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Die rechte Art, den Glauben zu verlieren


Alfons

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vor 2 Minuten schrieb Marcellinus:

Für mich ist das das Gleiche. Meiner Ansicht gibt es so etwas wie "Mystische Erfahrungen" nicht (ja, ich weiß, daß ist jetzt SEHR verkürzt!).

 

Ja mei, weil du solche Erfahrungen offensichtlich bisher nicht gemacht hast. Wir beide waren auch noch nicht in einem Raumschiff in der Schwerelosigkeit. Deswegen ist aber "Erfahrung der Schwerelosigkeit" kein leerer Begriff der prinzipiell nicht erfahren und begriffen werden kann. Natürlich sollst du unbedingt deine Meinung äußern, auch wenn sie bar jedes empirischen Erfahrungswertes ist.

 

Aroma war lediglich eine Metapher um überhaupt irgendwie mit einem Blinden über Farben in ein Gespräch zu kommen, bei dem die Führung in dem Willen des Blinden liegt, der schon vorher weiß, was dabei herauszukommen hat: Jibt es nüscht. Ergo: leere Worthülse ohne jede begreifbare Bedeutung. Rot gibt es ja auch nicht. "Für mich" ist ein schlechtes Argument, wenn man von sich damit auf andere schließt, oder Verallgemeinerungen vom Stapel lässt und sie als allgemeingültige Aussagen raushaut.    

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vor 26 Minuten schrieb Weihrauch:

Ja mei, weil du solche Erfahrungen offensichtlich bisher nicht gemacht hast.

 

Woher willst du das wissen? ;)

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vor 4 Stunden schrieb Flo77:

- so wie es die Propheten vorhergesagt haben und man ihnen Glauben schenken will -

 

vor 49 Minuten schrieb Flo77:

... nach christlicher Tradition ...

- wenn man die Offenbarung zugrunde legt -

 

Und? Will "man" den Propheten Glauben schenken? Zählt die christliche Tradition? Legt "man" die Offenbarung zu Grunde? Trinität ist nach christlicher Tradition nich so dein Ding: okay. Der alttestamentliche Gott ist dir zu anders als der neutestamentliche: Marcion lässt grüßen. Aber hey, auch okay.

 

vor 4 Stunden schrieb Flo77:

da ich keinen Ort (und auch keinen Gott) außerhalb der Welt denken kann

 

Nicht mal Panenthesimus? Pantheismus: auch okay.

 

Ich weiß oft nicht, was du - unterm Strich - über dich und deinen Glauben eigentlich aussagst, sehe aber wie du unter deinem Glauben leidest. Vielleicht liegt es daran, dass du "eigentlich" für eines der schlimmsten Worte unserer Sprache hältst?

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vor 23 Minuten schrieb Marcellinus:

Woher willst du das wissen?

 

Ich schließe das aus deinen Aussagen:

"Transzendenz ist nur ein Wort."

"Für mich fallen diese "Erfahrungen" in die gleiche Kategorie wie Träume oder Fantasien."

"Unser Gehirn kann nicht aus seiner "Haut"

So spricht nur jemand über mystische Erfahrung anderer, der selbst keine gemacht hat. 

 

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vor 14 Minuten schrieb Weihrauch:
vor 45 Minuten schrieb Marcellinus:

Woher willst du das wissen?

 

Ich schließe das aus deinen Aussagen:

"Transzendenz ist nur ein Wort."

"Für mich fallen diese "Erfahrungen" in die gleiche Kategorie wie Träume oder Fantasien."

"Unser Gehirn kann nicht aus seiner "Haut"

So spricht nur jemand über mystische Erfahrung anderer, der selbst keine gemacht hat. 

 

Wenn dir das Thema unangenehm ist, können wir es beenden. Ich hatte nur gedacht, eine andere Sicht der Dinge würde dich interessieren. Nein, ich spreche nicht über die Erfahrungen anderer, schon gar nicht auf diesem Gebiet. Aber ich bin ziemlich sicher, daß ich Erfahrungen gemacht habe, die andere (und vielleicht auch du) als "mythische" deuten würden. 

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vor 15 Minuten schrieb Marcellinus:

Wenn dir das Thema unangenehm ist, können wir es beenden.

 

Wenn es mir unangenehm wäre, würde ich nicht mit dir darüber sprechen. 

 

vor 15 Minuten schrieb Marcellinus:

Ich hatte nur gedacht, eine andere Sicht der Dinge würde dich interessieren.

 

Ich liebe andere Sichtweisen.

 

vor 15 Minuten schrieb Marcellinus:

Nein, ich spreche nicht über die Erfahrungen anderer, schon gar nicht auf diesem Gebiet.

 

MIr war so. Was ich eben von dir zitiert habe, war alles sehr pauschalisierend.

 

vor 15 Minuten schrieb Marcellinus:

Aber ich bin ziemlich sicher, daß ich Erfahrungen gemacht habe, die andere (und vielleicht auch du) als "mythische" deuten würden. 

 

Wie will man sich da ziemlich sicher sein, bei so subjektiven Angelegenheiten? Es ist keine Frage der Deutung. Mein Geschmackserlebnis von Surströmming bedarf keiner Deutung anderer. Bei Surströmming weißt du selber, ob du googeln musstest, er dir vom Hörensagen ein Begriff war, oder ob du ihn tatsächlich schon gegessen hast. 

 

 

bearbeitet von Weihrauch
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Okay, ich logge ein. Vom Hörensagen, sicherheitshalber aber trotzdem gegoogelt - Begründung "Schuhmacherwerkstatt" denn bei Surströmming geht es nicht so sehr um das Aroma, sondern die unglaubliche Intensität des Aroma.

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vor 24 Minuten schrieb Weihrauch:

Okay, ich logge ein. Vom Hörensagen, sicherheitshalber aber trotzdem gegoogelt - Begründung "Schuhmacherwerkstatt" denn bei Surströmming geht es nicht so sehr um das Aroma, sondern die unglaubliche Intensität des Aroma.

 

Es ging mir um die Art, wie unser Gedächtnis funktioniert. Es scheint so zu sein, daß wir Gerüche auch dann noch erinnern, wenn Töne oder Bilder längst verschwunden sind. Das Gesicht meines Großvaters, der Klang seiner Stimme sind längst aus meinem Gedächtnis verschwunden, aber den Geruch seiner Werkstatt, und da vor allem den Geruch des Klebers, mit dem die Teile der Schuhe zusammengesetzt wurden, erkenne ich immer wieder, wenn er mir begegnet, so zum Beispiel vor Jahren in einem Museumsdorf, in dem man eine original Schuhmacherwerkstatt wieder aufgebaut hatte, in der sicherlich schon Jahrzehnte kein Schuh mehr gemacht worden war, in der sich aber der Geruch des Klebers bis heute gehalten hat. 

 

P.S.: Ach ja, und diesen Kleber gibt es heute nicht mehr. Früher wurde er vom Schuhmacher selbst angerührt. Heute ist es Chemie, und stinkt nur noch. 

bearbeitet von Marcellinus
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Ist ja alles schön und gut, aber wieder bloß eine pauschale Aussage. Den Geschmack von Surströmming mag man oder nicht, aber wer ihn selbst mal gegessen hat, würde diese alles vorher gekannte um Potenzen übersteigende Intensität kaum unerwähnt gelassen haben, würde dabei aber, so wie ich jetzt, ins Schwurbeln kommen, sich mit irgendwelchen Metaphern auszudrücken versuchen, dabei aber immer wissen, dass Surströmming nicht mit Worten zu vermitteln ist. Und? War mein Tipp richtig oder falsch, dass du noch nie Surstömming gegessen hast?

 

Erzähl halt, was du für Erfahrungen gemacht hast, die andere oder ich als mystische Erfahrungen deuten würden, sonst kommen wir nicht weiter mit deinen pauschalen Allgemeinplätzen. Das Erstaunliche ist, dass du meine Erfahrungen mit einer "anderen" Sichtweise zu deuten weißt, obwohl du absolut nichts über meine Erfahrungen weißt.

  

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8 hours ago, Marcellinus said:

 

Für mich ist das das Gleiche. Meiner Ansicht gibt es so etwas wie "Mystische Erfahrungen" nicht (ja, ich weiß, daß ist jetzt SEHR verkürzt!). Für mich fallen diese "Erfahrungen" in die gleiche Kategorie wie Träume oder Fantasien. Da gibt es erstaunliche Sachen, keine Frage, aber "Transzendenz" hat das nichts zu tun. Unser Gehirn kann nicht aus seiner "Haut". Was Gerüche betrifft, ich habe heute noch den Geruch im Gedächtnis von der Schuhmacherwerkstatt meines Großvaters, obwohl der schon mehr als ein halbes Jahrhundert tot ist. 


Wenn Du Transzendenz nicht magst, aber Gerüche:

Falls Du mal die berühmte „Madeleine“-Szene bei Proust gelesen hast, dann hast Du ein Beispiel dafür, wie mit meinem Duft und einem Geschmack eine ganze innere Welt (wieder)ersteht.

Das „mystische Erleben“ läßt sich damit vergleichen, wenn es nämlich dann das religiöse (und damit auch ethisch-soziale) Leben eines Menschen trägt. 
Der Mensch versucht dann auf diese innere Gestimmtheit hin zu leben, die dann auch mehr seine äußere Haltung prägt - und ihn idealerweise dazu bringt, diese Welt auch für seine Nächsten ein bisschen besser zu machen.

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vor 12 Stunden schrieb Weihrauch:

Mit dem Begriff "Mystische Erfahrung" kann wirklich etwas begriffen werden ...

Das zu lesen, würde @Mystiker sicher freuen. Denn der hat ja ne Menge Begriffe parat für das, was er damit ausdrücken will. Leider keine konsistenten Begriffe, sondern nur so ein Sammelsurium von Begriffen aus Christentum und asiatisch-heidnischen Religionen.

Ich würde mal so sagen: Wenn "mystische Erfahrung" begriffen werden könnte, dann müsste es einen einzigen unstrittigen Begriff dafür geben - gibt es aber nicht, weil jeder der behauptet eine "mystische Erfahrung" gehabt zu haben, was anderes erzählt. Im Vgl. dazu kann zB ein "Stein" oder ein "Hund" begriffen werden. So kommt es, dass gar nicht zwischen einer Einbildung oder zerebralen Fehlfunktion und "mystische Erfahrung" unterschieden werden kann.

Wenn man dagegen den Begriff, der einem selbst zu dem sprachliche Ausdruck "mystische Erfahrung" erscheint und der ein mentales Phänomen ist, für wahr hält, dann mag man durchaus der Täuschung unterliegen zu glauben, dass mit dem Begriff wirklich was begriffen werden kann, denn man selbst begreift ja, was einem als Begriff erscheint.

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vor 12 Stunden schrieb Flo77:

Nun ist aber das Werden des neuen Jerusalem genau das. Ein Handeln Gottes am Ende unserer Zeit.

Wie erklärst du dir, dass er nicht "jetzt schon" handelt und das "Neue Jerusalem" schafft?

 

Ich kann es mir nur so erklären, dass es nicht möglich ist, ohne unser Zutun, ohne unser Wachstum, unsere Entwicklung dahin.

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Gerade eben schrieb Aleachim:

Wie erklärst du dir, dass er nicht "jetzt schon" handelt und das "Neue Jerusalem" schafft?

 

Ich kann es mir nur so erklären, dass es nicht möglich ist, ohne unser Zutun, ohne unser Wachstum, unsere Entwicklung dahin.

Ich erkläre mir das gar nicht, weil ich dieses himmlische Jerusalem höchstwahrscheinlich nicht bewohnen werde. Meine Chancen unter die Gerechten gezählt zu werden, halte ich für sehr minimal zumal ich das Konzept des Sühnetodes, mit dem ja angeblich die Fehler der Menschheit bezahlt worden sein sollen (von wem womit an wen - und wie wurde eigentlich die Schuld beziffert? - ist für mich nachwievor unverständlich) nicht teile.

 

Insofern ist die kommende Welt eine Verheißung, aber nichts womit ich rechne.

 

Über Gottes Timing ist viel spekuliert worden. Von Jesus ist dazu überliefert, daß nur der Vater den Tag und die Stunde kennt. Ist halt so.

Meine Gegenfrage wäre, warum hat Gott seinen Sohn erst während der Regentschaft Herodes' II. zur Erden gesandt und nicht schon zu Echnatons?

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vor 12 Stunden schrieb Marcellinus:

Meiner Ansicht gibt es so etwas wie "Mystische Erfahrungen" nicht (ja, ich weiß, daß ist jetzt SEHR verkürzt!). Für mich fallen diese "Erfahrungen" in die gleiche Kategorie wie Träume oder Fantasien.

Also ich finde diesen Vergleich gut. Mystische Erfahrungen mit Träumen zu vergleichen - warum nicht? Ich verstehe nur nicht, warum es das deiner Ansicht nach nicht gibt? Träume gibt es doch!

 

@Weihrauch Würdes du deine mystischen Erfahrungen in eine gänzlich andere Kategorie einsortieren, als Träume?

 

(Ich muss vielleicht dazusagen, dass ich (im Gegensatz zu Marcellinus) eher nicht sagen würde, dass ich Erfahrungen hatte, die man vermutlich als mystisch bezeichnen könnte. Vielleicht hänge ich den Begriff aber auch zu hoch. Ich kenne natürlich ein überwältigendes Gefühl von Staunen und Dankbarkeit z. B. auf einem hohen Berg oder wenn man das eigene Kind zum ersten mal im Arm hält. Ich kenne auch die Erfahrung, dass sich im Gebet vieles lösen kann, oder aufbricht, oder klärt. Meint ihr irgendwas dergleichen?)

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vor 4 Minuten schrieb Flo77:

Ich erkläre mir das gar nicht, weil ich dieses himmlische Jerusalem höchstwahrscheinlich nicht bewohnen werde. Meine Chancen unter die Gerechten gezählt zu werden, halte ich für sehr minimal zumal ich das Konzept des Sühnetodes, mit dem ja angeblich die Fehler der Menschheit bezahlt worden sein sollen (von wem womit an wen - und wie wurde eigentlich die Schuld beziffert? - ist für mich nachwievor unverständlich) nicht teile.

 

Insofern ist die kommende Welt eine Verheißung, aber nichts womit ich rechne.

Es fällt mir im Moment sehr schwer, mich in dich hineinzuversetzen. Einerseits denkst du ziemlich rational über die christliche/biblische/katholische Lehre nach, du verwirfst Dinge, die dir nicht einleuchten, wie den Sühnetod. Andererseits übernimmst du Dinge, die dir (so scheint es mir) auch nicht so recht einleuchten, wie das himmlische Jerusalem, dass Gott irgendwann "den Gerechten" (als Belohnung?) schenkt. Das verwirrt mich...

 

vor 9 Minuten schrieb Flo77:

Meine Gegenfrage wäre, warum hat Gott seinen Sohn erst während der Regentschaft Herodes' II. zur Erden gesandt und nicht schon zu Echnatons?

Das ist für mich genau das gleiche, wie mit dem "himmlischen Jerusalem". Die Erscheinung des Menschensohnes ist vielleicht eine Entwicklung in der Menschheit, die es vorher einfach noch nicht gab. Das wurde erst möglich durch viele andere Schritte, die dem vorausgehen mussten. Man könnte vielleicht sagen, das Volk Gottes musste wachsen und reifen, um den Messias zur Welt bringen zu können.

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vor 5 Stunden schrieb Shubashi:

Das „mystische Erleben“ läßt sich damit vergleichen, wenn es nämlich dann das religiöse (und damit auch ethisch-soziale) Leben eines Menschen trägt. 
Der Mensch versucht dann auf diese innere Gestimmtheit hin zu leben, die dann auch mehr seine äußere Haltung prägt - und ihn idealerweise dazu bringt, diese Welt auch für seine Nächsten ein bisschen besser zu machen.

 

Menschen haben zu allen Zeiten nach außergewöhnlichen Bewußtseinszuständen gestrebt. Tanz, Meditation, Drogen, ein Waldspaziergang, die Methoden waren und sind unterschiedlich, und der weltanschauliche Hintergrund, vor dem das stattfindet, auch. Ich beschäftige mich seit fast 50 Jahren mit dem, was man den "Weg nach innen" nennen könnte, etwas, was man eben nicht verbalisieren kann oder sollte. Aber ich habe gute Gründe, anzunehmen, daß es sich dabei um eine grundsätzlich menschliche Fähigkeit handelt, die auch nichts "Übernatürliches" an sich hat oder auf eine bestimmte spirituelle Tradition beschränkt wäre.

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vor 33 Minuten schrieb Aleachim:
vor 13 Stunden schrieb Marcellinus:

Meiner Ansicht gibt es so etwas wie "Mystische Erfahrungen" nicht (ja, ich weiß, daß ist jetzt SEHR verkürzt!). Für mich fallen diese "Erfahrungen" in die gleiche Kategorie wie Träume oder Fantasien.

Also ich finde diesen Vergleich gut. Mystische Erfahrungen mit Träumen zu vergleichen - warum nicht? Ich verstehe nur nicht, warum es das deiner Ansicht nach nicht gibt? Träume gibt es doch!

 

Natürlich gibt es das! :)

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vor 20 Minuten schrieb Aleachim:

Es fällt mir im Moment sehr schwer, mich in dich hineinzuversetzen. Einerseits denkst du ziemlich rational über die christliche/biblische/katholische Lehre nach, du verwirfst Dinge, die dir nicht einleuchten, wie den Sühnetod. Andererseits übernimmst du Dinge, die dir (so scheint es mir) auch nicht so recht einleuchten, wie das himmlische Jerusalem, dass Gott irgendwann "den Gerechten" (als Belohnung?) schenkt. Das verwirrt mich...

Den Sühnetod "verwerfe" ich vorallem deshalb, weil die Person des Opfers so verunklart ist. Aus dieser Unklarheit resultieren etliche "Verwerfungen" von denen der Sühnetod ja nur ein Aspekt ist.

 

Mein Exkurs zum Himmlischen Jerusalem fällt wohl in die Kategorie der Versuche mich noch innerhalb christlicher Mythik zu bewegen. In meinem Alltag hat ein Leben nach meinem Ableben schlicht keine Bedeutung mehr.

 

vor 20 Minuten schrieb Aleachim:

Das ist für mich genau das gleiche, wie mit dem "himmlischen Jerusalem". Die Erscheinung des Menschensohnes ist vielleicht eine Entwicklung in der Menschheit, die es vorher einfach noch nicht gab. Das wurde erst möglich durch viele andere Schritte, die dem vorausgehen mussten. Man könnte vielleicht sagen, das Volk Gottes musste wachsen und reifen, um den Messias zur Welt bringen zu können.

Okay.

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vor 3 Stunden schrieb Aleachim:

@Weihrauch Würdes du deine mystischen Erfahrungen in eine gänzlich andere Kategorie einsortieren, als Träume?

 

Ja. Denn dabei ist man bin ich hellwach, bei vollem Bewusstsein, eigentlich (Sorry @Flo77) in einem Bewusstseinszustand der das normale Bewusstsein bei weitem an Intensität übertrifft und das nicht nur auf das kognitive Bewusstsein, den Intellekt sondern auch auf das emotionale Bewusstsein, wie soll ich sagen? das "Lebensgefühl"  bezogen. (Transzendenz von lateinisch transcendere: hinübergehen, überschreiten).

 

Träume hingegen, selbst luzide Träume haben nicht diese Qualität, weswegen ich sie nicht in dieselbe Kategorie einordnen würde. Der Bewusstseinszustand bei einer mystische Erfahrung erscheint einem mir, der dem Menschen würdige oder angemessene oder vollkommene Bewusstseinszustand zu sein. Die Rückkehr ins normale Alltagsbewusstsein wie ein schwerer Verlust, als würde einem das Wesentliche des Selbst weggenommen und man ich bleibe dann mit einer übergroßen Sehnsucht nach diesem Daseinszustand zurück. Das normale Bewusstsein verhält sich zum mystischen Bewusstsein ungefähr so, wie eine schwere Depression zum normalen Bewusstsein. Vor allem beim ersten mal, später wenn sich mal daran gewöhnt hat, nimmt man das gelassener.

 

Vor allem dann stellte sich diese Gelassenheit ein, als ich meine "Tür" dorthin gefunden hatte, und ich mich willentlich durch diese Tür "hin und zurück", von Hier nach Dort bewegen gelernt hatte. Ich kann da innerhalb von Minuten hin gelangen, aber ich tue es sehr selten, so groß die Sehnsucht auch ist, weil es dort so gut, so richtig und so schön ist, aus einem gewissen Respekt der mich davon abhält, Respekt ist nicht das richtige Wort, da fehlen mir wieder die Worte. Ich käme mir irgendwie mies oder verächtlich vor, wenn ich damit leichtfertig spielen würde, so als ginge ich zu einem Kinobesuch - aber auch diese Analogie trifft es nicht. Das Wort "heilig" ist so abgedroschen, dass ich es auch nicht in den Mund nehmen will, denn ich empfinde das nicht als christlich besetzten, vielleicht nicht mal als religiösen oder irgendwie supernaturalistischen oder göttlichen, eher als den menschlichsten Bewusstseinszustand den man sich (nicht) denken kann, sondern nur erleben kann. Ach, ich habe einfach keine Worte dafür, die das hinreichend beschreiben könnten.        

bearbeitet von Weihrauch
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vor 11 Stunden schrieb Aleachim:

(Ich muss vielleicht dazusagen, dass ich (im Gegensatz zu Marcellinus) eher nicht sagen würde, dass ich Erfahrungen hatte, die man vermutlich als mystisch bezeichnen könnte. Vielleicht hänge ich den Begriff aber auch zu hoch. Ich kenne natürlich ein überwältigendes Gefühl von Staunen und Dankbarkeit ...

 

Das geht schon in die Richtung, nach meinem Verständnis. Staunen erkenne ich in solchen Erfahrungen wieder. Das Problem dabei: ich kann nicht willentlich staunen wollen, ich brauche einen Trigger von außen. Jetzt vielleicht nicht mehr. Müsste ich mal ausprobieren. Ähnlich ist es mit der Dankbarkeit, die du erwähnt hast. Dieses Gefühl stellt sich quasi automatisch mit ein. 

 

vor 11 Stunden schrieb Aleachim:

... z. B. auf einem hohen Berg ...

 

Wobei es bei mir nicht auf die Örtlichkeit an kommt. Aber wenn du damit ein intensives Naturerleben im allgemeinen meinst, kann das für dich die Tür sein, die sich plötzlich öffnet. Ich fand heraus, dass meine Tür Pflanzen sind, eher normales unscheinbares Buschwerk. Dieses Zeug, das überall rumsteht an Grünstreifen in der Stadt, in Gärten, an Straßenrändern, an Feldern oder im Wald. Wieso, weiß ich nicht, es hat aber den Vorteil, nicht erst auf einen Berg steigen, oder einen besonders schönen Ort aufsuchen, oder auf einen schönen Sonnenuntergang warten zu müssen. Buschwerk steht praktisch überall rum, auch in Form von beschnittenen Hecken und es muss nicht mal schön sein. Vielleicht ist es aber gerade das was mir hilft die Tür zu öffnen: die Schönheit im Unscheinbaren zu entdecken. Immer wieder faszinierend, wie mir beim Schreiben gute Ideen kommen. So habe ich das noch nicht bedtrachtet. Ich glaube diese Spur ist heiß. 

 

Merkwürdigerweise triggert es mich am besten, wenn es unbelaubt ist, ich in die Tiefe des Geästes hineinblicke und die wirren Strukturen, die sich aus den Ästchen ergeben aufmerksam betrachte. Dann kann ich irgendwie bewusst von aktiv Sehen auf passiv Schauen "umschalten" und mich dem Geschauten hingeben - und dann ist "es" plötzlich da. Es ist völlig undramatisch, nichts im Außen ist anders, alles ganz normal wie sonst auch. Nicht das Außen hat sich verändert, sondern meine Wahrnehmung ist anders geworden, irgendwie ohne Filter, der das Wesentliche anscheinend normalerweise aus meinen Sehen herausfiltert.

 

Ich fühle mich sehr verletzlich, zugleich aber sehr geborgen, denn da ist nichts Bedrohliches, Angstauslösendes. Im Gegenteil - nur Liebevolles strömt von außen nach innen, von innen nach außen, erst ganz zärtlich, dann immer mehr und schließlich auch mit Wucht - zur selben Zeit ... wie bei einem Wolkenbruch im warmen Sommer, wenn große, dicke Tropfen auf die Haut trommeln, gleichzeitig zärtlich Rinnsale an meiner Haut herabtanzen und loslassend abtropfen. Sorry, ohne Geschwurbel und Metaphern geht es nicht.

 

Irgendwie ist alles aufeinander bezogen, ist nicht für sich isoliert, als hätten sich Außen- und Innenwelt ineinander verliebt, körperlich, seelisch ... ja Verliebtheit, das kommt einigermaßen hin. Alles Lebendige ist Beseeltes, aber nicht nur das Lebendige, auch das Absterbende, das Welke und das Tote, Laub, Erde, Steine, und selbst die Erdanziehung scheint beseelt, beziehungsfähig geworden zu sein, die Luft, der Wind. Alles strömt spürbar Verbundenheit, Hingabe und Liebe aus ... und ein ... und aus - und das scheint das Normalste des Normalen zu sein, das immer so da ist, aber eben nicht immer von mir wahrgenommen wird. 

 

vor 11 Stunden schrieb Aleachim:

... oder wenn man das eigene Kind zum ersten mal im Arm hält ... 

 

Ich kann da ja nur von mir sprechen. Eher nicht, so wunderbar und liebevoll dieser Augenblick auch ist. Ich habe mystische Erfahrungen nur wenn ich alleine bin. Warum eigentlich? Wo dabei doch alles irgendwie persönlich und Wesen oder Person wird, obwohl es bleibt wie es ist. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Bei mir sind es jedenfalls keine Visionen, obwohl die "Tür" mit meinem Augensinn zu tun hat. Da ist auch keine "Tür" und wenn ich hindurch bin, war da auch keine Tür. Ich sehe nichts anderes als das, was halt gerade da ist - so wie es da ist, ungelabelt, namenlos. Da erscheint kein Jesus oder so, so meine ich das nicht mit der Tür, und ob Jesus das so meinte, weiß ich nicht und möchte ich damit auch nicht behauptet haben. 

 

vor 11 Stunden schrieb Aleachim:

Ich kenne auch die Erfahrung, dass sich im Gebet vieles lösen kann, oder aufbricht, oder klärt. Meint ihr irgendwas dergleichen?)

 

Das kenne ich, aber das meine ich nicht. 

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8 hours ago, Kara said:

@Weihrauch: Wow. Ich bin nicht die einzige, die schwurbelt. Danke dafür! Das hat mir den Tag - die Nacht - erhellt 🙂.


Ich bin ein bisschen unsicher, wie das gemeint ist. Für meinen Teil ist es so, dass sich nicht alles, was den Glauben ausdrückt, in Worte fassen läßt. Möglicherweise wohl nicht einmal die wirklich wichtigen Dinge.

Für einige (und das ist ja Thema dieses Threads) wird dann der ganze Glaube hinfällig, was ich sehr schade finde.

Die andere Reaktion ist manchmal eine Verflachung des Glaubens zur bloßen Aktenlage, die ich auch überhaupt nachvollziehen kann - Glaube wird dann zum bloßen „Für-wahr-halten“, notfalls ohne jede Logik oder Lebensbezug, einfach weil er nicht aufgegeben werden soll.

Es ist also eine schwierige Lage für manche von uns Gläubigen - vom innersten Kern nicht sprechen zu können, aber auch nicht die bloße Konvention aus bloßer Sturheit verteidigen zu wollen.

Wir leben, so scheint es mir, in einer Zeit, die nichts dringlicher gebrauchen könnte als die großartige Trias aus Liebe, Glaube und Hoffnung. Klar „schwurbeln“ wir da alle mal - aber wir bedürften des Reiches Gottes wirklich und deshalb ist unser Bemühen darum schon auch mehr, auch wenn ich es nicht wirklich ausdrücken kann.

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Ich bin ein bisschen unsicher, wie das gemeint ist.

Es war anerkennend gemeint. Schön, dass sich noch jemand traut, über seine mystischen Erfahrungen zu sprechen.

 

Mehr will ich dazu nicht schreiben, also sorry für das Editieren meines ursprünglichen Beitrags.

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