Klima-, Umwelt- und Naturschutz

[Marcellinus]

vor 40 Minuten schrieb Shubashi:

Finanziell bleibt es zwar ein Zuschussgeschäft, aber ein tatsächlicher nutzbarer ÖPNV wäre in einer alternden Gesellschaft schon sehr hilfreich.

 

Was ist nicht alles "wünschenswert", nur frage ich mich, wer soll das bezahlen. Ich höre überall nur, was man sich alles wünscht. Bei der Finanzierung wie bei den dafür nötigen Arbeitskräften sind wir dann schnell bei Milchmädchenrechnungen oder bloßen Wunschvorstellungen und Traumtänzereien, die sich ihre Verfechter dann oft auch noch als Verdienst anrechnen.

 

Offenbar haben wir da eine Generation, die im Überfluss aufgewachsen ist, und sich gar nicht vorstellen kann, daß es eine Unterschied macht, ob man an der Supermarktkasse so lange quengelt, bis die Eltern einem den Lolli kaufen, oder ob man eine Industriegesellschaft mal eben so ihrer wirtschaftlichen Grundlagen beraubt, um dann weiterhin das Füllhorn sprudelnden Wohlstandes für seine Wunschträume auszugeben. 

[Flo77]

Die Frage kam bei mir gestern schon auf:

 

Wir haben einen Mangel an Arbeitskräften bei

 

- der Justiz

- der Polizei

- den Jugendämtern

- der Pflege

- den Ärzten

- den Lehrern

- den Erziehern

- der kommunalen Verwaltung

- Feuerwehr

- Bundeswehr

- Hebammen

- Busfahrern

 

Habe ich einen Denkfehler oder sind das alles Bereiche die letztlich in der öffentlichen Hand sind? Ist das nun Korrelation oder Kausalität?

 

Und sind deren Anteile an der Gesamtbevölkerung derart geschrumpft oder hat die Gesellschaft einfach einen höheren Bedarf an Leistungen dieser Gruppen?

 

 

bearbeitet 3. November 2021 von Flo77

[Shubashi]

@Flo77 @Marcellinus

Manchmal vergesse ich meine eigenen gutbegründeten Argumente vom gestrigen Tag...

Wie könnte ich aber sonst Optimist bleiben?🙃

 

[Flo77]

vor 1 Minute schrieb Shubashi:

@Flo77 @Marcellinus

Manchmal vergesse ich meine eigenen gutbegründeten Argumente vom gestrigen Tag...

Wie könnte ich aber sonst Optimist bleiben?🙃

 

Wie meinen?

[Shubashi]

16 minutes ago, Flo77 said:

Wie meinen?

Dass die ehrgeizige Umweltpolitik der neuen Regierung vor allem aufgrund eines Mangels an personellen und materiellen Ressourcen nicht realistisch ist, war (und bleibt) einer meiner Hauptzweifel daran.

[Werner001]

Wobei es auch klimatechnisch sinnvoller sein dürfte, wenn die Leute in der Pampa mit dem Auto fahren, als wenn man da so viele Busse rumfahren lässt, dass jeder wenigstens halbwegs vernünftig da hinkommt wo er hin will.

Auf der anderen Seite ist es ein Unding, wenn in Großstädten 2/3 (mindestens) der herumfahrenden PKWs ein Kennzeichen ebendieser Stadt haben, obwohl überall alle paar Minuten Bus oder Bahn abfährt.

Wobei man allerdings auch sagen muss, dass die, gerade in den Hauptverkehrszeiten meist hoffnungslos überfüllt sind, aber da wäre ein Ausbau auch sehr klimatechnisch sinnvoll

 

Werner

[Moriz]

vor 54 Minuten schrieb Flo77:

Wir haben einen Mangel an Arbeitskräften bei

 

- der Justiz

- der Polizei

- den Jugendämtern

- der Pflege

- den Ärzten

- den Lehrern

- den Erziehern

- der kommunalen Verwaltung

- Feuerwehr

- Bundeswehr

- Hebammen

- Busfahrern

 

Habe ich einen Denkfehler oder sind das alles Bereiche die letztlich in der öffentlichen Hand sind? Ist das nun Korrelation oder Kausalität?

 

Selektive Wahrnehmung?

 

Soweit ich weiß haben wir auch einen Fachkräftemangel bei

 

- Laswagenfahrern

- Handwerkern

- Erntehelfern (sowieso)

- ...

 

und möglicherweise auch in vielen anderen Bereichen der freien Wirtschaft, ohne daß da so laut geschrien wird (da hat das Argument "Seltst schuld, ihr müsstet halt mehr bezahlen" eine ganz andere Durchschlagskraft).

 

Wobei auch in deiner Liste die Ursachen sehr verschieden sind. So führt die Ausweitung der Kinderbetreuung, die angeboten werden muß, entsprechend zu einem höheren Fachkräftebedarf. Während es bei den (freien!) Hebammen ins Unermessliche gestigegene Haftpflichtprämien sind, die die Leute zum aufgeben zwingen. Bei Ärzten sind es dagegen u.a. die reduzierten Ausbildungskapazitäten, die waren nämlich mal weitaus größer.

 

Eins haben die Betriebe in öffentlicher Hand allerdings gemeinsam: Vergleichsweise niedrige Löhne. Wenn dann das Jobangebot in der freien Wirtschaft besser wird, spürt die öffentliche Hand den Mangel zuerst.

[UHU]

@Marcellinuszum ÖPNV: Entweder will die örtliche/kommunale/Landes-Politik den ÖPNV attraktiver machen oder nicht. Entweder oder. Aber dann bitte auch eindeutig und klar kommuniziert. Bei diesem neusten Vorschlag fühlt sich die ländlich wohnende Bevölkerung sonst ziemlich verschaukelt.

[UHU]

zum Thema Fachkräftemangel (falscher Thread???): Einerseits wollen sehr viele Jugendliche in den öffentlichen Dienst - wahrscheinlich jedoch eher einen Bürojob o. ä. In jedem Fall ohne Streß und ohne Bürgerkontakt und wenn die Bürger auch noch Probleme jeglicher Art anschleppen ... nein danke.

 

Ein Bäckereiverkaufsladen hier in der weiteren Umgebung macht seit einiger Zeit schon um 14:00 Uhr zu. Aus dem ganz einfachen Grund: Es findet sich niemand, der Backwaren verkaufen möchte. Ich möchte keinem Bäckereifachangestellten zu nahe treten, aber dafür wird keine hochtrabende Ausbildung benötigt. Anstrengend ist es trotzdem (Kunden / langes Stehen).

(Ähnlich geht es in allen Bereichen von Gastro und Tourismus.)

 

Außerdem bräuchten wir dringenst Physiotherapeuten und Fußpflegekräfte. Nichts zu machen.

[Flo77]

Kann es sein, daß Fräulein Thunberg ein paar Jahre ordentlicher Schulunterricht nicht geschadet hätten?

 

Zitat

Gerade war Thunberg auch im Podcast „1,5 Grad“ der deutschen Fridays-for-Future-Vertreterin Luisa Neubauer zu Gast. Die beiden Aktivistinnen sprachen über Deutschlands Verantwortung in der Klimakrise – und übten Kritik an der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel. Deutschland sei ein „großer globaler Akteur, wenn es um den Klimanotstand geht“, so Thunberg. Und nicht nur das: Deutschland habe "auch eine große Verantwortung und eine historische Schuld zu begleichen“.

https://www.welt.de/politik/ausland/article234807250/Greta-Thunberg-Deutschland-hat-eine-historische-Schuld-zu-begleichen.html

[Werner001]

Ach in Deutschland kann man immer punkten wenn man von „historischer Schuld“ spricht, das weiß sogar Greta. 
 

Werner

[Thofrock]

vor 8 Minuten schrieb Werner001:

Ach in Deutschland kann man immer punkten wenn man von „historischer Schuld“ spricht, das weiß sogar Greta. 
 

Werner

Nicht bei dir. Dabei geht es hier tatsächlich um eine Schuld, die man in Teilen noch abtragen kann. Die Katastrophe ist ja noch ganz am Anfang. 

[Werner001]

Wann übernimmt eigentlich Schweden die historische Verantwortung für die Verwüstung Deutschlands im 30jährigen Krieg mit Hunderttausenden Toten? Wir würden die Milliarden an Entschädigungszahlungen auch für klimarettende  Maßnahmen einsetzen, versprochen!

 

Werner

[Thofrock]

vor 1 Stunde schrieb Werner001:

Wann übernimmt eigentlich Schweden die historische Verantwortung für die Verwüstung Deutschlands im 30jährigen Krieg mit Hunderttausenden Toten? Wir würden die Milliarden an Entschädigungszahlungen auch für klimarettende  Maßnahmen einsetzen, versprochen!

 

Werner

Der seinerzeit von mir betriebene Dorfkrug wurde jedenfalls von Tillys Leuten verwüstet. Schweden haben mir anschließend beim Wiederaufbau geholfen. Und bei Ikea bekam ich einen Sonderrabatt.

[Werner001]

vor einer Stunde schrieb Thofrock:

Der seinerzeit von mir betriebene Dorfkrug wurde jedenfalls von Tillys Leuten verwüstet. Schweden haben mir anschließend beim Wiederaufbau geholfen. Und bei Ikea bekam ich einen Sonderrabatt.

Na dann gehörst du zu den Kriegsgewinnlern und musst deinen Beitrag zum Klimaschutz aus eigener Tasche aufbringen.

 

Werner

[Soulman]

Aber er erkennt immerhin seine Privilegien und darf ab da die Klappe halten.

 

Gruss, Martin

[Shubashi]

Wir hatten doch das Thema des hohen Verderbs von Lebensmitteln nach der Ernte und beim Verbraucher.

Dazu gibt es eine neue Studie:

Danach sind es in Deutschland jährlich etwa 12 Mio Tonnen, von den die Untersuchung des Thünen-Instituts 7 als vermeidbar einschätzt.

 

[Marcellinus]

Könnte es sein, daß das einfach ein Missverständnis ist, daß es sich gar nicht um "Verschwendung" handelt, sondern die notwendigen Reibungsverluste eines ganz normalen Lebens, die nur im wissenschaftlichen Elfenbeinturm wie "Verschwendung" aussehen? (Man könnte natürlich auch böse sein, und den Wissenschaftlern Skandalisierung unterstellen, um Aufmerksamkeit und Forschungsgelder zu generieren. Aber wer tut das schon?) 

[GermanHeretic]

Prominente sorgen sich ums Klima und fliegen extra mit ihren Privatmaschinen zum Klimaschutzgipfel ein. 400 Privatflugzeuge wurden wohl gezählt. Läuft.

[Moriz]

vor 1 Stunde schrieb Marcellinus:

Könnte es sein, daß das einfach ein Missverständnis ist, daß es sich gar nicht um "Verschwendung" handelt, sondern die notwendigen Reibungsverluste eines ganz normalen Lebens, die nur im wissenschaftlichen Elfenbeinturm wie "Verschwendung" aussehen? (Man könnte natürlich auch böse sein, und den Wissenschaftlern Skandalisierung unterstellen, um Aufmerksamkeit und Forschungsgelder zu generieren. Aber wer tut das schon?) 

 

Ich vermute eher, es sind die Journalisten, die die wissenschaftlichen Ergebnisse möglichst effektheischend darstellen. Denn die Journalisten leben ja davon, daß sie wahrgenommen werden. Das geht mit Knalleffekten einfach am besten.

Das knapp die Hälfte der verdorbenen Lebensmittel nicht vermeidbar sind ist doch schon mal eine Aussage!

[Thofrock]

vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

Könnte es sein, daß das einfach ein Missverständnis ist, daß es sich gar nicht um "Verschwendung" handelt, sondern die notwendigen Reibungsverluste eines ganz normalen Lebens, die nur im wissenschaftlichen Elfenbeinturm wie "Verschwendung" aussehen? (Man könnte natürlich auch böse sein, und den Wissenschaftlern Skandalisierung unterstellen, um Aufmerksamkeit und Forschungsgelder zu generieren. Aber wer tut das schon?) 

Ist die FAZ jetzt auch schon Lügenpresse? Du musst den Artikel doch nur lesen. 

40 % notwendiger Reibungsverlust, na klar.

[Thofrock]

Spannende Diskussion zum Thema Klimaschutz und Pariser Klimaziele bei Lanz gerade. Mit Marcel Fratzscher,  Frank Thelen und Harald Lesch.

 

Ausgerechnet der FDP-nahe Thelen stellt fest, dass wir eigentlich die Currywurst abschaffen müssten.

bearbeitet 4. November 2021 von Thofrock

[Werner001]

Currywurst kann weg. Mag ich nicht.

 

Werner

[Shubashi]

13 hours ago, Thofrock said:

Ist die FAZ jetzt auch schon Lügenpresse? Du musst den Artikel doch nur lesen. 

40 % notwendiger Reibungsverlust, na klar.

Nicht gleich so heftig. Ich habe da auch konkrete Fragen, wie z.B. Abfälle berechnet werden. Z.B. zählen Schälabfälle dazu, wenn Du Gemüse schälst? Daher verlinke ich lieber mal zu Thünen direkt.

 

Interessant finde ich jedenfalls, dass der Lebensmitteleinzelhandel eben kaum das Problem ist (nur 4%), während die große Masse (52%)  in den privaten Haushalten anfällt. Da anzusetzen wäre also die große Aufgabe, nicht aber die Frage, ob „Containern“ hintern Supermarkt zur  Volksbewegung werden müsste.

 

Edit:

Die genaueren Aufschlüsselungen zu „vermeidbar/unvermeidbar“ findet man bei Thünen in der sogen. „Baseline“.

(Was ich „faz.net“ übrigens wirklich vorwerfe würde: das ist keine „neue Studie“ sondern seit Jahren betriebene akribische Forschungsleistung. Sollte man wirkich auch mal so würdigen.)

https://www.thuenen.de/media/publikationen/thuenen-report/Thuenen_Report_71.pdf

bearbeitet 5. November 2021 von Shubashi

[Flo77]

Oxfam sagt:

 

Das reichste Prozent der Weltbevölkerung wird 2030 aufgrund seines Lebensstils für 16% der Treibhausgasemissionen verantwortlich sein.

 

https://www.welt.de/vermischtes/article234857788/Klimaschutz-Studie-Superreiche-leben-wie-oekologische-Vandalen.html

 

Wie überraschend.