und euch nicht den "jungen Familien" anschliessen könnt?

 

Die zweite Frage geht an alle (und auch gern an diejenigen, die hier so gern gegen den "liberalen Zeitgeist" schimpfen): Wie seht ihr die Zukunft der Kirche im Westen? Seid ihr die letzen Katholen im Lande?

 

Mich interessiert hier vor allem, was Du mit "inhaltlich-moralisch etwas bieten" meinst. Eine Leistung kann angeboten werden. Das ist allerdings ein Bild aus der Wirtschaft des Warenaustauschs. Moral ist richtig, oder sie ist es nicht. Sie überzeugt Menschen, oder sie tut es nicht. Da ist kein Platz für Schacherei. Und man braucht vor allem Menschen, die auch bereit sind mitzudenken. Davon ist bei moralischen themen wenig zu sehen, weil sich die meisten Menschen auf das undurchdachte Wiedergeben von Einstellungen beschränken, die ihnen von einer genauso wenig denkenden Allgemeinheit vorgesetzt werden.

 

Zu Deiner ersten Frage muß ich sagen, daß ich wenige Menschen meines Alters kenne, die ich kirchlich als geeignet bezeichnen kann, eine Gruppe zu bilden, in der ich mich glaubensmäßig wirklich wohlfühlen kann. Diesbezüglich kenne ich aber auch nicht allzu viele Ältere. Einen derartigen Jugendmangel, wie Du ihn beschreibst, habe ich bei uns aber noch nirgends gesehen. Insgesamt muß ich sagen, daß ich mit den meisten Menschen meiner Gemeinde gut bis sehr gut auskomme, wobei ich viele auch nicht persönlich kenne.

Ansonsten kann ich kirchlich mit jedem Alter. Es kommt da nur auf den Menschen an. Die Idee, daß ein passendes Alter jemanden zu einem besseren Genossen macht, finde ich seltsam.

Angebote, die ich mir sehr wünschen würde (Andachten oder Anbetung beispielsweise) gibt es so gut wie nie (wenn man mal vom Mai absieht). Bibelkreise auch nicht. Vorträge finde ich ab und an sehr interessant. Das Zentrum aber ist die Messe, und zwar besonders die stillen Wochentagsmessen. Ich kenne es aber nicht anders, somit muß ich wohl sagen, daß ich meine Nische gefunden habe, auch wenn sie wesentlich besser ausgestattet sein könnte.

 

Zu Deiner zweiten Frage: zur Zukunft der Kirche im Westen kann ich wenig sagen. Bei uns gehöre ich sowieso zu den wenigen Katholiken im Lande, aber die letzten werden wir ganz sicher nicht sein. Aber wir werden das bleiben, was man als Katholik hier seit fast 500 Jahren ist: Minderheit. Dem Jugendanteil scheint es gut zu bekommen.

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Selbst wenn der Papst Sandalen tragen würde, werden die Kirchen nicht voller. Wetten dass?

Nein, von den Sandalen allein bestimmt nicht. Aber tribald hat schon Recht, wenn er sagt, dass diese "Rausputzerei" gerade die Jugend etwas ... verwundert.

Ich weiß nicht... Wenn ich einen Jugendsender im Fernsehn einschalten würde, dann würde ich ganz viele Leute sehen, die sich "rausgeputzt" haben - eben auf ihre Art. Der Papst ist kein MTV-Star, und putzt sich halt anders raus.

Und die Glaubwürdigkeit von Frère Roger liegt nicht an seinem Äußeren...

 

 

 

nein, aber der Mensch sollte gewissermaßen "zusammenpassen", also Persönlichkeit (auch das, was er vertritt), Verhalten und Aussehen. Nur dann ist er für mich glaubwürdig (das gilt nicht nur für Kirchenleute, sondern z. B. auch für Politiker...... eigentlich für jeden)

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Andererseits bin ich davon überzeugt, dass der Erfolg von Taizé nicht nur mit der Liturgie und der Musik zu sehen ist. Erstmal sind die Brüder einfach glaubwürdig und zweitens haben sie eine andere Art den Glauben zu vermitteln, als das sonst geschieht. Dort trifft man ja auf die verschiedensten Menschen, mit den verschiedensten Hintergründen und Geschmäckern, aus verschiedensten Ländern... und dennoch fühle sich sehr viele angesprochen. Vom Emo-Teenie bis zum konservativen Theologiestudenten.

 

Dann horch doch mal genauer hin: Was ist das für eine Art, wie die Brüder in Taizé den Glauben vermitteln?

Was geschieht dort anders als bei uns in den Gemeinden?

 

Bitte, versuch das doch mal aus Deiner Sicht heraus zu beantworten.

 

Ihre Verkündung ist positiv. Da wird nicht rumgejammert wegen des schlimmen Modernismus, der Abtreibungen, der schlimmen, schlimmen Gesellschaft etc. Das Positive wird hervorgehoben. Und das Wichtigste. Wenn du mit einem Bruder sprichst, wird er dir natürlich nicht sagen, dass im Bereich der Sexualität alles gut und erlaubt ist. Er wird eher die Verantwortung, die man dem anderen gegenüber trägt, betonen und nicht mit dem Katechismus wedeln, dem zufolge so ziemlich alles, was nicht innerhalb der Ehe, zum Zwecke der Kinderzeugung, in Missionarsstellung und im Dunkeln geschieht, unsittlich und schwer ordunngswidrig ist. Nur mal so als Beispiel.

Ja, und dann sind sie einfach glaubwürdig. Ich finde es z.B. absurd, dass - auch angesichts der Armut in der Welt - der Papst, der den armen Wanderprediger Jesus verkündet - rote Pradaschühen tragen muss. Nicht dass die Armut weniger werden würde, wenn er andere Schuhe tragen würde, aber als Symbol wirk das halt nicht sehr...

 

Und hier hast Du anscheinen genau die Gründe formuliert, weshalb ein Großteil der jüngeren Gernerationen nicht im Gottesdienst auftaucht....

 

Klar - alle Jugendlichen sind Moralbolzen, die sich wegen der päpstlichen Schuhmode von der Kirche distanzieren.

 

Man lernt aus solchen Äußerungen vor allem eines: nicht nur die bösen, bösen Fundis können alles auf den schlechten Modernismus schieben, sondern es gibt auch genug Nicht-Fundi-Mykathler, die die Schuld für alles und jedes dem bösen Papst und seinem bösen Prunk geben. Da ist ja "Die Erde ist eine Scheibe" ein anspruchsvollerer Gedanke.

bearbeitet von soames
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Deswegen liegen die Gründe auch ganz woanders und nicht an den Schuhen des Papstes. Aber das interessiert einen Hardcoreatheisten sicher nur nebenbei. :angry2:

 

Naja, ihn vielleicht, aber mich interessiert es schon sehr. Was meinst du, was der Grund ist? Der pöhse Zeitgeist?

 

Nö. Der Herdentrieb, der einen Großteil der Jugend, die sich für so wunderbar kritisch hält, genauso am Nasenring führt wie einen Großteil der Menschen aller Zeiten (die dabei aber immerhin nicht so beknackt waren, anzunehmen, sie hätten das kritische Denken zusammen mit ihren Marihuana-Schwaden inhaliert).

 

Was machen wir uns um solche Leute Sorgen? Wenn sie mal das Interesse packt, dann suchen sie schon und finden vielleicht auch. Wenn nicht - was ändert sich für sie durch unsere gutmenschlichen, aber völlig danebengehenden Selbstvorwürfe? Wer nicht will, der hat schon. Ein alter, aber richtiger Spruch.

 

Und da das das Hauptproblem ist, wirst Du auch durch Herumgeheule über die päpstliche Schuh- oder die bischöfliche Kleidermode (die im übrigen zur kirchlichen Identität beiträgt) nichts an dem ändern, was Du so wortreich beklagst. Die Aufmerksamkeit der Verantwortlichen sollte sich vielmehr den schon völlig zu Recht angesprochenen fehlenden Seelsorgs- und Liturgieangeboten zuwenden als dem eigenen Kleiderschrank.

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Deswegen liegen die Gründe auch ganz woanders und nicht an den Schuhen des Papstes. Aber das interessiert einen Hardcoreatheisten sicher nur nebenbei. :angry2:

 

Naja, ihn vielleicht, aber mich interessiert es schon sehr. Was meinst du, was der Grund ist? Der pöhse Zeitgeist?

 

Nö. Der Herdentrieb, der einen Großteil der Jugend, die sich für so wunderbar kritisch hält, genauso am Nasenring führt wie einen Großteil der Menschen aller Zeiten (die dabei aber immerhin nicht so beknackt waren, anzunehmen, sie hätten das kritische Denken zusammen mit ihren Marihuana-Schwaden inhaliert).

 

Was machen wir uns um solche Leute Sorgen? Wenn sie mal das Interesse packt, dann suchen sie schon und finden vielleicht auch. Wenn nicht - was ändert sich für sie durch unsere gutmenschlichen, aber völlig danebengehenden Selbstvorwürfe? Wer nicht will, der hat schon. Ein alter, aber richtiger Spruch.

 

Und da das das Hauptproblem ist, wirst Du auch durch Herumgeheule über die päpstliche Schuh- oder die bischöfliche Kleidermode (die im übrigen zur kirchlichen Identität beiträgt) nichts an dem ändern, was Du so wortreich beklagst. Die Aufmerksamkeit der Verantwortlichen sollte sich vielmehr den schon völlig zu Recht angesprochenen fehlenden Seelsorgs- und Liturgieangeboten zuwenden als dem eigenen Kleiderschrank.

 

 

Wenn man sich zu intensiv mit dem Kleiderschrank befasst, bleibt zu wenig für das, was du beklagst. Es ist ein bisschen: du kannst nicht Gott dienen und dem Mammon.

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Deswegen liegen die Gründe auch ganz woanders und nicht an den Schuhen des Papstes. Aber das interessiert einen Hardcoreatheisten sicher nur nebenbei. :angry2:

 

Naja, ihn vielleicht, aber mich interessiert es schon sehr. Was meinst du, was der Grund ist? Der pöhse Zeitgeist?

 

Nö. Der Herdentrieb, der einen Großteil der Jugend, die sich für so wunderbar kritisch hält, genauso am Nasenring führt wie einen Großteil der Menschen aller Zeiten (die dabei aber immerhin nicht so beknackt waren, anzunehmen, sie hätten das kritische Denken zusammen mit ihren Marihuana-Schwaden inhaliert).

 

Was machen wir uns um solche Leute Sorgen? Wenn sie mal das Interesse packt, dann suchen sie schon und finden vielleicht auch. Wenn nicht - was ändert sich für sie durch unsere gutmenschlichen, aber völlig danebengehenden Selbstvorwürfe? Wer nicht will, der hat schon. Ein alter, aber richtiger Spruch.

 

Und da das das Hauptproblem ist, wirst Du auch durch Herumgeheule über die päpstliche Schuh- oder die bischöfliche Kleidermode (die im übrigen zur kirchlichen Identität beiträgt) nichts an dem ändern, was Du so wortreich beklagst. Die Aufmerksamkeit der Verantwortlichen sollte sich vielmehr den schon völlig zu Recht angesprochenen fehlenden Seelsorgs- und Liturgieangeboten zuwenden als dem eigenen Kleiderschrank.

 

 

Wenn man sich zu intensiv mit dem Kleiderschrank befasst, bleibt zu wenig für das, was du beklagst. Es ist ein bisschen: du kannst nicht Gott dienen und dem Mammon.

 

Na also. Dann können wir den Kleiderschrank ja lassen, wie er ist, und uns echten Problemen zuwenden. Alouettes Kartoffelsack-Anbeterei lenkt da nur ab.

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Nein, von den Sandalen allein bestimmt nicht. Aber tribald hat schon Recht, wenn er sagt, dass diese "Rausputzerei" gerade die Jugend etwas ... verwundert.

 

 

Hast Du dich mal mit der Sinus-Milieustudie beschäftigt? Mir fällt die immer wieder ein, wenn man von "die Jugend" spricht.

Darunter findet man u.a. zwei Milieus die sich mal locker den Namen "Generation Benedikt" geben und auch zu "der Jugend" zählen.

 

Nun hat der jugendliche Hauptschüler im Bezirk Berlin-Neukölln mit Sicherheit einen anderen Bezug zum christlichen Glauben als der Gymnasiast einer westfälischen Kleinstadt.

 

Der Zugang ist unterschiedlich - wird aber auch geschaffen: die Arche lässt grüssen... mir klingen noch die Worte des 15-jährigen Sohnes einer 9-köpfigen Hartz4-Familie in den Ohren, die bei Maischberger saßen und der da sprach: in der Arche kriegen wir nicht nur Essen, und die Hausaufgabenbetreuung, viele gehen auch einfach nur mal zu den Betreuern um mal zu kuscheln....

 

Ich finde, eine bessere Prägung für Kinder und Jugendliche kann die Kirche gar nicht bieten! Ein Platz zu dem man gehen kann, "so wie man ist" - und man sich wohlfühlt.

 

gby

 

Bernd

bearbeitet von beegee
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Mich interessiert hier vor allem, was Du mit "inhaltlich-moralisch etwas bieten" meinst. Eine Leistung kann angeboten werden. Das ist allerdings ein Bild aus der Wirtschaft des Warenaustauschs. Moral ist richtig, oder sie ist es nicht. Sie überzeugt Menschen, oder sie tut es nicht. Da ist kein Platz für Schacherei. Und man braucht vor allem Menschen, die auch bereit sind mitzudenken. Davon ist bei moralischen themen wenig zu sehen, weil sich die meisten Menschen auf das undurchdachte Wiedergeben von Einstellungen beschränken, die ihnen von einer genauso wenig denkenden Allgemeinheit vorgesetzt werden.

 

Damit meine ich die Orientierung nach der man als junger Mensch durchaus sucht. Ich kann schlecht für alle jungen Menschen reden, aber ich persönlich bin durchaus bereit meine Positionen zu überdenken - vorausgesetzt man überzeugt mich. Das war als ich so 20-21 umso mehr der Fall.

Damals habe ich mit ausführlich mit verschiedenen Fragen und der kirchlicher Sicht der Dinge befasst und muss zugeben, dass mich das nicht überzeugt hat.

Nehmen wir das Beispiel Sexualität. Als ich mich mit diesen Fragen befasst habe, war ich alleinstehend und sagen wir mal so - durchaus für eine katholische Ehe, wie die Kirche sie sich vorstellt offen. Das war eine Lebensoption, die mir durchaus ansprechend erschien. Damit will ich sagen, dass ich eben nicht der typische WJT-Besucher war, der dem Papst zujubelt und ein Kondom in der Tasche hat. Tja, dennoch hat mich die katholische Sexualmoral nicht überzeugt. Im KKK steht, dass Selbstbefriedigung "schwer sündhaft" wäre. Wieso? Weshalb? Warum? Warum die enge Begrenzung der Sexualität als einen Akt der Hingabe an den Ehepartner? Wieso lädt Gott Menschen, die einen Fehler gemacht haben und sich nach einer gescheiterten Ehe erneut verlieben, von seinem Mahltisch aus? Der moralische Unterschied zwischen der "künstlichen" und der "natürlichen" Empfängnisverhütung ist kaum nachvollziehbar. Usw. Also ist mir die Kirche in diesen Fragen keine Hilfe. Und in vielen anderen auch nicht.

 

Dazu kam dann noch die Realität. Der gutkatholische Ehemann wollte mir einfach nicht begegnen. Ich habe eigentlich überhaupt keine Männer (im passenden Alter) kennen gelernt, die katholisch-gläubig wären, und das obwohl ich eine Zeit lang recht aktiv in den Gemeinden war. Die wenigen die da waren, waren längst verheiratet. Tja, was tun? Alte Jungfer und ewig einsam bleiben oder sich anderweitig umschauen?

Meinem Mann (einem ausgetretenen Katholiken, heute Agnostiker) bin ich völlig unerwartet begegnet. Habe mich beide Ohren verliebt und mit ihm eine Zeit lang in "wilder Ehe" gelebt. Wie das heute eben so üblich ist. Wäre ich von der kath. Sexualmoral überzeugt, wäre ich jetzt wohl immer noch allein. Also ist sie (für mich) weder überzeugend, noch lebbar.

 

Und so ist es mit vielen anderen moralischen Fragen. Nicht, dass alle Antworten schlecht und unüberzeugend wären. Aber dann werden sie oftmals so unüberzeugend vorgelebt (von denen, die sie formuliert haben), dass gerade junge Menschen, die sehr auf soetwas achten, sich angewiedert abwenden. Also als Beispiel: Die Verurteilung der Menschenverachtung, das Eintreten für Würde und Leben + Kollaboration mit/Sympathien für menschenverachtende Diktatoren.

 

 

Zu Deiner ersten Frage muß ich sagen, daß ich wenige Menschen meines Alters kenne, die ich kirchlich als geeignet bezeichnen kann, eine Gruppe zu bilden, in der ich mich glaubensmäßig wirklich wohlfühlen kann. Diesbezüglich kenne ich aber auch nicht allzu viele Ältere. Einen derartigen Jugendmangel, wie Du ihn beschreibst, habe ich bei uns aber noch nirgends gesehen. Insgesamt muß ich sagen, daß ich mit den meisten Menschen meiner Gemeinde gut bis sehr gut auskomme, wobei ich viele auch nicht persönlich kenne.

 

War auch bei mir der Fall. Es geht nicht darum, dass man nicht gut miteinander auskommt, sondern darum, dass man sich da schnell ausgegrenzt und allein fühlt.

 

 

Ansonsten kann ich kirchlich mit jedem Alter. Es kommt da nur auf den Menschen an. Die Idee, daß ein passendes Alter jemanden zu einem besseren Genossen macht, finde ich seltsam.

 

Das habe ich auch nicht gemeint. Aber wundert es dich wirklich, dass eine 25-Jährige sich allein unter 60-90-Jährigen nicht so wohl fühlt und nicht so recht einen Platz findet?

 

 

Zu Deiner zweiten Frage: zur Zukunft der Kirche im Westen kann ich wenig sagen. Bei uns gehöre ich sowieso zu den wenigen Katholiken im Lande, aber die letzten werden wir ganz sicher nicht sein. Aber wir werden das bleiben, was man als Katholik hier seit fast 500 Jahren ist: Minderheit. Dem Jugendanteil scheint es gut zu bekommen.

 

Deinen letzen Satz verstehe ich nicht ganz. Wenn ich z.B. in meiner Stadt in eine Messe gehe, sehe ich keine bis kaum Menschen unter 60. Woher sollen denn die zukünftigen Katholiken kommen?

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Wenn ich z.B. in meiner Stadt in eine Messe gehe, sehe ich keine bis kaum Menschen unter 60. Woher sollen denn die zukünftigen Katholiken kommen?

 

Schau mal bei uns vorbei. Grüße, KAM

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Selbst wenn der Papst Sandalen tragen würde, werden die Kirchen nicht voller. Wetten dass?

Nein, von den Sandalen allein bestimmt nicht. Aber tribald hat schon Recht, wenn er sagt, dass diese "Rausputzerei" gerade die Jugend etwas ... verwundert.

Ich weiß nicht... Wenn ich einen Jugendsender im Fernsehn einschalten würde, dann würde ich ganz viele Leute sehen, die sich "rausgeputzt" haben - eben auf ihre Art. Der Papst ist kein MTV-Star, und putzt sich halt anders raus.

 

Ja klar, und die MTV-Stars sagen mit ihrer Klamotte was aus. Die sind cool, sexy, trendy etc.

Aber was sagt denn des Papstes barock angehauchte Klamotte aus? Dass Christentum, was mit roten Pradaschuhen zu tun hat? Nein. Das wirkt nur lächerlicht, vor allem auf die Jugend.

 

Und die Glaubwürdigkeit von Frère Roger liegt nicht an seinem Äußeren...

 

Sicher nicht. Aber es hat dazu beigetragen.

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