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Kreative Methoden?


nannyogg57

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Ein Beispiel ganz schlichten gelebten Zeugnisses möchte ich mal bringen, etwas, was auch Flo77 schon häufiger angesprochen hat: die Fastenpraxis.

 

Wenn es darum geht, daß der christliche Glaube seine kulturelle Beziehung zum Alltagsleben nicht vollkommen verlieren soll, wenn als Inkulturation gelingen soll, dann gehört natürlich der Bezug zu Alltagsvollzügen dazu.

 

Papst Paul VI. hat mit PAENITEMINI die Fastenpraxis neu geregelt und es letztlich den Bischofskonferenzen überlassen, diese Regelung anzuwenden oder abzuändern. Was passiert dann, nur als zwei Schlaglichter?

Die griechisch-katholische Kirche in Rumänien paßt ihre Praxis exakt der der Orthodoxie an, also deutlich strenger, die DBK dagegen erläßt eine Partikularnorm, die faktisch sogar die vorösterliche Fastenzeit als ernährungsbezogene Fastenzeit bis auf zwei Tage aushebelt, von den Freitagen des Restjahres und der vorweihnachtlichen Fastenzeit, dem Advent, ganz zu schweigen.

 

Natürlich ist das mittlerweile so "drin", daß jetzt ein Gang zurück eher Unverständnis auslösen würde.

 

Doch genau durch diese Maßnahmen wie der der DBK kann man dafür sorgen, daß Schritt für Schritt das prägende Merkmal des christlichen Lebens aus dem Alltag verschwindet. Und daß somit der Boden für den Empfang des Evangeliums immer härter wird.

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ich glaube, wir sind uns irgendwie einig, dass die Gemeindemesse als „Kern", als kleinster gemeinsamer Nenner, als gemeinschaftstiftendes Element unbedingt erhalten bleiben muss, in welcher Form auch immer.

Ich mag diese Formulierung mit dem "kleinsten gemeinsamen Nenner" nicht. Sie ist womöglich irreführend. Man stellt sich da schnell etwas Benennbares vor. Aber der "kleinste gemeinsame Nenner" ist bereits Teil des Geheimnisses. Nur in "per Anhalter durch die Galaxis" ist es möglich, diesen Nenner zu benennen: 23. Fantasy.

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Ich halte es für eine deftige Herausforderung, zum Kern vorzudringen, wenn die vertrauten "Haken" weggenommen wurden. Ich denke aber, das gehört zu den "Häutungen" einer Gottesbeziehung: in mancher Phase entwächst man den "alten Haken", in anderen Phasen wird einem genommen, was noch gut trug - beide Male steht in meinen Augen eine neue Suche an.
Ich hab's Dir schon als PN geschrieben: Die Suche nach Gott in der Liturgie ist nicht mein Problem.
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Doch genau durch diese Maßnahmen wie der der DBK kann man dafür sorgen, daß Schritt für Schritt das prägende Merkmal des christlichen Lebens aus dem Alltag verschwindet. Und daß somit der Boden für den Empfang des Evangeliums immer härter wird.
Ob das Fasten unbedingt ein "prägendes Merkmal" christlichen Lebens ist - nun ja. "DAS prägende Merkmal" wohl kaum.

 

Ich würde aus der Tatsache des Traditionsschwundes allerdings eher ableiten, daß der Glauben immer "egaler" wird. Er hat keine praktischen Konsequenzen und stellt keine Forderungen.

 

Klar ist heute nicht mehr jeder bereit Opfer zu bringen (wenngleich ich im Freitagsfasten nicht wirklich ein Opfer sehe), aber auf die Forderung ganz zu verzichten ist meiner Meinung nach eher kritisch zu sehen.

 

Man vermittelt das Bild der Allerlösung - und derer wäre ich mir ja nicht sicher...

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Ein Beispiel ganz schlichten gelebten Zeugnisses möchte ich mal bringen, etwas, was auch Flo77 schon häufiger angesprochen hat: die Fastenpraxis.

 

Wenn es darum geht, daß der christliche Glaube seine kulturelle Beziehung zum Alltagsleben nicht vollkommen verlieren soll, wenn als Inkulturation gelingen soll, dann gehört natürlich der Bezug zu Alltagsvollzügen dazu.

 

Papst Paul VI. hat mit PAENITEMINI die Fastenpraxis neu geregelt und es letztlich den Bischofskonferenzen überlassen, diese Regelung anzuwenden oder abzuändern. Was passiert dann, nur als zwei Schlaglichter?

Die griechisch-katholische Kirche in Rumänien paßt ihre Praxis exakt der der Orthodoxie an, also deutlich strenger, die DBK dagegen erläßt eine Partikularnorm, die faktisch sogar die vorösterliche Fastenzeit als ernährungsbezogene Fastenzeit bis auf zwei Tage aushebelt, von den Freitagen des Restjahres und der vorweihnachtlichen Fastenzeit, dem Advent, ganz zu schweigen.

 

Natürlich ist das mittlerweile so "drin", daß jetzt ein Gang zurück eher Unverständnis auslösen würde.

 

Doch genau durch diese Maßnahmen wie der der DBK kann man dafür sorgen, daß Schritt für Schritt das prägende Merkmal des christlichen Lebens aus dem Alltag verschwindet. Und daß somit der Boden für den Empfang des Evangeliums immer härter wird.

Ich halte das Fasten eher für ein positives Beispiel. Die Loslösung von vorgegebenen Fastenregeln hat in Deutschland dazu geführt, dass die Menschen wirklich mit Fasten angefangen haben. Du findest ohne größeres Suchen Katholiken, die in der Fastenzeit auf ihr Auto, auf Medienkonsum, auf Zigaretten, auf Alkohol, Süßigkeiten und andere Dinge verzichten. Man fastet dort, wo es wirklich eine Einschränkung bedeutet.

 

Es ist nicht der Sinn des Fastens, am Freitag günstiges Fleisch durch teuren Fisch zu ersetzen. Das schafft weder katholische Identität, noch macht es irgendeinen anderen Sinn.

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Doch genau durch diese Maßnahmen wie der der DBK kann man dafür sorgen, daß Schritt für Schritt das prägende Merkmal des christlichen Lebens aus dem Alltag verschwindet. Und daß somit der Boden für den Empfang des Evangeliums immer härter wird.
Ob das Fasten unbedingt ein "prägendes Merkmal" christlichen Lebens ist - nun ja. "DAS prägende Merkmal" wohl kaum.

 

Ich würde aus der Tatsache des Traditionsschwundes allerdings eher ableiten, daß der Glauben immer "egaler" wird. Er hat keine praktischen Konsequenzen und stellt keine Forderungen.

 

Klar ist heute nicht mehr jeder bereit Opfer zu bringen (wenngleich ich im Freitagsfasten nicht wirklich ein Opfer sehe), aber auf die Forderung ganz zu verzichten ist meiner Meinung nach eher kritisch zu sehen.

 

Man vermittelt das Bild der Allerlösung - und derer wäre ich mir ja nicht sicher...

 

Ich meinte nicht, daß das Fasten das prägende Merkmal ist, sondern daß die Prägung als solche durch solche Maßnamhen Schritt für Schritt aufgelöst wird (und die genannte Partikularnorm ist eben ein Schritt davon).

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Ein Beispiel ganz schlichten gelebten Zeugnisses möchte ich mal bringen, etwas, was auch Flo77 schon häufiger angesprochen hat: die Fastenpraxis.

 

Wenn es darum geht, daß der christliche Glaube seine kulturelle Beziehung zum Alltagsleben nicht vollkommen verlieren soll, wenn als Inkulturation gelingen soll, dann gehört natürlich der Bezug zu Alltagsvollzügen dazu.

 

Papst Paul VI. hat mit PAENITEMINI die Fastenpraxis neu geregelt und es letztlich den Bischofskonferenzen überlassen, diese Regelung anzuwenden oder abzuändern. Was passiert dann, nur als zwei Schlaglichter?

Die griechisch-katholische Kirche in Rumänien paßt ihre Praxis exakt der der Orthodoxie an, also deutlich strenger, die DBK dagegen erläßt eine Partikularnorm, die faktisch sogar die vorösterliche Fastenzeit als ernährungsbezogene Fastenzeit bis auf zwei Tage aushebelt, von den Freitagen des Restjahres und der vorweihnachtlichen Fastenzeit, dem Advent, ganz zu schweigen.

 

Natürlich ist das mittlerweile so "drin", daß jetzt ein Gang zurück eher Unverständnis auslösen würde.

 

Doch genau durch diese Maßnahmen wie der der DBK kann man dafür sorgen, daß Schritt für Schritt das prägende Merkmal des christlichen Lebens aus dem Alltag verschwindet. Und daß somit der Boden für den Empfang des Evangeliums immer härter wird.

Ich halte das Fasten eher für ein positives Beispiel. Die Loslösung von vorgegebenen Fastenregeln hat in Deutschland dazu geführt, dass die Menschen wirklich mit Fasten angefangen haben. Du findest ohne größeres Suchen Katholiken, die in der Fastenzeit auf ihr Auto, auf Medienkonsum, auf Zigaretten, auf Alkohol, Süßigkeiten und andere Dinge verzichten. Man fastet dort, wo es wirklich eine Einschränkung bedeutet.

 

Es ist nicht der Sinn des Fastens, am Freitag günstiges Fleisch durch teuren Fisch zu ersetzen. Das schafft weder katholische Identität, noch macht es irgendeinen anderen Sinn.

 

Definitiv macht (oder mehrheitlich läßt) es jetzt jeder wie er will und das gemeinschaftsstiftende Element gemeinsamer Lebensvollzüge geht verloren. Ich halte es auch für falsch, das eine gegen das andere auszuspielen. Fasten ist natürlich kein Selbstzweck, man kann auch beides tun, wenn einem eines sehr leicht fällt.

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Ich würde aus der Tatsache des Traditionsschwundes allerdings eher ableiten, daß der Glauben immer "egaler" wird. Er hat keine praktischen Konsequenzen und stellt keine Forderungen.

 

Klar ist heute nicht mehr jeder bereit Opfer zu bringen (wenngleich ich im Freitagsfasten nicht wirklich ein Opfer sehe), aber auf die Forderung ganz zu verzichten ist meiner Meinung nach eher kritisch zu sehen.

 

Und besonders kritisch zu sehen ist es, wenn dieses "Egalsein" des Glaubens durch kirchliche Normaufweichung begünstigt wird.

 

Als Student habe ich ein Jahr in Spanien verbracht und war beeindruckt von der Lebendikgeit einer großen franziskanisch geprägten Jugendgruippe (>200 Leute bis max. 30 Jahre alt, die älteren machten die Katechese für die jüngeren). Als eine der Gründe, warum diese Gemeinschaft funktionierte, wurde mir von einer anderen Studentin die Verbindlichkeit genannt, das notwendige Versprechen dabeizubleiben (ggf. auf Zeit), auf span. "compromiso" genannt und nicht ganz exakt zu übersetzen (heißt nicht nur Kompromiss und hier in diesem Kontext gar nicht). Da wurden ganz klar Forderungen gestellt - doch die Gruppe zeigte eben, daß das Erfüllen dieser Forderungen lohnenswert ist.

 

Entweder stellen wir keine Forderungen mehr, weil wir glauben, sie würde eh keiner erfüllen oder weil wir nicht davon überzeugt sind, daß es sich lohnt sie zu leben.

bearbeitet von rorro
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ich glaube, wir sind uns irgendwie einig, dass die Gemeindemesse als „Kern", als kleinster gemeinsamer Nenner, als gemeinschaftstiftendes Element unbedingt erhalten bleiben muss, in welcher Form auch immer.

Ich mag diese Formulierung mit dem "kleinsten gemeinsamen Nenner" nicht. Sie ist womöglich irreführend. Man stellt sich da schnell etwas Benennbares vor. Aber der "kleinste gemeinsame Nenner" ist bereits Teil des Geheimnisses. Nur in "per Anhalter durch die Galaxis" ist es möglich, diesen Nenner zu benennen: 23. Fantasy.

 

Du hast Recht, der Ausdruck ist ungeschickt. Aber ich glaube, Du weißt, was ich meine. Manchmal liegen Dinge für mich so klar auf der Hand, dass ich gar nicht auf die Idee komme, man könnte sie auch anders verstehen.

 

Gruß,

 

Avila

bearbeitet von Avila
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Definitiv macht (oder mehrheitlich läßt) es jetzt jeder wie er will und das gemeinschaftsstiftende Element gemeinsamer Lebensvollzüge geht verloren. Ich halte es auch für falsch, das eine gegen das andere auszuspielen. Fasten ist natürlich kein Selbstzweck, man kann auch beides tun, wenn einem eines sehr leicht fällt.

Das gemeinschaftsstiftende Element war schon immer der gemeinsame Verzicht und nicht das Weglassen bestimmter Zutaten. Wer Fleisch durch doppelt so teuren Fisch ersetzt hat, was noch nie Teil des gemeinsamen Fastenvollzugs.

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Das gemeinschaftsstiftende Element war schon immer der gemeinsame Verzicht [...]

 

Und genau den gibt es nicht mehr. Nur eine Minderheit verzichtet, und dann eben auf das, was jeder so für richtig hält.

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Definitiv macht (oder mehrheitlich läßt) es jetzt jeder wie er will und das gemeinschaftsstiftende Element gemeinsamer Lebensvollzüge geht verloren. Ich halte es auch für falsch, das eine gegen das andere auszuspielen. Fasten ist natürlich kein Selbstzweck, man kann auch beides tun, wenn einem eines sehr leicht fällt.

Das gemeinschaftsstiftende Element war schon immer der gemeinsame Verzicht und nicht das Weglassen bestimmter Zutaten. Wer Fleisch durch doppelt so teuren Fisch ersetzt hat, was noch nie Teil des gemeinsamen Fastenvollzugs.

Wirf bitte nicht Fasten und Abstinenz durcheinander. Es gibt nur zwei Tage im Jahr wo beides zusammenfällt und das sind Aschermittwoch und Karfreitag.

 

Die DBK hätte zum Beispiel die Norm erlassen können: "Den Gläubigen ist geboten, an allen Freitagen des Jahres und am Aschermittwoch durch betont einfache Speisen und gute Werke an der Trauer der Kirche über den Tod Jesu am Karfreitag teilzunehmen."

 

Wäre eine Alternative gewesen. Zumal man dann in den Fastenhirtenbriefen alle paar Jahre aktualisierte Formulierungen hätte placieren können, was "einfache Speise" sein könnte.

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Und genau den gibt es nicht mehr. Nur eine Minderheit verzichtet, und dann eben auf das, was jeder so für richtig hält.

Diese Minderheit schätze ich auf 1/4 der Bundesbürger und dass jeder nach seinem eigenen Ermessen fastet, ist ja gerade der Sinn daran. Wenn alle auf Fleisch verzichten, fastet ja nicht alle.

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Wirf bitte nicht Fasten und Abstinenz durcheinander. Es gibt nur zwei Tage im Jahr wo beides zusammenfällt und das sind Aschermittwoch und Karfreitag.

Keine Sorge, ich meine die gesamte Fastenzeit und nicht die Abstinenztage.

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Und genau den gibt es nicht mehr. Nur eine Minderheit verzichtet, und dann eben auf das, was jeder so für richtig hält.

Diese Minderheit schätze ich auf 1/4 der Bundesbürger und dass jeder nach seinem eigenen Ermessen fastet, ist ja gerade der Sinn daran. Wenn alle auf Fleisch verzichten, fastet ja nicht alle.

 

Vielleicht lebe ich in einem anderen Land. Aus meiner Familie, dem Freundes- und Bekanntenkreis verzichten vielleicht maximal(!) 5% auf irgendetwas.

 

Und der Sinn, daß es jeder so macht wie er will, ist von Dir gestiftet. Es gibt ja gerade deswegen eine gemeinsame(!) Fastenzeit, damit man etwas gemeinsam(!) macht.

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Und der Sinn, daß es jeder so macht wie er will, ist von Dir gestiftet. Es gibt ja gerade deswegen eine gemeinsame(!) Fastenzeit, damit man etwas gemeinsam(!) macht.

Ja, gemeinsam fasten und das geht nur, wenn jeder dort fastet, wo es für ihn auch eine Einschränkung bedeutet. Wenn alle Fleisch durch andere Lebensmittel ersetzen, mag das zwar nett sein und vielleicht fühlt man sich dann auch als Teil eines großen Happenings (wie beim SWR3-Grillen) aber gemeinsames fasten ist das nicht.

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Anscheinend haben wir unterschiedliche Vorstellungen von "gemeinsam". Wenn ich bspw. gemeinsam mit jemandem einkaufen gehe, heißt es zwar nicht, daß wir exakt das gleiche kaufen, aber eben auch nicht, daß jeder in eine andere Stadt einkaufen geht, weil es da bessere Möglichkeiten fürs eigene Interesse gibt.

Wir müssen das auch nicht weiter vertiefen. Das gemeinschaftsstiftende Element ist aber durch die Individualisierung des Glaubensvollzuges verloren gegangen, sas zeigt sich beim Fasten ebenso wie beim Suchen nach dem Erfüllen ausschließlich eigener spiritueller Bedürfnisse bei liturgischen Feiern.

Es geht nur noch um mich, nicht mehr um uns, nicht mehr um den Leib Christi, das Volk Gottes.

bearbeitet von rorro
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Das gemeinschaftsstiftende Element ist aber durch die Individualisierung des Glaubensvollzuges verloren gegangen, as zeigt sich beim Fasten ebenso wie beim Suchen nach dem Erfüllen ausschließlich eigener spiritueller Bedürfnisse.

Nein, das ist nach wie vor falsch und wird durch dreiste Wiederholung der gleichen Behauptung nicht richtiger. :facepalm:

bearbeitet von OneAndOnlySon
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Das gemeinschaftsstiftende Element ist aber durch die Individualisierung des Glaubensvollzuges verloren gegangen, as zeigt sich beim Fasten ebenso wie beim Suchen nach dem Erfüllen ausschließlich eigener spiritueller Bedürfnisse.

Nein, das ist nach wie vor falsch und wird durch dreiste Wiederholung der gleichen Behauptung nicht richtiger. :facepalm:

 

Meine These ist ja prinzipiell falsifizierbar: also immer her mit den Beispielen.

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Das gemeinschaftsstiftende Element ist aber durch die Individualisierung des Glaubensvollzuges verloren gegangen, as zeigt sich beim Fasten ebenso wie beim Suchen nach dem Erfüllen ausschließlich eigener spiritueller Bedürfnisse.

Nein, das ist nach wie vor falsch und wird durch dreiste Wiederholung der gleichen Behauptung nicht richtiger. :facepalm:

 

Meine These ist ja prinzipiell falsifizierbar: also immer her mit den Beispielen.

Ich habe dir bereits alles lang und breit erklärt. Du kannst es gerne nochmal lesen aber ich werde es nicht noch ein drittes Mal schreiben. Wenn du es nicht kapierst, ist das dein Problem. Ich bin hier nicht die Grundschullehrerin.

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Das gemeinschaftsstiftende Element ist aber durch die Individualisierung des Glaubensvollzuges verloren gegangen, as zeigt sich beim Fasten ebenso wie beim Suchen nach dem Erfüllen ausschließlich eigener spiritueller Bedürfnisse.

Nein, das ist nach wie vor falsch und wird durch dreiste Wiederholung der gleichen Behauptung nicht richtiger. :facepalm:
Meine These ist ja prinzipiell falsifizierbar: also immer her mit den Beispielen.

Ich habe dir bereits alles lang und breit erklärt. Du kannst es gerne nochmal lesen aber ich werde es nicht noch ein drittes Mal schreiben. Wenn du es nicht kapierst, ist das dein Problem. Ich bin hier nicht die Grundschullehrerin.
Was rorro meint ist, daß nach der Aufgabe der strikten (alten) Regel keine neue Alternative kam. Die aktuelle Form wirkt aufgrund ihrer Unverbindlichkeit einfach zahnlos.
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So ist es. Wie ich oben schrieb: "Entweder stellen wir keine Forderungen mehr, weil wir glauben, sie würde eh keiner erfüllen oder weil wir nicht davon überzeugt sind, daß es sich lohnt sie zu leben."

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Was rorro meint ist, daß nach der Aufgabe der strikten (alten) Regel keine neue Alternative kam. Die aktuelle Form wirkt aufgrund ihrer Unverbindlichkeit einfach zahnlos.

Das habe ich schon verstanden. Allerdings halte ich das Fasten für ein denkbar schlechtes Beispiel, denn es hat sich durchaus eine gute Fastenpraxis unter den Katholiken herausgebildet, die deutlich mehr Gemeinschaft stiften kann als die vorherige. Deshalb sehe ich dieses Thema eher als Positivbeispiel für eine Öffnung überkommener Pflichtübungen.

 

Bei der Liturgie sehe ich durchaus kritisch auf manche Individuallösungen. Wenn ich immer seltenere Gottesdienste in immer weniger Kirchen mit immer weniger Teilnehmern habe, wird es teilweise einfach schwer, unter den individuellen Ausprägungen eine gemeinsame Linie zu erkennen. Gleichzeitig wird man aber keine zufriedenstellende Liturgie finden, die sämtliche Menschen auf der ganzen Erde über einen Kamm scheren will. Wir müssen also das Spannungsfeld aus gemeinschaftstiftenden Ritualen und der Möglichkeit zur Gotteserfahrung für den Einzelnen mit Leben füllen.

bearbeitet von OneAndOnlySon
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Wir müssen also das Spannungsfeld aus gemeinschaftstiftenden Ritualen und der Möglichkeit zur Gotteserfahrung für den Einzelnen mit Leben füllen.

Prima formuliert. Das bringt die Aufgabestellung auf den Punkt. Wie schwer dies allerdings ist, hat Moritz schon mit Worten umrissen, die mir ziemlich zu denken gegeben haben:

 

"Wenn wir uns aber nicht mal mehr auf einen gemeinsamen Kern einigen können (der tatsächlich nicht "miteinander feiern" heißen muß), dann sehe ich auch keine Chance mehr für millieuverbindende gemeinsame Messen. Dann gibt es aber irgendwann auch nicht mehr 'die' Kirche, sondern nur noch viele Clübchen nebeneinander."

 

Auch eine ganz klare Aussage. Und das "wenn" am Anfang beschreibt nicht etwas Irreales, sondern den Stand der Kirche. Wir können uns wirklich nicht auf einen gemeinsamen Kern einigen. Einzig der Umstand, dass das schon immer so war, gibt mir Hoffnung. Allerdings ist eine Einigung durch die Pluralität der Gesellschaft noch weiter entfernt. Die Bedürfnisse klaffen nicht nur weiter auseinander, sondern es gibt auch so viele, viele, viele verschiedene Ansätze. Und die Folge, die Moritz hier beschreibt, ist doch auch schon spürbar Realität geworden: Viele Clübchen nebeneinander. Und, wahrscheinlich noch schlimmer: Clübchen, die in der Vereinzelung nicht lebensfähig sind.

 

Ich kenne mich in Flos Gemütsleben natürlich nicht aus. Aber ich überlege mir, ob er die Größe Gottes und seine Erhabenheit in so einem kleinen Clübchen erfahren kann. Das ist schon was anderes, wenn eine große Kirche voll ist und alle gemeinsam "Großer Gott, wir loben dich!" schmettern. Oder wenn sich zum Hochgebet nicht nur ein paar Hansele hinknien, weil man das eben so macht, sondern wenn man spüren kann: Die Kirche ist voller Gleichgesinnter. Und in der Gemeinde voller großer und kleiner Menschen beugt nun doch jeder seine Knie vor dem Allmächtigen und erkennt dessen Größe und erfreut sich an ihr.

 

Und auch Nannyogg wird nicht richtig glücklich, wenn eben nur ein Teil der Gemeinde, womöglich sogar nur ein kleiner Teil, von ihren kreativen Fishbones ausgehend zu einem spirituellen Erlebnis kommt, während die anderen völlig gleichgültig reagieren (lass die mal machen!) und einige sogar nur noch verständnislos den Kopf schütteln.

 

Das Dumme ist: Eine solche Einheit kann man nicht befehlen. Befohlene Einheit wird leider allzu schnell durchschaut. Und dann wirkt sie nicht mehr.

 

Es bleiben die Clübchen. Und ich bin mir fast schon sicher, dass die nicht lebensfähig sind.

 

Und vielerorts ist die gesamte Gottesdienstgemeinde schon insgesamt ein Clübchen. Die Mehrheit ist beim Gottesdienst nicht anwesend. Nur ein kleines, gallisches Dorf macht noch so, als habe ihre Gemeinschaft größere Bedeutung. Als sei man, wie früher, Sauerteig mit der Kraft, den größeren Rest zu durchsäuern.

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Ein Beispiel ganz schlichten gelebten Zeugnisses möchte ich mal bringen, etwas, was auch Flo77 schon häufiger angesprochen hat: die Fastenpraxis.

 

Wenn es darum geht, daß der christliche Glaube seine kulturelle Beziehung zum Alltagsleben nicht vollkommen verlieren soll, wenn als Inkulturation gelingen soll, dann gehört natürlich der Bezug zu Alltagsvollzügen dazu.

 

Papst Paul VI. hat mit PAENITEMINI die Fastenpraxis neu geregelt und es letztlich den Bischofskonferenzen überlassen, diese Regelung anzuwenden oder abzuändern. Was passiert dann, nur als zwei Schlaglichter?

Die griechisch-katholische Kirche in Rumänien paßt ihre Praxis exakt der der Orthodoxie an, also deutlich strenger, die DBK dagegen erläßt eine Partikularnorm, die faktisch sogar die vorösterliche Fastenzeit als ernährungsbezogene Fastenzeit bis auf zwei Tage aushebelt, von den Freitagen des Restjahres und der vorweihnachtlichen Fastenzeit, dem Advent, ganz zu schweigen.

 

Natürlich ist das mittlerweile so "drin", daß jetzt ein Gang zurück eher Unverständnis auslösen würde.

 

Doch genau durch diese Maßnahmen wie der der DBK kann man dafür sorgen, daß Schritt für Schritt das prägende Merkmal des christlichen Lebens aus dem Alltag verschwindet. Und daß somit der Boden für den Empfang des Evangeliums immer härter wird.

Wenn man konsequent die Fastenpraxis wie in der Orthodoxie durchhält - also sieben Wochen lang kein Fleisch, keinen Fisch, keine Eier und keine Milch (bzw. keine Lebensmittel, in denen irgendetwas davon enthalten ist) isst sowie mittwochs und freitags auf Pflanzenöl (m.W. freitags auch auf Gekochtes aller Art) verzichtet und das Ganzfasten an Aschermittwoch, Karfreitag und Karsamstag (d.h. nichts essen oder trinken) einhält) bedeutet das einen sehr deutlichen Verzicht. Wenn alle Katholiken dies durchhielten, wäre das eine gewaltige Leistung.

 

Nur: Die Praxis auch vor Konzil und Liturgiereform war eben nicht diese, sondern es gab zahlreiche Ausnahmen - und Karpfen oder Forelle mit reichlich Bier ist für mich keine Fastenspeise, schon gar nicht, wenn ein Paar Wiener ein Verstoß gegen das Fastengebot ist.

 

Ich kenne in der Tat einige, die in der Fastenzeit auf Liebgewonnenes verzichten (ich selbst auf Alkohol) und ich halte dies für besser als die Praxis des Gerade-noch.

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