Jump to content

Neues aus dem Vatican


Flo77

Recommended Posts

vor 22 Stunden schrieb rorro:

Es gibt übrigens tatsächlich Bischöfe, die gegen die Kriminalisierung von homosexuellen Praktiken in Ländern sind, in denen diese auch nach Mehrheitsmeinung geächtet und verboten sind.

 

Z.B. in der Vatikan-Stadt wird Homosexualität nicht strafrechtlich behandelt.

vor 8 Stunden schrieb rorro:

 

Prinzipiell ist daran wenig unjesuanisch - Jesus hat alles andere als alle den Menschen genehme Verhaltensweisen goutiert und von uns verlangt vollkommen zu sein.

 

Jesus hat aber auch nicht die menschliche Sexualität und ihre moralische Regulierung zu dem Thema gemacht - was die Kirche aber faktisch tut.

 

 

vor 22 Stunden schrieb Studiosus:

Selbst wenn die absolute Mehrheit der Katholiken glaubte, homosexuelle Partnerschaften entsprächen dem Willen Gottes und seien zu segnen, so würde das nichts bedeuten, da diese Auffassung gegen die beständige, gesunde Lehre der Kirche verstößt.

 

Dass die kirchliche Sexual-Lehre "gesund" sei, ist ja erst einmal nichts weiter als eine Behauptung; zumindest, dass sie im psychologischen Sinne "gesund" sei, ist wohl eine kühne Behauptung (auf meine entsprechende konkrete Nachfrage bist Du wohl bis jetzt noch nicht eingegangen). Und ob etwas "spirituell" gesund sein kann, was schon rein psychologisch ungesund ist, scheint auch fraglich zu sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb iskander:

Jesus hat aber auch nicht die menschliche Sexualität und ihre moralische Regulierung zu dem Thema gemacht - was die Kirche aber faktisch tut.

 

Das wird durch Wiederholungen nicht richtiger. Gehe ich richtig davon aus, daß Du die Note der CDF als einzige der letzten 200 Verlautbarungen des Hl. Stuhles gelesen hast (falls überhaupt)? Wer macht es also zu dem Thema?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb iskander:

 

Dass die kirchliche Sexual-Lehre "gesund" sei, ist ja erst einmal nichts weiter als eine Behauptung; 

 

Kategorienfehler: gesunde Lehre/sana doctrina ist eine Anleihe aus Paulus und hat erstmal nichts mit "gesund" im physiologischen/medizinischen Sinne zu tun. 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

 

Kategorienfehler: gesunde Lehre/sana doctrina ist eine Anleihe aus Paulus und hat erstmal nichts mit "gesund" im physiologischen/medizinischen Sinne zu tun. 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

 

Wenn man Fakten ignoriert, dass 1 Kind von ca. 20 000 Kindern mit unklaren Sexualmerkmalen geboren wird, können Folgerungen über die Sexuallehre nur ungesund sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

 

Kategorienfehler: gesunde Lehre/sana doctrina ist eine Anleihe aus Paulus und hat erstmal nichts mit "gesund" im physiologischen/medizinischen Sinne zu tun. 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

 

Dem halte ich die klassische Auffassung entgegen, dass der Glaube nicht gegen die Vernunft sein soll, sondern über diese hinausgehen soll. Damit etwas zu einem "gesunden Glauben" gehören kann, darf es demnach nicht unvernünftig sein (was etwa in der Regel der Fall sein sollte, wenn es einer gesunden psychischen Entwicklung abträglich wäre).

 

bearbeitet von iskander
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ rorro:

 

Dass sich aus der kath. Lehre zusammen mit der menschlichen Natur logisch folgt, dass Sexualität ein Riesen-Thema ist (oder jedenfalls sein müsste), hatte ich bereits andernorts ausgeführt, wo ich dann u.a. Dir folgende Fragen (bis heute unbeantwortet) gestellt hatte:


 

Zitat

 

Eine eindeutige schwere Sünde zu begehen, ist so einfach dann auch nicht in der kath. Lehre. Selbst ein geringfügiger Diebstahl erfüllt die Bedingung m.W. noch nicht. [...]

Überlegt euch doch mal bitte, dass nach klassischer kath. Lehre jede "direkt gewollte geschlechtliche Regung" außerhalb der Ehe (auch vor der Ehe), "mag sie auch noch so kurz und unbedeutend sein" (Jone) immer schwer sündhaft ist. Masturbation sowieso, vorehelicher Geschlechtsverkehr sowieso, verhüteter Sexualverkehr sowieso, oraler und ähnlicher Verkehr sowieso. Was glaubst ihr, wie viele Leute (einschließlich Katholiken) nach dieser Lehre schwere Sünden begangen haben oder begehen? Würdet ihr wirklich abstreiten, dass das nach allem Ermessen sehr viele schwere Sünden und sehr viele Sünder sein dürften?

 

Und glaubt ihr wirklich, dass der durchschnittliche Katholik  - oder gar der Katholik, der sich um ein christliches Leben bemüht und sozial eingestellt ist - auch nur annähernd so oft "gewalttätig" ist? Oder so häufig auf eine derart schwerwiegende Weise "unbarmherzig" oder ähnliches, dass das nach kirchl. Lehre klarerweise "objektiv schwer sündhaft" wäre?

 

Oder denkt an durchschnittliche 15-jährige Jugendliche: Glaubt ihr wirklich, dass die in der Mehrheit, gar in der großen Mehrheit, unbedingt im Sinne von "Grausamkeit", "Ausbeutung" usw. schon "schwer gesündigt" haben?

Oder nehmt idealistische, gutwillige 15-jährige Jugendliche: Glaubt ihr wirklich, dass die meisten von denen unbedingt im Sinne von "Grausamkeit", "Ausbeutung" usw. schon "schwer gesündigt" haben?

Und wenn ja, wie oft kommt das vor? Jeden Tag, jede Woche, jedes Jahr?

 

Und dann fragt euch, wie viele Jugendliche diesen Alters im Sinne der  kirchl. Sexualehre nach allem, was man weiß, schon "schwer gesündigt" haben und dies auch öfter tun.

 

Streitest Du ernsthaft ab, dass die kath. Sexualmoral es nach allem menschlichen Ermessen mit sich bringt, dass es viel mehr "schwere Sünden" (im Sinne der Kirche) gibt, als es sonst gäbe, allgemein und gerade bei an sich gutwilligen Menschen???

 

Früher wurde Entsprechendes doch auch überhaupt nicht geleugnet; vielmehr wurde den sexuellen Sünden (etwa in der Beichte) große Aufmerksamkeit geschenkt. Der Kirchenlehrer Alfons von Liguori, der Patron der Beichtväter und Moralisten, hatte in diesem Sinne seine ausführlichen schriftlichen Abhandlungen zum Thema gerechtfertigt:  "Könnte ich mich doch kürzer und bedeckter äußern! Aber weil dies eine immer wieder vorkommende und viel umfassende Materie beim Beichten ist, und ihretwegen die meisten Seelen zur Hölle fahren“, sah er sich zu ausführlichen Darstellungen genötigt. Eine große Aufmerksamkeit z.B. erhielt auch der "Ehe-Missbrauch" oder "Ehe-Onanismus", also die durch Ehepaare praktizierte Verhütung. Oder Pius XII. betonte etwa, wie falsch es sei, wollte man um "die [sexuellen] Niederlagen in den Jahren der Pubertät [...] kein großes Aufhebens" machen.

 

All das ist ehrlich und konsequent: Wenn die kath. Kirche mit ihrer Auffassung recht hat, dass nur sexuelles Erleben in der Ehe im Sinne des nicht-verhüteten vaginalen Verkehrs zulässig sei, und alles andere Sünde sei, ja, dass alles oder fast alles andere sogar schwere Sünde sei: Dann IST das natürlich ein Thema von enormer Bedeutung, und zwar objektiv. Denn dann dürften viel mehr Katholiken gerade auf diesem Feld schwer "fehlen" als auf jedem anderen Feld (außer vielleicht bei den Kirchengeboten), und auch viel häufiger.

Dann muss die Kirche das natürlich offensiv angehen, am besten häufig in der Predigt. Und beispielsweise in jeder Firmvorbereitung müsste man den Firmlingen die kath. Sexuallehre explizit darlegen und mit größtem Nachdruck von ihnen einfordern, dass sie nur zur Firmung und zur Eucharistie gehen, wenn sie alle ev. begangenen "sexuellen Sünden" vorher gebeichtet haben. (Und ja, natürlich auch alle anderen "schweren Sünden"; aber wie gesagt dürften - gemäß kirchl. Maßstäben - hier doch wohl vor allem "sexuelle Sünden" ins Gewicht fallen.)

 

Dass das einen großen Schaden verursachen mag (etwa, dass dann fast gar niemand mehr zur Firmung geht), dürfte einen konsequenterweise nicht hindern, wenn man so sicher ist, dass die eigene Lehre das Heil und die Wahrheit verkörpert; von negativen Konsequenzen hat man sich früher auch nicht irriieren lassen. (So hieß es etwa in einer "Instruktion zur Behandlung des Ehemißbrauchs im Beichtstuhl": "Die Entfremdung vieler Katholiken vom sakramentalen, kirchlichen oder religiösen Leben überhaupt hängt in weitem Maß mit den Schwierigkeiten zusammen, die ihnen die Befolgung der katholischen Moralgrundsätze in ihrem Eheleben bereitet." Woraus man die Konsequenz zog, wie wichtig es sei, diese Lehre noch zu forcieren!)

 

Ich gebe Dir in einem Punkt recht: Wenn man sich ansieht, wie die Kirche den Ball heute faktisch flach hält, dann könnte man meinen, dass Sexualität und "sexuelle Sünden" für sie keine extrem wichtige Angelegenheit mehr seien. Das liegt aber daran, dass die Kirche in dieser Sache inkonsequent ist, und um vieles heutzutage "kein großes Aufhebens" mehr macht, so dass viele Katholiken manche Gebote nicht einmal mehr kennen (Verbot jedes nicht-vaginalen Verkehrs auch in der Ehe). In der Logik der Sache liegt es aber natürlich, dass die Lehre der Kirche zur Sexualität (wenn man an diese Lehre glaubt) ein Thema von größter Bedeutung ist, das man viel mehr an die "große Glocke" hängen müsste!

bearbeitet von iskander
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb iskander:

In der Logik der Sache liegt es aber natürlich, dass die Lehre der Kirche zur Sexualität (wenn man an diese Lehre glaubt) ein Thema von größter Bedeutung ist, das man viel mehr an die "große Glocke" hängen müsste!

 

Ich habe jetzt Deine ausführlichen Darstellungen zur kirchlichen Lehre in Bezug auf Sexualität nochmal gelesen. Vielen Dank, krasses Zeug, aber eigentlich ergibt daraus von selbst, dass sie selbst es zumindest hierzulande „nicht mehr an die große Glocke hängt“: komplett grotesk, abseitig jedes modernen jugendpsychologischen Verständnisses, nach heutigen Maßstäben schwarze Pädagogik.

Würde sie heute explizit darauf bestehen, im Recht zu sein, könnte es eigentlich nur dazu führen, ihr jegliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu untersagen, weil sie deren Entwicklung massiv zu schädigen gedenkt.

In Kombination mit den Missbrauchsverbrechen im kirchlichen Raum schlicht das Ende des Katholizismus in demokratischen Ländern und seine Endabwicklung im Seniorenheim.

 

Deine Pius-Zitate waren ja von 1952 - aus einem Nachkriegseuropa, in dem Kinder komplett ohne Rechte waren und man ihren Widerstand üblicherweise mit Gewalt brach: Pius als typischer Vertreter eines brutalisierten Zeitgeistes.

Mir gefällt der heutige menschenfreundliche erheblich besser.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1 hour ago, Shubashi said:

Mir gefällt der heutige menschenfreundliche erheblich besser.

Im Prinzip ja, aber man handelt da ja genau nach dem von mir schon mehrfach angeprangerten „wasch mich, aber mach mich nicht nass“.

Denn die unsinnigen Lehren, dass 95% von allem, was mit Sexualität zu tun hat , „schwer sündhaft“ sei, gibt man ja nicht auf. Man klatscht nur etwas „mit Mitleid und Takt“-Sülze drüber, und voila, fertig ist das „heutige menschenfreundliche“.

Es ist aber gar nicht neu, es ist immer noch der selbe, jahrhundertealte menschenfeindliche Unsinn, nur mit ein bisschen Sülze drüber. Und bei passender Gelegenheit, wie dieser jüngsten Verlautbarung, zeigt man den Quatsch dann auch gern mal wieder ungesülzt.


Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Minuten schrieb Werner001:

Im Prinzip ja, aber man handelt da ja genau nach dem von mir schon mehrfach angeprangerten „wasch mich, aber mach mich nicht nass“.

Denn die unsinnigen Lehren, dass 95% von allem, was mit Sexualität zu tun hat , „schwer sündhaft“ sei, gibt man ja nicht auf. Man klatscht nur etwas „mit Mitleid und Takt“-Sülze drüber, und voila, fertig ist das „heutige menschenfreundliche“.

Es ist aber gar nicht neu, es ist immer noch der selbe, jahrhundertealte menschenfeindliche Unsinn, nur mit ein bisschen Sülze drüber. Und bei passender Gelegenheit, wie dieser jüngsten Verlautbarung, zeigt man den Quatsch dann auch gern mal wieder ungesülzt.


Werner


Du hast natürlich recht, ich wollte nur ein bisschen darauf abheben, dass auch die ollen „Sündenkamellen“ zeitgeistabhängig zusammengekocht wurden. Es wäre im Sinne der Kirche eigentlich notwendig, zu erkennen, dass man in dieser Hinsicht fundamental geirrt hat - dass hier die antik-mittelalterliche (mich da bitte korrigieren, ich kann die Ursprünge zeitlich nicht wirklich einordnen) Lehre so falsch und rückständig ist wie die vormalige Ablehnung des Heliozentrismus oder des Darwinismus.

 

Damit geht übrigens kein moralischer Relativismus einher, Ehelehre oder Warnungen vor Promiskuität etc ließen sich ja durchaus aufrecht erhalten, da auch unsere sexuell weitgehend liberalisierte letztlich genauso unsicher ist, was der „richtige“ Weg menschlicher Beziehungen ist - im LTGBiQ-sonstwas wäre auch immer noch ein Platz für „K“ wie katholisch.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden schrieb iskander:

@ rorro:

 

Dass sich aus der kath. Lehre zusammen mit der menschlichen Natur logisch folgt, dass Sexualität ein Riesen-Thema ist (oder jedenfalls sein müsste), hatte ich bereits andernorts ausgeführt, wo ich dann u.a. Dir folgende Fragen (bis heute unbeantwortet) gestellt hatte:


 

 

Streitest Du ernsthaft ab, dass die kath. Sexualmoral es nach allem menschlichen Ermessen mit sich bringt, dass es viel mehr "schwere Sünden" (im Sinne der Kirche) gibt, als es sonst gäbe, allgemein und gerade bei an sich gutwilligen Menschen???

 

Früher wurde Entsprechendes doch auch überhaupt nicht geleugnet; vielmehr wurde den sexuellen Sünden (etwa in der Beichte) große Aufmerksamkeit geschenkt. Der Kirchenlehrer Alfons von Liguori, der Patron der Beichtväter und Moralisten, hatte in diesem Sinne seine ausführlichen schriftlichen Abhandlungen zum Thema gerechtfertigt:  "Könnte ich mich doch kürzer und bedeckter äußern! Aber weil dies eine immer wieder vorkommende und viel umfassende Materie beim Beichten ist, und ihretwegen die meisten Seelen zur Hölle fahren“, sah er sich zu ausführlichen Darstellungen genötigt. Eine große Aufmerksamkeit z.B. erhielt auch der "Ehe-Missbrauch" oder "Ehe-Onanismus", also die durch Ehepaare praktizierte Verhütung. Oder Pius XII. betonte etwa, wie falsch es sei, wollte man um "die [sexuellen] Niederlagen in den Jahren der Pubertät [...] kein großes Aufhebens" machen.

 

All das ist ehrlich und konsequent: Wenn die kath. Kirche mit ihrer Auffassung recht hat, dass nur sexuelles Erleben in der Ehe im Sinne des nicht-verhüteten vaginalen Verkehrs zulässig sei, und alles andere Sünde sei, ja, dass alles oder fast alles andere sogar schwere Sünde sei: Dann IST das natürlich ein Thema von enormer Bedeutung, und zwar objektiv. Denn dann dürften viel mehr Katholiken gerade auf diesem Feld schwer "fehlen" als auf jedem anderen Feld (außer vielleicht bei den Kirchengeboten), und auch viel häufiger.

Dann muss die Kirche das natürlich offensiv angehen, am besten häufig in der Predigt. Und beispielsweise in jeder Firmvorbereitung müsste man den Firmlingen die kath. Sexuallehre explizit darlegen und mit größtem Nachdruck von ihnen einfordern, dass sie nur zur Firmung und zur Eucharistie gehen, wenn sie alle ev. begangenen "sexuellen Sünden" vorher gebeichtet haben. (Und ja, natürlich auch alle anderen "schweren Sünden"; aber wie gesagt dürften - gemäß kirchl. Maßstäben - hier doch wohl vor allem "sexuelle Sünden" ins Gewicht fallen.)

 

Dass das einen großen Schaden verursachen mag (etwa, dass dann fast gar niemand mehr zur Firmung geht), dürfte einen konsequenterweise nicht hindern, wenn man so sicher ist, dass die eigene Lehre das Heil und die Wahrheit verkörpert; von negativen Konsequenzen hat man sich früher auch nicht irriieren lassen. (So hieß es etwa in einer "Instruktion zur Behandlung des Ehemißbrauchs im Beichtstuhl": "Die Entfremdung vieler Katholiken vom sakramentalen, kirchlichen oder religiösen Leben überhaupt hängt in weitem Maß mit den Schwierigkeiten zusammen, die ihnen die Befolgung der katholischen Moralgrundsätze in ihrem Eheleben bereitet." Woraus man die Konsequenz zog, wie wichtig es sei, diese Lehre noch zu forcieren!)

 

Ich gebe Dir in einem Punkt recht: Wenn man sich ansieht, wie die Kirche den Ball heute faktisch flach hält, dann könnte man meinen, dass Sexualität und "sexuelle Sünden" für sie keine extrem wichtige Angelegenheit mehr seien. Das liegt aber daran, dass die Kirche in dieser Sache inkonsequent ist, und um vieles heutzutage "kein großes Aufhebens" mehr macht, so dass viele Katholiken manche Gebote nicht einmal mehr kennen (Verbot jedes nicht-vaginalen Verkehrs auch in der Ehe). In der Logik der Sache liegt es aber natürlich, dass die Lehre der Kirche zur Sexualität (wenn man an diese Lehre glaubt) ein Thema von größter Bedeutung ist, das man viel mehr an die "große Glocke" hängen müsste!

 

Ich weiß nicht, welches Problem Du da siehst. Wir haben die Beichte. Damit ist das Thema erledigt (wenn man denn will). Die Lehre der Kirche ist außerdem allgemein bekannt. An dem Anspruch Jesu(!) der Vollkommenheit, so unbeliebt dieser auch sein mag, wird die Kirche mit Sicherheit nicht rumdeuteln. Die meisten wollen gar nicht vollkommen sein (oder sehen sich wahlweise auch ohne Gottes Gnade bereits als solches an) - das ist ihr gutes Recht. Vielleicht finden sie einen Ikonenmaler zum Portraitsitzen.

Wir leben - vielleicht haben wir das immer getan - in einer Gesellschaft, die mit fester geistlicher Nahrung noch nicht zurechtkommt. Mangels tiefergehender Katechese (wie gesagt, vielleicht war es immer so) muß man den Leuten erst einmal klar machen, daß das Christentum eine Moral hat und keine Moral ist. Letztlich geht es erst darum, sie zu Christusgläubigen zu machen, denn ohne diesen Glauben ist die Moral nicht einsichtig (und auch damit offenbar vielen nicht immer). Da Moralregeln einzuprügeln ist absolut sinnfrei, das hat die Kirche lang genug erfahren.

 

Übrigens gib es genug schwere Sünden, die sich insbesondere in Einstellungen zeigen (die sog. sieben Todsünden). Der Mensch hat zahlreiche Möglichkeiten schwer zu sündigen, billige Gnade gibt es schon nach Bonhoeffer nicht (nicht wirklich katholisch). Oder, ganz biblisch: Initium sapientiae timor Domini, die Furcht Gottes ist der Beginn der Weisheit.

(und über diese Art von "Furcht", die nicht mit Angst zu verwechseln ist, könnte man auch wieder lange reden)

 

Wer die Weisheit nicht geschenkt haben will, den muß das alles nicht interessieren.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Stunden schrieb Studiosus:

Ach, das mit dem Kirchenleeren klappt auch so ziemlich gut. Da braucht es mit nicht. 

 

Und sicher nicht nur wegen Figuren wie Kardinal Woelki, sondern auch wegen den vielen Gutmeinenden an der pastoralen Front, die anstatt des katholischen Glaubens irgendein grün-humanistisches Kasperltheater unter die Leute bringen. Das kann niemanden, der etwas Achtung vor sich selbst und der Kirche hat, hinterm Ofen hervorlocken. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

Awarum sollten solche Leute den hinterm Ofen hervorgelockt werden  das sind doch jene die Ihre Frömmigkeit vor sich her tragen und ihren Glauben anderen überstülpen wollen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb rorro:

Wir leben - vielleicht haben wir das immer getan - in einer Gesellschaft, die mit fester geistlicher Nahrung noch nicht zurechtkommt. Mangels tiefergehender Katechese (wie gesagt, vielleicht war es immer so) muß man den Leuten erst einmal klar machen, daß das Christentum eine Moral hat und keine Moral ist. Letztlich geht es erst darum, sie zu Christusgläubigen zu machen, denn ohne diesen Glauben ist die Moral nicht einsichtig (und auch damit offenbar vielen nicht immer).
Da Moralregeln einzuprügeln ist absolut sinnfrei, das hat die Kirche lang genug erfahren.


Ich habe den letzten Satz mal markiert: das Problem ist, dass die Kirche erst langsam beginnt, die Wahrheit des Satzes zu begreifen. Vorher (und auch tlw. heute noch) bearbeitete sie den Staat heftigst, ihre Moralvorstellungen mit den Mitteln staatlicher Gewalt durchzusetzen. Und wo sie freie Hand im Erziehungswesen hatte, unternahm sich nicht den geringsten Versuch, den jesuanischen Vollkommenheitsanspruch zu verwirklichen, sondern widersetzte sich weitestgehend dem Segensruf des Meisters über die Kinder und hängte sich voller Begierde den Mühlstein um den Hals, weil sie als Regel die Hölle des brutalen Machtmissbrauchs gegenüber den Kleinen und Hilflosen praktizierte.

 

Der „Prügelbischof“ Mixa ist ja eben nicht aus christlicher Einsicht zurückgetreten, sondern weil ihn eine menschfreundlichere säkulare Gesellschaft dazu zwang.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Stunden schrieb Studiosus:

 

Vielleicht gibt es auch noch Menschen, möglicherweise sogar Priester oder Theologen, die die Segnung homosexueller Partnerschaften weder für gut, noch für richtig halten. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

das ist eine kleine Minderheit und die müssen es ja nicht tun
das ist ja der Witz keiner wird gezwungen das gut zu finden oder zu praktizieren was für die gesamte kirchliche Sexualmoral gilt niemand wird daran gehindert an den bisherigen Geboten fest zu halten und sein Leben nicht mehr danach auszurichten

bearbeitet von Spadafora
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Stunden schrieb Studiosus:

Das erscheint mir reichlich inkonsequent. Entweder gibt es einen theologischen oder rechtlichen Anspruch auf Homo-Segnung, dann hat dieser universal zu sein und nicht - vorbehaltlich der Gewissensentscheidung der angefragten Priester - von Pfarrhaus zu Pfarrhaus oder Bistum zu Bistum zu differieren. Oder es gibt ihn nicht. Dann müssen sich allerdings die "mutigen 1000" fragen, was sie hier eigentlich machen. 

 

Es kann jedenfalls nicht sein, dass treue und rechtgläubige Priester zu einem dauerhaften Querulantentum gedrängt werden, nur weil sie die - wenn ich so sagen darf - offizielle Linie befolgen, während der Rest der (katholischen) Welt in Ungehorsam eigene Wege geht. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

warum sollte das schlecht sein bei den Angklikanern funktioniert das ja auch

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Stunden schrieb rorro:

 

Doch, genauso so ist es. Ich kennen Priester, die darunter zu leiden haben, nicht deutsch-katholisch zu sein. 

was bedeutet "darunter zu leiden" ganz konkret bitte

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb Shubashi:

Ich habe den letzten Satz mal markiert: das Problem ist, dass die Kirche erst langsam beginnt, die Wahrheit des Satzes zu begreifen. Vorher (und auch tlw. heute noch) bearbeitete sie den Staat heftigst, ihre Moralvorstellungen mit den Mitteln staatlicher Gewalt durchzusetzen. Und wo sie freie Hand im Erziehungswesen hatte, unternahm sich nicht den geringsten Versuch, den jesuanischen Vollkommenheitsanspruch zu verwirklichen, sondern widersetzte sich weitestgehend dem Segensruf des Meisters über die Kinder und hängte sich voller Begierde den Mühlstein um den Hals, weil sie als Regel die Hölle des brutalen Machtmissbrauchs gegenüber den Kleinen und Hilflosen praktizierte.

 

Der „Prügelbischof“ Mixa ist ja eben nicht aus christlicher Einsicht zurückgetreten, sondern weil ihn eine menschfreundlichere säkulare Gesellschaft dazu zwang.

 

Die Kirche darf für ihre Überzeugungen genauso Lobbyarbeit betreiben wie bspw. LGBTIQABCDEFG-Vertreter. Ob das derzeit "heftig" passiert, wage ich mal zu bezweifeln. Deine Zuschreibung der allgemeinen Verkommenheit kirchlicher Erziehung ist womöglich Ausdruck der von Dir genannten "menschenfreundlicheren" Gesellschaft - wer so lügt wie Du (oder kannst Du den Pauschal(!)vorwurf "nicht den geringsten Versuch" oder "als Regel" irgendwie belegen?), dem versage ich weitere Kommunikation zu dem Thema.

 

Mir war diese Bedeutung von "menschenfreundlich" nicht bekannt.

 

Viel Spaß damit.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb Spadafora:

warum sollte das schlecht sein bei den Angklikanern funktioniert das ja auch

 

Stimmt, das sieht man in England. Da sind mehr praktizierende Katholiken und Muslime als Anglikaner. Klappt hervorragend.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 16 Stunden schrieb rorro:

 

Er wird im Team nicht mehr wertgeschätzt, es werden mit ihm keine Absprachen mehr getroffen, der evtl. vorgesetzte Pfarrer sorgt dafür, daß er versetzt wird/ekelt ihn raus, er darf nicht mehr tgl. die Hl. Messe feiern.

 

Zahlreiche Schikanen halt.

 

Überrascht Dich das?

das ist doch keine schikane der Mann ist pastoral eben ungeeinet für diese Gemeinden der Bischof sollte ihn dort einsätzen wo seine Ansichten geschätzt werden
der Bischof von Innsbruck hat grade erst gezeigt wie mqan solche Fälle löst 
der Pfarrer wurde  abgezogen und zum Kirchenrecktor einer Wallfahrtskirche wo er traditionell die Messe feiern kann und entsprechend predigen
https://de.catholicnewsagency.com/article/ein-neubeginn-mit-der-alten-messe-1039

bearbeitet von Spadafora
Ergänzung
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 16 Stunden schrieb Studiosus:

 

Stimmt, Pfarrer Schießler saß ja unter dem Pontifikat Benedikts XVI. jahrelang bei Wasser und Brot in der Engelsburg ein. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

es sollte keiner Gemeinde ein Geistlicher aufgezwungen werden den diese nicht mag 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb rorro:

 

Die Kirche darf für ihre Überzeugungen genauso Lobbyarbeit betreiben wie bspw. LGBTIQABCDEFG-Vertreter. Ob das derzeit "heftig" passiert, wage ich mal zu bezweifeln. Deine Zuschreibung der allgemeinen Verkommenheit kirchlicher Erziehung ist womöglich Ausdruck der von Dir genannten "menschenfreundlicheren" Gesellschaft - wer so lügt wie Du (oder kannst Du den Pauschal(!)vorwurf "nicht den geringsten Versuch" oder "als Regel" irgendwie belegen?), dem versage ich weitere Kommunikation zu dem Thema.

 

Mir war diese Bedeutung von "menschenfreundlich" nicht bekannt.

 

Viel Spaß damit.


Wie würdest Du denn die Zustände im irischen Erziehungswesen beschreiben, in dem der Staat seit seiner Gründung der Kirche weitestgehend freie Hand liess?

 

Es gab sicher auch vorbildliche katholische Bemühungen, nur war Pater Flanagans „Boys Town“ die individuelle Ausnahme, nicht die amtskirchliche Regel.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 34 Minuten schrieb rorro:

 

Stimmt, das sieht man in England. Da sind mehr praktizierende Katholiken und Muslime als Anglikaner. Klappt hervorragend.

was hat das eine mit dem andern zu tun

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 29 Minuten schrieb Spadafora:

Ein Mitglied der Glaubenskongregation lehnt das Segnungsverbot ab 
https://www.kath.net/news/74698

Aus dem verlinkten Artikel:

"Der Segen sei nicht eine Belohnung dafür, dass wir so gut und toll sind, sondern eine Notwendigkeit für „alle ausnahmslos“.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Den Segen - das war am Ende einer Messe - bekommt ja auch unterschiedslos jeder, ohne Vorleistung. Auch der agnostische Berber, der sich in der letzten Bank an seinem Tetrapack-Wein delektiert. 

 

Darum ging es allerdings auch nicht in der Note der CDF. Da vergleichen Eminenz Äpfel mit Birnen. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...