Jump to content

Politik für Alle


mn1217

Recommended Posts

vor 8 Minuten schrieb Werner001:

Ich hatte eigentlich gehofft, das Thema sinnvoll diskutieren zu können

 

Werner

Ich bin mir tatsächlich nicht sicher, was wir tun können. Zäune gibt es ja in Spanien (Ceuta und Melilla), Ungarn und Polen. Bei der nächsten Stufe (tödliche Maßnahmen) hätte ich kein gutes Gefühl, auch wenn sie sicher abschreckend wirken würde und etwa Saudi-Arabien genau so vorgeht.

Solange es den Menschen in Europa deutlich besser geht als in Afrika oder Vorderasien, wird es solche Versuche geben. Und jemand, der sein Vermögen in diese Flucht / Migration investiert hat, wird sich nicht ohne weiteres davon abhalten lassen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir senden auf deg einen Seite das Signal in die Welt, dass jeder, der irgendwie hierherkommt, mit 95% Sicherheit bleiben kann. Und dann bauen wir Zäune, um den Ansturm aufzuhalten. Das ist der absolute Irrsinn. Wenn wir den Leuten keine Perspektive bieten können, sollten wir sie gar nicht erst anlocken. Ein vernünftiges Einwanderungsrecht gepaart mit einer Kampagne a la Australien wäre die ehrlichere Methode. Und die Humanitären Fälle sollten wir direkt abholen und nicht durch die Wälder kriechen oder Schlauchboote besteigen lassen (falls die überhaupt so weit kommen)

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Minuten schrieb Werner001:

Wir senden auf deg einen Seite das Signal in die Welt, dass jeder, der irgendwie hierherkommt, mit 95% Sicherheit bleiben kann. Und dann bauen wir Zäune, um den Ansturm aufzuhalten. Das ist der absolute Irrsinn. Wenn wir den Leuten keine Perspektive bieten können, sollten wir sie gar nicht erst anlocken. Ein vernünftiges Einwanderungsrecht gepaart mit einer Kampagne a la Australien wäre die ehrlichere Methode. Und die Humanitären Fälle sollten wir direkt abholen und nicht durch die Wälder kriechen oder Schlauchboote besteigen lassen (falls die überhaupt so weit kommen)

 

Werner

Ich bin mir nicht sicher, ob eine Kampagne a la Australien so erfolgreich wäre wie dort. Australien ist geografisch von allen potentiellen Herkunftsländern deutlich weiter entfernt und deutlich schwerer zu erreichen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb MartinO:

Ich bin mir nicht sicher, ob eine Kampagne a la Australien so erfolgreich wäre wie dort. Australien ist geografisch von allen potentiellen Herkunftsländern deutlich weiter entfernt und deutlich schwerer zu erreichen.

Zwischen Neuguinea und Saibai oder Boigu ist nicht mehr Wasser als zwischen der Türkei und Kos. Zum australischen Festland ist es etwa so weit wie von Tunesien nach Lampedusa.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Minuten schrieb Werner001:

Zwischen Neuguinea und Saibai oder Boigu ist nicht mehr Wasser als zwischen der Türkei und Kos. Zum australischen Festland ist es etwa so weit wie von Tunesien nach Lampedusa.

 

Werner

War denn Neuguinea jemals das bevorzugte Herkunftsland von Flüchtlingen in Australien? Ich kann mich täuschen, aber m.W. kamen die eher von den Philippinen oder aus dem indischen Raum.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Minuten schrieb MartinO:

War denn Neuguinea jemals das bevorzugte Herkunftsland von Flüchtlingen in Australien?

So wenig wie Libyen

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Minuten schrieb Werner001:

So wenig wie Libyen

 

Werner

Aus Marokko und Algerien scheinen aber größere Gruppen von Einwanderern / Flüchtlingen gekommen zu sein. Die grenzen ziemlich nah an Europa.

 

Libyen wäre wohl derzeit gar nicht in der Lage, die Menschen aufzuhalten, geschweige denn, sie zu versorgen. Konnte man durch Suhartos Indonesien auch so leicht reisen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Werner001:

Wir senden auf deg einen Seite das Signal in die Welt, dass jeder, der irgendwie hierherkommt, mit 95% Sicherheit bleiben kann. Und dann bauen wir Zäune, um den Ansturm aufzuhalten. Das ist der absolute Irrsinn.

Nicht weniger Schizophren als eine klare Absage an eine Impfpflicht zu machen, um dann zu versuchen, alle ungeimpften zu stigmatisieren.

 

Die aktuellen Politiker haben alle kein Rückgrat...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Minuten schrieb rince:

Die aktuellen Politiker haben alle kein Rückgrat...

Soviel zum Thema Filterblase.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Minuten schrieb rince:

Die aktuellen Politiker haben alle kein Rückgrat...

 

Ja, du hast natürlich Recht, was man ganz leicht daran merken kann, daß Politiker, sobald sie im Ruhestand sind, auf einmal allerlei eigene Ideen entwickeln. Aber die eigentlichen Probleme sind zwei: zum einen ihre absolute Abhängigkeit von der politischen Laufbahn. Immer mehr von ihnen haben nie einen anderen Beruf erlernt als Politik. Direkt von der Schulbank in ein Abgeordnetenbüro und von dort aus so schnell wie möglich zu einem eigenen Mandat oder Parteiamt. 

 

Und damit beginnt das zweite Problem: der demokratische Zentralismus, die Wahlen von oben nach unten. Jeder Politiker zieht sich von unten seine Klientel heran. Aufsteigen kann man also nur, wenn man von oben protegiert wird. Weil die da oben die Verteilung der Pfründe da unten verwalten. Was die da unten also auf gar keinen Fall haben dürfen, ist eine eigene Meinung. Oder wie der Liberale Eugen Richter angesichts von besoldeten Abgeordneten schon vor über 100 Jahren sagte: "Der Gehorsam gewinnt, alles andere leidet". 

 

Das Ergebnis ist eine wirklichkeitsferne, um sich selbst kreisende Politikerelite, deren einzige Fähigkeit vor allem im Strippenziehen besteht, und im Ergebnis eine Negativauslese. Jeder, der auch nur ein bißchen einen eigenen Kopf und Selbstwertgefühl besitzt, sucht sich einen anderen Job. Und wenn die Angepaßten und Dummen erst einmal die Politik bestimmen, verhindern sie auf allen Ebenen Nachwuchs, der intelligenter ist als sie selbst.

 

Das Ergebnis ist eine Abwärtsspirale der Qualifikation, und wir können sie tagtäglich beobachten, auf allen Ebenen der Politik und Verwaltung, und leider auch darüber hinaus. Denn obwohl oder gerade weil das politische Personal immer einfältiger wird, weitet sich ihr Einfluß immer mehr aus, befeuert von dem vielen Geld, daß sie zu verteilen haben. Warum funktioniert das nun schon so lange? Weil die Wähler keine Alternative haben. Seit Jahrzehnten wählen wir immer nur das kleinere Übel, das allerdings immer größer wird. Und immer denkt man, nun kann es nicht mehr schlimmer kommen, und dann kommt es noch schlimmer. 

 

Das alles ist keine deutsche Spezialität, wie ich übrigens Deutschland für eine geringere Ausnahme in Europa halte, als manche, auch viele Deutsche denken. Irgendwann implodiert ein solches System, oder bringt erstaunliche Gestalten hervor, wie Berlusconi, Trump oder Johnson. Nur eins ist es nicht: nachhaltig. Es endet auf die eine oder andere Weise im Desaster.

 

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Minuten schrieb Marcellinus:

Das Ergebnis ist eine Abwärtsspirale der Qualifikation,

Was würdest Du sagen, wann hat das eigentlich angefangen? Die ersten Jahrzehnte der Bundesrepublik waren da doch gar nicht so - oder?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb Flo77:

Was würdest Du sagen, wann hat das eigentlich angefangen? Die ersten Jahrzehnte der Bundesrepublik waren da doch gar nicht so - oder?

Ich denke, die Politiker spiegeln letztlich nur die Gesellschaft wider. 
 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Minuten schrieb Flo77:

Was würdest Du sagen, wann hat das eigentlich angefangen? Die ersten Jahrzehnte der Bundesrepublik waren da doch gar nicht so - oder?

Hm, was es wohl immer schon gegeben hat, war Postengeschacher und Proporz. In den 50er Jahren war die Konfessionsverteilung wichtiger als heute, dafür spielten (naturgemäß) die Zuwandererfrage oder die Geschlechterfrage kaum eine Rolle.
Ich denke, die Versuchung für jeden Politiker ist groß, vor allem Jasager hochkommen zu lassen, nicht unbedingt kreative Köpfe. Das war wohl kaum früher anders. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Minuten schrieb Flo77:
vor 31 Minuten schrieb Marcellinus:

Das Ergebnis ist eine Abwärtsspirale der Qualifikation,

Was würdest Du sagen, wann hat das eigentlich angefangen? Die ersten Jahrzehnte der Bundesrepublik waren da doch gar nicht so - oder?

 

Nein, gute Leute fördern gute Leute. Das Problem begann, wenn ich es recht bedenke, nach dem Wiederaufbau. Die Wirtschaft florierte, Geld war genügend vorhanden, und man begann, Ideologie wichtiger zu nehmen als die Wirklichkeit. Damit wurden auch weniger gute Leute gefördert, wenn sie nur die "richtige" Überzeugung hatten. Mittelmäßige Leute fördern aber schlechte Leute, weil sie Angst haben, andere könnte besser sein als sie, und schlechte Leute schmeißen dann gute Leute raus. Damit begann der innere Verfall unserer Institutionen. Gleichzeitig weitete sich der Einfluß der Politik auf immer weitere Bereiche unserer Gesellschaft aus, und durch die lange Dauer unseres bundesrepublikanischen Systems (eigentlich eine positive Sache) kam es zu immer mehr Verzahnungen von Wirtschaft, Politik und Medien. Man könnte es auch gegenseitige Vorteilsnahme nennen.

 

Damit sank aber die Leistungsfähigkeit dieses Systems immer mehr, und damit die Zustimmung der Bevölkerung. Die Zahl der Nichtwähler wuchs, und der Einfluß der Extreme, und die "Parteien der Mitte" schlossen sich immer mehr zusammen, weil sie allein keine Mehrheiten mehr zusammenbekamen. Am Ende wurde die Große Koalition zu einer Dauereinrichtung und immer kleiner. Die Parteiideoligien verschwanden und machten einem "alternativlosen" Einheitsbrei Platz, dem sich auch die Medien anschlossen, schon aus Eigeninteresse, denn weil sie immer weniger Publikum an sich binden konnten, waren sie immer mehr auf finanzielle Unterstützung aus der Politik angewiesen, und in den öffentlich-rechtlichen Medien durch die Besetzungspolitik der Parteien, die laut Verfassung eigentlich nur an der Willensbildung mitwirken sollten, aber längst die Propagandawirkung des Fernsehens für sich entdeckt hatten. 

 

Mit dem zunehmenden Einfluß der Politik über die Gesetzgebung auf die Wirtschaft wuchs auch dort die Neigung zur Anpassung. Immer mehr Firmen und Konzerne machen mehr Geld mit öffentlichen Geldern als mit ihren wirtschaftlichen Leistungen. So entwickelt sich immer mehr ein Staatskapitalismus, in dem Wohlverhalten mit Geld belohnt wird. Die Bankenkrise war dafür ein sinnfälliges Beispiel. Das alles ist nicht von heute auf morgen gekommen, aber 70 Jahre sind ja auch eine lange Zeit, und zufällig genau die Zeit meines Lebens. ;)

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ach ja,früher war alles besser,der Meinung war die Menschheit schon immer.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Achja, und „in der Zukunft werden wir alles besser machen“ redet sich die Jugend schon immer ein.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb Spadafora:

und nach 1945 und 1968 hat sich wirklich zumindest sehr vieles besser gemacht 

Und manches war früher durchaus besser. Aber längst nicht alles. Und Vieles wurde besser gemacht. Aber auch längst nicht alles. Sind eben immer Menschen, die es machen

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb Spadafora:

und nach 1945 und 1968 hat sich wirklich zumindest sehr vieles besser gemacht 

Die Verbesserungen nach '68 gingen aber deutlich zu Lasten anderer Dinge, die man nach '45 gerade wieder gut im Griff hatte.

 

Ich habe wirklich kein Interesse an dem Frauenbild der 50er und 60er Jahre von Par. 175 ganz abgesehen und das Schulwesen in der Bundesrepublik jener Zeit war auch eher semi (wobei die Probleme damals nicht unbedingt das Schulsystem an sich sondern die Klassengrößen und die selten vorhandenen pädagogischen Fahigkeiten des Lehrkörpers waren), aber was nach '68 kam, hätte man auch anders machen können ohne das heutige Infantilisierungssystem zu installieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 14 Minuten schrieb Spadafora:

aus Deiner Sicht ist das natürlich zu verwerfen das ist mir schon klar

Aus Deiner Sicht ist es völlig in Ordnung, wenn die kommenden Generationen künstlich in einer Form der Unselbständigkeit gehalten werden, die ein Leben jenseits der Freizeitgestaltung von außen diktiert?

 

Nun ja...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 47 Minuten schrieb Spadafora:

und nach 1945 und 1968 hat sich wirklich zumindest sehr vieles besser gemacht 

 

Das ist, vorsichtig formuliert, eine sehr naive Sicht der Dinge.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.
×
×
  • Neu erstellen...