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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 21 Minuten schrieb Guppy:

Irgendwie habe ich das Gefühl, beim synodalen Weg und allgemein in der öffentlichen Diskussion über die Kirche geht es immer nur um die Wünsche derer, die in der Kirche alle möglichen Dinge kritisieren und radikal reformieren wollen. Die werden dann immer als "die Basis" bezeichnet.

 

Aber was ist mit den vielen Gläubigen, die ihre Kirche genau so schätzen, wie sie ist? Die das Priestertum schätzen wie es ist, die die kirchliche Morallehre schätzen wie sie ist und sich bemühen danach zu leben? Oder was ist mit den Gläubigen, die vielleicht einige Fehlentwicklungen in den letzten Jahrzehnten in der Kirche sehen und manche Dinge gerne wieder "wie früher" wünschen?

 

Auch die sind ja alle "die Basis". Aber deren Wünsche und Ansichten kommen im öffentlichen Diskurs und beim synodalen Weg nach meiner Wahrnehmung nicht wirklich vor.

 

Das ist eine Minderheit, die sich aber besonders lautstark bemerkbar macht.

Die Leute, die mit allem zufrieden sind und sich keine Veränderungen wünschen sind beim synodalen Weg genau so vertreten wie alle anderen Meinungen. Im Idealfall finden alle einen gemeinsamen wünschenswerten Weg.

 

(Und, ganz ehrlich: Die Leute, die rasende Priester in Managerfunktion schätzen dürften auch in den konservativsten Kreisen nicht zu finden sein.)

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Hier geht es ja  nun ganz allgemein um den synodalen Weg.

 

Wäre das Thema "Priesterweihe" für Frauen nicht ein Extra-Thema wert gewesen?

Schade, dass es nun im allgemeinen Wust versunken ist.

 

Nur weil das Thema hier auch vorkommt, muss man doch nicht verbieten, es auch mal gesondert zu diskutieren.

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vor 46 Minuten schrieb Rotgold:

Hier geht es ja  nun ganz allgemein um den synodalen Weg.

 

Wäre das Thema "Priesterweihe" für Frauen nicht ein Extra-Thema wert gewesen?

Schade, dass es nun im allgemeinen Wust versunken ist.

 

Nur weil das Thema hier auch vorkommt, muss man doch nicht verbieten, es auch mal gesondert zu diskutieren.

 

Dafür gibt es - wie bereits erwähnt - schon viele Threads. Daß neue Argumente Pro und Contra aufkommen, erscheint mir unwahrscheinlich.

bearbeitet von rorro
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vor 13 Stunden schrieb Moriz:

Die Leute, die mit allem zufrieden sind und sich keine Veränderungen wünschen sind beim synodalen Weg genau so vertreten wie alle anderen Meinungen.

 

Den Eindruck habe ich nicht. Die Gläubigen, die hinter dem Priestertum, dem Zölibat und der Sexualmoral der Kirche stehen und diese wertschätzen, brauchen doch gar keinen synodalen Weg dazu. Wenn ich das richtig verstehe, dient der synodale Weg doch eigentlich dazu diese Dinge in der Kirche zu reformieren.

 

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vor einer Stunde schrieb Guppy:

Wenn ich das richtig verstehe, dient der synodale Weg doch eigentlich dazu diese Dinge in der Kirche zu reformieren.

Nein. Der synodale Weg dient dazu, die strukturellen Hintergründe sexualisierter Gewalt in unserer Kirche in den Blick zu nehmen, so wie es von der MGH-Studie angemahnt wurde.

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vor einer Stunde schrieb Guppy:

 

Den Eindruck habe ich nicht. Die Gläubigen, die hinter dem Priestertum, dem Zölibat und der Sexualmoral der Kirche stehen und diese wertschätzen, brauchen doch gar keinen synodalen Weg dazu. Wenn ich das richtig verstehe, dient der synodale Weg doch eigentlich dazu diese Dinge in der Kirche zu reformieren.

 

 

Genau diese Gruppe ist sehr klein. Umfragen ergeben ja gerade, dass die Mehrheit der deutschen Katholiken Zölibat und die Rolle der Frau in der Kirche sehr kritisch sehen - von der Sexualmoral ganz zu schweigen (z.B. https://www.kirche-und-leben.de/artikel/umfrage-zwei-drittel-gegen-pflichtzoelibat-und-fuer-priesterinnen/).

Diejenigen, die den Status quo gut finden, sind eine kleine Minderheit.

 

Ferner ist diese Gruppe oft auch "blind" vor der Realität: Die Zugangsbedingungen zum Priestertum müssen reformiert werden, wenn es weiterhin eine Kirche geben soll, in der die Sakramente eine zentrale Rolle spielen sollen. In absehbarer Zeit wird es auch in Deutschland nicht mehr möglich sein, flächendeckend (auch auf dem Land) Eucharistiefeiern anzubieten. Irgendjemand hat mal ausgerechnet, dass es zeitlich gar nicht möglich wäre, dass jeder Katholik 1x jährlich bei einem Priester, der halbwegs Deutsch kann, beichet - was ja eigentlich von den Kirchengeboten her vorgeschrieben wäre.

 

Die meisten Diözesen können jetzt schon absehen, dass sie nicht genug Priester haben, um die Gemeinden zu leiten. Daher legt man immer mehr Gemeinden zusammen. Das kann man vielleicht auch noch 10 Jahre so machen. Nur irgendwann gibt es dann in einer mittelgroßen Stadt mit 80000 Katholiken noch einen deutschsprachigen Priester. Wollen wir das?

 

Der Zusammenbruch kommt ... Bisher wird der Priestermangel durch Priester aus anderen Ländern aufgefangen und damit auch kaschiert... Aber das geht auch nicht ewig so weiter - und hängt de facto an der Kirchensteuer, denn man muss diese Priester ja auch finanzieren können...

 

Laura

 

 

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Nun ja, die "Mehrheit der deutschen Katholiken" legt keinen Wert auf Sakramente, da diese Katholiken nicht sonntäglich zur Hl. Messe gehen. Und von Beichtüberlastung habe ich auch noch keinen Diözesanen Priester sprechen hören. Das sind Pseudodebatten.

 

Das eigentliche Konfliktfeld ist nicht Eucharistie oder nicht-Eucharistie. Ich war schon in Ländern, da ist es außer per Helikopter technisch unmöglich, daß die Menschen sonntäglich eine Hl. Messe besuchen können - da geht es um das Thema.

 

Bei uns nicht. Bei uns geht es um die heimelige (das meine ich nicht abwertend) "eigene" Kirche, die gefälligst auch eine Hl. Messe sonntags haben muß. Sonst gehen die Leute eben gar nicht. Viele fahren zwar 30 und mehr km täglich zur Arbeit, aber sonntags geht's ja bloß um Gott, der bekanntlich überall ist - also warum da noch hinfahren?

 

Es geht bei uns nicht um die Sakramente, es geht um den Sozialraum Kirche, der natürlich wegstirbt - wen kann das bei der schrumpfenden Kirche noch überraschen? 

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vor 7 Minuten schrieb rorro:

Nun ja, die "Mehrheit der deutschen Katholiken" legt keinen Wert auf Sakramente, da diese Katholiken nicht sonntäglich zur Hl. Messe gehen. Und von Beichtüberlastung habe ich auch noch keinen Diözesanen Priester sprechen hören. Das sind Pseudodebatten.

 

Das eigentliche Konfliktfeld ist nicht Eucharistie oder nicht-Eucharistie. Ich war schon in Ländern, da ist es außer per Helikopter technisch unmöglich, daß die Menschen sonntäglich eine Hl. Messe besuchen können - da geht es um das Thema.

 

Bei uns nicht. Bei uns geht es um die heimelige (das meine ich nicht abwertend) "eigene" Kirche, die gefälligst auch eine Hl. Messe sonntags haben muß. Sonst gehen die Leute eben gar nicht. Viele fahren zwar 30 und mehr km täglich zur Arbeit, aber sonntags geht's ja bloß um Gott, der bekanntlich überall ist - also warum da noch hinfahren?

 

Es geht bei uns nicht um die Sakramente, es geht um den Sozialraum Kirche, der natürlich wegstirbt - wen kann das bei der schrumpfenden Kirche noch überraschen? 

 

Na ja, aber ist das nicht auch eine berechtigte Sorge?

Ich habe in meiner Jugend und während meines Studiums die Pfarrgemeinde und später die Studentengemeinde als wichtige Gemeinschaft erlebt. Dort habe ich Beziehungen knüpfen können, die mich bis heute prägen, Menschen gefunden, mit denen ich meinen Glauben und meine Visionen teilen konnte und es heute noch kann. Das war für meinen Glauben prägend.

 

Für mich ist es keine Alternative zu diesen Gemeinschaftserfahrungen, bei denen die Eucharistiefeier ein wichtiger Teil war, sonntags 20-30 km zu fahren, um irgendwo eine Eucharistiefeier mit einem ständig wechselnden Priester, der tlw. nur mäßig Deutsch kann, zu erleben. Das ist für mich eine Art religiöses "Drive-in". Hauptsache Sakrament, keine Gemeinschaft ... Da fehlt ein wichtiger Aspekt des Glaubens ...

Kirche hat vier Grundfunktionen - nicht nur die Sakramente, mit denen die Menschen versorgt werden müssen.

 

Laura

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vor 6 Minuten schrieb laura:

 

Na ja, aber ist das nicht auch eine berechtigte Sorge?

Ich habe in meiner Jugend und während meines Studiums die Pfarrgemeinde und später die Studentengemeinde als wichtige Gemeinschaft erlebt. Dort habe ich Beziehungen knüpfen können, die mich bis heute prägen, Menschen gefunden, mit denen ich meinen Glauben und meine Visionen teilen konnte und es heute noch kann. Das war für meinen Glauben prägend.

 

Für mich ist es keine Alternative zu diesen Gemeinschaftserfahrungen, bei denen die Eucharistiefeier ein wichtiger Teil war, sonntags 20-30 km zu fahren, um irgendwo eine Eucharistiefeier mit einem ständig wechselnden Priester, der tlw. nur mäßig Deutsch kann, zu erleben. Das ist für mich eine Art religiöses "Drive-in". Hauptsache Sakrament, keine Gemeinschaft ... Da fehlt ein wichtiger Aspekt des Glaubens ...

Kirche hat vier Grundfunktionen - nicht nur die Sakramente, mit denen die Menschen versorgt werden müssen.

 

Laura

 

Natürlich ist das eine berechtigte Sorge, nur soll dann das Problem auch da benannt werden, wo es ist - und man nicht so tun, man hätte man mehr Erfolg, wenn man es an der Eucharistie aufhängt. An der mangelt es hierzulande keinesfalls (Gott sei Dank!).

 

Gerade weil es bei der Eucharistiefeier gar nicht um die Person des Priesters geht, gerade weil es nicht darum geht, daß möglichst viele Freunde um einen herum sind, sondern weil es das Sakrament der gesamten Kirche ist, die bei jeder Eucharistiefeier in Gänze mitfeiert (von der himmlischen Kirche ganz zu schweigen), haben die - für sich berechtigten(!) - sozialen "Sorgen" da keinen Platz.

 

Übrigens hat die Kirche diese drei - nicht vier - Grundfunktionen nicht nur sonntags und nicht gleichzeitig (Liturgie, Zeugnis, Caritas)

bearbeitet von rorro
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vor 1 Minute schrieb rorro:

Gerade weil es bei der Eucharistiefeier gar nicht um die Person des Priesters geht, gerade weil es nicht darum geht, daß möglichst viele Freunde um einen herum sind, sondern weil es das Sakrament der gesamten Kirche ist, die bei jeder Eucharistiefeier in Gänze mitfeiert (von der himmlischen Kirche ganz zu schweigen), haben die - für sich berechtigten(!) - sozialen "Sorgen" da keinen Platz.

 

Sehr gute Frage: Natürlich verweist die Eucharistiefeier immer auf die ganze Kirche.

 

Aber sie ist doch keine "Versorgung" mit einem Sakrament (à la: Hauptsache, ich habe kommuniziert), sondern sakramentale Feier,  bei der die Gemeinschaft konstitutiv ist. So ist es  doch nicht egal, wenn die Gemeinschaft der Pfarrgemeinde de facto zerstört wird (weil keine Priester für die sonntägliche Eucharistie in jeder Gemeinde mehr vorhanden sind)... 

 

Klar kann ich sagen: Hauptsache Sakrament für mich. Aber führe ich dann nicht Kirche ad absurdum?

 

Laura

 

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Erst einmal müssen wir unterschieden zwischen Gemeinde und Pfarrei. Die waren es hier lange, sind aber schon längst nicht mehr deckungsgleich. Und weltweit waren sie es noch nie. Dadurch, daß sie hierzulande sehr lange deckungsgleich waren, gibt es keine selbständige Laienschar in der Breite (Ausnahmen immer wieder), die - ohne von der Kirche finanziell versorgt zu werden - Gemeindeleben aufrecht erhalten. So gibt es etwas hier nicht, was außerhalb von Europa die Regel ist - ausgebildete Katechisten. Komplette Fehlanzeige. Dazu kommt eine fehlende Mentalität des Freiwilligendienstes als etwas ganz Normalem (also außerhalb eines Vereinsvorstandes).

 

Das alles - und nicht das Fehlen der Eucharistie - sorgt für ein Absterben der Gemeinden.

 

Dann - das setzt aber wieder ein sakramentales und kein soziologisches Denken voraus - repräsentiert die lokale Gläubigenschar in der Hl. Messe die gesamte Kirche. Deswegen ist sie konstitutiv, nicht weil sie sich gut kennen. 

 

 

bearbeitet von rorro
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vor 12 Minuten schrieb laura:

Ich habe in meiner Jugend und während meines Studiums die Pfarrgemeinde und später die Studentengemeinde als wichtige Gemeinschaft erlebt. Dort habe ich Beziehungen knüpfen können, die mich bis heute prägen, Menschen gefunden, mit denen ich meinen Glauben und meine Visionen teilen konnte und es heute noch kann. Das war für meinen Glauben prägend.

Bin echt neidisch. Ich bin immer noch auf der Sucher nach so etwas in der katholischen Kirche. Ich finde in der katholischen Kirche in München die Möglichkeit, wenn ich das Bedürfnis habe, jeden Morgen vor der Arbeit die heilige Eucharistie zu feiern und jeden Tag eine Beichtgelegenheit aufzusuchen. Aber Menschen, die ihren Glauben gemeinsam als Gemeinschaft leben, wo man Beziehungen knüpfen kann, finde ich kaum. (ein paar Beziehungen konnte ich mittlerweile knüpfen, das ja) 

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vor 1 Minute schrieb duesi:

Bin echt neidisch. Ich bin immer noch auf der Sucher nach so etwas in der katholischen Kirche. Ich finde in der katholischen Kirche in München die Möglichkeit, wenn ich das Bedürfnis habe, jeden Morgen vor der Arbeit die heilige Eucharistie zu feiern und jeden Tag eine Beichtgelegenheit aufzusuchen. Aber Menschen, die ihren Glauben gemeinsam als Gemeinschaft leben, wo man Beziehungen knüpfen kann, finde ich kaum. (ein paar Beziehungen konnte ich mittlerweile knüpfen, das ja) 

 

Ich habe so eine Gemeinschaft im OFS (gibt's auch in München), andere haben sie auch in der normalen Gemeinde (eine Studentengemeinde ist ja auch ein "extraterritoriales Phänomen", da sie eine Zielgruppengemeinde ist). Jeder wie er mag. 

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vor 11 Minuten schrieb rorro:

Erst einmal müssen wir unterschieden zwischen Gemeinde und Pfarrei. Die waren es hier lange, sind aber schon längst nicht mehr deckungsgleich. Und weltweit waren sie es noch nie. Dadurch, daß sie hierzulande sehr lange deckungsgleich waren, gibt es keine selbständige Laienschar in der Breite (Ausnahmen immer wieder), die - ohne von der Kirche finanziell versorgt zu werden - Gemeindeleben aufrecht erhalten. So gibt es etwas hier nicht, was außerhalb von Europa die Regel ist - ausgebildete Katechisten. Komplette Fehlanzeige. Dazu kommt eine fehlende Mentalität des Freiwilligendienstes als etwas ganz Normalem (also außerhalb eines Vereinsvorstandes).

Das alles - und nicht das Fehlen der Eucharistie - sorgt für ein Absterben der Gemeinden.

 

 

Ich weiß ja nicht, in welchem Teil Deutschlands du lebst. Aber das, was ich hier in Süddeutschland an ehrenamtlichen Engagement und an Verantwortung durch Laien erlebe, ist der helle Wahnsinn. Bei Ehrenamtlichenabend der Seelsorgeeinheit sind gut und gern 200 Leute da, die sich in irgendeiner Form engagieren und Verantwortung übernehmen: Kommunion- und Firmkatechese, Kindergottesdienste, meditative Gottesdienste, Taizégebete, Meditativer Tanz, Familienkreise, Jugendangebote, Glaubensgesprächskreise, Holy hour, Nightfever, Chöre, Bands, Krankenkommunion, Fastenaktionen, lebendiger Adventskalender, Ferienlager...

Hier ist das Problem eine nicht gut wahrgenommene Koordination und Leitung durch fehlende bzw. ständig wechselnde Priester, jahrelange Vakanzen etc.

 

Laura

 

 

bearbeitet von laura
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vor 7 Minuten schrieb rorro:

 

Ich habe so eine Gemeinschaft im OFS (gibt's auch in München), andere haben sie auch in der normalen Gemeinde (eine Studentengemeinde ist ja auch ein "extraterritoriales Phänomen", da sie eine Zielgruppengemeinde ist). Jeder wie er mag. 

 

Ich würde mich rorro anschließen: In München müsste es an geistlichen Gemeinschaften so ziemlich für jeden Geschmack etwas geben.

Nähere Infos findest du hier: https://www.erzbistum-muenchen.de/ordinariat/ressort-4-seelsorge-und-kirchliches-leben/orden-und-geistliche-gemeinschaften/geistliche-gemeinschaften/83608

Ende Oktober scheint es da eine Art Begegnungstag zu geben, an dem man sich die Gemeinschaften "unverbindlich" anschauen kann ...

Vielleicht wäre das ja was für dich!

 

Laura

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vor 28 Minuten schrieb laura:

 

Ich weiß ja nicht, in welchem Teil Deutschlands du lebst. Aber das, was ich hier in Süddeutschland an ehrenamtlichen Engagement und an Verantwortung durch Laien erlebe, ist der helle Wahnsinn. Bei Ehrenamtlichenabend der Seelsorgeeinheit sind gut und gern 200 Leute da, die sich in irgendeiner Form engagieren und Verantwortung übernehmen: Kommunion- und Firmkatechese, Kindergottesdienste, meditative Gottesdienste, Taizégebete, Meditativer Tanz, Familienkreise, Jugendangebote, Glaubensgesprächskreise, Holy hour, Nightfever, Chöre, Bands, Krankenkommunion, Fastenaktionen, lebendiger Adventskalender, Ferienlager...

Hier ist das Problem eine nicht gut wahrgenommene Koordination und Leitung durch fehlende bzw. ständig wechselnde Priester, jahrelange Vakanzen etc.

 

Laura

 

 

 

Dann verstehe ich Dein Problem nicht.

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vor 1 Minute schrieb rorro:

 

Dann verstehe ich Dein Problem nicht.

 

Das Problem lautet, dass eine lebendige Gemeinde die Eucharistie als ihr Zentrum verliert, weil diese nicht mehr regelmäßig und in ansprechender Weise gefeiert werden kann.

 

Oder konkret: Warum sollte Frau Maier, Mitte 40, die religiös auf der Suche ist, die Sonntagsmesse in  der 10 km entfernten Kirche im nächsten Dorf mit dem unverständlichen Inder oder dem sichtlich kranken und überforderten Pensionär besuchen, wenn sie am Montagabend ein tolles Abendgebet und Donnerstag den meditativen Tanz in ihrer Gemeinde hat?

 

Damit verlieren wir das katholische Proprium - die Sakramente ...

 

Laura

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vor 10 Minuten schrieb laura:

 

Das Problem lautet, dass eine lebendige Gemeinde die Eucharistie als ihr Zentrum verliert, weil diese nicht mehr regelmäßig und in ansprechender Weise gefeiert werden kann.

 

Oder konkret: Warum sollte Frau Maier, Mitte 40, die religiös auf der Suche ist, die Sonntagsmesse in  der 10 km entfernten Kirche im nächsten Dorf mit dem unverständlichen Inder oder dem sichtlich kranken und überforderten Pensionär besuchen, wenn sie am Montagabend ein tolles Abendgebet und Donnerstag den meditativen Tanz in ihrer Gemeinde hat?

 

Damit verlieren wir das katholische Proprium - die Sakramente ...

 

Laura

 

Vielleicht wäre der erste Schritt Frau meier zu erklären, warum überhaupt die Eucharistie diese Bedeutung für uns hat - dann würde sie vielleicht auch verstehen, daß es nicht um Priester oder gut schaffbare Entfernungen geht.

 

Wenn das Proprium nicht vermittelt werden kann - ist es dann noch wirklich das Eigene?

 

Wenn das Hauptziel das spirituelle Wohlbefinden ist (es also nur ums eigene Ich geht, es gibt auch Gruppen-Ichs), dann reicht evtl. das genannte Angebot vor Ort.

bearbeitet von rorro
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vor 2 Minuten schrieb rorro:

Vielleicht wäre der erste Schritt Frau meier zu erklären, warum überhaupt die Eucharistie diese Bedeutung für uns hat - dann würde sie vielleicht auch verstehen, daß es nicht um Priester oder gut schaffbare Entfernungen geht.

Dann liefere bitte eine Erklärung.

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vor 2 Minuten schrieb Chrysologus:

Dann liefere bitte eine Erklärung.

 

Und vielleicht ist die Frau auch ein autonom denkendes Individuum, die nicht jede "Erklärung" der katholischen Kirche für sich unhinterfragt übernimmt, sondern ihre eigene Spiritualität durchaus selbst gestaltet?

 

Weniger provokant: Das Bußssakrament ist in Deutschland ja weitestgehend durch Bußgottesdienste ersetzt worden und kommt im normalen Vollzug einer Gemeinde kaum noch vor. Die "Normalform" ist der Bußgottesdienst vor den großen Festen geworden. Ich möchte nun nicht die Hintergründe der Entwicklung und den Sinn der Beichte diskutieren, sondern beobachte nur, dass hier eine Erosion  passiert ist, die so manchem überlasteten Pfarrer wahrscheinlich gar nicht so unlieb ist.

 

Und  ich  sehe im Moment eine ähnliche Entwicklung bei den Eucharistiefeiern ...  Wenn wir nicht aufpassen, haben wir in 20 Jahren durchaus noch aktive Gemeinden, die sich völlig selbst verwalten und alle paar Wochen kommt mal ein Priester zur Eucharistie vorbei. Das kann man so machen - funktioniert im Amazonasgebiet auch. Aber: Wollen wir das?

 

Laura

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vor 1 Stunde schrieb laura:

Wenn wir nicht aufpassen, haben wir in 20 Jahren durchaus noch aktive Gemeinden, die sich völlig selbst verwalten und alle paar Wochen kommt mal ein Priester zur Eucharistie vorbei. Das kann man so machen - funktioniert im Amazonasgebiet auch. Aber: Wollen wir das?

Nun, mein Kardinalerzbischof hat tatsächlich mal die Gründung der sog. "Kleinen Gemeinden" in den Raum geschmissen. D.h. die Laien eines territorial abgegrenzten Bezirks sollten sich zum wöchentlichen Bibelteilen treffen und so die christliche Nachbar aufrechterhalten - zur Sonntagsmesse soll man sich aber immer noch an einem zentralisierten Messort bei einem sakramentalen Handlungsreisenden einfinden.

 

Im Prinzip ist die Eigenverwaltung gar kein so schlechtes Konzept (es gibt jedenfalls schlechtere), allerdings habe ich Bedenken was sehr kleine Gemeinden ohne regulierende Strukturen und Kontrollmechanismen angeht. Z.B. sind in den Familienvereinen in denen wir bisher unterwegs waren üblicherweise 3-5 Familien, die das ganze stemmen und der Rest läuft mit. Diese 3-5 Familien dominieren dann allerdings auch das gesamte Vereinsleben - und da aus dieser Quelle häufig auch die größte Mitgliedsbeitragsunabhängige materielle Unterstützung kommt, regeln diese 3-5 "Oligarchen" auch die Mittelverwendung.

 

Für christliche Gemeinden - seien sie nun als Kleine Gemeinde verfasst oder als Kirchengemeinde - sehe ich ein ähnliches Problem. Wenn Du von einer Unzahl Ehrenamtler berichtest, kann ich das für unseren Gemeindeverbund durchaus unterschreiben - bricht man das allerdings auf die Gemeinden herunter oder geht sogar auf die Ebene der Nachbarschaften, kristallisieren sich sehr schnell ähnliche Verhältnisse wie in Familienvereinen heraus. Letztlich kommen die Aktiven aus einigen wenigen Dynastien. Die hierarchische Verfassung der Kirche hat da durchaus ihre Vorteile.

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vor 2 Stunden schrieb laura:

Und vielleicht ist die Frau auch ein autonom denkendes Individuum, die nicht jede "Erklärung" der katholischen Kirche für sich unhinterfragt übernimmt, sondern ihre eigene Spiritualität durchaus selbst gestaltet?

 

Das ist ihr gutes Recht - dann muss sie ja auch nicht mit Eucharistiefeiern belästigt werden. Ist ihr vielleicht zu katholisch.

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warum sagt dann die klassische Moraltheologie daß schon ein mittelschwere Unannehmlichkeit von der Sonntagspflicht  dispensiert ?
Wenn es nicht um Entfernungen und Priester ect  geht wenn man das auf die  ländlichen Teile der Erzdiözese anwendet haben dort über 80% keine Sonntagspflicht und in der Großstadt jeder Rollstuhlfahrer  oder Gehbehinderter weil diese Mensxchen oft bis zu 70 Minuten auf ein geeignetes Verkehrsmittel warten  müssen  von den absolut nicht Barriere freien Kirchen red ich erst gar nicht
so ist es Wien unmöglich als Rollstuhlfahrer die Messen der Petrusbruderschaft zu besuchen da  die Eingangstür schlicht zu schmal ist

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vor 10 Minuten schrieb Spadafora:

warum sagt dann die klassische Moraltheologie daß schon ein mittelschwere Unannehmlichkeit von der Sonntagspflicht  dispensiert ?

 

Als "unzumutbare Belastung" (so kenne ich das) kann in meinen Augen etwas nicht gewertet werden, was derjenige sonst an fünf Tagen die Woche schafft. Barrierefreiheit ist in der Tat ein Problem für körperlich Eingeschränkte, doch für die allermeisten ist die Barriere im Kopf.

bearbeitet von rorro
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