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Konservativ vs. progressiv


Sterblicher

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Kirchenmitgliedschaft ist zweitrangig.

 

Sonst müssten alle Menschen die GOTT suchen und in der Kirche nicht finden, verdammt sein.

 

Es ist wohl sinnvoll, zwischen impliziter und expliziter Kirchenmitgliedschaft zu unterscheiden. Wer implizit zur Kirche gehört, ist schwer zu sagen, bzw. das Urteil darüber steht uns nicht zu.

also ist es gar nicht zu sagen. also ist schweigen geboten.

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Die Rosenkranzkampfbeter von der Piusbruderschaft machen gegen Papst Franziskus mobil. Hier ein Link, der über eine Predigt von Bischof Fellay berichtet: http://pius.info/archiv-news/892-kirchenkrise/8358-bischof-fellay-papst-franziskus-ein-echter-modernist

Das erzkonservative Lager kann sich auf die freie Gewissensautorität jedes Einzelnen, wie sie Franziskus beschreibt, keinesfalls einlassen. Sie fordern vielmehr eine übergeordnete weltlich-kirchliche Autorität, die das Gewissen der Schäfchen dauerhaft formen und beeinflussen soll.

Franziskus hat wiederum keine Scheu, die Erzkonservativen als christusferne Ideologen zu bezeichnen. Bisher haben nur die Piusbrüder ausgeteilt. Jetzt müssen sie plötzlich einstecken. Da hilft nur Beten. Fellay fordert eine Verdoppelung der Gebetsanstrengungen und hält eine Spaltung für unausweichlich. Liebe Piusbrüder! Ihr seid doch schon abgespalten! Soll man sagen "gottseidank"?

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Warum sollte es einen Gegensatz zwischen der Welt und der Kirche geben?

 

Das musst du einen gewissen Herrn Jesus Christus fragen:

 

Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir. Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt. Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. (Joh 17,9ff)

Dem Evangelisten möchte ich gar nicht widersprechen :)

Wenn von Jesus gesagt wird, dass er nicht von der/dieser Welt ist, oder ebenso von den Gläubigen gesprochen wird, dann wird eine Aussage über den Ursprung gemacht, der Gott ist. Gott im Gegensatz zur Welt, das ist die Ewigkeit im Gegensatz zum Vergänglichen; "die Welt" ist hier das, was nicht bleibt, der Körper, die Begierden, der Besitz.

Dass andererseits die vergängliche Welt mit der göttlichen verwoben ist, durch Erschaffung und Glaube, wird damit ja nicht verneint. Es ist schon klar, dass "die Welt" letztlich verschwinden und das Göttliche bleiben wird - einstweilen aber sind wir hier in diesem verwobenen Zustand, und nur für die Dauer dieses Zustandes existiert die Kirche. Ihre Bestimmung ist es, am Ende zu verschwinden.

Darum meine ich, wir brauchen uns nicht zu bemühen einen Gegensatz zwischen Kirche und Welt zu errichten. Es ist zum einen sinnlos, weil die Kirche eben aufgrund der Verwobenheit Gottes mit der Welt existiert. Zum anderen ist es einfach zu offensichtlich, dass die Kirche von der Welt durchdrungen ist, bei aller Heiligkeit, die hier und da mal durchscheinen mag.

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Liebe Piusbrüder! Ihr seid doch schon abgespalten! Soll man sagen "gottseidank"?

Meister Eckhart hat mal geschrieben, das Höchste, was man von Gott sagen könne, sei, dass er einer sei. Ich bin weit entfernt davon zu verstehen, was das heißen soll. Aber dass Abspaltung zwar eine Notwendigkeit sein kann, jedoch nie ein Bild für einen heilen Zustand abgibt, begreift wahrscheinlich so ziemlich jeder intuitiv.

Mag sein, dass sowohl Katholiken wie auch Piusbrüder Gott danken im Sinne von "im Moment ist es das Beste".

Aber das wirklich Beste daran ist womöglich, dass beide Seiten sich eigentlich eine Einheit wünschen. Manchmal muss man sich schon mit ganz wenig zufrieden geben.

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Kirchenmitgliedschaft ist zweitrangig.

 

Sonst müssten alle Menschen die GOTT suchen und in der Kirche nicht finden, verdammt sein.

 

Es ist wohl sinnvoll, zwischen impliziter und expliziter Kirchenmitgliedschaft zu unterscheiden. Wer implizit zur Kirche gehört, ist schwer zu sagen, bzw. das Urteil darüber steht uns nicht zu.

 

Es gibt solche, die draußen sind und drinnen zu sein scheinen (und umgekehrt). War das nicht Augustinus? Und am Ende werden wir dann sehen, wo wer steht. (Gedanken, die möglicherweise aus "De civitate Dei" stammen).

Stimmt. Einer der weisesten Sätze des Kirchenvaters.
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Kirchenmitgliedschaft ist zweitrangig.

 

Sonst müssten alle Menschen die GOTT suchen und in der Kirche nicht finden, verdammt sein.

 

Es ist wohl sinnvoll, zwischen impliziter und expliziter Kirchenmitgliedschaft zu unterscheiden. Wer implizit zur Kirche gehört, ist schwer zu sagen, bzw. das Urteil darüber steht uns nicht zu.

also ist es gar nicht zu sagen. also ist schweigen geboten.

Das habe ich nicht gesagt.

 

Auch die explizite Kirchenmitgliedschaft hat einen unschätzbaren Wert.

Sie ist wichtig für das Zeugnis für Christus.

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... wir brauchen uns nicht zu bemühen einen Gegensatz zwischen Kirche und Welt zu errichten.

 

Wir brauchen ihn nicht errichten, weil er, wie Jesus deutlich erklärt, bereits besteht.

 

Und oft schleicht sich die Welt als Verweltlichung in die Kirche ein, wie wir gerade in Limburg beobachten können.

 

Also gilt es sehr wohl, sich von weltlichen Aspekten, die der Kirche von ihrem Wesen her fremd sind, zu trennen.

 

Das nennt man dann "Entweltlichung". ;)

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Also gilt es sehr wohl, sich von weltlichen Aspekten, die der Kirche von ihrem Wesen her fremd sind, zu trennen.
Sorry, aber das ist Humbug.

 

Die Kirche ist in der Welt, mit dieser Welt, für diese Welt, in den Formen und Sprachen dieser Welt. Wäre sie das nicht, wäre sie nicht die Kirche auf Erden.

 

Wenn Du all das, was "von ihrem Wesen her fremd" sein soll, eliminierst, landest du bei einem Lebensstil, der dem eines Raphael Fellmer nicht unähnlich ist.

 

Oder lass es mich anders ausdrücken: wenn die Kirche damals getan hätte, was Du heute meinst, daß sie tun sollte, hätten wir weder Bischöfe noch Priester sondern einen Haufen Wanderprediger, die dafür dankbar sein könnten, daß ihnen ein Großteil der Bevölkerung nämlich nicht folgt, sondern den Boden bebaut und mit den Händen arbeitet...

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... wir brauchen uns nicht zu bemühen einen Gegensatz zwischen Kirche und Welt zu errichten.

 

Wir brauchen ihn nicht errichten, weil er, wie Jesus deutlich erklärt, bereits besteht.

 

Und oft schleicht sich die Welt als Verweltlichung in die Kirche ein, wie wir gerade in Limburg beobachten können.

 

Also gilt es sehr wohl, sich von weltlichen Aspekten, die der Kirche von ihrem Wesen her fremd sind, zu trennen.

 

Das nennt man dann "Entweltlichung". ;)

 

Ist es nicht so, dass Gott die Welt geschaffen und dem Menschen als seinem Ebenbild (=Stellvertreter) übergeben hat, dass er sie bebaue und behüte? Haben wir also nicht den Auftrag an Gottes Welt mitzuarbeiten und sie zu gestalten? Nennt man das in der Theologie nicht "creatio continua"? Hat nicht gerade "Gaudium et spes" diese Aufgabe der Menschen besonders unterstrichen?

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Ist es nicht so, dass Gott die Welt geschaffen und dem Menschen als seinem Ebenbild (=Stellvertreter) übergeben hat, dass er sie bebaue und behüte? Haben wir also nicht den Auftrag an Gottes Welt mitzuarbeiten und sie zu gestalten? Nennt man das in der Theologie nicht "creatio continua"? Hat nicht gerade "Gaudium et spes" diese Aufgabe der Menschen besonders unterstrichen?

 

Es ist so.

 

Nichtsdestotrotz bringt die Welt auch Phänomene hervor, die aus christlicher Sicht abzulehnen sind wie Mord, Diebstahl, Rassismus, Prunksucht, Eitelkeit u.v.a.m.

 

Christliche Weltgestaltung heisst dann, die Welt nach dem Willen Gottes zu gestalten, dabei aber den verschiedensten Versuchungen dieser Welt nicht zu erliegen.

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Ist es nicht so, dass Gott die Welt geschaffen und dem Menschen als seinem Ebenbild (=Stellvertreter) übergeben hat, dass er sie bebaue und behüte? Haben wir also nicht den Auftrag an Gottes Welt mitzuarbeiten und sie zu gestalten? Nennt man das in der Theologie nicht "creatio continua"? Hat nicht gerade "Gaudium et spes" diese Aufgabe der Menschen besonders unterstrichen?

 

Es ist so.

 

Nichtsdestotrotz bringt die Welt auch Phänomene hervor, die aus christlicher Sicht abzulehnen sind wie Mord, Diebstahl, Rassismus, Prunksucht, Eitelkeit u.v.a.m.

 

Christliche Weltgestaltung heisst dann, die Welt nach dem Willen Gottes zu gestalten, dabei aber den verschiedensten Versuchungen dieser Welt nicht zu erliegen.

 

Am Anfang der 1960er war die Bedeutung des Begriffes "Welt" das, woran sich die "Geister" in der Fakultät schieden. Während der NTler einen ehe pessimistischen Weltbegriff vertrat (Herrschaft des Satans), betonte der Moraltheologe die Welt als Schöpfung Gottes. Die Anhänger des einen störten beim anderen usw. Es ging das Gerücht, dass "Rom" dem Moraltheologen die Lehrerlaubnis entziehen wolle. Der Professor selbst erzählte hinterher, dass nur Card. Bea ihn "gerettet" habe. Dann kam das Konzil und bei der Lektüre von "Gaudium et spes" hätte man wirklich glauben können, dass die Konzilsväter aus "unseren" Moralskripten abgeschrieben hätten.

Viel später habe ich dann bei einer Tagung der kath. Akademie in Bayern meinen ehem. NT-Prof zum Thema Befreiungstheologie gehört, ich habe gestaunt, dass seine Einstellung zur Welt viel ausgeglichener geworden war.

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Am Anfang der 1960er war die Bedeutung des Begriffes "Welt" das, woran sich die "Geister" in der Fakultät schieden. Während der NTler einen ehe pessimistischen Weltbegriff vertrat (Herrschaft des Satans), betonte der Moraltheologe die Welt als Schöpfung Gottes. Die Anhänger des einen störten beim anderen usw. Es ging das Gerücht, dass "Rom" dem Moraltheologen die Lehrerlaubnis entziehen wolle. Der Professor selbst erzählte hinterher, dass nur Card. Bea ihn "gerettet" habe. Dann kam das Konzil und bei der Lektüre von "Gaudium et spes" hätte man wirklich glauben können, dass die Konzilsväter aus "unseren" Moralskripten abgeschrieben hätten.

Viel später habe ich dann bei einer Tagung der kath. Akademie in Bayern meinen ehem. NT-Prof zum Thema Befreiungstheologie gehört, ich habe gestaunt, dass seine Einstellung zur Welt viel ausgeglichener geworden war.

 

Wer Gaudium et Spes unbefangen liest, wird dort auch negative Aspekte der Welt erwähnt finden. Die Welt ist eben ambivalent. Daher kann sich der Christ nicht einfach uneingeschränkt der Welt anpassen.

 

Es gilt das Wort des Paulus:

 

Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist. (Röm 12,2)

 

Prüft alles und behaltet das Gute!(1 Thess 5,21)
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Am Anfang der 1960er war die Bedeutung des Begriffes "Welt" das, woran sich die "Geister" in der Fakultät schieden. Während der NTler einen ehe pessimistischen Weltbegriff vertrat (Herrschaft des Satans), betonte der Moraltheologe die Welt als Schöpfung Gottes. Die Anhänger des einen störten beim anderen usw. Es ging das Gerücht, dass "Rom" dem Moraltheologen die Lehrerlaubnis entziehen wolle. Der Professor selbst erzählte hinterher, dass nur Card. Bea ihn "gerettet" habe. Dann kam das Konzil und bei der Lektüre von "Gaudium et spes" hätte man wirklich glauben können, dass die Konzilsväter aus "unseren" Moralskripten abgeschrieben hätten.

Viel später habe ich dann bei einer Tagung der kath. Akademie in Bayern meinen ehem. NT-Prof zum Thema Befreiungstheologie gehört, ich habe gestaunt, dass seine Einstellung zur Welt viel ausgeglichener geworden war.

 

Wer Gaudium et Spes unbefangen liest, wird dort auch negative Aspekte der Welt erwähnt finden. Die Welt ist eben ambivalent. Daher kann sich der Christ nicht einfach uneingeschränkt der Welt anpassen.

 

Es gilt das Wort des Paulus:

 

Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist. (Röm 12,2)

 

Prüft alles und behaltet das Gute!(1 Thess 5,21)

 

Es geht aber darum, dass die Welt nicht mehr einfach als Herrschaftsanspruch Satans abgetan wird, wie es meiner Generation noch in jungen Jahren beigebracht wurde. Es geht auch nicht um Anpassung, sondern um die Gestaltung. Wir müssen die Botschaft vom Reich Gottes hier in dieser Welt nach Kräften verwirklichen und uns nicht ängstlich zurückziehen (was ja auch verschiedene Gleichnisse lehren). Dann wird Jesus Christus am Ende vollenden, wozu unsere Kräfte nicht gereicht haben.

bearbeitet von Elima
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Während der NTler einen ehe pessimistischen Weltbegriff vertrat (Herrschaft des Satans), betonte der Moraltheologe die Welt als Schöpfung Gottes. Die Anhänger des einen störten beim anderen usw.

 

Nach der These der NTler und der Antithese der Moraltheologen sollten wir heute die Synthese versuchen! ;)

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Während der NTler einen ehe pessimistischen Weltbegriff vertrat (Herrschaft des Satans), betonte der Moraltheologe die Welt als Schöpfung Gottes. Die Anhänger des einen störten beim anderen usw.

 

Nach der These der NTler und der Antithese der Moraltheologen sollten wir heute die Synthese versuchen! ;)

 

Dahin weist ja auch das Vat II. Aber du hättest die Reaktion der anderen Studenten erleben sollen, weil es bei den als brav verschrienen Theologen plötzlich so hoch herging. Im Hörsaal darunter konnte man den Ausführungen von "Opa" (unserem Lateinprof) nicht mehr folgen, weil es oben beim NT-Prof so laut (sowohl Ge- als auch Missfallenskundgebungen) wurde.

Für mich ist die Einstellung zur Welt heute noch eines der Kriterien für konservativ oder progressiv. Natürlich sollen wir Werte bewahren, aber nicht ängstlich unsere Möglichkeiten vergraben, wie der Knecht, der sein eines Talent nicht riskieren wollte und für sein vorsichtiges Verhalten keineswegs von Jesus gelobt wurde.

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Nichtsdestotrotz bringt die Welt auch Phänomene hervor, die aus christlicher Sicht abzulehnen sind wie Mord, Diebstahl, Rassismus, Prunksucht, Eitelkeit u.v.a.m.
Jein. Natürlich bringt die Welt das hervor, aber die Kirche muss einen Weg finden damit umzugehen, daß auch ihre Glieder vor diesen Versuchungen nicht völlig gefeit sind. Und dieser Weg kann nicht lauten "Wir verdammen alles und jeden."...

 

Christliche Weltgestaltung heisst dann, die Welt nach dem Willen Gottes zu gestalten, dabei aber den verschiedensten Versuchungen dieser Welt nicht zu erliegen.
Du solltest klarer zwischen übler Versuchung und schlichtem Sein unterscheiden.
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Um noch einmal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen.

 

Ja, es gibt durchaus gegensätzliche Kirchenbilder, die unvereinbar sind. (Sagen wir mal Piusbrüder vs. Kirche von unten).

Aber es gibt dazwischen viele Abstufungen.

 

Wenn man von einem Richtungsstreit sprechen möchte, dann müsste er aus meiner Sicht zwischen einem integralistischen ("vorkonziliar"/zentralistischen) und einem weltoffenen ("nachkonziliar"/weltoffenen) Gegensatz sprechen. Wobei beide Pole nicht streng voneinander getrennt sind. Das hat beispielsweise Johannes Paul II. getzeigt, der auf der einen Seite zentralistischer, auf der anderen Seite aber auch klar nachkonziliar war.

 

Eigentlich könnten wir mit den meisten Kirchenbildern sehr gut in Frieden leben. Es gibt einige Punkte, die mir hier sehr wehtun (beispielsweise das Thema Nicht-Zulassung von Frauen zu den Weiheämtern), aber insgesamt steht die Heftigkewit der meisten innerkirchlichen Streitpunkte in keinem Verhältnis zum Inhalt.

 

Insgesamt sind wir uns in den meisten wesentlichen Dingen einig.

Allerdings sind wir oft von dem katholischen Virus befallen, der meint, es müssen alle alles gleich machen und am besten so, wie ich mich amwohlsten fühle. Außerdem haben wir oft den Verdacht, dass Abweichungen von dieser eigenen Norm bedeuten, dass Andere weniger glauben als man selbst.

 

Das führt dan zu sehr symbol-aufgeladenen Streitereien.

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Natürlich sollen wir Werte bewahren, aber nicht ängstlich unsere Möglichkeiten vergraben, wie der Knecht, der sein eines Talent nicht riskieren wollte und für sein vorsichtiges Verhalten keineswegs von Jesus gelobt wurde.

Da sind wir beisammen.
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Und dieser Weg kann nicht lauten "Wir verdammen alles und jeden."...

 

Kennst du jemanden, der diese Weg beschreitet bzw. propagiert?

 

Ich nicht.

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...Wer Gaudium et Spes unbefangen liest, wird dort auch negative Aspekte der Welt erwähnt finden.

eine korrekte formulierung wäre:

 

Wer Gaudium et Spes liest, kann dort nach meiner meinung auch negative Aspekte der Welt erwähnt finden.

 

 

über die unbefangenheit des lesers steht dir keine schlußfolgerung zu.

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Insgesamt sind wir uns in den meisten wesentlichen Dingen einig.

Allerdings sind wir oft von dem katholischen Virus befallen, der meint, es müssen alle alles gleich machen und am besten so, wie ich mich amwohlsten fühle. Außerdem haben wir oft den Verdacht, dass Abweichungen von dieser eigenen Norm bedeuten, dass Andere weniger glauben als man selbst.

 

Das führt dan zu sehr symbol-aufgeladenen Streitereien.

 

Meine Sorge ist nicht die, dass es alle so machen, wie ich will, sondern dass alle im vorgegebenen Rahmen bleiben, unabhängig davon, ob der Rahmen mir gefällt oder nicht.

 

Sich selbst zum Maßstab machen wäre ziemlich vermessen, aber auf einen vorgegebenen Rahmen hinweisen ist sinnvoll.

 

Mir geht es ähnlich wie bei den Verkehrsregeln. Manche passen mir, manche nicht.

Ich würde aber nie dazu aufrufen, Verkehrsregeln zu missachten, sondern bin froh, dass Verkehrsregeln aufgestellt und kontrolliert werden.

 

Freilich breche ich auch gelegentlich Verkehrsregeln, aber ich bin Gott sei Dank nicht der Maßstab und will es auch nicht sein. Verkehrsregeln helfen, dass der Verkehr sicherer und zielführender von statten geht.

 

Ebenso wichtig sind Kirchenregeln für das Zusammenleben von 1,2 Milliarden Katholiken. Natürlich kann man Regeln in Frage stellen. Aber sie ostentativ nicht halten oder zum Bruch auffordern schadet der Gemeinschaft und bringt die Kirche nicht voran.

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eine korrekte formulierung wäre:

 

Wer Gaudium et Spes liest, kann dort nach meiner meinung auch negative Aspekte der Welt erwähnt finden.

 

 

Kapitel 8 lautet: Die Störungen des Gleichgewichts in der heutigen Welt

 

Die dort beschriebenen Störungen sind nicht nur meiner Meinung nach vorhanden.

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... wir brauchen uns nicht zu bemühen einen Gegensatz zwischen Kirche und Welt zu errichten.

 

Wir brauchen ihn nicht errichten, weil er, wie Jesus deutlich erklärt, bereits besteht.

 

Und oft schleicht sich die Welt als Verweltlichung in die Kirche ein, wie wir gerade in Limburg beobachten können.

 

Also gilt es sehr wohl, sich von weltlichen Aspekten, die der Kirche von ihrem Wesen her fremd sind, zu trennen.

 

Das nennt man dann "Entweltlichung". ;)

Gerade Limburg und das Programm "Entweltlichung" zeigen deutlich, was ist: Die Kirche ist eben doch von der Welt durchdrungen. Das ist ihr keinesfalls vom Wesen her fremd, sondern immanent. Die Kirche kämpft sozusagen im Großen denselben Kampf, den der Einzelne kämpft - gegen die Schwerkraft, die wir "Welt" nennen, im Gegensatz zum Höhenflug, zu dem der Heilige Geist erhebt. Wesen der Kirche ist eben beides: Die Anwesenheit der Welt UND die des Heiligen Geistes.

 

Was mich besonders stört, ist aber, dass "Welt" durchweg negativ verstanden wird. Zum einen: Die Welt ist nicht vollkommen schlecht, sondern nur das "allzu Weltliche" darin - aber die Welt als Gottes Werk kann man doch als Christ unmöglich als durch und durch verdorben ansehen. Zum anderen: Zu meinem Verständnis von "Welt" gehört die göttliche Sphäre dazu. Die Welt ist nicht getrennt von Gott, schon im Ursprung nicht, denn sie ist sein Werk, und auch im Evangelium nicht, denn Gott schickte seinen Sohn auf Erden, und im Mitmenschen nicht, denn auch er hat seinen Ursprung in Gott, eine Seele und ist Träger des Heiligen Geistes.

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Was mich besonders stört, ist aber, dass "Welt" durchweg negativ verstanden wird. Zum einen: Die Welt ist nicht vollkommen schlecht, sondern nur das "allzu Weltliche" darin - aber die Welt als Gottes Werk kann man doch als Christ unmöglich als durch und durch verdorben ansehen. Zum anderen: Zu meinem Verständnis von "Welt" gehört die göttliche Sphäre dazu. Die Welt ist nicht getrennt von Gott, schon im Ursprung nicht, denn sie ist sein Werk, und auch im Evangelium nicht, denn Gott schickte seinen Sohn auf Erden, und im Mitmenschen nicht, denn auch er hat seinen Ursprung in Gott, eine Seele und ist Träger des Heiligen Geistes.

 

Das ist ja richtig. Das Problem ist, dass diese Ambivalenz auch in der Bibel steckt:

 

In Genesis ist die Welt gut, bei Johannes ist sie negativ.

 

Beide meinen aber nicht das selbe, Genesis spricht von der ursprünglichen Schöpfungsgüte der Welt, Johannes von ihrer Verderbtheit durch die menschliche Sünde.

 

Beides ist auch heute am Werk. Die Welt ist wie ein Marmorkuchen aus dunklem und hellem Teig.

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Insgesamt sind wir uns in den meisten wesentlichen Dingen einig.

Allerdings sind wir oft von dem katholischen Virus befallen, der meint, es müssen alle alles gleich machen und am besten so, wie ich mich amwohlsten fühle. Außerdem haben wir oft den Verdacht, dass Abweichungen von dieser eigenen Norm bedeuten, dass Andere weniger glauben als man selbst.

 

Das führt dan zu sehr symbol-aufgeladenen Streitereien.

 

Meine Sorge ist nicht die, dass es alle so machen, wie ich will, sondern dass alle im vorgegebenen Rahmen bleiben, unabhängig davon, ob der Rahmen mir gefällt oder nicht.

 

Sich selbst zum Maßstab machen wäre ziemlich vermessen, aber auf einen vorgegebenen Rahmen hinweisen ist sinnvoll.

 

Mir geht es ähnlich wie bei den Verkehrsregeln. Manche passen mir, manche nicht.

Ich würde aber nie dazu aufrufen, Verkehrsregeln zu missachten, sondern bin froh, dass Verkehrsregeln aufgestellt und kontrolliert werden.

 

Freilich breche ich auch gelegentlich Verkehrsregeln, aber ich bin Gott sei Dank nicht der Maßstab und will es auch nicht sein. Verkehrsregeln helfen, dass der Verkehr sicherer und zielführender von statten geht.

 

Ebenso wichtig sind Kirchenregeln für das Zusammenleben von 1,2 Milliarden Katholiken. Natürlich kann man Regeln in Frage stellen. Aber sie ostentativ nicht halten oder zum Bruch auffordern schadet der Gemeinschaft und bringt die Kirche nicht voran.

 

 

Man kann aber zumindest fragen, ob man nicht viel mehr Dinge dezentral regeln kann.

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