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Xamanoths Spinnereien


Xamanoth

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Long John Silver
vor 14 Stunden schrieb Frank:

 

Aproppos Bild. Tribald hats ja schon angesprochen: Ich kann Standardwerke zur Physik der Farben oder Kunstgeschichte "gelesen (und lesen heißt: Exzerpieren, Quellen vereinzelt prüfen, unverstandene Kapitel wiederholen)" haben, die Schönheit einer Mona Lisa werde ich nur erfassen wenn ich sie auf mich wirken lasse.

Ich kann Standardwerke zur Musiktheorie oder Musikgeschichte "gelesen (und lesen heißt: Exzerpieren, Quellen vereinzelt prüfen, unverstandene Kapitel wiederholen)" haben, die Schönheit einer Bach Kantate oder eines Händel Oratoriums werde ich nur erfassen wenn ich es auf mich wirken lassen. Natürlich ist diese Erkenntnis dann subjektiv (das liesse sich auch auf Pop-Musik übertragen, allerdings werde ich Rave oder Techno nie zu würdigen wissen - ich halte es einfach nur für grauenvollen Lärm, andere sehen dies anders), vielleicht auch nur vorläufig (es ist theoretisch Möglich das jemand den Rave-Track macht der mir das Ohr für diese Art von "Musik" öffnet - auch wenn ich es praktisch für unwahrscheinlich halte).

 

Ich hatte vor mehreren Jahren die Gelegenheit, die Marienvesper von Monteverdi im Chor mit zu singen.  Ich hatte da so ein Erlebnis der subjektiven Art bei der  zweiten Auffuehrung, ich erlebte, wie diese unvergleichliche Musik Fluegel bekam und wir mit ihr (und auch die Zuhoerr).  Es war ein unvergleichbares Erlebnis. Kein Werk ueber Komposition oder Musikgeschichte kann das je wiedergeben, was da passierte (ich hatte einige erhabene Momente und praegnante im Chorgesang,  aber dieses Stueck, das sehr modern ist, hat mich von Anfang an bereits beim Einstudieren voellig gefangen genommen). 

 

Momente, die meinen Leben veraenderten, zum Gluecklichen und zum Schrecklichen - was haetten die mit Erkenntnissen aus Buechern zu tun? Klar, man findet da das eine oder andere, was aehnlich ist oder ganz gut beschrieben, aber das einzige Buch, das die Wirklichkeit beschreibt, und zu irgendeiner Erkenntnis befaehigt, ist ist das Buch des Lebens. 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 52 Minuten schrieb Long John Silver:

aber das einzige Buch, das die Wirklichkeit beschreibt, und zu irgendeiner Erkenntnis befaehigt, ist ist das Buch des Lebens.

Exakt meine Meinung.

 

dem nur zustimmen könnend.................tribald

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vor 16 Minuten schrieb tribald:
vor einer Stunde schrieb Long John Silver:

aber das einzige Buch, das die Wirklichkeit beschreibt, und zu irgendeiner Erkenntnis befaehigt, ist ist das Buch des Lebens. 

Exakt meine Meinung.

 

dem nur zustimmen könnend.................tribald

 

Ja, das liest sich sehr schön - wenn man die unangenehme, aber unabweisbare Tatsache ignoriert, daß wir alle die relativen Annehmlichkeiten unseres Lebens einer Zivilisation verdanken, die ihr Wissen nur deshalb über Jahrhunderte akkumulieren konnte, weil sich immer wieder fleißige Hände fanden, die sich der Mühe unterzogen, ihr Wissen, wie unvollkommen auch immer, für die nächsten Generationen aufzuschreiben und weiterzugeben. Das "Buch des Lebens" ruht auf auf einer mittlerweile ziemlich großen Bibliothek von realen Büchern.

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Das funktioniert bei mir einfach nicht. Was ich nicht in intersubjektiv-objektiv-prüfbare Worte fassen kann, ist für mich praktisch nicht existent.

 

Ich war mal in einer "Wozzek"-Opernaufführung. Die Musik ist bekanntlich recht schräg, aber eindringlich. Ich saß in der zweiten Reihe, also einem ziemlich teuren Platz.

 

In meinem Kopf entwickelte sich ein Gedankenkarussel.

- Geht Büchner von der Gesellschaftsstruktur seiner Zeit oder der Spielzeit aus?

- Infolgedessen: Entspricht das starre Gesellschaftsverständnis des Hauptmanns der ausgehenden Feudalzeit oder bereits einem weitgehend bürgerlichen Zeitalter, sprich: Reflektiert er über eine bedrohte oder bereits beendete Situation?

- Welches Wissenschaftsverständnis wird im "Doktor" karikiert? Wie waren gleich die Parallelen zu realen historischen Experimenten?

- Wie lässt sich das ganze zum Vormärz allgemein und zu Büchners Position (wie war das gleich im hessischen Landboten? Ah, die biblischen Parallelen. Hiob- sprachlich; Prophet - äh... Hesekiel? Inhaltlich).

- Beinhaltet das Buch bzw. das Stück eine Reflektion über die Stellung des Millitärs in der damaligen Gesellschaft?

- Lassen sich vorab expressionistische Tendenzen wahrnehmen bevor es so etwas wie Expressionismus gab?f

Über diese und weitere Grübeleien vergingen anderthalb von ca. 2 Stunden, während denen ich die Musik kaum wahrgenommen hatte. Bei einer "Don Carlos"-Aufführung von Verdi war es ähnlich.

 

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vor 9 Minuten schrieb Marcellinus:
vor 30 Minuten schrieb tribald:
vor einer Stunde schrieb Long John Silver:

aber das einzige Buch, das die Wirklichkeit beschreibt, und zu irgendeiner Erkenntnis befaehigt, ist ist das Buch des Lebens. 

Exakt meine Meinung.

 

dem nur zustimmen könnend.................tribald

 

Ja, das liest sich sehr schön - wenn man die unangenehme, aber unabweisbare Tatsache ignoriert, daß wir alle die relativen Annehmlichkeiten unseres Lebens einer Zivilisation verdanken, die ihr Wissen nur deshalb über Jahrhunderte akkumulieren konnte, weil sich immer wieder fleißige Hände fanden, die sich der Mühe unterzogen, ihr Wissen, wie unvollkommen auch immer, für die nächsten Generationen aufzuschreiben und weiterzugeben. Das "Buch des Lebens" ruht auf auf einer mittlerweile ziemlich großen Bibliothek von realen Büchern.

Is nur nen Bauchgefühl, kann sein das ich da was missverstehe, drum kleide ich meine Kritik in Fragen.

Versucht ihr grad das "Buch des Lebens" und das "Buch der Wissenschaft" (sprich: die von Marcellinus als "reale Bücher" bezeichneten) gegeneinander auszuspielen?

Geht das überhaupt?

Ich sehs doch in meinem Beruf: Es sind tausende Bücher über Pflegetheorie- und Methodik geschrieben worden. Wenn ich aber in der konkreten Situation im echten Leben, mit einem realen Menschen konfrontiert komme ich immer wieder in Situationen wo ich feststellen muss: "Das Lehrbuch sagt so funktioniert das nicht" allerdings hat vorher der Weg des Lehrbuchs versagt.

Worauf ich hinaus will... S*******, jetzt hab ich den Faden verloren. Normalerweise würde ich jetzt löschen und neu nach denken. In der Hoffnung das hier doch nen Ansatz dabei ist der weiterhilft lass ich das mal so stehen.

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Gerade eben schrieb Frank:

Is nur nen Bauchgefühl, kann sein das ich da was missverstehe, drum kleide ich meine Kritik in Fragen.

Versucht ihr grad das "Buch des Lebens" und das "Buch der Wissenschaft" (sprich: die von Marcellinus als "reale Bücher" bezeichneten) gegeneinander auszuspielen?

Geht das überhaupt?

Ich sehs doch in meinem Beruf: Es sind tausende Bücher über Pflegetheorie- und Methodik geschrieben worden. Wenn ich aber in der konkreten Situation im echten Leben, mit einem realen Menschen konfrontiert komme ich immer wieder in Situationen wo ich feststellen muss: "Das Lehrbuch sagt so funktioniert das nicht" allerdings hat vorher der Weg des Lehrbuchs versagt.

Worauf ich hinaus will... S*******, jetzt hab ich den Faden verloren. Normalerweise würde ich jetzt löschen und neu nach denken. In der Hoffnung das hier doch nen Ansatz dabei ist der weiterhilft lass ich das mal so stehen.

 

Nein, nein, du hast schon Recht. Das letzte Wort hat immer das Experiment. Aber damit man dahinkommt, braucht man die Erfahrungen vorangegangener Generationen, und die bekommt man nur, weil sie jemand aufgeschrieben hat, auch auf die Gefahr hin, das manches davon veraltet ist oder auch schlicht Unsinn. Wir irren uns eben empor.

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vor 17 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Ja, das liest sich sehr schön - wenn man die unangenehme, aber unabweisbare Tatsache ignoriert, daß wir alle die relativen Annehmlichkeiten unseres Lebens einer Zivilisation verdanken, die ihr Wissen nur deshalb über Jahrhunderte akkumulieren konnte, weil sich immer wieder fleißige Hände fanden, die sich der Mühe unterzogen, ihr Wissen, wie unvollkommen auch immer, für die nächsten Generationen aufzuschreiben und weiterzugeben. Das "Buch des Lebens" ruht auf auf einer mittlerweile ziemlich großen Bibliothek von realen Büchern.

Nun, für mich ist das Speichern und Aufbewahren, Weitergeben halt ein Kapitel des Lebensbuches. Das Eine bedingt das Andere. Nur, ohne eine Begrifflichkeit des Lebens ist jedes Aufbewahren/Weitergeben sinnlos.

 

meinend...................tribald

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Long John Silver
vor 40 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Ja, das liest sich sehr schön - wenn man die unangenehme, aber unabweisbare Tatsache ignoriert, daß wir alle die relativen Annehmlichkeiten unseres Lebens einer Zivilisation verdanken, die ihr Wissen nur deshalb über Jahrhunderte akkumulieren konnte, weil sich immer wieder fleißige Hände fanden, die sich der Mühe unterzogen, ihr Wissen, wie unvollkommen auch immer, für die nächsten Generationen aufzuschreiben und weiterzugeben. Das "Buch des Lebens" ruht auf auf einer mittlerweile ziemlich großen Bibliothek von realen Büchern.

 

Es geht  nicht darum, Buecher als irrelevant abzutun, sondern ihnen den passenden Stellenwert beizumessen. Fachliteratur ist ein anderer Gebiet sowieso. 

 

Es geht wohl  eher darum, versehentlich Wissen oder Vorstellungen aus Buechern fuer das reale Leben zu halten (/so wichtig das erstere weiterzugeben ist und so zeitvertreibend (Krimis etc.) das zweitere sein kann).  Ich befuerchte allerdings (nein, ich denke, ich weiss es), dass sich in den grundlegenden Dingen fuer Menschen nichts veraendert hat seitdem sie aus dem Paradies geschmissen wurden in die Wirklichkeit dieser Welt. Geboren werden, leben, sterben, essen, fortpflanzen, Sicherheit suchen, sich schuetzen, soziale Beziehungen eingehen, Kriege fuehren, zu lieben, zu hassen, zu weinen, zu trauern, Angst zu haben - das aendert sich nicht, es aendert sich hoechstens das gesellschaftliche Bild darauf, also was als passende empfinden wird in der Umsetzung dieser grundsaetzlichen Lebensauesserungen, also das soziale und kulturelle Korsett.  

 

Ich hatte oefter frueher einige wirklich sehr alte menschliche Schaedel und Knochen in der Hand. Da fragte ich mich stets - was unterscheidet mich eigentlich von diesen damaligen Menschen? Dass wir jetzt zum Mond fliegen koennen oder  dass irgendjemand irgendwann die Erde als erster die Erde umrundete? Dass irgendjemand feststellte, dass die Erde keine Ebene ist und keine Scheibe? Dass ich Bescheid weiss ueber das menschliche Genom? Alles interessant und toll, aber was unterscheidet mich tatsaechlich von diesen alten Knochen und den Wuenschen, Hoffnungen und Traeumen von dem, zu dem sie gehoeren? Wo ist der Unterschied - im Wissen? Ich denke es gibt keinen wirklichen Unterschied. Wissen ist etwas punktuelles in der Menschheitsgeschichte, im guten wie im schlechten.  Mein Problem ist , dass ich in fuer andere sehr lange Zeitraeumen denke, daher auch das Interesse an Vor-und Fruehgeschichte der Menschheit.  Mir erscheinen sie nicht  lange, sondern eher kurz. 

 

Nicht, dass das jetzt falsch verstanden wird- ich bin weder pessimistisch noch neige ich zur Zivilisationskritik oder halte die Menschheit fuer eine evolutionaere Fehlentwicklung, im Gegenteil. Ich halte nur einiges fuer voellig ueberbewertet.  Ich meine -z.B.  hat es die Menschen anders gemacht, dass sie wissen, dass  die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist  oder dass wir nicht vom Rand fallen, egal, wohin wir segeln? Ich meine - wirklich anders als vorher? Ich glaube nicht.

bearbeitet von Long John Silver
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@Long John Silver

Was sich geändert hat seit der Urzeit? Fast hätte ich gesagt: Alles! Ich kenne zB kein einziges archäologisches Experiment, in dem es Neuzeitmenschen gelungen wäre, unter Steinzeitbedingungen zu leben. Wir können es einfach nicht (mehr)! Du kannst auch sagen (und so würde ich es ausdrücken): Das waren ganz andere Menschen. Die Begriffe, mit denen du das Leben der Menschen zu beschreiben suchst, mögen aus unserer Sicht auf ihr Leben passen wie auf unseres, nur meinen sie, wenn man sich an die überprüfbaren Fakten hält, ganz etwas anderes. Es ist das Bild deiner (und meiner Gesellschaft), das dir so selbstverständlich ist, daß du es für eine Konstante hältst. Das genau ist der Irrtum. Du tust so, als wenn es "grundsätzliche Lebensäußerungen" bei uns Menschen gäbe, die unabhängig sind von ihrem "sozialen und kulturellen Korsett", aber sie sind es heute nicht, und damals waren sie es auch nicht. Nimm die Kultur von den Menschen weg, und sie überleben kein Jahr. Menschen gibt es nur mit Kultur, damals wie heute. Und weil die damals eine so ganz andere war, waren die Menschen auch so ganz andere.

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Long John Silver

Es geht mir nicht darum, was Menschen koennen oder erreicht haben, sondern wie Menschen sind. Ich dachte, das sei klar. Das sind letzlich weitgehende biologische und genetisch verankerte Tatsachen. Kultur ist die noetige Tuenche, und wie jede Tuenche voellig veraenderlich.  Die Grundbeduerfnisse eines biologischen Wesens bleiben diesselben und auch die Emotionen und vor allem ihre verankerten Methoden, die Welt zu betrachten und zu ordnen.  Wenn man hinter die Tuenche und den Filter der jeweiligen Kultur und Gesellschaft schaut, kommt man immer auf denselben Kern. Ich denke, da gibt es keinen Spielraum, ich denke eher, es ist eine Angewohnheit von Menschen, sich das selbst einzureden, sie seien ganz anders als ihre Vorfahren oder sie koennten ueberhaupt ganz anders sein als sie sind.  I

bearbeitet von Long John Silver
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vor 3 Stunden schrieb Long John Silver:

Momente, die meinen Leben veraenderten, zum Gluecklichen und zum Schrecklichen - was haetten die mit Erkenntnissen aus Buechern zu tun?

 

Klar, man findet da das eine oder andere, was aehnlich ist oder ganz gut beschrieben, aber das einzige Buch, das die Wirklichkeit beschreibt, und zu irgendeiner Erkenntnis befaehigt, ist ist das Buch des Lebens. 

 

Klar, persönliches Erleben und Empfinden ist durch Bücherwissen nicht zu ersetzen. Nur ist es eben persönlich, also individuell und beschreibt nur, was in Dir zu diesem Zeitpunkt vorgeht, Deine eigene - aber innerliche - Wirklichkeit. Das ist aber nicht die Wirklichkeit, sondern "nur" Deine Wahrnehmung und Interpretation von ihr. 

Bücher können (müssen aber nicht) so etwas sein wie die gesammelten Wirklichkeiten anderer Menschen. Das macht sie nicht unbedingt "wirklicher", ist aber für die Verbreiterung der eigenen "Wirklichkeit" von unschätzbarem Wert.

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Long John Silver

Da steckt ein Irrtum darin.  Mit dem Buch des Lebens meine ich reale Dinge. es sind reale Dinge: die Geburt meiner Kinder, der Tod eines geliebten Angehoerigen, der Schmerz, wenn jemand zuschlaegt, der Kuss und die Liebe eines anderen Menschen, die Freude meines Hundes, wenn er mich sieht, eine Krankheit, die immer ein reales Krankheitsbild hat- Es ist real, dass jemand tot ist und es real, wenn man verlassen worden ist und es ist real, wenn man krank ist , es ist real, wenn man schlimme Dinge erlebt, weil diese Dinge  passieren und keine subjektiven Empfindungen sind.   Was indes indes diese Erlebnisse innerlich ausloesen oder wie sie einen Menschen praegen, ist eine andere Sache, aber erstmal muessen sie passieren und man muss auch zulassen, dass sie passieren und nicht darauf warten, dass man nur ueber sie liest. Dass ist wohl der springende Punkt. Wenn ich keine Beziehung eingehe, erfahre ich weder Glueck noch Leid, wenn ich kein Wagnis eingehe, erfahre ich nicht den Erfolg, wenn ich mich dem Leben verweigere, weil ich Angst habe davor, werde ich keine Erfahrungen mit dem Leben machen. Diese Erfahrungen sind nicht nur innerlich, sondern an denen haben oft viele andere teil, sie sind Zeugen davon oder Verursacher. 

 

Ist es jetzt deutlicher?

 

Es hat nicht meinen Erfahrungshorizont erweitert oder bereichert z.B.,  dass ich darueber las, wie es ist Vater zu  sein, sondern es tatsaechlich zu sein, hat mir  klar gemacht,  um was es sich handelt. 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 4 Stunden schrieb Marcellinus:
vor 4 Stunden schrieb Frank:

Is nur nen Bauchgefühl, kann sein das ich da was missverstehe, drum kleide ich meine Kritik in Fragen.

Versucht ihr grad das "Buch des Lebens" und das "Buch der Wissenschaft" (sprich: die von Marcellinus als "reale Bücher" bezeichneten) gegeneinander auszuspielen?

Geht das überhaupt?

Ich sehs doch in meinem Beruf: Es sind tausende Bücher über Pflegetheorie- und Methodik geschrieben worden. Wenn ich aber in der konkreten Situation im echten Leben, mit einem realen Menschen konfrontiert komme ich immer wieder in Situationen wo ich feststellen muss: "Das Lehrbuch sagt so funktioniert das nicht" allerdings hat vorher der Weg des Lehrbuchs versagt.

Worauf ich hinaus will... S*******, jetzt hab ich den Faden verloren. Normalerweise würde ich jetzt löschen und neu nach denken. In der Hoffnung das hier doch nen Ansatz dabei ist der weiterhilft lass ich das mal so stehen.

 

Nein, nein, du hast schon Recht. Das letzte Wort hat immer das Experiment. Aber damit man dahinkommt, braucht man die Erfahrungen vorangegangener Generationen, und die bekommt man nur, weil sie jemand aufgeschrieben hat, auch auf die Gefahr hin, das manches davon veraltet ist oder auch schlicht Unsinn. Wir irren uns eben empor.

Ich sach mal so: Schwerkraft berechnen ist sicher interessant. Nozizeption beschreiben ist spannend (ich beneide da ein bisschen die, die den Sensor für haben; meine Neugier ist das grösser ausgeprägt als meine Verstehensfähigkeit)... Interssiert mich alles nicht wenn ich auf die Fresse falle. Da interessiert nur das schmerzende angeschlagene Knie.

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vor 5 Stunden schrieb Xamanoth:

Das funktioniert bei mir einfach nicht. Was ich nicht in intersubjektiv-objektiv-prüfbare Worte fassen kann, ist für mich praktisch nicht existent.

 

Ich war mal in einer "Wozzek"-Opernaufführung. Die Musik ist bekanntlich recht schräg, aber eindringlich. Ich saß in der zweiten Reihe, also einem ziemlich teuren Platz.

 

In meinem Kopf entwickelte sich ein Gedankenkarussel.

- Geht Büchner von der Gesellschaftsstruktur seiner Zeit oder der Spielzeit aus?

- Infolgedessen: Entspricht das starre Gesellschaftsverständnis des Hauptmanns der ausgehenden Feudalzeit oder bereits einem weitgehend bürgerlichen Zeitalter, sprich: Reflektiert er über eine bedrohte oder bereits beendete Situation?

- Welches Wissenschaftsverständnis wird im "Doktor" karikiert? Wie waren gleich die Parallelen zu realen historischen Experimenten?

- Wie lässt sich das ganze zum Vormärz allgemein und zu Büchners Position (wie war das gleich im hessischen Landboten? Ah, die biblischen Parallelen. Hiob- sprachlich; Prophet - äh... Hesekiel? Inhaltlich).

- Beinhaltet das Buch bzw. das Stück eine Reflektion über die Stellung des Millitärs in der damaligen Gesellschaft?

- Lassen sich vorab expressionistische Tendenzen wahrnehmen bevor es so etwas wie Expressionismus gab?f

Über diese und weitere Grübeleien vergingen anderthalb von ca. 2 Stunden, während denen ich die Musik kaum wahrgenommen hatte. Bei einer "Don Carlos"-Aufführung von Verdi war es ähnlich.

 

Spielst Du ein Instrument?

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vor 7 Stunden schrieb tribald:
vor 8 Stunden schrieb Long John Silver:

aber das einzige Buch, das die Wirklichkeit beschreibt, und zu irgendeiner Erkenntnis befaehigt, ist ist das Buch des Lebens.

Exakt meine Meinung.

 

dem nur zustimmen könnend.................tribald

Die Erkenntnisse aus dem "Buch des Lebens" taugen höchstens zum Wixen, nicht mal für richtigen Sex. Auf welch riesigem Berg an objektiven Erkenntnissen anderer, zum großen Teil bereits verstorbener Menschen wir sitzen (auf den wir auch angewiesen sind), hat Marcellinus richtigerweise schon angeführt.

bearbeitet von Sokrates
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Long John Silver
vor einer Stunde schrieb Sokrates:

Die Erkenntnisse aus dem "Buch des Lebens" taugen höchstens zum Wixen, nicht mal für richtigen Sex. Auf welch riesigem Berg an objektiven Erkenntnissen anderer, zum großen Teil bereits verstorbener Menschen wir sitzen (auf den wir auch angewiesen sind), hat Marcellinus richtigerweise schon angeführt.

 

Ich befuerchte, du hast nicht gelesen, dass Marcellinus von etwas ganz anderem sprach als Tribald und ich und dass der Unterschied zwischen diesen beiden Ebenen bereits deutlich wurde in den vergangenen Postings. 

 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 1 Stunde schrieb Sokrates:

Die Erkenntnisse aus dem "Buch des Lebens" taugen höchstens zum Wixen, nicht mal für richtigen Sex. Auf welch riesigem Berg an objektiven Erkenntnissen anderer, zum großen Teil bereits verstorbener Menschen wir sitzen (auf den wir auch angewiesen sind), hat Marcellinus richtigerweise schon angeführt.

LJS hat alles wesentliche dazu schon gesagt. Davon abgesehen, wer für richtigen Sex Bücher benötigt, kann einem nur leid tun.

 

mehr nicht für nötig haltend...............tribald

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vor 3 Stunden schrieb Sokrates:

Die Erkenntnisse aus dem "Buch des Lebens" taugen höchstens zum Wixen, nicht mal für richtigen Sex.

 

In dem Punkt muss ich vehement widersprechen: Sex in Büchern ist längst nicht so gut wie das wirkliche Ding  .....  solltest Du auch mal versuchen.

[scnr, das war  eine zu große Versuchung ... und ich kann wirklich allem widerstehen, nur eben nicht der Versuchung ;-)]

bearbeitet von Mistah Kurtz
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Am 5.7.2018 um 20:32 schrieb tribald:

LJS hat alles wesentliche dazu schon gesagt. Davon abgesehen, wer für richtigen Sex Bücher benötigt, kann einem nur leid tun.

 

mehr nicht für nötig haltend...............tribald

Auf einige Ideen wäre ich ohne Bücher nicht gekommen...

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vor 49 Minuten schrieb Xamanoth:

Auf einige Ideen wäre ich ohne Bücher nicht gekommen...

Öh?!? :o

 

*nachLuftring*

 

*DieJugendvonheutebedauer*

 

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Am ‎05‎.‎07‎.‎2018 um 20:32 schrieb tribald:

LJS hat alles wesentliche dazu schon gesagt. Davon abgesehen, wer für richtigen Sex Bücher benötigt, kann einem nur leid tun.

 

mehr nicht für nötig haltend...............tribald

Für gutes Kochen benötigt man zumindest anfangs auch gute Kochbücher. Bei allem Pragmatismus sollte man die Theorie nicht verachten. Aber du bist eben kein Intellektueller und für das alte Rein-Raus-Spiel könnte ein dickes Buch höchstens als Unterlage brauchbar sein.

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Gerade eben schrieb kam:

Aber du bist eben kein Intellektueller und für das alte Rein-Raus-Spiel könnte ein dickes Buch höchstens als Unterlage brauchbar sein.

Was du so alles weist.:lol:

 

 

schwer erheitert seiend...............tribald

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vor 4 Minuten schrieb kam:

Für gutes Kochen benötigt man zumindest anfangs auch gute Kochbücher. Bei allem Pragmatismus sollte man die Theorie nicht verachten. Aber du bist eben kein Intellektueller und für das alte Rein-Raus-Spiel könnte ein dickes Buch höchstens als Unterlage brauchbar sein.

Für gutes Kochen benötigt man gute Zutaten, vernünftiges Equipment, Mut, Phantasie und ein natürliches Talent für Genuss. Die Routine, die Technik, das lernt man am Besten durch üben, üben, üben - idealerweise unter der Aufsicht einer erfahrenen Lehrperson.

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Long John Silver

Naja. 

Die angebliche "Auseinandersetzung" hier kam nur dadurch, dass zwei Ebenen  durcheinander gerieten, naemlich Fachliteratur und die Vermittlung von naturwissenschaftlichem und technischen Wissen und das, was nur durch Lebenerfahrung und das Leben selbst  lehren  kann. 

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Kams Spott über Frau Kekili ist albern und prüde. Ich habe gegen geringen Obulus auch schon mal in einem semiproffesionellen  Porno mitgespielt und betrachte dies als wertvolle Erfahrung die ich jedem Wünsche. Es geschahen düstere Dinge. Und man kann die DVD leider nicht mehr kaufen weil das Studio inzwischen pleite.

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