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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

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Damit bei allem "Wie" der Maßnahmen das "Warum" nicht aus dem Blick gerät:

 

Ein Bericht über eine Doku aus einer Covid- ICU der Berliner Charité.

 

https://www.zeit.de/kultur/film/2021-04/charite-intensiv-dokumentation-serie-rbb-corona-intensivstation

 

"Vom Kämpfen, Sterben und Hoffen"

 

Zitat

Eine 28-Jährige verstirbt an einem Multiorganversagen. Der Film zeigt die trauernden Eltern am Krankenbett. In Erinnerung bleiben die fröhlich gelben Socken, die unter der Bettdecke hervorgucken. Ein 42-Jähriger stirbt, seine Frau sitzt an seinem Bett und singt ihm Lieder vor, die von der Größe Gottes und der Liebe handeln. Die Trage mit dem blauen Totensack darauf sieht man mehrmals im Film. Das Sterben und Trauern findet in würdevollen Bildern statt. Nie wirkt die Dokumentation voyeuristisch. Der Todeskampf und das Sterben bleiben leise. Man sieht kein Aufbäumen, kein Ringen, sondern Ärzte, die den Sauerstoffgehalt der Beatmungsmaschine und die kreislaufstabilisierenden Medikamente herunterdrehen, die den Monitor mit den Vitalparametern ausschalten und das Fenster kippen, damit "die Seele hinausfliegen kann".

 

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vor 1 Stunde schrieb Werner001:

Es funktioniert sehr gut überall dort, wo die Leute auch im Büro schon weitgehend selbständig gearbeitet haben. Dass die Leute nur dann arbeiten, wenn der Chef hinter ihnen steht und ihnen über die Schulter sieht, ist ein besonders unter Chefs weit verbreiteter Irrglaube.

Wie gesagt, es geht nur teilweise um die Quantität, v. a. um die Qualität. Was zu Hause entsteht, ist "handwerklich" schlechter.

 

Ich muss auch im Büro nicht hinter den Leuten stehen, damit sie arbeiten. Sie arbeiten, es kommt was raus, das ist gut. Wenn sie zu Hause arbeiten, kommt was raus, das ist schlecht. Keine Ahnung warum. 

bearbeitet von Aristippos
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17 minutes ago, Aristippos said:

Ich muss auch im Büro nicht hinter den Leuten stehen, damit sie arbeiten. Sie arbeiten, es kommt was raus, das ist gut. Wenn sie zu Hause arbeiten, kommt was raus, das ist schlecht. Keine Ahnung warum. 

Es gibt einfach viel zu viel Ablenkung zuhause. Sehe ich bei uns ja auch. Als Startup können wir uns keine Leerläufe leisten, und mussten uns von ein paar Leuten trennen. Leider - und aus gesellschaftlicher Sicht sehr schlecht - meist Mütter mit Doppelbelastung Job und Kinder und die müssen womöglich noch online lernen dazu. Ich kann wirklich nur nachts speditiv arbeiten, tagsüber nur wenn ich mein Büro verriegle. Aber viele Leute arbeiten am Küchentisch weil in den engen Stadtwohnungen einfach nicht genug Platz vorhanden ist. Dazu trifft sie die Inkompetenz der Regierenden - Schulen sind mal offen, mal geschlossen, Ankündigung auf 24 Stunden im voraus. Bei all den benötigten Rotationen soll man vernünftig arbeiten können zuhause?

 

Das einzig positive - ich hab als Arbeitgeber bescheinigt dass Arbeitnehmer Phyllis nachts arbeiten muss und sie die Ausgangssperren daher ignorieren kann. Und ihren Mann gleich mit, den braucht sie als Chauffeur 🙂 Geht alles! So kann er seinem Astronomie-Hobby nachgehen, was tagsüber etwas schwierig ist...

bearbeitet von phyllis
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vor 36 Minuten schrieb Naja:

Damit bei allem "Wie" der Maßnahmen das "Warum" nicht aus dem Blick gerät:

Ein Bericht über eine Doku aus einer Covid- ICU der Berliner Charité.

https://www.zeit.de/kultur/film/2021-04/charite-intensiv-dokumentation-serie-rbb-corona-intensivstation

"Vom Kämpfen, Sterben und Hoffen"

 

Diese Doku müsste man allen Querdenkern und sonstigen Coronaleugnern auf Großbildschirm zeigen. Alle Folgen hintereinander. Ohne Pause. Ohne jede Ablenkung.

 

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vor einer Stunde schrieb Naja:

Damit bei allem "Wie" der Maßnahmen das "Warum" nicht aus dem Blick gerät:

 

Ein Bericht über eine Doku aus einer Covid- ICU der Berliner Charité.

 

https://www.zeit.de/kultur/film/2021-04/charite-intensiv-dokumentation-serie-rbb-corona-intensivstation

 

"Vom Kämpfen, Sterben und Hoffen"

 

 

 

Interessiert nur keinen, denn es ist wichtiger, dass alle Läden auf sind und man zuhause oder sonstwo big party machen kann. Und ob Armin oder Markus Kanzlerkandidat wird.

bearbeitet von mn1217
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vor 9 Minuten schrieb mn1217:

Interessiert nur keinen, denn es ist wichtiger, dass alle Läden auf sind und man zuhause oder sonstwo big party machen kann. Und ob Armin oder Markus Kanzlerkandidat wird.

Klar. Und deswegen klagt man auch zur Not gegen Maskenpflicht, Ausgangssperre oder Tests in der Schule...

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vor 2 Minuten schrieb mn1217:

 

Interessiert nur keinen, denn es ist wichtiger, dass alle Läden auf sind und man zuhause oder sonstwo big party machen kann.

Böswillige Unterstellung.

 

Davon mal ab, daß ich diese Form von "Dokumentation" grundsätzlich für voyeuristisch halte (genau wie Dokus aus Kreißsälen), ist "big party" doch überhaupt nicht das Thema.

 

Klar gibt es Pläne, eine solche zu geben, wenn die Coronakratie ein Ende hat, aber sorry to say: das ist der aufgestaute Frust. Wenn wir Einladungen aussprechen, sind das kleine Veranstaltungen mit höchstens 20 Leuten. Bei Lebensfesten, ok, da können es auch schon mal 50 werden, aber wie oft hat man das schon?

 

Ich brauche keine Party, sondern ein angstfreies und reales Sozialleben. Ich lege wenig Wert darauf wieder ins Büro fahren zu müssen, aber ich habe in den vergangenen 13 Monaten mit höchstens 30 Personen im RL mehr als "Hallo", "Karte bitte", "Danke", "Ihnen auch" gesprochen. Und davon habe nur vielleicht 8 mehr ein zweites, drittes oder gar viertes Mal und nicht unter öffentlichem Hygienekonzept getroffen. Kinder unter 10 Jahren nicht mitgerechnet.

Meine persönliche Frustrationsgrenze ist weit überschritten.

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vor 3 Stunden schrieb Soulman:

Ich wäre ja vorsichtig. Alles, was sich problemlos im Homeoffice erledigen lässt, könnte man mittelfristig auch in Indien erledigen lassen.

Ja, da ist dann der nächste Schritt. Wenn ich meine Leute eh nicht mehr sehen darf, kann ich sie auch durch die in Bangalore ersetzen. Die sind deutlich billiger.

bearbeitet von Aristippos
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vor 23 Minuten schrieb mn1217:

Interessiert nur keinen, denn es ist wichtiger, dass alle Läden auf sind und man zuhause oder sonstwo big party machen kann. Und ob Armin oder Markus Kanzlerkandidat wird.

 

Nein. Warum sollten mich diese Drei von knapp einer Million Toten alleine in diesem Jahr interessieren?

 

Ich hasse zwar Einkaufen wie die Pest (Ausnahmen sind Baumärkte und Elektronikshops :) )aber gelegentlich muß ich auch mal neue Sachen haben, z.B. Schuhe mit anprobieren.

Ich bin zwar absolut kein Partytyp, aber die zwischenmenschlichen Kontakte fehlen mir doch!

Ob Armin oder Markus Kanzlerkandidat werden interessiert mich auch nicht, allenfalls daß sie nicht Kanzler werden.

 

 

 

Ich finde diese Betroffenheitsschiene fragwürdig. Betroffenheit ersetzt keine Argumente; jedenfalls keine guten.

Was, bitteschön, könnten wir denn noch zur Eindämmung der Pandemie tun? Und damit meine ich die Leute hier im Forum, die zwar manchmal sehr seltsame Ansichten, aber meist doch einen Funken Verstand haben  und keine Horrorstorys von wegen 'sonstwo big party'.

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Ich fürchte dass mehr als sich vernünftig kontaktarm zu verhalten nicht möglich ist.

Trotzdem werden die Intensivstationen überfüllt werden.

 

Momentan bin ich da ziemlich resigniert.

 

Wobei mein Sozialleben ziemlich normal ist bis auf die Chorproben.

Ich bin ja im Büro, zumindest immer wieder und habe Kontakt zu den Kollegen und "Kunden".

Um mit Leuten zu reden, muss ich sie aber ja gar  nicht direkttreffen, ich habe an einigen zoom (teams, skype)-Veranstaltungen teilgenommen.

 

Was kurz kommt, ist die Familie. Wir sind drei Geschwister, alle miteinander könne wir uns also nicht treffen. 

bearbeitet von mn1217
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vor 6 Minuten schrieb Moriz:

Ich finde diese Betroffenheitsschiene fragwürdig. Betroffenheit ersetzt keine Argumente; jedenfalls keine guten.

 

Es geht nicht um Betroffenheit, sondern um Menschenwürde. Und die ist bekanntlich unantastbar.

Man kann Menschenleben und auch die wirtschaftliche Existenz von Menschen "rein theoretisch" verhandeln, sondern es stecken immer konkrete Personen dahinter. Menschen, die genau wie du und ich leben wollen, die überlegen wollen.  Und die sollten mich schon interessieren ...

Das ist keine "Betroffenheitsschiene", sondern eine christliche Grundeinstellung, bei der bekanntlicherweise jeder einzelne Gottes gewolltes Geschöpf - und damit schützenswert ist.

Die Variante: "Mich trifft es ja sowieso nicht, dann kann es mir doch egal sein, welche konkreten Personen betroffen sind" ist für mich zutiefst unchristlich.

 

Eine solche Doku provoziert uns deswegen, weil sie uns damit konfrontiert, dass eben nicht nur die auf den Intensivstationen sind, "die in einem halben Jahr sowieso tot sind". Sondern Menschen wie jeder User hier im Forum.

Zitat

Was, bitteschön, könnten wir denn noch zur Eindämmung der Pandemie tun? Und damit meine ich die Leute hier im Forum, die zwar manchmal sehr seltsame Ansichten, aber meist doch einen Funken Verstand haben  und keine Horrorstorys von wegen 'sonstwo big party'.

 

Das Problem ist gerade, dass niemand mehr weiß, was man zur Eindämmung der Pandemie tun kann/ muss? Außer hoffen, dass das Impfen gut weitergeht und dass die Testkampagnen anlaufen.

Ich habe aber den dumpfen Verdacht, dass ich meine Kontakte noch mehr reduzieren muss und dass es - rein von der Pandemie her - eben doch keine Idee ist, halt mal Freunde zu besuchen und das Wochenende bei ihnen zu verbringen. Auch wenn ich keine Coronabestimmung verletzt habe.

bearbeitet von laura
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vor 16 Minuten schrieb Moriz:

 

Nein. Warum sollten mich diese Drei von knapp einer Million Toten alleine in diesem Jahr interessieren?

 

 

 

Weil Mitgefühl dir nicht gänzlich fremd ist?

 

Weil du weißt, dass unter diesenToten auch du selbst / einer deiner Familienangehörigen oder Freunde sein könnten?

 

Und ich weiß nur zu gut, dass auch an Verkehrsunfällen viele junge Leute sterben.

Das sehe ich als Argument für eine defensive Fahrweise, nicht als eines für das Aufgeben von Maßnahmen zur Eindämmung einer Pandemie.

 

Damit soll allerdings nichts gegen die Notwendigkeit von gelegentlichen Schuh-Neukäufen gesagt sein!

bearbeitet von Naja
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Bestellen- anprobieren-bei Bedarf zurücksenden. Wobei, wenn ich noch mehr Schuhe kaufe, muss ich mich Imelda nennen.

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vor 7 Minuten schrieb mn1217:

Bestellen- anprobieren-bei Bedarf zurücksenden. Wobei, wenn ich noch mehr Schuhe kaufe, muss ich mich Imelda nennen.

Ja, und das wochenlang immer wieder, bis man endlich passende Schuhe hat. Und natürlich das Konto überwachen, dass die Rückerstattungen auch fließen, gegebenenfalls sich beschweren, etc. pp.

 

Wenn ich in den Laden gehe, laufe ich 30 Minuten später mit passenden Schuhen wieder raus. Im Internet wird das zum mehrwöchigen Projekt, das jeden zweiten Abend 30 min Zeit frisst. Ja vielen Dank auch!

bearbeitet von Aristippos
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Hätte man vor Covid eine Dame gezeigt - ich erinnere mich gut an sie, übergewichtig und Raucherin, deren Körper durch ihre errauchte Herzschwäche und Niereninsuffzienz nicht so ganz wußte, ob er durch Nierenversagen (zu wenig Flüssigkeit um das Herz zu schonen) oder Herzversagen (zu viel Flüssigkeit um die Nieren nicht auszuschalten) sterben sollte - wäre das wohl nicht als so pietätvoll erschienen. Ständige Todesangst, Sauerstoff in der Nase, nur noch im Sitzen schlafen können - nicht schön.

 

Durchs Rauchen sterben alljährlich mehr Leute als 2020 oder 2021 an Covid-19.

 

Doch das wird nach Covid-19 weiterhin niemanden interessieren. 

 

Deswegen habe ich meine Schwierigkeit, die plötzliche Betroffenheit ernstzunehmen.

 

Covid holt mit Brachialgewalt den Tod aus der gesellschaftlich verordneten Anonymität. Ich bin sicher, danach wird er wieder dahin verfrachtet, er stört zu sehr die hedonistische Gesellschaft.

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vor 21 Minuten schrieb Naja:

Weil Mitgefühl dir nicht gänzlich fremd ist?

Ist es nicht. Aber ich habe inzwischen auch gelernt, daß es nicht sinnvoll ist, mit jedem Mitgefühl zu haben. Das überfordert nämlich.

 

vor 23 Minuten schrieb Naja:

 Weil du weißt, dass unter diesenToten auch du selbst / einer deiner Familienangehörigen oder Freunde sein könnten?

Ja. So wie sie auch durch Haushaltsunfälle, Verkehrsunfälle oder sonstwas sterben können. Mit einer durchaus altersabhängigen Wahrscheinlichkeit.

Die Frage ist: Wie gehe ich damit um? Gelegentliche Hilfestellung ("Nein, Oma, DU steigst bitte nicht mehr auf die Leiter!"), angemessenes Verhalten im Verkehr (besonders Nachts an roten Ampeln...) und vielleicht noch ein bisschen Bewegung (Sport würde ich das noch nicht nennen...), das alles ja. Aber massive Grundrechtseinschränkungen, die am Ende doch nichts bringen? Die Zeiten, einfach mal alles auszuprobieren, egal wie sinnvoll, die hatten wir vor einem Jahr, die sind lange vorbei!

 

vor 9 Minuten schrieb rorro:

Durchs Rauchen sterben alljährlich mehr Leute als 2020 oder 2021 an Covid-19.

Aber das sind sie natüüüürlich alle selbst schuld, warum hören sie's nicht einfach auf? (ist gar kein Problem, habe ich schon hundert mal geschafft!!!)

Der Ein- oder Andere stirbt übrigens auch durchs Passivrauchen. Hat jemand schon mal einen dieser rücksichtslosen Bahnsteigraucher darauf angesprochen?

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vor 15 Minuten schrieb Moriz:

Ist es nicht. Aber ich habe inzwischen auch gelernt, daß es nicht sinnvoll ist, mit jedem Mitgefühl zu haben. Das überfordert nämlich.

 

 

Und ich habe das Gegenteil gelernt: Dass Mitgefühl hilfreich für die eigene Lebensgestaltung ist.

 

In zwei Richtungen: Zum einen lehrt es eine realistische Sicht auf das Leben: Alles, was anderen zustößt, kann grundsätzlich auch mir passieren.

 

Und zum anderen habe ich erfahren, dass es Situationen gibt, in denen ich auf das Mitgefühl anderer angewiesen bin. Und wie wohltuend es ist, wenn einem das geschenkt wird.

 

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vor 12 Minuten schrieb Naja:

 

Und ich habe das Gegenteil gelernt: Dass Mitgefühl hilfreich für die eigene Lebensgestaltung ist.

 

In zwei Richtungen: Zum einen lehrt es eine realistische Sicht auf das Leben: Alles, was anderen zustößt, kann grundsätzlich auch mir passieren.

 

Und zum anderen habe ich erfahren, dass es Situationen gibt, in denen ich auf das Mitgefühl anderer angewiesen bin. Und wie wohltuend es ist, wenn einem das geschenkt wird.

 

 

Es geht um das richtige Maß. Derzeit wird es mMn ohne Rücksicht auf Verluste überstrapaziert, was wiederum ein Hinweis darauf ist, dass es sich bei einigen weniger um Mitgefühl als vielmehr um eine Instrumentalisierung von Mitgefühl handelt, mit dem der eigentliche Egoismus moralisch verbrämt wird. 

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vor 13 Minuten schrieb Naja:

Und ich habe das Gegenteil gelernt: Dass Mitgefühl hilfreich für die eigene Lebensgestaltung ist.

In zwei Richtungen: Zum einen lehrt es eine realistische Sicht auf das Leben: Alles, was anderen zustößt, kann grundsätzlich auch mir passieren.

Und zum anderen habe ich erfahren, dass es Situationen gibt, in denen ich auf das Mitgefühl anderer angewiesen bin. Und wie wohltuend es ist, wenn einem das geschenkt wird.

 

Und zum dritten ist es integraler Bestandteil eines christlichen Menschenbildes: Dort wo ich den anderen - so fremd er mir auch sein mag - als Gottes geliebtes Geschöpf sehe und damit seine unantastbare Würde annehme, lasse ich mich auch von seinem Leid betreffen. Dann kann er mir nicht egal sein.

 

Sehr provokant gefragt: Wenn es mir egal ist, dass Menschen durch mein Verhalten (und das vieler anderer) gerade gefährdet werden, wieso sollte es dann anderen nicht egal sein, dass meine Grundrechte gerade eingeschränkt sind?

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vor einer Stunde schrieb Naja:

Weil Mitgefühl dir nicht gänzlich fremd ist?

 

Mitgefühl mit 8 Mrd. Menschen? Ist das eine Art Hochleistungssport?

 

Zitat

Weil du weißt, dass unter diesenToten auch du selbst / einer deiner Familienangehörigen oder Freunde sein könnten?

 

Und ich weiß nur zu gut, dass auch an Verkehrsunfällen viele junge Leute sterben.

Das sehe ich als Argument für eine defensive Fahrweise, nicht als eines für das Aufgeben von Maßnahmen zur Eindämmung einer Pandemie.

 

Der Versuch, eine Pandemie per Kontaktverbote „einzudämmen“, ist wie das Verbot des Straßenverkehrs, um Verkehrstote zu vermeiden. In der Theorie funktioniert es, allerdings mit erheblichen Grundrechtseinschränkungen, in der Praxis nicht, denn natürlich müssen Waren und Menschen weiterhin von A nach B, und dabei passieren zwangsweise auch tödliche Unfälle. Am Anfang der Pandemie mögen solche Vorschläge noch nachvollziehbar gewesen sein, nach über einem Jahr sind sie nur noch kognitiv unzureichend. 

bearbeitet von Marcellinus
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vor 6 Stunden schrieb Aristippos:

Sorry, aber das ist vollkommen selbstwidersprüchlich. 

 

Treffen von größeren Gruppen in Privatwohnungen sind schon verboten. Die meisten, die sich an die Maßnahmen halten, tun das nicht. Die Ausgangssperre soll nun gerade gegen die wirken, die sich nicht an die Maßnahmen halten und sich trotzdem treffen. Was sie aber natürlich nicht tun wird, denn sie ist nicht kontrollierbar und außerdem spielend leicht zu umgehen.

 

Nein, das ist überhaupt nicht selbstwidersprüchlich. Die Ausgangssperre ist eben leichter kontrollierbar, deshalb halten sich mehr Menschen daran, wenn nicht aus Einsicht, dann aus Angst vor dem Bußgeld. Nicht jeder hat die "kriminelle Energie", sich über sowas hinwegzusetzen.

 

Für Jugendliche z.B. ist es auch schwieriger, ihren Eltern zu erklären, warum sie nach 21h noch das Haus verlassen. Vorher konnten sie ihren Eltern noch erzählen, dass sie nur ihren besten Freund besuchen, jetzt zieht das nicht mehr.

 

Aber ja, mit der Zeit werden sich immer mehr nicht daran halten, und dann wirkt dieses Instrument so eben nicht mehr.

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vor 5 Minuten schrieb laura:

 

Und zum dritten ist es integraler Bestandteil eines christlichen Menschenbildes: Dort wo ich den anderen - so fremd er mir auch sein mag - als Gottes geliebtes Geschöpf sehe und damit seine unantastbare Würde annehme, lasse ich mich auch von seinem Leid betreffen. Dann kann er mir nicht egal sein.

Das ist schön für Dich.


Bei uns wird zwar vor dem Essen immer noch " Komm Herr Jesus" gebetet, aber innerlich bin ich vom christlichen Glauben weitgehend ab.

 

Es ist Tradition (wie der Palm und eine Kerze mit Kreuz und Jahreszahl bei den Totenbildern), aber von den Inhalten bitte ich dann doch verschont zu werden.

 

Zumal das "christliche Menschenbild" sicherlich nicht die Grundlage allgemeiner Gesetzgebung sein kann. (Kann schon, aber nicht hier und jetzt.)

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vor 10 Minuten schrieb laura:

Sehr provokant gefragt: Wenn es mir egal ist, dass Menschen durch mein Verhalten (und das vieler anderer) gerade gefährdet werden, wieso sollte es dann anderen nicht egal sein, dass meine Grundrechte gerade eingeschränkt sind?

Ich erlebe diese Missachtung durch andere und durch "das System" permanent.

 

Insofern verstehe ich Deinen Punkt nicht.

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