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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 2 Stunden schrieb laura:

 

Ja und nein.

Wir können natürlich die Verantwortung völlig an die Kirchenleitung in Rom abgeben und sagen: "Die Realität ist so, dass Rom die Reformen nicht will."

Aber Papst Franziskus hört ja nicht auf, die Bedeutung der Peripheren zu betonen. Und wenn der Synodale Weg weltkirchlich nur eine Funktion erfüllt hat, nämlich in Rom deutlich zu machen, was an der deutschen Peripherie los ist, hat er einen wichtigen Dienst getan.

Ich habe nirgendwo davon gesprochen, "die Verantwortung völlig an.... Rom abzugeben."

 

Ich habe nur darauf aufmerksam gemacht, die Realität wahrzunehmen, damit man sich keinen falschen Illusionen hingibt und irgendwann im Oktober 2024 die Enttäuschung umso größer ist.... 

 

ich bin auch der Auffassung, dass "Rom" sehr wohl im Bilde ist darüber, was in Deutschland los ist....

 

Ich habe manchmal auch den Eindruck, dass man in Deutschland einfach nicht die "feinen", bisweilen ironisch gefärbten Zwischentöne von Franziskus verstehen möchte, seine ganz spezielle Art, sich mitzuteilen, z.B. der Hinweis, dass es in Deutschland schon eine sehr gute protestantische Kirche gibt und dass niemand davon eine ( schlechte ) Kopie braucht... etc...

 

Auch denke ich, dass Franziskus gerade nicht an Deutschland denkt, wenn er von "Peripherie" spricht, sondern vollkommen andere Dinge vor sich sieht, wenn er immer wieder betont, dass die Kirche an die "Peripherie" gehen muss... 

 

 

 

 

 

 

bearbeitet von Cosifantutti
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vor 8 Minuten schrieb Cosifantutti:

Ich habe manchmal auch den Eindruck, dass man in Deutschland einfach nicht die "feinen", bisweilen ironisch gefärbten Zwischentöne von Franziskus verstehen möchte, seine spezielle Art, sich mitzuteilen, z.B. der Hinweis, dass es in Deutschland schon eine sehr gute protestantische Kirche gibt und dass niemand davon eine ( schlechte ) Kopie braucht... etc...


Ironischerweise macht Franziskus die evangelischen Gemeinschaften damit zur Kirche und erklärt die Themen des Synodalen Weges zum zentralen Unterschied zwischen EKD und RKK, die Frage von Sukzession, Sakramentalität und Leitung sind offenbar bedeutungslos.

bearbeitet von kerygma
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vor 4 Stunden schrieb Kara:

 

Schöner Artikel, danke 🙂! Inhaltlich sehr  treffend und außerdem sehr unterhaltsam geschrieben.

 

Ich hab lediglich ein Problem damit, die Anhänger des Synodalen Wegs als de facto Atheisten zu bezeichnen. Das geht dann doch zu weit.

 

OT: "hullaballoo" kannte ich gar nicht, ein tolles Wort 😁👍.

"As useless as a defibrillator in a morgue" ist auch schön. Werde ich mir merken.

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vor einer Stunde schrieb rorro:

Geht der SW wirklich an die Peripherie der Kirche hierzulande? Also ich meine: wirklich?

Ich habe mehrfach – auch in diesem Forum – gehört, dass die deutsche Perspektive für die Weltkirche nur „am Rande des Interesses“ (oder so ähnlich formuliert) läge. Also, ob die deutsche Kirche an die deutsche Peripherie geht, ist ein anderes Thema, aber an der Peripherie für die Weltkirche ist sie danach wohl bereits. Das meinte ich. Und danach müsste die Weltkirche sich geradezu zwingend für die deutsche Perspektive interessieren, weil es ihr ja um die Ränder – und ich vermute nicht nur die Ränder der Welt, sonder auch die Ränder der eigenen Verfasstheit – kümmern müsse.

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6 hours ago, rorro said:

Welche Optionen hat der Synodale Weg eigentlich noch, wenn er - wie angekündigt - keine Entscheidungen fällen wird die dem Vatikan oder Papst vorbehalten sind? Sorry aber hab nicht alle 815 Seiten durchgelesen. Vllt auch mal Zeit für eine kleine Recap. Freiwillige?

 

Und eigentlich macht der Autor genau das, was hier den moderativen Bannstrahl auslöst. Er spricht seinen Mitgläubigen den Glauben ab. Der Nutzen eines Defibrillator im Leichenhaus mag ja sehr beschränkt sein, aber heisst das die deutsche RKK gleicht jetzt oder bald schon einem Leichenhaus?

 

Und wieviel Geld schickt die böse deutsche RKK eigentlich in den Vatikan? Wahrscheinlich etliches mehr als manche strenggläubigen Landeskirchen. Kommt mir so vor wie bei der EU. Wir zahlen (gut ich ja nicht... :rolleyes: aber mein retro-Patriotismus kommt da ins wallen 🙂 ), bestimmen tun andere.

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vor 3 Minuten schrieb rorro:
vor 1 Stunde schrieb laura:

Aber Papst Franziskus hört ja nicht auf, die Bedeutung der Peripheren zu betonen. Und wenn der Synodale Weg weltkirchlich nur eine Funktion erfüllt hat, nämlich in Rom deutlich zu machen, was an der deutschen Peripherie los ist, hat er einen wichtigen Dienst getan.

 

Einrseits die "Wichtigkeit" des dt. geldes für Rom betonen und andererseits auf einmal auf die Idee kommen, kirchenfinanzierte Kleriker und Laien und Laien im Beamtenstatus seien kirchliche Peripherie.

 

Das ist wirklich lustig. Echt jetzt.

Wo ist das Argument versteckt?

Ich finde es nicht.

 

 

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vor 5 Stunden schrieb phyllis:

Welche Optionen hat der Synodale Weg eigentlich

Ich sehe den SW eher als Beschäftigungs-Therapie für die Unzufriedenen: Die können sich dort etwas austoben und Dampf ablassen, ohne dass sich in Rom wer zum Handeln genötigt sieht. 

 

Dass der Frust und die Enttäuschung hinterher um so grösser sein könnte (wie hier im Forum zu beobachten ist), scheint die Kirchenleitung dabei billigend in Kauf zu nehmen.

bearbeitet von rince
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vor 8 Stunden schrieb rorro:

 

Geht der SW wirklich an die Peripherie der Kirche hierzulande? Also ich meine: wirklich?

 

Zu den armen Alleinerziehenden? Den Kranken? Den Einsamen?

 

Da muß ich was verpaßt haben.

Der SW geht natürlich nirgend hin - was die DBK nun so wenig tut wie das Dikasterium für die Glaubenslehre. Es liegt in der Natur der drei genannten Institute, dass sie nicht in dieser Weise arbeiten können. Der SW ist ein Beratungsgremium der Deutschen Bischöfe.

 

Was seine Mitglieder angeht - höchst unterschiedlich würde ich sagen. Mein Verband - die DPSG - ist sowohl durch einzelne Vertreter als auch über den BDKJ auf dem SW vertreten, und wir sind an den der berühmten Peripherie tätig, bei den Einsamen, den Alleinerziehenden (bzw. deren Kindern), den Migranten, den schlecht integrierten. Soweit ich es beobachten kann, sind wir da nicht der einzige Verband, der sich in diesem Bereich engagiert. Es gibt allerdings sogenannte Katholiken, die das als kirchenfremde Sozialarbeit belächeln.

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vor 8 Stunden schrieb Cosifantutti:

Ich habe nirgendwo davon gesprochen, "die Verantwortung völlig an.... Rom abzugeben."

 

Ich habe nur darauf aufmerksam gemacht, die Realität wahrzunehmen, damit man sich keinen falschen Illusionen hingibt und irgendwann im Oktober 2024 die Enttäuschung umso größer ist.... 

 

ich bin auch der Auffassung, dass "Rom" sehr wohl im Bilde ist darüber, was in Deutschland los ist....

 

Ich habe manchmal auch den Eindruck, dass man in Deutschland einfach nicht die "feinen", bisweilen ironisch gefärbten Zwischentöne von Franziskus verstehen möchte, seine ganz spezielle Art, sich mitzuteilen, z.B. der Hinweis, dass es in Deutschland schon eine sehr gute protestantische Kirche gibt und dass niemand davon eine ( schlechte ) Kopie braucht... etc...

 

Auch denke ich, dass Franziskus gerade nicht an Deutschland denkt, wenn er von "Peripherie" spricht, sondern vollkommen andere Dinge vor sich sieht, wenn er immer wieder betont, dass die Kirche an die "Peripherie" gehen muss... 

 

 

 

 

 

 

Wir sollten Frieden schaffen in der Welt, höre ich von Franziskus zu recht immer wieder. Nur, ob er oder vielmehr der Vatikan bereit ist, Frieden innerhalb der Kirche zu schaffen, bezweifle ich. Zum Frieden-Schaffen gehören Kompromisse und nicht Diktate von oben, wie das Russland mit der Ukraine machen möchte.

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vor 55 Minuten schrieb Chrysologus:

Der SW geht natürlich nirgend hin - was die DBK nun so wenig tut wie das Dikasterium für die Glaubenslehre. Es liegt in der Natur der drei genannten Institute, dass sie nicht in dieser Weise arbeiten können. Der SW ist ein Beratungsgremium der Deutschen Bischöfe.

 

Ich habe die Papiere des SW nicht zu Äußerungen der Peripherie deklariert. Ich halte das auch für hanebüchen.

 

vor 55 Minuten schrieb Chrysologus:

Was seine Mitglieder angeht - höchst unterschiedlich würde ich sagen. Mein Verband - die DPSG - ist sowohl durch einzelne Vertreter als auch über den BDKJ auf dem SW vertreten, und wir sind an den der berühmten Peripherie tätig, bei den Einsamen, den Alleinerziehenden (bzw. deren Kindern), den Migranten, den schlecht integrierten. Soweit ich es beobachten kann, sind wir da nicht der einzige Verband, der sich in diesem Bereich engagiert. Es gibt allerdings sogenannte Katholiken, die das als kirchenfremde Sozialarbeit belächeln.

 

Es wird immer Menschen geben, die das Handeln anderer kritisieren. Muss einen nicht stören.

 

Erstaunlich allerdings, daß es für Dich doch „sogenannte“ Katholiken zu geben scheint. Wer gehört denn so dazu und wie identifiziert man die? Alle katholisch Getauften?

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Man hat wahrgenommen, dass Papst Franziskus die Peripherie sehr wichtig ist. Nun möchten alle möglichen Katholiken und katholische Gruppierungen von ihm gehört werden. Was liegt dann anderes nahe, sich selbst als Peripherie zu erklären, um seiner Stimme weltkirchliche Bedeutung zu verleihen? Entscheidend ist aber, was er selbst unter Peripherie versteht. Es sind meiner Wahrnehmung nach die Ausgegrenzten, Minderpriveligierten, Obdachlosen, Verachteten, Einsamen, Traurigen, die Frauen, die ihre inhaftierten Söhne im Gefängnis besuchen, die Ärmsten der Armen, die, die keine Stimme haben. So ernennt er auch gerne Kardinäle, die aus der Peripherie der Weltkirche stammen. Die Kirche in Deutschland würde er wohl nicht zur Peripherie zählen, auch nicht den "Synodalen Weg". Die Kirche in Deutschland ist reich, der "Synodale Weg" medial machtvoll und stimmkräftig.

 

 

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vor 1 Stunde schrieb rince:

Ich sehe den SW eher als Beschäftigungs-Therapie für die Unzufriedenen: Die können sich dort etwas austoben und Dampf ablassen, ohne dass sich in Rom wer zum Handeln genötigt sieht. 

 

Dass der Frust und die Enttäuschung hinterher um so grösser sein könnte (wie hier im Forum zu beobachten ist), scheint die Kirchenleitung dabei billigend in Kauf zu nehmen.

Ähnlich sagt es der Kirchenrechtler Norbert Lüdecke in seinem Buch "Die Täuschung", die die Laienbeteiligung in Deutschland seit der Nachkriegszeit rekonstruiert. Für ihn sind die Laienbeteiligungen  seit der Nachkriegszeit nur eine, wie er es nennt, "Partizipationsattrape". Er gibt dafür den deutschen Bischöfen die Schuld, auch in Bezug auf den "Synodalen Weg".

bearbeitet von Inge33
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Ich stimme Lüdecke nicht ganz zu, insbesondere, was den "Synodalen Weg" betrifft. Man kann etwa Bischof Bätzing m.E. kaum als einen Taktierer im Sinne Lüdeckes bezeichnen, sondern ich sehe ihn als überzeugten Reformbefürworter an. Spätestens 2010 haben Bischöfe nach und nach ihre Taktik, wenn es denn eine war, aufgegeben und sind zum Lager der reformorientierten Laien übergelaufen.

bearbeitet von Inge33
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vor 11 Minuten schrieb Spadafora:

aber Rom hat ja aus keiner Kirchenspaltung gelernt

Sollte die Vermeidung einer Kirchenspaltung das oberste Ziel der Kirche sein? Es hat im Laufe der Kirchengeschichte eine Reihe von Abspaltungen gegeben. Dass etwa der Arianismus ausgegrenzt wurde oder der Markionismus war sinnvoll. Andere sind freiwillig gegangen, wie die Protestanten und die Altkatholiken.

 

Papst Franziskus sagte im September 2019, er bete dafür, dass es zu keinem Schisma kommt, aber er habe auch keine Angst davor. Die Option einer Kirchenspaltung gebe es immer, denn Gott lasse den Menschen Entscheidungsfreiheit. Jene, die sich absonderten, trennten sich "vom Glauben des Volkes Gottes."

 

 

 

 

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vor 49 Minuten schrieb Inge33:

Es hat im Laufe der Kirchengeschichte eine Reihe von Abspaltungen gegeben. Dass etwa der Arianismus ausgegrenzt wurde oder der Markionismus war sinnvoll. Andere sind freiwillig gegangen, wie die Protestanten und die Altkatholiken.

Wie siehst Du denn die Orthodoxie in dieser Theorie?

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vor 50 Minuten schrieb Inge33:

Sollte die Vermeidung einer Kirchenspaltung das oberste Ziel der Kirche sein?

Es entspricht zumindest mal klarer dem Stiftungswillen Christi als das dreifache Amt zB. ;)

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56 minutes ago, Inge33 said:

Jene, die sich absonderten, trennten sich "vom Glauben des Volkes Gottes."

 

 

Ist das so gemeint, dass sich die anderen Kirchen nicht zum „Volke Gottes“ gehören? Ich glaube nicht, denn Franziskus hat den protestantischen Kirchen Deutschlands erst bestätigt, einen guten Job zu machen.

 

Ich verfolge die Diskussion hier immer eher kursorisch und weitgehend passiv, finde aber, dass das Gespräch sehr von den unterschiedlichen Positionen profitiert. Für Animositäten gibt es da in meinen Augen eigentlich keinen Anlaß, weil es nun mal beide Standpunkte in der Kirche gibt. 

Ich finde auch, dass beide Seiten dafür eigentlich dankbar sein könnten:

denn würde eine Seite triumphieren, wäre das Ergebnis tatsächlich eine hoch defizitäre „Restkirche“.

“Lehramtstreue“ kann immer auch eine prima Entschuldigung für servile, bürokratische Rechthaberei sein, die ebenso ohne Spiritualität und „Glauben“ auskommt wie eine Kirche, die sich eigentlich überwiegend Sozialverein im Mainstream gesellschaftlicher Entwicklung sein will.

Die interessante Frage bleibt für uns doch immer, wie die volle Botschaft des Evangeliums in der realen modernen Welt glaubwürdig gelebt werden kann?

Ich finde, dass auf diese sehr viele Antworten möglich sind und bin deshalb für alle Schwestern und Brüder dankbar, die mir dafür gute Anregungen schenken.

Es wäre doch schön, diese gegenseitige Wertschätzung doch auch hin und wieder spüren zu lassen.

bearbeitet von Shubashi
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vor 1 Stunde schrieb Inge33:

Sollte die Vermeidung einer Kirchenspaltung das oberste Ziel der Kirche sein? Es hat im Laufe der Kirchengeschichte eine Reihe von Abspaltungen gegeben. Dass etwa der Arianismus ausgegrenzt wurde oder der Markionismus war sinnvoll. Andere sind freiwillig gegangen, wie die Protestanten und die Altkatholiken.

 

Papst Franziskus sagte im September 2019, er bete dafür, dass es zu keinem Schisma kommt, aber er habe auch keine Angst davor. Die Option einer Kirchenspaltung gebe es immer, denn Gott lasse den Menschen Entscheidungsfreiheit. Jene, die sich absonderten, trennten sich "vom Glauben des Volkes Gottes."

 

 

 

 

nein aber wenn sich die Herrschaften in Rom nicht  jedes Mal aufgeführt hätte wie der Elefant im Porzellanladen hätten man die Spaltungen vermeiden können 
das Papst gibt da mehr oder minder Floskeln von sich

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