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Was sind eigentlich christliche Werte?


Volker

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Deutschlandgehern

 

Deine Sprache verrät Dich.

 

Aha. Der Begriff "Hollandgänger" sagt Dir also auch nichts.

 

Hollandgänger?

bearbeitet von Frank
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... ja nur dem Zweck, Menschen, die von den reichen Ländern Hilfe fordern, zu diskreditieren.

Gemäß dem chrlstlichen Selbstverständnis fordern die Armen von den Reichen, laut Jesus, den Reichtum zu verkaufen und ihn unter den Armen zu verteilen.

Das ist von den Christen gefordert, sofern sie sich als Christen verstehen.

Es geht nach Jesus nicht darum, zwei Familien rauszupicken und und an ihnen Wohltaten zu übern, sondern den ganzen Reichtum zu verteilen.

 

Das sind christliche Werte und wer kein Christ ist, der ist hier nicht verpflichtet.

Reiche Länder sind nicht verpflichtet. Kein Armer hat ein Recht auf Hilfe, es sei denn, er bittet einen Christen.

bearbeitet von Jocke
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Sozialhilfe wird nicht aus Nächstenliebe verteilt, sondern um keinen "Bürgerkrieg" zu riskieren.

Das ist im Christentum anders, denn hier herrsche Nächstenliebe. Die Flühtlinge bekommen hier ihr Leben nicht aus Nächstenliebe finanziert, sondern um Ruhe im Land zu haben.

Es gibt nur einige Länder, die sich das leisten können und andere, die das nicht können.

Das Motiv dazu ist nicht Nächstenliebe, sondern Pragmatismus und zwar exakt der, welcher im Kapitalismus herrscht.

bearbeitet von Jocke
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Angesichts der Flüchtlinge kommt einem wieder diese Dilemmafrage "Haus brennt, retten sie die eigene Schwiegermutter, die eigene Frau oder doch die Hundewelpen der Nachbarin, die für drei Wochen auf Gran Canaria ist?" in den Sinn.

wenn Haus brennt, wirst Du in Sekundenbruchteilen schlagartig wach (kann ich aus eigener Erfahrung versichern, Samstag morgen um halbfünf).

 

Hier einige kleine Tipps dazu.

 

1) Ruhe bewahren.

1a) Telefon suchen.

1b) Telefon finden.

2) 112 anrufen und alles sagen, was Du weißt. Nicht auflegen. Gegenstelle legt auf.

3) Leute aufwecken, mit was auch immer. Notfalls Autofahrer anhalten und auffordern, laut zu hupen.

4) Dir Unterstützung von anderen Menschen verschaffen.

5) Ankunft der Feuerwehr abwarten - da werden Sekunden zu Stunden. Feuerwehr einweisen.

...

 

34) versuchen, an dem Tag doch noch auszuschlafen.

bearbeitet von Petrus
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Angesichts der Flüchtlinge kommt einem wieder diese Dilemmafrage "Haus brennt, retten sie die eigene Schwiegermutter, die eigene Frau oder doch die Hundewelpen der Nachbarin, die für drei Wochen auf Gran Canaria ist?" in den Sinn.

wenn Haus brennt, wirst Du in Sekundenbruchteilen schlagartig wach (kann ich aus eigener Erfahrung versichern, Samstag morgen um halbfünf).

Hier einige kleine Tipps dazu.

1) Ruhe bewahren.

1a) Telefon suchen.

1b) Telefon finden.

2) 112 anrufen und alles sagen, was Du weißt. Nicht auflegen. Gegenstelle legt auf.

3) Leute aufwecken, mit was auch immer. Notfalls Autofahrer anhalten und auffordern, laut zu hupen.

4) Dir Unterstützung von anderen Menschen verschaffen.

5) Ankunft der Feuerwehr abwarten - da werden Sekunden zu Stunden. Feuerwehr einweisen.

...

34) versuchen, an dem Tag doch noch auszuschlafen.

Vollgepumpt mit Adrenalin dürfte der Versuch scheitern. Diese "Wenn-Retten-Sie-Fragen" finde ich stellen nur Leute, die zum einen keine entsprechenden Routinen geübt haben und noch nie in einer entsprechenden Stress-Situation waren. Aber ich denke man will mit solchen Fragen nur das Wesen des Befragten outen.

 

P.S. Natürlich die Welpen. Die haben noch ihr ganzes Leben vor sich.

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Vollgepumpt mit Adrenalin dürfte der Versuch scheitern.

 

 

Da hast Du voll total recht. Nummer 34 habe ich an diesem Tag nicht mehr geschafft.

 

:)

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Fall es noch jemanden interessiert - kann ich ja aufdecken, warum ich die Frage gestellt habe. "Christliche Werte" war das Thema eines Vortrags, den ich vor dem HVD (Humanistischer Verband Deutschlands) in Bremen gehalten habe. Es gibt zwei Varianten dazu, eine mit Bild und Ton: https://www.youtube.com/watch?v=mkwjeaRntMQsowie eine zweite nur mit dem Ton, die etwas verständlicher ist: https://www.youtube.com/watch?v=vFUelrGO6-0. Leider ist die anschließende Diskussion etwas aus dem Ruder gelaufen.

 

Hier könnt Ihr meine Meinung dazu sehen & hören, das beantwortet auch einige der hier gestellten Fragen.

 

Humanistische Werte sind keine christlichen Werte, sondern ein erneutes Anknüpfen an die Werte der Antike, eine "Renaissance". Diese Erneuerung war nötig, nachdem mit dem Untergang der (heidnischen) Antike auch deren Wertegefüge untergegangen war. Es ist schwer zu sagen, ob das Christentum eine Folge des kulturellen Niedergangs der Antike war, oder gar der Motor der Entwicklung, oder etwas von beidem. Ich denke, dass das Christentum aus dem Zerfallen der antiken Bildung und Kultur entstand und dann mit der Rückbesinnung auf die Bildung der Antike im Humanismus und der daraus folgenden Aufklärung wieder zurückgedrängt wurde. Aber Basis des angeblich christlichen Abendlands sind die Werte des Heidentums - wenn man überhaupt von einer religiösen Basis der Werte reden möchte. Man müsste also vom griechisch-römischen Abendland reden mit einem langen Rückfall ins Christentum, der nur sehr langsam wieder überwunden werden konnte. Was übrigens auch zu einer schlechten Prognose des Islam führt, der zu einem ähnlichen Rückfall der arabischen Kultur geführt hat bzw. davon verursacht wurde.

Christentum wie auch Islam sind entweder das Produkt eines kulturellen Rückgangs oder der Motor des kulturellen Zerfalls, oder eine Art Teufelskreislauf des Niedergangs der Werte und der Kultur. Es ist pure Verzweiflung, wenn man nun allen heidnisch-antiken Werten den Stempel "christlich" aufdrückt, um den Anschein zu vermeiden, dass das Christentum im Kern mit dem Aufstieg unserer Kultur in einem Niedergang begriffen ist. Und nur ein Niedergang unserer Kultur könnte diesen Vorgang wieder umkehren, etwas, was sich nicht einmal die meisten Christen wünschen dürften.

Was die Werte angeht, sind wir alle Heiden, mehr oder weniger. Das gilt auch für die Atheisten, nur denke ich, dass es den Atheisten bewusster ist und von den Christen verdrängt wird.

Intellektuell ist das Christentum schon lange tot. Irgendwelche Impulse wird es von dieser Seite nicht mehr geben und hat es auch kaum je gegeben. Die Wissenschaft hat sich von den (angeblich) christlichen Wurzeln distanziert und besteht auch aus einer Rückbesinnung auf die Projekte der alten Heiden, nämlich eine Erforschung der Natur, frei von allen religiösen Dogmen. Die Philosophie hat sich vom Christentum ebenfalls emanzipiert, wobei sich das Christentum da auch schon vor allem bei den griechischen Philosophen bedient hat - wie übrigens auch der Islam.

Und die christlichen Werte - die originär christlichen Werte - haben für uns schon lange keine Bedeutung mehr, außer, dass ihre angebliche Bedeutung immer wieder betont wird und man alles so im Vagen lässt, damit niemand auf die Idee kommt, zu fragen, worum es dabei überhaupt geht. Es ist an der Zeit, neben dem Bluff mit der christlichen Moral auch den der christlichen Werte und der Grundlage unserer Kultur zu thematisieren.

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Unser "Abendland" ist ungefähr genauso christlich wie China kommunistisch. Die Ideologie ist weg, nur die Nomenklatura ist geblieben. ;)

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Kurz zusammengefasst: Volkers Meinung ist die Antwort.

 

Zitat:

"Hier könnt ihr meine Meinung dazu sehen & hören, das beantwortet auch einige der hier gestellten Fragen."

bearbeitet von nannyogg57
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hallo Volker,

 

danke Dir für Deinen link. Bisher kannte ich Dich ja nur von Deinen Beiträgen. Jetzt habe ich ein bißchen ein "Bild von einem Menschen". Danke!

 

Fröhlich gelacht habe ich bei dem Start Deines Vortrags. "Bevor ich anfange zu reden, möchte ich noch einige Worte sagen ..."

 

hab ich mir gedacht. jou. das isser. unser Volker. :)

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Intellektuell ist das Christentum schon lange tot. Irgendwelche Impulse wird es von dieser Seite nicht mehr geben und hat es auch kaum je gegeben.

Das Christentum ist nicht intellektuell tot, sondern intellektuell unfruchtbar, wobei noch nicht klar ist, ob es sich um eine vorübergehende Fruchtbarkeitsstörung oder um eine chronische Selbstblockade handelt.

 

Wie sollte es auch anders sein? Es gibt im Christentum (katholisch wie evangelisch) die Pflicht, immer im Rahmen dessen zu bleiben, was von der Vergangenheit vorgegeben ist.

Re-novation kann schon mal vorkommen. In-novation wird von vielen grundsätzlich ausgeschlossen.

 

Dass sich früher die Christenheit Impulse von außen geholt hat, ist gewiss richtig. Und dass es diese Impulse dann (zum Schaden der ursprünglichen Impulsgeber) umgeformt hat, so dass sie zum christlichen Glauben auch passen, halte ich für selbstverständlich. Solche Vorgänge sind (oder waren ...) ein Zeichen von intellektuellem Leben.

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Wert - Intellektuell.

Der Bindestrich sieht irgendwie komisch aus.

 

Aber Ernst beiseite, das Backhandwerk ist intellektuell auch tot trotzdem freue ich mich über mein täglich Brot.

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Da die Eingangsfrage endlich beantwortet wurde, kann der Thread also geschlossen werden.

Dem Fragesteller konnte durch seine eigene Meinung zu seiner eigenen Zufriedenheit geholfen werden.

 

hallo Karfunkel,

 

Deinem Vorschlag stimme ich nicht zu.

 

weil, vielleicht fällt jemandem noch etwas ein, zu diesem Thema.

 

ich spreche da aus Erfahrung - manchmal brauche ich länger, um erst etwas zu verarbeiten, und dann zu reagieren.

 

aus meinem Leben, ein Beispiel. Ich habe elf Jahre gebraucht, um wirklich zu verstehen, dass Gott mich nicht verstößt, wenn ich aus der Kirche austrete. An Allerheiligen 1989 habe ich das dann gewußt, und bin am nächsten Tag aus der Kirche ausgetreten.

 

Natürlich gibt es unter uns Menschen auch Schnell-Merker. ich bin ein Langsam-Merker, wohl.

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Kurz zusammengefasst: Volkers Meinung ist die Antwort.

 

Genau genommen hat auch volker die Frage nicht beantwortet - es weiss aber sehr genau, dass die ihm unbekannten Werte keine Relevanz mehr haben. :lol:

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Sehr fruchtbar war Augustinus - genialer Denker, an dem sich in der Westkirche viele orientiert haben.

 

Zum Beispiel seine (naja, auch nicht ganz originäre) Idee: Fegefeuer.

Die Idee an sich weist auf einen prima Wertesystem hin. Gott, der den Menschen ihre Schuld wegnimmt, was sie selbst nicht vermögen. Da wird Gott, der Helfer gegen das Ungute, zu einem Wert. Glücklich, wer daran glauben kann.

Aber Augustinus hat diese Idee ein wenig anders dargestellt. Von vornherein wurde aus diesem Wert etwas Beängstigendes gemacht. Die Schrecken vor dem Fegefeuer waren so schlimm, dass man eine neue Idee brauchte: Ablass, um das Fegefeuer (das nicht Wert, sondern Bedrohung war) zumindest verkürzen zu können. Das hat auch nicht so richtig funktioniert, aber immerhin: Ein Gott, den man besänftigen kann, damit er nicht ganz so grausam mit einem verfährt. Ein solcher Gott, der grundsätzlich erst mal Strafe und Leid zufügen will, und den man erst mal aufwändig milde stimmen muss, damit er nicht ganz so brutal ist, ist natürlich kein vergleichbarer Wert im Verhältnis zu dem Helfergott, der das Böse unbezahlt und unverdient hinwegnimmt. Aber immerhin: Man kann ihn bezahlen - und dann ist ja wieder gut. Besser, als wenn er einen sofort wegen der Sündenschuld in die ewige wirft und dort auf ewig foltern lässt.

Aber dieser Wert wurde ja auch von vielen nicht erkannt. Deshalb haben sie aus den Ablässen (im wahrsten Sinne des Wortes) Kapital geschlagen. Damit ist Gott lediglich noch ein Helfershelfer für die Besserverdienenden. Viel Wert muss einem ein solcher Gott nicht sein.

 

Der Werdegang des Fegefeuers zeigt ganz nett auf, wie im Christentum Werte ihres Wertes beraubt werden bzw. gar nicht erst als Wert erkannt werden.

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Die grundlegenden christlichen Werte sind nicht direkt von außen importiert, sondern orientieren sich an den Werten Jesu.

Dass Jesus sein Wertesystem nicht via Inspiration und göttlichem Wunder aufgebaut hat, sondern durch Be-wertung vorliegender Wertesysteme, ist eine folgerichtige Konsequenz aus der Inkarnation. Der Jesus ist eben richtig Mensch geworden und hat es mit seinem Wertesystem genau so gehalten, wie es Menschen eben tun. Dass man in diesem menschlichen Vorgehen Jesu und in Jesu Werten göttliche Aussagen entdeckte, war bereits ein Grobentwurf für die Christologie (wahrhaft Mensch und wahrhaft Gott).

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Kurz zusammengefasst: Volkers Meinung ist die Antwort.

 

Genau genommen hat auch volker die Frage nicht beantwortet - es weiss aber sehr genau, dass die ihm unbekannten Werte keine Relevanz mehr haben. :lol:

Naja - Volker liegt nicht völlig falsch, wenn er die Werte des Christentums teilweise auch im Humanismus oder vielmehr in der antiken Philosophie wiederfindet. Wie heißt es so nett in Nostrae aetate: Auch in anderen Religionen findet sich Wahres.

 

Auch dürfte unstrittig sein, daß das Christentum - ausgehend von seinem eigenen Zentralwertpaket (Erlösung, Auferstehung, Gottesbegegnung) - alles, was diesen Zielen dienstbar ist/sein könnte, inkulturiert bzw. absorbiert.

 

Volkers Ansatz greift wohl schon allein deshalb zu kurz, weil das zentrale Ziel des Christseins überhaupt nicht vorkommt.

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Hätte das Christentum all seine Werte genuin aus eigener Quelle, müsste man sich fragen, ob diese Werte noch irgendwas mit der Menschheit zu tun haben.

Dann gäbe es einen weltlichen Bereich mit dessen Werten. Und - säuberlich getrennt - einen christlichen Bereich, dessen Werte grundsätzlich von den Werten anderer Menschen verschieden sind.

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Hätte das Christentum all seine Werte genuin aus eigener Quelle, müsste man sich fragen, ob diese Werte noch irgendwas mit der Menschheit zu tun haben.

Dann gäbe es einen weltlichen Bereich mit dessen Werten. Und - säuberlich getrennt - einen christlichen Bereich, dessen Werte grundsätzlich von den Werten anderer Menschen verschieden sind.

Was ja z.T. der Fall ist ...

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Intellektuell ist das Christentum schon lange tot.

 

Und wenn schon! Wir glauben an die Auferstehung :P

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Hätte das Christentum all seine Werte genuin aus eigener Quelle, müsste man sich fragen, ob diese Werte noch irgendwas mit der Menschheit zu tun haben.

Dann gäbe es einen weltlichen Bereich mit dessen Werten. Und - säuberlich getrennt - einen christlichen Bereich, dessen Werte grundsätzlich von den Werten anderer Menschen verschieden sind.

 

Das ist aber nicht das Problem. Sondern:

 

  1. Die christlichen Werte sollen ganz furchtbar wichtig für unsere Kultur/Gesellschaft/Zivilisation sein.
  2. Ohne das Christentum hätten wir diese Werte nicht (speziell nicht ohne christliche Erziehung).
  3. Dann aber weiß keiner die Werte zu benennen ... da ging wohl die christliche Erziehung fehl?

Hingegen weiß fast jeder die humanistischen Werte zu benennen. Da machen sich dann einige Christen es ganz furchtbar einfach: Sie übernehmen diese Werte einfach! Dagegen kann man aber nichts haben, ganz und gar im Gegenteil. Man kann ja froh sein, dass wenigstens die humanistische Bildung auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

 

Man kann aber die echten christlichen Werte aus dem ableiten, was Christen erzählen.

 

Beispiel: Genannt wurde (zuletzt von Thomas B.) die "Auferstehung". Das ist an sich kein Wert, aber dahinter steckt ein Wert, nämlich der, leben zu sollen. Verbunden mit der Vorstellung, dass das Leben nur dann wirklich einen Wert hat, wenn es ewig dauert. Was aber bedeutet, dass das irdische Leben kaum einen Wert hat, da es endlich ist. Daraus folgt dann ein genuin christlicher Wert, nämlich die von mir genannte Weltabgewandtheit. Chrysologus hat zwar behauptet, ich wüsste auch nicht, was christliche Werte sind, aber damit liegt er komplett falsch. Ich habe sie in meinem Vortrag genannt.

 

Nächstenliebe ist auch als Wert genannt worden. Das ist aber Teil des Doppelgebotes, und ein Gebot ist kein Wert. Daraus kann man aber den dahinter steckenden Wert ableiten, nämlich Frieden. Dieses Ziel wird erreicht, wenn alle menschen allen anderen lieben. Das hat nur in der Vergangenheit nicht so gut funktioniert. Das ist auch ein humanistischer Wert, nur wird versucht, ihn auf einem anderen Weg zu erreichen. Nicht über Liebe, sondern über Toleranz.

 

Caritas ist als Wert genannt worden. Aber auch das ist kein Wert, sondern ein Mittel, aus dem man einen anderen (auch humanistischen) Wert ableiten kann: Solidarität. Aber eine verkürzte Form, weil im Humanismus der Wert, den man auf Frieden, Toleranz und Gleichberechtigung legt, dafür Sorge tragen soll. Degradiert man die Menschen zu Almosenempfängern, dann nimmt man ihnen einen Teil ihrer Würde. Aber Solidarität ist nicht falsch, das ist ein guter Wert, der aus dem Mitgefühl entspringt.

 

Erreicht werden soll das durch die Gebote der christlichen Moral. Auch daraus kann man christliche Werte ableiten: Demut und Gehorsam.

 

Werte, wie gesagt, ist das, was einem etwas wert ist. Ganz einfach. Es ist verwunderlich, wenn einem Christen das nicht nennen können.

 

Die christlichen Werte habe ich im Vortrag genannt. Diese sind:

  • Weltverneinung
  • Bußfertigkeit
  • Demut
  • Gebet
  • Gehorsam
  • Schweigsamkeit

Diese werden nicht genannt, weil sie offensichtlich auch Christen nicht viel bedeuten. Dabei folgen sie aus dem Streben nach dem ewigen leben, teilweise. Man muss Gott gehorchen, demütig sein, zu ihm beten, bußfertig sein, sich von der Welt abwenden, um das ewige Leben zu erreichen.

 

Keiner dieser Werte hat tatsächlich viel mit unserem Leben zu tun, und die Grundlage unserer Gesellschaft ist sicher nichts davon. Tatsächlich finden wir sogar eher das Gegenteil vor, auch bei Christen. Das spricht durchaus für die Klugheit der Christen: Man möchte schon in diesem irdischen Leben etwas Spaß haben, weil man ja nicht weiß, was kommt. Hoffen kann man alles, das ist keine Frage, aber die Hoffnung reicht nicht aus, um diese Werte wirklich zu etablieren. Deswegen die Konfusion: Man könnte es ja selbst ableiten, aber man will es nicht, weil man dann auf die Idee kommen könnte, kein sonderlich christliches Leben zu führen.

 

Die Weigerung, sich damit zu beschäftigen, kommt daher, dass die christlichen Werte und die humanistischen Werte teilweise miteinander kollidieren, und man die humanistischen Werte wichtiger findet.

 

Für die Frage "Was sind christliche Werte?" ist es hingegen nicht wichtig, ob diese Werte von den Christen zuerst erfunden wurden. Auch die humanistischen Werte stammen aus der Antike. Ob mir eine Sache etwas wert ist, dafür spielt es keine Rolle, ob jemand das schon vorher formuliert hat.

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Wir glauben an die Auferstehung, die allerdings kein christlicher Wert sondern lediglich Meckys Selbstbespiegelung ist.

Daher fällt es auch so schwer zu benennen, wieso wir an die Auferstehung glauben. Woran natürlich Volker interessiert wäre.

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Humanistische Werte sind keine christlichen Werte, sondern ein erneutes Anknüpfen an die Werte der Antike, eine "Renaissance". Diese Erneuerung war nötig, nachdem mit dem Untergang der (heidnischen) Antike auch deren Wertegefüge untergegangen war. Es ist schwer zu sagen, ob das Christentum eine Folge des kulturellen Niedergangs der Antike war, oder gar der Motor der Entwicklung, oder etwas von beidem. Ich denke, dass das Christentum aus dem Zerfallen der antiken Bildung und Kultur entstand und dann mit der Rückbesinnung auf die Bildung der Antike im Humanismus und der daraus folgenden Aufklärung wieder zurückgedrängt wurde. Aber Basis des angeblich christlichen Abendlands sind die Werte des Heidentums - wenn man überhaupt von einer religiösen Basis der Werte reden möchte. Man müsste also vom griechisch-römischen Abendland reden mit einem langen Rückfall ins Christentum, der nur sehr langsam wieder überwunden werden konnte. Was übrigens auch zu einer schlechten Prognose des Islam führt, der zu einem ähnlichen Rückfall der arabischen Kultur geführt hat bzw. davon verursacht wurde.

die griechisch-heidnische antike überlebte im orthodoxen christentum, wurde vom islam übernommen und gelangte über diesen später ins westliche christentum. träger aller kommunikationen waren universitäten, die in der zeit allesamt religiös waren. ich sehe überhaupt keinen anhaltspunkt das ganze als humanismus (das gute) versus christentum (das böse) auszulegen. die ersten humanisten mussten nicht ihren christlichen glauben leugnen. ihre ideologie war recht kompatibel. selbst der reichtum der klöster war eigentlich dazu gedacht, soziale funktionen (fütterung der armen) wahrnehmen zu können. logo gab es da immer einen christlichen machtapparat (kirche) aber bei einer frage nach werten ist es müssig, über diesen herzuziehen.

 

zu werten als solche interessiert mich weniger was im katalog steht als was exponenten einer religion tatsächlich tun. du weisst schon, an ihren taten sollt ihr sie erkennen. und da ist das christentum heute mmn sehr positiv zu werten, vor allem was in der dritten welt geleistet wird. logo nicht von dem machtapparat in rom und ihrem showmaster, sondern von den umzähligen orden und sonstwie christlich liierten. der islam andererseits hat schreckliche werte im katalog und doch gibt es diese karikativ tätigen menschen dort auch. ich würde bei allen werten, die quer durch alle zivilisationen als gut gelten, auf eine universale herkunft schliessen, wo man früh eingesehen hat dass sie die lebensqualität allgemein erhöhen indem sie die konflikte minimalisieren. wenn eine ideologie oder weltanschauung für einen wert X das erfinderrecht einfordert erinnert mich das an Monsanto.

bearbeitet von phyllis
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Long John Silver

Wir glauben an die Auferstehung, die allerdings kein christlicher Wert sondern lediglich Meckys Selbstbespiegelung ist.

Daher fällt es auch so schwer zu benennen, wieso wir an die Auferstehung glauben. Woran natürlich Volker interessiert wäre.

 

Ach, Mecky, lass es. Volker ist nicht interessiert an dem, was wir hier sagen. Das stand bereits am Anfang des Threads fest.

 

Das sollte man in christlicher Demut und Bussfertigkeit so akzeptieren und sich selbst sagen: ach, quatsch doch deinen Selbstmonolog weiter :-))

 

So lange du und ich die anderen wissen, was ihre christlichen Werte sind, braucht es keine Vortraege von Volker, um nach denen zu leben.

 

Und das ist die Hauptsache.

Ausserdem moechte ich persoenlich mit Dingen, die mir wert sind, nicht unnoetig hausieren gehen, nur um jemanden ueberzeugen zu wollen, der sowieso bereits seine Meinung felsenfest gebildet hat. So billig verschleudere ich meine Werte nicht.

bearbeitet von Long John Silver
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