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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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vor 3 Minuten schrieb Guppy:

 

Es ist traurig und beschämend. Als wären die vielen Missbrauchsfälle nicht schon schlimm genug, wird dieses Thema jetzt auch noch so ekelhaft im kirchenpolitischen Kampf missbraucht. Und für die Opfer scheint sich kaum jemand wirklich zu interessieren, ebenso nicht für ernsthafte und seriöse Konzepte zur zukünftigen Prävention solcher Taten.

 

 

Ich bezweifle, dass eine Prävention solcher Taten ohne ein Verbot der RKK und eine Verhaftung sämtlicher Bischöfe möglich ist.

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Fürs Protokoll: In der Erzdiözese München und Freising muss jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeitende in Seelsorge und Katechese eine Pflichtfortbildung zu dem Thema machen.

 

Dort erfuhr man, automatische Fehler zu vermeiden, zum Beispiel die Verantwortung einfach auf eine andere Person (Vertrauenslehrer*in z.B.) zu verlagern, wenn man von Betroffenen ins Vertrauen gezogen wurde, und die Sache keinesfalls mit dem Täter oder der Täterin zu besprechen, sondern gleich zum Vorgesetzten gehen, zu den zuständigen Stellen oder eben zur Polizei, immer in Rücksprache mit den Betroffenen. Man darf die Verantwortung nicht einfach irgendwo abladen und zusehen, wie die Sache versandet, auch wenn es der Vorgesetzte vielleicht gerne so hätte.

 

Ich musste dann in einem Fall, der sich unterhalb der Schwelle dessen, was tatsächlich eine Straftat war, auch genau so vorgehen und war froh, die Fortbildung erhalten zu haben.

 

Präventiv musste auch jeder und jede von uns ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und wir müssen das auch einfordern, wenn wir zum Beispiel Erstkommunionsgruppen noch bei den Kommunionseltern zu Hause stattfinden lassen würden.

 

Und hier die aktuelle Startseite der Diözese

 

Ich bin kein Fan unseres Ordinariates, wirklich nicht, aber beim Thema "sexueller Missbrauch" sind die hellhörig wie sonst was.

 

Kann man Eigenschutz nennen, klar, es lässt sich halt nicht vermeiden, dass Kirche langfristig an Ansehen gewinnt, wenn sie sich zuverlässig in der Prävention zeigt und professionell gegen Täter und Täterinnen vorgeht.

 

Ob ein Verbot der RKK und die Verhaftung sämtlicher Bischöfe was bringt, das halte ich für Wunschdenken. 

 

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9 hours ago, nannyogg57 said:

Ob ein Verbot der RKK und die Verhaftung sämtlicher Bischöfe was bringt, das halte ich für Wunschdenken. 


Ich sehe es auch tatsächlich als Problem an, dass die RKK inzwischen medial als einzige Organisation behandelt wird, in der es ein systematisches Missbrauchsproblem zu geben scheint, und bei der Verantwortung auch durch alle Hierarchiestufen personalisiert wird.

 

Kein Jugendamtsleiter z.B. wird persönlich dafür hinterfragt, wenn in seiner Behörde durch Desinteresse oder Schlamperei auch gravierende Fälle nicht ausermittelt oder verfolgt wird - überregional-medial habe ich sowas noch nicht gelesen.

Ganze Bereiche der Gesellschaft werden nicht systematisch hinterfragt, dabei ist es völlig abstrus und empirisch widerlegt, anzunehmen, dass Missbrauch ein katholisches Spezialproblem ist.

 

Der Glaube, dass staatliche Institutionen das Problem besser in den Griff bekämen, ist sogar problematisch:

bei uns in der Gegend sind Opfer, Eltern und (ev.) Kirche in einem aktuellen Fall sicher, weiter aufklären und beraten zu müssen - nur der  vermutl. Täter ist frei unterwegs, weil das staatsanwaltliche Ermittlungsverfahren nichts erbrachte. Allen anderen Betroffenen nützt das nur genau gar nichts.

bearbeitet von Shubashi
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vor 9 Stunden schrieb nannyogg57:

Fürs Protokoll: In der Erzdiözese München und Freising muss jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeitende in Seelsorge und Katechese eine Pflichtfortbildung zu dem Thema machen.

 

Dort erfuhr man, automatische Fehler zu vermeiden, zum Beispiel die Verantwortung einfach auf eine andere Person (Vertrauenslehrer*in z.B.) zu verlagern, wenn man von Betroffenen ins Vertrauen gezogen wurde, und die Sache keinesfalls mit dem Täter oder der Täterin zu besprechen, sondern gleich zum Vorgesetzten gehen, zu den zuständigen Stellen oder eben zur Polizei, immer in Rücksprache mit den Betroffenen. Man darf die Verantwortung nicht einfach irgendwo abladen und zusehen, wie die Sache versandet, auch wenn es der Vorgesetzte vielleicht gerne so hätte.

 

 

Wenn man - wie du offensichtlich, wenn ich dich richtig verstehe - vom Betroffenen selbst ins Vertrauen gezogen wird, sollte der erste Weg zur Polizei sein (in Rücksprache mit dem Betroffenen.)

 

Ich sehe allerdings noch ein anderes Problem: Du merkst als Lehrkraft, dass etwas nicht stimmt, erhältst aber von niemandem eine klare Auskunft, was los ist (Viele Betroffene sprechen ungern darüber, schon gar nicht, wenn der Täter ein Kollege ist).

Was ist dann sinnvoll? Mit Kollegen sprechen, ob denen auch etwas aufgefallen ist - auf die Gefahr hin, dann vielleicht den Täter zu warnen - oder ohne konkreten Verdacht zur Polizei zu gehen?

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vor 9 Stunden schrieb nannyogg57:

Ob ein Verbot der RKK und die Verhaftung sämtlicher Bischöfe was bringt, das halte ich für Wunschdenken. 

 

Was ja wohl auch kein ernstzunehmender Menschen vorgeschlagen hätte.

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vor 47 Minuten schrieb Shubashi:

nur der  vermutl. Täter ist frei unterwegs, weil das staatsanwaltliche Ermittlungsverfahren nichts erbrachte.

Dann gibt es aber ein Problem, und zwar ein grundsätzliches.

Entweder, es gibt einen Täter. Dann sollte das aber auch die Staatsanwaltschaft mitbekommen.

Oder aber, es gibt (doch) keinen Täter - warum auch immer.

Gut, die dritte Möglichkeit ist, daß die Staatsanwaltschaft ggf. Verjährung festgestellt hat. Dann wird die mögliche (Un-)Schuld des mutmaßlichen Täters nicht mehr von einem Gericht festgestellt werden. Dann hat die Unschuldsvermutung zu gelten!

Und die vierte Möglichkeit wäre, daß die die Staatsanwaltschaft den Verdacht nicht so weit erhärten konnte, daß es für ein Gerichtsverfahren ausreichte. Auch hier muß mMn die Unschuldsvermutung greifen. Und zwar nicht nur für staatliche Stellen, sondern für alle!

 

Womit man mitten im größten Sumpf des Problems ist: Wie geht man mit Gerüchten um, deren Wahrheitsgehalt sich nicht beweisen lässt, an denen aber doch was dran sein könnte? Der einzig rechtsstaatlich korrekte Weg lautet da: Ignorieren! Denn alles andere führt nur zur Hexenverbrennung.

bearbeitet von Moriz
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vor 32 Minuten schrieb MartinO:

Was ist dann sinnvoll? Mit Kollegen sprechen, ob denen auch etwas aufgefallen ist - auf die Gefahr hin, dann vielleicht den Täter zu warnen - oder ohne konkreten Verdacht zur Polizei zu gehen?

Wo ist das Problem, wenn ein Täter gewarnt wird? SchlimmstenBestenfalls tut er dann nichts mehr.

Ich halte es für sinnvoll, zunächst das Gespräch mit den Kollegen zu suchen. Möglicherweise kennt da ja jemand einen Grund für das 'seltsame' Verhalten (Meerschweinschen gestorben, Omma im Knast, was weiß ich...) vielleicht teilt man auch nur die Beobachtungen, was dann zu weiteren Schritten ermutigen sollte.

Auch den Weg zur Polizei halte ich für sinnvoll. Im Idealfall spricht man da dann mit den zuständigen Fachleuten, die zum einen die Beobachtungen einordnen können (und sei es nur ein "hören wir öfter, hat nichts zu bedeuten") und zum anderen Beobachtungen aus verschiedenen Richtungen sammeln können (Wenn sowohl dem Lehrer, als auch dem Trainer, als auch dem Pastor was aufgefallen ist, dann hat das vielleicht schon was zu bedeuten). In dem Moment, wo man 'nur' seine Sorge, seinen Verdacht äußert wird man auch nicht wegen falscher Verdächtigung oder Verleumdung belangt werden können.

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18 minutes ago, Moriz said:

Womit man mitten im größten Sumpf des Problems ist: Wie geht man mit Gerüchten um, deren Wahrheitsgehalt sich nicht beweisen lässt, an denen aber doch was dran sein könnte? Der einzig rechtsstaatlich korrekte Weg lautet da: Ignorieren! Denn alles andere führt nur zur Hexenverbrennung.


Das würde ich eigentlich anders sehen - „Seelsorge“ ist doch gerade die spezifische Aufgabe der Kirche, und in jedem Fall gibt es hier Probleme, auf welche die Kirche aus ihrer ureigenen Verantwortung eingehen muss. 
Ich denke sogar, gerade solche Fälle könnten uns als Gesellschaft weiterbringen, das furchtbare Dilemma besser zu verstehen, welches solche Verbrechen an Kindern für die gesamte Gesellschaft bedeuten.

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vor 9 Stunden schrieb Moriz:

Wo ist das Problem, wenn ein Täter gewarnt wird? SchlimmstenBestenfalls tut er dann nichts mehr.

Ich halte es für sinnvoll, zunächst das Gespräch mit den Kollegen zu suchen. Möglicherweise kennt da ja jemand einen Grund für das 'seltsame' Verhalten (Meerschweinschen gestorben, Omma im Knast, was weiß ich...) vielleicht teilt man auch nur die Beobachtungen, was dann zu weiteren Schritten ermutigen sollte.

Auch den Weg zur Polizei halte ich für sinnvoll. 

Den Weg zur Polizei halte ich in dem Moment für sinnvoll, in dem ich zumindest einen vagen Verdacht habe. Auf die Anzeige "N.N. benimmt sich komisch" wird die Polizei wohl kaum tätig werden - auch wenn dies das erste Anzeichen sein kann.

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vor 30 Minuten schrieb MartinO:

Den Weg zur Polizei halte ich in dem Moment für sinnvoll, in dem ich zumindest einen vagen Verdacht habe. Auf die Anzeige "N.N. benimmt sich komisch" wird die Polizei wohl kaum tätig werden - auch wenn dies das erste Anzeichen sein kann.

 

Nun, ich gehe davon aus, daß ein erfahrener Lehrer durchaus zwischen pubertären Verwirrungen und ernsten Anzeichen unterscheiden kann.

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Ich weiß grad nicht, ob ich über die Meldung, dass die Staatsanwaltschaft erneut Ermittlungen gegen Kardinal Woelki abgelehnt hat, lachen oder weinen soll.

Froh sein kann darüber keiner, auch nicht die, die Kardinal Woelki verteidigen. Denn begründet wird die Ablehnung laut katholische.de folgendermaßen:

Zitat

Sprecher Willuhn erklärte, es sei üblich, dass Formulierungen wie "er bat mich, Ihnen mitzuteilen" den Eindruck entstehen lassen sollen, dass ein Amtsträger sich mit einer Sache persönlich befasst habe. So solle vermittelt werden, "dass das Begehren ernstgenommen wird". Rein faktisch bedeuteten solche Textbausteine aber eher "die bürotechnische Abarbeitung der Eingabe aufgrund allgemeiner Anweisungen" – also ohne dass sich der Amtsträger mit dem Inhalt persönlich auseinandergesetzt habe.

 

Wer bitte braucht denn eine Kirche, die Anliegen ihrer in seelischer Bedrängnis geratenenen Mitglieder bürotechnisch abarbeitet, indem dabei gelogen wird, dass das Begehren ernstgenommen werde, während derjenige, an den sich das Begehr richtet, noch gar nicht mal persönlich damit auseinandergesetzt hat? DAs braucht keiner. Und missionieren und evangelisieren kann man so verbürokratisiert sowieso nicht.

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Das ist ja schon ein pawlow'scher Reflex bei Dir, Angelika.

 

Also: ganz einfach: Woelki hat anfangs gesagt: ich möchte mit jedem Betroffenen reden - daraus wurde die Formulierung des Sekretariats, daß er eben mit dem Betroffenen reden wolle, obwohl er über seinen spezifischen Fall noch nicht informiert war.

 

Was bitte ist daran ungewöhnlich oder unverständlich oder gar "verbürokratisiert"?

 

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vor 3 Stunden schrieb rorro:

Das ist ja schon ein pawlow'scher Reflex bei Dir, Angelika.

 

Also: ganz einfach: Woelki hat anfangs gesagt: ich möchte mit jedem Betroffenen reden - daraus wurde die Formulierung des Sekretariats, daß er eben mit dem Betroffenen reden wolle, obwohl er über seinen spezifischen Fall noch nicht informiert war.

 

Was bitte ist daran ungewöhnlich oder unverständlich oder gar "verbürokratisiert"?

 

 

Du hast mich falsch verstanden:

Diese Begründung des Sprechers der Staatsanwaltschaft ist nun wirklich die letzte, die der Kirche gut täte. Da wäre noch besser gewesen, wenn er nichts begründet hätte. Aber so......DIese Begrifflichkeit kommt nicht von mir.

Bürotechnische Abarbeitung! Ja um Himmels willen! Und solche Begrifflichkeit im Zusammenhang mit Kirche? Kirche ist doch keine x-beliebige Behörde, wo man bürotechnisch abarbeitet.

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vor 42 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Nein? Doch! Oh!

 

Die real existierende Kirche als Institution ist das ganz offensichtlich. Auch das ist mMn Teil der Grundproblematik.

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vor 12 Minuten schrieb Die Angelika:

Die real existierende Kirche als Institution ist das ganz offensichtlich. Auch das ist mMn Teil der Grundproblematik.

 

Ja, und der Grund, warum ich der Ansicht bin, daß man Religion nicht im Verein betreiben sollte.

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vor 21 Stunden schrieb Die Angelika:

Ich weiß grad nicht, ob ich über die Meldung, dass die Staatsanwaltschaft erneut Ermittlungen gegen Kardinal Woelki abgelehnt hat, lachen oder weinen soll.

Froh sein kann darüber keiner, auch nicht die, die Kardinal Woelki verteidigen. Denn begründet wird die Ablehnung laut katholische.de folgendermaßen:

Zitat

Sprecher Willuhn erklärte, es sei üblich, dass Formulierungen wie "er bat mich, Ihnen mitzuteilen" den Eindruck entstehen lassen sollen, dass ein Amtsträger sich mit einer Sache persönlich befasst habe. So solle vermittelt werden, "dass das Begehren ernstgenommen wird". Rein faktisch bedeuteten solche Textbausteine aber eher "die bürotechnische Abarbeitung der Eingabe aufgrund allgemeiner Anweisungen" – also ohne dass sich der Amtsträger mit dem Inhalt persönlich auseinandergesetzt habe.

 

Mein Chef erzählte gerade eben, daß er jeden Tag 'hunderte' Papiere unterschreibt ohne sie detailliert zu lesen. Dazu hat er gar keine Zeit! Er muß davon ausgehen können, daß seine Mitarbeiter vernünftig vorarbeiten. (Und er sieht dennoch erstaunlich viel! Da kann ich einen Brief drei mal Korrektur gelesen haben, er findet den verbliebenen Rechtschreibfehler!)

 

Mit anderen Worten: Woelki mag geäußert haben, daß er jeden einzelnen Betroffenen zu einem Gespräch einladen möchte. Was aber nicht heißt, daß er dazu schon jeden einzelnen Fall angeschaut hätte. (Wenn das dann im Brief anders rüberkommt passt das irgendwie zu diesem Saftladen in Köln.)

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vor 19 Stunden schrieb Die Angelika:

Kirche ist doch keine x-beliebige Behörde, wo man bürotechnisch abarbeitet.

 

Aufgeblasene Verwaltung dient vor allem dem Selbsterhalt (das ist kein kirchliches Merkmal). In den letzten 40 Jahren ist einiges geschrumpft in der Kirche, der Verwaltungsapparat sicher nicht.

 

So manches Generalvikariat würde auch ohne Gläubige perfekt funktionieren.

bearbeitet von rorro
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vor 23 Stunden schrieb Florianklaus:
Am 29.9.2022 um 21:10 schrieb Chrysologus:

Köln arbeitet vorbildlich daran.

Nicht nur Köln.

 

Das ist aber nicht gerade vertrauenserweckend, wenn die obere Liga einer Glaubensgemeinschaft vorbildlich daran arbeitet, ohne Gläubige auszukommen.

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Ich setze diesen Kommentar hier rein, weil @Inge im Thread zum Synodalen Weg schrieb, dass Missbrauchsopfer jung seien, ich darauf antworten möchte, das aber nicht mehr in den Thread zum Synodalen Weg gehört. Das stimmt nämlich nicht. 

Besonders  der Fall der Karin Weißenfels (Pseudonym) Schlagzeilen gemacht, weil hier bedauerlicherweise ein Bischof den Klarnamen öffentlich machte. Diesen behandelt Christiane Florin in einer ihrer Sendungen, die hier transkribiert ist.

Karin Weißenfels wurde als Erwachsene missbraucht. Den Fall möchte ich hier gar nicht weiter ausbreiten, er ist tragisch genug. Wichtig ist mir jedoch nachfolgendes Zitat:

Zitat

In Karin Weißenfels‘ Familie war Sexualität ein Tabu. Ein katholisches Mädchen spart sich für die Ehe auf. Das galt für sie auch noch, als die Zeiten liberaler wurden. Kein Einzelfall, sagt die Theologin Ute Leimgruber, die sich mit erwachsenen Missbrauchsopfern beschäftigt hat, in einem Dlf-Interview:

„Viele der betroffenen Frauen beschreiben, dass sie als brave Mädchen erzogen worden sind, die als Mädchen auch hinzunehmen haben, was die Autorität sagt. Es spielt eine Rolle, dass im katholischen Frauenbild – als Lehre – Frauen diejenigen sind, die hinnehmen, die demütig sind, die als Ideal schweigen, sich einfügen, fürsorglich sind.“

 

Oh ja, solche Erziehung habe ich, obwohl meine Familie nicht sonderlich katholisch war, auch , wenngleich ziemlich erfolglos, durchlebt.

Ebenso habe ich mitbekommen, dass diese Vorstellung auch in der sehr streng katholischen Familie meines Ex herrschte. 

Wie viele erwachsene Frauen Missbrauchsopfer wurden, konnte ich bisher nicht herausfinden, aber offensichtlich gibt es auch erwachsene Missbrauchsopfer. Und es gibt seit einiger Zeit eine Arbeitsstelle der Frauenseelsorge, die sich diesem Thema stellt: Gewalt gegen erwachsene Frauen in Kirche: Neues Angebot bietet Hilfe

 

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Missbrauchsskandal: Garchinger Initiative appelliert an Papst Benedikt

 

... "Ihre vorbehaltlose Mitwirkung bei einer gerichtlichen Klärung wäre ein bedeutender Schritt, der für alle Kirchenverantwortlichen als Vorbild gelten würde."...

 

Das Gericht hat inzwischen ein Vorverfahren eingeleitet und unter anderem den emeritierten Papst um eine Stellungnahme gebeten. Strafrechtlich hat das Ganze zwar keine Bedeutung mehr, aber es geht um die große Frage der Schuld.

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vor 10 Stunden schrieb Wunibald:

Missbrauchsskandal: Garchinger Initiative appelliert an Papst Benedikt

 

... "Ihre vorbehaltlose Mitwirkung bei einer gerichtlichen Klärung wäre ein bedeutender Schritt, der für alle Kirchenverantwortlichen als Vorbild gelten würde."...

 

Das Gericht hat inzwischen ein Vorverfahren eingeleitet und unter anderem den emeritierten Papst um eine Stellungnahme gebeten. Strafrechtlich hat das Ganze zwar keine Bedeutung mehr, aber es geht um die große Frage der Schuld.

Der Link führt zu einem anderen Forumspost.

Meinst Du diesen Artikel?: https://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/missbrauchsskandal-garchinger-initiative-appelliert-an-papst-benedikt-6709490

bearbeitet von gouvernante
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