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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

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vor 26 Minuten schrieb Die Angelika:

Meine Mutter hat im Grunde ein Leben lang daran gearbeitet, ein für sich intaktes Lebenssystem aufzubauen. Die Kollateralschäden dieser Aufbauarbeiten für ihr nächstes Umfeld hat sie übersehen. Und sie ist damit kein Einzelfall.

 

Ich halte das leider für relativ normal. Und mache die Beobachtung, dass die Egozentrik bei den nachfolgenden Generationen interessanterweise noch größer ist als bei den Kriegskindern.

Die Generation der Kriegskinder war so mit dem Aufbau einer intakten Lebenswelt beschäftigt, dass sie die anderen Menschen nur begrenzt sah. Die Generation der Kriegsenkel ist oft so mit der eigenen Seele und den eigenen Verletzungen beschäftigt, dass sie andere Menschen nicht sieht. Da gibt es für mich keinen wesentlichen Unterschied ...

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vor 3 Stunden schrieb laura:

 

Ich halte das leider für relativ normal. Und mache die Beobachtung, dass die Egozentrik bei den nachfolgenden Generationen interessanterweise noch größer ist als bei den Kriegskindern.

Die Generation der Kriegskinder war so mit dem Aufbau einer intakten Lebenswelt beschäftigt, dass sie die anderen Menschen nur begrenzt sah. Die Generation der Kriegsenkel ist oft so mit der eigenen Seele und den eigenen Verletzungen beschäftigt, dass sie andere Menschen nicht sieht. Da gibt es für mich keinen wesentlichen Unterschied ...

 

Für mich hat der Begriff Egozentrik einen zu verurteilenden Klang. Ich sehe das Verhalten meiner Mutter nicht als egozentrisch, sondern als ein dem psychischen Überleben geschuldetes Fehlverhalten. Sie wollte niemandem in ihrem näheren Umfeld irgendetwas Böses, sieht aber diese Menschen ausschließlich durch ihre Brille. Sie ist nicht in der Lage, ihre eigenen Sichtweisen zu reflektieren.  Das ist für mich besser mit mangelndem Einfühlungsvermögen beschrieben. Sie geht von dem aus, was ihr gut tut, und schließt daraus, dass das allen anderen Menschen auch gut tut. Denn sie ist ja ein Mensch wie jeder andere auch (was festzuhalten für sie als Flüchtling existenziell ist). Sie sieht sich nicht als einzelnes Ich, das wäre aber doch wohl Voraussetzung für Egozentrik...

 

 

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vor 2 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Für mich hat der Begriff Egozentrik einen zu verurteilenden Klang. Ich sehe das Verhalten meiner Mutter nicht als egozentrisch, sondern als ein dem psychischen Überleben geschuldetes Fehlverhalten. Sie wollte niemandem in ihrem näheren Umfeld irgendetwas Böses, sieht aber diese Menschen ausschließlich durch ihre Brille. Sie ist nicht in der Lage, ihre eigenen Sichtweisen zu reflektieren.  Das ist für mich besser mit mangelndem Einfühlungsvermögen beschrieben. Sie geht von dem aus, was ihr gut tut, und schließt daraus, dass das allen anderen Menschen auch gut tut. Denn sie ist ja ein Mensch wie jeder andere auch (was festzuhalten für sie als Flüchtling existenziell ist). Sie sieht sich nicht als einzelnes Ich, das wäre aber doch wohl Voraussetzung für Egozentrik...

Das ist sehr gut differenziert. Ich würde es für so manchen alten Menschen, den ich kenne, genauso beschreiben.

Aber - wie gesagt: Ich erlebe es bei Menschen meiner Generation oft nicht anders, nur mit einem anderen "Zungenschlag".

 

Platt gesagt: Meine Mutter würde nicht mitbekommen, wie ich mich fühle und mich deswegen in einer Problemsituation nicht unterstützen. So manche Freunde von mir würden es mitbekommen, aber sagen: "Es ist für mich grade nicht dran, mich auf deine Probleme einzulassen. Ich muss auf meine Bedürfnisse achten."

 

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Baden-Württemberg verschiebt die Inbetriebnahme der Kreisimpfzentren um eine Woche auf den 22. Januar. Grund: zu wenig Impfstoff. Die Zuteilungen, die das Land derzeit erhält, können auch in den ZIZ und von deren mobilen Impfteams in den Heimen verimpft werden.

bearbeitet von Julius
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vor 59 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Für mich hat der Begriff Egozentrik einen zu verurteilenden Klang. Ich sehe das Verhalten meiner Mutter nicht als egozentrisch, sondern als ein dem psychischen Überleben geschuldetes Fehlverhalten. Sie wollte niemandem in ihrem näheren Umfeld irgendetwas Böses, sieht aber diese Menschen ausschließlich durch ihre Brille. Sie ist nicht in der Lage, ihre eigenen Sichtweisen zu reflektieren.  Das ist für mich besser mit mangelndem Einfühlungsvermögen beschrieben. Sie geht von dem aus, was ihr gut tut, und schließt daraus, dass das allen anderen Menschen auch gut tut. Denn sie ist ja ein Mensch wie jeder andere auch (was festzuhalten für sie als Flüchtling existenziell ist). Sie sieht sich nicht als einzelnes Ich, das wäre aber doch wohl Voraussetzung für Egozentrik...

 

 

begriffe wie egozentrik, narzissmus, mangelndes einfühlungsvermögen, psychisches fehlverhalten sind schwimmende begriffe. darauf den schwerpunkt setzen, lenkt vom problem ab.

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Ich bin raus, denn ich verstehe unseren Landrat nicht mehr.

(Okay vorher war das auch nur begrenzt möglich.)

Heute abend um halb achte er eine Ausgangsbeschränkung von 20: 00 bis 06:00 Uhr festgelegt zusätzlich zu den 15 km (die schon alleine für unseren Landkreis Blödsinn sind - egal).

Mein Problem von Anbeginn: Es wurden und werden keine Infektionszahlen für die einzelnen Ämter veröffentlicht, obwohl wir ein Riesenkreis sind. Begründung vom Landrat: "Amtsgenaue Zahlen verunsichern die Bevölkerung". Mich verunsichert eher diese Aussage. Meine rein subjektive Annahme ist eher der Arbeitsaufwand, den man umgehen möchte. Jedenfalls weiß die Bevölkerung vor Ort weder wo (Orte) noch wie (Begegenheiten) die Hauptinfektionspunkte sind. Die Nachverfolgung soll angeblich noch klappen.

Durch die Presse und Buschfunk weiß man es von der eigenen Region (= vielleicht viertel des Landkreises). Es sind - oh Überraschung - Heime jeglicher Art. Da machen allgemeine Ausgangsbeschränkungen total viel Sinn. Die große Masse der Bevölkerung ist gerade in den Wintermonaten eh zu Hause. Also was soll das bringen außer Aktionismus und "Tatendrang" des Landrates?

Im gleichen Bericht wurde von der Kreisverwaltung mitgeteilt, daß eine Kontrolle der Ausgangsbeschränkung kaum bis gar nicht mögich sei. Ähm ... ja ... alles klar.

Das ist der gleiche Schmu wie mit der erweiterten Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen. Die vier Stellen hier im Dorf ... was soll ich sagen ... Auf dem frequentiersten kommen geschätzt 100 Leute am TAG (außer wenn der Imbißwagen dort steht = vier Stunden in der Woche) vorbei. Auf Platz 2 ist ein Spaziergangziel, das in den Herbst- und Wintermonaten vielleicht 50 Leute am TAG anzieht. Platz 3 ist der Sportplatz. Aus Berichten ist zu entnehmen, daß an den vier Orten bisher nie jemand mit Maske gesehen wurde (stehen auch keine Schilder und stand nur einmal im Dreizeilerzeitungsartikel) bzw. noch nie eine Kontrolle gesehen wurde. Ähnlich wird es mit der Ausgangsbeschränkung laufen. (Mal als Vergleichswert aus dem letzten Januar? Wenn ich mittwochs abends aus der Gemeinde kam (21:30-22:00 Uhr je nachdem mit wem ich mich festgequatscht hatte), habe ich auf dem Heimweg von gut einem Kilometer quer durchs Dorf max. einmal im Monat einen Menschen (meist mit Hund) gesehen.

 

Auch in Punkto Schule untersagt er mehr als die Landesregierung. Die Eltern wußten eh schon nicht mehr, was eigentlich gilt. Jetzt erst recht nicht.

 

So - ich mußte mich einfach mal ausk.... äh aussprechen.

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vor 31 Minuten schrieb UHU:

Ich bin raus, denn ich verstehe unseren Landrat nicht mehr.

 

Das war früher sicher nicht anders, nur hatte ein Landrat früher auch nichts zu sagen. Nun aber führen sie sich auf wie Herrgötter. Nicht die Unverständlichkeit ihrer Maßnahmen ist das Problem, sondern eine Macht, die ihre Fähigkeiten übersteigt. 

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vor 8 Stunden schrieb UHU:

Also was soll das bringen außer Aktionismus und "Tatendrang" des Landrates?

Erinnere dich an die vielen "Aber irgendetwas müssen wir doch tun"-Mantras, die auch hier im Forum immer wieder raus gekramt werden, weil es keine  überzeugenden Argumente für wirre Maßnahmen gibt... Und wer die Sinnhaftigkeit hinterfragt ist Faktenleugner, Wissenschaftsgegner, Aluhutträger, Nazi und natürlich persönlich Schuld daran, dass Menschen sterben.

 

 

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vor 9 Stunden schrieb UHU:

 

 

Also was soll das bringen außer Aktionismus und "Tatendrang" des Landrates?

Ja, aber irgendetwas müssen wir doch tun! Hast du etwa einen besseren Vorschlag?

 

In der Verhaltensbiologie nennt man so etwas "Übersprungshandlung". Wie jemand, der sich am Kopf kratzt, wenn er nicht weiß, ob er nach rechts oder links soll. Das Kratzen am Kopf bringt zwar nichts, um ans Ziel zu gelangen, aber er weiß halt nicht, wo lang, und "irgendetwas muss er ja tun". Menschen, inkl. Landräte, sind halt auch nur Affen.

bearbeitet von Aristippos
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Bei uns scheints ne neue Maßnahme zu geben: Keinen Schneepflug losschicken. Wer nicht fahren kann kann auch niemand anstecken.

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vor 11 Stunden schrieb UHU:

Ich bin raus, denn ich verstehe unseren Landrat nicht mehr.

Und genau das ist das eigentliche Problem: Du bist raus!

Hinter dem nicht-verstehen der Maßnahmen steht was viel gefährlicheres: Der Verlust des Vertrauens in die Maßnahmen der Entscheider.

Damit sinkt natürlicherweise die Bereitschaft, dich an Dinge zu halten, die dich nicht überzeugen - und in der Folge vielleicht auch an Dinge, die zwar sinnvoll wären, für die Du aber gerade eine gute Entschuldigung hast, dich nicht dran zu halten.

Und genau deshalb ist die Anordnung des Landrats kontraproduktiv: Er überzieht und erreicht damit das Gegenteil!

 

Eine sehr sinnvolle Reaktion wäre deshalb: Dagegen klagen. Damit lenkst Du deinen berechtigten Frust in sinnvolle Bahnen - und der Landrat bekommt berechtigterweise eins auf den Deckel.

 

PS.: Ich erlebe dich hier nicht als geborene Revoluzzerin. Aber das, was ich geschrieben habe, gilt genauso für viele andere Menschen in deinem Landkreis. Selbst wenn Du dich weiterhin gewissenhaft an alle Regeln hältst, das werden nicht alle tun.

 

vor 11 Stunden schrieb UHU:

Mein Problem von Anbeginn: Es wurden und werden keine Infektionszahlen für die einzelnen Ämter veröffentlicht, obwohl wir ein Riesenkreis sind. Begründung vom Landrat: "Amtsgenaue Zahlen verunsichern die Bevölkerung". Mich verunsichert eher diese Aussage. Meine rein subjektive Annahme ist eher der Arbeitsaufwand, den man umgehen möchte.

 

Jein. Die Zahlen werden (Land-)Kreisbezogen erhoben, und die Maßnahmen richten sich auch danach. Es sollte ein leichtes sein, die ganze Tabelle zu veröffentlichen und nicht nur die Summe unten, am "Arbeitsaufwand" kann es nicht liegen. Ich gehe allerdings davon aus, daß sich die Zahlen in den einzelnen Ämtern tatsächlich stark unterscheiden und entsprechend die Maßnahmen auf noch mehr Ablehnung stoßen würden - was ich allerdings nicht als "Verunsicherung" bezeichnen würde.

 

vor 11 Stunden schrieb UHU:

Durch die Presse und Buschfunk weiß man es von der eigenen Region (= vielleicht viertel des Landkreises). Es sind - oh Überraschung - Heime jeglicher Art. Da machen allgemeine Ausgangsbeschränkungen total viel Sinn.

 

Also nichts neues unter der Sonne :( Anstatt das Problem an der Wurzel zu packen (Heime jeglicher Art) gräbt man drum herum :angry:

bearbeitet von Moriz
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Ich glaube immer noch, dass ein Irrtum ist, davon auszugehen, dass man das Problem "An der Wurzel" packen müsste und es somit lösen könnte.

 

Es ist eine Ilusion davon auszugehen, dass man nur die Heime (und sonstige Risikogruppen) vernünftig schützen müsste und es gäbe keine hohen Inzidenzen mehr.

Hierfür gibt es mehrere Gründe:

1. Heime lassen sich vielleicht zu 80% schützen, ein 100% Schutz ist nur mit Isolierung der Bewohner und massiven Eingriffen ins Privatleben der Mitarbeiter zu haben.

Klar: 100% Besuchtsverbot und Kasernierung der Mitarbeiter wäre ein 95% Schutz (Restrisiko: Krankenhausaufenthalt der Bewohner und heimfrende Besucher, die unbedingt nötig sind (Arzt, Bestatter, Handwerker etc.). Auch Schnelltests sind nicht 100% sicher - und das beste Heim kommt irgendwann an die Grenzen seiner Testkapazitäten (jeder Mitarbeiter vor jedem Schichtbeginn ist einfach nur in Ausnahmefällen zu realisieren, daher testet man eben alle 3 Tage).

2. Es lebt ein Teil der Hochrisikopatienten im Heim, aber eben nicht alle. Mein Landkreis ist jetzt bei knapp 100 Toten, davon ca 15 aus Heimen.

3. Die Inzidenzen in den Hochrisikogruppen sind interdependent zu dem gesamten Infektionsgeschehen. Es sei denn eben, man schottet sie zu 95% ab. 

 

Ich glaube, im Moment ist "meckern" oder "klagen" nicht die richtige Lösung. Ich bekomme das von einigen befreundeten Schulleitern mit, die - anstatt den Fernunterricht gut planen zu können - jede Woche mehrere Stunden damit verbringen, meckernden Eltern den Sinn mancher Maßnahmen zu erklären. Das blockiert nur Arbeitszeit und bringt gar nichts.

Im Moment müssen wir nun mal alle damit leben, dass nicht alles einsichtig ist. Schicksal ....

 

Und natürlich machen Ausgangsbeschränkungen auch dann Sinn, wenn der Virus vor allem in den Heimen wütet: Denn solange sich die halbwüchsigen Jugendlichen der Mitarbeiter auf Partys amüsieren können, ist das Risiko auch für die Heimbewohner größer...

bearbeitet von laura
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vor 2 Stunden schrieb Kulti:

Bei uns scheints ne neue Maßnahme zu geben: Keinen Schneepflug losschicken. Wer nicht fahren kann kann auch niemand anstecken.

Dann gibt es in meinem Landkreis schon Corona, seitdem ich dort lebe. Das erklärt einiges.

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vor 2 Minuten schrieb laura:

Ich glaube immer noch, dass ein Irrtum ist, davon auszugehen, dass man das Problem "An der Wurzel" packen müsste und es somit lösen könnte.

 

Es ist eine Ilusion davon auszugehen, dass man nur die Heime (und sonstige Risikogruppen) vernünftig schützen müsste und es gäbe keine hohen Inzidenzen mehr.

Hierfür gibt es mehrere Gründe:

1. Heime lassen sich vielleicht zu 80% schützen, ein 100% Schutz ist nur mit Isolierung der Bewohner und massiven Eingriffen ins Privatleben der Mitarbeiter zu haben.

Klar: 100% Besuchtsverbot und Kasernierung der Mitarbeiter wäre ein 95% Schutz (Restrisiko: Krankenhausaufenthalt der Bewohner und heimfrende Besucher, die unbedingt nötig sind (Arzt, Bestatter, Handwerker etc.). Auch Schnelltests sind nicht 100% sicher.

2. Es lebt ein Teil der Hochrisikopatienten im Heim, aber eben nicht alle. Mein Landkreis ist jetzt bei knapp 100 Toten, davon ca 15 aus Heimen.

3. Die Inzidenzen in den Hochrisikogruppen sind interdependent zu dem gesamten Infektionsgeschehen. Es sei denn eben, man schottet sie zu 95% ab. 

 

Man kann es nicht vollständig lösen, ganz klar, aber 80% ist eine ganze Menge. 

 

Ich bin ausdrücklich für eine uneingeschränkte Ausgangssperre bis Ende April, schlimmstenfalls auch bis Jahresende - nur: auch die wirkt nicht zu 100 %. Auch bei einem Boten, der die Nahrungsmittel bringt, bei Nachbarn oder beim Notarzt kann man sich anstecken - und ein paar Leute, die sich nicht an Regeln halten, gibt es immer. 

 

Wenn es stimmt, dass Heime zu den Hauptinfektionsquellen gehören (Ich kann das nicht im einzelnen nachprüfen), dann muss man genau dort ansetzen.

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vor 17 Stunden schrieb laura:

Das ist sehr gut differenziert. Ich würde es für so manchen alten Menschen, den ich kenne, genauso beschreiben.

Aber - wie gesagt: Ich erlebe es bei Menschen meiner Generation oft nicht anders, nur mit einem anderen "Zungenschlag".

 

Platt gesagt: Meine Mutter würde nicht mitbekommen, wie ich mich fühle und mich deswegen in einer Problemsituation nicht unterstützen. So manche Freunde von mir würden es mitbekommen, aber sagen: "Es ist für mich grade nicht dran, mich auf deine Probleme einzulassen. Ich muss auf meine Bedürfnisse achten."

 

Du meinst die Deutsche Grundeinstellung des "man mischt sich nicht in seines Nächsten Leben ein", hätte ihren Ursprung im Volkstrauma 2.Weltkrieg?

 

 

Ich habe mir gerade die neue Corona-Verordnung für NRW durchgelesen und bin - überrascht ist das falsche Wort - erstaunt. Laumanns Elaborat bezieht sich ausschließlich auf den öffentlichen Raum - ich habe keinen Passus gefunden, der ausdrücklich Auf GG 13(7) rekurriert. D.h. die Privatsphäre der Familien, ihre Betreuungs- und Kontaktmodelle scheinen - außer dem Partyverbot - unangetastet zu bleiben.

So löblich ich das auf der einen Seite finde (man muss wissen, wenn man etwas nicht durchsetzen kann), so schade finde ich, daß es keine wirklichen Anweisungen für Heime und Betreuungseinrichtungen gibt. Könnte der Erkenntnis geschuldet sein, daß die Landesregierung weiß, daß flächendeckende Schnelltests bzw. Reihen- oder Pooltests im Moment kaum leistbar sind.

 

Ich hab' nächsten Mittwoch einen Hausarzttermin - mal sehen wie der ablaufen wird.

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vor 1 Minute schrieb MartinO:

Wenn es stimmt, dass Heime zu den Hauptinfektionsquellen gehören (Ich kann das nicht im einzelnen nachprüfen), dann muss man genau dort ansetzen.

 

Genau, ich stimme dir zu.

Nur dann kommst du irgendwann die Zwickmühle, dass du die Bewohner*innen zwar einerseits schützt, sie aber andererseits eben den Kontakt mit den Angehörigen brauchen. Ich bin in der glücklichen Lage, dass meine Angehörigen noch gut telefonieren können. Da lässt sich vielleicht 85% des Kontaktbedürfnisses auffangen. Aber viele Bewohner*innen können das nicht mehr. Und dann schützt du sie vor der Infektion mit dem Preis der völligen Vereinsamung.

Ich möchte das nicht entscheiden müssen...

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Gerade eben schrieb Flo77:

So löblich ich das auf der einen Seite finde (man muss wissen, wenn man etwas nicht durchsetzen kann), so schade finde ich, daß es keine wirklichen Anweisungen für Heime und Betreuungseinrichtungen gibt. Könnte der Erkenntnis geschuldet sein, daß die Landesregierung weiß, daß flächendeckende Schnelltests bzw. Reihen- oder Pooltests im Moment kaum leistbar sind.

Soweit ich weiß, gibt es in NRW eine explizite Heimverordnung. Das sagt zumindest das Heim meiner Eltern, die ausdrücklich darauf hinweisen, dass sie eben die Verordnung des Landes NRW umsetzen...

Da mein Bedarf an Coronaverordnungen aber irgendwie gedeckt ist, habe ich die NRW-Verordnung noch nicht auswendig gelernt. Ich werde das aber umgehend nachholen ...

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vor 2 Minuten schrieb laura:

 

Genau, ich stimme dir zu.

Nur dann kommst du irgendwann die Zwickmühle, dass du die Bewohner*innen zwar einerseits schützt, sie aber andererseits eben den Kontakt mit den Angehörigen brauchen. Ich bin in der glücklichen Lage, dass meine Angehörigen noch gut telefonieren können. Da lässt sich vielleicht 85% des Kontaktbedürfnisses auffangen. Aber viele Bewohner*innen können das nicht mehr. Und dann schützt du sie vor der Infektion mit dem Preis der völligen Vereinsamung.

Ich möchte das nicht entscheiden müssen...

Nun ist das schon die erste Relativierung. 

Zumindest bei Kindergärten und Grundschulen folgt die nächste: Ich glaube nicht, dass wir Ende März schon einen Inzidenzwert deutlich unter 50 haben - von unter 10 oder 0 rede ich gar nicht. 
Dennoch: Spätestens bis dahin wird man Kindergärten und Grundschulen wieder öffnen müssen, oder es gibt massive Probleme. An höheren Schulen kann man mit Hybrid- bis September und mit völligem Präsenzunterricht bis 2025 warten, an Grundschulen eher nicht. 

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vor 4 Minuten schrieb MartinO:

Nun ist das schon die erste Relativierung. 

Zumindest bei Kindergärten und Grundschulen folgt die nächste: Ich glaube nicht, dass wir Ende März schon einen Inzidenzwert deutlich unter 50 haben - von unter 10 oder 0 rede ich gar nicht. 
Dennoch: Spätestens bis dahin wird man Kindergärten und Grundschulen wieder öffnen müssen, oder es gibt massive Probleme. An höheren Schulen kann man mit Hybrid- bis September und mit völligem Präsenzunterricht bis 2025 warten, an Grundschulen eher nicht. 

BW will die Kitas und Grundschulen sowie die Oberstufe nächsten Montag wieder öffnen (18.1.)

Das wird auf den gleichen Teufelskreis wie im Herbst rauslaufen:  Mittelhohe Inzidenzzahlen, Öffnung, ansteigende Inzidenzzahlen, Sonntagsreden von Politikern aus dem sicheren Homeoffice ("Die Schulen sind sicher". "Kinder sind keine Infektionstreiber", "Quarantäne ganzer Klassen unnötig"), die Zahlen werden weiter steigen, ebenso die Toten, großer Schock, neue Schulschließungen Ende Februar.

Das könnte man theoretisch ja so machen, wenn es nicht einfach jeweils ein paar Tausend Leuten unnötigerweise das Leben kosten würde.

Oder nennt man diese Toten einfach nur "Kollateralschaden"?

bearbeitet von laura
Rechtschreibfehler
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vor 1 Minute schrieb laura:

Soweit ich weiß, gibt es in NRW eine explizite Heimverordnung. Das sagt zumindest das Heim meiner Eltern, die ausdrücklich darauf hinweisen, dass sie eben die Verordnung des Landes NRW umsetzen...

Aye ok.

 

Das würde das erklären (wobei ich bewusst keinen Hinweis auf eine solche Sonderverordnung in der allgemeinverordnung gesehen habe, aber da ich mit den Heimen sonst nichts zu tun habe will das nichts heißen).

 

Auch interessant: Der Digitalunterricht sollte ja eigentlich erst am kommenden Mittwoch starten, damit die Schulen noch zwei Tage haben um sich vorzubereiten.

Unsere Schule lädt für Montag zur virtuellen Back-to-School-Stunde und setzt bereits am Dienstag den Digitalunterricht fort. Da scheint das Konzept schon in der Schublade gelegen zu haben.

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vor 1 Minute schrieb Flo77:

Aye ok.

 

Das würde das erklären (wobei ich bewusst keinen Hinweis auf eine solche Sonderverordnung in der allgemeinverordnung gesehen habe, aber da ich mit den Heimen sonst nichts zu tun habe will das nichts heißen).

 

Auch interessant: Der Digitalunterricht sollte ja eigentlich erst am kommenden Mittwoch starten, damit die Schulen noch zwei Tage haben um sich vorzubereiten.

Unsere Schule lädt für Montag zur virtuellen Back-to-School-Stunde und setzt bereits am Dienstag den Digitalunterricht fort. Da scheint das Konzept schon in der Schublade gelegen zu haben.

Bei uns liegt das nicht in der Schublade, sondern auf dem Server ...

Aber klar geht das am Montagmorgen um 8 Uhr los, Wann denn sonst?

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vor 2 Minuten schrieb laura:

BW will die Kitas und Grundschulen sowie die Oberstufe nächsten Montag wieder öffnen (18.1.)

Das wird auf den gleichen Teufelskreis wie im Herbst rauslaufen:  Mittelhohe Inzidenzzahlen, Öffnung, ansteigende Inzidenzzahlen, Sonntagsreden von Politikern aus dem sicheren Homeoffice ("Die Schulen sind sicher". "Kinder sind keine Infektionstreiber", "Quarantäne ganzer Klassen unnötig"), die Zahlen werden weiter steigen, ebenso die Toten, großer Schock, neue Schulschließungen Ende Februar.

Das könnte man theoretisch ja so machen, wenn es nicht einfach jeweils ein paar Tausend Leuten unnötigerweise das Leben kosten würde.

Oder nennt man diese Toten einfach nur "Kollateralschaden"?

Ich schätze, dass auch Bayern Grundschulen und Abschlussjahrgänge ab Februar wieder öffnen wird. Auch das wird problematisch sein. Auch dann kann es Risiken geben.

Nur: Was ist die Alternative? Grundschulen für zwei bis drei Schuljahre zu schließen und Kinder so von anderen Kindern zu isolieren, ist für die Entwicklung dieser Kinder auch gefährlich.

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vor 4 Minuten schrieb MartinO:

Nur: Was ist die Alternative? Grundschulen für zwei bis drei Schuljahre zu schließen und Kinder so von anderen Kindern zu isolieren, ist für die Entwicklung dieser Kinder auch gefährlich.

Das ist ja das Problem...

Nur gibt es irgendeinen Mittelweg zwischen einer Woche und 2-3 Jahren, oder?

 

Und was die Abschlussjahrgänge betrifft:

Zumindest für den "Normalschüler" (also keine lernbehinderten, sozial problematischen etc.) gilt meiner Meinung nach:  Wer 5 Monate vor der berufsqualifizierenden Prüfung nicht in der Lage ist, sein Lernen weitestgehend selbst zu organisieren, hat spätestens im Herbst sowieso ein Problem, wenn er/ sie eine Ausbildung oder ein Studium beginnen will.... Zumal dann kein Lehrer mehr die Ergebnisse des selbständigen Lernens einfordert und kontrolliert ...

bearbeitet von laura
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vor 1 Minute schrieb laura:

Das ist ja das Problem...

Nur gibt es irgendeinen Mittelweg zwischen einer Woche und 2-3 Jahren, oder?


..

Ja, aber einen, der für die Beteiligten risikolos ist? Ich sehe keinen.

Zitat

Und was die Abschlussjahrgänge betrifft:

Wer 5 Monate vor der berufsqualifizierenden Prüfung nicht in der Lage ist, sein Lernen weitestgehend selbst zu organisieren, hat spätestens im Herbst sowieso ein Problem, wenn er/ sie eine Ausbildung oder ein Studium beginnen will.... Zumal dann kein Lehrer mehr die Ergebnisse des selbständigen Lernens einfordert und kontrolliert .

Kommt auf Schulart und Fach an. 

5-6 Monate vor der Prüfung kann die Lehrkraft durchaus noch viel erklären.

Wobei ich kein Problem damit hätte, dieses und nächstes Jahr die Abschlussprüfungen ausfallen zu lassen.

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Hier (RLP) werden Abiturprüfungen geschrieben, gestern war wohl Deutsch an der Reihe.

Also, da geht schon was.

 

Ich bekomme- über die Kreisverwaltung-auch VG bezogene Infektionszahlen.  Also nicht nur für den Landkreis, sondern kleinteiliger. Geht also auch.

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